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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 207

1855 - Mainz : Kirchheim
207 Diese Gerichte führten mit der Zeit zu großen Mißbräuchen; denn der Willkühr der Richter war zu große Gewalt eingeräumt. Da erhoben sich von allen Seiten Klagen, sogar förmliche Verbindungen gegen dieselben. Erst die Einführung einer besseren Rechtspflege im sechszehnten Jahrhundert und die festere Begründung der Landeshoheit der Fürsten beschränkten den furchtbaren Wirkungskreis dieser Gerichte und ließen sie endlich, als nicht mehr angemessen der vorangeschritte- nen Bildung der Zeit, völlig untergehen. Welter. 19. Die Schlacht am Hasenbühl bei Göllheim. Endlich nach einer kurzen Sommernacht und einer noch kürzeren Ruhe graute der Tag. Es war das Fest Unserer Lieben Frauen in der Erndte, Mittwoch der 2. Juli des Jahres 1298. Mit dem ersten Morgenstrahl riefen die Lärmtrompeten in beiden Heeren das Volk wach, und Jeder erhob sich behend vom Lager und eilte in die Rüstung. Der verhängnißvolle Tag sollte mit Gott begonnen wer- den. Die Feld-Capläne bestiegen den Zeltaltar und erflehten, Messe lesend, den Waffen ihres Königs Heil und Sieg. Alle hörten die Frühmesse mit Andacht, bei welcher da manch brünstiges Gebet aus bewegter Brust zum Herrn der Heerschaaren emporstieg. Nach Be- endigung des Gottesdienstes fassen die Ritter zu Roß; die Knechte rückten auö ihren Herbergen zum Sammelplätze. Albrechts ließ seine Hauptleute in einen Ring treten und wiederholte seine schon in der Nacht gegebenen Weiffungen zur Schlachtordnung. Nachdem er den Zug geordnet, stieg er zu Roß. Die einfache Ritterrüstung verhüllte in ihm den König; er wollte, so.zwar den Seinen bekannt, aber vom Feinde übersehen, der Schlacht beiwohnen. Dagegen kleidete er mehrere seiner getreuen Lehensleute in den königlichen, mit dem schwarzen Adler geschmückten Wappenrock, und ließ ihren Streit- hengsten solche Satteldecken auflegen, in welche ebenfalls der Reichs- adler gestickt war, um dadurch den Gegner irre zu führen. Sodann ließ er das Reichsbanner erheben — es war vowrother Farbe mit einem weißen Kreuze in der Mitte — gab das Zeichen und die Schaaren rückten aus dem Lager auf den Wiesengrund vor bis zum Hasenbach. Zu gleicher Zeit, als dies im Lager Albrechts vorging, rüstete auch Adolph schon seit Sonnenaufgang zum Angriff. Nachdem seine Leute ebenfalls Messe gehört, bezogen sie aus ihren Herbergen den bestimmten Sammelplatz. Das Heer zählte nicht über 14,000 Mann, war aber wohlbewaffnet. Die Reisigen und Schildknechte trugen eiserne Gugelhauben und Waffenkoller von Linnen, mit Hanf oder alten Wollenlumpen gesteppt, und darüber ein Panzerhemd, aus eisernen Ringeln gewoben, durch welches kein Pfeil schlagen konnte. Die Ritter waren in stählerne Harnische, Beinschienen und Eisen- handschuhe gekleidet, und stählerne Helme, hellglänzend und mit Albrecht, Sohn des Kaisers Rudolph von Habsburg, kämpfte gegen den rechtmäßigen deutschen König Adolph von Naffau bei Göllheim in der Rheinpfalz.

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 129

1855 - Mainz : Kirchheim
129 thieren. Die Heimath desselben sind die Länder im hohen Norden von Europa, Asien und Amerika, wo es theils wild an- getroffen wird, theils das unentbehrlichste und nützlichste Haus- thier der wenigen Bewohner jener Gegenden abgibt. Die Höhe desselben beträgt vier, die Länge sechs Fuss,- auf dem Kopfe hat es ein Geweih, ähnlich dem unserer Hirsche, denen es überhaupt sehr gleicht. Es trägt jedoch den Kopf nicht so stolz wie diese, sondern mehr vorwärts gestreckt, wie das Bind. Auch die Rennthierkühe sind mit Geweihen geziert, was bei den Hirsch- kühen nicht der Fall ist; jene brauchen sie aber auch sehr noth- wendig. Im Winter nämlich, wenn der Boden in der Heimath der Rennthiere weit und breit mit Schnee bedeckt ist, schaufeln sie denselben mit den breiten Spitzen der Geweihe zur Seite, um sich darunter hervor ihre Nahrung zu suchen, welche wäh- rend dieser Jahreszeit fast ganz allein in Moos besteht. Im Som- mer leben sie von Gräsern und den Knospen und Blättern der Bäume und Sträucher. — Vor den Schlitten gespannt laufen die Rennthiere mit grosser Schnelligkeit über Schnee und Eis hin- weg und bringen ihren Herrn in einem Tage wohl 15—16 deutsche Meilen weit fort. Wie das Rennthier durch sein Ziehen bei jenen Völkern die Stelle des Pferdes vertritt, so durch seine Milch und sein Fleisch die Stelle der Kuh. Wenn endlich das dichtbehaarte Fell die Nordländer vom Kopf bis auf die Füsse kleidet und ihnen zugleich Materialien zu Zellen und Betten dar- bietet, wenn ferner die Haare zum Auspolstern verschiedener Dinge, die Knochen zu Nadeln, Messern und Löffeln, die Sehnen zu Zwirn, die Klauen als Trinkgefässe dienen; so kann das Renn- thier mit allem Recht auch das Schaf der Bewohner jener eisigen Gegend genannt werden. 25» Das Kamee!» Der Morgen dämmert über die Wüste; die Karavane schreitet im lan- gen Zuge die kahle endlose Ebene hin und fördert ihre Schritte nach dem einförmigen Tone der Pfeife. Die Kameele find mit Ballen beladen, mit Tüchern bedeckt; auf ihnen die Mauren mit bunten Turbanen und Män- teln, mit Dolch und Säbel, ihren unzertrennlichen Gefährten. Den Ka- meelen zur Seite gehen die Sklaven. Voran reitet ein brauner, hagerer Araber, der Herr des Zuges. Das ganze bunte Gewimmel ist in eine Wolke von Staub gehüllt. — Die Sonne steigt empor, die Karavane kehrt stch ihr entgegen und begrüßt den Herrn der Schöpfung. Und höher hebt sich die Sonne, ihre Gluth strahlt herab und wieder von der Erde auf. Die wunden Sohlen schmerzen, die Glieder ermatten, brennender Durst peinigt Jeden. Kein Strom zieht die Silberwelle durch ein frisches Grün, weithin ist kein Gesträuch zu erspähen. Auf heißem, schattenlosem Boden schreitet die Karavane. Käme im Sturm eine schwarze Wolke, rissen Blitze die Schleusen des Himmels auf: es würde Rettung den Schmachtenden bringen; das Gebrüll des Löwen wäre ihnen erwünscht, würde es doch ersehntes Land verheißen. Da liegt mitten in der stillen Wüste ein Quell, ein lebendig begrabener, der seine leise Stimme verneh- Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. O

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 97

1855 - Mainz : Kirchheim
97 4. Das Pferd und der Esel. Einst trug auf seinem schmalen Rücken Ein Esel eine schwere Last, Die fähig war, ihn todt zu drücken. Ein ledig Pferd ging neben ihm. „Du hast Auf deinem Rücken nichts," sprach das geplagte Thier, „Hilf, liebes Pferdchen, ach, ich bitte dich, hilf mir!" „Was chelfen?" sagt der grobe Gaul, „Du bist der rechte Gast: du bist ein wenig faul! Trag zu!" — „Ich sterbe, liebes Pferd, Die Last erdrückt mich; rette mich! Die Hälfte wär' ein Spiel für dich." „Ich kann nicht!" sprach das Pferd. Kurz, unter dem zu schweren Sack Erlag der Esel. Sack und Pack Warf man dem groben Rappen auf. Des Esels Haut noch oben drauf. Gleim. 5. Dev Rabe. Ein Rab' entwandte hie und da, So viel er konnte: Gold und Ringe, Band, Ohrgehäng' und hundert andre Dinge. Als dies der klüg're Haushahn sah, So fragt er ihn: „Ich bitte, sage mir, Wozu nützt denn dies Alles dir?" „Das weiß ich selbst nicht," sprach der Rabe, „Ich nehme es nur, damit ich's habe." Ein Geizhals und dies Thier thun Einerlei. Der Geizhals sammelt gleich dem Raben: Nicht, daß es ihm und Andern nützlich sey; Nein, blos um viel zu haben. Hagedorn. 6. Die Grille und die Ameise. Eine faule Grille sang Einen ganzen Sommer lang Und war immer ohne Sorgen Für den lieben andern Morgen. Weil der Sommer Nahrung hat, Wurde sie auch täglich satt; Aber als der Winter kam Und der Flur das Leben nahm, Da trieb sie der Hunger hin Zu der Ameis': „Nachbarin, Ich bin hungrig, gib mir doch Ein klein wenig nur zu leben! Deine Kammer hat ja noch Großen Vorrath; und ich will Alles ehrlich wiedergeben, Mit den Zinsen, im Aprii." — „Schwesterchen, wie brachtest du Deine Zeit im Sommer zu?" „Nachbarin, du weiht ja wohl: Zch, die Freundin vom Apoll, Sang bestàndig; hast du mich Nicht vernommen? Und konnt' ich, Schwesterchen, was Besi'res thun?" — „Grillchen, nein; doch tanze nun!" Gleim. 7. Der alte Löwe. Ein alter Löwe, der von jeher sehr grausam gewesen war, lag krastios vor seiner Höhle und erwartete seinen Hexp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. H

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 88

1868 - Mainz : Kunze
88 Erste Periode der neueren Geschichte. seliges Benehmen auf der andern Seite gefiel den Soldaten nicht minder, als seine martialische Persönlichkeit. Sein Anblick hatte etwas Unheimliches. Beinkleider und Mantel waren von Scharlach, sein Reiterrock von Elendsfell, der Halskragen spanisch gekräuselt, der Bart sorgfältig gepflegt, der Hut mit einer rothen Hahnenfeder geziert; seine Gestalt war hager, sein Blick finster und geheimnißvoll, sein Haupt- haar kurz geschoren. Er war eine imposante Soldateufigur, welche dem gemeinen Manne Respect und blinde Ergebenheit abnöthigte. Untrrgang Wallenstein zog mit seinem Heere an die Elbe, um die Stände ^ Einsts von" Niedersachsens zu bewältigen. Christian von Dänemark, von Tilly Mansfeld, und Walleustein hart bedrängt, hätte gern Frieden geschlossen, wenn die Bedingungen erträglicher gewesen wären. Da versuchte zuerst Ernst von Mansfeld durch Brandenburg und Schlesien nach Böhmen und Ungarn vorzudringen und stürmte (1626) die Wallensteinischen Ver- schanzungen an der Dessauer Brücke; allein er erlitt eine bedenkliche Niederlage und rettete den Rest seiner Truppen nach Schlesien, um sich mit einem Feinde des Kaisers, dem siebenbürgischen Großfürsten Bethlen Gabor, zu verbinden. Allein da dieser die hungrigen Schaaren des Mansfelder nicht füttern wollte, so schloß er Frieden mit dem Kaiser. Dem edlen Mansfeld blieb nun Nichts übrig, als seine Sol- daten zu entlassen und nach Venedig abzureisen. Unterwegs ereilte ihn der Tod (1626)*). Kurz vor ihm war auch sein jüngerer Waffen- gefährte, Christian von Braunschweig, gestorben. Lilly siegt im Während Wallenstein den Grafen Ernst von Mansfeld verfolgte, Deutschland Tilly das Heer des Dänenkönigs bei Lutter am Barenberge, einem Dorfe im Braunschweigischen. Von hier wandte er sich nach Holland, welches dem Könige Hülfe geleistet hatte, um es zu züchtigen. Auf die Nachricht von Tilly's Sieg war Wallenstein rasch herbeigeeilt und überschwemmte nun ganz Holstein und Zütland mit seinen Schaa- ren; denn Christian Iv. hatte sich auf sein Inselreich zurückgezogen. Sehr schlimm erging es damals den beiden Herzögen von Mecklenburg, welche wegen ihres Bundes mit Dänemark in die Reichsacht gekommen e»bert"meck- *üar€n‘ Sie wurden verjagt und mußten es geschehen lassen,- daß der lknburg und Kaiser den Grafen Wallenstein mit Mecklenburg belehnte und zuni r*bw*?itai Admiral des baltischen Meeres ernannte. Auch Pommern über- des baltischen Meeres, schwemmten die Schaaren des Friedländers; die mächtige und wohl- *) Als er den Tod herannahen fühlte, ließ er sich mit seinem Kriegsrock bekleiden und den Degen umgürten, und erwartete, auf zwei Offiziere gestützt, stehend sein Ende.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 93

1868 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 93 Mann zu werben, doch zur Führung war er vorerst nicht zu bewegen. Als aber die Truppen schlagfertig waren (1632), ließ sich endlich Wallen- stein nach langen Unterhandlungen herbei, kaiserlicher Generalissimus zu werden, wenn man ihm den unumschränkten Befehl, das ausschließ- liche Recht über Leben und Tod, ein kaiserliches Erbland als Lohn und das Herzogthum Mecklenburg einräumen wolle. Der stolze Ferdinand mußte diese demüthigenden Forderungen vollständig gewähren. Wallenstein eroberte sogleich Prag und verjagte die Sachsen. Gustav Adolf und Tilly stießen inzwischen auf dem Lechfclde bei Augsburg zusammen. Die Schweden erfochten einen zweiten Sieg, durch welchen Gustav Adolf den Uebergang über den Lech, die Flucht des Kurfürsten Maximilian von Baiern und die Einnahme von München erzwang. Tilly war in der Schlacht schwer verwundet und nach In- golstadt gebracht worden; hier starb er 15 Tage nachher. Er war einer der bedeutendsten Feldherrn jener Zeit, ein äußerst einfacher, nüchterner und bescheidener Mann; er war klein und hager, hatte eine breite, runzelige Stirn, tiefliegende, funkelnde Augen, hohle Backen und stark hervortretende Backenknochen. Ein starker Schnurr- und langer Zwickelbart erhöhten sein kriegerisches Aussehen. Das kurz geschnittene, graue Haupthaar bedeckte ein spitzer Hut, von welchem eine lange Feder herabwallte. Seine Soldaten nannten ihn nur „den deutschen Josua" oder „den alten Corporal" und beweinten ihn lange, obwohl er auf Strenge und Pünktlichkeit im Dienst viel gehalten hatte. Er war 73 Jahre alt, als er in Ingolstadt starb; das ihm öfter angebotene Fürstendiplom hatte er stets abgelehnt. Tilly's letzte Worte „Regensburg, Regeusburg" bewogen den Kurfürsten Maximilian eiligst diese Stadt zu besetzen, während Gustav Adolf München eroberte. Hier besah er die Zimmer des kurfürstlichen Schlosses und konnte ihre Schönheit nicht genug bewundern. Auf seine Frage nach dem Urheber des herrlichen Gebäudes antwortet der Castellan, es sei der Kurfürst selbst. Ich wünschte diesen Baumeister zu haben, sagte der König, „ich wollte ihn nach Stockholni schicken." „Davor", versetzte der Aufseher, „wird sich der Baumeister wohl zu hüten wissen." Er fand im Zeughaus 140 Kanonen und 30,000 Dukaten, welche auf des Königs Zauberwort: „Stehet auf von den Todten und kommet zum Gerichte" aus ihrem Grabe befreit wurden. Von München wandte sich Gustav Adolf nach Augsburg und Nürnberg. Maximilian von Baiern sprach lange den kaiserlichen Generalissimus vergeblich um Hülfe an. Wallenstein erinnerte jetzt schadenfroh genug an den Regensburger Reichstag und Maximilians Rede; er schien sich Dersieg der Schwedenauf dem Lechfelde 1832, Tilly's Tod. Gustav Adolf in München. Wallenstein und Gustav Adolf bei Nürnberg,
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