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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 63

1835 - Königsberg : Bornträger
63 Danzig, Elbing, Thorn, P. Eilau :c. re. Sttumpfweber finden sich inkönigsb., Danzig, Elbing. Seifensie- dereien und Lichtfabriken besonders in Elbing und Königsberg. — W a ch s b l e i ch e n in Königsberg. Die nöthigen Handwerker trifft man überall, itt beit. Städten und größern Dörfern, auf dem platten Lande fehlts noch hie und da. §. 26. Der Handel in Preußen. Schon im Alterthume trieben die Phönizier um des Bernsteins willen nach unfern Küsten Handel. Eigent- licher Seeverkehr fand indess erst unter der Herrschaft des deutschen Ordens Statt, da die bedeutendsten Städte des Landes, Danzig, Elbing, Kulm, Thorn, Braunsberg, Königsberg dem hanseatischen Bunde (Bund der deutschen Handelsstädte zu gemeinsamer Vertheidigung) angehörten. Am blühendsten war der Handel am Ende des vorigen und Anfänge dieses Jahrh. bis zur Beendigung der Freiheits- kriege. Seit dieser Zeit aber sank er bedeutend, und ist namentlich in den letzten Jahren außerordentlich gering. Der Staat hat Alles gcthan, ihn zu heben, hat alle Hafenan- stalten aufs trefflichste eingerichtet, Schiffahrtsschulen an- gelegt, mit andern Staaten Handelsverträge abgeschlossen, Kanäle und Kunststraßen oder Chaussee':: (Preußenchat jetzt etwa 100 Weil. Chaussee) angelegt u. s. w. Wenn nun aber dadurch die frühern günstigen Handelsverhältniße nicht haben zurückgeführt werden können, so liegt die Schuld wahrlich nicht an der Negierung. — Der Hauptmarkt für unsre Produkte ist England, Holland, Frankreich, Spa- nien, Portugal, Dänemark. Preußen führt aus: 1. Getreide aller Art, besonders Weizen, auch Hülsen- früchte. In neuerer Zeit hat man Mehl nach Südanierika verschickt. 2. Holz (Balken, Masten, Planken, Bretter, Piepenstäbe) aus Memel und Danzig. Das meiste Holz beziehen wir über die Memel aus Russland und über die Weichsel aus Polen. Da in England eine hohe Aussage auf den: preuß. Holze ruht) so schiffen cs die Engländer erst nach Amerika und bringen es dann als amerikanisches Holz nach England. — 3. Leinsaat aus Memel, Königs- berg, Braunsberg, Elbing nach den Niederlanden, doch nicht viel. — 4. Flachs, Hanf nach Holland, England

8. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 228

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 228 - brgen holte er die Trken bei Zenta ein und jagte sie nach tapferer Gegenwehr ihrer Kerntruppen, der Janitscharen, in die Thei, die sie eben berschreiten wollten. 1699 _ _ Die Frucht dieses Sieges war der Friede zu Karlowitz. sterreichs Grenze wurde von der Donau-Insel Schutt vorge-schoben bis an die Save. Abgesehen vom Temeswarer Banat (zwischen Donau, Thei und Marosch), wurde ganz Ungarn nebst Siebenbrgen endgltig ein habsbnrgisches Knigreich. 4. Um seinem Bundesgenossen Luft zu machen, hatte in-zwischen Ludwig Xiv. den nichtswrdigsten seiner Kriege ge-fhrt. Sein Bruder, der Herzog von Orleans, war mit der Enkelin des Winterknigs vermhlt, der Pflzer Prinzessin Elisabeth Charlotte (Liselotte), einer trefflichen deutschen Frau, die sich von den (Zeremonien" und Lappereien" am Hofe des groen Mannes" herzlich troublieret" und durch die Unwahrhaftigkeit und Leichtfertigkeit der Groen unsglich bekmmert fhlte. Als ihr Bruder, der Kurfürst, kinderlos starb, erhob Ludwig im Namen ihres Gemahls, aber sehr gegen ihren Willen, Ansprche auf das schne Land. Fast ohne 1688 Schwertstreich besetzten seine Heere die Städte am Rhein. 5. Im nmlichen Jahre vertrieben die Englnder Karls Ii. Bruder, den bigotten Jakob Ii. Sein Schwiegersohn Wilhelm Iii. wurde sein Nachfolger. Als Oberhaupt des englischen wie des hollndischen Volkes trat er mit seinem Vetter, dem Kurfrsten Friedrich Iii. von Brandenburg, mit Bayern und dem Kaiser in ein Bndnis wider Ludwig, welcher den gestrzten König an seinem Hof aufgenommen hatte. Heut ist der erste Tag meines Knigtumes," rief Wilhelm, als er das Parlament znr Kriegserklrung vermocht hatte. In jenen Tagen zog endlich wieder das Gefhl der Zu-sammengehrigkeit durch die Herzeu der schwer gereizten Deut-schert; in Schorndorf bei Stuttgart wollten sogar die Frauen sich waffnen gegen den Mordbrenner Melac. 6. Die Franzosen muten umkehren. Da gab ihr Kriegs-minister Lonvois den teuflischen Befehl, den Deutschen den Weg nach Frankreich zu sperren durch eine breite Wste. Kalt-bltig zerstrten sie Hunderte von Stdten und Drfern und stieen die Bewohner nackt und hlflos in die Winterklte hinaus. Von Kaiser und Reichstag unzulnglich untersttzt, konnte der Reichsfeldherr Markgraf Ludwig nicht hindern, da das Schlo zu Heidelberg in die Luft gesprengt, die Stadt verbrannt wurde. Von Mannheim blieb kein Steinaus dem andern; der Dom in Speier ging in Flammen auf, die Kaisergrber wurden ge-schndet. Tag und Nacht sah Liselotte die Bilder der Ver-

9. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 159

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
159 letzte Hohenstause endete mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel durch das Richtbeil. Zwei Jahre spter starb Karls Bruder, Ludwig Ix., der 1270 Heilige, auf dem letzten, dem siebten Kreuzznge in Tunis. Bald darauf ging Akkon, die letzte christliche Besitzung im Gelobten Lande, verloren. Der herrschgewaltigste aller Ppste aber, Bonisaz Viii., starb nach herber Demtigung durch die Groen Roms und Philipp Iv. Seine Nachfolger muten in Avignon ihren Sitz aufschlagen und der franzsischen Politik dienstbar sein. 6. In Deutschland herrschte die rgste Verwirrung. Schwr-inende Mongolenhorden hieben die schlesische Ritterschaft unter Herzog Heinrich Ii. bei Wahlstadt an der Katzbach zusammen. 1241 Der junge König Wilhelm von Holland suchte der allgemeinen Auflsung vergeblich zu steuern. Nach seinem frhen Tode fand sich kein deutscher Fürst bereit, die Krone anzunehmen. Zwei Fremde fhrten den Knigstitel. Die Auenteile des Reiches, die Lombardei, Burgund, Flandern sielen allmhlich ab. Im Innern strten die Ritter straflos den Landfrieden. Auf ihren Burgen und Maut-Trmen erpreten sie Zoll und Geleitsgeld oder lauerten im Busch auf den Kaufmann, nahmen ihm aus dem Stegreif" seinen Wagen, dem Bauer sein Gespann und ngsteten den Beraubten hohes Lsegeld ab, das sie dann bei schwelgerischen Gelagen in Schnabelschuhen und im geschlitzten Schellenwams verpraten. 7. Da verbanden sich die rheinischen und wetterauischen Städte auf den Rat des Mainzer Brgers Arnold Walpot, der aus eigenen Mitteln den Dominikanern eine Kirche und ein Kloster erbaut hatte, zu gegenseitigem Schutze gegen das Faust-recht. Ihr Stdtebund breitete sich an Rhein und Donau bis Lbeck und Regensburg aus; ihr Heer zerstrte die Raub-uestev und hngte die Strauchritter. Vi. Fürsten und Städte. 1. Habsburg und Luxemburg. 1. Die Erwhlung des oberrheinischen Grafen Rudolf 1273 von Habsburg machte zwar dem Zwischenreiche ein Ende, ver-mochte aber die Auflsung des Reiches in Frstentmer und Städte nicht zu hemmen. Rudolf demtigte den hochfahrenden

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 168

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
168 die Knchenversammlung zu Pisa setzte beide ab und whlte einen dritten; allein neben ihm regierten die abgesetzten weiter. Das kirchliche Leben verfiel gnzlich. Da berief König Siegmund im Einvernehmen mit dem Rmerpapst Johann Xxiii. ein Konzil, auf welchem das Schisma' beseitigt und eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern" durchgefhrt werden sollte. Auer Papst und Kaiser strmten die bedeutendsten Kirchenfrsten des rmisch-katholischen Europas, manche mit einem nach Hunderten zhlen-den Gefolge, augeblich 150000 Personen, in der alten Stadt Konstanz zusammen. 2. Hier bertrug der Kaiser die Mark Brandenburg mit 1415 der Kurwurde seinem treuesten Anhnger, dem Burggrafen Friedrich von Nrnberg, dem Ahnherrn der pren-ischen Könige und deutschen Kaiser. 3. Die Kirchenspaltung wurde durch Absetzung aller drei Ppste beseitigt; die Kirchenreform unterblieb. Um so eifriger schritt das Konzil ein gegen die Ketzereien". Der Prager Professor Johannes Hus eiferte gegen die Macht der Pp|te, den Reliquien- und Heiligendienst; er ver-langte das Abendmahl unter beiderlei Gestalt auch fr die Laien und ^die freie Predigt des Evangeliums und drang auf Armut und toittenreinheit der Priesterschaft. Unter Knigsgeleit wurde er nach Konstanz geladen; die Kirchenversammlung aber lie ihn in Ketten schmieden, nach einem emprenden Proze als Erz-1415 ketzer verbrennen und seine Asche in den Rhein streuen. 4. Diese Hinrichtung machte Hus erst lebendig. Ungeheure Entrstung ergriff die tschechischen Banern gegen die rmische Kirche und zugleich gegen die Deutschen, deren Ansiedlungen sie zu erliegen frchteten. Auf einem Berg an der Luschnitz, dem es den Namen Tabor gab, sammelte sich das Landvolk, nm an einigen hundert Tischen das Abendmahl zu empfangen, und in Prag wurden dreizehn deutsche Ratsherren zum Fenster hinaus in die Spiee der unten stehenden Hupen gestrzt. Papst Martin V. rief zum Kreuzzug wider sie auf. Da trat derein-augige alte Kriegsmann Johann Ziska vom Kelch" an die Spitze der Taborer" und schuf aus den Bauern ein wohlgebtes Fuvolk, wie noch keines dagewesen. Eisenbeschlagene Dreschflegel und Feuerhaken, womit sie die feindlichen Reiter vom Pferde rissen, aber auch Feuerrohre bildeten ihre Bewaffnung; ihre lndlichen Wagen stellten sie des Nachts kunstvoll als Wagenburg um das unangreifbare Lager. Mit Feuer und Schwert, mit Galgen und Richtbeil, mit Ertrnken und Ver-brennen wteten Hussiten und Katholiken, Tschechen und Deutsche
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