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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 2

1879 - Leipzig : Teubner
2 Erfindung des Compasses, des Schießpnlvers. menschlichen Geistes, erleiden eine solche Umgestaltung, daß man die neue Zeit als eine von dem Mittelalter durchaus verschiedene betrachten muß. Mehrere Ereignisse und Begebenheiten, die zum Theil noch ins Mittelalter, zum Theil in den Anfang der neuen Zeit fallen, haben durch ihre einflußreichen Folgen die Zustände der neuen Zeit herbeiführen helfen. Dahin gehört: 1. Die Vervollkommnung der Schifffahrt in Folge der Erfindung des Compasses, welche von den Meisten dem Italiener Flavio Gioja aus Amalfi, im Anfang des 14. Jahrhunderts, zugeschrieben wird. Bis dahin hatten die Schiffe sich noch nicht in das offene weite Meer gewagt, sondern an den Küsten hin ihren Weg gesucht. Jetzt eröffnete der Compaß als sicherer Wegweiser das öde weite Weltmeer; denn vermittelst der kleinen, stets nach Norden zeigenden Magnetnadel vermochte man immer die Richtung, welche das Schiff genommen, und den Weg zum Ziele zu bestimmen. Die Folge davon waren die großen Entdeckungsreisen in allen Meeren, die Auffindung Amerikas und des Seewegs nach Indien. Der menschliche Geist erhielt einen höheren Schwung und höhere Spannung. Der Entdeckungstrieb, die Begeisterung für den Ruhm, die Sucht nach Gewinn trieben zu großen kühnen Thaten; man lernte fremde Länder, fremde Menschen und eine fremde Natur kennen, die Wissenschaften der Erd- und Naturkunde wurden bereichert; neue Bedürfnisse erzeugten größere Rührigkeit in den Gewerben und Geschäften jeder Art, belebten den Handel, der sich neue Wege gesucht, so daß hier der Wohlstand eines Landes sich hob, dort der eines anderen sank. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Die Chinesen behaupten das Schießpulver schon im 3. Jahrhundert n. Chr. gekannt zu haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein, welche es in Spanien zu Feuerwerken gebrauchten. Die Verwendung des Schießpnlvers im Krieg zum Fortschleudern von Geschossen bringt man gewöhnlich in Zusammenhang mit der Erfindung des Mönchs Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau, der um die

2. Frankreich vom Sturze der Julimonarchie bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ; 2 = H. 133 d. Gesamtw. - S. 1

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
ßeorg-Eckert-lnstitut för internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek dcccu 9y (Einleitung. Die Niederlage von 1870/71 hatte Frankreich in seiner Machtstellung. seiner Eitelkeit und Selbstüberhebung schwer getroffen, fln Rache sonnte es nicht denken, solange es nicht neue Kräfte gewonnen hatte. Zu diesem Zwecke ging es tatkräftig an den inneren Rufbau des Staates: eine neue Verfassung, die die Republik sicherstellte, wurde gegeben (1,1), der Erziehung und dem Unterricht größere Sorgfalt gewidmet (1,5), für das Wiederaufleben des Patriotismus gesorgt (1,6), für die Vermehrung der Wehrkraft des Landes große Summen ausgegeben (1,8), auch einiges auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge getan (I<,3). Zugleich wurde der Gedanke eines Vergeltungskrieges in Schule und Heer sorgsam wachgehalten (I, 7) und endlich die Trennung von Staat und Kirche nach längeren Kämpfen durchgesetzt (1,4). Das lim letzten Kriege verlorene militärische Ansehen stellte eine glücklich geführte Kolonialpolitik, die dem Lande weite Gebiete in Asien (Ii, la) und in Afrika (Ii, lb u. c) gewann, wieder her. während Deutschland diese Bestrebungen unterstützte (Ii, 1 d), stieß Frankreich dabei wiederholt auf den offenen und geheimen widerstand Englands (Ii, 3a u. b); doch mit Beginn des neuen Jahrhunderts versöhnten sich die beiden Gezner und schlossen sich sogar eng zusammen (Ii, 3du.e), nachdem schon vorher die Verbrüderung mit Nußland erfolgt war(ll,2b u. c). 3m Bunde mit zwei Großmächten ging nun Frankreich nach einer kurzen Politik der (Entspannung (Ii, 4 a) daran, Deutschlands wirtschaftlichen Bestrebungen in Nordafrika immer wieder entgegenzutreten (Ii, 4b—-e); es verschärfte dadurch mit vollem Bewußtsein L)ie politische Lage so, daß der heißersehnte Vergeltungskrieg endlich ausbrach: das Jahr 1914 brachte die (Erfüllung der lang gehegten wünsche. (Etueueniommlung Ii, 133: Dietrich, Frankreich Ii 1

3. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 8

1911 - Breslau : Hirt
8 Einleitung. finden. Ein treffliches Sammelwerk ist „W. Sievers, Allgemeine Länderkunde", von der besonders die kleinere Ausgabe in 2 Bänden zu empfehlen ist. „F. W. Leh- manns Länder- und Völkerkunde" verdient wegen ihrer klaren und leicht ver- stündlichen Darstellung besonders gewürdigt zu werden. Von „A. Hettners Grund- züge der Länderkunde" ist erst Bd. I. „Europa" erschienen. — I. Europa: Das wichtigste Eiuzelwerk der letzten Jahre ist „I. Partsch, Mittel- europa". Die souveräne Beherrschung des Stoffes, die absolute Zuverlässigkeit des Tatsachenmaterials und die Schönheit der Sprache verleihen dem Werke bleibenden Wert. Für das Studium unseres Vaterlandes ist das kleine Büchlein von „Ratzel, Deutschland" aufs wärmste zu empfehlen, vielleicht das Beste und Abgeklärteste, was dieser bekannte Geograph geschrieben hat. „Kutzen, Das deutsche Land" zeigt immer wieder durch neue Auflagen, daß es lebensfähig ist und gern gelesen wird. Für die Oberflächengestaltung der Norddeutschen Tiesebene ist die Eiszeit von großem Einfluß gewesen. Der beste Kenner der norddeutschen Vereisung, F. Wahnschass e, bringt die neuesten Ergebnisse der glazialen Forschung Norddeutschlands in knapper, aber inhaltsreicher Darstellung: „Die Eiszeit in Norddeutschleud". Unter den Be- arbeitungen einzelner Gebiete Deutschlands nimmt „Partsch, Schlesien" eine her- vorragende Stellung ein. Daneben sei noch auf einige gute Monographien deutscher Landschaften aus der reich illustrierten Sammlung „Land und Leute" hingewiesen: „G. Wegen er, Deutsche Ostseeküste"; „H.haas, Dentschenordseeküste"; „F. Lampe, Berlin und die Mark Brandenburg"; „Fr. Günther, Der Harz"; „L. Neu- mann, Der Schwarzwald"; „S. Rüge, Dresden und die sächsische Schweiz" n. a. Auch die Sammlung Göschen weist gute Bearbeitungen einzelner deutschen Gebiete auf. Für das übrige Europa sind vor allem empfehlenswert: „R. Sieger, Die Alpen" (G.-S.); „I. C. Heer, Die Schweiz"; „A. Hettner, Das europäische Rußland"; „R. Neuse, Landeskunde der britischen Inseln"; „Th. Fischer, Mittelmeerbilder"; „A. Philipp so n, Das Mittelmeergebiet". Ii. Asien: Dieser größte Erdteil nahm besonders in letzter Zeit das Interesse weiter Kreise in Anspruch durch die abenteuerlichen, kühnen Fahrten des Schweden Sven Hedin. Sein Ziel war die Erforschung Hochasiens, besonders Tibets und seiner hohen Randgebirge. Was er dort erlebte und entdeckte, hat er in mehreren lebendig geschriebenen Reisewerken niedergelegt. Zu nennen sind vor allem „Durch Asiens Wüsten" und „Transhimalaya". Seine letzte Reise führte den schwedischen Forscher auf dem Landwege über das Iranische Hochland nach Indien. Sein zwei- bändiges Werk „Zu Land nach Indien" gibt uns ein anschauliches Bild von Persiens Steppen und Wüsten. Für das westliche Vorderasien verdient P. Rohrbachs Büchlein „Um Bagdad und Babylon" Berücksichtigung wegen der Beleuchtung, die die deutsche Arbeit in dieser Schrift erfährt. Südasien ist ein Gebiet unvergleichlicher Fruchtbarkeit, „sonnige Welten" sind es, ein Dorado für Botaniker und Zoologen. Kein Wunder, daß sich unsere Ge- lehrten immer wieder zu diesen paradiesischen Ländern hingezogen fühlen. Wer diese traumhaft schöne indische Natur aus Büchern kennen lernen will, der lese „E. Höckel, Aus Jusulinde", „E. u. L. Selenka, Sonnige Welten", „Sarasin, Reisen in Celebes". Von Indien nach Ostasien führt uns des Zoologen F. Doflein Reisewerk „Ostasienfahrt". Die reizvollen Landschastsschilderuugen, die interessanten Ausführungen über die merkwürdige Fauna der ostasiatischen Meere und nicht zum mindesten die lebendigen Schilderungen japanischen Lebens machen das Buch zu einer anregenden, wertvollen Lektüre. Während das aufstrebende Japan bereits in die

4. Theil 1 - S. XV

1832 - Cassel : Bohné
I. Periode. Mythische Geographie. Xv Sie beginnen von Lerna aus und gelten zuerst norcl- westwärts zum Lande der Molosser, nach Doclona, und zum xohrtog Psag, worunter man den adriati- schen Meerhusen verstehen will, springen hier aber plötzlich nord-ostwärts um, bis an die Küsten des schwarzen Meeres, zu dem gefesselten Prometheus, zum Kaukasus, zu denamazonen, zu der Jkfaeoli- schen Meerenge, über welche die Jo setzt und in das feste Land Asiens gelangt. Von liier aus geht die Jo immer östlich weiter tcooq dvrohag rphoyojuccg und setzt über den Tlovtov (pkoiößov, in welchem Her- mann das Kaspische Meer linden will. Durch einen grossen Luftsprung von hier aus geratli die Jo aber wunderschneli in die Gorgonischen Felder von Ki~ sthene, und so haben-wir sie auf einmal aus dem aus- ser sten Osten in dem ciussersten W esten, wo auch Phorkiden, Grypen und Arimaspen wohnen, die am Fl. Pluton sitzen, den man in dem heutigen Spanien suchen mag. Plötzlich von da aus findet man nun die Jo in ein fernes Land und zu einem schwarzen Völke versetzt, an dem Flüsse Aethiops, welcher der Niger seyn soll, und an den Quellen des Helios. Darauf gelangt sie zum Azz, somit in das Deliaxna endlich in die St. Kanobos, wo sie den mythisch-mystischen Epaphos zur W eit bringt und ihre mythisch-mysti- schen Irrungen beendigt. Akme-rz. Vergl. Acschylos ed. Schütz Vol. I. 170 ff. Excurs. de Jus erroribus. J.fl.vo.is mythol Briefe B. Je B. 17 und 18. G. Hermann Observatt. criticae in ijuosdam locos Ae- schyli et Euripidis, Lips. 1798. c. Ii. Zeune’s Erdansichten S. ii ff. liker? s Geogr. der Griechen und Kölner, Th. 2, Abth. 1. Xi. Mythisch conjecturirende Geographie. Dass die Geographie ein n-oihwendiger und wür- diger Gegenstand des Denkers oder des Philosophen sey~, behauptet Strabo B.- I, sogleich im Anfänge sei- nes Y\ erks. Diese Aeusserung lässt sich begreiflicher- weise nur von der Geographie im weitesten Sinne des V orts und zwar nur von dem physikalischen Tb eile der- selben verstehen, unddiess zwar vorzüglich dann, wenn

5. Theil 1 - S. XVIII

1832 - Cassel : Bohné
Xviii Einleitung. res mit Falschem mischend, entweder eigene, oder von Andern gemachte Entdeckungen in der Länder- und Völkerkunde noch immer im Gewände des Aben- iheuerliclien gaben und die dem einfach berichtenden und von mythischen! Zusatz befreiten, oder denselben ausscheidenden Style der geschichtlichen Darstellung nur allmählig sich näherten. Eigene Werke dersel- den haben sich aber bis auf unsere Zeiten nicht er- halten; es ist wenigstens auch nicht ein einziges aus dieser Classe vorhanden, das gegen erhobene Zwei- fel sich hinlänglich rechtfertigen konnte; besonders je früher sie gelebt haben sollen. Wir kennen sie grösstentheils nur aus Anführungen im Herodotus, Strabo und Andern, so wie aus einigen Fragmenten. Als einer der Ersten unter ihnen wird ein Sky- lax aus Karyanda in Karien genannt, welchem die noch vorhandene kleine Schrift unter dem Namen /Je- riplus (J.ttql7ikovq) d. i. die Umschiffung bisher mit Unrecht beigelegt worden ist 1). Auf ihn lässt man den Pherehydes aus der Insel Lero folgen, der über sein Vaterland geschrieben und gegen 500 Jahr vor Clir. Geh. gelebt haben soll 2). Darauf stellt man Charon von Lampsakos mit seinen geographischen Nachrichten über Persien, Aethiopien und Libyen, gegen 480 Jahr vor Chr. Geh. 3); Xanthos aus Lydien 4); Dionysios aus Miletos 5); Ileilanikos aus Lesbos6); Hellanihos und Ilehcitaeos, beide aus Miletos 7). Den Schluss macht der in das Griechische übersetzte und in die- ser Sprache allein uns bekannt gewordene Reisebericht einer Umschiffung oder vielmehr Beschiffung derwest- seite von Libyen von dem Karthager Hanno, in pa- nischer Sprache, der ebenfalls den Titel Periplus be- kam 8). Zu gleicher Zeit wurden die Küsten von Albion und Jerne von dem Karthager Ilimilko be- sucht s). Attmitnx. ly Aus den Alten sind bestimmt drei verschiedene Schriftsteller unter dem Namep Skylax bekannt. A on diesen. ■ ward der älteste schon von Herodot. Iv, 44 genannt, der unter Darius Hystaspis mit mehreren andern Männern abge- sendet ward, um zu untersuchen, -wo der Indus in das Meer falle. Diesem pflegte man bisher den noch erhaltenen Peri- plus, der aber Angaben aus weit späteren Zeiten enthält, bei-

6. Theil 1 - S. XX

1832 - Cassel : Bohné
Xx Einleitung liefert worden wären; sondern vielmehr, weil von jetzt an vorzüglich die historische Kritik ihr Haupt er- höh , welche das Mythische in jenen Berichten mög- lichst sorgfältig zu beleuchten und auszuscheiden ver- such Le. Anmürk. Pie nächste Veranlassung zur Verbreitung richtige- rer geographischer und topographischer Kenntnisse unter eleu Griechen gewährte die von Tag zu Tage sich immer mehr erhebende Schiffahrt, zum Handel und zu Anlegung entfern- ter Ansiedlungen, im Osten, wie im Westen der Erde. Nach- dem in den früheren Zeiten, sowohl vor, als auch Zunächst nach Troja’s Zerstörung, die Schiffahrt der Phönicier, Carier und Aegineten im Osten, die der Tyrrhener im Westen ge- blüht hatte, erhoben sich Milet, Samos, Phocaea an Klein- asiens Küsten, nebst Rhodos, und darauf Oorinth, liehst einer Menge von Staaten des eigentlichen Griechenlandes in der- selben Beschäftigung. Denn wenn es auch, als unerwiesen, verworfen werden muss, dass Pylier schon 1150 vor Chr. Metapontum, Chalcidenser 1030 vor Chr. Curnae in Italien gegründet hätten: so erscheint es jedoch (nach Kastor, Eu- seb. ad num. 1266 u. Heyne Comm. Ii. super Castor. epoch. 51.) sehr glaublich, dass schon im J. 750 v. Chr. Griechen nach Aegypten kamen, und die ausgezeichnetsten griechischen Hi- storiker machen es fast gewiss, dass seit den J. 735 v. Chr. Syra- kus, Ilybla, Thapsus, Naxos (733), Sybaris (720), Croton (710), Tarent um (707), Locri Epizephyrii (683), Rhegium (668) u. s. f. von Griechen als Ansiedlungen gegründet worden sind, wo- durch, vermittelst eigener Berichte, möglichst sichere Nach- richten nach Griechenland übergebracht wurden; obwohl die bessere Kenntniss des fernsten Westens, theils durch Pho- caeer und Samier, die unter Kolaeos (Herodot 4, 152) nach Iberia kamen, oder auch des Ostens, durch die Milesier, wel- che denpontoseuxinos nicht allein beschilften, sondern auch die Ansiedlungen Apollonia, Tomi, Salmydessus, P/iasis, Dio- scurias, Herahlea uxi& Sinope an seinen Küsten anlegten, erst später erworben werden konnten. Thucyd. I, 12. 13. Vi, 3. Viii, 71. Herodot. I, 163. Iii, 57. Iv, 152ff. Die hei man- chen griechischen Völkern, selbst noch zu den Zeiten des Ilerodotus, herrschende Unbekanntschaft mit näheren oder ferneren Ländern, wie z. B. die der Lacedaemonier, welche Herodot. 8, 132 rügte, scheint aus ilirer individuellen Lage entsprungen zu seyn. §■ i. Weltcharte des Ilerodotus. (Vergl, die beigef. kl. Charte No. Iv.) Nachdem schon in der vorhergegangenen Periode, besonders gegen den Schluss derselben, eine grosse Menge von geographischennachrichten über sehr ferne Länder bei den Griechen durch die Logogräphen und • /

7. Theil 1 - S. LVI

1832 - Cassel : Bohné
Einleitung, Evi Hellespontus (Dardanellen) und zum A egaeischen Meere; von da aus das Mittelländische Meer bis zum nördliche«. Okeanos, 1) Für diese Ableitung haben schon Voss in der ah ten Weltkunde S. Xiv, nebst Ukert lster Th- 2te Abth- S, 211 gestimmt. Das Fand, wo die Kimmerier (die Dunkeln, finstern) wohnten, konnte mit liecht ein Abendland genannt werden. Vorzüglicher ist diese Ableitung auf jeden Fall als die von Europa, der Tochter des Agenor oder des Okeanos, und von Europos, König von Sicyon ; oder die von Agathe-, mer, Geogr, I, 1 ; Jivgomi) ano tov Ev(jov avopua-drj. Sie ist gleichfalls der von Bochart Phaleg 298 vorgeschlagenen von Ur-appa ,,quasi terram Xtvxo7t<iu<j(>mov, quia Europaei Afrh caitos candore faciei longe supemit“ bei weitem vqrauziehe«, Ii, A S I A,- N ci in e, Gr. i) A2dia. Auch dieser Name kommt schon in Flomer’s Ii, Ii, 461 : Aöioi ev Xttficovt vor, wo- durch aber nur ein grosser, in Kleinasien am Flusse Kaystros in Lydien liegender Sumpf, oder eine Wiese bezeichnet wird. Demnach pflegte man diesen Na- i«eu friiherhiu von dem griech. ~ 'A'qa „Schlamm, trockner Bodensatzabzuleiten. Diese Ableitung scheint Herodotus nicht für zulässig gehalten zu bä- hen; denn er führt B. Iv, 45 aus der griechischen Mythik an, dass dieser Erdtheil von der Asia,, Frau des Prometheus, seinen Namen bekommen habe, Wahr- scheinlich ist es indessen, dass das phönicische, noch im Hebräischen und Arabischen erhaltene Zeitwort Assass „ glänzen, herrlich, mächtig seyn,woher Oss und Jsson „der Glanz,44 1) dem Namen A2ia bei den Griechen zum Grunde lag, welcher ursprüng- lich in der Geographie der Phönicier das Glanzland bedeutete, als das Land des Sonnenaufgangs, oder des Ostens, das von Homer schon als das Land der Tagseite, tcqoq Kidt' Iiealon re, im Gegensatz gegen das Tand gegen Ftesten und Norden, das Land des Dunkels oder das Land Aereb — Europa, oder Tiqözqocf ov, bezeichnet ward, Asia, das Glanz- land im Osten, stand Europa, dem Diistei'landc im Westen, gegenüber. Zufolge dieser Lage der bei-

8. Die neuere Zeit - S. 2

1855 - Koblenz : Baedeker
2 Geographische Uebersicht von logischen, angeregt durch die vor der Barbarei der Türken nach Italien fliehenden griechischen Gelehrten und wesentlich gefördert durch die Buchdruckerkunst, d) theils der erst damals auflebenden Naturwissenschaften. 5) Die Entdeckung eines neuen Welttheils und eines See- weges» ach Ostindien, welche den Welthandel aus Landhandel in Seehandel verwandelte und statt der Länder am Mittelmeere die am atlantischen Ocean zu Hauptsitzen desselben machte. 6) Die große, sich fast über alle Staaten des Mittlern und nördlichen Europa verbreitende Kirchenspaltung. Erster Zeitraum. Von der Entdeckung Amerika's bis zum westphälischen Frieden 1492—1648. §• l, a. Geographische Uebersicht von Europa zur Zeit der Reformation. * *) 1) Portugal hat den Gipfel äußerer Macht erreicht, indem es außer dem Hauptlande das dies- und jenseitige Algarbien nebst einer Anzahl Seestädte an der Nordwestküste von Afrika besitzt und dazu in Asien 2) die bedeutenderen Häfen und Inseln an den Küsten von Persien und Indien, und selbst Macao in China gewinnt (vgl. §- 1, b). 2) In Spanien wurden durch die Vermählung von Ferdinand dem Katholischen und Jsabella (1474) die Kronen von Castilien und Aragonien vereinigt: dazu ward Granada (1492), Neapel (1504), Oran mit der Oberherrschaft über die Berberei von der Grenze Marocco's bis zur großen Syrte (1509), das Königreich Navarra (1512) erobert, die neu entdeckten Länder in Amerika (1492—1532) S. die 51. Karte in von Spruner's historisch-geographischem Handatlas, welche in größerem Maßstabe (als Wandkarte) von C. A. Bretschneider bearbeitet worden ist (1850). 2) S. die 41. Karte in v. Spruner's Atlas. *

9. Geschichte des Mittelalters - S. 17

1854 - Weimar : Böhlau
17 der Verschiedenheit ihrer beiden großen Zweige, des Gallischen und Kymrischen, erhalten. Die Römer haben über kein fremdes Volk so viel geschrieben als über die Gallier, theils weil sie gegen kein anderes so lange und gefährliche Kriege geführt, theils weil kein anderes der römischen Natur so fremd und verschiedenartig gegen- übergestanden hat. Denn wie die Römer das beharrlichste, so sind die Gallier das wandelbarste und beweglichste Volk gewesen. Die Römer waren das kriegerischste, gesehkundigste, consequenteste, mit einem Worte das disciplinirteste und ernsteste Volk; welch' seltsames und überraschendes Schauspiel muß ihnen daher die grenzenlose Un- gebundenheit und planlose Unruhe des gallischen Lebens gewahrt ha- den. Welchen Eindruck muß nicht der Ungestüm, der Leichtsinn und die Prahlerei der alten Gallier auf den phantasielosen Ver- stand und das feste, von dem Gefühl seiner Ueberlegenheit erfüllte Herz des Römers gemacht haben. Die Alten fanden in der körper- lichen Gestalt und Farbe der Kelten und Germanen eine große Aehnlichkeit. Dagegen schildert Cäsar das Gallien seiner Zeit kei- neswegs als so rauh und unwirthbar wie Tacitus 150 Jahre nach- her Germanien. Die Gallier erscheinen nicht nur weit reicher an Heerden und Metallen, im Besitze eines lebhaften Handels auf den großen Strömen ihres Landes, sondern in jeder materiellen Ver- feinerung des Lebens den alten Deutschen bedeutend überlegen. Man sieht, daß sie auf dem Boden, den sie bewohnen, sich schon seit viel längerer Zeit eingerichtet haben. Dies gilt besonders von den im Süden wohnenden Galliern, die seit der frühesten Zeit mit Phö- niciern und Karthagern, später mit Griechen und Römern in Ver- bindung gewesen und weit gebildeter waren, als ihre nördlichen Brüder, unter welchen Cäsar besonders die Beigen als ein äußerst rauhes und kriegerisches Volk schildert. Die Gallier waren von hoher Gestalt, blond und von einer Konstitution, die mehr zu einem augenblicklichen Andränge, als zu einem ausdauernden Widerstände geeignet war. Sie lebten meist in Dörfern und nicht wie die alten Deutschen in einzelnen Höfen, lieb- ten die Nähe tiefer Schatten und stießender Wasser, besaßen aber zugleich viele Städte, die ihnen zu Mittelpunkten ihres politischen Lebens, zu Handelsmärkten und im Falle der Noth, bei den im- merwährenden Kämpfen der einzelnen Völkerschaften, zu befestigten Asylen dienten. Pofidonius, der im zweiten Jahrhundert v. Chr. im Abend- lande gereist war, erzählt, daß sie bei ihren Mahlzeiten um niedrige Tische saßen, wenig auf einmal, aber häufig tranken. Jeder wählte sich einen Theil des aufgetragenen Thieres, den er ganz aufaß. Nach dem Essen forderten sie sich häufig zum Scherz zu einem Waf- fengange heraus. Auch erzählt Pofidonius Manches von ihrem wil- den Kriegerstolze, daß sie z. B. mit den Schädeln ihrer erschlagenen Feinde ihre Häuser verzierten und dergleichen mehr. Als eigentliche Fehler des gallischen Charakters werden von den Alten Leidenschaft- lichkeit, Leichtsinn, Prahlerei und Uebermuth erwähnt. Cäsar stellt die Gallier als das geselligste Volk hin, das in immerwährender Verbin- dung unter sich und mit Fremden lebt, neugierig, fröhlich, Leichtsinnig, nur den Augenblick erfassend. Sie halten, erzählt er, die Reisenden auf 2

10. Geschichte des Mittelalters - S. 26

1854 - Weimar : Böhlau
26 Deutschlands Wichtigkeit nach seinen natürlichen und histori- schen Ver- hältnissen. 3) Die Germanen. Oestlich von Gallien liegt Germanien, das Heimathsland des deutschen Volkes, nach seinen natürlichen, wie nach seinen histori- schen Verhältnissen eins der wichtigsten Länder von Europa. Zwar gehört Deutschland im Verhältniß zu den drei südlichen Halbinseln Europa's, welche von der Natur mit den reichsten Gaben ausge- stattet und die Hauptschauplätze der Völkerentwickelung in der vor- christlichen Zeit gewesen sind, mehr dem rauhen und weniger frucht- baren Norden an; aber während jene drei Halbinseln mehr oder weniger eine Beziehung zu dem asiatischen Orient und zu Afrika haben, ist Deutschland nicht bloß ein echt europäisches Land, sondern auch das eigentliche Ceutralland von Europa, durch welches die viel- fach gespaltenen Glieder dieses Erdtheils zusammengehalten werden. Deutschland verknüpft nicht nur den Süden Europa's mit dem skan- dinavischen Norden durch die italienische und die dänische Halbin- sel, sondern es verbindet auch die gebirgigen westlichen Länder mit den weiten Ebenen im Osten und vereinigt in sich die Natur des gebirgigen West-Europa mit der Natur des flachen Ost-Europa. Diese eigenthümliche Weltstellung in der Mitte aller Länder von Europa hat Deutschland zu seiner reichen historischen Entwicke- lung verholfen und ihm während des Mittelalters seinen Einfluß auf die übrigen Theile Europa's gesichert. Dazu kommt, daß Deutschland auch wieder auf das Bestimmteste von allen übrigen Ländern geschieden ist, und sich als ein selbständiges Glied Euro- pa's darstellt. Die zweifachen Meere, welche Deutschland auf der Nordseite bespülen und die, welche auf der Südseite ihm nahe benach- bart liegen, sind ebensowohl als Naturgrenzen, wie als verbindende Glieder zu betrachten. Das Alpensystem, diese große Naturgrenze Deutschlands gegen Italien,z stiegt seinem größeren Theile nach auf deutschem Boden und bildet den Kern nicht nur von ganz Europa, sondern auch von Deutschland. Die Lage dieses europäischen Cen- tralgebirges auf der südlichen Seite Deutschlands bewirkt, daß das Klima des nördlichen Deutschland sich nicht wesentlich von dem des Südens unterscheidet, und daß Deutschland eine gewisse Gleichartig- keit der klimatischen und der damit zusammenhängenden vegetativen Verhältnisse 'darbietet. Ferner zeichnet sich Deutschland durch die größte Mannigfaltigkeit der Naturformen aus. Wie schon Europa überhaupt im Verhältniß zu den übrigen Erdtheilen keinen vorherr- schenden Naturtypus darbietet, sondern alle Formen der Oberflächen- bildung in sich vereinigt und zu einem harmonischen Ganzen ver- knüpft, so hat diesen Charakter in Europa vorzugsweise wiederum der deutsche Boden. Man findet hier die größte Abwechselung der
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