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Gewölbe zu erstrecken braucht, wie der Anblick zu leh-
ren scheint. Da nämlich die Erde und das Master un-
durchsichtig sind, so werden wir die Körper, die eine
solche Lage haben, daß die von unserm Auge nach den-
selben gezogenen Linien die Masse der Erde oder des
Wassers schneiden, nicht sehen können. Ist daher die Ober-
fläche der Erde eine Ebene, so werden wir nur diejeni-
gen Körper sehen, die über dieser Ebene ( die Erde selbst
mag sich bis an das Himmels-Gewölbe erstrecken, oder
nicht ) erhaben sind. Hat aber die Oberfläche der Erde
eine gekrümmte Gestalt, so wird dasselbe von derjenigen
Ebene gelten, welche die Erdfläche an dem Standpunkt
des Beobachters berührt.*) Diese Ebene, deren Lage
in der mathematischen Geographie von der größten Wich-
tigkeit ist, heißt die Ebene des Horizonts. Ein Kreis,
den man sich in derselben, aus dem Standpunkt des Be-
obachters als Mittelpunkt, mit einem unendlich großen
Halbmesser beschrieben denkt, heißt der Horizont. Um
in Beziehung auf die Lage dieser Ebene keine Unbe-
stimmtheit übrig zu lassen, muß man für dieselbe die
Oberfläche der Erde, so wie sie nach Wegnahme aller
Erhöhungen und Vertiefungen seyn würde, annehmen.
Die Oberfläche des Meeres, wenn es in Ruhe ist, stellt
dieselbe in der größten Regelmäßigkeit dar. Man nimmt
daher für jeden auf dem Meere genommenen Standpunkt
die Oberfläche desselben, und für jeden auf dem festen
Lande genommenen diejenige Oberfläche als die Ebene
des Horizontes an, welche das Meer annehmen würde,
wenn es sich bis zu dem Orte der Beobachtung erstreckte.
Es läßt sich indessen ans Gründen der Naturlehre leicht
zeigen, daß diese Oberfläche dieselbe ist mit der eines je-
den stillstehenden Wassers. Die Oberfläche einer jeden
in einem Gefäße ruhig stehenden Wassermasse stellt da-
her, wenn sie gehörig erweitert wird, die Ebene des Ho-
rizonts dar.
An merk. Die Richtung, nach welcher ein, an
seinem obern Ende befestigter und unten mit einem Ge-
*) Man sagt von einer Ebene, daß sie eine gekrümmte Ober»
fläche berührt, wenn sie mit derselben nur einen Punkt
gemeinschaftlich hat.
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Wichte beschwerter, völlig biegsamer, Faden gespannt
wird, heißt die Richtung der Schwere. Aus Gründen
der Naturlehre ist nun ebenfalls leicht einzusehen, daß
die Oberfläche des stillftehenden Wassers allenthalben auf
der Richtung der Schwere senkrecht stehen müsse. Denn
jene Oberfläche bestimmt sich eben durch den Druck und
Gegendruck, welchen die Gewichte der einzelnen Wasser-
theilchen gegeneinander ausüben. Wegen der Flüssigkeit
oder leichten Verschiebbarkeit seiner Theilchen kann daher
das Wasser nicht eher in Ruhe seyn, bis die Oberfläche
desselben nach allen Seiten hin mit der Richtung der
Schwere gleiche Winkel macht. Dieser aus der Natur-
lehre hergeleitete Satz wird auch durch die Erfahrung
auf das vollkommenste bestätigt. Je mehr sich die Werk-
zeuge und Methoden der Beobachtungen verbessert ha-
den, desto mehr hat man sich von seiner völligen Rich-
tigkeit überzeugt. Hieraus ergibt sich also noch ein neues
Mittel, die Lage des Horizonts an jedem Orte zu fin-
den^ wenn man nämlich nur eine Ebene so legt, daß
sie auf der Richtung der Schwere senkrecht steht.
§. 4. Auf unserer Erde sind nun schon sehr viele
und große Strecken von Reisenden durchstrichen; auch
ist sie schon mehrmals, indem man immer nach derselben
Richtung segelte, umschifft worden. Nirgends aber hat man
dadurch einen Ort gefunden, wo der Himmel und die Sterne
auf der Oberfläche der Erde oder der Meere aufliegen.
Hieraus allein folgt schon, daß das Aufsteigen der Sterne
aus dem Meere blos scheinbar ist, und nur dadurch ent-
steht, daß dieselben sich über die mathematische
Ebene, welche durch die unendlich erweiterte Oberfläche
des Meeres gebildet wird, erheben. Ueberhaupt wird
aus §. 14. erhellen, daß der größte auf der Erde mög-
liche Abstand zweier Punkte gegen die Entfernung des
nächsten unter denjenigen Sternen, die man Firsterne
nennt, unendlich klein ist. Man kennt auch bis jetzt
kein Mittel, die Entfernung der Firsterne von der Erde
oder auch ihre Entfernung von einander zu messen. Al-
les, was wir daher über diesen Gegenstand wissen, be-
zieht sich nur auf die Winkels welche theils die Ebenen,
worin die Sterne sich befinden, oder bewegen, theils
die geraden Linien, die man von unserm Auge nach zwei
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ihm entfernt und wenn diese Maßregel nochmals wiederholt wird (Anab. Iii, 2 u. Iv, 1).
Manns zucht. Am auffallendsten ist in der Heeresverfassung für unser neuzeitliches Empfinden wohl die Mangelhaftigkeit der Zucht im Heere, des Unterwürfigkeitgefühls gegenüber dem „Vorgesetzten“. Das ist größtenteils auf die Art der Heeresbildung überhaupt zurückzuführen. Die Verfassung der Truppe war eine demokratische: jeder Soldat fühlte sich seinen Offizieren gegenüber als freier, mehr oder weniger gleichberechtigter Mann, und man hat mit Recht die Zehntausend einen „wandernden Kriegerstaat" genannt. Daher die allgemeinen Heeresversammlungen, wo jeder sich für berechtigt hielt, auch gegen die Führer aufzutreten und sie zur Rechenschaft zu ziehen.
5. Mafce und Münzen.
Griechische Längenmaße.
1 Fuß...................= etwa 30,5 cm
1 Elle = 1,5 Fuß = ,, 46,0 „
1 Schritt = 2,5 „ = „ 76,7
1 Klafter = 6 ,, = ,, 1,85 m
1 Pie thron = 100 ,, = . ,, 30,5 ,,
1 Stadion =600 ,, — 6 Plethra = etwa 185 m.
Die persische Parasange ,,wird gewöhnlich — 30 Stadien = % geographische Meilen angesetzt.'•
Es kehrt auch der Ausdruck „Stathmos“ häufig wieder. Er bedeutet ursprünglich den „Halteplatz“, dann aber auch den „Tagmarsch“, d. h. die Strecke, die das Heer von einem Halteplatz zum ändern zurücklegt, durchschnittlich 5 Parasangen.
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welchen ja die Erscheinungen der Jahreszeiten gebunden sind. Die
Dauer des „tropischen Jahres" wurde auf 365 Tage 6 Stunden
festgesetzt. Man teilte dann dieses Jahr in 12 „Sonnenmonate",
die uns als unsere Kalendermonate wohl bekannt sind.
Speciell auch unseren Vorfahren dienten der Laus und die
Phasen des Mondes so zu sagen als Zeitmesser. Es ist bekannt, daß
z. B. die Volksversammlungen der alten Germanen regelmäßig zur
Zeit des Voll- und Neumondes stattfanden.
Über die Einwirkungen des Mondes auf unsere Erde siehe
Jakob, „Weltkunde", Seite 103 f.
Die Lufthülle der Erde und ihre wichtigsten Eigenschaften.
Atmosphärische Erscheinungen.
An der Erdoberfläche wechseln Wasser und Festland mit ein-
ander ab — beide umflossen von einer Gas- und Dampfhohl-
kugel, die wir Luft nennen.
Die Lufthohlkugel oder Atmosphäre besteht aus einem Gemenge
von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure. In geringer Menge
ist diesen Bestandteilen auch Wasserdampf beigemischt und zwar
durchschnittlich in wärmeren Gegenden mehr als in kälteren, im
Sommer mehr als im Winter, auf Ebenen mehr als ans Bergen,
bei Tag mehr als bei Nacht.
Indem die Sonne ihre erwärmenden Strahlen über die Erd-
oberfläche ausgießt, veranlaßt sie die Verdunstung von Wasser.
Unendlich feine Dunstbläschen erheben sich in die Luft, steigen darin
höher und höher, werden von ihr fortgeführt, bis sie infolge der
Berührung mit kälteren Luftregionen eine Abkühlung erfahren. Hat
die letztere einen gewissen Grad erreicht, so verdichtet sich der Wasser-
dunst und wird unserem Auge als Nebel, Wolke u. s. w. sichtbar,
bis er unter gewissen Umständen als Tau, Regen, Schnee, Hagel re.
wieder zur Erde gelangt. Die Eigenschaft der Luft, das zumal
vom Meere und anderen Gewässern aufsteigende Dunstwasser auf-
nehmen, fortführen und wieder an die Erdoberfläche abgeben zu
können, ist von unendlicher Wichtigkeit für den ganzen Haushalt
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Einleitung.
Meile ist etwa eben so groß. Die französische Liöh (lieiie) hält
14173' rheinisch; englische und Seemeilen sind weit kleiner. In
Rußland wird nach Wersten gemessen; auf 1 deutsche Meile
gehen 7 Werste.
Man lerne nicht bloß mit dem Maßstab umgehen; man übe
sich auch im Abschätzen nach dem bloßen Augenmaß.
§. 12. Flächenmaß. Man mißt die Flächen nach Qua-
draten. Quadratzvll d", Ouadratfuß □ Quadratruthe [H0,
Quadratmeile oder Geviertmeile dm. Beim Abschätzender Aecker
werden die Benennungen gebraucht: Morgen, Joch, Juchart, Tag-
werk. — Ein Berliner Morgen hat 180, ein Frankfurter 160
Quadratruthen; ein großherzogl. Hessischer hält 400 Quadr.
Klafter; ein Bairisch Tagwerk 400 Quadr. Ruthen.
Wie Entfernungen, Höhen und Flächen gemessen werden, lehrt
die Geometrie; bei sehr großen Entfernungen wird astronomische
Berechnung angewandt. Was man gemessen, läßt sich in gleichen
Verhältnissen durch den verjüngten Maßstab aufs Papier bringen.
Was ist ein verjüngter Maßstab?
§. 13. Die Heimatskarte. — Was in den vorigen
Paragrafen gelernt ist, und die damit verbundenen Uebungen im
Bergschraffiren sind nun zunächst auf die Karte der Umgegend
anzuwenden. Weiß man die Entfernung benachbarter Dörfer,
Städte und Höhen, achtet man auf den Strich der Berge und
Lauf der Flüsse, und bemerkt sich die Weltgegenden, so läßt sich
schon ungefähr eine Karte der Heimat entwerfen. Leichter wird
es, wenn die einzelnen Theile derselben auf der großen Schul-
tafel vorgezeichnet werden, und die Schüler nachzeichnen. Im
Nothfall reicht auch das Einüben auf einer Wandkarte hin, die
das Heimatland darstellt.
Anmerkung. Der Verfasser hat in seinem größeren Lehrbuche,
dritte Auflage pag. 47 ff. eine Anleitung gegeben, wie dies
am zweckmäßigsten geschehen könne.
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TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Einleitung.
Baien re. hinzu. Die Thaler eines Gebirgs läßt man mit Flüssen
versehen, und zuletzt ein ganzes Flußgebiet zeichnen.
§. 9. Um sich auf der Erde und auf Landkarten zurecht zu
finden (zu orientiren), muß man die Himmelsgegenden
kennen. Die vier wichtigsten sind: Nord oder Mitternacht, Süd
oder Mittag, Ost oder Morgen, West oder Abend. Wo ist
der große und kleine Bär, und wo der Polarstern? — Am
21. März und 21. September geht die Sonne im wahren
Ostpunkte auf, und im wahren Westpunkte unter.
Der runde Kreis um uns her, wo der Himmel die Erde
zu berühren scheint, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Man
bemerke darin die vier Hauptgegenden des Himmels: Nord, Süd,
Oft u. West; und dazwischen: Nordoft und Nordweft, Südoft
und Südwest. Was ist eine Windrose?
Uebung im Orientiren, z.b. nach welcher Himmelsgegend liegen
die Wände des Schulzimmers, die Staduhore, die nächsten Anhöhen
und Dorfschasten?
§. 10. Man hat aber nicht blos zu wissen, nach welcher
Weltgegend ein Ort vom andern liegt, wie die Berge sich ab-
dachen, wohin die Thäler streichen, und welchen Lauf die Bäche
und Flüsse nehmen; wir müssen auch den Abstand der Oerter
von einander und den Höhenunterschied der Berge, Thäler
und Ebenen kennen, und wie hoch wiederum diese über dem
Meerspiegel liegen. Erklärung des Wortes See höhe.
Die Frage, welche Seehöhe hat der Schulort? läßt sich auch so
fassen: wie tief müßte man den Schulort sich senkrecht herabgedrückt
denken, wenn das Meer nach Wegräumuug des dazwischen liegenden
Landes bis zu uns herantreten sollte?
§.11. Längenmaße. Was ist Decimal- und was Duo-
decimalmaß? 12 oder 10 Linien sind 1 Zoll; 12 oder 10 Zoll
ein Fuß; 2 Fuß ein gewöhnlicher Schritt. Die Ruthe hält
12 Fuß. Statt Ruthe, Fuß, Zoll, Linie braucht man die Zeichen:
°, ", Ein Klafter (toise) hat 6/ pariser oder 6' 2"
x/'t“ rheinisches od. preußisches Maß. — Die Franzosen messen
auch nach Metern; 1 Meter hat 38 rheinische oder 40 darm-
ftadtische Zoll. Eine geografische Meile enthält 1970 Ruthen oder
23635^/2fuß rheinisch, oder 22842^ pariser Fuß; die deutsche
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]