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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 46

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
46 Vorläufiger Begriff unterstützte Perikles. Pythagoras wurde der Stif- ter der italischen Philosophen-Secte. Der weise Sokrates trug eine bessere Religion und Moral vor; sein Schüler Placo war ein glücklicher Lehrer vieler Griechen. Herodocus wurde der Vater der Ge- schichte, und Hippokrates der Arzneykunde. Die Dichtkunst kam durch den Sophokles und andere zu einer großen Vollkommenheit. Allein eben diese Griechen schwächten sich bald selbst durch Zwietracht und Kriege, so daß Philipp, König von Macedo- nien, sie desto leichter ihrer Freyheit berauben konnte. Indessen hoben die Römer die königliche Regie- rung bey sich auf, und übertrugen Eonftstn, auch andern obrigkeitlichen Personen, die höchste, aber ein- geschränkte Gewalt. Aus Griechenland holten sie sich Gesetze. Mit den italienischen Völkern führten sie fast beständige und siegreiche Kriege. Ein Theil der Juden kehrte im Anfänge dieses Zeitraums aus dem babylonischen Reiche in ihr Vaterland zurück; daselbst hatten sie an Esdra einen Wiederhersteller ihres Gottesdienstes und ihres Staates, welche linter persischer Botmäßigkeit fortdauerten. So brachte auch Confueius (Kougfutzee) zu diesen Zeiten die noch herrschende' Religion von Sina, dessen Geschichte nun erst zuverläßig wird, zuerst in Aufnahme. Sechster Z eitr au m. 2- d. W. Von Alexander bis auf Christus, oder 3648*398;. von der makedonischen Herrschaft in drey Welttheilen bis zum Ursprünge des Christenthums. Er begreift beynahe die letzten viertbalbhundert Jahre vor Christus in sich. Der macedonische Held Alexander eroberte nun das persische Reich unter dem Darius Codomannus, und dazu noch andere Län- der in Asien, wie auch Aegypten; erhielt die Griechen in der Abhängigkeit, und machte zugleich ihre Künste weit

2. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 45

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
45 der Weltgeschichte. Europa viele Züge vor, welche den übrigen Völkern beschwerlich fielen; doch gab es unter den Scythen einen weisen Anacharsis. Drako, und noch vor- züglicher Solou, waren die Gesetzgeber des neuen athenischen Freystaatö; zu Lokn war es Zaleukus. Die Korinther baueren Syrakus; und überhaupt thaten sich die Griechen durch Scharfsinn, Wiffen- schaft, Handlung und Schifffahrt hervor, mit deren Hülfe sie viele Pflanzstäbte anlegten. Thales, einer ihrer berühmten Weisen, stiftete die erste pbiloso- phjsche Sccte in Kleinafien, wo auch der Fabelleh- rer Äcsopus berühmt wurde. Fünfter Zeitraum. 2. d. W. Von Kyrus bis auf Alexander, oder 3446*364,8. von der Gründung der großen persischen Monarchie bis auf die 'Ausbreitung des macedönl- scheu Reichs in drey Welttheilen. Mieder ein Zeitraum von ungefähr zweyhundert Jahren, et- was über das dreyhundertste Jahr vor Christi Geburt hinaus. Mit dem Anfänge deffelben unterwarf sich Kyrus, der bereits das medlsch-assyrische Reich nebst dem jydischen unter seine Gewalt gebracht hat- te, auch das babylonische, und machte schon dadurch sein persisches Reich zum mächtigsten in der Welt. Seine Nachkommen eroberten auch Aegypten, das sich oft und vergebens empörte, einen Theil von In- dien, und machten sich Macedonien zinsbar. Aber die Scythen, und noch weit mehr die Griechen, vereitelten ihre Angriffe und Plane. Diese lehtern widerstanden nicht nur dem Terxes und andern per- sischen Monarchen in ihrem Vaterlande; sondern be- kriegten auch sie selbst in Asien. Damals zeigte sich dieses Volk in seinem höchsten Glanze. Cs siegte unter seinen großen Feldherren Mütiades, Themr- stokles und manchen andern. Die schönen Künste unter-

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 54

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
54 Vorläufiger Begriff lichen Europa, fanden die Pabste wenig Schwierig- keit, sich zu Oberherrn dieses Welttheils .aufzuwerfcn. Dieser große Entwurf, an welchem, schon vorher war gearbeitet worden, wurde von Gregor Vii. völlig auögesührt. Fünfter Zeitraum. I. n. C. G. Von Gregor Vh. und Gottfried von 1096? 1 j2o. Q50u,i[0n bis zu Co on und luthern, oder von dem Anfänge der unbeschrankten päpstlichen Herrschaft und des Kreuzzüge bis zu der Ent- deckung der neuen Welt, Zertrümmerung des. päpstlichen Reichs und neuen Aufklärung in Europa Dieser Zeitraum begreift etwas über vier- hundert Jadre. Das neugeschaffcne Reich . der- Päbste zeigte sich nun in seiner ganzen Macht. Sie setzten Könige ein imb ab, forderten beynahe von allen europäischen Reichen einen Tribut, und befestig- ten stch im Besitze dieser angemaßten Rechte durch die Einführung ihres Gesetzbuchs, durch die Inqui- sition und Kreuzzüge wider die Ketzer, durch Bann, Aaterdict, Mönche und viele andere Mittel. Aber schon von der Mitte dieses Zeitraums an, wurde ihre Gewalt theils durch ihr unvorsichtiges Betragen, theils durch den Widerstand einiger Fürsten, zahlrei- cher Parteyen und freymüthiger Kirchenversanuulungen wankend gemacht. Sie trugen auch sonst viel dazu Hey, daß heidnische Völker zum Christenthume ge- wacht oder genöthigt, und dadurch die Granzen ihres Erichs erweitert wurden. Bey dem Aufkommen der scholastischen Theologie und dem Ursprünge der Universitäten, welche die Gelehrsamkeit unter Men- schen alirr Art auszubreiten anstngen, vergaßen die Pabste ihre Vortheile nicht. Von ihnen wurden die Kreuzzüm, oder die Kriege wider die Araber und Türken, in Gang gebracht und unterhalten, die ihrem An-

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 25

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 25 Vornehmste Xviii. Aber aus diesen geringen Ucber- Volker. bleibseln entstand gegen das siebzelmhun- dertste Jahr der Welt ein neues Menschenge- schlecht, das sich nach und nach in Völkerschaften vertheilte, und aus Asien auch in die andern Welt- Assyrier. theile überging, dinier diesen Völkern (ha- ken sich zuerst, bald nach dem Jahre 1800, die As- syrier hervor. Sie stifteten ein Reich, das überden größten Theil des mittäglichen Asiens, auch eine Zeit lang über 'Aegypten und ein Stück 'Aethiopien, herrsch- te. Von Mumod und Assuc gegründet, vom Mi- nus und von der Ssmiramis ungemein erweitert, war dieses babylonisch-assyrische Reich viele Jahrhun- derte nach einander den benachbarten Völkern fürch- terlich, wurde daraus wieder in die drcy Völker und Reiche, aus welchen es hauptsächlich war zusammen- gesetzt worden, in das Assyrische, Babylonische und Medische, aufgelöst, und fiel endlich, sechsthalb bis sechshundert Jahre vor Christi Geburt, gänzlich in die Gewalt des persischen Monarchen Kyrus. In dem ersten Anfänge desselben kamen die Abgötterei) und die Sternkunde auf; nachmals blühte daselbst die Baukunst nebst vielen andern Künsten; aber krie- gerische Begebenheiten füllen meistentheilö die Ge- schichte dieses Volkes aus, das sich endlich ganz ver- loren hat. Aegyptier. Xix. Zu gleicher Zeit mit demselben wurden in Afrika die Aegyptier berühmt. Hundert und fünfzig Jahre ungefähr nach der Sündfluth soll Me- rz. Was für ein merkwürdiges Volk kommt nach dem achtzehn-- hunderrsten Jahre der Welt zuerst in Asien vor? — Was hat dies Volk gethau? 19. That sich nicht zu gleicher Zeit in Afrika auch ein Volk aus- nehmend hervor? — Wodurch sind die Aegyptier berühmt geworden?

5. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 1

1915 - Gotha : Perthes
Zur Einführung Man kann dies Buch ein Vermächtnis Karl Lamprechts nennen, ein letztes Wahrzeichen seines bis zum Tode unermüd- lichen Strebens, den innersten Triebkräften der geschichtlichen Entwicklung seines Volkes nachzuspüren und durch die ge- wonnenen Erkenntnisse und ihre Einprägung ins Zeitbewußt- sein auch seinerseits Stein auf Stein zu fügen an dem großen Kulturbau der Menschheit. Lamprecht aber war nicht nur Forscher und Gelehrter; er trug den Stempel jener höheren Geistigkeit, die alle großen Bahnbrecher über den festumhegten Kreis der Überlieferung weit hinaus neue Lande der Ver- heißung schauen läßt. Das Feuer des Prometheus glühte in ihm, und wenn das bekannte Wort den Geschichtschreiber einen rückwärtsgewandten Propheten nennt, so war er außerdem auch ein vorwärts schauender — der eine kann ja ohne den anderen nicht echt sein. Einem Manne, der sich über den Aus- bruch des Weltkrieges (den er mit Sicherheit voraussah) nur um zwei Jahre verrechnet hat, während der Philister schon glaubte, von einem ewigen Weltfrieden träumen zu können, dürfen wir wohl als gutem Führer vertrauensvoll die Hand reichen, um uns durch den Irrgarten vergangenen Geschehens leiten, uns verborgene Gesetzmäßigkeit erklären, uns die goldenen Adern, die aufwärts führen, zeigen zu lassen; denn wir wollen sehend werden in uns selbst und unserer Herkunft — heute mehr als je! In seiner bekannten letzten größeren Arbeit „Deutscher Aufstieg" durcheilt Lamprecht den jüngsten, für die Gegen- wart wichtigsten Zeitabschnitt der deutschen Geschichte von 1750 an und erleuchtet oft blitzartig weite Strecken unserer Entwicklung. Vielfachen Wünschen von Lesern jener Schrift nachkommend Zeugnisse. 1

6. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 6

1915 - Gotha : Perthes
6 Zur Einführung 1. Philosophie, Weltanschauung, Wissenschaft, Erziehung. 2. Religion und Theologie. 3. Dichtung. 4. Kunst (soweit sie durch schriftliche Zeugnisse zu bezeichnen war). 5. Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft. Mit Hilfe dieser Einteilung sind die zahlreichen Kostproben aus den verschiedenen Jahrhunderten hoffentlich mundgerecht und leicht genießbar gemacht. Es ist mir ein schmerzlicher Gedanke, daß ich dieses Buch seinem geistigen Urheber nicht mehr persönlich widmen kann, son- dern nur seinem Andenken. Mit welcher regen Teilnahme ver- folgte Karl Lamprecht in den letzten Wochen seines Lebens die Entwicklung dieser Schrift, wie griff er immer wieder, auch aus der Ferne und auf dem Krankenlager, belebend, anregend und helfend ein, ohne jemals die Wünsche und Vorschläge des Her- ausgebers und des Verlegers zu unterschätzen! So schulde ich ihm über das Grab hinaus unauslöschlichen Dank. Möge das Buch in seinem Geiste wirken! Herzlichen Dank schulde ich außerdem für mannigfache För- derung und Unterstützung der Verwaltung des Königlich Säch- sischen Instituts für Kultur- und Universalgeschichte bei der Uni- versität Leipzig und den Herren Verlegern, die mir in lie- benswürdiger Weise den Abdruck der Stellen aus den bei ihnen erschienenen Werken erlaubten. Dresden, im Frühsommer 1915. Alfred Hönger.

7. Bd. 1 - S. 20

1835 - Eisleben : Reichardt
20 Einleitung. zu Mittelpunkten haben, die nördliche den Nord- und die südliche den Südpol. Sie machen einen Bogen von 47 Graden oder 705 Meilen. Die Kalte ist in diesen Zonen am größten, weil die Sonnenstrahlen beständig äußerst schräge fallen. An der Gränze der gemäßigten Zonen haben hier die längsten Tage und Nächte eine Länge von 24 Stunden, aber weiter hin nach den Polen neh- men sie um ganze Monate zu. Jahres- und Tageszeiten sind in beiden kalten Zonen einander entgegengesetzt. Frühling und Herbst haben eine solche Kürze, daß sie vom Sommer und Winter kaum unterschieden sind; der Sommer ist heiß aber kurz, beginnt oft erst mit dem Julius und endigt schon in der letzten Hälfte des Au- gusts, der Winter ist desto länger und von großer Kälte begleitet. Die nördliche kalte Zone ist uns weit mehr bekannt, als die süd- liche, und die Schifffahrer sind daselbst wenigstens bis zum 82ften Grade der Breite vorgedrungen; und man kennt in derselben viele Länder; dagegen ist das Gebiet der südlichen kalten Zone fast ganz unbekannt, und scheint beinahe ganz aus Meer zu bestehen. Der bekannte Cook und in den neuesten Zeiten Vellinghausen und Weddell haben sich große Verdienste um die nähere Unter- suchung der südlichen kalten Zone erworben. Cook konnte jedoch nicht weiter als bis zum 71° 10' der südlichen Breite gelangen; und damals waren Südgeorgien und Sandwichsland die südlichsten Länder, die man entdeckt hatte, die aber, so wie auch das in den neuern Zeiten von einem Nordamerikanischen Seefahrer Smith entdeckte Neusüdshetland und die von dem Britten Weddell entdeckten Austral-Orkaden, noch nicht den südlichen Polarkreis er- reichen, sondern ihrer Lage nach zu der südlichen gemäßigten Zone gehören. Nur der Russische Seefahrer Vellinghausen, der auf seiner 1819 —1822 gemachten Entdeckungsreise bis zum 70° der südlichen Breite kam, fand unter 69° 50' s. Br. eine Insel, die er Insel Peters s. nannte, und eine Landküste, welcher er den Namen Alexanders I. Küste gab, und diese sind die südlichsten Länder die man bis jetzt gefunden hat. Doch am weitesten in der südlichen kalten Zone ist der oben genannte Weddell vorgedrungen, welcher bis zum 74° 15' s. Br. gelangte, wo das Meer, das er König Georgs Iv. See nannte, frei von Eisfeldern war. Er schloß aus diesem Umstande, daß auch das ganze Meer bis zum Südpole hin frei von Eise sey, und daß es einem künftigen See- fahrer leichter seyn werde, diesen zu erreichen, als den Nordpol. Die südliche Halbkugel ist um 10 Breitengrade kälter, als die nördliche. Z. B. auf dem Feuerlande, das ohngefähr gleiche Breite mit dem nördlichen Deutschland hat, herrscht eine Isländi- sche Temperatur. Südgeorgien, auf der südlichen Halbkugel, unter gleicher Breite mit dem südlichen Theile Dänemarks in der nörd- lichen Halbkugel gelegen, bringt nur zwei Pflanzenarten hervor. Neusüdshetland, zwischen 60 und 61° s. Br., unter welchen Pa-

8. Bd. 1 - S. 62

1835 - Eisleben : Reichardt
62 Einleitung. ten macht: „Diesen schrecklichen Phänomenen geht in der Regel eine tiefe Stille vorher. Die Sonne ist wie mit einem blutigen Schleier überzogen, die ganze Atmosphäre ist entzündet, und auch nicht der leiseste Windhauch erhebt sich, um das Athmen zu er- leichtern. Nach und nach fangt das Meer an hohl zu gehen, es rollt mit schrecklichem Gebrause seine Wogen ans User, und ein sanfter kühler Wind wird fühlbar; allein plötzlich wird derselbe so heftig, und wechselt so oft, daß in wenigen Augenblicken von allen Seiten des Horizontes Wolken aufsteigen, und über die ganze Na- tur ein trauriges Halbdunkel verbreiten, welches die erschrocknen Seeleute und die armen Einwohner mit den schlimmsten Ahnun- gen erfüllt. Jetzt, nach einigen Minuten, stoßen die von verschie- denen Seiten heraufbrausenden Winde wüthend gegen einander, lassen weit und breit ihr furchtbares Geheul ertönen, durchwühlen das Meer bis auf den tiefsten Grund, und thürmen ungeheure Wogen empor, deren Anblick die Seele des Schiffers mit Grauen und Entsetzen erfüllt. Durch ihr Wüthen werden die so äußerst gefährlichen Wirbelwinde erzeugt, denen kaum zu widerstehen ist, und welche die obern Gipfel der Wogen in dicke Nebelwolken auf- lösen. Wahrend aber der Orkan auf das Meer seine Wuth in vollen Strömen ausschüttet, verbreitet er auf dem Lande Tod und Verderben. Nichts vermag hier seiner Heftigkeit Widerstand zu leisten. Tief eingewurzelte Baume, fest gebaute Hauser, reiche Aerndtcn, der Stolz der Felder, Orangen- und Citroncnwaldchen, Alles wird in den Staubwolken mit fortgerissen, und in wenig Stunden steht der Landmann die Frucht seiner mühevollen An- strengungen völlig zerstört und vernichtet. Der schreckliche Auftritt wird noch furchtbarer durch das zerstörende Feuer des Donners, der zwischen das Brüllen der Winde und Wasserwegen nun auch noch unaufhörlich seine Blitze schleudert, und auf diese Weise öf- ters noch den letzten Zufluchtsort, den der Sturm verschont hat, in Asche legt. Dergleichen Orkane dauern 10 bis 12 Stunden, sel- ten langer, und der Barometer steht wahrend der Zeit immer un- ter Sturm. Ein Schiff, das solchen Sturm kommen sieht, muß entweder den Hafen zu erreichen suchen, um hier vor seiner Ge- walt sich zu sichern, oder es muß schnell das hohe Meer gewin- nen, um hier glücklicher Widerstand leisten zu können; denn in der Nahe der Küste zu bleiben, würde unausbleiblich Schiffbruch und Tod herbeiziehen." Die Geschwindigkeit des Windes ist selten ganz gleichförmig, sondern man unterscheidet deutlich Wind wellen und Wind- stöße. Bei jenen ist die Luft zwar anhaltend in starker Bewegung, aber doch sekundenweise starker oder schwächer; bei diesen pflegt auf eine nur wenige Sekunden anhaltende, aber sehr starke Be- wegung plötzlich eine ziemlich ruhige Luft zu folgen. Oft ist der Wind an dem einen Orte sehr heftig, wahrend kaum 20 oder 30 F.

9. Bd. 1 - S. 33

1835 - Eisleben : Reichardt
Einleitung. 33 beträgt 63,800, des Nils 52,600, der Wolga 30,100 und der Do- nau 14,400 Qm. §. 25. Das große Weltmeer laßt sich in das innere und äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil desselben zwischen der Nord- und Ostseite der neuen Welt und der Nord- und Westseite der alten Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein- geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann; hinge- gen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt auf der West- und Süd- seite und die neueste Welt auf allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere Weltmeer genannt werden kann. Der Grund des Meeres ist keine bloße Ebene, sondern wechselt mit Vertiefungen und Erhöhungen, mit Thalern, Bergen und Berg- ketten. Ragen einzelne Berge oder ganze Bergketten über das Wasser empor, so bilden sie Inseln, oder Klippen, wenn sie bloße Felsen oder Felsenzacken sind. Halbinseln nennt man aus dem Meere hervorragende Gebirge, die aber nur auf der einen Seite mit einem Festlande zusammenhangen. Sind mehrere Klip- pen an einander gereihet, so nennt man sie Riffe oder auch Scheeren. Unter Untiefen und Sandbänken versteht man größere Flächen von Seegebirgen, die noch vom Wasser überströmt werden. Hohe Sandbänke an den Mündungen der Flüsse heißen Barren, welche dem Einlaufen der Schiffe in dergleichen Flüsse hinderlich sind. Dünen sind wandelbare Sandhügel, die längs der Küste sich erstrecken, und das Land gegen das Eindringen des Meeres schützen. Watten sind Sandflächen an den Küsten, über welche die Fluth strömt, und bei der Ebbe das Wasser wieder abläuft. Ueber die Tiefe des Meeres weiß man im Ganzen nichts Bestimmtes. Nur einzelne Stellen und Theile sind in dieser Hin- sicht bekannt. Wenn man erwägt, daß der Seegrund voller Un- ebenheiten und eigentlich nur eine tiefer liegende Fortsetzung des festen Landes ist, so sieht man sogleich, daß die Tiefe des Meeres sehr verschieden sevn müsse. Dieß bestätigen auch die Messungen der Seefahrer. Oft findet das Senkblei an einer Stelle durchaus keinen Grund und eine mäßige Strecke davon Sandhügel und Klippen, die kaum 100 Fuß tief unter dem Wasser liegen. Die meisten Unebenheiten dieser Art trifft man in der Nachbarschaft des festen Landes und in den eingeschlossenen Meeren und Busen an. In der Nähe der Küsten läßt sich zum Theil aus der Be- schaffenheit derselben auf die Tiefe des Meeres schließen. An niedrigen und flachen Ufern ist das Meer seicht, an steilen, plötz- lich abgeschnittenen dagegen tief. Wo aber die tiefste Stelle im Meere, die daher auch die tiefste der ganzen Erdoberfläche seyn 3

10. Bd. 1 - S. 36

1835 - Eisleben : Reichardt
30 Einleitung. Farben über. An manchen Stellen ist das Meer in hohem Grade, zuweilen bis auf den Grund durchsichtig. Besonders merkwürdig ist die Durchsichtigkeit und außerordentliche Klarheit des Meerwas- sers zunächst bei den Westindischen Inseln. Ein Reisender sagt davon in seiner Reise nach den Bahama-Inseln: „Wenn man in einem Boote zwischen den kleinen Inseln herumfährt, so ge- nießt man den herrlichsten und seltensten Anblick. Das Boot schwimmt auf einer krystallenen Flüßigkeit, in welcher es, wie^in der Luft zu hängen scheint. Man sieht auf dem reinen weißen Sande, der den Boden bedeckt, jede Kleinigkeit, tausenderlei Ge- würme, Seeigel, Seesterne, Schnecken und Muscheln, bunte Fi- sche; man schwebt über ganzen Waldungen von herrlichen See- pflanzen; von Gorgonien, Korallen, Alcyonien, Flabellen und man- cherlei buschigen Schlammgewächsen hinweg, die durch vielerlei Far- den das Auge nicht minder ergötzen und von den Wellen so sanft hin und her bewegt werden, als eins der blumenreichsten Gefilde über der Erde. Das Auge täuscht sich in Beurtheilung der Tiefe, in welcher man diese Gegenstände ansichtig wird. Man glaubt, mit der Hand Pflanzen pflücken zu können, welche bei genauerer Untersuchung mit einem 6 bis 10 Fuß langen Ruder kaum zu erreichen sind." Und von der Durchsichtigkeit des Meeres bei der Westindischen Insel Grenada sagt le Blond in seiner Reise nach den Antillen: „Ich konnte deutlich einige Klafter weit vom Ufer den Meeresgrund bedeckt mit Pflanzen von verschiedener Größe sehen. Er glich einer Wiese, über welche in langsamem Tempo die Schildkröte, der Meeraal und andere Thiere, Medusen, Meer- igel, Muscheln zogen, welche ihre Wohnungen auf dem Rücken trugen, während Fische von verschiedener Größe hier und dort gleichsam hinflogen: die kleinsten schlichen sich zwischen den See- pflanzen, den Mollusken rc. hin, und fanden dort Insekten, welche das Auge nicht wahrnahm." Eine der merkwürdigsten und schönsten Erscheinungen des Meeres ist das Leuchten desselben zur Nachtzeit. Gewöhnlich wer- den drei Arten dieses Leuchtens unterschieden. Die erste hat man in allen Meeresgegenden beobachtet, und sie besteht darin, daß, wenn ein Schiff bei der Nacht mit starkem Winde fährt, die Spur, welche das Schiff im Wasser hinter sich zurückläßt, zuwei- len einen hellen Glanz von sich giebt, der sich indeß nicht sonder- lich weit erstreckt. Diese Erscheinung findet nur an der Oberfläche des Meeres und nicht tiefer Statt, als das Schiff geht. Man erklärt diese Art des Leuchtens aus der Elektricität. Eine zweite Art des Leuchtens des Meerwassers zeigt sich nur in warmern Himmelsstrichen, und erfolgt bei Windstille, heißem Wetter und kleinem Wellenschläge. Die ganze Oberfläche des Meeres, so weit das Auge reicht, scheint alsdann in Brand zu stehen, und in der Nähe der Schiffe und anderer bewegter Körper wird dieser Glanz
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