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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

6. Geschichte des Mittelalters - S. 236

1867 - Mainz : Kunze
236 Vierte Periode des Mittelalters. Die Frauen gewinnen bet Hofe durch Anna vonbretagne eine einfluß- reiche Stel- lung. trug, und zum großen Jubel ein zärtliches Lied auf die Neuvermählte sang. Endlich erschien ein Kameel mit einem Sarazenen, welcher beim Herumreiten allerlei ausländische Vögel aus einem Korbe zog und auf die Tafel warf. Mau nannte dergleichen Schauspiele Entremets. Am dritten Tage des Festes kam ein Thurm, aus dessen.fenstern 6 Bären den Baß brummten, denen 12 Wölfe und Böcke mit Pfeifen und Flöten und dann Esel folgten, die köstlich sangen. Dann tanzten die Affen einen maurischen Tanz um den Thurm. Hiernach folgte ein Wall- fisch, aus dem 12 wilde Männer sprangen und mit einander kämpften. Wie die Straßburger Chronik erzählt, trugen Carl und Margaretha goldene Kleider; auch war der Festsaal mit goldenen Tüchern behängen. Das Essen wurde täglich auf 800 großen silbernen Platten aufge- tragen^). Die Veränderungen im Hofleben übten auch Einfluß auf die Stellung des weiblichen Geschlechts. Früher waren die Frauen in einer dem Manne mehr untergeordneten Stellung gewesen, wie das ans manchen Gebräuchen ersichtlich ist (S. 165). Könige gingen ihren Bräuten und Frauen nur bis an die Treppe oder das Thor entgegen, wo diese niederknieten. Wollten die Frauen Etwas erbitten, so redeten sie erst, wenn sie knieten. Sie redeten den König mit „Monseigneur“ an; die Frauen wurden nicht Madame, sondern Dame genannt. Erst im 15. Jahrhundert wurde Madame die ehrende Bezeichnung einer Rittersfrau; solche, deren Männer noch nicht den Ritterschlag empfangen hatten, wurden Dainoiselles ober Denioiselles angeredet. Als Ludwig Xi. als Dauphin 1456 bei Philipp von Burgund Schutz suchte, kamen dessen Gemahlin und Schwiegertochter ihm bis aus äußerste Schloß- thor entgegen und knieten vor ihm nieder. Philipp bot der Herzogin den Arm, allein sie lehnte diese ihr nicht gebührende Ehre ab, führte ihn in seine Gemächer und verbeugte sich tief, als sie sich von ihm ver- abschiedete. Dies änderte sich vorzugsweise durch Anna von Bretagne, die Gemahlin der französischen Könige, Carls Viii. und Ludwigs Xii. Sie behielt zunächst die Einkünfte und Verwaltung ihres Erblandes für sich und sah auf eine glänzende Hofhaltung, welche der ihres Gemahls *) Uebrigens herrschte im Allgemeinen im 15. Jahrhundert bei allen Hoch- zeiten eine verschwenderische Pracht und Ausgelassenheit. 1493 feierte der Bäcker Veit Gundlinger zu Augsburg die Hochzeit seiner Tochter. An 60 Tischen speisten 720 Hochzeitsgäste; an jedem Tische saßen 12 Männer, Junggesellen, Frauen oder Jungfrauen. Die Hochzeit dauerte 8 Tage, es wurde so gegessen, getrunken, getanzt und geneckt, daß ain 7. Tage schon Viele wie todt hinfielen-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 117

1876 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 117 Wohlgefallen und fühlte sich tief gekränkt, wenn aus weiser Spar-samkeit der Gemahl ihre Lieblingsneigungen unerfüllt ließ. Die gegen- von Hessen seitige Abneigung ward immer größer, und zuletzt erfolgte eine Schei-düng (1656). Charlotte zog sich nach Cassel zurück und lebte daselbst Gemahl ge-noch bis 1689. In ihrem Testamente bedachte sie ihre treuen Diener ^tcbeil reichlich; andern hinterließ sie — ihren letzten Unwillen und befahl ihnen darüber zu weinen. Einer ihrer Kammerfrauen vermachte sie nichts, weil sie bei ihren Lebzeiten zu viel Besoldung gehabt habe, und ihrem Geheimschreiber 50 Gulden, weil er sein Lebtag überflüssig gewesen sei. _ Gustav Da wir schon oben die Geschichte der bedeutendsten Frauen Adolfs Ge- Frankreichs und Englands berührt haben, so bleibt uns nur noch übrig die beiden schwedischen Frauen näher kennen zu lernen, welche Gustav Adolf zunächst stehen, seine Gemahlin und seine Tochter. Marie Eleonore, eine geborene brandenburgifche Prinzessin, vermählte sich 1620 mit Gustav Adolf und folgte ihm nach Deutschland, als er für die protestantische Sache das Schwert zog. Sie soll eine schöne Frau gewesen sein und durch ihre Bevorzugung Gustavs den Polenkönig, welcher ebenfalls um ihre Hand angehalten hatte, so sehr erzürnt haben, daß derselbe seitdem ein Todfeind ihres Vaters und ihres Gemahls war. Als 1631 Gustav seinen feierlichen Einzug in Frankfurt hielt, drückte sie ihren Gemahl fest in ihre Arme und sprach: „Nun ist der große Gustav endlich ein Gefangener geworden." Während gleichzeitige Chronisten eine sehr günstige Schilderung von Gustav Adolf hinterlassen, weil er dem katholischen Glauben überall Achtung erwiesen habe, fügen dieselben eine sehr ungünstige von seiner Gemahlin bei. Der Prior des Klosters Seligenstadt am Main erzählt: „Als Eleonore zu Seligenstadt einzog, hatte sie einen Affen bei sich, welcher zu Pferde saß, wie ein Kapuziner gekleidet und geschoren war und einen Rosenkranz in der Hand hielt — ein Aufzug, der eines lächerlichen Weibes würdig war!" Vor der Schlacht bei Lützen nahm Eleonore Abschied von ihrem Gemahl; den Leichnam sandte sie nach Stockholm, das Herz ließ sie in ^ eine goldene Kapsel legen und nahm es selbst mit. Ihre einzige Tochter Tochter Christine hat durch ihre gründliche Gelehrsamkeit*), ihren männ- te^ti"e *) Eine ebenso berühmte deutsche gelehrte Dame jener Zeit war Anna Maria von Schurmann aus Köln. Sie war Dichterin und Künstlerin und verstand 14 Sprachen. Dabei war sie sehr bescheiden, heiter und lebenslustig. Von ihren Büchern ist ihre Biographie das anziehendste. Sie starb 1678.

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 313

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Florenz. 313 noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die Demokratie, wenn auch unter fortwährenden Er- schütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristo- kratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guel- fischen mit Hilfe der Bürger gesprengt, dann übermannten die vorneh- men Bürger mit Hilfe der gemeinen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausgenommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten wollte. Durch die Errichtung der Würde eines Gonfaloniere der Republik (1292) verlor der Adel auch den Be- fehl über die bewaffnete Macht und die vollziehende Gewalt. Darauf entbrannte aber ein erbitterter Kampf zwischen den sieben obern Zünften, den Fabrikanten, Kaufleuten, Wechslern re. (popolo grasso) und den vierzehn niederen Zünften der gewöhnlichen Handwerker (popolo mi- nuto), in welchem letztere 1378 mit Hilfe der Proletarier siegten und die Republik zur reinen Demokratie umgestalteten (Aufstand der Woll- kämmer, Oiompi). Es entstanden aber wiederholte Gegenbewegungen, beide Parteien gewannen abwechselnd die Oberhand, während die Her- zoge von Mailand auf Gelegenheit lauerten, um die ermüdete Repu- blik ihrem Gebiete zu annerieren. Endlich gelangte der reichste Mann seiner Zeit, der Kaufherr Kosimo de Medici, an die Spitze der Repu- blik (1434—1464) und regierte ohne einen Titel in mancher Hinsicht wie ein zweiter Perikleö. Aus seinem ungeheuren Vermögen verschönerte er die Stadt, durch Bauten, gab Künstlern und Arbeitern Verdienst, un- terstützte die Armen und spendete dem gemeinen Volke; viele Bürger wußte er sich durch Anlehen zu verbinden, während er die vornehmen durch kluge Freundlichkeit und Verschwägerung gewann. Florenz gab ihm den Namen Vater des Vaterlandes und er verdiente denselben. Sein Sohn Peter behauptete, obwohl minder klug und großmüthig als Kosimo, seine Stellung (1464 —1469), aber gegen dessen beide Söhne Lorenzo und Zulian verschworen sich die Pazzi in Florenz, wobei mehrere Herren in Italien die Hände im Spiel hatten. Beide sollten 1478 in der Kirche während des Gottesdienstes ermordet werden; dies Schicksal traf aber nur den Julian, Lorenzo konnte sich retten und herrschte bis zu seinem Tode (8. April 1492). Er hat den Beinamen der Prächtige (Ii ma- gnifico); er legte das bürgerliche Wesen seines Großvaters bei Seite, zeigte in jeder Beziehung eine fürstliche Herrlichkeit und setzte einen per- manenten Rath zur Leitung aller wichtigen Staatsgeschäfte ein. Frei- gebigkeit und Wohlthätigkeit übte er in einem Umfange, wie sie nur ein kolossales Vermögen und ungewöhnliche Seelengröße möglich machen; selbst ein Dichter und Kunstkenner pflegte Lorenzo Kunst und Wissenschaft mit freigebiger Liebe, unterstützte Künstler und Gelehrte und machte da-

9. Theil 2 - S. 143

1864 - Mainz : Kirchheim
143 so listig, daß es schwer hält, sie zu tödten. Die Kugel prallt von ihrer Haut ab, und der Schuß wird nur tödtlich, wofern er die Mund- oder die Achsel- höhle trifft. Die Indianer, welche mit dem Gebrauche des Feuergewehrs wenig bekannt sind, greifen das Krokodil mit Lanzen an, sobald es sich an großen eisernen Haken gefangen hat, die, mit Fleisch überzogen, durch eine Kette an einen Baumstamm befestigt sind. Man nähert sich dem Thiere erst, wenn es durch die lange Anstrengung, sich von dem in seine obere Kinnlade einge- drungenen Haken loszumachen, ermüdet ist. 25. Die gemeine Brillenschlange. Diese durch ihr Gift äußerst furchtbare Schlange Ostindiens wird etwa 4 Fuß lang und armsdick; sie wird von den indianischen Gauklern zum Tanze abgerichtet, nachdem man ihr mit großer Verwegenheit die Giftzähne ausge- brochen und sie dadurch unschädlich gemacht hat. Man ist vor ihr in den Häu- sern nicht sicher. Sie nährt sich von Vögeln und andern kleinen Thieren. Un- gereizt soll sie den Menschen fliehen; gereizt aber muthig auf ihren Feind los- springen. Die Indianer sammeln ihr Gift und bestreichen damit ihre Pfeile, die dadurch eine solche gefährliche Wunde hervorbringen, wie der Biß der Schlange. — In einer neuern Reisebeschreibung wird folgendes merkwürdige Zusammentreffen mit einer Brillenschlange erzählt: „Wir saßen eines Abends bei einem unserer Freunde, dem Doctor M., in einem großen, luftigen Garten- saale und belustigten uns mit einer Parthie Whist. Unsere Diener — bekannt- lich bringt hier in Indien Jeder seine eigene Dienerschaft mit, wenn er einen Freund besucht — vertrieben uns mit ihren großen und kleinen Fächern die Moskitos und wehten erfrischende Lüfte über unsere Köpfe, während die Die- ner des Hauses uns mit Eis-Limonade und anderen Erfrischungen bedienten. Unser Wirth unterhielt uns nebenbei mit Kriegs - und Jagdabenteuern, als er plötzlich die Gesichtsfarbe wechselte und mit Spielen und Sprechen einhielt. „Spielt doch aus, Doctor," sagte der ihm gegenüber sitzende Hauptmann; „ihr seht ja so bleich aus, was ist euch denn?" — „Still!" antwortete M. in einem Tone, der uns Alle erschütterte, indem er stets bleicher ward. „Seid ihr unwohl?" fragte ein Anderer, im Begriffe aufzustehen und ihm zu Hülfe zu kommen. „Um Gotteswillen!" erwiderte M., indem er seine Karten niederlegte, mit leiser, erzitternder Stimme, „bewegt euch nicht, wenn euch mein Leben lieb ist!" — „Was will er sagen? Hat er seinen Verstand verloren?" fragte der Hauptmann, indem er mich verwundert ansah. „Steht nicht auf; regt euch nicht; ich beschwöre euch!" sprach wieder M. mit krampfhaftem Lächeln; „bei jeder Bewegung bin ich ein Mann des Todes." — Wir sahen einander verwundert an. „Haltet euch nur ruhig," fuhr er fort, „und Alles kann noch gut ab- laufen; es hat sich eine Brillenschlange um meinen Schenkel gewunden!" —

10. Theil 2 - S. 266

1864 - Mainz : Kirchheim
266 sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü- thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst- arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos. In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See- küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu- liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be- schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam- keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene, von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25 Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist die englische. 32. E i n P r a i r i e b r a n b.» Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen. Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver- trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich, nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh', da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah- rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns heran !" Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-
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