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1. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1888 - Wiesbaden : Kunze
90 Erste Periode des Mittelalters. 6. Unter den Frauen des griechischen Reiches ist zunächst die schon (§. 9) angeführte Gemahlin des Kaisers Justinian, Theodora, zu nennen. Theobora wirb von ihren Zeitgenossen wohl als klug, aber auch als störrisch, zornig, rachgierig, unversöhnlich und mißtrauisch bezeichnet. Als Amalasuntas Tochter M at ha-suinta nach Konstantinopel kam, fürchtete Theobora, die schone und geistreiche Gotin könne des Kaisers Liebe gewinnen, und ließ die vermeintliche Nebenbuhlerin töten. Viele verbächtige Leute würden aus ihr Geheiß hingerichtet ober eingekerkert. Einen Senator, welcher ihre Freunbin Antonia beleibigt hatte, ließ sie mit einem Strick um den Hals an eine Pserbekrippe binben, wo er 4 Wochen stehen mußte und wahnsinnig würde. Theobora führte das orientalische Zermoniell ein. Jebermann, welcher ihr nahte, mußte sich nieberwerfen und ihr den Fuß küssen. Die Obrigkeiten und Beamten leisteten ihr den Eib der Treue, und in der von Justinian veranstalteten römischen Gesetzsammlung nennt sie der Kaiser die allergottesfürchtigste, ihm von Gott gegebene Gemahlin, beren Rates er sich bei der Anorbnung dieser Gesetze bebient habe. Sie war 22 Jahre Kaiserin und hatte bei Lebzeiten den Ruhm einer gelehrten und frommen Fürstin. 7. Irene (§. 9) war in Athen geboren und muß eine gute Erziehung genossen haben. Sie würde 760 mit Konstantins V. Sohn Leo Iv. (775—780) vermählt. Bei ihrer Vermählung würde sie eiblich angehalten, dem Gebote der Kirchenversammlung und des Kaisers nachzukommen und benbilb er bienst zu verwerfen. Sie schwur. Nach Konstantins Tod bestieg Leo den Thron. Da er streng bei dem Silber-verbote blieb, so fehlte es ihm nicht an Gegnern, und mit biefen war Irene heimlich einverstanben, obwohl sie ganz zurückgezogen im Palaste lebte und sich den Schein gab, als ob sie an dem gottlosen Wanbel ihres Gatten keinen Anteil habe. Das Volk verehrte sie Darum wie eine Heilige. Als Leo die Kaiserin einst beim Bilberbienste überraschte, kerkerte er ihre Freunbe ein und wollte sie selbst verstoßen. Allein wenige Tage nachher war der Kaiser eine Leiche, und Irenens zehnjähriger Sohn Konstantin sollte unter der Vormunbschast seiner Mutter regieren. Sofort würde der Bilberbienst wieber eingeführt. Die Erziehung des jungen Kaisers würde vernachlässigt, weil Irene allein herrschen wollte. Alle Verschwörungen würden unterbrückt, und Konstantin trat seiner Mutter selbst die Regierung ab. Das wollte aber Konstantins Gemahlin Th eobata, welche ebenso herrschsüchtig war wie Irene, nicht länger ertragen, und sie suchte die Schwiegermutter zu stürzen. Allein die unnatürliche Mutter ließ ihren Sohn

2. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

3. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

4. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

7. Geographie - S. 61

1905 - Gießen : Roth
Asien. 61 land des Ganges und Brahmaputra finden sich die gesürchteten Dschungeln, d. h. mit Wald, Schilf und undurchdringlichem Buschwerk bedeckte Inseln, in welchem Tiger, Elefanten, Nashörner und die giftige Brillenschlange ein sicheres Versteck finden. Hier ist auch die Heimat der gefürchteten Cholera. Die Wälder Indiens sind bevölkert vou buntfarbigen Vögeln aller Art, namentlich Papageien, Paradiesvögeln, Fasanen und Pfauen. Auch an Mineralien ist Indien reich. Man findet Diamanten, Gold, Eisen und Steinkohlen. / Die Bewohner Indiens, die Hindu, sind von schwachem Körperbau und sanfter Gemütsart. Sie leben größtenteils von Ackerbau. In der Herstellung seiner Gewebe waren die Hindu vou jeher Meister, doch hat England zum Schutze seiner eigenen In- dustrie die indische Gewerbtätigkeit nicht aufkommen lassen. Ihrer Religion nach sind die Jndier größtenteils Brahmanen. Die Scheidung in die Kasten: 1. Priester, 2. Krieger, 3. Ackerbauer und Kaufleute und 4. Handwerker, wird strenge durchgeführt. Außerdem gibt es noch die keiner Kaste ungehörigen, von allen verachteten Parias. Britisch-Jndien bildet ein Kaiserreich, das von einem Vizekönig regiert wird. Zum Teil besteht es aber auch aus Schutzstaaten, die von einheimischen, jedoch dem Vizekönig unterstellten Fürsten verwaltet werden. Die Städte, von denen viele 1li bis 3/± Mill. Ew. zählen, sind sämtlich Handelsstädte. /Hauptstadt ist Kalkutta' au einem Mündungsarm des Ganges, 1,1 Mill. Ew.; Madras an der Ostküste; Bombay (bombe) an der Westküste; Lahore im Pandfchab; Delhi und Benares, die heilige Stadt der Hindu, liegen am Ganges; Kolombo, die Hauptstadt von Ceylon; Ran- gun, die Hauptstadt von Birma; der Freihafen Sing apure am Südende von Ma- lakka ist wichtig durch feine Lage. Westlich von Malakka nnk mit diesem parallel zieht die Reihe der englischen Inseln der Audamauen und Nikobareu. Aus letzteren eine englische Verbrecherkolonie. An der Ostküste Vorderindiens befitzt Frankreich die Stadt Pondicherry; Goa an der Westküste ist portugiesisch.^ Das Reich Siam am Menam, zum großen Teile -von eingewanderten Chinesen bewohnt, untersteht englischem Eiufluß. Hauptstadt Bangkok am Menam. Jndo-China: Kambodscha, Annam, Tonkin und Cochiuchina steht uuter der Oberhoheit Frankreichs, das seinen Einfluß bis zum Memrm auszudehnen wußte. Hauptstadt Saigon an der Mündung des "Msmm. \ f, 1 }y Auf der Halbinsel Malakka — abgesehen von der englischen Besitzung im Süden — finden sich eine Anzahl selbständiger Sultanate./ 4. Das Kaisertum China. 'Dieses ungeheure Reich umfaßt nahezu */* der Oberflüche'asiens und fast die Hälfte feiner Bewohner (330 Mill.). In China finden sich die meisten Millionenstädte. Es umfaßt deu größten Teil des Hochlandes von Jnnerasien und erstreckt sich von dem Alpenland von Turkestau, dem Altai und dem danrischen Alpenland im W. bis zum Chinesischen Meer im O., vom Kamm des Himalaya im S. bis zum Amur im N. Die berühmte chinesische Mauer, welche das Laud vor den Einfällen der Mongolen schützen sollte, ist zerfallen. Durch das Kueu- lnugebirg wird es in eine mehr ebene Nordhälste und eine gebirgige Südhälfte geteilt. Das Land hat zwei Hauptströme. Welche? Am fruchtbarsteuuud deshalb am dichtesten bevölkert ist das Land im O. Selbst auf dem Waffer, auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln stellt man aus Flößeu von Bambus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt und auf der man^eine Wohnung errichtet und ein Gärtchen anlegt. China ist die Heimat des Teestrauchs und der Seidenraupe. Ausfuhrartikel Chinas find ^.ee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptuahruug der Chinesen bilden Fische und Reis, das Hauptgetränk ist der Tee. Ratteubrateu gilt als Leckerbissen. Wenn der Reis mißrät, entsteht leicht Hungersnot. Durch das Opinmrauchen zerstören viele ihre Gefundheit.

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 374

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
374 Kugel nicht schwer ist. Sie sind so wenig scheu, dasz sie den Reisenden oftmals dicht .vor den Pferden vorübergehen und selbst stillstehen; ihr Lauf ist nicht besonders schnell, und mit einem guten Pferde holt man sie in der Ebene ein. Geht es bergan, so bleibt selbst der Hund zurück. Sind junge Thiere im Rudel, so laufen diese und die Weibchen voran, und ihnen wird, wenn sie verfolgt werden, von den älteren Männchen durch Stoszen mit dem Kopfe nachgeholfen; aber den- noch werden die jungen Thiere häufig eingefangen und in der Gefangen- schaft aufgezogen. Die Jagd dieser Thiere ist den Eingeborenen, so wie dem Reisenden, der hier fast an allem Mangel leidet, was er nicht von der Küste selbst mitgebracht hat, von groszem Nutzen. Die Eingeborenen verfolgen sie zu Pferde, suchen sie mit Hülfe der Hunde zu umringen und wo möglich in eine Bergschlucht zu treiben, aus der sie nicht entfliehen können, und wo man sie dann todtschlägt oder mit dem Lasso (Schlinge zum Werfen) einfängt. Das Lama, die gezähmte Hauptrasse von dem Guanaco, ist dem Peruaner, was das Rennthier dem Lappen. Es giebt ihm Fleisch, das er in getrocknetem Zustande auf Reisen mitnimmt und auf längere Zeit aufbewahren kann. Auf vielen Märkten ist Lamafleisch das einzige, welches man zu sehen bekommt. Die Milch ist so gut, wie die unserer Schafe, und aus der Wolle fertigt der Peruaner seine Kleidung. Die Häute gebraucht man zur Fuszbekleidung, zu verschiedenem Hausrath in den ärmlichen Wohnungen und zum Verpacken der Erze und sonstigen Handelswaaren, als Chinarinde u. s. w. Der Düriger wird als Brenn- material benutzt, denn der Mangel an Holz ist eine der gröszten Plagen, für die Bewohner der Hochebenen. Ebenso wichtig ist das Lama als Lastthier; es giebt den Menschen die Mittel zum gröszten Verkehr zwischen weit von einander gelegenen Gegenden an die Hand, und gewisz war es das Hauptmittel, wodurch es den alten Peruanern gelang, sich zu einem so bedeutenden Grade von Bildung empor zu heben, in einem Lande, wo die Unebenheit des Bodens den Fortschritten der Entwickelung fast unbezwingliche Hindernisse in den Weg legt. Zum Lasttragen benutzt man nur die männlichen Thiere, die Weib- chen bleiben zu Hause zur Zucht. Ehe die Maulthiere so häufig waren, wurden allein bei dem Bergbau zu Potosi gegen 30,000 Stück jener Thiere gebraucht ; jetzt aber wird mehr durch Maulthiere herunter ge- bracht, weil der Transport durch Lamas viel zu langwierig ist. Das Bepacken dieser Thiere ist sehr spaszhaft anzusehen. Es wird zuerst eine Herde von 15 bis 36 Stück zusammen gefangen, und diese sämmtlich durch sehr lange Stricke mit ihren Hälsen an einander gebunden, so dasz die Köpfe aller nach dem Mittelpunkt eines Kreises gerichtet sind. Vermöge des langen Halses kann man sie so fest an einander schnüren, dasz es dem einzelnen durchaus unmöglich wird, sich in die Höhe zu richten oder sich nieder zu werfen. Nun beginnt das Bepacken, während die Thiere unter beständigem Wiederkäuen, Röcheln und Aus- schlagen jeden Versuch machen, sich niederzuwerfen und die Last abzu- schütteln. Oftmals wird man mit dem Bepacken erst gegen Mittag fertig, und da die Thiere nicht gröszer und stärker sind, als ein Hirsch, beträgt die Last eines jeden nur 60 bis 100 Pfund. Eigenthümlich ist es, eine beladene Lama-Herde ankommen zu sehen; stolz, mit empor gehobenem Kopfe und zugespitzten Ohren, geht das Thier langsamen Schrittes einher, anscheinend die kleine Last verachtend, die man ihm aufgebürdet hat. Nur durch Güte läszt es sich lenken, Schläge vermögen nichts; es wirft sich alsdann nieder und steht nicht wieder auf. Erblicken diese Thiere einen Reisenden, so spitzen sie, oft

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 410

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
410 und jene großartigen Bilder, welche die heilige Schrift von ihren Ver- wüstungen entwirft, mögen von einer anderen Art gelten, als diejenige ist, welche das südliche und östliche Europa, zuweilen auch Deutschland heim- sucht. Alle Arten jedoch gehören zu der Gruppe der Feldheufchrecken, welche die großen Springschenkel mit unseren Grashüpfern gemein haben, sich aber von ihnen dadurch unterscheiden, daß sie nicht jene Trommel am Grunde des Flü- gels besitzen, welche erzittert und das Zirpen bewirkt, sobald das Thier den Hinterfuß an den Oberflügelnreibt. Alle Wanderheuschrecken sind Steppenthiere und durchziehen nach ge- wissen Zeiträumen in unzählbaren Heeren die Länder, das Licht des Tages verfinsternd und jede Spur des Pflanzenlebens vertilgend. Der Reisende Andersson vergleicht das Geräusch ihres Flügelschlages mit dem Heulen des Sturmwindes im Takelwerk der Schiffe. Narrow erzählt, daß 1707 eine Strecke des Kaplandes von fast 400 Quadratmeilen gänzlich kahl gefressen wurde, und daß, als endlich der Sturm die Thiere in's Meer trieb, sie am Strande eine 10 Meilen lange, 3 bis 4 Fuß hohe, verwesende Bank bildeten. Das Weibchen legt ungefähr 150 Eier im Sande, die, mit einem verhär- teten Schaum umgeben, selbst eine strenge Kälte überdauern. Zu Anfang Mai schlüpfen die ungeflügelten Larven aus, wachsen schnell und haben schon nach einem Monat die dreifache Größe und den Ansatz der Flügel. Noch eilen sie nur hüpfend vorwärts, aber schon das Erscheinen dieser „Fußgänger", wie der Colonist des Kaplandes sie nennt, verbreitet Schrecken und Verzweiflung. Sie ziehen über Berg und Thal, selbst über den Strom, indem die er- trunkenen eine Brücke bilden, selbst durch das Feuer, das sie mit ihrer Masse auslöschen. Nach drittehalb Monaten sind die Thiere völlig entwickelt, er- heben sich in schwerfälligem Flug und wandern dahin, wohin der Lusi- strom des Windes sie trägt. Wie Johannes der Täufer in der Wüste, so leben noch heute in den Steppenländern Tausende von Menschen Monate lang bloß von Heuschrecken, die auf verschiedene Weise zubereitet werden. 114. Die Honigbiene. Dreierlei Bienen beherbergt ein jeglicher Stock, eine Königin, die das einzige Weibchen unter allen ist; Hunderte von großen männlichen Bienen oder Drohnen, ohne Stachel, mit fast zusammensitzenden Augen; Tausende von kleineren Arbeitsbienen mit giftigem Stachel und getrennten Augen. Die Bienen, welche wegen ihrer Erzeugnisse, Honig und Wachs, zu den wichtigsten Hausthieren gerechnet werden, leben an einigen Orten nock- wild, und zwar meistens in hohlen Bäumen; gewöhnlich sieht man sie

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 368

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
368 friedigt, hier ist er noch der stolze Krieger voll Wildheit, aber auch voll Kraft und Seelengröße. ohne angelernte Bedürfnisse, ohne „Feuerwasser" und ohne die Laster, die ihm mit diesem von den Weißen zugekommen sind. Hier lebten noch vor wenigen Jahren 300,000 Indianer vom Fleische des Büffels. Jeder Theil des Fleisches wird in der einen oder der anderen Form in Speise verwandelt, und davon nähren sie sich ausschließlich. Das Fell dient ihnen als Mantel, im gegerbten Zustande zur Decke der Hütten und der Schlafstätten, ungegcrbt verwenden sie es zum Bauen der Canoes, zu Satteln, Zügeln, Riemenwerk und zu den Schlcuderschlingen oderlassos, aus den Hörnern machen sie Löffel und Trinkgeschirre, das Gehirn wirb beim Gerben der Häute benutzt, die Knochen dienen zu Sattelbäumen und Kriegskeulen oder werden zerbrochen, um das Mark zu gewinnen. Im Genusse dieses Thieres denken die Indianer nicht des Schicksals, das ihrer wartet. Dies unglückliche Volk mit seinen Jagden, seinen Wild- nissen, seinen merkwürdigen Sitten und der ganzen Zahl seiner Büffel, könnte nur fortdauern, wenn man den Verkehr mit den Weißen ihnen ab- schneiden könnte. Aber dies ist nicht mehr möglich: des Büffels Schicksal ist besiegelt und mit seiner Vertilgung müssen auch die rothen Männer untergehen, deren Väter die angestammten Herren dieser weiten Ebenen waren. Es muß so sein, denn dem wilden Jägeb nimmt Gott das Land und giebt es dem Ackerbauer, der auf dem hundertsten Theile des Landes sein Brot findet. 86. Das Reniitliier. Das Rennthier ist unter den Hirschen, welche durch ihren Wuchs und ' die Geweihkrönung als die schönsten Zweihufer erscheinen, eine der wenigst schönen Arten; der Kopf ist grosz, der Hals kurz, mit einer Wamme an der Kehle, niederhängend und mit einer unschönen Mähne
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