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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 46

1911 - Trier : Lintz
4f> Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. b) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Sowohl in der feuch- teren und kühleren Waldzone Nordrußlands als auch in den trockneren und wärmeren Gebieten der einstigen Grassteppe Südrußlands ist die Viehzucht stets sehr in den Vordergrund getreten. In Finnland ist sie viel wichtiger als der Ackerbau, und die Wolgasteppe dient ausschließlich der Viehzucht. Besonders Rinder-, Schaf- und Pferdezucht werden in Rußland stark betrieben, obfchon sie im Rückgang begriffen sind. Großes Gewicht wird ferner auf die Geflügelzucht gelegt. Auch Sibirien ist bereits ein viehreiches Land. Wie in Rußland ist sowohl die kühle nördliche Waldzone als auch die südliche Steppe dem Betrieb der Viehzucht günstig. Die au Sibirien nach 8 sich an- schließende Kirgisensteppe ist von viehzuchttreibenden Nomaden Völkern bewohnt. — Im nördlichen Rußland und mehr noch im nörd- lichen Sibirien liefert die Jagd auf Pelztiere eine wertvolle Aus- beute. — Die Fischerei ist nur iu der untern Wolga und im Kaspifchen Meere wichtig; sie erstreckt sich dort hauptfächlich auf Störe und ver- wandte Fischarten, die den teuren Kaviar lieferu. e) Der Bergbau. Sowohl Rußland als auch Sibirien siud reich au Mineralschätzen, so daß der Bergbau einer großen Ent- Wickelung fähig ist. Die Ha uptb er gbaugebiete in Rußland sind der Ural und das Donezgebiet (Abb 14); letzteres liegt im süd- lichen Rußland. Im Ural wird Eisen, Gold und das seltene Platina gewonnen. Das Donezgebiet enthält das größte Steinkohlenlager Rußlands und liefert auch viele andere Schätze. Ein kleineres Kohlen- lager ist das von Tula. In der Nähe von beiden Kohlenlagern wird auch Eisen gewonnen. Sibirien ist an Gold und an fast allen andern Metallen reich. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie ist im allgemeinen in Rußland uoch wenig entwickelt. Ihre Entwicklung steht mit dem Vorkommen von Steinkohlen in naher Beziehung. Es können drei Jndustriebezirke unterschieden werden, das Donezgebiet, der Bezirk um Tula und Rnfsisch-Poleu. Charkow, Tula und Lodz siud iu ihueu die bedeutendsten Industriestädte. Auch die großen Städte, besonders Moskau und Warschau, und die Hafenstädte, wie Riga, Petersburg und Odessa, wurden Sitz der Industrie. Gewerbtätig sind ferner die Wolga st ädte, die für den Bezug der Rohstoffe und deu Versand der fertigen Waren einen großen Strom zur Verfügung haben. § 17. e) Die Beteiligung am Welthandel. Auf eine rege. Betei- liguug am Welthandel ist das osteuropäische und nordasiatische Wirt- schaftsreich nicht in dem Maße wie das mittel- und uordwesteuropäische

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 47

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 47 angewiesen. Es umfaßt nur weiträumige und schwachbevölkerte Länder, deren Bewohner vorwiegend Landwirtschaft treiben und das zum Leben Nötige dem heimatlichen Boden abzugewinnen vermögen. Der Überfluß der landwirtschaftlichen Erzeugung gelangt zur Ausfuhr. Die Eutwickluug einer Ausfuhrindustrie (Exportindustrie) und die Eroberung von Handelsmärkten bildet keine Lebensfrage für das russische Volk, würde aber auch so leicht nicht gelingen, trotz des natürlichen Reichtums des Landes. Sowohl in der geringen Bildung des russischen Volkes als auch in der ungünstigen Lage Rußlands und Sibiriens zum Meere liegen gewaltige Hemmnisse. Rußland fehlt die unmittelbare Verbindung mit dem Ozean, dem Weltmeere; denn Ostsee und Schwarzes Meer, an die es im N und S stößt, sind eigent- lich Binnenmeere. Nur fern im 0 hat Rußland den Ozean erreicht; aber diese Küste des Großen Ozeaus liegt zu weit entfernt, um die Angliedernng des Wirtschaftsreiches an den Weltverkehr bewirken zu können. Hauptfächlich folgende Gegenstände liefert Rußland anf den Weltmarkt: aus Südrußland Weizen und Leinfamen (zur Ölbereitung), aus Mittelrußland ebenfalls Weizen und Gerste, ferner Geflügel und Eier, aus Nordrußland Roggen, Holz, Butter, Flachs und Pelzwerk, aus Finnland Holz und Butter, aus Sibirien Getreide, Butter, Pelzwerk und Metalle. k) Die Bedeutung des Wirtschastsreiches für Deutschland Für den Handelsverkehr mit dem großen russischen Reiche hat Deutsch- laud eine günstige Lage, da es auf langer Landstrecke mit ihm zusammenstößt und ferner in der Ostsee einen unmittelbaren und nahen Seeverkehr mit ihm unterhalten kann. Günstig ist ferner, daß in Ruß- land zahlreiche Deutsche leben, die zur Festigung der Handels- beziehnngen in hohem Maße beitragen. Die russischen Ostseepro- vinzen sind deutsches Kolonistenland aus der Zeit des deutscheu Ritterordens, und Riga und Reval sind noch heute vorwiegend deutsche Hafen- und Handelsstädte; in Südrußland und zwar im untern Wolgagebiet, in der Krim, in Beffarabien und im Kaukasus gibt es sehr zahlreiche deutsche Kolonien; in allen größeren ruf- fifcheu Städten aber leben viele deutsche Kaufleute, Gewerbe- treibende und Industrielle, und in der bedeutendsten Industrie- stadt Westrußlands, in Lodz (ludfch), sind fast alle Fabriken von Deutschen gegründet worden. Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr Deutschlands aus Rußland 950, die Ausfuhr nach dort 450, der Gesamthandel also 1400 Mill. Mark. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Gerste (für 200 Mill. Mark), Holz (70),

3. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

4. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

8. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

9. Die Landschaften Europas - S. 332

1900 - Trier : Lintz
332 Das Russische und Rumänische Tiefland. Das untere Wolgabecken. Das mittlere Wolgabecken er- reicht sein Ende an der grossen Wolgaschlinge von Samara. Hier umfliesst der Strom eine 90 km weit nach 0 in das Tiefland auf seiner linken Seite vorgeschobene Gebirgszunge, die Jeguli- Höhen, deren fast wagerecht abschneidende Oberfläche etwa 200 m hoch liegt. Dieselben bauen sich wieder aus den altern Gesteins- schichten des Perm und der Perm-Trias auf, die auf der Nord- seite des Gebirgswalles durch eine scharfe Verwerfungslinie aus den Kreide- und noch jüngern Schichten herausgehoben wurden, nach W und S aber wieder allmählich unter diese tauchen. Auch südlich von der Schlinge von Samara bleibt das rechte Itfer der Wolga noch eine lange Strecke hoch und steil, und Tafelberge tauchen über ihm hervor, die bis 350 m Höhe erreichen. Das linke Ufer ist dagegen beständig flach und niedrig. Ein vom Ural auslaufender Höhenzug, Obtschei-Syrt genannt, ver- flacht sich, ehe er den Strom erreicht. Bis Zarizyn hält die Wolga, von Samara ab, eine südwestliche Richtung ein. Dann biegt sie unter scharfem Knie nach So um, indem sie gleich in der niedrig gelegenen, früher vom Meer überfluteten und daher stellen- weise salzigen Steppenlandschaft ihr Delta beginnt. Sie teilt sich in die eigentliche Wolga und in die Achtuba, die sich östlich abgliedert. An der Mündung ist das Delta 110 km breit. Zwischen Schlamminseln trägt der kaum fliessende, seiner Krait fast ganz beraubte Riesenstrom seine schlammigen Wasser dem Kaspischen Meere zu. Seine bedeutende Breite, die bei Sarátow auf 2—5 km angewachsen war, nimmt nach der Gabelung wieder ab; sie wechselt beim Hauptarm zwischen 750 und 2000 m. b. Das Kulturbild. Infolge seiner langen Erstreckung von N nach S, durch 12 Breitengrade hindurch, hat das Wolgabecken sehr ungleiche klimatische Verhältnisse, und ebenso verschieden wie sich unter deren Einfluss das Pflanzenleben entwickelte, ist auch das Kulturbild, das der Mensch an den Ufern der Wolga und ihrer Nebenflüsse geschaffen hat. Diese Verschiedenheit wird in zweiter Linie durch die Bodenbeschaffenheit bedingt, die für die nähere Abgrenzung der Kulturzonen noch wichtiger als das Klima ist. Wir können von N nach S drei Klima-, Boden- und Anbau- oder Kulturzonen unterscheiden, die mit den drei Becken, in die wir das Wolgabecken einteilten, nicht genau, aber doch im allgemeinen zusammenfallen. Das obere Wolgabecken liegt noch im früheren Verglet- scherungsgebiete Nordrusslands, sein Klima ist mässig und regenreich. Die Wälder spielen in dem Landschaftsbilde und ebenso im Haushalte der Bewohner eine grosse Rolle. Sie liefern das Holz zur Heizung und zum Bau der Wohnungen und ferner

10. Die Landschaften Europas - S. 334

1900 - Trier : Lintz
334 Das Russische und Rumänische Tiefland. Hauptgegenstand des Fanges ist der Stör, der den teuren Kaviar liefert. Als der feinste Fisch gilt der Sterlet. Die Bedeutung der Wolga als Schiffahrtsstrasse. Wegen ihres Wasserreich turas, ihrer Tiefe und ihrer bedeutenden Länge ist die Wolga für die Schiffahrt sehr geeignet. Dies gilt auch von mehreren ihrer Nebenflüsse, besonders von der Kama und der Oka. Da die Wolga ferner durch Kanalbauten leicht mit dem Stromnetz der Newá und zwar auf drei Wegen, sowie mit dem der nördlichen Dwina in Verbindung gesetzt werden konnte, ihre Mündung aber in einem Meere erfolgt, das den Schif- fahrtsweg noch weithin verlängert, dient die Schiffahrt nicht bloss dem Personen- und Güterverkehr der angrenzenden Gebiete, sondern auch dem Durchgangsverkehr von S nach dem N und von 0 nach dem W Russlands. Im ganzen bewegen sich etwa 30000 Schiffe auf dem Riesenstrome. Unter denselben befinden sich 1200 Dampfer. Der Schiffsverkehr würde noch ein viel grösserer sein, wenn er nicht etwa 5 */2 Monate jährlich durch Eis gesperrt wäre. Der Wert der Frachtgüter, die vornehmlich aus Getreide, Holz, Naphtha, Salz u. s. w. bestehen, wird auf über 300 Mill. M. geschätzt. Dem Personenverkehr dienen zweistöckige Riesendampfer. Derselbe ist in den Sommermonaten ein sehr reger; denn viele Russen lieben es, statt einer Badereise, auf dem heiligen Strome, den sie „Mütterchen Wolga" nennen, eine Fahrt hinunter bis Astrachan und wieder zurück zu machen. Wenn auch die Uferbilder nur an wenigen Punkten das Auge zu bezaubern vermögen und besonders die Steppen- bilder an dem Unterlaufe dasselbe sehr ermüden, so hat die Fahrt auf dem majestätischen, überall mit zahllosen grossen und kleinen Schiffen belebten Strome und vorbei an vielen eigenartigen Städten und Völkern doch ihre be- sondern Reize, die jene Vorliebe wohl erklären. Die Verkehrsvorteile, welche die Wolga und ihre Neben- flüsse darbieten, kommen besonders den Städten zu gute, die an ihren Ufern erblüht sind. Es sind von dem obersten Laufe an folgende mit mehr als 50000 E.: Twer (55000 E.), wo die Schiff- barkeit der Wolga beginnt, Jaroslawl (75000 E.), Nischni- Nöwgorod (= Nieder-Neustadt, 100000 E.), Kasan (= Kessel, Vertiefung, 135000 E.), Samára (95000 E.), Sarátow (spr. ssarátoff, 140000 E.), Zarizyn (60000 E.) und Astrachan (115000 E.). In den meisten dieser Städte hat sich, da die Wolga den billigen Bezug von Rohstoffen und den billigen Versand fertiger Waren ermöglichte, oder weil die Umgegend viele Roh- stoffe liefern konnte, die Industrie lebhaft entwickelt, so in Twer, das noch dem nordwestrussischen Flachsbezirk angehört, die Lein- wandweberei, in Jaroslawl das Leinen- und Baumwollgewerbe, in Iwanowo-Wosnessensk (55000 E.), einer Stadt, die etwas südlich von der Wolga und zwar von Kostroma liegt, ebenfalls das Baumwollgewerbe (das russische Manchester genannt), in Nischni-Nowgorod die Verarbeitung: vou Getreide und
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