— 18 —
Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen
der Festländer ab. — Erklärungen!)
Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes
über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen
Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge.
Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache
gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie
unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch-
schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande
rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer
heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer).
Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken
(z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland,
Hügellaudschafteu u. f. w.
Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge.
Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den
Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er-
Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge.
Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge,
die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und
Schluchten aller Art voneinander getrennt sind.
Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder
weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher).
Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an-
geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud,
unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die
Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.)
Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten-
gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder-
steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen
hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die
Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt
er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 24 —
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und
ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach
hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre
Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer
etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre
Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika
und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni-
sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor-
herrschend geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen-
geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte
Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem
Teile der hinterindischen Halbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
— 13 —
Nur erwähnen wollen wir endlich noch der elektrischen und
optischen Erscheinungen in der Luft. Zu jeuen zählen: die Ge-
Wittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das St. Elms-
feuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind: der Regen-
bogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Nebensonnen und
Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmerlicht, die
Luftspiegelungen u. s. w.
Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise
nicht genau mit Ziffern ausdrücken. D^ die Luft nach oben all-
mählich dünner und dünner wird, so muß mau eben annehmen,
daß sie sich gauz unmerklich im Welträume verliere.
Verteilimg von Festland und Wasser ans der Erdoberfläche.
„Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel,
das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo
der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal
weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß
die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche,
die östliche 2^ mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige
Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung
in eine Land- (Bild 4) und in eine Wasserhalbkugel (Bild 5) ge-
Bild 4. Landhalbkugel. Bild S. Wasserhalbkugel.
führt. (Ungefähr in der Mitte der letztern finden wir Neu-Seeland,
in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
— 15 —
/
Arten und Benennungen der Glieder von Erdteilen und von
Meeren. — Äie knstengliedernng der Länder.
Man unterscheidet an jedem Erdteil die geschlossene, zusammen-
hängende Hauptmasse und die Glieder. Jene nennt man den Rumpf
des Erdteils. Die Glieder sind entweder ganz vom Erdteil getrennt,
also rings vom Ocean umgeben, oder sie sind nur im größten
Teile ihres Umsanges vom Meere umflossen, während sie auf einer
Seite mit dem festen Lande zusammenhängen. Im erstem Falle
heißen sie Inseln, im letztern Halbinsel». Sehr schmale, lang-
gestreckte Halbinseln nennt man Landzungen. Ein kleiner, aber
steiler Landesvorsprung heißt Vorgebirge oder Kap. Schmale, zwi-
schen zwei Meerflächen eingezwängte Landstriche, welche zwei größere
Ländermassen verbinden, heißen Landeugeu. Die Ränder der Fest-
länder, welche vom Meere begrenzt werden, nennt man Ufer, Küsten
oder Gestade (Steilküsten, Klippenküsten und Flachküsten). ^
Die Inseln werden — je nach ihrer Lage in Beziehung auf
die Kontinente — in koutiueutale oder oeeauische unterschieden.
Die ersteren sind entweder als losgetrennte Teile des benachbarten
Kontinentes zu betrachten, oder sie sind (in der Nähe der Fest-
länder) durch Anschwemmungen entstanden. Vom Kontinente ab-
gelöste Inseln sind z. B. die britischen. Zu den „Anschwemmungs-
inseln" hat man z. B. Usedom und Wollin zu rechnen. Die
„oceanischen" Inseln liegen fern von Kontinenten. Sie sind ent-
weder vulkanischen Ursprungs oder von Korallentierchen (aus Kalk-
ablagerungen) aufgebaut. Die Zahl der Jnfeln beläuft sich auf
mehrere Tausende. An Größe sind sie weit mehr voneinander
verschieden als die Erdteile.
Als Teile des Meeres erscheinen z. B.:
Binnenmeere, die fast ringsum vom Lande umschlossen sind,
Buchten oder.baien, das sind kleinere Einschnitte des Meeres
ins Festland,
Meerbusen oder Golfe, größere Meereseinschnitte,
Fjorde, d. h. schmale und lange Meereseinschnitte mit steilen Ufern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
10
Einleitung.
die wichtigsten Angelegenheiten der Familie und der Gemeinde, selbst
Krieg und Frieden; doch wurde ein bindender Entschluß immer erst ant
folgenden Tag gefaßt. Ebenso leidenschaftlich wie dem Trünke, waren
sie dem Würfelspiel ergeben. Sie trieben es seltsamer Weise nüchtern,
wie ein ernstes Geschäft und wagten auf Gewinn und Verlust so toll-
kühn, daß sie, wenn Alles verloren war, aus den letzten entscheidenden
Wurf sogar Leben und Freiheit setzten. Mit bewunderungswürdiger
Standhaftigkeit hielten sie ihr Wort auch in einer so verwerflichen
Sache. Der Verlierende ging nämlich ohne Murren und Widerrede
in die freiwillige Knechtschaft und ließ sich ruhig binden und verkaufen,
auch wenn er jünger und stärker war, als fein glücklicher Gegner. In
der Regel verkaufte man solche Sklaven, welche man im Spiel ge-
wonnen hatte, und entledigte sich mit ihnen zugleich der Schande des
Gewinnstes. Die Knechte brauchten sie gewöhnlich nicht zu bestimmten
häuslichen Verrichtungen, sondern sie gaben ihnen Haus und Feld zur
Bearbeitung. Dafür entrichteten diese ihrem Herrn eine Abgabe an
Getreide, Vieh oder Kleidung. Häusliche Geschäfte besorgten Kinder
und Frauen.
Beschafti- Die Beschäftigungen der freien Germanen waren Krieg, Jagd und
^Männer.^ Fischfang. War der Krieg beendet, so besuchten sie die Jagd, für
welche die deutschen Wälder die reichste Beute darboten. Die Hörner
der Auerochsen umgaben sie mit Silberreifchen und benutzten sie als
Trinkgefäße. Diese Beschäftigungen hielten die alten Germanen allein
für ehrenvoll, und darum wurden auch die Knaben darin von Jugend
auf geübt. Es gab für die Jünglinge kein größeres Fest, als wenn
sie zuerst mit dem Vater die reißenden Thiere des Waldes erjagen oder
das heiße Getümmel der Schlacht an seiner Seite kennen lernen durften.
Der Sohn lernte vom Vater den Gebrauch der Waffen hochachten und
die Beschäftigung des Friedens geringschätzen. Darum blieben auch die
Männer, wenn Krieg und Jagd ruhten, müßig und fröhnten ihrer Eß-
und Trinklust oder schliefen. Die tapfersten und thätigsten Männer
thaten dann Nichts und überließen die Sorge für Haus und Hof den
Frauen. Sie hielten es für unwürdig den Acker zu bauen und durch
Schweiß und Arbeit den Lebensunterhalt zu erwerben, wenn man ihn
auf anderem Wege, durch Kampf und Blut, gewinnen könne.
Die germani- Die germanischen Frauen standen allenthalben in hohen Ehren,
scheu Frauen Man glaubte, es wohne ihnen etwas Heiliges inne, und sie könnten
""geehrt^ mit prophetischem Blicke die Zukunft enthüllen. Die Ehre und Un-
schuld der Frauen war den Männern stets heilig; Niemand lächelte
über das Laster. Die Ehe wurde vom Manne selten vor dem 30.,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
21
Länder u. s. tu. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen
der Festländer ab. — Erklärungen!)
Je nach der größern oder geringern Erhebung eines Landes
über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen
Gliederung unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge.
Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache
gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie
unterscheiden sich nur durch ihre verschiedene Höhe. Was im Durch-
schnitt über 300 m Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande
rechnen. Besonders einförmige und flache Ties- und Hochländer
heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer).
Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken
(z. B. uralisch-baltischer Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tief-
land, Hügellandschaften u. s. w.
Bedeutendere, oft auch steilere Einzelerhebungen heißen Berge.
Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den
Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er-
hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge.
Dieselben erscheinen oft als eine Summe zusammen gruppierter
Berge, die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler
und Schluchten aller Art voneinander getrennt sind.
Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder
weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher).
Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an-
geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert sind,
unterscheidet man Ketten- oder Gruppen- (Massen-) Gebirge. (Die
Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.)
Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten-
gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder-
steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Einsatte-
lungen hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel
auch die Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf,
so heißt er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man
ihn Rücken.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
30
Die Verfassungsformen der Staaten sind verschieden. Man
unterscheidet Monarchien und Republiken, je nachdem die
höchste Gewalt im Staatsverbande einem einzelnen (dem Fürsten)
oder dem Volke zukommt. Im ersteren Falle nennt man die Staats-
verfassung eine monarchische, im letztern eine republikanische.
Ist in der Monarchie der Wille des Herrschers allein maßgebend
oder regiert derselbe nach bestimmten Gesetzen unabhängig
vom Volke, so ist die Verfassung eine despotisch- bezw. autokratisch-
monarchische. Hat aber (gemäß einer Konstitution oder Verfassungs-
bestimmung) das Volk einen gewissen Anteil an der Gesetzgebung
und Verwaltung, so heißt die Verfassung: „Konstitutionelle Mo-
narchie".
Bei den Nomaden besteht die patriarchalische Leitung
eines Häuptlings oder Familienältesten. Ganz „wilden" Völkern
aber ist die staatliche Ordnung fremd K
Europa.
I. Wagerechte Gliederung. Europa hat einen Flächeninhalt
von 9 682000 qkm (176000 m Meilen), nimmt also der Größe
nach unter den fünf Erdteilen die vierte Stelle ein. — Auf den ersten
Blick scheint Europa eine nach Südwesten schmal anslaufende Halb-
insel Asiens zu sein; das ist aber nicht der Fall; denn 1. ist
Europa von Asien durch natürliche Grenzen deutlich geschieden
(nämlich durch das Uralgebirge, den Uralflnß, das Kaspische Meer
und den Kaukasus oder richtiger durch die Manytschniedernng zwischen
dem Kaspischen und Schwarzen Meere); 2. unterscheidet es sich seiner-
ganzen Natur nach so sehr von Asien, daß Europa als selb-
ständiger Erdteil anerkannt werden muß.
Die äußersten Punkte Europas sind: Im Norden das
Nordkap auf der Insel Magerö, über 710 nördl. Br. — im Süden
das Kap Tarifa in Spanien, 36 o nördl. Br. — im Westen das
t Die vorstehenden Grundlehren aus der mathematischen und physischen
Erdbeschreibung sind vom Verfasser der „Weltkunde" für die vorliegende „Erd-
kunde" geschrieben worden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europa Europa Asien Kaukasus Asien Europa Europas Tarifa Spanien
16
Gewittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das
St. Elmsfeuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind:
der Regenbogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Neben-
sonnen und Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmer-
licht, die Luftspiegelungen u. s. w.
Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise
nicht genau mit Ziffern ausdrücken. Da die Luft nach oben all-
mählich dünner und dünner wird, so muß man eben annehmen,
daß sie sich ganz unmerklich im Welträume verliere.
Verteilung von Festland und Wasser auf der Erdoberfläche.
„Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel,
das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo
der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal
weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß
die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche,
die östliche 2hz mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige
Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung
in eine Land- (Fig. 1) und in eine Wasserhalbkugel (Fig. 2) ge-
Fig. 1. Landhalbkugel. Fig. 2. Wasserhalbkugel.
führt. (Ungefähr in der Mitte der letztem finden wir Neu-See-
land, in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)
Die „große Salzflut", der Weltocean, ist ein Ganzes, um-
schließt aber in den unregelmäßigsten Grenzen die zahlreichen großen
und kleinen Teile des Festlandes.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Das Land.
5
weise auf deren nördlicher Hälfte. Es bildet theils eine große zu-
sammenhängende Masse und heißt dann Continent oder Fest-
land, theils ist es durch das Meer in kleinere Massen zerrissen,
die, je nachdem sie durch Meerestheile vom Festlande nur auf drei
Seiten, oder ganz getrennt sind, Halbinseln oder Inseln heißen.
Kleinere schmale Halbinseln nennt man Erd- oder Landzungen,
eine einzelne ins Meer hervorragende Spitze des Landes Vorge-
birge oder Cap. Ein schmaler Strich Landes, welcher die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen (Continenten oder Halbinseln)
herstellt, heißt Landenge oder Isthmus. Die Inseln werden
unterschieden in continentale (Gestadeinseln) und oceanische,
je nachdem sie in der Nähe der Continente liegen oder nicht.
Die Landmasse ist unter die fünf Erdtheile also vertheilt:
Australien . . 160,000 Uu Meilen
Europa . . . 180,000 „ „
Afrika . . . 545,000 „ „
Amerika. . . 668,000 „ „
Asien . . . 880,000 „ „
Erhöhungen der Erdoberfläche, in sofern sie von einem nied-
rigem Standpunkte aus gesehen werden können, nennt man Hügel
und Berge, wobei man Fuß, Abhang und Gipfel unterscheidet.
Die Vertiefungen zwischen den Bergen sind die Thäler und zwar
theils Hauptthäler, theils Neben- oder Seitenthäler, die,
wenn sie mit den Anschließenden Bergen parallel laufen, Längen-
thäler, wenn sie eine Bergkette durchbrechen, Qu er thäler heißen.
Eine Reihe zusammenhängender Berge von bedeutender Länge, aber
verhältnißmäßig geringer Breite, bildet eine Gebirgskette, deren
oberster, oft sehr schmaler Theil, der Kamm, hin und wieder Ein-
senkungen oder Einsattlungen hat, die zu Pässen benutzt werden.
Zusammenhängende, nach allen Richtungen hin weit verbreitete Ge-
sammterhebungen der Erdrinde werden Hochländer genannt, sie
können wiederum aus ihnen sich erhebende Gebirge tragen oder
völlige Hochflächen (Tafelländer, plaleaux) sein, zuweilen sind
sie von Randgebirgen umgeben.
Den Gegensatz zum Hochlande bildet das Tiefland mit einer
gleichförmigen, bis zu höchstens 500' absoluter Höhe sich erhebenden
Oberfläche, die manchmal durch niedrige Hügel ein wellenförmiges
Ansehen hat. Wenn Ebenen durch die felsige Beschaffenheit
ihres Bodens oder durch Mangel an Bewässerung nicht anbaufähig
sind, so heißen sie Steppen oder Wüsten, einzelne inselartig in
denselben liegende, fruchtbare Stellen aber Oasen. — Die Hoch-
länder fallen nicht immer unmittelbar, sondern gewöhnlich vermittelst
Stufen- oder Terrassenländern in die Tiefebene ab.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Europa Afrika Amerika Asien
u n t e rr i ch t.
5
vinzialnamen Frankreichs vor der Revokution sind B. wichtiger als die der £6
Departements, da man die erstern in der Geschichte nickt entbehren kann.
S. 8. Getrennt zu behandeln, was zusammen gebort, muß man
vermeiden. Wer den einen Strich der Alpen bei Italien, den andern
bei Deutschland, den dritten bei der Schweiz kennen lehrt, bringt keinen
lieberblick des Alpengebirgs hervor; eben so, wer die Betrachtung des
Donaulauss in die verschiedenen Kapitel von Deutschland, Ungarn und
der Türkei vertheilt, llmgekehrt ist es eben so fehlerhaft, zu vereinen,
was nicht zusammengehört, z. B. bei Aufstellung von Naturganzen,
um danach die reine Geographie lehren zu wollen. Ein Gebirg, ein
Stromgebiet, eine stark vortretende Halbinsel, ein Hochland u. s. w. sind
als Ganze zu betrachten, so wie der Erdball, ein Weltthcil u. s. w.
Nach solchen Natur ganzen läßt sich ohne Anstand abtheilen, nur
nicht nach solchen, oie Jemand willkührlich annimmt, ohne daß sie
wirklich eine Umgränzung zulassen.
Eö wird überflüssig sein, dies hier umständlicher zu rügen und mit Beispie-
len zu belegen, da die vor mehreren Jahren versuchte Art, Naturganze wiükühr-
lich zu gestalten und meistens auch ganz unpäßlich zu benennen, bereits im Ver-
schwinden begriffen ist.
§. 9. Die Wissenschaft behandelt kein Land mit größerer Vor-
liebe als das andere, außer wo sie von bekannten Landern mehr Wich-
tiges zu sagen weiß, als von minder bekannten. Lehrbücher für
oie Jugend haben indeß dem Vaterlande stets den meisten Raum
gewidmet, und mit Recht; schon das Leben fordert, daß jeder mit dem
Vaterlande vorzüglich bekannt sein, uno wenn nicht mit eignen Augen,
doch auf Karten und in Büchern es durchwandert haben sollte. Vor
allen sind also Deutschlands Berge, Thäler, Ebenen und Flüsse, seine
Verschiedenheiten in Bezug auf Temperatur, Boden und Productions-
fähigkeit, seine bedeutenderen Städte und Schlösser, seine Naturschön-
heiten uno was sonst oer jugendlichen Wißbegier aus der gegenseitigen
Beziehung des Landes und Volkes von Werth sein kann, ein wesentli-
cher Gegenstand des geographischen Unterrichts. Auf der deutschen
Karte muß man so tüchtig orientirt sein, daß sie uns im Geiste wie
ein Basrelief erscheint, ulio bei ihrem Anblick eine Menge einzelner
Keniltllisse in unserer Erinnerung austauchell. Darum ist hier auch
Lokalgeschichtlich es, selbst wenn der Begriff der Geographie als
Wissenschaft dagegen spräche, nicht auszuschließen, sondern mit Ab-
sicht einzuflechten, und was in dieser Hinsicht ein Lehrbuch, z. B. das
vorliegende nur spärlich bieten, oft nur andeuten darf, wird der Lehrer
ergänzen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Italien Deutschland Donaulauss Deutschland Ungarn Deutschlands