Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125
zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®.
Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien,
siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen,
nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266.
Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf
anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört
auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272.
Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von
Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei
Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß
gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben
werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode
vor Tunis.
Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen
sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs-
unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch-
tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver-
drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund.
Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe
von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen,
Baiern und Schwaben.
Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter
Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen
gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht.
Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen
1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm-
gerichte in Westphalen — Dortmund.
Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi-
nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.),
Konrad von Marburg 1232.
Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch
Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet.
Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur.
Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue,
Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr,
Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von
Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen-
lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften
machen langsame Fortschritte.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Clemens_Iv Manfred_bei_Benevento Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig Ludwig Friedrich_I. Gregor_Ix. Gregor_Ix. Konrad_von_Marburg Konrad Hartmann Heinrich_von_Deldeck Heinrich Heinrich_von_Ofterdingen Heinrich Nikolaus_Klingsohr Nikolaus Wolfram_von_Eschenbach Walther Konrad_von
Würzburg Konrad Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sicilien Neapel Schwaben England Frankreich Tunis Mainz Trier Sachsen Baiern Schwaben Westphalen Dortmund Hamburg
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
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* ** 87
von Otto, dem Sohn Ludwigs des Bayern, durch Kauf erwor-
den 1373. Brandenburg luxemburgisch bis 1415. — *373
b. Sein Wirken im Reiche gieng wesentlich aus die
Erhaltung des Friedens in einer Zeit, wo die kaiserliche Macht
geschwächt und noch besondere Rothstünde (der „schwarze Tod"
1348; die Flagellanten) das Volk drückten. — Erneurung der
Landfriedensordnungen. — Karls erste Romfahrt
1354—55. Krönung mit der Lombarden- und Kaiserkrone nach 1354
der kurzen Episode des Tribunen Cola di Rienzo (1347—1354).
— Sein zweiter Zug nach Italien 1368 führte nur zu Geld- i368
erpressungen.
Das Reichsgesetz der goldnen Bulle 1356 Karls Haupt- 1356
werk für das Reich; eine Weiterentwicklung der Beschlüsse von
Rense 1338: 1. Feststellung der in Frankfurt a. M. zu voll-
ziehenden Kaiserwahl durch die Mehrheit der sieben gleichfalls
normierten Kurskimmen (Mainz, Trier, Köln; — Böhmen, Pfalz, -
Sachsen-Wittenberg, Brandenburg); — 2. Bevorzugte Stellung -
der Kurfürsten vor den übrigen Reichsfürsten: Untheilbarkeit der >
Kurlande, Ueberweisung gewisser Hoheitsrechte (Regalien), privi- •
legium de non evocando s. appellando. Mitwirkung bei dem ’
Reichsregiment; Hochverrath an den Kurfürsten als Masestäts- ■
verbrechen bestraft; Zurücksetzung der Städte.
*
1
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Extrahierte Personennamen: Otto Ludwigs_des_Bayern Ludwigs Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Karls Italien Karls Frankfurt_a._M. Mainz Trier Sachsen-Wittenberg Brandenburg
65
Mutter Judith eine Tochter Heinrichs des Schwarzen). Heinrich
der Löwe erhalt auch Bayern zurück; die Mark Oesterreich als
Herzogthum an Heinrichjasomirgott l 156. Zurückeroberung 1126
und Sicherstellung des unter Konrad Iii vom Reiche abgefallenen
Burgund; Demüthigung Polens 1157; Erhebung des Böhmen-
Herzogs zum König; der Dänenkönig Waldemar Friedrichs Lehns- .
mann. Seine Strenge gegen Landfriedensbrecher. —
b. Friedrichs Römerzüge: Italien fast unabhängig vom *>#***
deutschen Reiche. Großartige Entwicklung des Städtelebens. Mai-
lands Uebergewicht über die lombardischen Städte (Lodi, Como).
Friedrichs Streben, vor allem die kaiserliche Macht in Italien
wieder zu befestigen, die Quelle auch der Zerwürfnisse mit Rom,
mit dem der Kaiser selbst in Frieden zu leben suchte (orbsm
urbi). — Friedrich verschiebt auf der e r sie n R 0 mfa h r t (1154— 1151-1155
1155) den Angriff gegen Mailand; Tortonas Fall. Seine Kaiser-
krönung durch Hadrian Iv, nachdem er den Volkstribunen
Arnold von Brescia und dessen radikale Plane preisgegeben. —’ ’
Zerwürfnisse mit der Kirche auf dem Reichstage zu Besangon
(der Kardinal Roland und der Kanzler Rainald von Dassel,
Erzbischof von Köln, der erste Staatsmann im damaligen Deutsch-
land). Friedrichs zweiter Römerzug 1158—1162. Achts- 1158-1162
erklärung gegen Mailand; demüthigende Capitulation der Stadt.
Die Beschlüsse des roncalischen Reichstages; Feststellung der Ma-
jestätsrechte des Kaisers unter dcni Einfluß des römischen Rechts.
Widerstand Mailands und der lombardischen Städte im Bunde
1167
mit dem Pabst (seit 1159 der kräftige Alexander Iii ; Friedrichs Gegen-^»Z^
päbste) und den Normannen. Uebergabe und Zerstörung Mailands.—
Der dritte und vierte Zug (1166 — 1168) des Kaisers nach neo-nes *
Italien erfolglos. Verheerende Pest in Rom; Friedrichs Flucht tf-a;
und Lebensgefahr. Stiftung des lombardischen Städt
bundes unter der Führung des wiedererstandenen Mailands 1167 ;
Gründung Alessandrias. — Üeach siebenjährigem Aufenthalt Fried-
richs in Deutschland (Erbschaft des alten Herzogs Welf) allmäh-
liche Umwandlung des guten Einvernehmens zwischen dem Kaiser
und Heinrich dem Löwen. —
Auf dem fünften Römerzug 1174—1177 vergebliche Be-
lagerung Alessandrias; Abfall Heinrichs des Löwen in Parten-
kirchen (wohl nicht in Chiavenna). Des Kaisers Niederlage bei
Legnano 1176. Sein Vertrag mit Alexander Iii zu Venedig
1177. Friede zu Kostnitz 1183: Fortdauer der kaiserlichen Ober-1177 ». rnr
1174—1177
1176
Herbst, historisches Hmfsbuch Ii.
j
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Extrahierte Personennamen: Judith Heinrichs Heinrichs Heinrich Konrad_Iii Konrad Waldemar_Friedrichs Friedrichs Friedrichs_Römerzüge Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Arnold_von_Brescia Roland Rainald_von_Dassel Friedrichs Alexander_Iii Alexander Friedrichs Friedrichs Welf) Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrichs Alexander_Iii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Burgund Polens Italien Italien Rom Mailand Friedrichs Mailand Mailands Friedrichs Mailands Italien Rom Friedrichs Mailands Deutschland Chiavenna Legnano
83
Sicherung des unter Frankreichs Hoheit gefallenen Burgund
1289. Vergebliche Hoffnungen auf die Kaiserkrönung trotz aller
Nachgiebigkeit gegen die Päbste.
Rudolfs Ritt nach Speyer und Tod 1291. 1231
2. Adolf von Nassau (1292—1298) gegen die Erwartung
Allrechts von Oesterreich, dessen Macht und strenge Persönlichkeit
der Mehrzahl der Wahlfürsten nicht genehm war, besonders durch
den Einfluß des Mainzer Erzbischofs Gerhard von Eppstein ge-
wählt. Sein Streben nach einer Hausmacht bei völliger Un-
macht von Haus aus (nur ein Theil der Grafschaft Nassau sein
Eigen). Die Erwerbung von Meißen und Thüringen von
Albrecht dem Unartigen 1294, die hieraus entstehende Fehde mit 1234
dessen Söhnen Friedrich (mit der gebissenen Wange) und Diez-
mann, endlich die zunehmende Selbständigkeit Adolfs veranlaßte
einen Gegenbund der Fürsten; — an dessen Spitze König Wenzel
von Böhmen (Ottokars Sohn) und Albrecht von Oesterreich, der
von Anfang an gegen Adolf sich feindlich gehalten; Adolfs Ab-
setzung 1298. Seine Niederlage und sein Tod bei Göllheim. ^
3. Albrecht von Oesterreich (1298—1308), schon in
gereiften Jahren, kräftig und mächtig, wesentlich im Sinn und
Geist seines Vaters handelnd, wirksam für die Ordnung des
Reichs, mehr noch für sein Hausinteresse. Seine Regierung im
ganzen ohne erhebliche Resultate.
a. König und Pabst: Albrechts nahe Beziehungen zu dem
mächtigen Philipp Iv dem Schönen von Frankreich (sein Sohn
Rudolf, der muthmaßliche Thronerbe, vermählt mit Blanko,
Philipps Schwester), ries die Opposition der rheinischen Kur-
fürsten und des mit Philipp zerfallenen Pabstes Bonifacius Viii
(1294—1303) wach. Albrecht, auf die Hülfe der Städte gestützt,
sprengte den Fürstenbund. — Streitigkeiten Philipps von Frank-
reich mit dem überkühnen Bonifaeius Viii wegen dessen Ein-
mischung in den englisch-französischen Krieg und wegen der Be-
steurung der französischen Geistlichkeit, welche der Pabst durch
die Bulle Olerieis Iaieo8 verbot. Bann gegen Philipp. Der
Versuch des Pabstes, Albrecht auf seine Seite herüberzuziehen
und als Werkzeug gegen Philipp zu gebrauchen, schien bei des
Königs demüthiger Nachgiebigkeit zu glücken, aber Philipp kam
zuvor und ließ den Pabst 1303 gefangen nehmen. Nach dem
Tode des Pabstes und seines nächsten Nachfolgers das 73jährige
st g. babylonische Exil der Kirche 1304—1377; — Clemens V,
6*
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Extrahierte Personennamen: Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Gerhard_von_Eppstein Albrecht Albrecht Friedrich_( Friedrich Adolfs Adolfs Ottokars Albrecht_von_Oesterreich Albrecht Adolf Adolf Adolfs Adolfs Albrecht_von_Oesterreich Albrecht Pabst Albrechts Albrechts Philipp_Iv Philipp Rudolf Rudolf Philipps Philipps Philipp Philipp Albrecht Philipps Philipp Philipp Albrecht Albrecht Philipp Philipp Philipp Philipp Clemens_V
— 104 —
Franken. Durch den iob Boleslavs begünstigt stellte er die Autorität des Reichs über Polen wieder her; um sich die Freundschaft des großen Königs Knud von Dänemark und England zu sichern, trat er ihm die Mark Schleswig ab und vermählte später seinen Sohn mit der Tochter desselben. In Burgund folgte er 1033 dem kinderlosen Könige und fügte so das Land von den Alpen bis zum Mittelmeer dem Reiche hinzu, ohne sonderlichen Gewinn für Deutschland. Gerade wegen dieser Machterweitenng gerieth er in Streit mit feinem Stiefsohn, dem von der mittelalterlichen Sage und von Uhland verherrlichten Herzog Ernst von Schwaben. Wie er sämmtliche Lehen des Reiches für erblich erklärte, gedachte er es auch mit der Königskrone zu thun, doch ohne Erfolg. Unter seiner Regierung entwickelte sich die lombardische Städte-sreiheit und die Macht der Normannen immer mehr.
Sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. (1039—1056) war einer der kräftigsten und ernstesten Kaiser, der der strengeren Kirchenzucht, wie sie vom burgundischen Kloster Clügny ans-gieng, Anerkennung im ganzen Reiche verschaffte und den Gottesfrieden, die treuga Dei, d. i. die Bestimmung, daß nur an 6 Tagen der Woche Fehden ausgefochten werden durften, zur Geltung brachte. Auf der Synode zu Sutri (1016) ließ er drei streitende Päpste absetzen und gab der Welt einen deutschen Papst. Doch konnte er es nicht verhindern, daß die Normannen Unteritalien vom päpstlichen Stuhl zu Lehen nahmen und diesen dadurch auf Kosten des Reiches erhoben. Auch zeigten sich einige Kronvasallen, Gottfried der Bärtige, der Gemahl der toskanischen Beatrix, und der sächsische Herzog widerwillig, und selbst der Einfluß, welchen der Kaiser über die Ungarn und Slaven errungen hatte, gieng gegen das Ende seiner Regierung wieder verloren. Er starb zu früh für sein Haus und das Reich.
Sein sechsjähriger Sohn Heinrich Iv. (1056—1106) folgte ihm, zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes. Diese suchte sich die Freundschaft der Großen durch Willfährigkeit zu gewinnen, indem sie dem sächsischen Otto von Nordheim Baiern, dem Räuber ihrer Tochter Rudolf vonrheinfelden Schwaben, dem Zähringer Bert hold Körnchen verlieh. Trotzdem konnte die Würde des Reichs nach außen nicht gewahrt werden. Im Einverständnis mit den Fürsten bemächtigte sich der schlaue Hanno von Köln zu Kaiserswerth des jungen
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Extrahierte Ortsnamen: England Burgund Deutschland Ungarn Nordheim_Baiern Schwaben
— 111 —
der Markgräfin Mathilde, während er das kaiserliche Lehen Tnscien (Toskana) als päpstliches Lehen znrückempfieng. Somit besaßen die Päpste außer dem immer größer gewordenen Kirchenstaat die Oberhoheit über Süditalien (Apulien) und Toskana.
Nach Lothars Tod wählte man den Staufen Konrad Iii. (1138—1152). Er sprach seinem Nebenbuhler Heinrich dem Stolzen Sachsen ab, weil zwei Herzogtümer nicht in einer Hand vereinigt werden dürften; und da derselbe sich nicht fügte, erklärte er ihn auch Baiems für verlustig. Der nun entstehende Bürgerkrieg wurde nach Heinrichs Tode (1139) für seinen zehnjährigen Sohn Heinrich den Löwen im ganzen glücklich geführt, so daß der neu ernannte Sachsenherzog Albrecht der Bär keine Erfolge errang und Konrad trotz der Eroberung Weinsbergs, wo zum ersten Male der Schlachtruf: „Hie Welf! hie Waibling!" ertönte, gerne Frieden schloß, indem er dem Löwen Sachsen, seiner Mutter und ihrem Gatten Heinrich Jasomirgott Baiern überließ. Konrad starb bald nach dem zweiten Kreuzzug.
Ihm folgte sein Neffe Friedrich I., wegen seines rothen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt. Nachdem er Ordnung und Ruhe in Deutschland befestigt und Dänemark und Böhmen wieder ans Reich gefesselt hatte, richtete er seinen Blick nach Italien. Sein erster Zug galt Rom. Dort war der Mönch Arnold von Brescia, ein glühender Anhänger des hochgelehrten Abälard, als Feind der geistlichen Herrschaft aufgetreten und hatte die Römer zur Herstellung der Republik und Vertreibung des Papstes vermocht. Friedrich besiegte sie und lieferte ihren gefangenen Führer dem Pontifex aus, der ihn verbrennen ließ. Am Tage feiner Kaiserkrönung erregte das erbitterte Volk einen Aufstand, in welchem Heinrich der Löwe ihm das Leben rettete. Auf der Heimfahrt schützte ihn Otto von Wittels-bach vor wälschem Hinterhalte. Zum Lohne erhielt der Löwe Baiern zurück, während sein Stiefvater Oesterreich als selbständiges Herzogtum bekam. Auf der zweiten Romfahrt ließ der Kaiser von italienischen Rechtsgelehrten seine Rechte den frei aufstrebenden Städten gegenüber aufstellen und übte sie ohne Rücksicht auf ihre Ansprüche aus. In jeder Stadt wurde ein kaiserlicher Beamter, Podesta, eingesetzt, Zölle, Brücken und Mühlengeld wurden für kaiserliche Gefälle (Regalien) erklärt. Da empörte sich das mächtige Mailand, ward aber nach harter Belagerung erobert und zerstört (1162). Doch entstand es bald darauf
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Extrahierte Personennamen: Mathilde Konrad_Iii Konrad Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Konrad Konrad Heinrich_Jasomirgott Heinrich Konrad Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Arnold_von_Brescia Friedrich Friedrich Heinrich Otto
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