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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 66

1872 - Mainz : Kunze
66 Sßetferfriegen gipfelt: geboren um 480, ftarb m %frurfci in Italien um 428. 2lu£erorbentliche3 Sbiffen »erbunben mit gefunbem Vlid und feiner Beobachtung, beren $tt(f)tig?eit in oieltn fallen bur<$ neuere Sfteifenbe beftdtigt, einfache gefällige Sdarftellung beä auf Dielen Reifen ©elbftgef^auten ober forgfältig ©rfunbeten, poetifd)er und religiöjer ©inn und oerftänbiger Patriotismus machen ba3 2öer? §u einer der roo|ltf)uenbften probuftionen aller 3e^en-Igrifdje ^Dichtung geigt den großen Flamen be§ ^ebanerä ^ßins baros (geb. 520, Verherrlichung der ©ieger in den nationalen ©pielen, den olgmpifchen, nemeifchen, ist^mifd^en, pichen): die dem perifleifchen Zeitalter charafteriftifche $orm ba§ 2)r atna. ©eine (Sntftehung; 3u1ammen^an9 *>er nationalen ©ro^t^at der ^erferfriege: 2lefchplos (525—456) fämpft bei ©alamis mit; © o p h o J l e S (497—406) unter dem ^ünglingschor ]bei der ©ieges-feier; ©uripifceä am £ag oon ©alamiä geboren. £)ie 2lupf>= rungen an den Smon^fosfeften in dem großen Xhea*er (er^au^ 500) an der ©üboftfeite der Vurg bilben einen Ztyil des ftultus; ^ßreissberoerbung mit je einer Trilogie oon 3 £ragöbien, benen ein ©at^rfpm heiteren ^harafters folgt. Sluäftattung be§ <5hor3 @htenpfli(^t reicher Bürger. 2)en ©toff für die Sragöbien bietet der unerfd)opfti(^e ©cha^ der ©otter? und §eroenfagen, mit Seltenem §inübergreifen in die unmittelbare Vergangenheit (Mmvc los Werfer, ido Verreibung der ©c^a^t bei ©alamis). Sdie noch erhaltenen ©tücfe be3 Slefc^os: der gefeffelte Prometheus ^ ©i.eben gegen Xr;eben,^^er)er, die Trilogie 2lgamemnon/6hoephoren, ®ume= niben (Oreftie), die ©chui^fce^enben; bes ©opjofles: Sintigone, (Sief tra,• Dibipus S^rannos^Dibipus auf il'olonos,,^2tia§, loftetes, '2rarf)inierinnen. To den übrigen fünften im Verein bienen sie, der ^Religion und ihrer mqthologifchen ©runblage burd) eble $orm und tiefen fittlichen ©ehalt ©tüfce und £>alt im Volf§= berau^tfein $u geben. £)ie perfonli^e ©tellung bes Verifies in biefem ©taate be? zeichnet djufybibes »ollfommen mit den Porten: sylyvtxo X6yw fi£v dri/Lioxqatia, Sqya> ös vno xov nqutxov dvöqoq dg/fj-

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 70

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 Das Altertum. siegten, und der Kydnns, in dessen Fluten Alexander d. Gr. sich er- kaltete und beinahe den Tod davongetragen hätte. Das Land war im Altertum von ausgezeichneter Fruchtbarkeit. Besonders war Phryqien berühmt wegen seines Marmors, seiner Pfirsiche und seiner Wolle. Von Phrygien aus fand der Dienst des Bacchus nach Griechenland Eingang, l^old war tm Überflüsse vorhanden, was die Sage von Midas andeutet, und was wir schon aus den reichen Gaben ersehen, welche die lydlichen Könige dem delphischen Apollo weihten. Krösus, der das Orakel dreimal befragte , schenkte in einem einzigen Male 117 goldene Ziegel, 3-6 Spannen lang und eine Spanne dick, einen 300 kg schweren goldenen Löwen uftd eine Menge goldener Gefäße und Bildsäulen. Eine Merkwürdigkeit aus dem Tierreiche ist, daß bei der Stadt Aukyra (Ungora) die Katzen, die Hunde, die Kaninchen, vorzüglich aber die Ziegen Seidenhaare tragen. Aus den Haaren der Anaoraneaen wird das Kamelgarn gesponnen. Die Schönheit und Fruchtbarkeit des Landes zog viele griechische Ansiedler an; wahrscheinlich lebte Homer in Lydien Die Landschaften, in die Kleinasien zerfiel, waren folgende: 1) Die Landschaften am Schwarzen Meer: Bithynien mit der Stadt ^iko media, Paphlagonien mit Siiiöpe, der Geburtsstadt des Diogenes, Poutus mit der Stadt Cerlsus, woher der Kirschbaum stammt; 2) am Agäischen Meer: Troas, Mysien, Lh dien mit Sardes, Karien mit zahlreichen griechischen Kolonien; 3) am Mittelmeer: Ly kien, Pamphylien, Pisidien mit Antiochien, ^saurren, Ethcten mit Tarsus, der Vaterstadt des Apostels Paulus; 4) im Innern des Landes: Phrygien, Galatien mit Ankyra und Gordium, Kappadokien, Lykaonren. Gegen-wärtig bildet Kleinasien die türkische Provinz Anadoli, von den Europäern die Levante (Sonnenaufgang) genannt. Das herrliche Land ist unter der Herrschaft der Türken Wildnis und Einöde geworden. 3. Midas hießen die meisten phrygischen Könige, unter anderen auch etn Sohn des Gor dius, dem der Wunsch gewährt wurde, daß alles, was er berührte, sich in Gold verwandelte. Sein unbesonnener Wunsch war für ihn der größte Nachteil, und er wäre Hungers gestorben, wenn er nicht durch Bäder im Pactolns, der seither Goldsand mit sich führen soll, wieder von dieser unglückseligen Eigenschaft befreit worden wäre. Ihn soll auch Apollo mit Esels- (Midas-) Ohren beschenkt haben, weil er bei einem Wettgesange ihm nicht den ersten Preis zuerkannte. Gor-dius 1. war ein einfacher Bauer, der einmal auf einem Wagen zum Orakel nach Telmcssus fuhr. Die Phrygier hatten gerade die Absicht, sich einen König zu wählen, damit die Ruhe besser erhalten würde. Das Orakel, welches sie befragten, riet ihnen, den ersten, der zu Wagen daherfahre, als solchen anzuerkennen, und dieser erste war Gordins. Aus Dankbarkeit weihte er seinen Wagen dem Jupiter und stellte ihn in dessen Heiligtum auf. Den Wagen und die Deichsel knüpfte er aber diirch einen künstlich geschlungenen Knoten aneinander, und die Weissager verkündeten, daß der zur Weltherrschaft berufen sei, der diesen Knoten lösen werde. Als Alexander d. Gr. nach Gordium kam, zerhieh er den Knoten mit dem Schwerte. 4. Der Trojanische Krieg f. § 32, Anm. 4. 5. Den auf seine Reichtümer stolzen Krösus besuchte Solo it. Krösus nahm ihn gastfreundlich aus, und nachdem er ihm alle seine Schätze gezeigt hatte, fragte er ihn, wen er wohl für den glücklichsten Sterblichen Heilte. So Ion nannte zuerst deu Athener Tellus, der keine

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 9

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Zerstreuung und Verwilderung der Menschen. 9 Mensch wohl das Thier anbeten und vom Stein und Baumstamm Er- hörung hoffen (Fetischdienst), oder, da auch er ein Kind der göttlichen Erde oder irgend eines andern Gottes Sohn ist, so mag er sich selbst anbeten lassen. Unendlich mannigfaltig ist die Abgötterei, je nachdem ein Volk sie mit mehr oder weniger Scharfsinn ausgebildet hat; dem Hindu und Griechen schimmert und strahlt seine unendliche Götterreihe, der Kamtschadale hat frostige Götter, wie er selbst ist, der Oftiake opfert 'einem Vaumstrunke, der Aegppter betet einen Stier an, der Römer baut Tempel dem Cäsar Augustus. So wird der Mensch, den Gott zum Herrn der Natur hingestellt hat, deren Knecht; so wird ihm sein Dasein und das der Sinnendinge zum Räthsel, das er ver- geblich zu lösen sucht, weil er vergessen hat, daß einmal das Allmachts- wort erschollen. Unendlich mannigfach, wie die Abgötterei, sind auch die Uebel, welche sie dem Menschengeschlecht zugefügt hat; der Fluch aber, den sie ihren Dienern gibt, ist — die Sklaverei. Der Götzendiener kennt nicht den Allvater und erkennt deßwegen in seinem Nebenmenschen auch nicht seinen Bruder, sondern wie der Löwe das schwächere Thier zu seiner Beute macht, so überwältigt der stärkere Mensch den schwächeren Menschen. Das Thier wird ihm Vorbild und zum Thiere erniedrigt er den Mitmenschen, das Ebenbild Gottes, zwingt ihn den Acker zu bauen wie der Stier, das Wild zu jagen wie der Hund, die Last seines Herrn auf die Schulter zu nehmen wie Kamel und Esel. Der wilde Herr selbst nimmt einen Thiernamen an; Löwe, Tiger, Wolf, Adler, Schlange u. s. w. sind Män- nernamen bei allen wilden Völkern der alten und neuen Zeit, und haben sich, freilich bedeutungslos, bis in unsere christliche Zeit herein fortgeerbt. Abgötterei und Sklaverei erscheinen stets mit einander verbunden; auch bei Völkern, deren Bildung sonst eine gepriesene ist, sind sie neben- einander, und darum mußte auch ihre Kultur, weil sie keine wahre ist, verschwinden, all' solche Herrlichkeit mußte zu Grunde gehen. Es darf uns deßhalb nicht trostlos machen, wenn uns die Geschichte auf die Gräber der Nationen führt; auf ihren Grabsteinen lesen wir ja, was sie gethan und verschuldet, sie selbst bekennen, daß und wie sie sich ihr Schicksal bereitet haben. Die edleren Nationen ahnten auch ihr Loos, denn die uralte Gotteserkenntniß leuchtete -so Helle noch immer, daß sie sehen mußten: unsere Götter sind nur Geschöpfe wie wir, und können das Weltall nicht tragen und nicht ewig sein; auch sie werden einmal unter- gehen, wie der Mensch m's Grab sinkt; nur bedeckt diesen ein Erdhügel, die Götter eine zertrümmerte Welt. So lehrt die Religion der Hindu, so die der Griechen, so glaubten unsere Väter, die alten Deutschen. Sie empfanden auch den Schmerz des Lebens, sie fühlten sich oft verwaist und unglücklich, und der älteste Dichter des begabtesten Volkes läßt seinen

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 313

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Florenz. 313 noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die Demokratie, wenn auch unter fortwährenden Er- schütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristo- kratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guel- fischen mit Hilfe der Bürger gesprengt, dann übermannten die vorneh- men Bürger mit Hilfe der gemeinen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausgenommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten wollte. Durch die Errichtung der Würde eines Gonfaloniere der Republik (1292) verlor der Adel auch den Be- fehl über die bewaffnete Macht und die vollziehende Gewalt. Darauf entbrannte aber ein erbitterter Kampf zwischen den sieben obern Zünften, den Fabrikanten, Kaufleuten, Wechslern re. (popolo grasso) und den vierzehn niederen Zünften der gewöhnlichen Handwerker (popolo mi- nuto), in welchem letztere 1378 mit Hilfe der Proletarier siegten und die Republik zur reinen Demokratie umgestalteten (Aufstand der Woll- kämmer, Oiompi). Es entstanden aber wiederholte Gegenbewegungen, beide Parteien gewannen abwechselnd die Oberhand, während die Her- zoge von Mailand auf Gelegenheit lauerten, um die ermüdete Repu- blik ihrem Gebiete zu annerieren. Endlich gelangte der reichste Mann seiner Zeit, der Kaufherr Kosimo de Medici, an die Spitze der Repu- blik (1434—1464) und regierte ohne einen Titel in mancher Hinsicht wie ein zweiter Perikleö. Aus seinem ungeheuren Vermögen verschönerte er die Stadt, durch Bauten, gab Künstlern und Arbeitern Verdienst, un- terstützte die Armen und spendete dem gemeinen Volke; viele Bürger wußte er sich durch Anlehen zu verbinden, während er die vornehmen durch kluge Freundlichkeit und Verschwägerung gewann. Florenz gab ihm den Namen Vater des Vaterlandes und er verdiente denselben. Sein Sohn Peter behauptete, obwohl minder klug und großmüthig als Kosimo, seine Stellung (1464 —1469), aber gegen dessen beide Söhne Lorenzo und Zulian verschworen sich die Pazzi in Florenz, wobei mehrere Herren in Italien die Hände im Spiel hatten. Beide sollten 1478 in der Kirche während des Gottesdienstes ermordet werden; dies Schicksal traf aber nur den Julian, Lorenzo konnte sich retten und herrschte bis zu seinem Tode (8. April 1492). Er hat den Beinamen der Prächtige (Ii ma- gnifico); er legte das bürgerliche Wesen seines Großvaters bei Seite, zeigte in jeder Beziehung eine fürstliche Herrlichkeit und setzte einen per- manenten Rath zur Leitung aller wichtigen Staatsgeschäfte ein. Frei- gebigkeit und Wohlthätigkeit übte er in einem Umfange, wie sie nur ein kolossales Vermögen und ungewöhnliche Seelengröße möglich machen; selbst ein Dichter und Kunstkenner pflegte Lorenzo Kunst und Wissenschaft mit freigebiger Liebe, unterstützte Künstler und Gelehrte und machte da-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 330

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
330 Das Reich der Cäsaren. der Mühe Werth hielt, dem geheimnißvollen Glauben eines Volkes nach- zuspüren, welches unter allen Völkern für den Römer das fremdgear- tetste war. Die jüdischen Messiashoffnungen vollends stießen die Römer zurück; Jerusalem sollte statt Rom die Hauptstadt der Welt werden, den Cäsar sollte ein morgenländischer Herrscher verdrängen und statt der Römer wollten die Juden zur weltbeherrschenden Nation werden! Dies klang einem Römer wie baarer Unsinn; wegen solcher Hoffnungen konnte nur ein unächter Römer oder ein Thor sich zum Juden machen lassen. Einem neuen Gotte mußte aber dennoch jeder Römer huldigen, nämlich dem Cäsar; selbst der ermordete Julius Cäsar wurde zum Gotte und dem lebenden Cäsar Augnftus wurden Tempel und Altäre errichtet. Die Römer ahmten auch hierin die Griechen nach, welche Alexander d. Gr., später den Demetrius Poliorketes, die Seleukiden u. a. in bester Form als Götter erklärten und verehrten. Damals wurde schon bemerkt, daß die Vergötterung eines Menschen dem hellenischen Glauben nicht gerade widerstritt, und ebenso wenig war dies bei dem römischen der Fall; nach diesem wurde die abgeschiedene Seele munis und eine solche von edlerer Natur wurde lar, gelangte in die Wohnung der Götter und konnte auf die Erde zurückkehrcn, so oft es ihr gefiel, wo sie dann über das Haus oder über die Stadt als Schutzgeist wachte und Gefahren abwandte. Freilich hätte man zuerst auf den Tod des Menschen warten, und dann aus den Zeichen, welche er als lar wirkte, ersehen sollen, daß ihm das hehre Loos zu Theil geworden sei, nicht in der Unterwelt zu weilen gleich den sterblichen Menschenkindern gewöhnlichen Schlages, sondern bei den Göttern zu wohnen und mit diesen eine Art Herrschaft über die irdischen Dinge zu üben; so hatte es die Vorzeit mit Romu- lus gehalten, der seine Gottwerdung durch ein Traumgesicht kund gab: aber man glaubte diese künftige Erhabenheit eines Menschen folgerichtig schon aus seiner Stellung auf der Erde schließen zu können. Augustus stammte von der Venus ab, bei seinem ersten Konsulate waren ihm wie dem Romulus 12 Geier erschienen, die Götter begünstigten ihn wie noch keinen Menschen vor ihm, denn sie gaben ihm eine Gewalt, wie noch kein Mensch, ja selbst kein Gott (denn im Anfänge walteten Götter und Göttersöhne auf der Erde) geübt hatte — daraus folgte nothwendig, daß der Genius des Augustus höherer Natur als der eines gewöhnlichen Menschen sein und ihm die höchste Ehre eines Laren zukommen müsse. So konnte sich Augustus Tempel und Altäre errichten lassen ohne daß der Geist der altrömischen Religion dadurch verletzt wurde, und er duldete es wirklich und hatte noch die Klugheit, daß die Tempel und Altäre ihm und Nom zugleich geweiht werden mußten, in welcher Verbindung er recht eigentlich als einer der großen Penaten der Stadt und des Reiches erschien. Offenbar glaubten auch viele Leute der gemeinen Volks-
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