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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 104

1910 - Trier : Lintz
104 Die Außereuropäischen Erdteile. Haustiere. Mineralschätze. Stand des Handwerks. Formen des Waren- austausches. Verkehrs- formen und Verkehrsmittel. Die Viehzucht hat große Bedeutung in den Savanuen- und Steppengebieten erlangt. In einigen Gegenden, besonders im Ge- biet des Limpopo, macht die Tsetsefliege die Rinder- und Pferde- zucht unmöglich. Neben Rind und Pferd spielen in Afrika als Nutztiere auch das Kamel (für den Wüstenverkehr), Schaf und Ziege (besonders in Südafrika zur Wollgewinnung), der Esel (in den Mittelmeerländern und Ostafrika), der Strauß (in Südafrika) und der Elefant eine Rolle. Große Mineralschätze, namentlich Gold und Diamanten, liefert Südafrika. Die reichsten Goldlager befinden sich am Wit- watersrand bei Johannesburg, die reichsten Diamantlager bei Kim- berley. Im Katangagebiet des Kongostaates und im Otavigebiet von Deutsch-Südwestafrika werden reiche Kupferlager ausgebeutet. Gewerbtätigkeit. Bei den afrikanischen Völkern finden sich nur Anfänge von Töpferei, Weberei, Flechtkunst, Schmiede- kunst und Holzbearbeitung. In den Mittelmeerländern stehen Handwerk und Industrie, besonders Weberei und Waffenschmiede- kunst, auf höherer Stufe, ebenso in Abessinien, Sansibar und überall, wo arabischer Einfluß stärker gewirkt hat. In Südafrika haben die europäischen Gewerbe Eingang gefunden. Handel und Verkehr. Das Bedürfnis rief gewöhnlich selbst bei den unkultiviertesten Völkern Afrikas irgend eine Form des Handels hervor. Fast jeder Bezirk hat seinen Marktort, wo der Austausch der Erzeugnisse stattfindet. In vielen Fällen ist der Markt von dem jeweiligen Gebieter angeordnet und der Markt- tag von ihm festgesetzt. Der Warenverkehr findet überall in einer Form, die dem Klima und der ganzçn Natur des Landes entspricht, statt. Er besteht wegen der Schwierigkeiten ausschließ- lich in großen Unternehmungen, in der Sahara und ganz Nordost- afrika sind die Araber die Träger dieses Handels. Sie trieben früher vorwiegend Sklavenhandel, der zu Sklavenjagden ausgeartet war. Im Sudán haben die Eingeborenen den Handel selbst in Händen. Seit Jahrhunderten haben an den Küsten auch euro- päische Staaten sog. Faktoreien zum Zweck des Tauschverkehrs unterhalten. In den meisten Mittelmeerländern und in Südafrika bewegt sich der Handel fast ganz in europäischen Formen. Zur Ausfuhr aus Afrika gelangen hauptsächlich Kautschuk, Palmkerne, Palmöl, Kork, Haifa, Wein, Erdnuß, Sisalhanf, Gummi, Kaffee, Kakao, Wolle, Häute, Elfenbein, Straußenfedern, Wachs, Gold, Diamanten und Kupfer, zur Einfahr Baumwollstoffe, Waffen und Munition, Perlen, Eisen- und Messing- draht, Rum und allerlei fertige Waren. Man könnte Afrika nach der herrschenden Verkehrsform in mehrere Verkehrsgebiete teilen. In den Mittelmeerländern und in Abessinien dienen hauptsächlich Esel und Maultier dem Verkehr, die Sähara ist das Gebiet der Kamelkarawanen, die Savannen und der Urwald, fast ganz Mittelafrika, sind das Gebiet der Trägerkolonnen, Südafrika mit seinen Hochflächen endlich ist das Gebiet der Ochsenwagenzüge. ] [Zu den einheimischen

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 172

1910 - Trier : Lintz
172 Die Außereuropäischen Erdteile. Einheimische Kultur- gewächse, Pflanzenbau. Viehzucht. Mineralische Schätze. Verkehrsnetz. Städte. Bewohner. Der weitaus größte Teil des riesigen Gebiets ist noch unberührt von seinem Schaffen. Noch braust und stürmt der Amazonenstrom ungefesselt dahin, noch düngt er mit seinem fruchtbaren Schlamme nur den dunkeln Urwald, noch werden dessen Reichtümer nur zum kleinen Teil verwertet, und auch im Boden schlummern mineralische Schätze aller Art! Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas die Heimat mancher Kulturgewächse, z. B. des Kakao, Tabaks, Chinarindenbaumes, der Kautschukliane u. a. Die wichtigsten Anbaugewächse sind zur Zeit Kakao- strauch und Zuckerrohr für die heißen und feuchten Gegenden der tierra caliente und der Kaffee vorwiegend für die schon küh- leren Berggegenden der tierra templada, ferner Tabak. Das Zuckerrohr wird hauptsächlich in dem gut kanausierten Plantagen- bezirk längs der Nordküste angepflanzt und zur Gewinnung teils von Zucker, teils von Rum verwertet. Kakao und Kaffee werden unter Schattenbäumen gezogen. Noch für viele andere Kulturen werden sich gute Aussichten eröffnen, namentlich für den Reisbau, der in dem Gebiete des Amazonenstromes die Nahrung vielleicht für die halbe Menschheit liefern könnte. Für die Viehzucht sind die Llanos ein sehr geeignetes Gebiet. Sie wird dort seit dem 16. Jahrhundert betrieben, so daß jetzt große Herden von halb oder ganz verwilderten Rindern, Pferden und Maultieren die weiten Grasfluren beleben. Im Staate Venezuela, zu dem die Llanos gehören, wurden 272 Mill. Rinder, x/* Mill. Pferde und fast Mill. Esel und Maultiere gezählt. Die Viehzüchter heißen Lianeros. Sie sind ein kräftiges und furchtloses Reitervolk und führen zu 10 — 12 die Aufsicht über vieltausendköpfige Herden. An mineralischen Schätzen ist ein ziemlich großer Reichtum vorhanden ; aber fast nur Gold wird bisher gewonnen. Obschon die Küste wenig gegliedert ist, kann doch der Handelsverkehr fast überallhin vordringen, weil ein großartiges Netz von schiffbaren Strömen vorhanden ist. Das Stromnetz des Amazonenstromes allein soll Schiffahrtsstrecken von zusammen etwa 40000 km Länge umfassen. Doch auch Orinoko und Mag- dalenenstrom sind wichtige Schiffahrtsstraßen. Zum Aufleben des Handels fehlt es aber an einer genügenden Zahl von Bewohnern. Der Ausfuhrhafen für das Amazonenstromgebiet ist Pará (100 000 E.). Als die Hauptstädte der Staaten Venezuela und Colombia seien Carácas (75000 E.) und Bogotá (120000 E.) genannt. Die Bevölkerung setzt sich aus Resten der früheren Indianerbevölkerung, Negern, eingewanderten Europäern meist spanischer oder portugiesischer Abstammung und aus den Mischlingen dieser verschiedenen Menschenrassen zusammen. Unter Mestizen versteht man in der Regel die Nachkömmlinge von Weißen und Indianern, unter Mulatten von Weißen und Negern, unter Kreolen die im Lande wohnenden Weißen spanischer Abkunft, in Brasilien aber die Nachkommen reiner Neger.

8. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 203

1908 - Trier : Stephanus
— 203 — toffel ähnliches Knollengewächs); auch Kokos- und Olpalmen wachsen häufig dort. Die getrockneten Nußkerne der Kokospalme werden unter dem Namen Kopra zur Ölgewinnung nach Europa gebracht. Aus den Früchten der Ölpalme pressen die Neger das Palmöl, das sie als Speise- und Brennöl und zur Bereitung von Seife benutzen, aber auch in den Handel bringen. Die Ölpalme ist den Negern unentbehrlich und heißt daher nicht mit Unrecht auch der „Freund der Neger". Aus ihrem Saft gewinnen sie ihr Lieblingsgetränk, das von berauschen- der Wirkung ist. In unserer Kolonie gedeihen auch Tabak, Baum- wolle und der Affenbrotbaum. Letzterer hat einen außerordentlich dicken Stamm und eine riesige Krone. Die länglich-eiförmigen Früchte enthalten ein säuerliches Mark, das ein durststillendes Nahrungsmittel ist; aus den Blättern bereiten die Eingeborenen Gemüse. Der Bast der Rinde liefert ein gutes Bindematerial. Die großen Grasflächen des Hochlandes begünstigen die Viehzucht. Dort weiden große Herden von Rindern, Eseln und Pserden; auch Büffel und Antilopen treten scharenweise auf. Hühner und Tauben sind zahlreich vertreten; der größte Vogel ist der Nashornvogel. Flußpferde und Krodile beleben die Küstenflüsse. Außerdem kommen Affen, Löwen, Hyänen u. a. Raubtiere in der Kolonie vor. Eine große Plage für die Bewohner sind die Moskitos und die Sandflöhe. 4. Bewohner und Orte. Die Zahl der Einwohner von Togo wird auf 1 % Mill. angegeben. Deutsche sind darunter über 200. Die Einheimischen gehören zu den Sudannegern, die in mehreren Stämmen die Kolonie bewohnen. An der Küste, wo die Bevölkerung am dichtesten ist, wohnen die Evheneger, Sie sind von kräftigem Körperbau, tüchtig zur Arbeit und friedfertig. Ihre Hautfarbe gleicht der des gebrannten Kaffees. Merkwürdig ist, daß sie sich als Stammes- abzeichen ein kleines Dreieck aus den obern Schneidezähnen heraus- feilen lasten. Ihre Kleidung besteht aus einem Lendenschurz und einem großen Umschlagetuch, das von den Männern so getragen wird, daß eine Schulter und ein Arm frei bleiben. An der Küste tragen die Neger vielfach ähnliche Kleider wie wir. Auf den Schmuck wird eine große Sorgfalt verwendet. In den durchbohrten Ohrläppchen tragen beide Geschlechter Ringe u. dgl. Um den Hals schlingen die Frauen und Mädchen Korallen- und Perlketten; auch die Hand- und Fußgelenke sind mit dünneren Reifen oder mit starken Ringen ver- fehen. Die Evheneger wohnen in länglich rechteckigen Hütten, deren Wände aus Lehm bestehen. Die Dörfer sind in weitem Umkreise von Feldern umgeben, die klar erkennen laffen, daß die Bewohner auf den Ackerbau großen Fleiß verwenden. Die Viehzucht steht nicht auf gleicher Höhe, da es an Weiden fehlt. Die Gewerbtätigkeit ist gut entwickelt. Obenan steht seit alter Zeit die Schmiedekunst. In jeder größeren Dorfschaft gibt es einen Schmied, der Schwerter, Dolche und Messer verfertigt. In der Töpferei, die allerlei Gefäße und Götzen- bilder liefert, sind besonders die Weiber wohl erfahren. Diese spinnen und färben Garn, das von den Männern zu Tüchern gewebt wird; auch die Flecht- und Schnitzarbeit wird mit Erfolg gepflegt. Endlich

9. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 189

1908 - Trier : Stephanus
— 189 — lich heiß. Dann steigt die Wärme bis über 50° 0. Der trockene, pflanzenlose Wüstensand aber wird so heiß, daß man Eier in ihm sieden kann. Dann ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme. In der Nacht tritt durch Wärmeausstrahlung des kahlen und festen Bodens häufig eine bedeutende Abkühlung ein (bis —7° C.). Eis- bildung ist daher im Winter nicht selten. Oft weht in der Wüste der Samum (d. i. Giftwind), ein gewöhnlicher Orkan. Durch die Hitze des Wüstenbodens, über den er hinbraust, und durch die Wogen glühenden Sandes, die er mit sich führt, wird er sehr gefährlich. Er entwurzelt Bäume und schleudert Menschen und Tiere sort. Sobald er sich bemerkbar macht, werfen sich die Reisenden zu Boden und bedecken sich, um nicht von dem undurchdringlichen Staub, der die Atmosphäre verdunkelt, erstickt zu werden. Der Gifthauch des Windes trocknet die Kehle aus. Überrascht der Samum eine Karawane, die noch fern von einem Brunnen ist, so bringt er meist Verderben und Tod. In dem steinigen und sandigen Wüstenboden können nur wenige Pflanzen, wie Disteln, Akazien, Thymian u. a. wachsen; in den Oasen aber wächst die Dattelpalme. Von Tieren finden sich namentlich Raubvögel. Am Rande der Wüste und in den Oasen aber kommen Affen, Papageien, Löwen, Leoparden, Schakale, Gazellen, Giraffen und Strauße vor. 2. Die Oasen. Die einzigen Stätten menschlicher Ansiedlung in der Wüste sind die Oasen (von dem altägyptischen Uah, d. i. Wohn- stätte, Rastort). Man versteht darunter beckenartige Vertiefungen, die auf eine wasserführende Erdschicht herabreichen. Das Grundwasser tritt entweder als lebendiger Quell hervor, oder es wird durch Brunnen erschlossen. Das Wasser befruchtet das umliegende Erdreich und schafft die Oafen in ergiebige Landstriche um, die man mit Recht als die Gärten der Wüste preist. Trefflich gedeiht hier die Dattelpalme, die den Regen fcheut, den Fuß aber stets in Nässe baden will. Der hochstämmige Baum überschattet mit seinem gewaltigen Blätterdach andere Kulturgewächse, so Aprikosen-, Apfelsinen-, Oliven- und Mandel- bäume. Dazwischen liegende Lücken dienen als Getreide- und Baum- wollfelder. Keine Hand breit bewässerungsfähigen Bodens bleibt unbenutzt. Selbst das Dorf steht oft erst am Rande der Oase aus dem eigentlichen Wüstenboden. In den Oasen wohnen Kaufleute oder Wirte für die Durchreisenden. Sie sind die Hafenplätze im Sandmeer, wo die Karawanen ihr Lager aufschlagen und Rast halten. Die bekannteste Oase im östlichen Teile ist Siwah. 3. Die Wanderung durch die Wüstekann nur mit Hilfe des Kameles, des Schiffes der Wüste, geschehen. Wegen der großen Ge- fahren kann ein einzelner Kaufmann die Reise durch die Sahara nicht wagen. Daher schließen sich viele Reisende zu Reisegesellschaften zu- fammen, die Karawanen heißen. Die Wege, eigentlich nur schmale Sandpfade, sind durch Oasen und Brunnen vorgezeichnet und daher seit den ältesten Zeiten dieselben. Einige derselben gehen von Fes, Marokko und Tripolis nach Timbuktu. Am Tage des Aufbruches stellen sich die erfahrenen Kameltreiber, die schon oft die Reife gemacht

10. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 288

1904 - Trier : Lintz
288 Amerika. nicht überschwemmtem und daher trocknern und festern Boden (der terra firme). In jenem bilden die Palmen mit ihrem lebhaft wechselnden Grün den ganzen Schmuck des Waldes, während sie in diesem unter den dunkelgrünen Laubmassen der sie überragenden hochstämmigen Lorbeer- und Ficus-Arten verschwinden. Dem Über- schwernmudgs- oder Uferwalde fehlen ferner fast ganz die Lianen und Schmarotzergewächse, die in dem Hochwalde sehr häufig sind. Von eigenartigen Holzgewächsen der Selvas seien noch eine bis 60 m hohe Myrtacee, deren kopfgroße Früchte die Paránüsse enthalten, die Kautschuk liefernden Euphorbiaceen und der Kakao- baum zu erwähnen. Aus dem Amazonenstromgebiete stammt auch die prächtige Wasserpflanze Victoria regia. Von großen Tieren kommen im Gebiet des Amazonenstroms Puma, Jaguar, Bären, Tapir, viele Affen, Schlangen und in den Flüssen Kaimans oder Alligatoren vor, sowie zwei Wassersäugetiere, nämlich der Lamantin, auch Seekuh genannt, und eine Delphinart (üelphinus amazonicus), die sich offenbar allmählich an das Süß- wasser gewöhnt haben und bis an den Fuß der Cordillère vor- dringen. Farbenprächtige Papageien, Kolibris und Schmetterlinge beleben die Wälder. In den Llanos leben Herden von verwilderten Pferden und Rindern. b) Das Kulturbild. Für den Pflanzenbau sind die nördlichen Gebiete Südamerikas ebenso hervorragend geeignet wie der tropische Teil der Monsun- länder Südasiens. Auch der Boden läßt nichts zu wünschen übrig. Aber die Gunst des Klimas und des Bodens für das Wachstum der Pflanzen wird erst wenig ausgenutzt. Die geringe Küsten- gliederung, das heiße Klima und der ungeheure Urwald hemmten das Vordringen des Menschen, und diese Schwierigkeiten ließen seine Tatkraft erschlaffen. Der weitaus größte Teil des riesigen Gebiets ist noch unberührt von seinem Schaffen. Noch braust und stürmt der Amazonenstrom ungefesselt dahin, noch düugt er mit seinem fruchtbaren Schlamme nur den dunkeln Urwald, noch werden dessen Reichtümer nur zum kleinen Teil verwertet, und auch im Boden der Gebirge schlummern mineralische Schätze aller Art! Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas die Heimat mancher Ku 1 tur g e wächse, z. B. des Kakao, Tabaks, Chinarindenbaumes und von Kaut- schukpflanzen. Die beiden letztgenannten Gewächse sind auch wildwachsend Gegenstand wirtschaftlicher Ausbeute. Ihretwegen drang der Mensch in die furchtbare Waldwildnis vor, um fern von aller Kultur die wertvolle Chinarinde und in neuerer Zeit den geschätzten Kautschuk zu sammeln. Der Chinarinden- baum kommt in den Gebirgswäldern des Westens vor, wo das Sammeln der Chinarinde besonders zu Anfang der 2. Hälfte
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