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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

2. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

5. Erdkunde - S. 224

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 224 arbeitung von Metallen, Baumwolle, Tabak, Papier, Glas u. s. w. hervorragend ist. Auch der Handel ist ganz bedeutend. Der Binnenhandel ist durch die natürlichen Verhältnisse sehr begünstigt. Die große Wasser- straße des Mississippi-Missouri verbindet nicht bloß den Norden der Union, sondern auch den Abhang des Felsengebirges (im Westen) wie den des Alleghanygebirges (im Osten) mit dem mexicanischen Busen. Zudem durchziehen Kanäle die Ebenen, weit voneinander entfernte Gegenden vereinigend. Die kanadischen Seen z. B. sind durch schiffbare Kanüle sowohl mit dem Mississippi wie auch mit dem Atlantischen Ocean (dnrch den Hudson) verbunden. — Äußerst ausgebreitet ist das Eisenbahnnetz, welches schon eine Länge von 300 000 km hat (d. i. sechsmal mehr als das deutsche). Die groß- artigsten Bahnen sind die 4 pacisischen, so genannt, weil sie von der Ostseite Amerikas zum Pacisischen, d. i. Stillen Ocean führen. Noch bedeutender als der Binnenhandel ist der auswärtige Handel. Die Handelsflotte der Vereinigten Staaten zählte im Jahre 1898 über 22 700 Seeschiffe, davon mehr als 6700 Dampfschiffe, und wird an Größe nur von der britischen übertroffen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Baumwolle (im Jahre 1898 im Werte von uugefähr 970 Mill. Mark), Getreide und Mehl (vornehmlich Weizen und Mais), Speck, Schmalz, Schinken, Schweinefleisch, Rindvieh und Rindfleisch, Petroleum (für mehr als 260 Mill. Mark) und Tabak. In kurzer Zeit sind die Vereinigten Staaten unter sämtlichen Ländern der Neuen Welt das bevölkertste, reichste und mäch- tigste geworden. Diese Blüte verdanken sie nicht bloß dem Boden- reichtum und der glücklichen Lage ihres Gebietes, sondern besonders den europäischen Einwanderern, welche, oft freilich nur vou der Not getrieben, unter den schwierigsten Verhältnissen mit bewnnderns- werter Kraft und Ausdauer die Hilfsquellen des Landes erschlossen und ausbeuteten. Aber auch heute noch ist Entbehrung und mühe- volle Arbeit in den weitaus zahlreichsten Fällen das Los der ein- gewanderten Europäer, um so mehr, als besonders die östlichen Staaten der Union von einem allzugroßen Einwanderungsstrom überschwemmt

6. Vaterländische Geschichte - S. 71

1909 - Nürnberg : Korn
jagt worden. Da stand der König Gustav Adolf von Schweden feinen bedrängten Glaubensgenossen bei (1630). Zn Breitenfeld unweit Leipzig stellte sich ihm Tillh entgegen. Aber der bisher noch nie besiegte bayerische Feldherr wurde geschlagen und mußte sich nach Bayern zurückziehen. Bei Rain au der Müuduug des Lech in die Douau suchte er den Schweden den Übergang über die Donau zu wehreu. Eine Kanonenkugel zerschmetterte ihm das Bein. Der berühmte Feldherr starb nach kurzer Frist in Ingolstadt, wohin man ihn gebracht hatte. Gustav Adolf wendete sich nun nach München und besetzte die Stadt, welche ihm so wohl gefiel, daß er wünschte, sie auf Rädern nach Schweden fahren zu können. Da München die ihm auferlegte hohe Brandschatzung uicht leisten konnte, wurden Geiseln mit fortgenommen, die erst nach Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Wallenstein war unterdessen von neuem mit der Bildung eines Heeres betraut worden. Bei Nürnberg stand es zum erstenmal und zwar in einem festen Lager Gustav Adolf gegenüber. Es kam zu keiner Feldschlacht und der Versuch des Schwedenkönigs das Lager zu stürmen mißlang. Die Schweden zogen deshalb nach Norden ab und Wallenstein folgte ihnen bedächtig. In der Ebene bei Lützen kam es endlich zur Entscheidungsschlacht. Die Schweden siegten; aber ihr König fiel mitten im Kampfe. Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück und blieb dort untätig. Dadurch geriet er in den Verdacht, mit den Schweden im geheimen Einverständnis zu sein und sogar uach der böhmischen Königskrone zu streben. Auf Betreiben eines kaiserlichen Obersten wurde er infolge dieses Verdachtes zu Eger ermordet. Trotzdem nun die bedeutendsten Heerführer tot waren, nahm der Krieg doch kein Ende. Die Schweden führten den Streit fort und auch die Franzosen mischten sich noch darein. Nach vielen Kämpfen erst kam es endlich zum Westfälischen Frieden, der nach langen Verhandlungen in beit Städteu Münster und Osnabrück geschlossen wurde. In religiöser Beziehung würde festgesetzt, daß Katholiken, Protestanten und Reformierte gleiche Rechte genießen sollen. Jeber Bekenner einer dieser brei Richtungen bürse seine Religion frei und öffentlich ausüben. Bayern behielt durch Friebeusbefchluß die Kurwürde und die Oberpfalz; die Rheinpfalz aber wurde mit einer neuerrichteteu Kurwürde, der achten, dem Sohne Friebrichs V. herausgegeben. Aber wie fah es in Bayern aus! Seuchen, Hunger und Schwert hatten furchtbar gewütet. Die Hälfte der Bevölkerung war umgekommen. Viele Dörfer waren in Schutthaufen verwaubelt, die Felder verwüstet, die Häuser leer, Räuber und Raubtiere machten die Gegenden unsicher. Es fehlte an Vieh und von Obstbäumen sah man kaum mehr eine Spur. Maximilian, der einzige Fürst Deutschlands, welcher den Dreißigjährigeil Krieg von Anfang bis zum Eude durchgemacht hatte, half, wo er konnte; aber es blieb ihm nur uoch wenig Zeit. Nach drei Jahren ging auch er

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
— 138 - gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben. Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde. In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung. Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer

8. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 14

1914 - Nürnberg : Korn
14 an der Seite hinein. Nun haben sie dein sprudelnden Wasser einen Weg gemacht. Von allen Seiten läuft es durch die vielen Rohre herbei in eine tiefe, ausgemauerte Grube. Dort sammelt es sich und bald würde ihm dort der Raum zu klein, wenn es nicht wieder abfließen könnte. Viele weite Rohre sind zusammengefügt und im Erdboden eingebettet, durch die das Wasser weitergeleitet wird. Unter Wiesen und Feldern, Wäldern, Wegen und Bächen, ja durch Berge und Felsen kommt es in ein Sammelbecken auf einem er- höhten Punkt nahe bei der Stadt. (Zweck: Richtige Verteilung der zugeleiteten Wassermengen.) Von dort aus fließt es nach der Stadt und in engeren Rohren verteilt es sich durch alle die vielen Straßen, bis es in noch engeren in die Wohnungen geleitet wird. Alle haben es gesehen, wie die Arbeiter Wasserrohre in tiefe Gräben (warum?) legten, wie sie die Leitung in das Haus führten. Auch auf der Straße kann man Wasser aus der Wasserleitung nehmen. (Sprengen der Straßen, Füllen der Sprengwagen, Löschen eines Brandes.) Der Hydrant. Wir haben gehört, wie das Wasser seinen Weg zu uns findet. Nun besinnen wir uns, was das Wasser vorwärts treibt, daß es immer weiter siießt, schnell und stark, daß es mit Gewalt aus dem Rohre kommt, daß es hinaufsteigt in die höchsten Stockwerke, daß es aus dem Schlauch (beim Sprengen der Straßen, beim Löschen) in weitem Bogen springt. Wir finden durch einen Versuch, daß keine Kraft notwendig ist, die das Wasser fortbewegt, wenn es von einem höheren Punkt zu einein tieferen kommt. (Je höher der Fall, desto schneller die Bewegung.) Der Anfang der Leitung muß höher liegen als die Stadt. Viele tausend Wassertröpflein laufen auf einmal durch das Rohr. Immer neue kommen nach ihnen. Alle drängen vorwärts. Die hinteren drücken auf die vorderen. Umso schneller müssen diese weitereilen. Je enger das Rohr wird, desto größer ist das Gedränge und wenn es nun auch aufwärts geht und das Wasser haushoch steigen muß, es gibt kein Halten. Erst wo der Hahn das Rohr verschließt, steht es still. Öffnest Du, hält es nichts mehr auf und mit großem Druck fließt es aus dem Rohr.

9. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 4

1914 - Nürnberg : Korn
4 Brauereien die Flaschen und Fässer in die Wirtschaften, die Druckerei die Zeitungen in die Expedition. Wie man im Auto fährt. Schneller als in jedem andern Fahrzeug kommt man im Auto vorwärts. Durch das schnelle Fahren entsteht ein Luftzug. Man kann auch den Wagen schließen. Gegen den Staub, den die Räder aufwirbeln, schützt man sich durch Mäntel, Hauben und Brillen. Die Gummireifen au den Rädern bewirken, daß man trotz der schnellen Fahrt Erschütterungen im Wagen wenig verspürt. Nicht ein jeder kann selbst ein Auto lenken. Man muß die Vorrichtungen zum Anfahren, Anhalten u. s. w. kennen. Der Führer muß be- sonders in den Straßen der Stadt scharf achtgeben. (Zeichen.) Ein Motor bewegt das Auto vorwärts. (Geräusch.) Nachts sind am Auto starke Lichter. (Zweck.) Für die Leute, die das Auto benützen können, ist es ein bequemes und schönes Fahrzeug. Spazier- gänger auf der Straße lieben es nicht, weil es Staub aufwirbelt, schlechten Geruch verbreitet, großen Lärm macht, oft Uuglücksfälle herbeiführt. 4. Die elektrische Straßenbahn. Warum mau die Elektrische haben muß. In der großen Stadt mit ihren vielen Straßen wohnen die Leute weit auseinander. Weite Wege zu Bekannten, in das' Geschäft, zum Bahnhof u. s. w. Besonders bei kaltem Wetter und wenn es regnet, benützt mau gern die Elektrische. Sie bringt uns dann weiter hinaus aus der Stadt, in die Vorstädte, zum Dutzendteich, Tiergarten, Stadtpark u. s. w. Mau könnte auch mit Droschke und Auto schnell und bequem hinkommen. Mit der Straßenbahn fährt man billiger. Worauf man achten muß, wenn man mit der Elek- trischen fährt. Man wartet an der Haltestelle. (Tafel mit Aufschrift.) Alle 5—10 Minuten kommt ein Wagen. Auf der rechten Seite steigen wir ein. Wir beachten die Aufschrift und Nummer der Wagen.

10. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 58

1914 - Nürnberg : Korn
58 Verfügung. Unterhaltungen und Vergnügungen möchten die Städter nicht entbehren. Andere Wohnplätze: Märkte, Weiler, Einöden. 3. Die Bahn. Für die Eisenbahnen, die von der Stadt aus nach allen Rich- tungen fahren, sind besondere Wege geschaffen. Die schnell dahin- brausenden Züge können nicht die Straßen benützen, da sie den Wagen und Fußgängern gefährlich würden. Der Weg der Eisen- bahn ist erhöht, sie fährt auf einem Damm. Niemand soll diesen betreten. Schienen, auf denen die Räder der Eisenbahnwagen leicht dahinrollen, sind an querliegenden, in die Erde eingebetteten Holz- balken befestigt. (Je 2 Schienen für Züge, die sich begegnen.) Auch den Schienenweg hat man so angelegt, daß er nicht allzusehr steigt und fällt. Wo größere Erhebungen im Wege standen, führte man die Bahn unten durch. (Tunnel.) Uber Gewässer und Straßen fährt die Bahn auf Brücken. (Eiserne und steinerne Eisenbahn- brücken.) Wo ein Weg und die Bahn sich in gleicher Höhe kreuzen, sind Schranken angebracht, die geschloffen werden, wenn ein Zug kommt. Wege verbinden auch die kleinsten Orte, Eisenbahnlinien nur größere Orte (warum?). Wo die Züge halten, Reisende ein- und aussteigen, ist eine Station, bei jeder Station ein Bahnhof, je nach der Größe des Verkehrs größer oder kleiner. (Bahnwärter- haus.) Die von unserer Stadt ausgehenden Bahnlinien. Die Bahnlinien verbinden die Stadt mit der Umgebung (Nah- verkehr, Vorortsverkehr) und weiter entfernten Orten (Fernverkehr). Was in der Stadt hergestellt wird, kann schnell, sicher und ohne große Kosten in die fernsten Gegenden versandt und das, was man in der Stadt braucht, von auswärts bezogen werden. Wir können von der Stadt aus zur Erledigung von Geschäften oder zu andern Zwecken bequem näher oder fern liegende Orte erreichen. Das Leben und Treiben auf dem Bahnhof unser Stadt zeigt uns, wie notwendig die Bahn ist. In alter Zeit, als es eine Bahn noch
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