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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

6. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 89

1825 - Altona : Hammerich
Geschichte der Aegypter. zogene Kanäle, und später durch Wasserschrau- den, auch die. hohem und entferntem Gegen- den. Doch machen die Ausdünstungen seines Schlammes die Luft ungesund und erzeugen an- steckende Krankheiten. Aegypten war ausgezeichnet fruchtbar, be- sonders im Delta: es trug Getreide, die so man- nigfaltig nutzbare Papyrus-Staude, die Kom- fruclit Lotus, auch Flachs, Baumwolle, woraus die feine Byssus gleich unserm Baumwollen-Zeuge gemacht wurde. An Holz und Metallen war Mangel, daher in den ältesten Zeiten gar keine, und in den spätem wenig Schifffahrt; dagegen Reichthum an Steinen. Aufser den in Europa gewöhnlichen Thieren, die in Aegypten ausge- zeichnet fruchtbar waren, hat es den Krokodil, das Flufspferd, den Affen Kynokephalos, die Ratze Ichneumon; und von Vögeln den Ibis und Trochilos, den Freund des Krokodils. Aegypten wird in 3 Theile getheilt : 1. Ober - Aegypten oder Thcbais, (wahr- scheinlich das Paihros der Bibel, Hesek. 2g , 14.) so genannt von Thebä, Mer Hauptstadt» später Jjiospolis, sehr alt, in Homer loothorig, auch später noch groß (Voss, ad Pompon. Mel. I, c. g. Tac. Ann. Ii, c. 60.); die Ruinen verrathen Kunst und Pracht, und dehnen sich an beiden Ufern des Stroms wohl 2 Meilen weit von Osten nach Westen; sie war wahrscheinlich ein Hauptpunkt auf einer Karawanenstrafse durch Afrika. Flier stand auch Memnons kolossale, nach der Fabel, klingende Säule. Tentyra mit bewundernswür- digen Ruinen (s. Denon). Koptos. — Irn Zeit- alter der Ptolemäer war die größte Stadt Ptole- inais, nahe bei dem alten This. — Syene (As- suan) südlicher Gränzort gegen Nubien, *) nicht 1 1) Daher Hesek. 29, 10: ,,Ich will Aegypten ver- heeren vom Thurme zu Syene bis an die Grän- zen von. Kusch“ (Arabien), d. h. von Süden bis

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 313

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Florenz. 313 noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die Demokratie, wenn auch unter fortwährenden Er- schütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristo- kratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guel- fischen mit Hilfe der Bürger gesprengt, dann übermannten die vorneh- men Bürger mit Hilfe der gemeinen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausgenommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten wollte. Durch die Errichtung der Würde eines Gonfaloniere der Republik (1292) verlor der Adel auch den Be- fehl über die bewaffnete Macht und die vollziehende Gewalt. Darauf entbrannte aber ein erbitterter Kampf zwischen den sieben obern Zünften, den Fabrikanten, Kaufleuten, Wechslern re. (popolo grasso) und den vierzehn niederen Zünften der gewöhnlichen Handwerker (popolo mi- nuto), in welchem letztere 1378 mit Hilfe der Proletarier siegten und die Republik zur reinen Demokratie umgestalteten (Aufstand der Woll- kämmer, Oiompi). Es entstanden aber wiederholte Gegenbewegungen, beide Parteien gewannen abwechselnd die Oberhand, während die Her- zoge von Mailand auf Gelegenheit lauerten, um die ermüdete Repu- blik ihrem Gebiete zu annerieren. Endlich gelangte der reichste Mann seiner Zeit, der Kaufherr Kosimo de Medici, an die Spitze der Repu- blik (1434—1464) und regierte ohne einen Titel in mancher Hinsicht wie ein zweiter Perikleö. Aus seinem ungeheuren Vermögen verschönerte er die Stadt, durch Bauten, gab Künstlern und Arbeitern Verdienst, un- terstützte die Armen und spendete dem gemeinen Volke; viele Bürger wußte er sich durch Anlehen zu verbinden, während er die vornehmen durch kluge Freundlichkeit und Verschwägerung gewann. Florenz gab ihm den Namen Vater des Vaterlandes und er verdiente denselben. Sein Sohn Peter behauptete, obwohl minder klug und großmüthig als Kosimo, seine Stellung (1464 —1469), aber gegen dessen beide Söhne Lorenzo und Zulian verschworen sich die Pazzi in Florenz, wobei mehrere Herren in Italien die Hände im Spiel hatten. Beide sollten 1478 in der Kirche während des Gottesdienstes ermordet werden; dies Schicksal traf aber nur den Julian, Lorenzo konnte sich retten und herrschte bis zu seinem Tode (8. April 1492). Er hat den Beinamen der Prächtige (Ii ma- gnifico); er legte das bürgerliche Wesen seines Großvaters bei Seite, zeigte in jeder Beziehung eine fürstliche Herrlichkeit und setzte einen per- manenten Rath zur Leitung aller wichtigen Staatsgeschäfte ein. Frei- gebigkeit und Wohlthätigkeit übte er in einem Umfange, wie sie nur ein kolossales Vermögen und ungewöhnliche Seelengröße möglich machen; selbst ein Dichter und Kunstkenner pflegte Lorenzo Kunst und Wissenschaft mit freigebiger Liebe, unterstützte Künstler und Gelehrte und machte da-

8. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 140

1867 - Altona : Hammerich
14ü Auf den ersten Blick unterscheiden sich beide Thiere auffallend durch ihre Größe, denn wahrend der Hirsch eine Länge von 7 — 8 und eine Höhe von 3 — 4 Fuß erreicht, ist das Reh nur 4 Fuß lang und reichlich 2 Fuß hoch. In der Behaarung gleichen sie sich fast; beide sind rothbraun, der Hirsch im Winter röthlichbraun, das Reh graubraun. Das Rehhaar ist überdies brüchig und sehr elastisch, und aus letzterm Grunde vorzüglich geeignet zu Fußdecken und Zum Unterlegen für lange liegende Kranke. Gemeinsam ist ferner den Männchen beider Thierarten das sprossige, solide und abwerfbare Geweihe. Der Hirsch wirft sein Geweihe im Februar (daher Hornung genannt), bis auf einen Knochenzapfen (Rosenstock) ab; es bildet sich dann ein neues, anfänglich weiches Gehörn, das mit behaarter Haut überzogen ist, die im Juli abgestreift wird. Der knotige Wulst un- mittelbar am Rosenstock, heißt die Rose, die einzelnen Ausläufer der zurück- gebogenen Stange heißen Sprossen (Augen-, Mittel- und Gabelsprvssen). Die Zahl der Sprossen beläuft sich in der Regel auf 12—18. Friedrich Í. von Preußen schoß einen Hirsch mit 66 Enden.) Nach der Zahl der Enden werden die männlichen Hirsche benannt. Spießer (Ijährig), Gabler (Ljährig), 12--Ender u. s. w. Die weiblichen Hirsche heißen Hirschkuh und in der Jugend Hindin. — Das aus ähnlichen Theilen bestehende Gehörn des Rehes ist nur Zsprossig, steht aufrecht, wird im Spätherbst abgeworfen und im Winter er- setzt. Ein weiteres Unterscheidungszeichen besitzt der Hirsch in den Thränen- gruben unter den Augen, in denen sich eine glänzende, gelblichbraune Masse (Hirschbczoar oder Hirschthränen) sammelt. Auch durch seinen freilich nicht einmal fingerlangen Schwanz (Blume) unterscheidet sich der Hirsch vom Rehe, dem der Schwanz fast ganz fehlt. Hirsche und Rehe nährenzich von Kräutern, Baumknospen, Getreide und auch von Schwämmen, sie richten daher oft beträchtlichen Schaden an und sind bei denen, welche den Ertrag der Felder und Wälder höher schätzen, als den malerischen Anblick einer einsamen Waldwiese mit äsendem Wilde, und als das oft dazu verbotene Vergnügen der Jagd, oder als einen Braten, durchaus nicht beliebt. Die Jagd auf Rehe und Hirsche gehört zu den höher» Genüssen des Waidmanns. Die Thiere werden jetzt auf dem Anstande oder auf Treibjagden mittels Pulver und Bleikugeln (Rehposten) erlegt, und es ist diese Tödtung viel menschlicher, als die früher bei adeligen und fürstlichen Personen beliebte rohe Art, welche die Hetz- oder Parforce-Jagden mit sich brachten. Erfahrene Waidmänner wissen viel Interessantes zu erzählen von der Lebensweise dieser Thiere: von ihren zierlichen und in der Gefahr kühnen Sprüngen, von ihrem aufmerksamen Auge und scharfen Ohre, von der An- lockung durch nachgeahmte Stimmen und Lockspeisen u. s. w. Hirsch und Reh nützen durch ihr wohlschmeckendes und gesundes Fleisch (Wildpret), durch ihr Fell (Handschuhe, Beinkleider, Fußdecken u. s. w.), durch ihr Haar (Pol- ster u. s. w.), durch ihr Gehörn (Drechslerarbeiten, Gelee von geraspeltem Hirschhorn) und endlich der Hirsch noch besonders durch seinen Talg (Heil- mittel) und sein Gehörn, aus welchem das bekannte Hirschhornsalz und Hirsch- hornöl gewonnen wird. Das Rennthier ist auch eine Art Hirsch. Es lebt im hohen Norden der alten und neuen Welt heerdenweise wild und als Hausthier. In der Größe steht cs zwischen Hirsch und Reh, da es eine Länge von 6| und eine Höhe von Fuß erreicht. Im Bau ähnelt es dem Hirsche, ist indessen nicht so schlank und trägt den Kopf mehr wagerecht. Das dichte Haar ist

9. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 113

1867 - Altona : Hammerich
------ 113 --------- Selbst bei größter Reinlichkeit haben die Ziegen, am meisten die alten Böcke, einen eigenthümlich strengen Geruch an sich, den manche Leute so wenig ausstehen können, daß sic vorkommenden Falls nach der andern Seite der Straße gehen, um die Begegnung mit einer Ziege zu vermeiden. Uebrigens sind die Ziegen nicht bloß naschhafte und reinliche, wie schon oben angeführt, sondern auch muthige, im Klettern gewandte, sehr gesellige und dem Menschen anhängliche Thiere, von deren Klugheit manches Stückchen zu erzählen wäre. Ihren Muth beweisen besonders die Ziegenböcke durch ihre Kämpfe unter einander sowohl, als mit andern, selbst größeren Thieren und dem Men- schen. Sie sind noch stoßlustiger, als die Schafböcke. (Hier wäre die Fabel von Hey: „Knabe und Ziege" einzuschalten als Gedächtnißiibung.) Die Lust zum Klettern, die sich schon an den jungen Zicklein zeigt, und ihre Gewandtheit und Sicherheit darin benutzen die Bewohner von Gebirgs» gegenden, um von den höchsten Bergweiden, auf denen oft sehr saftige und würzige Kräuter wachsen, Vortheil zu ziehen. Bekannt sind auch die Kunststücke, welche die Ziegen unter den Händen herumziehender Gaukler ausführen müssen. Wird von 2 Ziegen, welche den Stall getheilt haben und an einander gewöhnt waren, die eine geschlachtet oder verkauft, so wird die andere traurig und magert sichtlich ab, da sie weder frißt noch säuft. Die Stimme der Ziege ist das allbekannte Meckern. Der Nutzen unserer gemeinen Ziege ist freilich nicht so groß, als der ihrer edleren Schwestern, der Angora- und Kaschemir-Ziege, von denen das sogenannte Kameelgarn oder türkische Garn, viele Zeuge und Shawls, selbst die allerfeinsten Kaschemir-Shawls kommen — aber i in in er noch bedeutend genug, um Mühe und Kosten ihrer Zucht reichlich zu belohnen. Lebendig nützt sie vor Allem durch ihre Milch und die jungen Zicklein. Eine gute Ziege kann 2—3 Mal täglich gemolken werden und giebt je nach ihrem Alter und der Zeit des Lammens \—3 Kannen schöne Milch, die nicht bloß leichter zu verdauen ist, als Kuhmilch, soiidern auch, der ansgesuchtern Nahrung wegen, welche die Ziege genießt, würziger schmeckt. Außerdem wird sie in manchen Krankheiten vom Arzte verordnet; rücksichtlich ihrer Heilkräfte steht sie der Eselmilch, welche bei weitem schlechter schmeckt, fast gleich und ist besonders Lungenkranken zu verordnen. Die Butter, welche man aus der Ziegenmilch gewinnen kann, soll schlecht schmecken; der Ziegenkäse ist bekannt. Knaben gebrauchen nicht selten die Ziegen zum Fahren, indem sie dieselben mit eigens dazu eingerichtetem Lederzeng selbander oder einzeln an einen kleinen Wagen spannen. Dadurch treten also- die Ziegen in den Rang der Pferde, Esel, Ochsen und Hunde; es sind Zugthiere. Geschlachtet geben die Ziegen nur dann ein schmackhaftes Fleisch, wenn sie noch jung und wohlgenährt sind; alte Ziegenböcke haben ein wi- derlich riechendes und schmeckendes Fleisch, dafür aber, wenn sie gemästet und nicht zur Zucht benutzt worden sind, sehr viel Talg, oft 20—30 %, aus dem gute Lichte bereitet werden. Auf vielfache Weije^ wird das Ziegenleder benutzt; Handschuhe, Bein- kleider, farbiges Leder (Saffian, Corduan u.s. w.), Bandagen werden daraus verfertigt. Von geringerm Nutzen sind die Haare, aus denen Bürsten, Pinsel, grobe Strümvfe und Tücher, — die Horner, aus denen Drechsler- arbeiten, — und die Gedärme, aus denen Darmsaiten angefertigt werden. 8

10. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 262

1867 - Altona : Hammerich
262 Ganse, Enten, Schnepfen, Lerchen u. a. m. — Fische, Schildkröten, Frösche, Schnecken u. s. w. (Verschiedene Arten der Zubereitung.) 3) Einige liefern uns Stoffe zu Kleidung und Schmuck, z. B. Pferde, Rinder und Schafe das Leder, Schafe, Ziegen und Pudel das wollige Haar, Hasen und Biber das weiche Haar zu Hüten, die Seiden- raupe die Seide, unter den Vögeln der Strauß und andere die zierenden Federn, einige Inserten und niedere Thiere Farbestoffe, z. B. Cochenille und Purpurschneckc u. s. w. 4) Einige geben Stoff zu Gerathen und andern nützlichen oder erfreulichen Dingen, z. B. Kühe und Pferde das Haar zum Aus- stopfen der Polster, Schweine die Borsten zu Bürsten und Pinseln, Rinder und Hirsche das Horn, diese und andere große Thiere die Knochen, der Elephant und das Wallroß die schweren Stoßzähue (Elfenbein), der Wall- fisch die Barten zu Fischbein, Schafe, Ziegen und Katzen die Darme zu Darmsaiten, verschiedene Saugethiere und Fische die Harnblasen und Schwimm- blasen (welche theils zum Verbinden von Gläsern und Gefäßen, zu Tabacks- beuteln theils als Hausenblase zum Klären vrrschicdener Flüssigkeiten, als Kaffee, Bier, Wein, Essig, zur Verfertigung verschiedener Gelee's, zur Appretur seidener Bänder und zur Fabrikation des bekannten englischen Pflasters benutzt werden), viele Thiere Knochen, Knorpel, Sehnen und Flechsen, welche nebst dem Abfall vom Leder zu Tischlerleim verkocht werden, Ganse, Enten, Schwäne, Möven und andere Vögel ihre Federn zu Betten und zum Schreiben, die Bienen das Wachs und die Rinder den Talg zu Lichtern und Seifen u. s. w. 5) Einige helfen dem Menschen bei seinen Arbeiten und Mühen in und außer dem Hause, z. B. Pferde, Esel, Ochsen, Ziegen und Hunde, sowie in fernen Ländern Elephanten, Kameele und Rennthiere, als Last- und Zugthiere (fahren, reiten, pflügen, eggen, ernten), die Pferde ferner in den Roßmühlcn, die Hunde in den Buttermaschinen, und die letz- ter» auch als treue Wächter und Hüter des Hauses und sonstigen Eigen- thums seines Herrn, den sie im Nothfalle auch selbst beschützen. Jagd- und Trüffelhunde. 6) Einige erfreuen uns durch ihren Gesang oder die Farben- pracht ihres Gefieders, wie die Canarienvögel, Nachtigallen, Lerchen u. a. m. oder durch allerlei possirliche Künste, wie die Affen, Eichhörnchen, Kaninchen u. a. 7) Einige befreien uns von andern lästigen Thieren, Pflan- zen oder sonstigen schädlichen Dingen, wie z. B. die Katze von Mäu- sen und Ratten, der Igel von den giftigen Kreuzottern, der Maulwurf von Engerlingen und Rcgenwürmern, die Elster, der Sperber, der Habicht von den Feldniäusen, der Storch von Schlangen und Fröschen, die Schwalbe und viele andere Vögel von Fliegen und Mücken, die Spinne desgleichen, die Elster nebst den sogenannten Aasvögeln von gefallenen Thieren, deßglei- chen einige Käfer u. s. w. 8) Von den im Stalle gehaltenen Thieren, als von Pferden, Kühen, Schafen, Ziegen und Schweinen, sowie von den Vögelcolonien auf unbe- wohnten Inseln benutzt man den Dünger. Vogeldiinger — Guano. 9) Einige wenige Thiere geben uns oder dienen selbst als Arzenei; z. B. Eselsmilch, Moschus, der Maiwurm, die spanische Fliege.
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