Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs_I. Alfons_Iii Enrico_Dandolo Kamps Heinrich_Vii Heinrich Matteo_Visconti Franz_Sforza Franz Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Portugal Portugal Lissabon Spanien Republik_Venedig Konstantinopel Genua Genua Genua Amerikas Eroberuna_Konstantinopels Mailand Mailand
220
(verkümmerte) Afterzehen, die den Boden nicht berühren. Der lange
Schwanz endet in einem Haarbüschel und ist, wie die Ohren, fast be-
ständig in Bewegung. In den Weichen hängt das Euter mit 4 Strichen.
Die Stimme ist ein lautes Muhen.
In Gebirgsgegenden sind die Rinder, gemeinschaftlich mit den Ziegen, fast
den ganzen Sommer über auf der weide; in der Ebene dagegen werden sie meist
im Stalle gefüttert. Gras, Klee und andere Futterkräuter, Rüben, Rleie, Malz
und zeitweise eine pand voll Salz bilden ihre Rost. Die Nahrung wird zuerst nur
grob gekaut, dann verschluckt und später abermals gekaut. Die Ruh bekommt
jährlich ein Ralb, das sie mehrere Wochen laug mit ihrer Milch säugt.
während seines Lebens dient das Rind als Zugtier und giebt uns außer-
dem die süße Milch, die fette Butter und den wohlschmeckenden Räse. Geschlachtet
liefert es saftiges Fleisch, Talg zu Seife und Rerzen, Haut zu Leder, die Hörner,
Rlauen und Rnochen zu Rnöpfen^ Dünger und Leim. Das Rind besitzt wenig
Begabung, ist aber gutmütig und lenksam; die Stiere zeigen sich oft wild und
bösartig.
b. In Italien, Ungarn, Ägypten und Südasien lebt der Büffel mit
rückwärts gerichteten Hörnern, in Indien der Zebu mit Fetthöcker; der wilde
Auerochse (Wisent), mit einer Mähne, kommt nur noch in Litauen in geringer
Zahl vor. In Südamerika leben verwilderte Rinder in ungeheuern Scharen; aus
ihrem Fleische wird der Fleischertrakl bereitet.
6. Der Magen der Wiederkäuer besteht aus ^ Abteilungen. Die nur
-grob gekaute Nahrung gelangt beim verschlucken zunächst in den weiten Pansen a;
von hier aus tritt sie in den Netzmagen (die Haube) c, wird dort in Bissen
geformt und durch eine Art Brechbewegung wieder in den Mund zurückgebracht.
wenn dann die Tiere Ruhe halten, zer-
kauen sie in aller Gemächlichkeit ihre
Nahrung erst vollständig (Wiederkauen),
wird diese hierauf zuin zweitenmale ver-
schluckt, so kommt sie in den Blätter-
magen (Psalter) b, wo erst die Ver-
dauung beginnt; im Labmagen 6 wird
der Nahrung endlich der scharfe Magen-
saft beigemischt. Der Darmkanal der
Wiederkäuer ist wie bei allen Pflanzen-
fressern sehr lang.
st. Ruhpocken. Ain Luter des Rindes
entstehen bisweilen kleine pocken(Blattern).
Im Jahre \792 machte der englische Arzt
Jenner die Entdeckung, daß die Mel-
kerinnen oft davon angesteckt wurden
und an den Händen ähnliche Pusteln bekamen, dafür aber von den gefährlichen
Menschenblattern verschont blieben, an welchen früher alljährlich Vr Million
Menschen dahinstarben. Jenner impfte nun die Ruhpocken den Menschen ein und
erzielte den schönsten Erfolg. Bald wurde die „Schutzpockenimpfung" allgemein
eingeführt und sogar gesetzlich geboten. Seither ist die Blatternseuche fast gänzlich
verschwunden.
232. a. Das Lchaf
ist ein hörnertragender Wiederkäuer und wird seit den ältesten Zeiten
als Haustier gehalten. Sein walzenförmiger Körper ruht auf 4 schwachen
Beinen mit zweihufigen Füßen und endet in einem mäßig langen, hän-
genden Schwänze. Rumpf und Hals des Sch. sind in einen dichten
Pelz aus gekräuselter, feiner Wolle gehüllt. Der kleine Kopf mit den
Magen der Wiederkäuer.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
221
schmalen Ohren und der gebogenen Nase, sowie die Beine sind dagegen
Nur mit kurzen Haaren bedeckt. Der Widder trägt als Stirnschmuck
schneckenförmig gewundene, dreikantige, wulstige Hörner. Die Nahrung
des Sch. besteht in Gras, Klee, Heu und Getreide. Mehr als jedes
andere Tier liebt es Salz, und man darf es ihm daran nicht fehlen
lassen, wenn es gesund bleiben soll. Bei der Stallfütterung gedeiht das
Sch. nicht. Daher wird es jahrein, jahraus vom Schäfer herdenweise
auf die Weide geführt und nachts auf freiem Felde in Hürden einge-
pfercht. Durch den Schäferhund wird die Herde zusammengehalten und
von jedem Feldstücke ferngehalten, auf dem sie Schaden anrichten könnte.
Um die Osterzeit kommen die Lämmer zur Welt. Diese sind gar hübsche
Tiere, welche munter blökend die Alten umtanzen. Um Pfingsten werden
die Schafe gewaschen und dann geschoren. Dabei liefert jedes Tier
2—3 kg Wolle, aus welcher
Kleidungsstücke aller Art ver-
fertigt werden. In manchen
Gegenden werden die Schafe
auch gemolken, und man be-
reitet aus ihrer fettreichen
Milch den Schafkäse. Das
saftige, ziemlich fette Hammel-
fleisch ist besonders in Frank-
reich und England beliebt.
Das Schafleder wird vom
Buchbinder und Pergament-
macher verarbeitet, der Talg
vom Seifensieder und Lichter-
zieher. Die langen, dünnen
Gedärme dreht man zu Saiten. Der Schafmist ist als Dünger sehr geschätzt.
Das Sch. ist ein Sinnbild der Geduld; es ist einfältig, lenksam und äußerst
furchtsam. Die größten Schmerzen erträgt es ohne widerstreben oder Jammern.
Bei einem Brande ist es nicht aus dem Stalle zu bringen; ja es rennt förmlich
in die flammen, willig folgt die Herde dem Hirten, aber auch blindlings dem
Leithammel, sogar in den Abgrund. Ängstlich flieht die scheue Schar vor dem
Schäferhund, und der stärkste Widder läßt sich durch das kleinste Hündchen in die
flucht scheuchen.
b. Arten: Das edelste Zuchtschaf ist das auch bei uns eingeführte Merino-
schaf, das aus Spanien stammt und die feinste wolle liefert. In der norddeutschen
-Ebene wird vielfach das große, sieisch- und fettreiche englische Sch. gezüchtet. In
der Lüneburger Heide finden sich die kleinen, dunklen Heidschnucken mit langer,
grober wolle. Im Morgenland lebt das Fettschwanzschaf mit unförmlich
großem, gegen 20 kg schwerem Fettschwanz. Sein weiches, schön gekräuseltes Fell
wird als geschätztes pelzwerk in den Handel gebracht.
C. Verwandte: Die Ziege, mit sichelförmig rückwärts gebogenen Hörnern
oder hörnerlos, trägt einen langen Rinnbart, ist mager, näschig und kletternd, giebt
bei geringer Rost kräftige und wohlschmeckende Milch. Auf den höchsten Gebirgen
klettert der kräftige Steinbock und die flüchtige Gemse. In Afrika leben
herdenweise die Antilopen oder Gazellen von Reh- bis Hirschgröße. Das
-bösartige Gnu in Südafrika gleicht in Gestalt und Größe einem kleinen Pferd.
Il
Das Schaf.
298
Brotfruchtbaum.
Kokospalme.
a. Frucht senkrecht durchschnitten. t>. Frucht von unten.
von vielen 2—3 m langen, ge-
fiederten Blättern oder Palm-
wedeln. Zwischen diesen ent-
wickeln sich jahraus, jahrein
reiche Blüten- und Frucht-
rispen. Die kopfgroßen, drei-
kantigen Kokosnüsse haben
äußerlich eine dicke Faserschicht,
darunter eine sehr harte
Schale und in der Mitte
einen Kern, der sich aus der
verdickten Kokosmilch bildet.
Alles an der Palme läßt sich
benützen. Die Kokosmilch ist
ein kühlendes Getränk; die
Kerne werden roh und zuberei-
tet genossen; auch liefern sie das
Kokosöl (zu Kokosbutter, Seife rc).
Die harten Schalen lassen sich schön
polieren und zu allerlei Geräten, die
Fasern zu Flechtwerk, Bürsten, Sei-
len u. s. w. verarbeiten. Die jungen
Sprossen liefern den Palmkohl.
Die Blätter dienen zum Dachdecken,
der Palmstamm zu Bau- und
Nutzholz.
K. Die Dattelpalme in Ara-
bien, Ägypten und den Oasen der
Wüste trägt zahllose pflaumen-
ähnliche Früchte (Datteln), welche
die Hauptnahrung der Araber bil-
den; ihre Kerne dienen als Futter
für die Pferde und Kamele. Die
Sagopalme liefert in ihrem stärke-
mehlhaltigen., Mark den echten
Sago, die Ölpalme das Palmöl
(zu Seife rc). In Südeuropa
und Nordafrika wächst die Zwerg-
palme.
h. Südfrüchte: Pomeranzen,
Citronen, Apfelsinen oder Orangen
(oranschen), Granatäpfel, Feigen,
Mandeln, Johannisbrotundoliven
(die pflaumenähnlichen Früchte
des Ölbaumes, zu feinem Speise-
öl) gedeihen rings um das Mit-
telmeer.
104
dem Ober-, Michigan- (mischigän), Huron- (juhrön), Erie- (iri) und
Ontariosee (ontério) — fließt der St. Lorenzstrom, welcher sich vor
seiner Mündung in den atlantischen Ozean zu einem breiten Meerbusen
erweitert. Zwischen dem Erie- und Ontariosee ist der 50 m hohe und
1 km breite Niagarafall, der großartigste Wasserfall Amerikas. Der ge-
waltige Mississippi (d. h Vater der Ströme) nimmt links den Ohio
(oli6io), rechts den Missouri (rni38üri) auf und mündet in den Golf
von Mexiko. Er ist mit dem Missouri der längste Strom der Erde
(6700 km). In Südamerika sind die bedeutendsten Ströme: Der
Orinoko, der Amazon enstrom und der La Plata. Letzterer ist
die breite Mündung des Parana und des Uruguay (urugwai).
f. Das Klima Amerikas ist im allgemeinen etwas kühler als in
den unter gleichen Breitengraden liegenden Ländern der alten Welt;
denn die Seewinde kühlen die Luft, die zahlreichen Flüsse und Seen
halten den Boden feucht, und die unermeßlichen Urwälder verhindern die
übermäßige Erwärmung desselben. Das Klima Nordamerikas ist dem
von Europa ähnlich. An der Mündung des Mississippi und an den
Küsten des mexikanischen und karibischen Meeres herrscht Fieberluft.
Die Tiefebenen Südamerikas haben ein heißes, ungesundes Klima; aus
den Hochebenen der Anden dagegen herrscht fortwährender Frühling.
g. Produkte. Zur nordamerikanischen Tierwelt gehört der Jaguar
(der amerikanische Tiger), der Biber, der Bison (Büffel), die Klap-
perschlange und der Alligator (das amerikanische Krokodil), zur
südamerikanischen der Brüllaffe, der Vampyr, das Faultier,
der Puma (amerikanische Löwe), das Lama, der Kondor, der Ko-
libri, die Riesenschlange und die Vogelspinne. Von unseren
Kulturpflanzen stammt der Mais und der Tabak aus Nordamerika^
die Kartoffel aus Südamerika. Aus dem Mineralreich liefert Nord-
amerika Gold, Steinkohlen und Erdöl, Südamerika Gold, Silber, Dia-
manten und eine Menge anderer Edelsteine.
h. Bewohner. Die Ureinwohner Amerikas sind die kupferfarbigen
Indianer, welche als kühne Jäger in dm Wildnissen umherschweifen.
Im Frieden sind sie gastfreundlich, im Kriege grausam; sie skalpieren
die getöteten Feinde, d. h sie zieh n ihnen die Kopfhaut samt den Haaren
ab und tragen dieselbe als Siegeszeichen mit sich. Durch Unmäßigkeit
im Branntweintrinken und Bedrückung durch die Weißen ist ihre Zahl
sehr zusammengeschmolzen, in, 146. Dagegen sind schon über 30 Mill.
Europäer eingewandert, und zwar nach Nordamerika hauptsächlich
germanische, nach Mittel- und Südamerika romanische Völker. Durch den
unmenschlichen, jetzt unterdrückten Sklavenhandel wurden gegen 9 Mill.
Neger aus Afrika als Arbeiter in den Pflanzungen eingeführt. In
neuerer Zeit fand auch eine starke Einwanderung von Chinesen statt.
In Nordamerika ist die englische Sprache und die protestantische
Kirche vorherrschend, während in Südamerika die spanische Sprache und
der Katholizismus überwiegen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Ohio Mexiko Südamerika La_Plata Uruguay Amerikas Nordamerikas Europa Nordamerika^ Südamerika Südamerika Amerikas Nordamerika Afrika Nordamerika Südamerika
251
Der Magen der Wiederkäuer ist hiezu eigenartig eingerichtet. Er besieht aus
vier Abteilungen. Die Nahrung gelangt beim Verschlucken zunächst in den weiten
Pansen d, der gleichsam die Vorratskammer bildet; von hier aus tritt sie in den
Netzmagen (die Laube) c, wird dort in Bissen geformt und durch eine Art Brech-
bewegung wieder in den Mund zurückgebracht
und nun erst vollständig zerkaut und gründlich
mit viel Speichel vermischt (Wiederkauen). Wird
sie hierauf zum zweitenmale verschluckt, so kommt
sie in den Blättermagen (Psalter) b, wo erst
die Verdauung beginnt; iin Lab in agen e wird
der Nahrung endlich der scharfe Magensaft (das
Lab) beigemischt. Der Darmkanal der Wieder-
käuer ist wie bei allen Pflanzenfressern sehr lang. —
Zweck?(S
Nutzen. Während seines Lebens dient das
Rind als starkes Zugtier und gibt uns außer-
dem die süße Milch, die fette Butter und den
wohlschmeckenden Käse und zwar das ganze
Zahr hindurch, was bei keinem wildlebenden Tiere Magen der Wiederkäuer,
der Fall ist. Das ist ein Ergebnis der Zucht;
(vgl. Eierlegen beim Äuhn). Geschlachtet liefert es saftiges Fleisch, Talg zu Seife
und Kerzen, Laut zu Leder, Lörner, Klauen und Knochen zu Leim und Dünger. Das
Rind besitzt wenig Begabung, ist aber gutmütig und lenksam; die Stiere zeigen sich
oft wild unh bösartig.
b. Rassen. Zn Italien, Angarn, Ägypten und Südasien lebt der Büffel mit
rückwärts gerichteten Lörnern, in Indien der Zebu mit Fetthöcker; der wilde
Auerochse (Wisent), mit einer Mähne, kommt nur noch in Litauen in geringer
Zahl vor. In Südamerika leben verwilderte Rinder in ungeheuren Scharen; aus
ihrem Fleisch wird der Fleischextrakt bereitet.
L. Kuhpocken. Am Euter des Rindes entstehen bisweilen kleine Pocken
(Blattern). Im Jahre 1792 machte der englische Arzt Jenner die Entdeckung, daß
die Melkerinnen oft davon angesteckt wurden und an den Länden ähnliche Pusteln
bekamen, dafür aber von den gefährlichen Menschenblattern verschont blieben,
an welchen früher alljährlich */2 Million Menschen dahinstarben. Jenner impfte nun
die Kuhpocken den Menschen ein und erzielte den schönsten Erfolg. Bald wurde die
„Schutzpockenimpfung" allgemein eingefiihrt und sogar gesetzlich geboten. Seither ist
die Blatternseuche fast gänzlich verschwunden.
255. a. Das Schaf
ist ebenfalls ein hörnertragender Wiederkäuer und wird seit den ältesten
Zeiten als Haustier herdenweise gehalten (Abel). Sein walzenförmiger
Körper ruht ans vier dünnen und doch kräftigen Beinen mit zweihusigen
Füßen und endet in einem mäßig langen, hängenden Schwänze. Rumps
und Hals des Schafes sind in einem dichten Pelz aus gekräuselter, feiner
Wolle gehüllt, der ihm Schutz bei jeder Witterung gewährt. Der kleine
Kopf mit den schmalen Ohren und der gebogenen Nase, sowie die Beine
sind dagegen nur mit kurzen Haaren bedeckt. Der Widder trägt als Stirn-
schmuck und Waffe schneckenförmig gewundene, dreikantige, wulstige Hörner.
Die Nahrung des Sch. besteht in Gras, Klee, Heu und Getreide; doch
ist es sehr genügsam. Mehr als jedes andere Tier liebt es Salz, und
man barstes ihm daran nicht fehlen fassen, wenn es gesund bleiben soll.
Bei der Stallfütterung gedeiht das Sch. nicht. Daher wird es jahrein,
jahraus vom Schäfer herdenweise auf die Weide geführt und nachts aus
freiem Felde in Hürden eingepfercht. Durch den Schäferhund wird die
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]