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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 137

1881 - Danzig : Boenig
137 wechselt mit üppigen Wiesenflächen. Nur wenige Chausseen durchschneiden das Land, da ihre Anlage wegen des gänzlichen Mangels an Steinen sehr kostspielig ist. Die übrigen Verbin- dungswege sind meist nur im Sommer und bei Frostwetter bequem zu benutzen, werden dagegen bei anhaltender Feuchtigkeit der Witterung fast unfahrbar, so daß sich der gegenseitige Ver- kehr dann auf das Notwendigste beschränken muß. Ein Ereignis, dem die Bewohner der Niederung mit banger Besorgnis entgegensehen, ist der jährliche Eisgang der Weichsel. Die von der heftigen Strömung gedrängten Eis- schollen schieben sich oft untereinander, setzen sich bis auf den Grund fest und nötigen das strömende Wasser, indem sie seinen Abfluß hindern, zum Steigen. Öffnet sich dann durch den Druck deß Wassers und Eises ein Teil des Dammes, so flutet der wütende Strom über Felder und Wiesen dahin, be- deckt sie mit Schlamm, reißt Häuser weg und wandelt die grüne Ebene in eine braune, schäumende See um. Für Jahre ist der Wohlstand des Landwirtes dahin; der Sand muß Schritt für Schritt entfernt werden, um das fruchtbare Erdreich wieder herauszuschaffen. Die Provinz Westpreußen wird in die beiden Regierungs- bezirke Danzig und Marienwerder eingeteilt. Ersterer hat 9 Kreise: Berent, Karthaus, Stadtkreis Danzig, Landkreis Danzig, Stadtkreis Elbing, Landkreis Elbing, Marienburg, Neustadt, Stargardt. Der Regierungsbezirk Marienwerder hat 14 Kreise: Deutsch-Krone, Flatow, Graudenz, Konitz, Kulm, Löbau, Marienwerder, Rosenberg, Schlochau, Schwetz, Straß- burg, Stuhm, Thorn, Tuchel. Nach und Passarge. 315. Die Provinz Posen. 525 Ql.; 1,600,000 Einw. Dw Provinz Posen, auch das Großherzogtum Posen ge- nannt, ist ein Teil des alten Königreichs Polen und wird im Norden von Westpreußen, im Westen von Brandenburg, im Südwesten von Schlesien und im Osten von Russisch-Polen be- grenzt. Sie besteht aus den beiden Regierungsbezirken Posen und Bromberg. Ihre Bewohner sind größtenteils katholisch. Drei Fünftel der Bevölkerung sind Polen und zwei Fünftel Deutsche; letztere bewohnen meist den westlichen Teil der Provinz, erstere überwiegend den östlichen Teil. Der Handel und der Betrieb der Gastwirtschaft ist meistenteils in den Händen der Juden, die an Zahl mehr als 75,000 betragen. Die Provinz Posen hat durchaus keine Gebirge, nur hier und da hügelige Erhöhungen. Ihre Flüsse haben ein geringes Gefälle; daher sind allgemein statt der Wassermühlen Wind-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 63

1835 - Königsberg : Bornträger
63 Danzig, Elbing, Thorn, P. Eilau :c. re. Sttumpfweber finden sich inkönigsb., Danzig, Elbing. Seifensie- dereien und Lichtfabriken besonders in Elbing und Königsberg. — W a ch s b l e i ch e n in Königsberg. Die nöthigen Handwerker trifft man überall, itt beit. Städten und größern Dörfern, auf dem platten Lande fehlts noch hie und da. §. 26. Der Handel in Preußen. Schon im Alterthume trieben die Phönizier um des Bernsteins willen nach unfern Küsten Handel. Eigent- licher Seeverkehr fand indess erst unter der Herrschaft des deutschen Ordens Statt, da die bedeutendsten Städte des Landes, Danzig, Elbing, Kulm, Thorn, Braunsberg, Königsberg dem hanseatischen Bunde (Bund der deutschen Handelsstädte zu gemeinsamer Vertheidigung) angehörten. Am blühendsten war der Handel am Ende des vorigen und Anfänge dieses Jahrh. bis zur Beendigung der Freiheits- kriege. Seit dieser Zeit aber sank er bedeutend, und ist namentlich in den letzten Jahren außerordentlich gering. Der Staat hat Alles gcthan, ihn zu heben, hat alle Hafenan- stalten aufs trefflichste eingerichtet, Schiffahrtsschulen an- gelegt, mit andern Staaten Handelsverträge abgeschlossen, Kanäle und Kunststraßen oder Chaussee':: (Preußenchat jetzt etwa 100 Weil. Chaussee) angelegt u. s. w. Wenn nun aber dadurch die frühern günstigen Handelsverhältniße nicht haben zurückgeführt werden können, so liegt die Schuld wahrlich nicht an der Negierung. — Der Hauptmarkt für unsre Produkte ist England, Holland, Frankreich, Spa- nien, Portugal, Dänemark. Preußen führt aus: 1. Getreide aller Art, besonders Weizen, auch Hülsen- früchte. In neuerer Zeit hat man Mehl nach Südanierika verschickt. 2. Holz (Balken, Masten, Planken, Bretter, Piepenstäbe) aus Memel und Danzig. Das meiste Holz beziehen wir über die Memel aus Russland und über die Weichsel aus Polen. Da in England eine hohe Aussage auf den: preuß. Holze ruht) so schiffen cs die Engländer erst nach Amerika und bringen es dann als amerikanisches Holz nach England. — 3. Leinsaat aus Memel, Königs- berg, Braunsberg, Elbing nach den Niederlanden, doch nicht viel. — 4. Flachs, Hanf nach Holland, England

9. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 60

1889 - Danzig : Gruihn
Herrschern Deutschlands nachgeahmt, und es drangen bei uns franzsische Moden und Sitten ein. Franzsische Raubkriege. In dem westflischen Frieden hatte Deutschland bereits das schne Elsa an Frankreich abtreten mssen. Ludwig erklrte jedoch, da er mit den abgetretenen Lndern mich ein Recht auf diejenigen Gebiete er-halten habe, welche ehemals mit dem Elsa in irgend einem Verbnde gestanden htten. Er zog gegen Deutschland in den Krieg und verheerte besonders die schnen Rheingeqenden. Auch die freie Reichsstadt Straburg wurde gewaltsam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war snr Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: Wenn die Franzosen vor Straburg und die Trken vor Wien stnden, wrde ich zuerst dem bedrngten Straburg zu Hilfe eilen." Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Trken bedroht war, lie er sich diese Gewaltttigkeit Ludwigs gefallen. Fast die ganze Pfalz wurde verwstet und niedergebrannt: denn Ludwig Xiv. wollte nach seiner Aussage die stliche Grenze seines Reiches durch eiue Wste decken. Die franzsischen' Mordbrenner hausten so schrecklich, da es schien, als wre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar ' die geheiligten Grber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut und die silbernen Srge sowie andere Kostbarkeiten geraubt. 49. Die Trken vor Wien. 1683. Prinz Engen. Marsch der Trken ans Wien. Seitdem die Trken durch die Eroberung Konstantinopels (1453) im Sdosten Europas festen Fu gefat, bedrohten sie der zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhrlich. Doch die grte Gefahr erwuchs dem Vaterlaude, als der Grovezier Kara Mustapha mit seinen (200000) Streitern durch Ungarn geradesweges auf Wien zog. Kaiser Leo-pold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber Graf von Starhemberg traf zu Wien groe Verteidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Brgerschaft eifrigst untersttzt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubscharen vor der Stadt und schlug sein Lager vor den Mauern derselben j auf. $n einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Ans der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald strmten ' die Trken unter frchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu be- i mchtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Lwenmut zurck. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert, aber wieder zurckgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hilfe durch den Polenknig. Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anfhrung des tapfern Polenknigs Sobiesky begann mutvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhndig mehrere Trken erschlug und das Zeichen eines trkischen Groen, einen Roschweif, eroberte. Bald ergriffen die Trken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Gelute aller Glocken aus den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenknige als dem Retter Wiens zu und drngte sich um ihn, seine Hand, seine Stiesel und seinen Mantel zu kssen. Prinz <$ttflcn, Der edle Ritter In dem Trkenkriege, welcher noch lange fortdauerte, zeichnete sich besonders Prinz Engen von Savoyen ans. Da er als Knabe einen schwchlichen Krper hatte, so'sollte er nach dem Willen seiner Eltern ein Geistlicher werden. Eugen entschied sich jedoch fr den Kriegerstaud. Als geborener Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. ius Heer treten, wurde aber i wegen feiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er iit sterreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; denn sie sagten: Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wird nicht vielen Trken den Bart ausraufen." Er erwies sich aber bald so tapfer und weife, da er an die Spitze des Heeres gestellt wurde. Als Ludwig von Eugens glnzenden Wafsenthnten borte, wollte er ihn durch lockende Anerbietungen in seine Dienste ziehen. Der Held aber lie dem franzsischen Könige sagen: Ach bin jetzt kaiserlicher Marschall und durch die Pflicht der Dankbarkeit an meinen Herrn gebunden." Sehr glnzend war der Sieg, welchen Eugen der die Trken bei Belgrad (in Serbien) erfocht. In dem Feldlager vor dieser Festung ist auch das Lied entstanden:

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 283

1847 - Königsberg : Bon
283 besteht aus rohen Landesprodukten und einigen Fabrikaten, türk. Leder u. Kameelgarn (die Ausfuhr von Kamcelhaaren, d. i. den Haa- ren der Kämelziege, ist verboten). Die Einwohner bestehen aus Türken, Griechen, slavischen Völkerschaften, Walachen, Ar- nauten, Armeniern und Juden. Die Türken sind Muhamedaner; die noch zahlreichen Griechen rc. gehören'der griechisch-katholischen Kirche an und stehen unter dem Patriarchen zu Konstantinopel. Der stolze Glaube der Türken, besser zu sein als alle andere Nationen, hält sie von allen Fortschritten in wissenschaftli- cher Bildung zurück. Etwas mehr Wissenschaft findet sich un- 1er den Griechen; doch hat der lange Druck nicht Vortheilhaft auf ihren Charakter gewirkt. Die Türken leben und kleiden sich auf morgenländische Weise, tragen sehr lange Kleider und auf dem Kopfe einen Turban, sitzen, essen und schlafen auf dem Fußboden, auf Polstern und Matratzen. Reiß ist Hauptspeise, Kaffee Hauptgetränk, zu welchem der Türke, auf den unterge- schlagenen Beinen sitzend, aus langer Pfeife seinen Taback raucht. Der Wein ist im Koran verboten, wird aber doch getrunken, häufiger der Scherbeth oder Sorbeth, ein Getränk aus Honig, Obst und Gewürz. Vielweiberei ist erlaubt, findet aber nur sel- ten und bei Reichen statt; die Weiber leben eingezogen in ihren Harems. Die Regierung ist despotisch unter einem Kaiser (Großherrn, Großsultan), jetzt Abdul-Medschid. Der oberste Minister ist der Großvessir (Vezir), der Staatssekretair heißt. Reis - Effendi, der Großadmiral Kapudan Pascha, der Schatzmeister De ft er dar, der Oberpriester Mufti, die Befehls- haber in den Provinzen und Festungen Pascha's von 2 oder 3 Roßschweifen, auch Beglerbeg's. Die Versammlung des gesammten Staatsrathes heißt der Divan, und der türkische Hof die hohe Pforte. 8. Unmittelbare Provinzen. I. Rum-Jli oder Romanien (früher Thracien), d. h. Römerland. 1) Konstantinopel, 630,000 E.; Hptst. und Res., mit vielen großen Vorstädten (darunter Galata und Pera, Sitz der europ. Ge- sandten), Sophienmoschee, Fabr., Hd., 2 Hs., Serail (Residenzschloß». 2» Adrianopel oder Ed re n eh an der Maritza, 140,000 E., über 300 Seidenftühle, Hd., Friedensschluß mit Rußl. 1829, reizende Cy- prcssen- und Rosengärten. 3) Philippopel oder Felibeh a. d. Maritza, 110,000 E., starker Reißbau. Fabr., Hd., Schifffahrt. 4)Ga- lipoli a. d. Dardanellinstr., 18,000 E., Safsianfabr. Ii. Makedonien ober Feliba Wilageti. Thessalonich oder Salonichi am Mecrb. gl. N., Ho,000 E., .Fabr., zweite Hdstdt. Ih. Thessalien oder Janiah. Jenischeher obtc Larissa, 30,000 E., Fabr., Färbereien.
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