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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 271

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 271 — mit hölzernen Stäben enge vergittert und zeigen die Wohnungen für die Frauen an. Eine besondere Eigentümlichkeit der Straßen sind die Herren- losen Hunde, welche sich in ungezählter Menge (man schätzt sie auf 50 000) in den Gassen herumtreiben. Diese Tiere, fast alle einander gleich und von braungelber Farbe, sind von einer ganz eigenen Rasse und stehen mit den Wölfen und namentlich mit den Schakalen der Umgebung in naher Vetterschaft. Es giebt keine Gasse, die nicht von Hunden bewohnt wäre, und zwar hat jede Straße ihre bestimmte Anzahl. Wehe, wenn sich ein Hund in ein fremdes Quartier verirrt; er wird sofort zerrissen! Diese Hunde liegen des Tags faul auf dem Bürgersteig oder auch mitten auf dem Wege. Sie weichen nicht aus; man ist gezwungen, über sie hinwegzusteigen, ja selbst Wagen müssen ausbiegen. Es wäre nicht ratsam, vor den Augen eines Türken einen Hund zu stoßen oder gar zu überfahren. In den nicht türkischen Stadtteilen geht es den Hunden freilich schlimmer. Viele derselben tragen auch Spuren nächtlicher Straßen- kämpfe an sich und sind über und über zerbissen und zerschunden. Wuuderbarerweise ist die Hundswut selten und greift nie weit um sich. Obwohl die Hunde nicht bösartig find, so ist es doch geraten, zur Nachtzeit einsame und abgelegene Gäßchen zu vermeiden. Die Huude leben von dem, was in Schlächterläden abfällt, was auf die Straße geworfen wird u. s. w. Da der Türke gegen die Tiere überhaupt sehr mitleidig ist, so haben diese herrenlosen Geschöpfe in der Regel wenig zu hungern. Eine wichtige Aufgabe fällt deu Hunden zu — die Straßenreinigung. Sie fressen nämlich gierig alles auf, was nur irgeudwie genießbar erscheint, und so ist es eine wahre Wohlthat, daß sie namentlich alle Arten von ver- endeten Tieren, selbst Pferde und Esel nicht ausgenommen, buch- stäblich mit Haut und Haar verzehren. Zu den Sehenswürdigkeiten Konstantinopels gehört in erster Linie die alte Sophienkirche, die jetzige Hagia Sofia. Diese Kirche, das großartigste Bauwerk des byzantinischen Stils, gipfelt in einer flach gewölbten Knppel, welche von acht niedrigem

4. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 296

1855 - Mainz : Kirchheim
296 vielen Abarten vorkommt. Als die vorzüglicheren Kühe sind zu nennen: die schweizer Kuh von schwarzer Farbe mit nach aussen gebogenen Hörnern, die friesländische Kuh. roth von Farbe, Hörner nach vorne gebogen, dann folgen die Oldenburger, dänischen, polni- schen und englischen Kühe. Wild kommt das Rind nirgends mehr vor, verwildert nur in Südamerika, wo es ursprünglich fehlte, nach seiner Einführung durch geringe Aufsicht der Besitzer erst herrenlos umherlief, später sich aber zu Heerden vermehrte und zum Gegen- stand der Jagd wurde. Auch der Hund und das Vferd sind dort verwildert. Eine Plage des Rindviehes sind die Bremsen und noch mehr die Dasseln; letztere den Bummeln ähnliche Insekten legen ihre Eier in seine Haut, wodurch Beulen entstehen, worin sich die Maden entwickeln Kühe, Kälber und Ochsen kennen ihre Peiniger am Ge- summe und springen, wenn sie eines dieser Insekten hören, mit auf- gehobenem Schwänze wie rasend davon. Eine sehr gefährliche Rinder- krankheit , der Milzbrand, richtet wie eine Pest oft in einzelnen Gegenden grossen Schaden an und kann nur wie andere Seuchen durch Absperren an weiterer Verbreitung verhindert werden. Minder nachtheilig ist eine Krankheit der Kühe, die Kuhpocken, die sich zuweilen an den Eulern derselben zeigt. Sie gab Veranlassung zum Impfen, wodurch einer der furchtbarsten Seuchen, den B altern, ihre Gewalt genommen wurde. 22. Das Pferd. Am Pferde hat der Mensch einen der gelehrigsten Zöglinge unter den Thieren gefunden, dessen spätere Leistungen die aufgebotene Mühe und Geduld überreich belohnen. Ohne besondere Vorliebe für irgend eine Thätigkeit fügt es sich in der Jugend der Abrichtung zu den entgegengesetztesten Zwecken, ist bald in der ihm bestimmten Thätigkeit heimisch und führt sie musterhaft aus. Deßwegen sehen wir es in der Reitbahn nach dem Willen seines Reiters und Lenkers die verschiedenartigsten Lauf- und Gangarten, Bewegungen und Wendungen sicher und zierlich ausführen; wir erstaunen über seine Gefügigkeit und Dressur bei Kunstreitern, mit denen es die unstäte Lebensweise theilt und auf Erwerb ausgeht, jedoch ziemlich gleich- gültig den ihm gezollten Beifall hinnimmt; es begegnet uns auf dem Exerzierplätze, bald in der geschlossenen Reihe, sich ruhig verhaltend, bald in gestrecktem Laufe den Kavalleristen zum beabsichtigten'ziele tragend. Mit gemessenem Schritte folgt das edle Thier dem Takte des lustigen Marsches, stellt sich im Kraftgefuhle auf die Hinterbeine, kehrt aber bald nach des Reiters Wille ohne besondere Störung zur Ordnung. Und auf der tobenden Wahlstatt, wo über die Geschicke der Reiche und Völker entschieden wird, mitten im Getümmel der Schlacht, unter dem Donner der Feuerschlünde, unter Rauch, Sturm und Lärm, wo alle anderen Thiere zurückweichen oder wüthend wer- den, da steht das heldenmüthige Roß ohne Furcht und Flucht und selbst seiner Wunden nicht achtend. Treu steht es zur Fahne, der sein Reiter geschworen, eilt selbst, in Gefangenschaft gerathen, beim Signalruf der Seinen den wohlbekannten Reihen zu, die ihm aufge- bürdete fremde Herrschaft fliehend.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 295

1855 - Mainz : Kirchheim
295 einem Maaerloche, in hohlen Bäumen, Felsevspalten u. s. w. Im Winter sind ihrer gewöhnlich viele beisammen und schlaft» ihren Winterschlaf gemeinschaftlich; denn diese Thiere erstarren bei der Winterkälte, wie noch manche andere. Sie hüllen sich dann in ihre Flughaut ein, wie in einen braunen Mantel, und hängen sich mit der scharfen Kralle an ihren Vorderfüßen auf. An lauen Winterabenden macht jedoch die eine und die andere einen Ausflug und schaut sich nach Futter um. Sie sehen nicht gut, hören aber um so besser. Wenn sie hinter sich eine Mücke summen oder einen Käfer brummen hören, so kehren sie schnell um und greifen mit den Zähnen zu. 21. Das Rind. Kein Thier gewährt dem Menschen so mannichfahigen Nutzen, wie das _ Rind. Seine Stärke erleichtert dem Ackersmann die Bear- beitung des Bodens, in den er im Schweisse des Angesichts den Samen streut; es zieht ihm den Segen der Aernte auf dem Wagen zur Scheuer und Keller, liefert seinem Felde den unentbehrlichen Dünger, ernährt mit Milch, Butter, Käse und Fleisch Länder und Reiche von Millionen Bewohner, kleidet sie mit seiner Haut und be- friedigt durch Talg, Hörner, Klauen, Knochen und Knorpel viele andere ihrer Bedürfnisse. In Betracht dieser Wichtigkeit ist klar, dass ein guter Rindviehstand einen grossen, wo nicht den grössten Theil des Reichthums oder der Wohlhabenheit der Bewohner eines Landes oder einzelner Gegenden desselben ausmacht, und sehr be- greiflich ist es, dass nicht nur der Aelpler, sondern auch der Bauers- mann in der Ebene einen Stolz darein setzt, schöne Kühe zu haben. Reinlichkeit im Stalle, Ordnung im Füttern und gute Behandlung des Rindviehes bei der Arbeit sind zu dessen Gedeihen unerlässlich; leider wird aber oft vielfach dagegen gefehlt. Nicht selten ist es empörend zu sehen, wie Mancher in roher Weise seine Kühe und Ochsen vor Wagen und Pflug mit Geiselhieben, Stössen und Fuss- tritten traktirt und an ihnen zum sträflichen Thierquäler oder Uebel- thäter wird, der eher als sein Vieh die Zuchtruthe verdient. ,,Der Gerechte erbarmt sich auch des Viehes,“ sagt die heilige Schrift, und wenn sie damit den Menschen überhaupt auf die Pflicht aufmerksam macht, gegen Thiere nicht grausam zu verfahren, so liegt diese um so näher bei Denen, welche ihm Gott zu so wichtigen Diensten gab, und ohne die sein Leben dürftig, wo nicht gar unmöglich wäre. Ich will noch ein Wort weiter hinzufügen. Wer sein Herz durch Grau- samkeiten gegen Thiere verhärtet, übt auch später rohe Gewaltthätig- keiten an seinem Nebenmenschen aus, und das Leben vieler Verbrecher, die im Zuchthause oder auf dem Schaffote endigten, gibt traurige Belege hierfür: in der Jugend verübten sie gottloser Weise an Vögeln. Haus- thieren u. s. w. strafwürdige Quälereien, älter geworden, legten sie Hand an Menschen! Gestalt, Nahrung, Lebensweise und Gewohnheiten des Rindviehes sind bekannt; letztere beiden lassen sich am besten beobachten, wenn es auf der Weide ist. Das ihm eigenthümliche Wiederkauen ist so bezeichnend, dass man das Rindvieh auch Wiederkäuer nennt. Diesen Namen haben übrigens auch noch andere Hausthiere, sowie wild- lebende, weil sie dem Rind hierin ähnlich sind. Zucht und Klima haben dieses Thier im Laufe der Zeit sehr verändert, daher es in 4

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1868 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. und wird nach vielen Aben- teuern König von Schweden u. der Wohl- thäter seines Vaterlandes 1523 — 1560. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Rässnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge- fesselt nach Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er sich zu den freiheitsliebenden Dalekarlen an der Westgränze, und zwei- mal retteten ihm Frauen das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Areuds Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elfsson beherbergte ihn; allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elssson's Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich laugte er in Dalekarlieu an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erst als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Falun, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15000 Manu herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden jn allen seinen Unternehmungen. Endlich erschien Gustav vor Stock- holm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsver- weser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm räumen. Auf einem zweiten Reichstage ward er zum Könige ausge- rufen und Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Maunesstamme der Wasa auszu- sprechen. Christian U. hatte 1523 den dänischen Thron in Folge seiner grausamen Regierung eingebüßt und seinem Oheim Friedrich 1. über- lassen müssen. Dieser schloß unter Vermittlung der Lübecker einen ewigen Frieden mit Schweden, worin Gustav Wasa als König be- stätigt und Dänemark und Schweden als zwei selbständige Königreiche anerkannt wurden.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1876 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Räfsnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge-und wird nach na$ Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen vielen Aden- Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er teuern sich zu den freiheitliebenden Dalekarlen an der Westgrenze, und zweimal retteten ihm Frauen ans dieser Reise das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Arends Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elssson beherbergte ihn: allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elfsfons Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich langte er in Dalekarlien an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erft als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Fahrn, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15,000 Mann herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden in allen feinen Unternehmungen. Schließlich erschien Gustav vor Stockholm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsverweser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Äömg von Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm Schweden it. „ . r der Wohl- raumen. Auf etrtem zweiten Reichstag ward er zum König ausge- Vaterlandes lu^en un^ Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen 1523-1560. Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Mannesstamme der Wasa auszusprechen. Gustavs Regierung war eine gesegnete für Schweden, da der König nur an das Wohl feines Landes dachte und keine Mühe scheute, das zerrüttete Reich zu heben. Er vervollkommnete die Gesetzgebung, bildete das Volk, förderte Gewerbfleiß und Wissenschaft und erweiterte den Handel. Dafür war er gerade der richtige Mann. Denn er besaß die ausgezeichnetsten Geistesgaben, Muth, Unerschrockenheit, Sanft-muth und eine seltene Sittenreinheit. Dabei war ihm ein treffender
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