Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

3. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

4. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

5. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

6. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

7. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

8. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

9. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

10. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .
   bis 10 von 155 weiter»  »»
155 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 155 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 8
4 40
5 5
6 19
7 4
8 1
9 0
10 14
11 2
12 7
13 2
14 1
15 39
16 2
17 6
18 1
19 10
20 2
21 0
22 19
23 2
24 4
25 5
26 5
27 8
28 3
29 52
30 5
31 5
32 4
33 0
34 10
35 2
36 2
37 11
38 6
39 3
40 5
41 15
42 44
43 0
44 1
45 19
46 6
47 2
48 1
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 53
2 63
3 190
4 415
5 43
6 64
7 28
8 102
9 267
10 39
11 106
12 17
13 19
14 69
15 52
16 137
17 356
18 70
19 55
20 49
21 69
22 16
23 181
24 4
25 54
26 30
27 20
28 39
29 79
30 14
31 53
32 6
33 60
34 56
35 24
36 76
37 23
38 83
39 29
40 76
41 316
42 18
43 292
44 57
45 113
46 41
47 33
48 43
49 36
50 57
51 38
52 88
53 16
54 52
55 99
56 61
57 32
58 35
59 233
60 85
61 131
62 113
63 62
64 84
65 63
66 45
67 50
68 88
69 44
70 123
71 95
72 101
73 35
74 97
75 21
76 107
77 60
78 66
79 78
80 54
81 5
82 36
83 45
84 13
85 54
86 47
87 24
88 24
89 67
90 14
91 11
92 484
93 39
94 90
95 127
96 66
97 80
98 405
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 133
1 56
2 28
3 51
4 57
5 38
6 145
7 25
8 10
9 32
10 44
11 30
12 165
13 42
14 16
15 4
16 156
17 6
18 44
19 107
20 41
21 4
22 4
23 1
24 390
25 61
26 146
27 5
28 72
29 32
30 2
31 43
32 57
33 156
34 201
35 3
36 11
37 4
38 10
39 88
40 31
41 6
42 28
43 67
44 14
45 42
46 50
47 160
48 68
49 15
50 36
51 47
52 33
53 38
54 53
55 8
56 4
57 11
58 69
59 197
60 2
61 19
62 59
63 8
64 73
65 17
66 7
67 12
68 26
69 412
70 22
71 17
72 91
73 35
74 24
75 64
76 42
77 716
78 77
79 18
80 143
81 288
82 23
83 165
84 20
85 5
86 37
87 53
88 28
89 148
90 25
91 39
92 35
93 17
94 49
95 156
96 11
97 105
98 37
99 18
100 149
101 165
102 65
103 32
104 78
105 9
106 16
107 97
108 4
109 79
110 84
111 9
112 17
113 491
114 205
115 28
116 18
117 7
118 93
119 74
120 6
121 33
122 33
123 45
124 173
125 50
126 27
127 66
128 27
129 78
130 19
131 189
132 280
133 71
134 64
135 21
136 182
137 91
138 29
139 17
140 32
141 6
142 163
143 50
144 25
145 26
146 15
147 15
148 118
149 183
150 7
151 30
152 95
153 41
154 23
155 20
156 25
157 31
158 360
159 98
160 97
161 3
162 11
163 3
164 64
165 26
166 24
167 23
168 62
169 30
170 4
171 265
172 17
173 101
174 5
175 330
176 17
177 247
178 97
179 75
180 109
181 6
182 158
183 215
184 143
185 26
186 59
187 40
188 84
189 15
190 0
191 66
192 26
193 92
194 67
195 103
196 56
197 180
198 5
199 42