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1. Geschichte des Mittelalters - S. 238

1888 - Wiesbaden : Kunze
238 Vierte Periode des Mittelalters. ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt. Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa. Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien. Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis

2. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

3. Geschichte des Mittelalters - S. 201

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 30. Das Rittertum und die Ritterorden. 201 Der Tempelherrnorden ist 1118 aus einer Verbindung von neun französischen Rittern zur Beschützung der Pilger auf den unsicheren Straßen Palästinas hervorgegangen und erhielt von seiner Wohnung an der Stelle des Salomonischen Tempels seinen Namen. Die Ordensregeln der Tempelherrn waren denen der Johanniter ähnlich; ihr ritterliches Ordenskleid war ein weißer Mantel mit achteckigem, hochrotem Kreuz, welches über der Rüstung getragen werden mußte. Nach dem Verluste von Palästina waren sie nach Frankreich verlockt worden, wo ihre ungeheuren Reichtümer Anlaß zu Verleumdung und Verfolgung des Ordens gaben. Philipp Iv. der Schöne ließ den Großmeister Jakob von Molay und 54 Ordensbrüder niedriger Verbrechen anklagen und in Paris 1312 lebendig verbrennen. Die ansehnlichen Güter zog er ein, und der Papst mußte die Aushebung des Ordens aussprechen. Der deutsche Ritterorden wurde aus dem dritten Kreuzzug durch Barbarossas Sohn Friedrich von Schwaben 1190 gestiftet und hatte gleichen Zweck und gleiche Einrichtung. Das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuz, der Vorsteher hieß Hochmeister. Als der Hauptsitz des Ordens, Akkon, 1291 an die Türken verloren ging, siedelte der Orden nach Venedig über; 1309 verlegte er seinen Sitz nach Marienburg in Preußen, wo er Niederlassungen gegründet hatte. Dorthin war er nämlich schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts zur Bekehrung der heidnischen Preußen berufen worden, bei welchen bis dahin alle Bekehrungsverfuche erfolglos geblieben waren (Iii. Teil, §. 12, 4). Der Ordensmeister Hermann von Salza aus Thüringen hatte deshalb unter Führung des Landmeisters Hermann Balk eine Anzahl Ordensritter 1227 nach der Weichsel abgeschickt. Nachdem die Kirche zum Kreuzzuge dahin gemahnt hatte, waren Tausende aufgebrochen und hatten die Ordensritter in ihrem Eroberungs- und Bekehrungswerk unterstützt. Thorn und Kulm wurden die ersten Schutzplätze. Ottokar von Böhmen führte im Verein mit Rudolf von Habsburg ein großes Kreuzheer nach Preußen, eroberte Sam land und gründete am Pregel 1255 eine neue Burg, die ihm zu Ehren Königsberg genannt wurde. Nach fünfzigjährigem Kampfe wurde das Land dem deutschen Orden unterworfen; mit Hilfe deutscher Ansiedler wurde es bebaut, das Christentum da-' selbst heimisch gemacht und von dort allmählich weiter nach Osten verbreitet. Aber mit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Sittenlofigkeit und Zwistigkeiten unter denordensbrüdern brachen seine Kraft, fodaß er den Polen in der Schlacht bei Tannenberg

4. Geschichte der Neuzeit - S. 344

1887 - Wiesbaden : Kunze
344 Dritte Periode der Neuzeit. Heer Erzerum in Armenien eroberte und Kars erstürmte. Im Frieden zu San-Stefano bei Konstantinopel (3. März 1878) verschaffte sich Rußland die Übermacht aus der Balkanhalbinsel. Darum traten England und Östreich dagegen aus, und es kam unter Vermittlung des deutschen Reiches zum Berliner Kongreß (13. Juni bis 13. rjuli 1878). Rußland erhielt Kars, Ardehctn und Batum; Serbien, Rumänien und Montenegro, welche bis dahin der Türkei tributpflichtig waren, wurden unabhängig; aus Bulgarien wurde ein neues tributpflichtiges Fürstentum gebildet und dem Fürsten Alexander (Battenberg) übergeben, der aber aus Rußlands Betreiben das Land 1886 wieder verlassen mußte. Dstrumelien wurde eine selbständige Provinz unter einem christlichen Statthalter, und strebt nach vollständiger Vereinigung mit Bulgarien; Bosnien und die Herzegowina gingen in vorläufigen östreichischen Besitz über, welches dadurch größeren Einfluß auf der Balkanhalbinsel erhielt; Cypern kam unter englische Verwaltung. Griechenland wußte sich nachträglich im Norden einen Gebietszuwachs zu verschaffen. Der russische Kaiser Alexander Ii. wurde am 13. März 1881 ein Opfer der über Rußland verbreiteten Umsturzpartei, der Nihilisten, deren Unterdrückung seinem Sohn und Nachfolger Alexander Iii. überlassen blieb. §. 35. Die (Einigung Ifatiens. $)er lombardische Krieg 1859. In der Lombardei war die Unzufriedenheit mit der östreichischen Herrschaft in stetem Wachsen begriffen, und auch eine Amnestie des Kaisers Franz Joseph (1857) war nicht imstande, eine günstigere Stimmung zu erwecken. Die Hoffnungen auf die Einigung Italiens richteten sich immer mehr aus den König Viktor Emanuel Ii. von Sardinien und Piemont (1849—1878), den Sohn Karl Alberts. Dieser rechnete aus Frankreichs Hilfe und gab feine Tochter dem Vetter Napoleons Iii. zur Gemahlin. Nach langem Zögern trat Napoleon auf die Seite des Königs Viktor Emanuel, und feine unfreundliche Erklärung am 1. Januar 1859 gegen den östreichischen Gesandten, daß feine Beziehungen zu Östreich nicht mehr so gut feien wie früher, machte den Ausbruch eines Krieges unzweifelhaft, in dem der französische Kaiser seine Idee, „Italien frei bis zur Adria", verwirklichen wollte. Die anderen Großmächte bemühten sich indessen, den Ausbruch des Krieges durch einen Friedenskongreß zu verhindern. Aber Östreich stellte Viktor Emanuel die Forderung, innerhalb drei Tagen zu entwaffnen. Diese

5. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

6. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 697

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 245. Rußland und die Türkei. 697 stände, die Gläubiger des osmanischen Reiches zu befriedigen und der innern Stürme sich zu erwehreu, wie denn gegenwärtig Me issi. Albanesen wieder im Aufstande begriffen sind. 691) So glücklich aber Nußland nach außen war, so birgt es in seinem Innern einen Feind, den es nicht bewältigen kann und vor dem es fortwährend zittern muß. Das ist der Nihilismus, oder das Streben, alle sittliche, religiöse und gesellschaftliche Ordnung umzustürzen und Freiheitsideen zu verwirklichen, welche noch alle die Völker an den Nand des Verderbens führten und noch führen. Dieser Nihilismus zählt in den höchsten, wie in den niedrigsten Gesellschaftsklassen seine Anhänger und schreckt vor keinem, auch nicht dem schlechtesten, Mittel zurück. Gegenwärtig stellt er sich noch hauptsächlich als politischer Kampf dar, der darauf hinausgeht, die absolute Herrschaft zu brechen und eine Verfassung zu erreichen. Diesen revolutionären Bestrebungen erlag nach mehreren vorhergegangenen Attentaten Zar Alexander Ii., und hat Alexander Iii. dieselben issi. nicht minder zu befürchten. Anmerkungen. 1. Auch beim Gottesdienst und selbst bei der Predigt soll die russische Sprache gebraucht werden, polnische Gebetbücher werden konfisziert. Alle Nebenandachten wurden verboten, die Brnderschasten aufgehoben. Die Geistlichen dürfen nur in den ihnen angewiesenen Kirchen Messe lesen und Beicht hören, und hierbei niemand zulassen, als Personen ihrer Pfarrei. Sie dürfen weder den Katechismus erklären, noch einen freien Vortrag halten, sondern müssen sich auf das Ablesen eines Kapitels nach einem von der Regierung genehmigten Buche beschränken. Alle widerspenstigen Priester und Bischöfe wurden nach Sibirien transportiert, mehrere starben auf dem Wege. Noch jetzt (1881) sind 273 Priester und 4 Bischöfe in der Verbannung, von denen einzelne schon 20 Jahre. m Der Schipkapaß ist ein enger Paß, der über den mittlern Balkan fuhrt, bei der bulgarischen Stadt Grabowa anfängt und auf der andern Seite des Balkan bei Kasanlik endigt. Der Paß ist ungefähr 30 km lang und hat seinen Namen von dem kleinen Dorfe ©u)ipfct an bessert {üblichen Äöhange. — ^31 c ro n q , befestigter Ott ien= seits des Balkan, in der Nähe des Schipkapasses, wurde schon im Jnli von den Russen angegriffen; vom 7. bis 11. September und am 19. Oktober wurde es bestürmt, Osman Pascha schlug aber alle Angriffe ab und erst am 10. Dezember gelang es, denselben zur Kapitulation zu notigen. — San Stefano, kleiner Ort in nächster Nähe von Kon-stanünopel. ' 3. Auf dem Berliner Kongreß wurden auch die Verhältnisse zwischen der Hohen Pforte und deren Vasallenstaaten geregelt. Demgemäß sollte der nördliche Teil von Bulgarien bis an den Balkan, mit den Festungen Schnmla und Varna, welche geschleift werden sollen, ein autonomes Fürstentum bilden, der südliche Teil (Thrakien und Rn-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 234

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
234 that der Vorfahren; einer z. B., der zuerst eine feindliche Mauer erstiegen hatte, erhielt eine goldene Leiter in sein Wappen, ein anderer, der ange-, sichts der Feinde allen voran durch einen Fluß geschwommen war, ein weißes Schild mit einer quer hindurchgehenden Linie, die den Fluß andeutete. Wie die Ritter überhaupt die Vorschriften des Christenthums zu er- füllen hatten, so wurden ihnen besonders Demuth und Milde eingeschärft, zwei Tugenden, die bei dem kriegerischen Leben nur zu leicht verloren gehen konnten. Im Aeußeren zeigte sich die Verbindung des Ritterthums und der Religion besonders in den großen Ritterorden, welche so feste und wohlgeordnete Genossenschaften bildeten, daß Ansehen, Macht und Reich- thum nicht ausbleiben konnten. Sie gingen unmittelbar aus den Kreuz- zügen hervor: Krankenpflege und Kamps gegen die Ungläubigen waren ihre vorzüglichsten Aufgaben. Der wichtigste unter ihnen war der deutsche Orden, gestiftet während der Belagerung von Accon durch den Herzog Friedrich von Schwaben, Sohn Friedrich Barbarossa's. Die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, wurden in streitende, dienende und geistliche getheilt; die ersteren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze. Als Aceon durch die Christen erobert war, ward es der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters. Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, zählte er 2000 Ritter und besaß zahlreiche Güter im Morgen- und im Abendland, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christ- lichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs von Masovien an, dem Orden das Culmerland ab- zutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heid- nischen Preußen an die Ostsee schicke. So begannen die Kämpfe des Ordens gegen die Preußen, wobei die Ordensritter durch zahlreiche Scharen von Kreuzfahrern unterstützt wurden. Die Eroberung wurde von ihnen sehr planmäßig betrieben : mit jedem Schritte, den sie weiter vordrangen, legten sie Burgen an, besetzten sie mit Kriegsmannschaft und bevölkerten die daneben neu erbauten Städte (Culm, Tborn, Marienwerder) mit deutschen Einwohnern. Nach einem 53jährigen blutigen Kampfe unterwarfen sie durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, welches an- fangs durch einen Landmeister verwaltet wurde. Als aber Accon, nach- dem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging, 1291, zog der Hochmeister nach Venedig, und als diese Stadt sich den päbstlichen Bann zugezogen hatte, ward der Hauptsitz nach Marienburg verlegt (1309). 11. Die Hinrichtung Konradin s. Friedrich Barbarossa's Nachfolger aus dem Hohenstaufengeschlechte hatten in Deutschland und in Italien unablässige Kämpfe mit der welfischen Partei zu bestehen. Zu der letzteren zählten sich alle, welche die kaiserliche
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TM Hauptwörter (200)200

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