1. Periode. Mythische Geographie.
Vii
wohner der Hochgebirge“ der ursprünglichen Bedeu-
tung nach, augenscheinlich die Veranlassung gah. We-
gen der vielen bekannten V'¿Ikone und der vulkani-
sehen Erscheinungen in diesem Hoclilande lässt jener
auch den Riesen Typhoeus, nach Ii. Ii, 182, in ihm
liegen. Von Kolchis ist bei Homerus nicht die Re-
de; nur der Argo hat er, Odyss. Xii, 70, erwähnt 3).
Von dem Laude der Arimer aus östlich und südwest-
lich dehnt sich, nach Odyss. I, 23, weithin aus das
Land der Aetliiop&ny das Chusch der Bibel, am wei-
testen gegen den glühenden Süden Ueber ihnen,
nach Norden zu, am grossen Meere ist das Land P/iö-
nike, berühmt durch Schi [Fahrt, besonders nach Aegypten
und Libyen, durch seine Künstler, und berüchtigt durch
seine menschenraubenden Bewohner, nach Ii. Vi, 291.
Xxiii, 744. Odyss. Iv. 84 ff. Sidon ist darin die
Hauptstadt in der Gegend Sidonici, deren Bewohner
bald Sidonioi, bald Sidones, nach Odyss. Iv, 84. Xv,
424, genannt werden. Vergl. Odyss. Xiii, 285. Un-
ter ihnen, oder dem Lande Phönike, gegen Süden
hin, liegt das Land der Erember, nach Odyss. Iv,
84 , zu dem Menelaos auf seiner Irrfahrt kam. An
dieses schliesst sich gegen Westen das Land Aegyptos,
das der gleichnamige Fluss durchströmt; nach Odyss.
Iii, 223 von dem Lande der Achaeer durch ein Meer
getrennt und so sehr entlegen, dass selbst Vögel nicht
in demselben Jahre hin und wieder zuriickiliegen kön-
nen; nach Odyss. Xvi, 262 aber nur fünf Tagerei-
sen südlich von Kreta entlegen. Der Strom Aegyp-
tos zieht sich durch fruchtbare Gefilde und an ihm
stellt die schöngebaute Thebae, (dqßcu exarögnyxat,,
nach Odyss. Iv, 581. Xiv, 257 — 263. Xvii,432;
eine Tagfahrt von ihm liegt im Meere die Insel Pha-
ros mit gutem Hafen und Wasser, der Aufenthalt
des Proteus, nach Odyss. 455 und 402 ff. Weiter
gegen Westen, von Aegyptos aus, bis zum Okea-
uos erstreckt sich das Land Libya, das, nach Odyss.
Iv, 85, das fruchtbarste Land der Erde ist, und das
Land der Lotophagen. Nach Ii. Iii, 4. wohnen am
südlichen Ufer des Okeanos die Pygmaeen.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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I. Periode. Mythische Сеосеагше.
Xi
befördert, in einem acht poetisch-göttlichen Schlafe in
seinem langersehnten Ilhaka an.
Im höchsten Norden nennen die homerischen Ge-
dichte die Menschen ohne Salz, die nich ts vom Meer
und Schiffahrt wissen und ein Ruder für eine Getreide-
schaufel ansehen, nach Od. Xi, 122. Unter ilmenge-
gen Süden wohnen die Hippomolgen, südlicher die
Kilconen, nach И. Xiii, 4. Von da aus, oder von den
Küsten des unwirthbaren Meeres, a^tivog tvovtoq, bis
gegen Ep eiros westlich liegt Thrakia, ein rauhes, ge-
birgiges und kaltes Land, nach Ii. Ix, 5. Хш, 4*
Darauf folgt das Land der Taphier, die geborne See-
räuber sind und mit weit entlegenen Völkern im Ver-
kehr stehen, nach Od. I, 181. Xv, 426; sodann das
nur eine Tagereise von Ithaka entlegene Land der
T/iesproten, welche Schiffahrt treiben, nach Od. Xiv,
315. 335. Xvi, 65; weiter gegen Osten das Land
der Sellen um Doclona, nach Ii. Xvi, 234; südöst-
licher folgen die Landschaften Paeonia , Emathia,
Pieria und zuletzt llellc-s. In dem Lande endlich,
welches die spä tere Geographie Kleinasien nannte} sind
Phryger, Kiliher, Karl er, Ly hier, Solymer und die
Amazonen die vorzüglichsten, in den homerischen Ge-
dichten erwähnten Völkerschaften.
Anmerk. 1) Vergl. die Tjrtheile darüber von Eratosthenes und
Polybius bei Strabo I, 54. ed. Siebenk.
2) Ilhok bedeutet nicht Kreis sondern Grenze; wohl aber hat
Hhuk die Bedeutung топ Krejs und Bogen und wird sonach
theils von der Himmels wölb и ng, Hiob 22.14. Spriichw. 8, 27.
theils von der auch von dem Hebräer als scheibenförmig ge-
dachten Erde, der Hhuk Haarätz,3es. 40,22., gebraucht. Dem-
nach haben sowohl die Y\ orte Ly.sr/.rog als^uch Lyrjv der Grie-
chen ihre Analogieen in dem Hhok und Hhuk der Hebräer,
was besonders in Hiob 26, 10 vollkommen deutlich ausge-
sprochen ist, wie aber nicht Br.edow Specim. Geogr. Herodot.
1>. 4, sondern schon Bochart Geogr. sacr. 639 bestimmt be-
merkt hat. Der Sinn dieser biblischen Stelle ist: ,,Eine
Grenze hat er rings aut dem Gewässer gezogen, so weit als
Licht und Finsteruiss reicht.“
3) Aus dieser Erwähnung der Argo wird nur geschlossen, dass
Homerus Kolchis gekannt habe.
4) Zu den Hindeuturigen auf semitischen Ursprung bei den "Wor-
ten und Namen Океанов. Ogen, Ariinoi scheint auch der Na-
me Aethiopes als ein allgemeiner Bezeichnungsname oller ge-
gen den heissen Süden liegenden Völker zu gehören, de &
sen Ursprung in dem Senut.' hebe. Adab „verschmachten,"
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Strabo Hiob Herodot Bochart_Geogr
Il Periode, Xiistorische Geographie. Xxi
„Andere in Umlauf gekommen und die Weltkundeunter
ihnen nach allen W ellgegenden hin sehr erweitert wor-
den war, trat endlich ein Mann auf, der alle, his auf ihn
■vorhandenen Ansichten und Nachrichten 311 sichten un-
ternahm, Dieser war Ju.erodotos% gehören zu Haiikar-
mes so s in Kurien im Jahr 4s4 vor Chr. Geh.. Sehr
weile Reisen, die er selbst unternahm, und angehor-
ner Scharfsinn, hei ausgezeichneter Wahrheitsliebe
machten ihn dazu geschickt1). Im Süden und W e-
sten hatte er, von Karthago an, die Nordküste von
Libyen, Kyrenaika, ganz Aegypten his zur Elephan-
tine, Palästina und Phönicien; im Osten Babylon, und
im Norden Kolchis nebst einem grossen Strich vom
Lande der Scytheu besucht. Er war indodona, hatte
sich auf vielen griechischen Inseln und in Hellas selbst
lange Zeit aufgehalten, bis er endlich nach Sicilien
und von da nach Thunum ging , wo er sein Leben
beschloss.
In Hinsicht auf die Generalansicht, die er von
der Erde, als Körper, gehabt haben mag, lässt sich
nirgends in ihm etwas auffmden, was dafür spräche,
dass er sie sich als eine Kugel gedacht liahe, wohl
aber bezeugt die Stelle Iv, 36 deutlich, dass er von
der Erde als einer vollkommen runden Scheibe , und
die Stelle Ii, 23, dass er von einem dieselbe rings
umkreisenden Strome Okcanos durchaus nichts wissen
wollte. \ er gl. Iv, S. Er kennt bloss Land oder Län-
der und diese sind vom grossen Weltmeere umge-
hen, so weit als ihm dieselben bekannt sind. Das
Land nun, von dem er weiss, wird von ihm in zwei
oder drei grosse, durch die Meerenge hei den Hera-
klessäulen, das mittelländische Meer, den Pontos Eu-
xinos, den Phasis, das Caspische Meer und den Ara-
xes getrennte Theile geschieden. Von diesem hiess
der nördliche Europa, der südliche Asia, der letz-
tere die Halbinsel Libyay die er aber B. Iv, 41. 42
eine Halbinsel Asiens nennt, und wobei es, besonders
nach B. Iv, 36, zweifelhaft bleibt, ob er sie für ei-
nen besondern Erdtlieil angesehen habe. Nach seiner
Ansicht ist Europa der Asia völlig gleich an Länge,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Iii. Periode. System. Geographie.
Xxxi
J. 2.
Noch weniger, als von dem vorhergehenden Geo-
graphen, ist uns in den Schriften des Straho vom
ffipparchos ans Nikaea übrig gehliehen, der gegen
150 J. v. Cln*. Geh. lehte, eine Kritik des Eratosthenes
verfasste, und dessen Hauptverdienst darin besteht, dass
er auf die Anwendung der Astronomie in Hinsicht
auf die mathematische Geographie, gedrungen hat 1).
Nach ihm hielt das bekannte bewohnte Land 70,000
Stad, in der Länge und 46,000 Stad, in der Breite2);
übrigens erfahren wir ans Straho, dass er dem Eratosthe-
nes in seiner Kritik häufig Unrecht that, obwohl er
an vielen Stellen die Polhöhe richtiger angab und
noch andere bedeutende Fehler in diesem zu berich-
tigen suchte. Für seine historischen Kenntnisse der
o
Erde scheint aber (nach Strabo I, 153) nicht vor—
theilhaft zu sprechen, dass auch er, wie Eratosthe-
nes , den Istros in das adriatische Meer und in den
Pontos Euxinos iliessen lässt 3). Uebi’igens hielt er,
wie sein eben genannter Vorgänger, die Erde für
eine Kugel.
Anmkrk. Yergl. Strabo Ii, 248. I, 18. 167. Plinius Ii, lit.
24. Ii, 12.
2) Yergl. Strabo Ii, 193.
3) Yergl. Strabo I, 153. Auch von Taprobane (Ceylon) ver-
muthete er, dass sie der Anfang eines andern Erdtheils sev.
Yergl. Pomp. Mela Iii, 7. Plin. Vi, 22.
;
Mit grösserer Sicherheit lässt sich über die geo-
graphische Kenntniss des Polybios aus Megalopolis
in Arkadien, der gegen 146 Jahr vor Chr. Geb.
lebte, ein Urtheil fällen, da von seinem grossen, vier-
zig Bücher starken Geschichtswerke wenigstens fii.jif
Bücher noch ganz, und zahlreiche Fragmente aus den
übrigen erhalten sind 1). Indem er die Erde für eine Ku-
gel hielt, theilte er alles darauf befindliche bewohnte und
bekannte Land in drei Tb eile, Europa, Asia und Li-
bya ein2). Dem erstem dieser Erd th eile gab er ge-
gen Westen die Strasse bei den Säulen des Herku-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Xxx
Einleitung.
sten Buche seines Werks die Arbeiten seiner Vor-
gänger, im zweiten den mathematischen, im dritten
den historischen Theil der Geographie dar. Aus Stra-
ho’s Angaben erfahren wir, dass Eratosthenes einer-
lei Achsen annahm, um welche Erde und Himmel,
beide als kugelförmig gedacht, sich drehten, nebst
einerlei Mittelpunkte, zu dem alles Schwere sich
neige. Himmel und Erde waren nach ihm durch ei-
nen Gleicher in zwei ganz gleiche Theile, gegen
Norden und gegen Süden, geschieden; alles bewohn-
te Land, das kaum der achte Theil der ganzen Erde
sey, liegt ihm in der nördlichen Erdhälfte; auf de-
ren äusserstem Ende grosse Kälte, auf der südlichen
Erdhälfte aber unerträgliche Kitze herrsche. Den
Umfang der Erdkugel gab er nach seiner Erdmes-
sung zu 252,000 Stadien oder 6,300 geogr. Meilen
an. Den Gleicher tlieilte er hierbei in 360 Grade,
den Grad in 700 Stadien, nahm die Entfernung des
Gleichers vom Pole zu 63,000 Stadien an und mul-
Liplizirte diese Zahl mit 4. Die Länge der bewohn-
ten Erde setzte er zu 78,000, die Breite zu 38,000
Stadien an. Mit Hülfe eines, durch die Insel Rho-
dos gezogenen Parallelkreises tlieilte er das bewohnte
Land in den nördlichen Theil, oder Europa, und in
den südlichen, oder Asien. So zeigte sich dann, nach
der von ihm entworfenen Charte, alles Land wie
eine macedonische Chlamys. Aul der von ihm ent-
worfenen Weltcharte macht Thule, welches Land man
gewöhnlich für die Insel Island hält, im Norden, und
die Kinamomhiiste des äthiopischen Okeapos, oder
die Zimmetküste von Africa, im Süden die äusserste
Grenze. Gegen Osten ist Thincie (Sina), gegen W e-
sten das Prom. Scicrum in Iberia der entfernteste
Punkt.
Ar merk- 1) Yergl. Zeune’s Erdansichten S. 41 ff. T leert
Geogr. der Gr. und ltöiner lste Abth. S. 136. Vossius de
liist. gr. I, 199. I, c- 17. Suidas s. v. Strabo X"\ Ii, 696.
2) Yergl. Strabo l, 39. 126. 301. 351. 127. 438. etc. Ii, 187.
248 ff. 293. 295. 296. 301. 351. 312 ff. Die Fragmente sam-
melte Seidel, Gotting. 1789.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Xxxviii
Einleitung,
}> ' 7,
Der nächste Vorgänger des Ptolemäus war Ma-
rino s von Tyrus, der, nach des erstem Zengniss,
sorgfältig arbeitete, alles "benutzte und berichtigte,
was frühere Geographen lieferten, und eine neue Art
von Charten erfand, die Ptolemäus nachher annahm
und der darauf die Ueitrigen folgten *). lieber sein
Leben ist grosse Dunkelheit verbreitet.
Anmerk. 1) Vergl. Ptolem, Geogr. I, 6. 7. 11. 12. 13. 20.
Der einzige Schriftsteller, der vom Marinos von Tyrus spricht,
und zwar nur so, dass man bloss erfahrt, dass dieser gegen
130 nach Chy. Geb. lebte, und durch seine Charten sich um
die Geographie vorzüglich verdient machte. Ihm zufolge,
2, 6, bestand des Marikos Verdienst in wohl benutztem Stu-
dium aller früheren geographischen Schriftsteller, wodurch
er die Fehler verbesserte, die bisher bestanden hatten, und
in der Entwertung der Charten nach Länge- und Breitegra-
den, Indess habe er immer noch viele Fehler der älteren
Erdbeschreibung fortgepllanzt, oder mit neuen vermehrt, und
was seine Charten an betreffe, so habe Marinos darin gefehlt,
dass er die Meridiane eben so, wie die Parallele, mit geraden
Linien gezeichnet und jene folglich diesen ganz gleich ge-
macht habe. Vergl, Uleert 1. B. 1. Abth. S. 227 ff. Den Um-
kreis der Erde nahm Marinos zu 180,000 Stadien, die Länge
der bewohnten Erde zu 90,000, und die Breite derselben zu
43,500 Stadien an. Den Mittagskreis zog er zuerst durch die
glücklichen Inseln, auch glaubte er, dass Asien mit Africa
durch ein Südland Zusammenhänge, wesshalb er die Chla-
mysgesfalt der Erde verwarf. Die Länge der bewohnten Erde
berechnete er dadurch, dass er im Westen durch die,glück-
lichen Inseln einen Meridian zog, und einen zweiten im
O sten durch Sera, Thinae und Kattigara, zwischen beiden 15
Stunden der Tagszeit annahm, und auf jede Stunde 15 Grade
(den Grad zu 400 Stadien) rechnete, was ihm 90,000 Stad,
gab. Die Breite der bewohnten Erde berechnete er durch die
Annahme von Thule, als der äussersten Grenze des bewohn,
ten Landes gegen Worden, 63 Grad vom Aequator entfernt,
und die Annahme von Agisymba und des Vorgeb. Prasum in
Aethiopia, 24 Grade siidl. vom Aequator entfernt, welche zu-
sammen die Zahl von 87 Graden gaben, deren jeden er zu
500 Stadien annahm, woraus sich die Zahl 43,500 Stadien er-
gab. Sein Hauptfehler lag also in der ungleichen Annahme
der Grade, nach Stadien angeschlagen (bei d. Breite 500 und
der Länge nur 400 St.j. Seine Angaben über die Länder im
Osten soll aber Marinos, nach Pt, 1, il, von einem Macedonier,
Maes oder Titianos, der dahin Handel trieb und von seinen
f leisenden Oie Entfernungen in jenen Gegenden au (zeichnen
lies8, wobe( viele Unrichtigkeiten mjt unterliefen , erhalten
haben,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Einleitung.
Xl
rinos Verfahren behandelt, der zweite von B. 2 — 7
die eigentlichen geographischen Länder - und Städte-
angaben, der dritte B. 8 eine kurze Wiederholung
des Ganzen enthält. Die darin niedergelegte Lan-
derkunde zeigt sich ungleich umfassender, als die sei-
ner Vorgänger, wie aus der allgemeinen Weiteharte
desselben erhellt. Er ist der erste, hei dem wir die
Ausdrücke: Länge, ro Müjxog, und Breite, to Tlkä-
rog, gebraucht’finden. L. I, 6. 18. Seine Worte
sind: Eixorcog yaq av xaxotutv rrjg txxsiuivijg
£7u(pccv£ictg rijv ei Ti avarolcov ¿tu 8vöf-iag duiöxu-
6iv, Miiko ie' t)}v S'cctc ciqsitcöv Tic)dg ¡utöiju-
ßgiciv, Iijato‘Otl T£ Ti Cu Tcov Ticjit Ovquvjov
Hivi]ötcov rovg Tzgcqocaxrßovg ravreug o/ucovv/ucog
Ttqogayoqtvogcv, xcu orc xaüoaou ¿ul-v tij ¡.iticovi
rav btaöraotcov Txqoöattrogtv ro /u/jxog. In dem
äussersten V\ esten finden sich hei ihm die glückli-
chen Inseln, Iuernia oder Irland, die Kassitericlen
oder die Zinninseln, und Alhion oder Britannien»
Im äussersten Norden führt er Thule an, und wei-
ter südöstlich setzt er die Insel Sccindia, nebst den
dänischen Inseln. Nach Asien hinwärts beschreibt
er zuerst genauer, als früher geschehen war, die kim-
hnsche Halbinsel, und ihm ist das kaspische Meer
ein eingeschlossenes Binnenmeer, wie auch Herodotos
es erkannte, und nicht mehr ein Busen des nördli-
chen Okeanos nach der Angabe des Eratosthenes
und Strabo. In dem äussersten Osten ist unbekann-
tes Land, welches das Land Sinae östlich und süd-
lich begrenzt, das nördlich von Serika umgeben wird.
Die Hauptstadt in ihm heisst T/iinae, unter welcher
südlich die grosse Handelsstadt Kattigara liegt, wor-
auf die goldene Halbinsel Maleia oder Chryse folgt.
Den grossen Indischen Ocean scheint Ptolemäus fast
dem Mittelmeere gleich, nur als ein eingeschlossenes
Meer sich gedacht zu haben, da er, wie Andere frü-
her schon, noch weiter südlich ein unbekanntes Land
annahm, wodurch Asien, mit Afrika Zusammenhän-
ge 3). In den äussersten Süden endlich, oder nach
Afrika, gegen Westen, setzt er die Mondgebirge
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Irland Britannien Asien Serika Kattigara Maleia Asien Afrika Afrika
allgemeine uebersiciit etc. lvji
den Erdtheile scheint die älteste phonicische Geogra-
phie beiden diese Namen ertheilt zu haben.
U m f a n g.
Bei den Griechen finden wir, dass schon zu den
Zeilen des Herodotus a. a, O. der Name Asia von
grossem Umfang war und einen ganzen Erdtheil be-
zeichnete. In der spätem Geographie der Römer aber
bemerkt man, dass mit ihm zuerst nur eine Provinz
Asia in Kleinasien benannt, und dass er nur nach
und nach auf das Innere von Asien ausgedehnt ward,
je mehr die Länderkenntniss der Römer sich gegen
Osten erweiterte. Zur Zeit des Pomp. Mela, des
Strabo und des Ptolemäus gab man Asien gegen
Osten das Eoische, gegen Norden das Slythisc/ie,
gegen Süden das Indische Meer zu Grenzen; gegen
Westen war es durch den Tanais, die Palus Maeotis,
den Poiilus Euxinus, die Propontis und den Helle-
sponlus von Europa, durch den Nil von Afrika ge-
schieden 2). (Ueber das Innere vergleiche man weiter
unten Kleinasien etc.)
Avmvnk. 1) Vergl. Castelli Polygl. s. vbs. und Gesenius H.
W. B. S. 842. Eine andere Ableitung gab Bochart Phaleg
S. 298 von dem phönicischen, im Hebräischen noch erhalte-
nen Hhezi, „Hüllte, auch Mitte;“ der zufolge Asia dann das
Land in der Mitte (zwischen Europa und Libya) bedeutet
hätte. Er sagt: „quis non videt Asiarn dici a Phoenicio Asi
(^eigentlich Chezi oder Hhezi'), quod non solum dimidium sed
et medium sonat.“ Indessen wird die oben gegebene Ablei-
tung von Oss und dessen Zeitwort Assass als Gegensatz von
Aereb, nicht allein des näher verwandten Lautes wegen, son-
dern auch deshalb wahrscheinlicher erscheinen, weil in dem
Adg, Au dg, Ildg und "Lw? „Morgen, Morgenröthe, Licht,
Sonne“ endlich in dem Ilojog „was gegen Morgen oder öst-
lich liegt“ noch die nähere Verwandtschaft mit dem phöni-
cischen Worte sich aufzeigen lässt. Auf diese Weise wäre
denn auch die wahre Bedeutung der aus den ältesten Zeiten
bis tief zu den unsrigen herab geschichtlich auftretenden
Äsen näher hervorgehoben. Sie waren alle Glanzmänner oder
Ostmänner, d, i. aus Asien gekommene Orientalen im eigent-
tliümlichen Sinne des Wortes.
2) Vergl. Pomp. Mela I, 1. 2. 6. Strabo Ii, 336, der übrigens
I, 94, und nach ihm Agathemer. Ii, 2, den Arabischen Meer-
busen nebst der Landenge von Suez für eine schicklichere
Grenze zwischen Asien und Libyen hielt. Ptolemaeus Iv, 5.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
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Lviii
Einleitung.
111. L 1 13 Y A.
N a 77i e.
Gr. t) Aibyii. Dieser Name kommt bei den
Griechen ebenfalls schon bei Homerus Od. Iv, 85
vor, und dann im Herodolus Iv, 45, wo er nach
der Angabe vieler Griechen als von eines inländi-
schen Weibes Namen entlehnt dargeslellt wird. .Doch
scheint Herodolus hieran eben so wenig zu glauben,
als an die ähnliche Entstehung der Namen Europa
undasia: denn er musste ja die Mythik seines Volks
am besten kennen. Ungleich wahrscheinlicher ist es,
seinen Ursprung ebenso, wie den der beiden obigen
Erdtheile, in der ältesten Geographie der Phonicier
und zwar in dem Worte Lub — Liahab und Laehd-
bdh ,, Flamme, das Flammendeie zu suchen; so dass
die daraus von den Griechen heilenisirle Albya das
Flammenland, den zunächst unter der brennenden
Sonne liegenden Erdtheil bezeiehnete , dem Homeri-
schen Tcqoi Heaiojy entsprechend. Nur erst in
spätem Zeiten, und zwar bei den Römern allein kam
der gleichfalls phönicische Name Afrika statt Libya
in Gebrauch '). (Vergl. weiter unten bei Afrika.)
U 771 f a 71 g.
Obgleich Herodolus der Libya, oder dem dritten
Erdtheile, eiue sehr grosse Ausdehnung giebt, und
denselben von vier Hauptvölkern, den Libyern, Ae-
thiopen, Ph'öniciern und Griechen(Iv, 1(38 — 197 11. )
bewohnen lässt, so scheint er doch von dessen Ge-
stalt keineswegs eine ganz richtige Vorstellung ge-
habt zu haben. Die nördliche Libya theille er in
die bewohnte (gegenw. die Barbarei), die thierreiche
(gegenw. Biledulgerid oder das Dattelland) und in die
wüste (Sandwiiste Zahara) ein. Die ganze südliche
L/ibya lässt er von allerhand, am oben angezeigten
Orte angegeben Völkern bewohnen, unter denen die
Aethiopen, die unter den sengenden Sonnenstrahlen
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.3c.ii
Einleitung,
was jedoch von eben denselben Schriftßeller0, 40 auch
dein Pythagoras beigelegt wird»
9» 3. Als die vorziiglichftenlogograplien oder
Sagenfehreiber, welche, als mythifch befchreibende
Geographen, entweder eigene, oder vonandern gemachte
Entdeckungen in der Länder- und Völkerkunde immer
im Gewände des Abentheuerlichen gaben, werden Scy-
lax von Caryanda, der ältere von Herodot. 4, 44, fchon
genannte, dem man eine noch vorhandene Periplus
mit Unrecht beilegt, Pherecydes von d. Infel Lero,
Char on von Lampfacus, Xanthus aus Lydien,
Jjionyfius aus Miletus , Hellanicus aus Lesbo<,
Hell anicus u. Hecataeus aus Miletus, Ii anno
aus Carthago, der eine Periplus der Weitfeite von Lib-
yen in punifcher Sprache lieferte, und deifen Lands-
mann Ii im ilco angeführt, welcher letztere die Küßen
von Albion u. Jerne befucht haben foll.
Ii. Zweite Periode, Dieiiistorjschegeo»
Gr. Ar 11 ie, von Herodqtus von Halic. an bis
zuehatosthenes aus Cyrene, 272 J. vor C h r.
9- r. Der Führer diefer Periode, in welcher die
hißorifche Kritik ihr Haupt zu erheben begann u. das
Abenteuerliche der Dichter u. Logographen nach und
11a ch zu verfchwinden anfing, war Herodotus aus
Halicarnafs i. Carien , geh. 4q4,vor Cb. Diefer fcheint,
nach 2, 23. u. 4, 35, weder von einem erdumkreilen-
den Okeanos, noch von der Erde als Scheibe oder als
Kugel etwas haben wißen zu wollen. Allein er trennt
fchon alles ihm bekannte Land in drei Ilaupttheile,
welche die fpätere Geographie bis auf den heutigen Tag
beibehalten hat, Diefe find Europa fder nördliche
Theil), Afia (der füdliche Theil) u. Libya, die er
jedoch 4, 41 u. 42 eine Halbinfel von Afia nennt. In
Europa, deren Oßen er befier kennt als den Weßen,
nennt er den Iftrps, als den gröbsten aller Ströme die-
fes Erdtheils, der diefen in der Mitte durchfchneidet.
Den Evidanos erklärt er 3, 115 für eine poetifche Fi-
ction ; die Lage der zinnerzeugenden Cafftterjden wagt
er nicht zu beßijnmen; im äufserßen Weßen kennt er
die großen Städte Gadeira u. Tarteffos; in Italien
führt er Ombriker, Tyrrhen er, Japygia und
Grofsgriechenland, von ihm 11alia genannt, an,
aber Rom nennt er nirgends; ungleich genauer iß
ihm Hellas u. am genauften find ihm die Infelngrip-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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