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1. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 8

1902 - Leipzig : Freytag
8 Einleitung. schwierigeren Fragen auf frühere Arbeiten zurück, um darnach seine bisherigen Vorlagen berichtigen, ergänzen und erweitern zu können. Die von ihm nachgeschlagenen Werke galten zu seiner Zeit durchweg als die besten. *) Er benützte seine Quellen gewissenhaft, aber nicht kritisch, dazu stand er zu wenig über dem Stoffe. Daraus erklärt es sich, daß zuweilen fein Urteil über Geschehnisse und Personen im Laufe der Darstellung eine Wandlung erfährt. So wird er an dem Urteile über Wallenstein, in dem er bislang im Anschlüsse an seine katholischen Quellen den zielbewußten Hochverräter und Verschwörer gesehen hatte, gegen Ende der Darstellung irre, als ihn die Benutzung protestantischer Quellen die Tatsachen in anderer Beleuchtung sehen läßt; der anfänglich als Befreier des Deutschen Reiches gefeierte Schwedenkönig wird ihm zuletzt zum fremden Eroberer, den ein Deutschland günstiges Geschick noch eben rechtzeitig dahingerafft habe, ehe er die deutsche Verfassung und die Freiheit der Stände vernichten konnte. Schiller hängt also, das ist nicht in Abrede zu stellen, vollständig von seinen Quellen ab, steht aber nicht kritisch über ihnen, um ihren Wert beurteilen zu körnten.2) Und das hat er selbst am wenigsten verkannt. Als er dem Stoff von neuem bei Bearbeitung seiner Wallen-steintrilogie nahe trat, da sah er die Mängel, die seiner geschichtlichen Darstellung anhafteten, sehr genau und hätte am liebsten das ganze Werk umgearbeitet. — Aber im Inhalt liegt auch nicht der Wert des Werkes, sondern in der Darstellung und großartigen Ge-samtausfassung der Verhältnisse. Der Überblick über die Geschichte von der Reformation bis zum Ausbruche des Krieges, wie ihn das erste Buch bietet, die Ausblicke und Rückblicke, die klaren Auseinandersetzungen über die *) Ausgabe von Kükelhaus: S. 444. 2) Vergleiche: Überweg: „Schiller als Historiker und Philosoph". S. 139 slgde. und Janssen: a. a. O. S. 106—176, der aber Sch. vielfach nicht gerecht wird.

2. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 10

1902 - Leipzig : Freytag
10 Einleitung. im nächsten Kalender nur bis zum Tode Gustav Adolfs zu führen und äußerte sich jetzt, er fei herzlich froh, mit der ..beschwerlichen, verdrießlichen" Arbeit vorläufig an ein Ende gekommen zu fein. Aber der glänzende Erfolg, den das Werk hatte — binnen kurzem machte sich eine neue Auflage des Kalenders nötig und von allen Seiten spendete man dem Dichter reiches Lob — gab ihm neuen Mut und neue Kraft und er versprach feinern Verleger schon bis zum April einige weitere Bogen. Jedoch eine schwere Krankheit hinderte ihn an der Einlösung seines Versprechens. Erft in der zweiten Hälfte des Jahres 1791 konnte er wieder regelmäßig arbeiten und lieferte Göschen bis Oktober 6 Bogen. Er war bis zur Einnahme von Mainz durch Gustav Adolf gekommen. Die folgenden Abschnitte mußten den Dichter umsomehr reizen, als er schon an die Schaffung feiner Wallensteintrilogie dachte und Gustav Adolf zum Helden eines epischen Gedichtes zu machen gedachte. Aber eben diese dichterischen Pläne, die ihn mehr und mehr beschäftigten, verleideten ihm auch die Freude an der prosaischen Darstellung, da es ihn drängte, „etwas Poetisches vor die Hand zu nehmen". Aber das Werk rückte doch allmählich vor und nach schwerer Arbeit konnte er endlich am 21. September 1792 Körner jumrtd melden, daß er den letzten Bogen Manuskript abgesandt habe. „Ich hätte Lust", so schließt er den Brief, „mir durch ein Gedicht die Musen zu versöhnen, die ich durch den Kalender so gröblich beleidigt habe". Er war so rasch zum Abschluß gekommen, weil sein Interesse an der Arbeit so sehr erlahmte, daß er mit der Erzählung von Wallensteins Ermordung die ausführliche Darstellung abbrach, die Ereignisse bis 1648 in den engen Raum eines Buches zusammendrängte und eine Behandlung des Westfälischen Friedens und seiner Folgen mit einer geschickten Wendung als nicht zu seiner Aufgabe gehörig von der Hand wies. —

3. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 7

1902 - Leipzig : Freytag
Einleitung. Die höchsten Aufgaben, die der Geschichtsschreiber zu lösen hat, sind die künstlerische und die wissenschaftliches) Mißt man Schillers „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges" mit diesem Maßstabe, so bleibt das Werk hinter den zu stellenden Anforderungen zurück, da der Dichter nur die künstlerische Aufgabe gelöst hat. Aber sind wir berechtigt, von diesem Standpunkt aus das Buch zu betrachten und das harte Urteil Niebuhrs^) und derer, die sich ihm anschlossen, zu dem uusrigeu zu machen? Wir würden Schiller damit unrecht tun. Die Arbeit verdankt ihr Entstehen dem Anerbieten des Buchhändlers Göschen an Schiller, ihm für den Jahrgang 1791 seines „Historischen Kalenders für Damen" die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges zu liefern, wofür er ihm 400 Taler Honorar gewähren wolle. Es war also keine wissenschaftliche Bearbeitung des Stoffes, die Göschen von Schiller verlangte, sondern eine gefällige, besonders für Damen berechnet*1 Darstellung „dieses so merkwürdigen und reichhaltigen Gegenstandes". Auch die kurze zur Verfügung stehende Zeit — das Angebot erfolgte Ende 1789, der für den Kalender 1791 bestimmte Teil des Manuskriptes sollte Ansang August 1790 abgeliefert werden —- konnte weder Göschen fordern, noch Schiller daran denken lassen, den gewaltigen Stoff wissenschaftlich zu behandeln. So war der Dichter berechtigt, sich der gestellten Aufgabe so zu entledigen, wie er es tat. Er wählte immer eine neuere Darstellung, der er sich anschloß, zog für die Behandlung der wichtigsten Ereignisse und Persönlichkeiten ausführlichere Werke heran und griff in allen bedeutenderen und 1) Treitschke: „Geschichte des 19. Jahrh." Ii, 35. 2) „Die Zeit wird Recht üben und das Ding unter die Bank stecken". Janssen: „Schiller als Historiker". S. 175/176.

4. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 9

1902 - Leipzig : Freytag
Einleitung. 9 Tragweite wichtiger Ereignisse, über die Bedeutung einzelner Persönlichkeiten für den Verlauf des Ganzen sind sein eigenstes Werk und werden feiner „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges" immer einen Platz in der deutschen Literatur sichern, ebenso, und nicht zum wenigsten, die klassische Darstellung. Die Masse des zu bearbeitenden Stoffes ist mit großer Kraft bewältigt, die spannende Erzählung schreitet rasch vorwärts, wenn sie nicht gerade verweilt, mit in glänzenden Charakteristiken Bilder der handelnden Persönlichkeiten vor unsere Angen zu zauberu oder in dramatischer Lebendigkeit den Leser hineinzuversetzen ins Getümmel der Schlacht. „Schiller hat die furchtbare, schreckliche, zerstörende, sittenlose, beweinenswürdige Zeit, welche eher den Ernst eines Tacitus verlangt hätte, in eine Art Prachtaufsatz und Schan-gericht verwandelt".*) Und diese kunstvolle Darstellung verdient um so mehr unsere Bewunderung, wenn wir erfahren, daß Schiller die Arbeit an dem Werke allmählich mehr und mehr als Last empfand. Als Göschen ihm das Angebot machte, da griff er gern zu, deuu seine Verhältnisse ließen ihn ein Honorar von 400 Talern mit um so größerer Freude begrüßen, als er im nächsten Frühjahr sein eigenes Heim durch Heimführung Lottens zu begründen gedachte. Allerdings zog ihn auch der Stoff an, die gewaltigen Gestalten Gustav Adolfs und Wallensteins hatten ihn schon längst gefesselt. So machte er sich denn an die Arbeit, aber schon am 18. Juni 1790 schreibt er an seinen Freund Körner, daß die Arbeit alle seine Stunden in Anspruch nehme und ihn kaum aufatmen taffe, er wundere sich selbst über den Mut, den er bei diesen drückenden Arbeiten beibehalte. Im September desselben Jahres schickte er den letzten Bogen Manuskript für den Kalender 1791 ab, war aber nur bis zur Schlacht von Breitenfeld gekommen. (Ende des 2. Buches.) Schon vorher hatte er sich entschlossen, die ausführliche Darstellung l) Ausspruch Fr. v. Räumers.
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