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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Abth. 1 - S. 6

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
6 Einleitung. der im Sommer, von einer Nacht ohne Tag, die im Winter über jener Zone herrsche; er spricht von Gegenden, in denen dort Korn und Honig gewonnen werde. Aber ungewiß, ob, was er gesehen, Festland oder Insel sei, hat er mit dieser mystischen Kunde der Forschung nur neue, kaum jemals lösbare Räthsel hinterlassen, so daß man bald Skandinavien, bald Island, bald eine der Losoten oder (am wahrscheinlichsten) die Shetlandsgrnppe in der ultima Tkule des Pytheas wieder erkennen zu müssen geglaubt hat. Da wir über- dem die spärlichen Fragmente, die wir von ihm besitzen, nur aus dm Munde seiner Gegner kennen, so ist selbst eine halbwegs gerechte Schätzung seiner Leistungen überaus schwierig. Nichtsdestoweniger aber kann dem gelehrten Massilioten eiue hervorragende Stelle unter den alten Entdeckern nicht streitig gemacht werden; und faßt man nun alle die großen Impulse jenes Jahr Hunderts zusammen, so wird begreiflich, daß man allmählich vermochte zu der Schöpfung einer geographischen Wissenschaft vorzuschreiten. Dafür war bereits auch von andern Seiten her vorgearbeitet worden. Die zahlreichen schon bis zu Herodots Zeit gemachten Entdeckungen hatten die alte Vorstellimg von der Scheibenform der Erde mindestens unter den einsichtigeren Hellenen erschüttert, und es begegnen seitdem hierüber die ver- schiedenartigsten Meinungen bei den nicht astronomisch oder philosophisch gebildeten Historikern und Erdbeschreibern. Daneben aber ging die philo- sophische Specnlation schon lange mit Energie auf die Ergründnng der wirklichen Gestalt unseres Planeten. Diejenige griechische Philosophenschule, die in Folge genauer astronomischer Beobachtungen zuerst die Kugelgestalt der Erde lehrte, waren die Pythagoräer, wiewohl es ungewiß bleibt, ob schon Pythagoras selbst (im 6. Jahrh. v. Chr.) sich zu dieser Erkenntniß erhoben und dieselbe auf mathematische Gründe gestützt hatte. Inzwischen vermochte sich die pythagoräische Lehre nur mit Mühe Bahn zu brechen; selbst der kühne Neuerer Anaxagoras, der Männer wie Perikles, Euripides und Thucydides unter seinen Schülern sah, vertheidigte noch die Scheibenform der Erde, und nach des Auaximenes Ansicht wölbte sich über der letzteren eine bewegliche krystallene Schale, an welcher die Fixsterne wie glänzende Nägel befestigt seien. Sonne und Mond galten für bimssteinartige Feuer - Meteore oder für Ansammlungen glänzender Dünste, die vom „Hauch der Erde und des Meeres" genährt, täglich ihr Licht ausstrahlen und verlieren, während wieder andere die hohle Himmelskugel, gleich einer Baumrinde, aus mehreren undurchsichtigen Schichten zusammengesetzt sein ließen, durch deren Spalten das Licht der Gestirne so lange falle, als sich jene Oeffnungen nicht (wie bei den Finsternissen) verstopften. Erst seit Platos Zeitalter begannen sich die Vorstellungen mehr zu klären; wenigstens fand die Lehre von der Kugel- gestalt der Erde jetzt zahlreichere Anhänger. Plato selbst (erste Hälfte des

2. Erdkunde - S. 14

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
14 welchen ja die Erscheinungen der Jahreszeiten gebunden sind. Die Dauer des „tropischen Jahres" wurde auf 365 Tage 6 Stunden festgesetzt. Man teilte dann dieses Jahr in 12 „Sonnenmonate", die uns als unsere Kalendermonate wohl bekannt sind. Speciell auch unseren Vorfahren dienten der Laus und die Phasen des Mondes so zu sagen als Zeitmesser. Es ist bekannt, daß z. B. die Volksversammlungen der alten Germanen regelmäßig zur Zeit des Voll- und Neumondes stattfanden. Über die Einwirkungen des Mondes auf unsere Erde siehe Jakob, „Weltkunde", Seite 103 f. Die Lufthülle der Erde und ihre wichtigsten Eigenschaften. Atmosphärische Erscheinungen. An der Erdoberfläche wechseln Wasser und Festland mit ein- ander ab — beide umflossen von einer Gas- und Dampfhohl- kugel, die wir Luft nennen. Die Lufthohlkugel oder Atmosphäre besteht aus einem Gemenge von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure. In geringer Menge ist diesen Bestandteilen auch Wasserdampf beigemischt und zwar durchschnittlich in wärmeren Gegenden mehr als in kälteren, im Sommer mehr als im Winter, auf Ebenen mehr als ans Bergen, bei Tag mehr als bei Nacht. Indem die Sonne ihre erwärmenden Strahlen über die Erd- oberfläche ausgießt, veranlaßt sie die Verdunstung von Wasser. Unendlich feine Dunstbläschen erheben sich in die Luft, steigen darin höher und höher, werden von ihr fortgeführt, bis sie infolge der Berührung mit kälteren Luftregionen eine Abkühlung erfahren. Hat die letztere einen gewissen Grad erreicht, so verdichtet sich der Wasser- dunst und wird unserem Auge als Nebel, Wolke u. s. w. sichtbar, bis er unter gewissen Umständen als Tau, Regen, Schnee, Hagel re. wieder zur Erde gelangt. Die Eigenschaft der Luft, das zumal vom Meere und anderen Gewässern aufsteigende Dunstwasser auf- nehmen, fortführen und wieder an die Erdoberfläche abgeben zu können, ist von unendlicher Wichtigkeit für den ganzen Haushalt

3. Kleine Schulgeographie - S. 6

1841 - Mainz : Kunze
6 Einleitung. Meile ist etwa eben so groß. Die französische Liöh (lieiie) hält 14173' rheinisch; englische und Seemeilen sind weit kleiner. In Rußland wird nach Wersten gemessen; auf 1 deutsche Meile gehen 7 Werste. Man lerne nicht bloß mit dem Maßstab umgehen; man übe sich auch im Abschätzen nach dem bloßen Augenmaß. §. 12. Flächenmaß. Man mißt die Flächen nach Qua- draten. Quadratzvll d", Ouadratfuß □ Quadratruthe [H0, Quadratmeile oder Geviertmeile dm. Beim Abschätzender Aecker werden die Benennungen gebraucht: Morgen, Joch, Juchart, Tag- werk. — Ein Berliner Morgen hat 180, ein Frankfurter 160 Quadratruthen; ein großherzogl. Hessischer hält 400 Quadr. Klafter; ein Bairisch Tagwerk 400 Quadr. Ruthen. Wie Entfernungen, Höhen und Flächen gemessen werden, lehrt die Geometrie; bei sehr großen Entfernungen wird astronomische Berechnung angewandt. Was man gemessen, läßt sich in gleichen Verhältnissen durch den verjüngten Maßstab aufs Papier bringen. Was ist ein verjüngter Maßstab? §. 13. Die Heimatskarte. — Was in den vorigen Paragrafen gelernt ist, und die damit verbundenen Uebungen im Bergschraffiren sind nun zunächst auf die Karte der Umgegend anzuwenden. Weiß man die Entfernung benachbarter Dörfer, Städte und Höhen, achtet man auf den Strich der Berge und Lauf der Flüsse, und bemerkt sich die Weltgegenden, so läßt sich schon ungefähr eine Karte der Heimat entwerfen. Leichter wird es, wenn die einzelnen Theile derselben auf der großen Schul- tafel vorgezeichnet werden, und die Schüler nachzeichnen. Im Nothfall reicht auch das Einüben auf einer Wandkarte hin, die das Heimatland darstellt. Anmerkung. Der Verfasser hat in seinem größeren Lehrbuche, dritte Auflage pag. 47 ff. eine Anleitung gegeben, wie dies am zweckmäßigsten geschehen könne. **>*w%^Q<*i

4. Kleine Schulgeographie - S. 5

1841 - Mainz : Kunze
5 Einleitung. Baien re. hinzu. Die Thaler eines Gebirgs läßt man mit Flüssen versehen, und zuletzt ein ganzes Flußgebiet zeichnen. §. 9. Um sich auf der Erde und auf Landkarten zurecht zu finden (zu orientiren), muß man die Himmelsgegenden kennen. Die vier wichtigsten sind: Nord oder Mitternacht, Süd oder Mittag, Ost oder Morgen, West oder Abend. Wo ist der große und kleine Bär, und wo der Polarstern? — Am 21. März und 21. September geht die Sonne im wahren Ostpunkte auf, und im wahren Westpunkte unter. Der runde Kreis um uns her, wo der Himmel die Erde zu berühren scheint, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Man bemerke darin die vier Hauptgegenden des Himmels: Nord, Süd, Oft u. West; und dazwischen: Nordoft und Nordweft, Südoft und Südwest. Was ist eine Windrose? Uebung im Orientiren, z.b. nach welcher Himmelsgegend liegen die Wände des Schulzimmers, die Staduhore, die nächsten Anhöhen und Dorfschasten? §. 10. Man hat aber nicht blos zu wissen, nach welcher Weltgegend ein Ort vom andern liegt, wie die Berge sich ab- dachen, wohin die Thäler streichen, und welchen Lauf die Bäche und Flüsse nehmen; wir müssen auch den Abstand der Oerter von einander und den Höhenunterschied der Berge, Thäler und Ebenen kennen, und wie hoch wiederum diese über dem Meerspiegel liegen. Erklärung des Wortes See höhe. Die Frage, welche Seehöhe hat der Schulort? läßt sich auch so fassen: wie tief müßte man den Schulort sich senkrecht herabgedrückt denken, wenn das Meer nach Wegräumuug des dazwischen liegenden Landes bis zu uns herantreten sollte? §.11. Längenmaße. Was ist Decimal- und was Duo- decimalmaß? 12 oder 10 Linien sind 1 Zoll; 12 oder 10 Zoll ein Fuß; 2 Fuß ein gewöhnlicher Schritt. Die Ruthe hält 12 Fuß. Statt Ruthe, Fuß, Zoll, Linie braucht man die Zeichen: °, ", Ein Klafter (toise) hat 6/ pariser oder 6' 2" x/'t“ rheinisches od. preußisches Maß. — Die Franzosen messen auch nach Metern; 1 Meter hat 38 rheinische oder 40 darm- ftadtische Zoll. Eine geografische Meile enthält 1970 Ruthen oder 23635^/2fuß rheinisch, oder 22842^ pariser Fuß; die deutsche

5. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 1

1845 - Halle : Schwetschke
Einleitung. §. 1. Begriff der Erdbeschreibung. ^ie Erdbeschreibung, oder nach der griechischen Benennung Geographie, ist Beschreibung der Erd-Oberfläche. Das Innere der Erde, 'so gern wir es kennen möchten, ist uns unbekannt und wird es auch wohl immer bleiben; bei der obigen Begriffsbestimmung aber ist zu bevorworten, daß 1. die den Erdball ringsum einhüllende Lu ft, Atmosphä- re, Dunstkreis, Dunstkugel genannt, als äußerstes Zubehör des Erdkörpers, 2. alle natürliche und künstliche Eingänge in das Innere der Erde, da sie in Vergleichung mit dem ungeheuer weiten Gesammt-Raume viel zu wenig tief sind, also alle Höh- len, Bergwerke, unterirdische Kanäle rc., im geographischen Sinne auch mit unter Erd-Oberfläche verstanden und von der Geographie als ihr angehörige Dinge behandelt werden. Die Erdbeschreibung zerfällt in 2 Haupt-Abtheilun- gen: 1. allgemeine oder eigentliche, welche von der Erd- Oberfläche überhaupt handelt und also auch die Meere eben so wohl als- die Länder kennen lehren muß; 2. besondere Erdbeschreibung oder richtiger genannt Länderbeschrei- bung, welche die einzelnen Länder in den 5 Erdtheilen abban- delt. Die erstere Art heißt mit dem schon genannten frem- den aber vielgebrauchten Namen (eigentliche) Geographie, die letztere Hauptabtheilung mit einem fremden Namen Ehorographie, d. h. Länderbeschreibung, und wo sie noch mehr ins Einzelne geht, Topographie, d. h. Ortsbeschreibung. Dieser letztgenannte Ausdruck bezeichnet aber jetzt auch etwas anderes (nämlich Raumbeschreibung), und wird in der neuen Bedeutung, wovon im zweiten Bande dieses hodeg. Handb. ausführlich die Rede ist, je länger je mehr sprachgebräuchlich werden. Eine solche Topographie als Na um verhält- nißkunde verhält sich aber mit ihrem Lehrstoffe dann zur Cborographie und Geographie nicht wie specics zum geims. Selten Lrdbeschr. I. 17. Aust. A

6. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 3

1845 - Halle : Schwetschke
Einleitung. Z den Ort, von wo sie ausgegangen war, auf der entgegenge- setzten Seite zurückgelangte, die beschriebene Bahn also eine Kreislinie war; 2) daß auf oder an dem Meere die (weg- fahrenden oder) ankommenden Schiffe in der Ferne nur den Obertheil und je naher desto mehreres von dem mittlern und zuletzt von dem untern Theil sehen lassen, so daß sich die W a s se r f l a che als eingewölbterweiter Bogen dar- stellt; 3) daß der Schatten der Erde bei Mondfinster- nissen jedesmal, wie verschieden auch ihre Stellung gewesen ist, sich rund abgebildet hat, was nur einer Kugelgestalt möglich seyn kann. Jedoch sind ihre Durchmesser nicht vollkommen einander gleich; der größte ist 5 Meilen langer als der kleinste. Mehr betragt die Abweichung von der Kugelgestalt nicht, eben dieses so geringen Unterschiedes wegen ist es un- passend wenn man gewohnter Weise die Erde mit einem Apfel vergleicht, der an dem Stiel-und Blüthen-Ende abgeplattet oder eingedrückt, um die Mitte aber erhaben ist. §. 3. Eintheilung der Erd-Kugelfläche. Die Kreislinien, welche man bei Abbildung der Erde in großer Menge über die Kugelflache gezogen sieht und deren beide Arten (1. solche, die von O. nach W., 2. die von S. nach N. gerichtet sind) sich unter'rechten Winkeln durchschneiden, bilden ein Netz, ohne welches keine Kenntniß der Erde möglich ist, ein Netz, auf dessen einzelne Fäden jeder Ort oder Punct, den man bestimmt wissen will, erst aufgetragen oder in Beziehung gesetzt werden muß, um genau angeben zu können, wo er liege und wie weit er von einem andern entfernt sen. Die auf jeder Erd- und Land- karte gezogenen Linien sind daher höchst nöthig; damit ihrer aber nicht zu viele seyn und die abgebildeten Gegenstände ver- wirren oder unkenntlich machen möchten, zieht man, wo ein sehr großer Raum, z. B. ein Erdtheil, eine Erdhälfte oder Halbkugel, oder gar die ganze Kugelfläche abgebildet ist, nur die fünfte.oder wohl gar die zehnte Kreislinie ganz durch, die übrigen vier oder neun werden bloß mit ihren Anfangs- und Endpunkten auf dem Rande der Karte bemerklich gemacht. Als Grundlage allereintheilung der Erd - Kugel- fläche hat dienatur selber 2 Puncte, durch die Umdrehung ' A 2

7. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 32

1833 - Halle : Schwetschke
32 Allgemeine Einleitung. und Flintglas nennt, zusammensetzte, die farbigen Ränder der Gegenstände verschwanden. Fernrohre, die nach dieser Methode gebaut sind, nennt man achromatische (farblose) oder Dol- londs. Wichtige Dienste leisten auch die Spiegelteleskope, welche so eingerichtet sind: Ein Hohlspiegel von Metall befindet sich am hintern Ende einer Röhre und fangt das Bild des zu beobachten- den Gegenstandes auf; dieses Bild kann man nun entweder unmit- telbar von dem Spiegel selbst, oder nachdem es von demselben auf einen am andern Ende des Rohrs befindlichen kleinern Hohl - oder Planspiegel geworfen worden, mit Hülfe eines Oculars beobach- ten. Das größte bis jetzt angefertigte Spiegelteleskop ist dasjenige, welches der deutsche Astronom Herschel in England aufgestellt und wovon der Spiegel 4 Fuß im Durchmesser hat, das Rohr aber eine Lange von 40 F., und welches dennoch von Einem Menschen re- giert werden kann. Die Zeit der Erfindung der Fernrohre und der Erfinder derselben lassen sich kaum mit Gewißheit ausmachen. Am wahrscheinlichsten ist es, daß die ersten Fernröhre in Holland, zu- erst 1590 von dem Bnllenmacher Janson zu Middelburg, ange- fertigt und schon 1608 oder 1609 verbessert wurden. In diesem letzten Jahre erfand Galilei zu Pavia in Italien ebenfalls ein Fern- rohr, nachdem er aber von der holländischen Erfindung schon ei- nige dunkle Nachrichten erhalten hatte. Das astronomische Fern- rohr, worin Ocular und Objectiv convex sind und die Gegenstände verkehrterscheinen, ist eine Erfindung Kepler's. — Die Spiegel- teleskope sind von Gregory, einem Schottländer, geboren 1639, gestorben 1675, erfunden; von Newton aber, geboren 1642, gestorben 1726, verändert worden. Die Erde für sich allein betrachtet. Wir haben bisher von der Erde als einem Weltkörper und von ihrem Verhältniß zu den übrigen Gestirnen gesprochen, jetzt wollen wir sie für sich allein betrachten. An dem Erdkörper oder dem Erdball, den wir bewohnen, unterscheidet man dreierlei: 1) die Luft, 2) das Wasser, 3) die Erde selbst. I. Die Luft. Wir leben auf dem Boden eines ungeheuern, aus einer durch- sichtigen Flüssigkeit, welche wir Luft nennen, bestehenden Meeres. Dieses Luftmeer, welches die Erdkugel umgiebt, wird auch die Atmosphäre oder der D u n ft k r e i s, auch L u ftk r e i s genannt, ihre Tiefe oder vielmehr ihre Höhe läßt sich nicht genau bestimmen, denn

8. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 35

1833 - Halle : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 55 Zolle und Linien (12 Linien machen einen Zoll), welche an der Seite der Säule gezeichnet sind: eine solche Bezeichnung heißt eine Scala (eigentlich Leiter). Man giebt auch gern der Röhre die möglichste Weite, um an dem obern Ende des Quecksilbers bei F die leisesten Veränderungen des Steigens und Fallens, die sich durch eine convexe oder concave (erhabene oder vertiefte) Oberfläche des Quecksilbers kund geben, bemerken zu können. Weil nun die Erfahrung gelehrt hat, daß bei schönem Wetter das Barometer hoch, bei Regen und Sturm niedrig steht, so bedient man sich die- ses Instrumentes auch häufig als eines, aber sehr unzuverlässigen, Wetterpropheten, und das Barometer wird eben deshalb auch häu- fig Wetterglas genannt. In den Aequatorialgegenden, wo die größere Gleichförmigkeit der Witterung die Beobachtung erleich- tert, hat man gefunden, daß das Barometer täglich sehr regel- mäßigen Veränderungen unterworfen ist; es steigt nemlich gegen Mittag, sinkt bis gegen 4 Uhr u. s. w. In unsern Gegenden, wo der Wechsel der Witterung so häufige und bedeutende Störungen veranlaßt, findet zwar das nemliche statt, aber die Beobachtungen sind ungleich schwieriger. — Eben so muß der Barometerstand ganz verschieden seyn, je nachdem man sich auf einem höhern oder tiefern Punkt der Erde befindet,^ weil ja dadurch die auf das Baro- meter drückende Luftsäule verkürzt oder verlängert, also leichter oder schwerer wird. Auf hohen Bergen wird also das Barometer viel niedriger stehen als am Ufer des Meeres; zu Quito z. B., einer auf einer hohen Vergebene gelegnen Stadt in Süd-Amerika, ist der gewöhnliche Barometerstand nur 20 Zoll. Dies giebt uns also ein Mittel die Höhe der Berge genau zu bestimmen. Als Er- finder des Barometers wird Torricelli genannt, welcher 164.3 zu Florenz die ersten Versuche damit anstellte, daher der Name Tor- rice lli sch e Röhre für dies Instrument. Der Umstand, daß das Wasser durch Saugepumpen nur bis zu 32—33 Fuß gehoben werden könne, gab ihm die Veranlassung-, über diese Erscheinung weiter nachzudenken. Er goß Quecksilber in eine oben zugeschmol- zene Glasröhre , verschloß sie unten mit dem Finger und setzte sie in ein mit Quecksilber gefülltes Gefäß, nahm nun den Finger weg, und sah, daß das in der Röhre befindliche Quecksilber nur zum Theil auslief. Ein weiteres Nachdenken leitete auf den wahren Grund dieser Erscheinung und zur Erfindung des jetzt zu allen Na- turbeobachtungen unentbehrlich gewordenen Instrumentes. Thermometer. Von eben so großer Wichtigkeit ist ein andres Instrument, wodurch die Erwärmung und Abkühlung der Luft beobachtet wird, das Thermometer, oder der Wärmemesser. Es besteht aus einer dünnen, ganz luftleeren, aber zum Theil mit Quecksilber ge- 3 *

9. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 7

1833 - Halle : Schwetschke
7 Allgemeine Einleitung. manche Gegend unsrer Erde, wie z. B. als das innere Afrika. Schon mir den bloßen Augen entdecken wir am Monde hellere und dunklere Stellen: mit guten Fernröhren aber sind wir im Stande, Berge, Flachen und Vertiefungen deutlich zu unterscheiden. Am deutlichsten erkennt man die Gebirge, welches die am hellsten er- leuchteten Punkte sind. Unter den Bergen des Mondes sind viele bedeutend höher als die höchsten auf der Erde; man hat einige zu 2-5,(Xx) Fuß Höhe berechnet, welches für den Mond um so bedeu- tender ist, als er so viel kleiner ist, als die Erde. Viele Berge des Mondes bilden ringförmige Erhöhungen, welche ungeheure Ver- tiefungen und Trichter, gleich den Cratern unsrer Vulkane, ein- schließen; von diesen Einsenkungen haben einige an 4 bis 9 Meilen im Durchmesser, bei einer Tiefe von 12,900 Fuß. Die weniger hellen und matteren Stellen des Mondes, welche man lange für Meere gehalten, sind wahrscheinlich nichts anders als ausgedehnte Ebenen. Der Mond hat keine Atmosphäre wie die Erde, wenig- stens muß sie ungleich feiner und nie mit Dünsten und Wolken be- laden seyn, wie die unsrige; daraus hat man mit ziemlicher Ge- wißheit geschlossen, daß es wenig oder gar kein Wasser auf dem Monde gebe, und diese Ansicht stimmt auch vollkommen zu dem ausgebrannten vulkanischen Anblick, welchen die Oberflache des Mondes darbietet. Noch jetzt leidet die Mondsoberflache gewalt- same Veränderungen: Berge, welche frühere Beobachter angemerkt hatten, sind verschwunden, und neue Berge sind entstanden, wo früherhin keine waren; ja man will sogar einmal einen Vulkan in voller Thätigkeit im Monde beobachtet haben. Von den Veränderungen des Mondes, welche von seiner Be- wegung abhangen, werden wir weiter unten reden, wenn wir von den Bewegungen der Himmelskörper und der Erde insbesondre handeln. Iv. Kometen. Die vierte Klasse endlich der Weltkörper, welche man am Himmel, doch diese letzteren seltner, wahrnimmt, sind die Kome- ten oder Haarstern e. Ueber die Beschaffenheit und die Zahl dieser Körper ist man noch in der größten Ungewißheit. Die Ko- meten gleichen in so fern den Planeten, als sie wie diese sich um die Sonne bewegen und auch wohl wenigstens zum Theil ihr Licht und ihre Warme der Sonne verdanken. Sie unterscheiden sich aber wesentlich von ihnen, einmal in der äußern Gestalt. Die meisten Kometen erscheinen nur mit einem schwachen Lichte als Sterne zwei- ter Größe, oft zeigen sie einen dunkeln Kern, der aber von einer leuchtenden Atmosphäre umgeben ist. Was sie aber im Aeußern an» meisten auszeichnet, ist der leuchtende Schweif, den wenigstens die meisten zeigen, der vom Körper des Kometen aus, allemal nach der

10. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 68

1833 - Halle : Schwetschke
68 Allgemckne Einleitung, Die Höhe der Berge, so beträchtlich uns auch einzelne schei- nen, ist doch nur unbedeutend gegen die Masse des Erdballs; die höchsten, genau gemessenen Berge der Erde betragen noch nicht ‘/seo des halben Erddurchmessers, und verhalten sich also, nach einem alten Vergleiche, etwa wie die kleinen Erhabenheiten auf der Schale einer Citrone zu der Masse dieser Frucht. Die Berge des Mondes, und vorzüglich der Venus, sind dagegen viel bedeuten- der. Man bestimmt die Höhe der Berge nach der Erhebung ihres Gipfels über der Meeresfläche, und man mißt diese Höhe, wo es die Umstände erlauben, durch eine trigonometrische Messung, ge- wöhnlicher aber durch Barometer-Beobachtungen (s. S.35.). Für den höchsten Berg auf Erden wurde bisher immer der Chimboraeo in Süd-Amerika gehalten, welcher über 20000 Fuß hoch ist; neuere Beobachtungen englischer Offiziere haben indeß gezeigt, daß im Reiche Nepaul, zwischen Indien und Thibet, imhimalaya- oder Zmaus-Gebirge sich mehrere bedeutend höhere Berge befinden, wovon der höchste der Dhawalagiri oder Dholagir über 26000 Fuß, nach einer andern Messung gar über 27000 F. hoch seyn soll. Zn Europa haben die Berge nur eine mäßige Höhe: der bedeu- tendste von allen, der Montblanc in Savoyen, ist nur etwas über 14600 Fuß hoch. Die Höhen der bekanntesten Berge werden in der Beschreibung der Länder, in welchen sie sich befinden, angege- den werden. Die Gebirge werden auf verschiedene Weise einge- theilt: in Hinsicht auf die muthmaßliche Zeit ihrer Entstehung un- terscheidet man Urgebirge, welche man als die ältesten betrach- tet; Uebergangsgebirge, welche später entstanden und da- her auf dem Fuß der Urgebirge aufgelagert sind, und Flötzge- birge, noch jüngere, welche wiederum auf den Abhängen der Uebergangsgebirge liegen. Zuweilen rechnet man auch noch die aufgeschwemmten oder Seifen - Gebirge hinzu, welche als die jüngsten von allen auf dem Flötzgebirge liegen. Ein Gebirge besteht selten oder nie aus einer einförmigen Masse, son- dern aus mehreren, meist schichten- und bänkeweise über ein- ander liegenden Substanzen. In den Ur- und Uebergangsgebir- gen fallen diese Schichten oft sehr steil nach der Ebene ab, zuwei- len sind sie beinahe senkrecht, dann sagt man: sie stehen auf dem Kopf. Die Schichten der Flötzgebirge, oder die einzelnen Flötze, nähern sich mehr und oft gänzlich der horizontalen Rich- tung. Nach der Beschaffenheit der Substanzen, woraus ein Ge- birge besteht, erhält es wiederum verschiedene Namen, wobei man sich nach den Substanzen richtet, die sich am meisten auf der Ober- fläche des Gebirges befinden: so unterscheidet man z. B. Granit- gebirge, Schiefergebirge, Kalkgebirge u. s. w. Die Wissen- schaft, welche sich mit der Kenntniß der Gebirge in Hinsicht auf die Beschaffenheit und die Verhältnisse der über einander gelagerten Substanzen beschäftigt, heißt die Geognosie oder Gebirgs-
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