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1. Die Weltgeschichte - S. 129

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g. wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc. Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462. von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473. Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476. seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477. ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt 1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi- milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:. Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493. Türken besorgt, stirbt zu Linz. 3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494. Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer- mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr- schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi. tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra- pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten, Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512. 9

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 99

1877 - Altenburg : Pierer
Ursprung der ppstlichen Macht. 99 der Keuschheit und des Gehorsams bereinstimmten. Von Aegypten verbreitete sich das Klosterleben am Ende des dritten Jahrhunderts der alle stlichen Provinzen des rmischen Reichs, wo die Mnche bald groen Einflu auf kirchliche, wie auf weltliche Angelegenheiten erhielten und im vierten Jahrhundert der Italien und Gallien. Whrend der Vlkerwanderung und der folgenden traurigen Zeiten waren die Klster der einzige Zufluchtsort der Bedrngten, sowie der elmge Sitz der Wissenschaften. Mit ihrer Anzahl nahm ihr Reich-thum und ihr Einflu auf Civilifation und Bodenkultur zu be-sonders seitdem Benedict von Nursia 530 schriftliche Statuten S fr seine Mnche aufgesetzt und ihnen dadurch bestimmte Verpflichtungen auferlegt hatte. Die Benedictiner, deren Regel bald in allen Klstern galt, wurden durch ein unverbrchliches Gelbde, das den Gott geopferten" auf Lebenszeit band, zum Beten, zur Handarbeit und zur Kmdererziehnng verpflichtet. Sie waren die heldenmthigsten Glau-bensboten in den heidnischen Lndern; von ihren Klstern ging zuerst ein sorgfltiger Anbau des Bodens aus. Spter wirkten sie auch auf die Unterdrckung der Ketzerei und die Anerkennung eines gemein-; samen Oberhauptes der Kirche hin. Als ein solches Oberhaupt der Kirche galt im Abendlande der vorzugsweise papa (Vater) genannte rmische Bischof. Schon i unter den rmischen Kaisern hatten die Bischfe von Rom, welches 1 seit Jahrhunderten der Mittelpunkt der ganzen Welt gewesen, von wo die meisten Gemeinden des Abendlandes ausgegangen waren, zu-gleich als Nachfolger des Apostels Petrus und gesttzt auf Matth, i 16, 18, einen besonderen Vorrang und eine oberrichterliche Gewalt [ erlangt, die aber zum Theil verloren ging, als die germanischen Völker (meist Arianer) die rmischen Provinzen besetzten. Doch schon Leo der Groe (450) gewann auf diese einen groen Einflu, und | Gregor I. der Groe (600) wurde als oberster Bischof des ganzen m Abendlandes verehrt. Unter ihm begann der Uebertritt der West-gothen und Langobarden zum rmisch-katholischen Glauben, und durch seine Missionre, namentlich durch Augustinus, wurde England zum Ehristenthume bekehrt. Die Franken und Burgunder, schon lngst durch katholische Priester unterrichtet, wurden dem rmischen Stuhl durch Bonifacius oder Winfried untergeordnet. Dieser war es auch, der (718755) einen Theil der D eutschen bekehrte und viele Abteien und Bisthmer (Fulda, Wrzburg, Salzburg, Erfurt, Re-gensburg) stiftete, nachdem schon im siebenten Jahrhundert englische und irlndische Mnche (Columbanus, Gallus ic.) im sdlichen Deutschland das Christenthum gepredigt hatten. Zu der Zeit, bis aus diese Weise die Einheit der abend-lndischen (rmisch-katholischen) Kirche hergestellt wurde, erfolgte die Trennung derselben von der griechischen Kirche. Die alte Eifersucht zwischen dem rmischen Bischof und dem Patriarchen von Constantinopel hatte in dem Bilderstreit (f. . 55) neue Nahrung

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 248

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
248 Die mittlere Zeit. am Hellen Mittag ein feuriges Meteor am Himmel, ein glänzendes Kreuz mit der Umschrift: „In_djx.km Zeichen wirst du siegen." In der folgenden Nacht erschien ihm der Heiland mit demselben Zeichen und befahl ihm, eine solche Fahne machen zu lassen. Konstantin ließ am frühen Morgen Künstler kommen und nach seiner Beschreibung wurde eine Fahne gefertigt. Es war ein langer Jspeer, mit Gold überzogen, an dem eine Oiterftange befestigt war. Uber der höchsten Spitze war ein Kranz von Gold und Edelsteinen und in ihm die ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben des Namens Christi die selbst wieder ein Kreuz vorstellten. An der Querstange war ein kostbares seidenes Purpurtuch befestigt, an dessen Rand die goldenen Brustbilder des Kaisers und seiner Kinder waren. Diese Fahne (Lablrum) wurde das Banner für das Heer. Konstantin siegte und Mar ent ins kam ans der Flucht in der Tiber um. § 90. Üonfttmtiu und sein Haus. Das Christentum. (324—363.) 251) Nachdem Konstantin die Herrschaft über sämtliche Provinzen wieder in seiner Hand vereinigt hatte, nahm er eine neue Einteilung vor. Das ganze Reich wurde in vier Präfekturen: Orient, Jllyricnm, Italien und Gallien, eingeteilt. Die Präfektnren teilte er wieder in 13 Diözese:: und die Diözesen in 117 Provinzen ein. Die Vorsteher dieser Regierungsbezirke waren die Präfekten, die Vikare und die Rektoren. Leider wnrde dadurch die Regierung nicht nur eine Art Regiernngs-maschine, sondern es kam auch die unheilvolle Gewohnheit auf, daß eine Provinz genau wie die andere regiert wurde. Auch nahm die Zahl der Beamten beträchtlich zu und die Eitelkeit des Titelwesens nahm überhand. Da das Militär immer kostspieliger wurde, mußten auch immer mehr Steuern aufgebracht werden. Die weittragendsten Folgen hatte die Verlegung der kaiserlichen Residenz von Rom nach Byzanz oder Neu-Rom, das aber bald Koustantinopel genannt wnrde. 252) Den größten Dienst erwies Konstantin der Menschheit dadurch, daß er das Christentum zur Staatsreligion erhob. Die entzogenen Kirchen und Kirchengüter wurden den Christen wieder zurückgegeben. Die Kirchen durften Schenkungen und Vermächtnisse ^annehmen. Die Geistlichen wurden von der Pflicht, städtische Ämter bekleiden zu müssen, befreit. Die peinlichen Strafen wurden gemildert und die Kreuzesstrafe und die blutigen Gladiatoren spiele ganz abgeschafft. Die Sonntagsfeier wurde eingeführt Deshalb wird Konstantin mit

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 697

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 245. Rußland und die Türkei. 697 stände, die Gläubiger des osmanischen Reiches zu befriedigen und der innern Stürme sich zu erwehreu, wie denn gegenwärtig Me issi. Albanesen wieder im Aufstande begriffen sind. 691) So glücklich aber Nußland nach außen war, so birgt es in seinem Innern einen Feind, den es nicht bewältigen kann und vor dem es fortwährend zittern muß. Das ist der Nihilismus, oder das Streben, alle sittliche, religiöse und gesellschaftliche Ordnung umzustürzen und Freiheitsideen zu verwirklichen, welche noch alle die Völker an den Nand des Verderbens führten und noch führen. Dieser Nihilismus zählt in den höchsten, wie in den niedrigsten Gesellschaftsklassen seine Anhänger und schreckt vor keinem, auch nicht dem schlechtesten, Mittel zurück. Gegenwärtig stellt er sich noch hauptsächlich als politischer Kampf dar, der darauf hinausgeht, die absolute Herrschaft zu brechen und eine Verfassung zu erreichen. Diesen revolutionären Bestrebungen erlag nach mehreren vorhergegangenen Attentaten Zar Alexander Ii., und hat Alexander Iii. dieselben issi. nicht minder zu befürchten. Anmerkungen. 1. Auch beim Gottesdienst und selbst bei der Predigt soll die russische Sprache gebraucht werden, polnische Gebetbücher werden konfisziert. Alle Nebenandachten wurden verboten, die Brnderschasten aufgehoben. Die Geistlichen dürfen nur in den ihnen angewiesenen Kirchen Messe lesen und Beicht hören, und hierbei niemand zulassen, als Personen ihrer Pfarrei. Sie dürfen weder den Katechismus erklären, noch einen freien Vortrag halten, sondern müssen sich auf das Ablesen eines Kapitels nach einem von der Regierung genehmigten Buche beschränken. Alle widerspenstigen Priester und Bischöfe wurden nach Sibirien transportiert, mehrere starben auf dem Wege. Noch jetzt (1881) sind 273 Priester und 4 Bischöfe in der Verbannung, von denen einzelne schon 20 Jahre. m Der Schipkapaß ist ein enger Paß, der über den mittlern Balkan fuhrt, bei der bulgarischen Stadt Grabowa anfängt und auf der andern Seite des Balkan bei Kasanlik endigt. Der Paß ist ungefähr 30 km lang und hat seinen Namen von dem kleinen Dorfe ©u)ipfct an bessert {üblichen Äöhange. — ^31 c ro n q , befestigter Ott ien= seits des Balkan, in der Nähe des Schipkapasses, wurde schon im Jnli von den Russen angegriffen; vom 7. bis 11. September und am 19. Oktober wurde es bestürmt, Osman Pascha schlug aber alle Angriffe ab und erst am 10. Dezember gelang es, denselben zur Kapitulation zu notigen. — San Stefano, kleiner Ort in nächster Nähe von Kon-stanünopel. ' 3. Auf dem Berliner Kongreß wurden auch die Verhältnisse zwischen der Hohen Pforte und deren Vasallenstaaten geregelt. Demgemäß sollte der nördliche Teil von Bulgarien bis an den Balkan, mit den Festungen Schnmla und Varna, welche geschleift werden sollen, ein autonomes Fürstentum bilden, der südliche Teil (Thrakien und Rn-

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 645

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 231. Nordamerika. 645 die seinigen gehalten hatte. Sein Kopf war lange in Konstantinopel auf der Zinne des Großherrlichen Palastes aufgesteckt. 3. Der erste, der sich 1801 an die Spitze der Serbier stellte, war Czerny Georg (Kam Georg). Es gelang ihm 1806, Belgrad zu erobern. Die Russen boten sich an, die Serbier zu unterstützen, wenn sie die russische Oberhoheit anerkennen wollten, aber die Serbier weigerten sich dessen. Da Czerny seine Streitkräfte zersplittern mußte, wurden die Türken wieder Meister, und er mußte sich auf österreichisches Gebiet flüchten. Im Jahre 1815 erregte Milo sch Obrenowitfch, früher Knecht und Viehhüter, einen neuen Aufstand. Czerny wollte nun zurückkehren, wurde aber durch Mörder, die Milosch gedungen hatte, an der Grenze getötet. Milosch fürchtete in ihm einen Nebenbuhler. Milosch selbst mußte seiner Willkür wegen abdanken (1839), aber seinem Nachfolger Alexander Kar age org e witsch, d. i. dem Sohn des Kara Georg (Czerny), ging es nicht besser, und Milosch wurde wieder zur Herrschaft berufen. Cr starb 1860. Es folgte sein Sohn Michael Obrenowitsch, und die Skuptschina (Volksvertretung) erklärte die Herrschaft in feiner Familie erblich (1861). 4. Mehemed Ali wurde 80 Jahre alt und zuletzt ganz stumpfsinnig. Für ihu regierte in den letzten Jahren fein Sohn Ibrahim Pascha. Dieser starb aber kurze Zeit vor feinem Vater (1848). Nach dem Tode Mehemed Alis wurde sein Enkel Abbas Pascha, und nach dessen Ermordung (1854) Said Pascha, ein Sohn Mehemed Ali's, von der Pforte als Vizekönig anerkannt. „Nach ihm folgte dessen Nesse Jsmael Pascha (seit 1863), welcher Ägypten eine Art Konstitution geben wollte, uach dem ersten Versuche aber wieder davon abstand. 5. Gülh ane ist ein Kiosk (Lustschloß) des Sultans bei Konstantinopel. Der Hattischerif (heilige Schrift) oder Hat-i-hnmajnm von 1856 enthält unter Anderm: Bestätigung aller den Christen erteilten geistlichen Rechte und Freiheiten, Erhaltung des kirchlichen Vermögens in seinem Bestände, das Recht, eigene Schulen, Kirchen, Hospitäler und Kirchhöfe zu haben, das Recht jeder Gemeinde, Unterrichtsanstalten zu errichten. Abdul Medschid, der im Alter von 16 Jahren seinem Vater Mahmnd Ii. (1804—1839) gefolgt war, starb 1861 und es folgte ihm sein Bruder Abdul Azis. 8 231. Nordamerika. (Seit 1787.) 643) Nach Beendigung des Krieges mit England fühlten die Nordamerikaner das Bedürfnis, die errungenen Rechte gesetzlich zu sichern und sie jedem Einwohner zu verbürgen. So geteilt auch die Meiuungeu und die Interessen waren, so gelang es doch dem Kongreß, der mit den einzelnen Staaten unterhandelte, eine aus der breitesten Grundlage politischer und religiöser Freiheit beruhende Verfassung zu stände zu bringen. Es ist ein in der Weltgeschichte einzig dastehendes Ereignis, daß in einem Staate

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 693

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 244. Großbritannien. 693 § 244. Großbritannien. (Seit 1870.) 686) Großbritannien, welches es verstanden hatte, in den großen europäischen Fragen sich den Frieden zu bewahren, war dafür desto mehr in seinen Kolonien in Anspruch genommen, wo es, wie in Abessinien (s. Nr. 634), unfruchtbare Lorbeeren errang, welche ihm an Geld und Mannschaft sehr teuer zu stehen kamen, wie die Siege über die Asch ant is, die Zulus und andere Stämme. Sehr ernsthaft gestalteten sich die Verhältnisse in Afghanistan, dem Lande, welches Persien von der englischen Besitzung in Vorderindien trennt, und mit dessen Herrscher Doste Mohammed es den Briten gelungen war, nach vielen blutigen Kämpfen ein Schutz- und Trntzbündnis abzuschließen, wodurch die englischen Besitzungen sowohl gegen Persien, als gegen den russischen Einfluß gesichert erschienen. Allein nach dessen Tode 1855-suchte der neue Herrscher Schir-Ali sich dem englischen Einflute zu entziehen, was die Engländer wieder zur Besetzung des Landes veranlaßte, die nicht ohne blutige Kämpfe gelang. Schir-i878. Ali sowohl, als nach dessen Tode der Sohn Nakub-Khau,1079. traten wieder in ein Bündnis mit England, konnten es jedoch nicht verhindern, daß die Engländer von Aufständischen angegriffen wurden, wodurch diese sich genötigt sahen, fortwährend in Asgha-uistan Krieg zu fithrat. Die Annexion der Transvaalschen Republik in Südafrika sah England sich wieder aufzugeben veranlaßt, da dies in England selbst eine allgemeine Mißstimmung hervorrief. Fortwährend hat es auch mit den Kaffern im Kaplande und an dejsen Grenze Kämpfe zu bestehen. Dagegen erhielt es von der Türkei im Wege eines Vertrags die Insel Cypern, die jetzt unter englischer Herrschaft fo schlecht regiertists. wird^als vorher unter türkischer. Dagegen nahm die Königin den Titel Kaiserin von Indien (Empress of India) an. wc. 687) Eine fortwährende Wunde am britannischen Staatskörper bleibt Irland, welchem die Engländer nicht gerecht zu werden verstehen, obwohl sie die Unhaltbarkeit der Zustände einsehen und>_ das englische Ministerium eitte Besserung anzubahnen bestrebt ist. Die Aushebung der englischen Hochkirche in Irland brachte keine Erleichterung, und von Jahr zu Jahr stieg wi. die von amerikanischen Feniern genährte Erbitterung. Die agrarischen Morde nahmen zu, wie die Massenaustreibungen zunahmen, und es bildete sich unter der irischen Bevölkerung eine Land-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 61. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten pnnischen Kriege. 166 schwören müssen. Um .diesem Eidschwur nachzukommen, entschloß sich Haunibal, den Krieg gegen die Römer selbst herbeizuführen. Er zog deshalb gegen Sagn nt und eroberte es, konnte sich aber des Besitzes nicht erfreuen, denn die Sagunter zündeten die Stadt an und verbrannten sich mit ihren Weibern, Kindern und Schätzen in ihren eigenen Häusern. Die Römer ließen alsbald durch Qu intus Fabius Maximus die Auslieferung Hanni-bals verlangen, und als der Senat in Karthago diese ver- ^ weigerte, wurde der Krieg erklärt. bl Gl,r' Anmerkungen. 1. Telamon, h. Telcmione, im früheren Toskana am Tyrrhenischen Meere; Gades, H. Cadix; Neu-K ar t h a g o, H. Carthagena; S a-g und lag am Mittelländischen Meere, in der Gegend, wo Valencia lieqt also noch herwärts des Ebro, heute Murviedro. 2. Der^erste illyrische Krieg dauerte von 230—228 v. Chr. und hatte zur Folge, daß Demetrius von Pharos, der Statthalter von Ja0ict)ici (j?orfu), welcher diese Alltel Quslieseite, von den Mömern sie wie-der .als Eigentum und zugleich die Statthalterschaft über Jllyrien erhielt, topater ober trieb er Seeräubern und wollte von Rom sich uuabhäuaiq machen. Der römische Konsul Amilius nahm ihm deshalb die ^nsel Pharos, wo er residierte, und alle feine Besitzungen weg und nötigte ihn, nach Makedonien zu fliehen (219 v. Chr.). Illyrieu ward Provinz.^ Die Griechen gestatteten fortan aus Dankbarkeit den Römern den Zutritt zu den Olympischen und zu den Jsthmischen Spielen 3. Den Galliern kamen die Gäsäten unter dem Könige Viri-d.omar zu Hilfe. Dieser bot dem Konsul M. Claudius Marcellus einen Zweikampf an, der angenommen und in welchem der Gallier besiegt wurde. Dies wirkte entmutigend auf die Gallier. Die Gäsaten gogen frd) zurück. Die Römer gingen das erste Mal über den Po, nahmen Je ed to (aitum und andere gallische Städte ein, und legten an der Grenze von Mittelitalien die Kolonien Placentia (Piacenza), Mit-n ua_ (Modena) und 6 r emo na an und führten die Flaminische Straße, welche von Rom bis Ariminnm (Rimini) sich rog, von da an unter dem Namen Amilische Straße bis nach Placeutia fort. 4. Spamen war zur Zeit Hannibals im Innern von Kelten, an der Küste von Renern bewohnt; nach letzteren nannten die Auswärtigen das ßand Serien Seit der Vermischung beider Völker nannte man tue Einwohner Keltiberer. Die Hauptflüsse sind der Jberus (Ebro) der Sduerus (Duero), Tajus (Tajo), Auas (Guadiana) und Bätis (Guadalquivir). Der Ebro fließt in das Mittelländische, die anderen Flusse tu das Atlantische Meer. Außer den bereits genannten Stadien Gades, Hispalis, Neu-Karthago sind noch zu bemerken: Bar-etno (Sarceuono), Toledum (Toledo), Tarraco (Tarragoua), Portus Eale (Oporto), Numantia, das in Trümmern liegt, und ?!? den vielen einzelnen Völkerschaften sind hervorzuheben: die Gallier im Nordwesten; die Vasconen (Basken), die !1 ^utierttn Norden und die Susi tan er im Westen. Das Land hatte mcht nur Überfluß an Produkten aus dem Pflanzen-reiche, sondern auch an Metallen. Gold und Silber fand man nicht Rolfus, Weltgeschichte. 3. Auff. o

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 255

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 93. Die christliche Kirche. 255 welche am Don wohnten. In heißem Kampfe unterlagen die Alanen, vereinigten sich aber mit den Hunnen und beide warfen sich nun gemeinsam aus die Goten. Die Ostgoten wanderten aus; die Westgoten dagegen unter den Häuptlingen Alawif und Fritiger baten den Kaiser Valeus um die Erlaubnis, in der Bulgarei sich niederlassen zu dürfen. Valens bewilligte es, aber unter sehr harten Bedingungen. Sie sollten nicht nur ihre Waffen abgeben und einen Teil ihrer Kinder in die kleinasiatischen Städte als Geiseln senden, sondern auch ihre Lebensmittel teuer bezahlen. Es sollen über eine Million Menschen, worunter 200 000 streitbare Männer, gewesen sein. Die römischen Beamten gaben ihnen um vieles Geld schlechte Nahrungsmittel, so daß sie ihre Sklaven und Kinder verkaufen mußten, um nicht Hungers zu sterben. So zogen denn die Goten es vor, eher in offenem Kampfe zu sterben, als elend umzukommen. In der Schlacht von Adrianopel wurden mit dem Kaiser Valens alle römischen Generale bis auf drei getötet, und zwei Drittelte des Heeres kamen um. 5. Zu Theffalonich wurde der Statthalter ermordet. Theodosius ließ im Zorne unter dem Vorwande öffentlicher Spiele die Einwohner in das Amphitheater locken und 7000 niederhauen ohne Unterschied, die Unschuldigen mit den Schuldigen. Als er bald darauf in Mailand die Kirche besuchen wollte, trat ihm Ambrosius entgegen und wehrte es ihm, weil seine Hände mit Blut befleckt feien. Theodosius erkannte sein Unrecht, nahm die auferlegte Buße an und gab ein Gesetz, daß Todesurteile erst dreißig Tage nach dem Ausspruche vollstreckt werden sollten. 8 93. Die christliche Kirche. 259) Seit die Kirche der Freiheit und des Schutzes sich erfreute, konnte sich die kirchliche Amtsgewalt auf ihreu verschiedenen Rangstufen (Hierarchie) ordnungsgemäß entwickeln. Wir finden deshalb in dieser Zeit schon Erzbischöfe, Primaten und Patriarchen, welche an die Spitze des Episkopates in den einzelnen Ländern traten und ein hervorragendes Ansehen genossen. Ganz besonders konnte das Papsttum die ihm von Christus zugewiesene Aufgabe immer umfassender erfüllen und wurdeu die Nachfolger des Petrus allgemein als die von Gott eingesetzten Vorsteher anerkannt. Ihnen allein blieb der Name Papst, weil man in ihnen den gemeinsamen Vater der Christenheit verehrte. Auch die Kirchenzucht wurde nach bestimmten Satzungen gegen Ungehorsame angewendet. Die Streitigkeiten in Glanbenssachen wurden ans ökumenischen d. i. allgemeinen Konzilien, die Diszipliuarsacheu in der Regel auf Provinzialsynoden untersucht und entschieden. 260) Aber auch das praktische Christentum brachte neue Lebeusverhältnisse hervor. Seit der Decianischen Verfolgung flüchteten sich viele Christen in die Einsamkeit (Eremns), um fern
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