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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 410

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
410 würdigste Sakrament mit Füßen getreten." Tilly folgte Mans- feld über den Rhein, trieb ihn weiter nach Westen in das 'Elsaß und zog sich donn in die Pfalz zurück. Unterdes zogen zwei andere Feinde gegen ihn heran. Der -eine war Christian von Braun schweig. Er hatte luthe- rischer Bischof von Halberstadt werden wollen, aber der Kaiser hatte ihm das Bistum nicht gegeben. Erbittert darüber wandte er sich nach Westfalen und plünderte Kirchen und Klöster. Mit dem Raube bezahlte er seine 13 000 Söldner, mit welchen er gegen Tilly zog. Der andre Feind war Friedrich von Baden, der sich mit 15 000 Mann ebenfalls gegen Tilly. wandte. Mansfeld, Christian von Braunschweig und Friedrich von Baden wollten ihre Heere vereinigen und über Tilly her- fallen. Aber Tilly kam ihnen zuvor und schlug zunächst Friedrich von Baden. Dann wandte er sich gegen Christian von Braunschweig und überraschte denselben bei Höchst: 12 000 Mann aus Christians Heer wurden erschlagen, im Main ertränkt, gefangen oder gesprengt. Da fand es Mans- feld nicht geraten, auch den Kampf mit Tilly aufzunehmen; er floh nach Holland und traf dort mit Christian von Braunschweig zusammen. Mit dem Schlüsse des Jahres 1623 hatte das Schwert des Feldherrn Tilly den deutschen Boden von den Räubern ge- säubert, und es schien der Friede wiederzukehren. Aber er kam nicht. Holland, England und Frankreich wollten Deutsch- land nicht zur Ruhe kommen lassen und unterstützten Mans- feld und Christian von Braunschweig mit Geld und ließen in ihren Gebieten Söldner werben. Auch Christian Iv. von Dänemark stand gegen den Kaiser aus, indem er hoffte, einige Bistümer in Norddeutschland für sich zu gewinnen. Gegen diese Macht war Tilly zu schwach. Zudem stand er nur in bayerischen Diensten; der Kaiser hatte kein Heer und auch kein Geld. 3. Wallenstein. In dieser Verlegenheit half dem Kaiser -ein Osfizür, Albrecht von Wallenstein. Mit neidischen Augen hatte er bisher den Feldherrnstab in den Händen Tillys ge- sehen. Er freute sich, daß die Geldnot des Kaisers ihm Ge- legenheit gab, sich selbst an die Spitze eines Heeres zu stellen. Unentgeltlich wollte er dem Kaiser ein Heer von 50 000 Mann anwerben, wenn er selbst alle Stellen bei demselben besetzen dürfe. Es wurde ihm bewilligt. Nun ließ er die Trommel rühren, und von allen weiten strömten die Leute unter seine Fahne, denn in jener Zeit, wo l>er Soldat flotter lebte als der Bürger und Handwerker, griff

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 505

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 505 rtstd) beut Verhältnisse der Größe ihres Landes ernannt. Den Reichtstag wählen die Bevölkerungen in der Weise, daß je 100,000 Einwohner einen Abgeordneten absenden. Der Sitz des Bundesrates und des Reichstages ist Berlin, die Residenz- stadt des deutschen Kaisers. Ili. Die deutschen Kolonieen. Bereits 1683 wurde vom Großen Kurfürsten an der Goldküste von Afrika eine Niederlassung mit der Feste Groß- Friedrichsburg gegründet; dieselbe mußte jedoch schon nach wenigen Jahren wieder aufgegeben werden. Erst nach der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches griff man den Ge- danken, Kolonialbesitz zu erwerben, von neuem aus, und ge- genwärtig erstreckt sich die deutsche Herrschaft über folgende. Gebiete: 1. Das Togoland in Ober-Guinea (60,000 mit 21/i Millionen Einwohnern). Die aus dem Innern des Landes kommenden Flüsse bilden an der Küste weite Lagunen, deren Ausdünstungen dem Europäer verderblich sind. Gesunder ist das fruchtbare, von einer arbeitsamen Negerbevölkernng dicht bewohnte Hinterland. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Palmöl, und Gummi. Porto Seguro und Klein Pop» sind die Haupthandelsplätze. 2. Kamerun (465,000 qkm mit 13/5 Millionen Ein-' wohnern). Während das Mündungsgebiet des Kamerunflusses wegen seiner Fieberluft dem Europäer höchstens einen drei- jährigen Aufenthalt gestattet, besitzen die dichtbewaldetcn Ge- birgsabhänge ein zientlich gesundes Klima. Hier leben int üppigsten Pflanzenwuchse Gorillas, Leoparden, verschiedene Antilopen, Büffel und Elefanten. Die zur Bantuneger-Rasse gehörenden Bewohner sind arbeitsscheu. Wegen ihres Hanges zu Diebereien befinden sich die deutschen Faktoreien meist auf Hulks, abgetakelten, im Flusse verankerten Schiffen. Attch hier bilden Palmöl und Palmkerne die wichtigsten Handels- artikel; außerdem wird Elfenbein und Ebenholz ausgeführt. Die Hauptplätze sind Kamerun und Viktoria. 3. Deutsch-Südwestafrika (835,100 qkm mit 200,006 Einwohnern). Längs der einförmigen Küste zieht sich eine mehrere Kilometer breite Flugsandzone hin, und auf diese folgen weite Ebenen von wüstenartigem Aussehen. Das an sich gesunde Klima leidet unter der entsetzlichen Dürre. Während der Regenzeit schmückt sich die Steppe im Binnen- lande mit üppigem Grün und bietet dann dem Vieh eine prächtige Weide. Elefanten, Büffel, Giraffen, Antilopen, Zebras und Strauße sind infolge der schoitttngslosen Jagden.

4. Aus allen Erdteilen - S. 18

1887 - Münster i.W. : Schöningh
18 Afrika. zuweilen eine gewisse Ausdehnung und köunen für wirkliche Inseln ge- halten werden, bis ihre Bewegung mit der Strömung beobachtet wird. Weiße Reiher und viele Wasservögel Hausen auf ihnen, und die Fluß- Pferde spielen um ihre schilfreichen Ufer. Die großen Inseln werden von Elefanten und Büffeln besucht, welche mit Leichtigkeit vom Festland nach und von ihnen schwimmen. Unzählige Wasservögel, Störche, Pelikane, Kormorane, Reiher, Rohrdommeln, heilige Ibisse, Sporengänse und ägyp- tische Gänse, Meerschwalben und Regenpfeifer besuchen die dichteu Ver- schlingungen des hohen Grases und die vielen freien Sandbänke, wo sie seltsame Gruppen mit den Krokodilen bilden, welche gewohnt sind, sich in der Sonne in halbbewußter Glückseligkeit zu wärmen. Der Pfuhl bildet ein großes, gleichsam schalenartiges Becken, mit einer unvollständigen Einfassung von Reihen spitzer und malerischer Berge, welche an den Südufern sich von 390—900 m Höhe erheben. Die Ufer dieser großen Wasserfläche zeigen einen sehr verschiedenen Charakter. Am nördlichen oder nordöstlichen Ende, wo der obere Kongo durch eine etwas enge Öffnung eintritt, ist die Landschaft geradezu schön. Der Hochwald erhebt sich steil über dem Wasser, so daß, wenn man unter seinem Schatten dahinsegelt, er sich ins Unendliche, bis zum Himmel auszudehnen scheint. Er ist wie eine Mauer von Wald. Fast gegenüber, am nörd- lichen Ufer, liegen die Doverklippen, ebenso schroffe, weißblinkende Ab- stürze, deren Oberrand mit weichem, grünem Grase bedeckt ist. Darauf senken sich zu beiden Seiten des Pfuhls die Ufer zu flachem Waldland, indem der einschließende Berggürtel nach dem Innern sich ver- läuft, und wenn man nach Mfwa oder Brazzaville kommt, ist die Küste niedrig und nahezu iu gleicher Höhe mit dem Wasser .... Kommt man westwärts von Ngoma, so sieht man nichts vom Stan- ley-Pool, bis man ganz nahe an Leopoldville heran ist, und nach der Wendung um einen Berghang plötzlich den großartigen Anblick ge- nießen kann. Leopoldville liegt, wie die meisten Stationen Stanleys, auf an- steigendem Boden: jedoch nimmt es nicht gerade den Kamm des Hügels ein, sondern ist auf dem halbkreisförmigen Absatz und um den Abhang herum erbaut, welcher dem sich ausbreitenden Psuhl gegenüber liegt. Oberhalb, unterhalb und rund um die Station liegen ausgedehnte Gärten, Bananenwäldchen und Maniokpflanznngen. Sie beginnen bereits, den schwarzen und weißen Bewohnern von Leopoldville einen nicht nnbe- trächtlichen Zuschuß von Lebensmitteln zu liefern und müssen natürlich in Zukunft in Verbindung mit den sich selbst vermehrenden Vorräten an Ziegen, Geflügel, Schafen, Schweinen, Enten und Taubeu die Station und ihre normale Zahl von Einwohnern ernähren. Leopoldville rühmt sich eines bequemen, kleinen Hafens gegenüber

5. Aus allen Erdteilen - S. 378

1887 - Münster i.W. : Schöningh
378 Asien. Weiter unterhalb der Dampfmühlen laden die Schiffe die kostbaren Pro- dukte der Tropenwälder, Sandelholz^) und hauptsächlich Teakholz2), ein zwar teures, aber sehr gesuchtes Schiffsbaumaterial, aus dem die schnell- segelnden Klipper und auch der Jnnenban der Kriegsschiffe hergestellt wird; außen werden dieselben dann mit den Panzerplatten bekleidet. Die landesüblichen Transporttiere sind Elefanten, die paarweise so neben- einander gefesselt werden, daß die langen Balken zwischen ihnen in starken Gurten aufgestapelt werden können. Von dem ans ihrem Nacken sitzen- den Treiber werden die Tiere mit ihrer schweren Bürde bis dicht an das Bollwerk geführt. Ein hoher Drehkran nimmt die Balken einzeln auf und befördert sie direkt in den Schiffsraum, der zu diesem Zwecke am Bug in der Schiffswand eine Öffnung hat, durch welche die Hölzer, die ihrer Länge wegen nicht durch die Ladeluke auf dem Deck eingeladen werden können, wagerecht eingeführt werden. Daß durch alle diese Er- leichterungen der Arbeit viele Zeit und Mühe erspart wird, ist leicht verständlich. Die Fischer und Uferbauern wohnen meist auf Flößen mit darauf- gebauter Bambushütte oder in ebensolchen Häusern, die auf hohem Pfahl- roft thronen, inmitten des Uferwaldes und an den Seiten eines festen Dammes, der von den oben beschriebenen Hafenanlagen durch das sumpfige Land nach der Stadt führt. Zu den Häusern hinauf gelaugt man auf eiuer Leiter, die, nur aus einem einzigen Baum mit Quersprossen herge- stellt, viel Ähnlichkeit mit nnsern Hühnerleitern hat. Sie ist leicht genug, um von den Bewohnern zur Nachtzeit iu die Höhe gezogen zu werden, damit dieselben von unliebsamen Besuchern der Tierwelt verschont bleiben. Die Dschungels, die meilenweit die Gegend bedecken, wimmeln von Tigern, Panthern und kleineren Raubtieren. Affen in mannigfachen Arten treiben ihr pöbelhaftes Spiel in den Baumkronen und stören durch ihre wider- würtige Vokalmusik die Ruhe der Schlafenden bis spät in die Nacht hinein. Naht sich dann der Tyrann der Wälder (der Tiger), um in des Stromes kühlen Fluten seine heiße, schlaffe Zunge zu kühlen, so werden die Gassen- jungen der Tropen plötzlich mäuschenstill. Verschwindet der Gefürchtete dann wieder im Innern seines Jagdgebietes, geht der Spektakel von neuem los; die Schlingel sind, wie unsere Gamms (Straßenjungen), eben unver- besserlich. Moskitos, die zu Milliarden den Sümpfen entsteigen, wenn div«-Sonue sich gesenkt hat, werden für den Schlafsuchenden noch uube- quemer. Ohne das schützende Musselinnetz, das man vorher mittels Eigarrendampf gründlich ausgeräuchert hat, würde man vergeblich die ersehnte Ruhe suchen. Das alles sind aber Unbequemlichkeiten, die man 1) Liefert einen Farbstoff und wohlriechendes Räuchermittel. 2) Ein Holz von außerordentlicher Festigkeit.

6. Aus allen Erdteilen - S. 45

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Holub: In Schoschong. König Sekhomo. 45 Sekhomos direkte Einnahmen betrugen nach einer Mitteilung Mackenzies 60000 Mark und bestanden in Rindern, Elfenbein, Straußen- federn, Häuten und Karaffen. Staatsausgaben waren unbekannt. Den freien Bamangwatos blieb der Ertrag ihrer Viehherden, die minder- wertiqen Straußenfedern, Tierfelle, sowie je ein Elfenbeinzahn von jenen Tieren, die sie selbst oder ihre Vasalleu für sie erlegten. An den folgenden Tagen besuchte ich die Höhen, an denen ich einen Matebele-Schädel sand, und machte Ausflüge im Schofchonthal auf- wärts, besuchte den am jenseitigen Ufer des Schofchonflüßchens sich er- hebenden malerischen Monkey-Felsen, den nächtlichen Sammelort der Paviane, und bestieg einige der anliegenden Höhen. Da, wo sich das Thal über dem Monkey-Felsen erweitert, lagen zwei Dörfer der hier als Flücht- linge lebenden Makalakas und eines der verlassenen Missionsgebäude des Hermannsburger Predigers Schulenberg. Über dem östlichen Dorf erhob sich ein isolierter Jnselberg. In keiner anderen der ans dieser Reise berührten Eingeborenenstädte war es mir vergönnt, eine ähnliche Menge der mannigfachsten ethnographischen Gegenstände zu gewinnen, als eben hier; was ich noch an Gütern im Wagen hatte, tauschte ich, leider zum sichtlichen Mißbehagen der hier ansässigen Händler, für Arbeiten der Eingeborenen aus. Ich erstand zahlreiche Assagaie, Schlachtbeile und einige Dolche und Messer, künstliche Stöcke, hölzerne Kopfpolster, Töpfe und Pfannen, hölzerne Löffel, aus verfchie- deuem Material gearbeitete Würfel (Zauber- und Doktorwerkzeuge), die ver- schiedenartigsten Schnupftabaksdosen, Kürbisgefäße, Toilettenartikel und Karoffeverziernngen, Schürzen und Mützen, Puppen und aus Thon gear- beitete Spielsachen. Zu den wichtigsten von mir erworbenen Gegenständen gehörten Sekhomos Regen- und Kriegstrommel, und ein aus Elfenbein ge- arbeiteter kleiner Fetisch; auch fehlten Pfeifen nicht. Ich tauschte viele Antilopen-, Leoparden-, Luchs- und Karakalfelle ?e. aus und ließ mir dar- aus gegen Bezahlung Karossen verfertigen. Bis auf kleiue Unterschei- duugsmerkmale gleichen die Arbeiten der Bamangwatos denen allerübrigen Betfchnanaftämme. Die Banart der Hütten gleicht der bei den Baro- longen üblichen; die Hütten selbst sind nur kleiner und leichter gebaut; hingegen traf ich in ihrer Größe unübertroffene Korngefäße ans nnge- brauntem Thon.

7. Aus allen Erdteilen - S. 390

1887 - Münster i.W. : Schöningh
390 Asien, bellen uns zwar nicht unhöflich, wollten uns jedoch keine Eier tier- kaufen; alles, was wir zu ganz ungewöhnlich hohen Preisen erhielten, waren Hühner, Reis und etwas Salz. Während der ganzen Zeit regnete es in Strömen, wodurch uns der Aufenthalt noch lang- weiliger gemacht wurde, da wir vollständig ohne Beschäftigung, ohne Lektüre und fast ohne Lebensmittel waren. Hier erfuhr ich, was ich vorher noch nicht gewußt hatte, au mir selbst, daß nämlich ein Europäer, der längere Zeit nur von Reis lebt, denselben erst fade und schließlich so unangenehm schmeckend findet, daß er sich kaum dazu zwingen kann, ihn zu essen, selbst wenn er halb verhungert ist. Wir besaßen weder Curry- Pulver'), noch sonstige Würze, womit wir den Reis hätten schmackhaft machen können. Ich werde nie vergessen, mit welchem Appetit wir ein Gericht gepfeffertes Gemüse verzehrten, welches die Frau des Häuptlings nach dessen Rückkehr uns bereitete. Die Dörfer der Kachyen liegen stets in der Nähe eines Bergstromes. An den nahen Abhängen bauen die Eingeborenen Reis und Mais auf terrassenförmig angelegten Feldern, während man in der Nähe der Woh- nnngen zuweilen mit Mohn und Indigo bepflanzte Fleckchen findet. Die Kachyen verschaffen sich alljährlich neue Lichtungen, indem sie die Bäume an den Bergen fällen und verbrennen. Eine charakteristische Eigentümlichkeit der Wohnungen bilden die Schädel von Büffeln und Schweinen, welche an die Vorderpfosten der Häuser geuagelt siud. Die Vorhalle dient bei Tage den Frauen, welche dort Reis schälen oder Kinder warten, und den faulenzenden Männern, bei Nacht den Haustieren zum Aufenthalt. Ein junges Kachyenmädchen überraschte uns in Maykong mit Gesang, womit sie ihre Arbeit, Reis- stampfen, begleitete; ich kann denselben aber nur als ein musikalisches Grunzen bezeichnen. Spät nachmittags traf der Häuptling zur großen Freude seines Haushaltes und zu noch größerer Befriedigung unserer Gesellschaft von Long-tschuan, wohin er sich wegen eiues Reisgeschäftes begeben hatte, in Maykong wieder ein. Wie die meisten Häuptlinge war auch er zeitweilig Händler, der sein Einkommen zum Teil aus den von passierenden Reisenden erpreßten Abgaben, zum Teil aus dem jährlichen Tribut eines Korbes Reis bezog, den jedes von ihm beschützte Haus zu bezahlen hatte. Bei diesen Bergstämmen scheint es also in mancher Be- ziehuug ähnlich herzugehen, wie in alten Zeiten bei den Clans2) in den schottischen Hochlanden. Wir hatten lange Unterredungen mit dem Häupt- 1) Ein scharfes indisches Gewürz aus Pfeffer, Ingwer, Muskatblüten :c. 2) Gauverbände, deren Mitglieder sich als eine Familie betrachtete:: und von einem Ältesten in patriarchalischer Weise regiert wurden. (Wurden 1745 aufgehoben.)

8. Erdkunde - S. 255

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
255 rungspflanzen. Die europäischen Ansiedler haben aber Getreide-, Obst- und Weinbau mit dem günstigsten Erfolge eingeführt. Seit neuerer Zeit werden noch Zuckerrohr und Baumwollstaude gepflanzt. — Auch die Tierwelt ist einförmig und arm an Arten. Die wenigen einheimischen Säugetiere gehören zumeist den Beuteltieren an, von denen das Känguruh am bekanntesten ist. Mannig- faltiger ist die Vogelwelt (verschiedene Papageien, der schwarze Schwan, der Emu, „australischer Strauß" genannt, u. s. w.). Im ganzen zeigen die einheimische Tier- und Pflanzenwelt Australiens einen eigenartigen, von dem der andern Kontinente abweichenden Charakter. — Nunmehr sind sämtliche europäischen Haustiere (wie auch viele Singvögel) eingebürgert und haben sich außerordentlich schnell vermehrt, so daß jetzt schon Viehzucht die Haupt- beschäftigung der Eingewanderten bildet. Von größter Bedeutung ist die Schafzucht. 1885 wurde um mehr als 400 Millionen Mark Wolle nach Europa ausgeführt. Außerdem ist besonders die Rindviehzucht von Wichtigkeit. Das Fleisch wird gesalzen und konserviert in den Handel gebracht, in neuester Zeit auch mit günstigem Erfolge in gefrorenem Zustande. — Die Land- wirtschaft ist auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt. Unter den Erzeugnissen bildet Weizen einen wichtigen Ausfuhr- artikel. — Von großer Bedeutung ist der Bergbau. Australien hat sehr ergiebige Goldlager, welche 1851 entdeckt wurden und seit- her mit abwechselndem Erfolge ausgebeutet werden. (Im Jahre 1885 über 400 Millionen Mark Ertrag.) Von anderen Mineralien sind zu nennen: Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei und Steinkohlen. — Die Industrie hebt sich zwar allmählich, doch muß zur Zeit noch der größte Teil des Bedarfes aus Europa eingeführt werden. — Der Handel hat in den letzten Jahrzehnten einen ganz erstaun- lichen Aufschwung genommen. Die jährliche Ausfuhr hatte in den letzten Jahren einen Durchschnittswert von 1000 Millionen Mark, die Einfuhr von 1300 Millionen Mark. — Der Binnenverkehr hingegen ist durch die Bodeuverhältnisse wie auch durch den Mangel schiffbarer Flüsse sehr erschwert. Als großartiges Unternehmen darf die Errichtung eines Telegraphen gelten, welcher von Adelaide quer

9. Erdkunde - S. 179

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
179 der Aralsee, in den die Doppelflüsse Amu-Darja (Opus) und Sir- Darja (Jaxartes) münden; der Balchaschsee mit dem Jli, der Lop-Nor mit dem Tarim und das Tote Meer mit dem Jordan. Iv. Klima und Produkte. Asien hat an der heißen, der gemäßigten und der kalten Zone Anteil; doch gehören der Gesamtfläche zur gemäßigten Zone. In der Polarzone herrscht außerordentlich strenge und anhal- tende Kälte, welche nicht nur durch die nördliche Lage, sondern auch dadurch verursacht wird, daß das Gebiet in weiter Ausdehnung offen am Eismeere liegt, dessen rauhen Winden es preisgegeben ist. — Die gemäßigte Zone zeigt fast durchweg kontinentales Klima. Auf den kurzen, glühend heißen Sommer folgt fast unvermittelt ein langer, sehr strenger Winter. Im Durchschnitte ist diese Zone kälter wie in Europa. — In der heißen Zone haben die westlichen Länder sehr trockenes, die östlichen hingegen feuchtes Klima. Die größte Hitze herrscht in Arabien. Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öden Tun- dras im Norden kaum von Moosen und Flechten bedeckt sind, und nur noch wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Süden des Erd- teiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; kreischende Papageien und andere farben- reiche Vögel schaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von häßlichen Krokodilen, Salamandern und Schildkröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a- Zahl. Asien hat auf einem Flächenraum von 45 Mil- lionen qkm über 830 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich

10. Mancherlei für Jung und Alt - S. 231

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
231 i Aus dem Leben des Libers. Der Biber ist ein geselliges Tier, welches einzeln nur in solchen Gegenden sich aufhält, wo es der Ausrottung nahe gebracht worden ist. An den Flüssen, Strömen und Seen Nordasiens und Amerikas, welche im Wiuter nicht bis zum Grunde ausfrieren, bildet er Ansiedelungen, welche Hunderte von Bewohnern zählen können. Der einzelne gräbt sich vom Grunde des Gewässers aus eine 30—40 Fuß lange, schief nach oben aufsteigende Röhre mit Kessel und Ausgang nach dem Lande unter dem Uferboden. Die Mitglieder einer Ansiedlung erbauen sich Burgen, und in Flüssen mit wechselndem Wasserstande Dämme, um das Wasser aufzustauen. Die Burgen, welche regelmäßig im Wasser, jedoch nah am Ufer stehen, sind backofenartige Gebäude von 6—10 Fuß Höhe über dem höchsten Wasserspiegel und 10, 15, 20 und mehr Fuß Durchmesser. Sie werden aus Knüppeln, Ästen und Reisig aufgeführt, mit Erde und Schlamm gedichtet und so fest zusammengebaut, daß sie nicht bloß dem Wasser, sondern auch den Zerstörungswerkzeugen in der Hand des Menschen er- heblichen Widerstand leisten. Mit dem Lande stehen sie oft durch einen Holzdamm in Verbindung. Im obern Teile der Burg befindet sich die Kammer der Tiere; zuweilen liegen auch zwei solcher Kammern über- einander. Der Zugang zu ihr ist eine Röhre, welche vom tiefen Wasser aus durch den Unterbau der Burg nach oben führt und gewöhnlich meh- rere Zugänge hat. Das Innere der geräumigen Kammer ist mit Gras und Moos dick ausgefüttert. Größere Bauten, d. h. Dämme, welche 30—300 Fuß lang sein können, werden ausschließlich im seichten, stillen Wasser ganz ruhiger, von dem Menschen nicht oder wenigstens nur selten besuchten Waldungen ausgeführt. Die Dämme selbst bestehen aus Baum- stämmen, welche nahe am Ufer gestanden haben und von den Bibern ein- seitig so angeschnitten wurden, daß sie ins Wasser fallen mußten, aus Knüppeln von verschiedener Länge und Stärke, welche durch die Tiere zur Stelle geflößt wurden, aus Reisig, Steinen, Sand, Erde, Moos u. dgl. Außerdem legen die Biber, wie so viele andere Nager, auch Vorrats- kammern für den Winter neben oder in ihren Röhren und Burgen an. Der Biber gehört zu den begabtesten Nagetieren. Seine Bewegungen ermangeln zwar der Gewandtheit, sind aber doch nicht ungeschickt zu nennen. Im Sitzen nimmt er die Stellung der Eichhörnchen, Murmeltiere und Mäuse an, bekommt hierdurch seine Vorderpfoten frei und gebraucht sie mit viel Geschick. Der Gang ist schwerfällig, langsam, watschelnd, auf unebenem Boden zumal äußerst unbeholfen. Demungeachtet ist er im stände, an Bäumen in die Höhe zu klettern: man hat ihn schon oft auf den Köpfen abgestutzter Weiden liegen sehen. Größere Meisterschaft
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