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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 Winnen. Man erzählte, er habe einst auf dem römischen Sklavenmarkt schöne germanische Knaben zum Verkauf ausgestellt gesehen; auf die Frage welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seien Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winfried oder, wie ihn der Papst Bonifattus. später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex. Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst die Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum Apostel der Deutschen. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Ergründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, die germanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöfe des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm auf, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 754. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet worden; feine Leiche liegt in Fulda begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen der Bummer, alten Römerstädte bestanden, z. B. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg. Salzburg.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

3. Für Präparandenanstalten - S. 263

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien. 263 regen. Die sonst trockenen Flußbetten schwellen dann plötzlich zu reißenden Strömen an. 3. Die Mitte, das Dämaraland, und der Nw bilden ein bis 2700 m ansteigendes Bergland mit halbkugelartigen Granitknppen und steil aufragen- den Hochlandsflächen wie dem 100 km langen, quellenreichen Waterberg, Klima und wirtschaftliche Verhältnisse sind ähnlich wie im Nämaland, von dem das Dämaraland durch höhere Niederschläge und ausgedehnte Dornbuschwälder unterschieden ist. 4. Das Owämboland und der Nordosten bilden eine Hochebene. Tropische Hitze und ausreichende Niederschläge versprechen den Pflanzungen Gedeihen. § 426. e) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Kolonie hat ein ausgeprägtes Trockenklima. Deshalb ist man darauf bedacht, die Wasserstellen durch Stauwerke, Bohrungen und Artesische Brunnen stetig zu vermehren. Aus- gedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe und Angoraziegen im S. Straußen- und Bienenzucht sind einträglich. Bei Bewässerung gedeihen Getreide, Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen. Die Tierwelt ist reich an Arten (Antilope, Zebra und Giraffe neben ihren Feinden Leopard, Hyäne und Schakal). Die schlimmste Plage des Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fischreichtum der Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit nur von Hottentotten in der Walfischbai ausgenutzt. Bodenschätze (Kupfer, Eifeu und Spuren von Gold) sind gefunden; die Diamanten liefern einen erfreulichen Ertrag. Abgebaut wird Kupfer in den Otäwigrnben. Der wüste Küstenstrich, der das Innere vom Meere trennt, zwingt hier geradezu zur Anlage von Eisenbahnen. Eine Bahn führt von Swakopmnnd nach Otäwi, eine andere nach Windhnk; letztere soll fortgeführt werden bis Keetmanshoop. Diese Strecke ist heute noch die große Treckstraße der Ochsenkarren. Auch von der Lüderitzbncht geht eine Bahn nach Keetmanshoop. Ausgeführt werden Straußenfedern, Häute, Hörner, Guano, Diamanten, Kupfererze; eingeführt Eisenwaren, Holz, Bier, Kleider, Tabak, Lebens- mittel. — Die Dampferverbindung wird nach Bedarf durch die Woermaun- Linie in 20tägiger Fahrtdauer wahrgenommen. Die Besiedlung durch Deutsche nimmt zu; vor allem wird danach ge- strebt, deutsches Familienleben zu begründen. Wegen ihres gesunden Klimas kann dieses Laud eine echte Siedeluugskolonie werden. § 427. 6) Bevölkerung. ^Die spärliche Bevölkerung ist sehr verschieden; die Eingeborenen kommen an Zahl den Bewohnern des Bremer Staats- gebietes gleich. 1. Groß-Nämaland nehmen neben wenigen Buschmännern viehzüchtende gelbe Hottentotten ein. Ihre Sprache hat merkwürdige Schnalzlaute. Sie wohnen in leicht abzubrechenden Hütten aus biegsamen Stäben.

4. Für Präparandenanstalten - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 C. Länderkunde. G. Südasien. § 355. Zu Südasien gehören Vorderindien, Hinterindien und das Anstral-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische Archipel. Diese unter sich völlig verschiedenen Teile bilden eine Einheit: die asia- tischen Tropenländer. 1. Vorderindien. § 356. Allgemeines. Vorderindien besteht aus der gebirgigen Halbinsel (Dekhan) und dem nördlichen Tieflande. Beide zusammen sind etwa süns- mal so groß wie das Deutsche Reich. Klima und Niederschläge. Der Himalaja ist die Klimascheide nach Jnnerasien hin. Seine hohe Mauer hält die eisigen nördlichen Winterwinde ab, und an ihr lassen die im Sommer vom Indischen Ozean ins Innere wehenden feuchten Winde große Mengen von Niederschlag als Regen oder in den höheren Lagen als Schnee fallen, der an der Südseite des Gebirges gewaltige Gletscher bildet. Die nach der Jahreszeit wechselnden nördlichen und südlichen Winde heißen in Südasien Monsune Der Sommermonsün erzeugt in den Bergen von Assam im letzten Knie des Brahmaputra die größte jährliche Regenmenge, 12 m. An den westlichen Randgebirgen Dekhans fallen in den vier Monsünmonaten ebenfalls riesige Regenmengen, während das Innere weniger befeuchtet und meist Grasland ist. Reichlich ist auch die Regenbenetzung im heißen Hindostän, dem „großen Treibhaus Indiens". In der trockenen Jahreszeit spenden die von den Hochgebirgen gespeisten großen Ströme und ihre Nebenflüsse den fetten Schwemmlandsäckern Wasser und Fruchtbarkeit, ermöglichen bei der herrschenden tropischen Hitze mehrere Ernten im Jahre und machen Vorderindien zu einem der ergiebigsten Acker- bau- und Pflanzungsländer. Doch auch Vorderindien hat im Innern Trockengebiete wie Afrika und im Nw am unteren Indus sogar eine Wüste, mit Namen Thar. (Vgl. § 357.) Wirtschaftliches. Indiens Pflanzenerzeugnisse sind die reichsten und mannigfaltigsten der Erde: Baumwolle, Reis, Weizen, Zuckerrohr, Kopra, Indigo, Pfeffer, Zimt, Jute, Mohn (Opium), baumartiger Bambus und Palmen. Die Lotusblume ist die eigentümliche Wasserpflanze. Das wertvollste Holz liefert der Tiekbanm, die indische Eiche. In den Gebirgswäldern des Himalaja wachsen manche andere, unseren Waldbäumen ähnliche, wertvolle Bäume. Reich ist auch die Tierwelt. Sie entfaltet sich am üppigsten im Delta. Der Tiger ist das stärkste Raubtier, aber die Schlangen richten weit mehr Schaden an. Krokodile bevölkern die Flüsse, Scharen von Assen die Wälder. Als Haustiere sind Haushühner, Pfauen und Zeburinder sbuckelochsen) zahl- reich. Der gezähmte Elesaut leistet wichtige Verkehrsdienste. . Groß ist der Ertrag an Seide, Schafwolle und Elfenbein. Perlen liefern die Muscheln des Meeres. Die wichtigsten Mineralschätze sind Stem- kohlen und Erze. * Die Fabriktätigkeit entwickelt sich immer bedeutender, namentlich in 1 Arabisch — maustm Jahr.

5. Für Präparandenanstalten - S. 250

1912 - Breslau : Hirt
250 C. Länderkunde, aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum- wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor allem aber mit der in regelmäßigen Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der „Königin der Oase". So wird die Oase svon dem ägyptischen Uah — Wohn- stätte, Rastort) zur „Speisekammer der hungernden Wüstenstämme". Im übrigen ist die Pflanzenwelt der Wüste dürftig und beschränkt sich auf harte Gräser und Dorngebüsch; auch die Tierwelt ist nicht reich. Von den Vögeln spielen die Raubvögel eine Rolle, unter den Reptilien die Skor- pione, von Säugetieren kommt außer Springmäusen eine Fuchsart vor. Mehr Leben herrscht am Rande der Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und Strauße hineindringen, denen Löwen, Panther und Hyänen nachstellen. > Die Bewohner, etwa 5 Mill., leben in den Gebirgen und Oasen. Manche schweifen als gut berittene Räuber durch die Wüste (Beduinen) oder dienen den Reisenden als Führer. Das Reisen einzelner in der Wüste ist unmöglich,, darum vereinigen sich die Reisenden zu größeren Gesellschaften, Karawanen genannt. Aufgabe. Womit muß eine Kara- wane ausgerüstet sein? § 401. Eine der wichtigsten Oasenlandschaften ist Fessän, über die der früher vielbenutzte Karawanen- weg von Tripolis zum Tfäd-See geht. Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk, gegen die Räuber der Wüste mit einer Lehmmauer umzogen. Alt- bekannt ist das fast 30 m unter dem Meeresspiegel gelegene Siwah in der Libyschen Wüste mit dem schon von Alexander dem Großen besuchten Ammonsorakel, dessen Tempel noch heute steht. Hier wachsen gegen 200000 Dattelpalmen; der jährliche Versand nach Unterägypten beträgt 80000 Zentner.

6. Deutsche Geschichte - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 „innen. Man erzählt-, er habe einst auf dem römischen Sklavemnarlt schöne germanische Knaben zum Verlauf ausgestellt gesehen; auf die Frage, welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seren Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winsried oder, wie ihn der Papst später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst btc Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum A p o st e l d e r D e u t s ch e n. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Er gründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, diegermanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöse des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm aus, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 755. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet wgrden; seine Leiche liegt in F u l d a begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen dervmum.r. alten Römerstädte bestanden, z.b. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg, Salzburg.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1902 - Karlsruhe : Lang
— 21 — Papst, klagte, was ihm widerfahren war, und bat den König um seinen Schutz und seine Hilfe; denn Karl war der Schutz-. Herr der Kirche und des Papstes. Mit einem starken Heere zog Karl aus, um die Übeltäter zu züchtigen. Er kam um die Weihnachtszeit 800 nach Rom. Bald stellte er die Ruhe und Ordnung in der Stadt wieder her. Am Christtage ging er, von seinen Hofleuten und von seinen vornehmsten Kriegern begleitet, in die Peterskirche. Während des Hochamtes salbte ihn der Papst Leo zum Kaiser und setzte ihm die goldene Krone auf. Die Sänger stimmten einen Lobgesang an, und alles Volk rief: „Dem großen Karl, dem Kaiser, Heil und Segen!" Bei allen seinen Kriegen und Eroberungen hatte Karl die Absicht, alle Völker des Abendlandes zu einem großen christlichen Reiche zu vereinigen. Er wollte der Kaiser dieses Reiches sein, ein Hort der Gerechtigkeit, ein Schrecken der Bösen, ein Schützer der Guten. 3. Wie Karl der Große sein Reich regierte. Karl der Große führte die Regierung mit Weisheit und Kraft. Das ganze weite Reich wurde in Bezirke, die man Gaue nannte, eingeteilt. Über jeden Gau setzte Karl einen Grafen, der in seinem Namen regieren und Recht sprechen mußte. Das waren die Gaugrafen. Wenn ein Krieg ausbrach, wurde der Heerbann aufgeboten. Dann mußte jeder freie Manu in voller Waffenrüstung sich am Sammlungsorte des Gaues ein-sinden, und der Gaugras führte die Gaumannschaft zum Kaifer. Die Gaue an den Grenzen wurden durch Markgrafen*) verwaltet. Sie hatten das Reich vor feindlichen Einfüllen zu schützen. Auf den kaiserlichen Hofburgen oder Pfalzen, die bei den kaiserlichen Gütern lagen, wurden Beamte oder Pfalzgrafen zur Verwaltung eingesetzt, die an des Kaisers Statt auch Gericht hielten. Außerdem ordnete Karl an, daß jedes Jahr zwei hohe Beamte, ein geistlicher und ein weltlicher, im ganzen Reiche umherreisen und die Amtsführung der Grasen und anderen Beamten prüfen und überwachen sollten. Tiefe Auffichtsbeamten nannte man Sendgrafen. Jedes Jahr im Monat Mai hielt Karl eine Versammlung aller freien Männer ab, besprach mit ihnen die Angelegenheiten des Reiches und erließ Gesetze, die in lateinischer Sprache ausgeschrieben und Eapitularieu genannt wurden. Weil diese Versammlungen im Monat Mai und auf freiem Felde gehalten wurden, nannte man sie Maiselder. *) Mark — Grenze, Grenzland. Vgl. Markstein = Grenzstein.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 31

1906 - München : Oldenbourg
8. Ausbreitung des Christentums in den bayerischen Landen. 31 unterstellt sowie das Bistum Neuburg a. D., das jeboch von nur kurzer Dauer war und balb wieber zu Augsburg und bannt zur Mainzer Kirchenprovinz kam. Die neuen Kirchen nnb Abteien in Ungarn nnb Karantanien gehen zumeist von Salzburg aus. Die letzten Karolinger resibieren am liebsten in der alten Donaustabt Reganesbnrg; Karlmann nennt sich mit Vorliebe „König der Bayern" nnb haust in der Pfalz zu Ötting am Inn neben beut von ihm gestifteten Benebiktinerkloster des Apostels Philippus, das bnrch die Kapelle der Hl. Mutter Gottes eine so große Berühmtheit erlangt hat. Die Selbstäubigkeit Bayerns ist untergegangen und die Versuche sie wieber zu erringen, welche der sächsische Lehensherzog Heinrich der Zänker im Verein mit Bischof Abraham von Freising unternahm, scheiterten. Die Ungarn hatten inzwischen das Land mit den Trümmern der auf ihren Raubzügen zerstörten Kirchen nnb Klöster bebeckt nnb der eble Markgraf Lnitpolb war mit den Besten des Laubes im Kampfe gegen sie gefallen. Aber die Bistümer haben biefcrt und cmbere Stürme überlebt. Die Klöster blühten wieber empor und es ist zum ehrenvollen Ruhmestitel der einheimischen Schyrenfürsten geworben, daß sie fromme, eifrige Gönner und Beschützer, feine habgierigen Minberer des Kirchengutes waren. Schenkten sie boch ihr Stammschloß zu Scheyern den Söhnen des hl. Benediktns zum Preise der hl. Jungfrau Maria, die in der Burgkapelle verehrt würde, in welcher des „Zänkers" tugenbreiches Töchterlein Gisela dem Könige und Apostel der Ungarn die Hand zum Ehe-Iiunbe gereicht hatte. Als ihr gleich frommer Bruder, Heinrich der Heilige, noch ein weiteres Bistum grünbete, warb es keinem von den beftehenben Verbänben angegliebert, sonbern dem Hl. Stuhle unmittelbar untergeben. Als Abzeichen dieser Ausnahme erhielt der Bischof von Bamberg das Pallium und der römische Stuhl behielt sich das Recht vor ihm Bestätigung und bischöfliche Weihe zu erteilen. Unter Kaiser Heinrich Iii. erlebte dann die bayerische Kirche ihre ruhmreichsten Tage; beim aus ihrem Schoße bestiegen brei hochangesehene Bischöfe den Stuhl des Hl. Petrus: Suibger von Bamberg nannte sich Klemens Ii. (1046—1047), Poppo von Brixen (natione Bojus) Danmsus Ii. (1047—1048), Gebhard von Eichstätt Viktor Ii. (1054—1057). Der Mittelpunkt des geistigen Lebens blieb Regensburg, wo der Eifer des großen Bischofs St. Wolfgang, der einst das Evangelium über Böhmen hinaus bis nach Ungarn getragen, noch lange nachwirkte, wo von Geistlichen und Mönchen alle schönen Künste gepflegt würden, so daß ein Zeitgenosse diese Stadt „das zweite Athen" nennt. Zur geistlichen Macht gesellt sich aber auch die weltliche; seit dem Ende des zehnten Jahrhnnberts entwickelt sich schrittweise die politische Unabhängigkeit und Landeshoheit der Bischöfe, die ihren gesetzlichen Ausb ruck sinbet in dem großen Frankfurter Privilegium des Kaisers Friedrich Ii. vom Jahre 1228. Seitbem erscheint das Schwert neben dem Krummstabe über dem bischöflichen Wappen.

9. Teil 2 - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. 65 S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die, z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö. seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada de Santa Marta gegen das Meer vor. 2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See- klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder- schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch- fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be- ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen. 3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange- baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen. In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge- lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der Felder nach Europa eingeführt wird. 4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng- liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g

10. Teil 2 - S. 68

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt, von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten- ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden. 2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen- pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil- holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt- farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde. 3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme, in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen, weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w. befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver- einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be- ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen. a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf
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