Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichte Württembergs - S. 5

1875 - Tübingen : Fues
. 3. Die Alemannen. Die Frankenhcrrschast. Die Einfhrung des Christenthums. 5 Land der Alemannen vom Main bis zur Murg, Enz und Rems wurde von den Franken besetzt. Der sdliche Theil bis zu deu Alpen begab sich in den Schutz des Ostgothenknigs Theodorich des Groen. So war nun Alemannien in zwei Theile getheilt. Der eine war von den Franken besetzt, der andere von den Ale-mannen. An den Grenzen vermischten sich beide Stmme. Von den Franken wurden die Alemannen mehr als Bundesgenossen denn als Unterthanen angesehen. Sie behielten ihr eigenes Volksrecht und ihre eigenen Herzoge, z. B. die Brder Leutharis und Butilinus, die im Jahr 552 nach Italien zogen, unter dem Vorwand, den Ostgothen zu helfen, eigentlich aber, um Italien auszuplndern. Der grte Theil ihres 75000 Mann starken Heeres wurde von dem griechischen Feldherrn Narses vernichtet. Chlodwig hatte durch Kriegsmacht, Hinterlist und Mord die Grenzen seines Reiches weit ausgedehnt. Auf seiner Dynastie ruhte kein Segen. Seine Nach-folger, nach Chlodwigs Grovater Mervei, Merowinger genannt, waren meist schwache Männer nach Krper und Geist, so da die Hauptsache der Regierung den H a us meiern (major domus) zufiel, deren Geschft ursprnglich in der Verwaltung der kniglichen Krongter bestand. Diese Hausmeier waren krftige, energische Männer und schon Pipin v o n Heristal (t 714) und dessen Sohn Karl Martell (Schlacht gegen die Araber bei Tours und Poitiers 732, t 741) hatten die Zgel der Regierung in Franken mit starker Hand ge--fhrt. Pipin der Kleine lie bei Papst Zacharias anfragen, wer den Thron zu besitzen verdiene, der, welcher die Knigsgewalt, oder der, welcher blo den Knigstitel habe. Der Papst gab eine fr Pipin gnstige Antwort. Dieser hielt eine Reichsversammlung zu Sotssons, wo der letzte Merowinger, der bldsinnige Childerich Iii., abgesetzt und in ein Kloster verwiesen wurde. So war Pipiu der Kleine zum König der Franken gewhlt und auf den Schild erhoben, 752. Das Regierungsprinzip, das Karl der Groe aufstellte und durchfhrte, alle deutschen Stmme zu eiuer durch Ber-fassuugen und Gesetze verbundenen Gesammtnation zu vereinigen, trat aber schon bei seinem Vater und Grovater hervor. Die Alemannen sahen wohl ein, da es damit auch um ihre Freiheit und Selbstndigkeit, die unter dem Regiments der Merowinger beinahe gar nicht beschrnkt worden war, geschehen sei und emprten sich. Im Jahr 741 machten sie sich unter ihrem Herzog Theutbald (Theobald) ganz unabhngig von den Franken. Karl Martell war vorher schon gegen sie gezogen, hatte aber nichts ausrichten knnen. Als sie nun (745) sogar in's Elsa einfielen, rckte Karlmann, Pipins Sohn, in Ale-mannien ein, versammelte die Groen des Stammes in Cannstatt auf der Malsttte, lie sie binden und gefangen wegfhren. Andere Aufstndische wurden hingerichtet. Die vollstndige Unterwerfung der Alemannen gelang erst im Jahr 748, wo Pipin der Kleine den letzten alemannischen Herzog Lantfried Ii. ge-fangen nahm und absetzte. So wurde nun das ganze Land eine Provinz des groen Frankenreichs und wurde, statt durch eingeborene Herzoge, durch knigliche Kammerboten verwaltet. Die frnkische Herrschaft brachte den Alemannen nicht blo die politische K ne chtschaf t, sondern auch die Freihe it des Christ ent hu ms. Chlodwig und mit ihm 3000 seiner Krieger hatten nach der Schlacht bei Zlpich sich taufen lassen. Unter feinen Nachfolgern fand das Christenthum immer mehr Eingang

2. Die Geschichte Württembergs - S. 9

1875 - Tübingen : Fues
. 4. Die Karolingerherrschaft, 9 teren Aufhebung der herzoglichen Wrde (748) nahm die G ewalt der Gau-grasen zu. Im Kriegsfall wurde der Heerbann aufgeboten und es stand jeder Cent unter seinem Schultheien, der Gau unter seinem Grafen, das Her-zogthum unter seinem Herzog (Bannerherr) mit dem Fhnlein oderbanner (daher Panier). Jeder einzelne mute sich selbst bewaffnen und verkstigen. Wer dem Heerbann nicht folgte oder ihn während des Kriegszugs verlie, wurde strenge bestraft. 4. Ate Karolingerherrschast. 752917. Mit Karl dem Groen (768814) beginnt der glnzende Auf- 752 gang einer neuen Zeit. Das Alterthum war in tiefe, finstere Nacht ver-funken. Ihm, dem groen Herrscher und gewaltigen Kriegsmann, war es vor-behalten, während seiner 46jhrigen Regierung die Verhltnisse Deutschlands und des ganzen Europa vollstndig umzugestalten. Er hat eine doppelte Auf-gbe, eine p olit?sche und kirchliche, erfllt: die deutschen Stmme, die damals noch feindlich einander gegenber standen, zu einer Gefammt-nation zu v er ein igen und bei a Ht n das Christenthum einzufhren. So war die nationale Einheit die Folge derkircheneinheit. Sein e Sttze fand Karl nicht in den deutschen Vlkern, sondern in den tr en e n Basal len, in d en B ischfen und M n ch e n. Was er fr diese that, kam auch der alemannische n Kirche zu gut, zumal er in einem nahen Verhltni zu Alemannien stand. Seine zweite Frau Hildegard war aus dem herzoglichen Hause der Alemannen, ebenso seine dritte Gemahlin Luitgard. Erstere ist die Mutter Ludwigs des Frommen. Ihr Bruder Gerold, der auf dem Bussen wohnte, war Karls treuester Vasall und ruhmreichster Feldherr. Da die Beziehungen des Knigs zu den Alemannen so enge waren, so zogen diese in allen Kriegen treulich mit ihm, namentlich gegen die Sachsen, Bhmen und Avaren. Auch Ludwigs des Frommen (814 840) zweite Gemahlin Iu-dith (Jutta) war eine Alemannin, Tochter des Grafen Welf. Ludwig hatte schon im Jahr 817 sein Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig getheilt, spter aber nach der Geburt Karls des Kahlen, Sohnes der Jutta, unter deren Einflu eine neue Theilung vorgenommen, nach welcher die drei ersten Shne 311 Gunsten des Nachgeborenen aus zweiter Ehe bedeutend versumt wurden. Karl der Kahle hatte dabei Alemannien bekommen. Die lteren Sohne kehrten die Waffen gegen den eigenen Vater und den bevorzugten Halbbruder und vereinigten sich erst nach Pipins und des Vaters Tode (840) mit Karl. Es kam der w i chti g e V er t r ag von V e r d u 11, 843, zu Stande, in welche m die erste Scheidung zwischen West- und Ostfranken, zwischen dem heutigen Frankreich und Deutschland vorgenommen wurde. Ludwig der Deutsche, der erste König Deutschlands (843876), bekam Alemannien, Bayern, Ostfranken und Sachsen. Bei der Theilung Deutschlands unter seine drei Shne Karlmann, Ludwig und Karl den Dicken bekam letz-terer Alemannien, und im Jahr 884 vereinigte er sogar das ganze Frankenreich in der Ausdehnung, wie es Karl der Groe regiert hatte, unter seinem Scepter. Aber nur auf kurze Zeit. Karl war ein schwacher und trger Mann, der allent--halben, besonders von den Alemannen verachtet wurde. Als er zur Vorbereitung

3. Die Geschichte Württembergs - S. 10

1875 - Tübingen : Fues
10 I. Urgeschichte Schwabens und Wrttembergs. zu einem Kriegszug gegen die Normannen, die Paris belagerten, ein volles Jahr brauchte und jenen schmhlicherweise den Frieden abkaufte, wurde er von den Groen des Reichs in Tribu r, 887, abgesetzt und an seine Stelle sein Neffear nuls (887899) gewhlt. Trotz seiner Mannhaftigkeit und seines guten Willens fr die Herstellung der Ordnung und Ruhe im Reich, konnte er, da die Groen immer mehr nach Unabhngigkeit strebten, nicht viel ausrichten. Unter Ludwig dem Kind (900 911), dem Sohne Arnulfs, glich die Karolingerherschaft nur noch einem Schatten. In bemjahrhunbert seitkarls des Groen Tod hatten sich die 93anbe des Reichs sehr gelst. Der Papst suchte sich vom Kaiser los zu machen, sich ihm berzuorbnen, nur die kirchliche Einheit festzuhalten, und bies gewhnlich zum Nachtheil der staatlichen Einheit. Die groen Vasallen des Reichs bienten dem Kaiser nur aus Eigennutz; dieser mute ihnen bagegen wieber Rechte einrumen, die sie zur Erreichung einer gewissen Selbstnbigkeit und zur Er-langung der Herzogswrde bentzten. Bei dem Verfall des Reichs aber fielen die Nachbarn darber her, nrdlich die Normannen, stlich die Slaven, sdlich die Araber und unter den letzten Karolingern kamen noch die Ungarn oder Magyaren, die lange Jahre eine Geisel fr Deutschland waren. Den kommenden Kaisern blieb nichts mehr brig, als die erledigten Herzog th um er, die sie nicht mehr auflsen konnten, mit Verwandten und Anhngern zu besetzen oder bte brigen Herzoge durch Banbe des Blutes sich zu verpflichten. In Alemannten schalteten im Anfang des zehnten Jahr-hunberts die Kammerboten Erchanger und Berchtholb, die unter Kaiser Ko nr ab I. (911918) den Entschlu faten, das Herzogthum Schwaben wieber aufzurichten. Konrad aber lie auf der Frstenversammlung zu Mainz die ungehorsamen Vasallen vernrtheilen und dann hinrichten 1). Doch war dies Beispiel nicht abschreckend; Konrad's Gewalt war nicht ausreichend, um verhindern zu knnen, da Gr a f Burkh ard I. int Jahr 9 17 sich zum Herzog von Schwaben machte. Dieses Herzogthum Schwaben oder Ale mannten dauerte 2 30 Jahre utib verfiel mit dem Untergang der Hohenstaufen, ohne je wieder aufgerichtet zwerden, obgleich die habsburgischen Kaiser es mehrmals Wied er versuchten. An seine Stelle trat die Grafschaft Wrttemberg. Karls des Groen Verdienste um die Kirche sind so groe, da Fürsten, wie Friedrich Barbarossa und Herzog Christoph von Wrttemberg ihn zum Muster genommen haben. Wenn wir auch die gewaltsame Einfhrung des Christentums bei den Sachsen, sowie bte zwangsmige Einfhrung be Kirchen-zehnten burchaus tabeln mssen, so hat boch Karl, wenn auch oft aus politischem 1) Erchanger und Berchtholb hatten im Jahr 913 die Ungarn am Inn geschlagen und kamen bald darauf in Streit mit Salomo Iii., Bischof von Kon-stanz, einem leichtsinnigen, verschwenderischen und herrschschtigen Mann. Wegen einer Beleidigung hatten die Kammerboten diesen gefangen ans den Hohentwiel gefhrt. Er-changers Gemahlin, Bertha, lie ihn sogleich wieder frei; sein Neffe aber hatte unterdessen Mannschaft gesammelt, die Kammerboten berfallen und gefangen genommen. Konrad entsetzte nun Erchanger seiner Wrde und verbannte ihn ans Schwaben; bald aber kehrte er zurck und lie sich zum Herzog Alemanniens ausrufen. Konrad lie von den Fürsten und Bischfen das Todesnrtheil der beide aussprechen. Trotz der instndigen Bitten Berthas wurde Erchanger enthauptet (916). Bischof Salomo suchte in Nom Trost fr sein Ge-wissen und starb wenige Jahre spter.

4. Die Geschichte Württembergs - S. 52

1875 - Tübingen : Fues
52 Ii. Wrttemberg als Grafschaft. des Geschftsganges und besonders die Beteiligung der Landschaft an dem Leon-berger Landtag. Schon frher finden wir, da die Städte Vertrge, welche von den Grafen abgeschlossen wurden, mitsiegelten, oder da sie manchen Gesetzen ihre Zustimmung verweigerten. Es mute dehalb sowohl dem Pfalzgrafen Friedrich, als dem Grafen Ulrich daran gelegen sein, in diesem Streit und seiner Entscheidung die Städte zu gewinnen. So fhrten sie denn auch in Leonberg eine entscheidende Stimme zu Gunsten Ulrichs und legten dadurch den Grund zu den Verfassungsformen, die uns bis heute unsere Rechte und Freiheiten ge-wahrt haben. . 22. Die chrafen Alrich V. und Eberhard V. Aer Mnsinger Vertrag. 1457-1482. Per aspera ad astra." 1457 Dieser Ausgleich in Leonberg war jedoch durchaus nicht geeignet, den bis Pfalzgrafen zufriedenzustellen. Vielmehr begannen die Fehden auf's neue. Meh-1482. rere Vermittlungsversuche waren vergeblich. Zwar hatte Eberhard, der im Jahr 1459 fr volljhrig erklrt worden war und nun selbstndig die Regierung an-getreten hatte, beide Theile vershnt, aber vom Kaiser und Papst dazu aufgefordert, unternahm Ulrich in Verbindung mit dem Markgrafen Karl von Baden und dem Bischof Johann von Metz einen Zug gegen den Pfalzgrafen (1462). Mit 8000 Reitern und Fusoldaten machten sie einen Einfall in die Pfalz und verwsteten die Gegend um Heidelberg. Zuletzt wurden sie so ber-mthig, da sie das Fuvolk zurcklieen und nur mit 700 Mann zu Ro vorruckten. Aber bei Seckenheim wnrden sie pltzlich von Friedrich berfallen, nach tapferer Gegenwehr vollstndig geschlagen und der Metzer Bischof und Ulrich wurden gefangen. Auf die Nachricht hievon lief das Fuvolk auseinander. Der Herzog von Bayern aber, des Pfalzgrafen Bundesgenosse, fiel der Eberhard her und schlug ihn bei Heidenheim und Giengen. Der bse Pflzer Fritz be-handelte feine Gefangenen sehr streng und lie sie erst nach beinahe einjhriger Hast gegen hohes Lsegeld wieder los. Ulrich mute 100,000 fl. bezahlen und Botwar und Waiblingen dafr verpfnden. Auerdem mute er versprechen, nie mehr feindlich gegen Friedrich aufzutreten und zu dessen Ausshnung mit dem Papst beizutragen. Gelnge diese nicht, so msse er noch weitere 10,000 fl. bezahlen. So waren zu den alten Schulden noch eine fr jene Zeit sehr groe Schuldensumme hinzugekommen. Und da Eberhard V. in seinem Lande durch leichtsinniges Leben auch viel Geld brauchte, so sahen sich beide Grafen genthigt, 14g4. die Abgeordneten ihrer Lnder einzuberufen (1464). Dies ist das erste Mal, da auf einem gemeinschaftlichen Landtag in Wrttemberg der eine auerordentliche Steuer verhandelt wurde. Die Landschaft versprach, die Schulden in vier Jahren auf fnf Zieler abzuzahlen, und zwar sollten die Städte und Aemter selbst das Recht haben, die Steuern umzulegen und einzuziehen. Zu allen diesen Sorgen kam fr Ulrich noch viel Hauskreuz, namentlich mit seinen beiden Shnen Eberhard und Heinrich. Dieser sollte, damit eine neue Theilung vermieden werde, zu Gunsten des alteren Bruders ganz ans die Herrschaft verzichten. Dehalb wurde er zum geistlichen Stande bestimmt und nach Frankreich und Italien geschickt. Nachher begleitete er die Stelle eines Dom-

5. Die Geschichte Württembergs - S. 85

1875 - Tübingen : Fues
5.31. Herzog Ulrich. Fortsetzung. Wiedereroberung des Landes. Eiuf. der Reformation. 85 tiefe und trbe Wasser gegangen und hatte alle Leiben einer brckenden Fremd Herrschaft gekostet. Der Fürst hatte gelernt, dierechte seines Volkes zu achten, das Volk, die Fehler eines Fürsten mit Gebuld zu ertra gen. In der letzten Zeit feiner Verbannung hatte sich Ulrich am Hofe des tapfern Landgrafen P h ili p p v o n Hessen aufgehalten. Da der Kaiser in Spanien und Erzherzog Ferdinand von den Ungarn und Trken bedroht war, so konnte jetzt ein rascher Handstreich ausgefhrt werden. Philipp *) brachte ein Heer von 4000 Reitern, 20000 Fugngern und 6000 Knechten zusammen. Dagegen konnte der Statthalter von Wrtteiyberg, Pfalzgraf Philipp, nur 10,000 Fugnger und 500 Reiter stellen. Am 12. Mai 1534 kam es zur Schlacht bei Lauffen, in welcher Philipp von Hessen siegte und der Statthalter verwundet wurde. Die Sieger zogen weiter und berall wrbe dem zurckgekehrten Herzog mit Freuben gehulbigt. Die Stuttgarter jubelten ihm entgegen 2); Ulrich lie sogleich zwei evangelische Predigten in der Stiftskirche zu Stuttgart halten. Tbingen, Urach, Asberg und Neuffen ergaben sich bald. Ferdinand erhob schwere Klagen gegen die Landfriebensbrecher und forderte die Reichsstnde zur Zchtigung derselben auf. Aber es rhrte sich kein Glied. Der neugewhlte rmische König mute wohl einsehen, da die Fürsten der Sache Ulrichs geneigt waren, weil sie durch dessen Einsetzung in sein Herzogthum einen Zuwachs zum Schmalkaldischen Bund erhielten und Bayern froh war, nicht mehr auf drei Seiten von dem mchtigen Nachbar begrenzt zu sein. Als Philipp sogar mit einem Einfall in die Habsburgischen Besitzungen in Schwaben drohte, mute Ferdinand in den K adaner Vertrag (1534) willigen. Er verlangte anfangs 1534. von Ulrich, da er das Land als sterreichisches Asterlehen empfange und in demselben die katholische Religion mit Gewalt erhalten msse. Gegen den letzten Punkt erklrte der Kurfürst von Sachsen standhaft, er willige nicht ein, selbst wenn Herzog Ulrich und Landgraf Philipp von Hessen einwilligen sollten; er knne und drfe dem Lauf des Evangeliums nicht wehren, lieber solle sich die ganze Hanblung zerschlagen." Ferbinanb mute nachgeben und so erhielt denn Ulrich sein Herzogthum wieder, aber nicht als Reichslehen, sondern als ein von Oesterreich vergebenes Afterlehen, b a 8 nach dem Aussterben b es Mannsstammes an Habsburg zurckfalle. Das Geschtz auf dem Asberg wrbe dem König zurckgegeben. Die Lanbschaft war willig, die vielen Schulben zu bezahlen. Der Kriegs-zug mute dem Landgrafen Philipp erfetzt werden; die verpfndeten Herr-fchafteu Mrnpelgard, Heibenheiin und Mckrnhl waren einzulsen. Die ganz ober theilweise zerstrten Festungswerke sollten wieber hergestellt werben. Das Volk gab alles gerne aus Freube der die Rckkehr seines Fürsten und dessen Schritte zur Ein fhr ung der Reformation. 1) Philipp versicherte sich vorher in einer Zusammenkunft mit Franz I. von Frankreich zu Bar le Duc des franzsischen Schlitzes. 2) Die Stuttgarter Kinder sangen: Vidi bidi bomb! Der Herzog Ulrich kommt! Er liegt nicht weit im Feld; Er bring 'nen Sack voll Geld!" Der Geldsack fehlte; um so mehr brachte er Schulden.

6. Die Geschichte Württembergs - S. 87

1875 - Tübingen : Fues
8-31. Herzog Ulrich. Fortsetzung. Wiedereroberung des Landes. Eins, der Reformation. 87 Drittel des schwbischen Landes. Auer den Klstern und Stiftsgtern hatten die Städte noch reiche Stiftungen fr ihre Pfarrstellen, Armen u. s. w. Ulrich zog nun dieses reiche Kirchen gut ganz ein und verwendete die Hauptsumme des-selben zur Bezahlung sein er Sch u ld e n; das brige blieb der Kirche, deren Diener krglich besoldet waren 1). Erst im Jahr 1540 trat Ulrich den bezg-lichen Grundstzen der protestantischen Fürsten bei: das Kirchengut ist zu ver-wenden: 1. zum Prediglamt und fr Schulen; 2. fr die Armen; 3. das Uebrige zum Genu des Schirmherr." Damit wurde das Kirchengut feiner alten Bestimmung zurckgegeben. Die Stiftungen in den einzelnen Gemeinden, die zu Messen, Lichtern u. a. verwendet worden waren, wurden gar nicht angegriffen, sondern von Anfang an fr die Annen verwendet. Die ganze Sache der Reformation hatte Ulrich allein und ohne Rcksicht auf Willen und Meinung der Stnde durchgefhrt, wie er denn berhaupt nie feine Frstengewalt eingeschrnkt sehen wollte und manche Hrte seines Wesens bis zum Ende nicht ablegen konnte. So shnte er sich niemals mit seiner Ge-mahlin Sabina aus; seinen trefflichen Sohn Christopb betrachtete er mit Mi-trauen und behandelte ihn strenge, ja sogar grausam, weil er Sabinens Sohn war. Trotzdem bleibt ihm das Verdienst, da er mit allem Ernst und mit Ent-fchlossenheit das Werk der Reformation eingefhrt hat und sich darin nicht irre machen lie durch die Gefahren, die von Oesterreich drohten und endlich auch kamen. Die protestantischen Stnde Deutschlands hatten im Jahr 1531 den schon mehrfach erwhnten Schmalkaldischen Bund zu gegenseitigem Schutz fr den Fall eines Angriffs seitens der katholischen Stnde geschloffen, dem in Schwaben auer Ulrich auch die Städte Reutlingen, Elingen, H a l l, Ul m, Heil-bronn, Isny, Ravensburg, Biberach, Leutkirch beigetreten waren. Der Kaiser war seither nicht gegen die Protestanten eingeschritten, theils weil ihm durch anderweitige Kriege die Hnde gebunden waren, theils weil ihm in den franzfifchen und Trkenkriegen die Evangelischen hilfreich gewesen waren. Er zeigte sich ihnen freundlich, vereinigte aber im Geheimen die katholischen Fürsten zu einem Bndni und brach im Jahr 1546 gegen die Mitglieder des Schmalkaldi-schen Bundes los. Daher heit der Krieg der Schm alka ldisch e Krieg. Ulrich, dem als sterreichischem Vasallen die hchste Gefahr drohte, stellte ein Heer von 24,000 Mann unter Schr tlin und Hans von Heide ck. Nach der Verbindung mit den schsischen und hessischen Truppen belief sich das Heer der Protestanten auf 70,000 Mann, mit denen gegen den schwach gersteten Kaiser ein Hauptschlag htte ausgefhrt werden knnen. Aber es fehlte den Fürsten an der rechten Entschlossenheit und Einigkeit, so da der tchtige Schrtlin nichts Entscheidendes ausrichten konnte. Als vollends Moriz von Sachsen in Kursachsen einfiel, wurden die Truppen des Kurfrsten zurckberufen und das Heer des Schmalkaldischen Bundes lste sich auf. Dem Kaiser war es nun leicht, einen nach dem andern zu schlagen. Seine wilden Soldaten brachen unter Herz og von Alba nach Wrttemberg herein und suchten es mit Raub, Mord und Brand heim. Ulrich floh nach Hohentwiel. Das Land mute aufs neue Ferdinand 1) 500 Pfarrer erhielten 24000 fl. Gehalt.

7. Die Geschichte Württembergs - S. 62

1875 - Tübingen : Fues
62 Iii. Wrttemberg als Herzogthum. Zurckhaltend *), verschlsset, ruhig und khl, mit aller Be-rech n un g, Klugheit und List machte er die khnsten Zge auf dem poli-tischen Schachbrett seiner Zeit. Dabei wute er sich alle, auch bte extremsten Parteien nutzbringend zu machen. So muten ihm die protestantischen Fürsten Rom erobern und den Papst demthigen und dieser gab ihm Truppen und Geld, um den Schmalkaldischen Bund auszulsen. Wie sehr hat dieser Mann voll Zweideutigkeit nach dem alten Wort gehandelt: ,,Divide et irapera!" 2) Gran-vella sagt von ihm: Er gab Versprechungen nach Zeit und Umstnden", d. h. er versprach etwas, wenn es ihm Nutzen brachte, aber nicht gerade immer mit der Absicht, es zu halten. Und Ranke schildert ihn trefflich also: Karl V. ist zweideutig, durch und durch berechnend, habgierig, unvershn-lich, schonungslos, und dabei hat er doch eine erhabene Ruhe, ein stolzes die Dinge Gehenlassen, Schwung der Gedanken und S e e l e n strke". Aber auch dieser grte diplomatische Geist seiner Zeit hat das von ihm sich gestellte Ziel nicht erreicht. Die schon lngst gelockerten Bande zwischen Deutschland und den Nachbarlndern, sowie zwischen dem deutschen Reichsoberhaupt und den Reichsstnden rissen vollends entzwei. Frankreich und England lsten die bisherige Verbindung mit dem Papst auf, und besonders die fran-zsischen Könige verstanden, ihre monarchische Macht durch gewaltsame Unterdr-ckung der Reichsstnde sicher und fest zu stellen, wie denn Richelieu sich als Aufgabe stellte, die Partei der Hugenotten zu zerstren, den Stolz der Groen zu beugen, die Unterthanen zum Gehorsam zurckzubringen und dem kniglichen Namen im Auslande das gebhrende Ansehen wieder zu verschaffen". Wie traurig sah es dagegen in Deutschland aus! Kein Wunder; der Kaiser gieng mit der falschen Politik voraus und forgte nur fr die Vergrerung feiner Hausmacht. Jeder Fürst that dasselbe und gieng in der Verfolgung feines Zwecks nur zurck, wenn er der Uebermacht weichen mute, um nachher mit vielleicht noch schndlicheren Mitteln seine Plne durchzufhren. Man denke nur anmortz von Sachsen, der als protestantischer Fürst sich mit Karl V. gegen den Schmalkaldischen Bund verbindet, um die Kurwrde zu erlangen, nach wenigen Jahren aber gegen den Kaiser auftritt und, um ein tchtiges Heer stellen zu knnen, gegen Hilfsgelder dem König Heinrich Ii. von Frankreich das Vefatzungsrecht der deutschen Reichs-statte Metz, Toul, Verdun und Cambray verspricht! Ein Reichsfrst ver--fgt zu seinem Nutzen der die Selbstndigkeit anderer Reichs-stnde zu deren und des Reiches Schaden! So weit war es in Deutschland schon gekommen; die Saaten Karls Iv. und Karls V. trugen reichliche Frchte; die erste groe traurige Ernte dauerte 30 Jahre. Frankreich hatte durch die Eifersucht der Reichsstnde und den Eigennutz der Habsburger festen Fu in Deutschland gefat, und konnte, nachdem dieses in dem frchter-lichsten aller Kriege dem politischen und kirchlichen Ruin nahe war, mit ihm an-fangen, was es wollte. Frankreichs Ziel war erreicht: Deutschland war ohnmchtig und lag in franzsischen Banden. 1) Sein Wahlspruch mar: Noch nicht!" 2) Gthe sagt: Entzwei und gebiete! tchtig Wort; Verein' und leite! bess'rer Hort." Ersteres verstaub Karl V. aus dem Grund; letzteres hat er versucht, aber mit verkehrten Mitteln.

8. Die Geschichte Württembergs - S. 90

1875 - Tübingen : Fues
90 Iii. Wrttemberg als Herzogthum. lichen ehelichen Verhltni zwischen beiden Eltern hatte er bis zu des Vaters Tod zu tragen. Die Liebe des angestammten Volkes und die Sorge befreundeter Fürsten konnten lange nichts gegen die Macht des siegreichen Kaisers ausrichten, in dessen Hand die Geschicke Wrttembergs und seines knftigen Herrschers gelegt waren. Mit List und endlich mit Gewalt versuchte Karl V. alle Wege, welche den Prinzen in seilt Land hatten zurckfhren knnen, zu versperren. Das einfachste Mittel war, da er sich der Person Christophs selber bemchtigte. Nach der Eroberung Wrttembergs durch* den Schwbischen Bund und der schmhlichen Uebergabe des Schlosses Hohen-Tbingen wurde Christoph er war noch nicht 5 Jahre alt nach Innsbruck gebracht, wo er von Erzherzog Ferdinand dem Rechtsgelehrten Wilhelm von Reichenbach zur Erziehung mit dessen Kindern bergeben wurde. Dieser unterrichtete ihn fleiig im Latei-nischen und hielt ihn zur Gottesfurcht an. Neun Jahre spter wurde Christoph der Pflege und dem Unterrichte des Michael vontiffernus (Tybein), eines vortrefflichen Lehrers und Erziehers x) anvertraut und nach Wienerisch-Neustadt gebracht. Dieser fhrte ihn in die Wissenschaften ein und brachte ihm im Lateinischen so hohe Kenntnisse bei, da Christoph diese Sprache ohne Mhe sprechen konnte, wobei zu bemerken, da er ein begabter, fleiiger, beharrlicher und strebsamer Schler war. Durch sein lebhaftes Wesen und seinen freien Geist fiel er bald dem Kaiser auf, der ihn darum zu seinem Vorleser bestimmte und in sein Kabinet einfhrte. Hier, sowie in der Begleitung des Kaisers auf dessen Reisen erweiterte sich Christophs Geschichtskreis und er hat die tiefen Einblicke, die er bei Karls Vertraulichkeit gegen ihn in das Staatswesen werfen konnte, treulich verwerthet und bentzt. Aber dieses fr Christoph so gnstige verhltni war von kurzer Dauer. Auf dem Reichstag zu Augsburg (1530) hatten die Fürsten erfolglos um die Zurckgabe Wrttembergs an Ulrich gebeten. Das Land fiel an das Haus Oesterreich. Christoph war dabei, namentlich durch nheren Um-gang mit dem Landgrafen Philipp von Hessen, mit seinen Familienverhltnissen bekannt geworden, wie auch mit seinen Rechten und Ansprchen auf Wrttemberg. Bald wurde der Kaiser dehalb argwhnisch gegen den Prinzen und suchte ihn auf immer unschdlich zu machen. Karl zog nach beendigtem Reichstag durch Italien nach Spanien, wo Christoph in ein spanisches Kloster gesteckt werden sollte. Sein Lehrer aber erfuhr den ganzen Anschlag, theilte ihn dem Prinzen mit und schlug ihm vor, den kaiserlichen Tro heimlich zu verlassen. Auf der Grenze zwischen Tyrol und Italien unternahmen beide die Flucht mit verkehrt beschlagenen Pferden. Christophs Pferd hinkte auf der Flucht und mute in einen Sumpf geworfen werden. Der Prinz fand bei den Herzogen von Bayern Schutz und Frderung in seinen Ansprchen an Wrttemberg 2). Sogleich erhob Christoph 1) Tiffern war seinem geliebten Prinzen in allen Stcken in unverbrchlicher -Treue zngethan. So bewahrte er ihn im Jahre 1529 mit groer Entschlossenheit und eigener Lebensgefahr vor trkischer Gefangenschaft. 2) Von den Flchtigen konnte der Kaiser keine Spur entdecken. So schreibt König Ferdinand an Dietrich Spt, den Rath Sabinas: Wir wollen Dir in gndigem Vertrauen anzeigen, da der jung Herzog zu Wirtenberg an unsers Bruders Hof verloren, und ans diesen Tag zu Mantua niemand, wo er hingekommen sein soll, wissend ist, aber uns anheilt durch einen Kaplan K. M. angezeigt, dap er gemelten Herzog ein wenig vor Salzburg her auf der Straen betreten und reuten sehen, der auch nur selb-

9. Die Geschichte Württembergs - S. 64

1875 - Tübingen : Fues
64 Iii. Wrttemberg als Herzogthum. her schon wollte Habsburg das Herzogthum Ichwaben wieder aufrichten, theils um die Macht und das Streben der schwbischen Stnde nach Selbstndigkeit zu unterdrcken, theils um festen Fu dort zu fassen und wo mglich bedeutende Besitzungen mit der eigenen Hausnwcht zu vereinigen. Diese unselige Politik Oesterreichs sollte nicht blo Deutschland seine Macht und sein Ansehen nach auen, sowie seine innere Kraft, sondern sie sollte auch Wrttemberg sein Frstenhaus, seine Verfassung und seine Einrichtungen, seinen Charakter rauben. Der Versuch dazu wurde gemacht und er gelang, aber glcklicherweise nur auf kurze Zeit. Mit dem Freiwerden von der Habsburgischen Herrschaft waren aber noch nicht alle Bande zerrissen; vielmehr mute Wrttemberg noch lange unter der Vormundschaft seines Qulers stehen. Der Grund, warum Oesterreich nach dem Besitz eines verhltnimig kleinen Landes strebte und mit aller Zhigkeit seine einmal errungenen Rechte auf dasselbe festzuhalten suchte, ist ein doppelter. Gegen das krftig aufblhende und erstarkende Frankreich bedurfte es eines Vorpostens, von dem aus in einem Kriege die nthigen Operationen gemacht werden konnten. Neben Oesterre ch aber war ein mchtiges Herzogthum, Bayern, dessen groer Einflu auf die deutschen Angelegenheiten, namentlich bei der Grndung der Liga und während des dreiigjhrigen Krieges von jenem mit schelen Augen betrachtet wurde. Habsburg hielt es fr nlhig, Bayern bei jeder Gelegenheit zu schdigen. War Wrttemberg gewonnen, so konnte das nun eingekeilte Bayern wie mit einer Zange gefat.und zerdrckt werden. Das waren Oesterreichs Plane. Als eigentliche Marksteine in der Geschichte Wrttembergs wh-rend seiner unglcklichen erzwungenen Verbindung mit Oesterreich stehen sol-gende Thatsachen vor uns: 1) Maximilian I. erhebtwrttemberg im Jahr 1 4 9 5 zum Her-zogthu nt, nicht blo aus Anerkennung der Verdienste Eberhards im Bart, sondern auch aus schndlicher Politik. Denn die Grafschaft konnte auch auf die weib-liche Linie vererbt werden, das Herzogthum Wrttemberg (nach damaliger Bestimmung) nicht. Da Eberhard keine Kinder und sein Vetter Heinrich nur den neunjhrigen Ulrich hinterlie, so war Aussicht vorhanden, das neue Herzogthum Wrttemberg an das Reich, d. h. nach den Be-griffen der Habsburgischen Politik an das Haus Oesterreich zu bringen. 2) Im Jahr 1 498 (st derselbe Kaiser gerne bereit, tut Horb er Vertrag auf den Willen der wrttembergischen Landschaft betreffs der Absetzung Eberhards Ii. und der Belehnung Ulrichs mit dem Herzogthum einzugehen; aber als Lohn verlangt der König des Geldes" Achalm und die Erbfolge in Wrttemberg fr den Fall des Aussterben s des Mannsstammes. Wrttemberg hat dabei die beste Gelegenheit, dem Kaiser bei seinem unehrlichen Spiel in die Karten zu seifen. 3) Auf dem Aug sburg er Bundestag im Jahr 1 5 2 0, da der Schwbische Bund mit dem eroberten Lande nichts anzufangen wei, erbietet sich Kar! V., dasselbe zu kaufen. Der deutsche König berechtigt den Bund zum Verkauf eines Frstenthums durch den Ankauf desselben und geht den Reichsstnden in der Verletzung der hei-ligsten Reichsgesetze und Vertrge voran.

10. Die Geschichte Württembergs - S. 98

1875 - Tübingen : Fues
98 Iii. Wrttemberg als Herzogthum. Neben den Teutschen Schulen sollen in allen und jeden Stdten, sie seien groß oder klein, degleichen etlichen der srnemsten Drfer oder Flecken La-teinische Schulen gehalten werden." Die vollstndige Lateinschule sollte nach Christophs Schulordnung fnf Klassen haben, Herzog Ludwig fgte eine sechste hinzu. Nach Gelegenheit der Flecken und Knaben" hatte sie aber auch weniger, ja nur eine Klasse1). Nachdem die Knaben in den 4 ersten Klassen die Grammatik gelernt haben, sollen sie in der 5. Klasse auch in die Dialectica und Rhetorica eingefhrt werden." Neben Cicero, Sallust und der Aeneis soll der groe Katechismus von Brenz gelesen werden. Musik, besonders Kirchengesang, deutscher und lateinischer, wurde alle Klassen hindurch gebt, auch vor Ansang der Lektionen Veni sancte Spiritus und Veni Creator Spiritus gesungen. Die Knaben sollten in- und auerhalb der Schulen nicht teutsch, sondern lateinisch mit einander reden, auch alle Wochen epistolas schreiben." Die Organisation der wrttembergischen Lateinschulen wurde von Christoph einem An-Hnger Sturms, Micha el Torites, ausgetragen und von demselben ausgefhrt (vom Jahr 1557 an 2). Weil es aber dem Herzog hauptschlich um die Bildung von tchtigen Geist-lichen zu thun war, so stiftete er die Klosterschulen. Die Kloster ordnung wurde von Johann Brenz mit Zuziehung des frstlichen Raths Kaspar Wild verfat, 1559 der groen Kirchenordnung einverleibt, 1582 revidirt von Herzog Ludwig zum zweiten Mal herausgegeben, und so galt sie bis 1757 als Gesetz fr die Klosterschulen. Darein traten Knaben, die in ihreiit 12. bis 14. Lebensjahr das Landeramen in Stuttgart bestanden und etwa die 3. Klasse der Lateinschule durchlaufen hatten. Sie wurden unentgeltlich erzogen und unterrichtet, muten aber versprechen, dem Studium der Theologie treu zu bleiben und ohne herzogliche Erlaubni in keine fremden Dienste zu treten. Es gab 13 Klosterschulen, 9 niedere oder Grammatistenklster und 4 hhere. Diese waren Beben-hausen, Hirschau, Herrenalb und Maulbronn und bestehen heute noch in den nie-deren evangelischen Seminarien fort, zu Blaubeuren, Urach, Maulbronn und Schnthal. Der Unterricht in den niederen Klosterschulen wurde von dem Pr-taten (Klostervorstand) und den beiden Prceptoren erthnlt3). Im 16. oder 17. Von dem Ordentlichen Berufs der Schul-Diener. .... Unter solch erbetteltem Seegeu Gottes, mu sich ein Schul-Dieuer selbst je mehr und mehr bemhen, da er ein nutzlich Instrument und Werkzeug, insonderheit zu Gewinnung solcher zarten Hertzen. werden mge. Zu welchem Ende er nicht allem der Sache selbsten fleiig solle nachsinnen, sondern auch in guten Bchern sich umsehen, mit erfahrenen Leuten darber besprechen, insonderheit bey denen ffentlichen Catecliisa-tionen genaue Achtung geben, damit er sich eine gute Lehr-Art angewhnen, und desto geschickter werden mge, was publice gehandelt worden, oder noch gehandelt werden solle mit der ihnen anvertrauten Jugend auch privatim zu treiben; auch hat er [ich bei seinem Pastore, oder allenfalls bei seinem Superattendenten Raths zu erhohleit, wonuuen er anstehet, damit die Hindernufsen des guten aus dem Wege geraumet, hingegen alles aufs schicklichste eingerichtet werde." , _ u v, 1) Heber die Klasseneinteilung und das Lehrztel jeder einzelnen Klasse siehe das Nhere tu Raumer's Geschichte der Pdagogik", 4. Auflage, ?. 255 ff. 2) Das Schulgeld betrug in de Lateinschulen jhrlich 16 Kreuzer. 3) Die Ordnung wurde sehr strenge gehandhabt. Die Klosterschler, also Leute von 14ig Jahren, dursten während der Erholnngszeit nicht agieren", d.h. auerhalb der Klostermauern sich nmtreiben und muten ziemlich ehrbare Rocke, d. Y.
   bis 10 von 59 weiter»  »»
59 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 59 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 6
3 0
4 10
5 0
6 0
7 0
8 3
9 0
10 28
11 0
12 3
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 11
26 7
27 10
28 1
29 0
30 0
31 2
32 0
33 2
34 5
35 8
36 4
37 15
38 0
39 8
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 8
46 15
47 15
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 6
8 5
9 24
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 31
18 0
19 0
20 4
21 0
22 0
23 5
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 2
36 5
37 5
38 3
39 3
40 1
41 7
42 1
43 1
44 0
45 2
46 9
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 2
59 9
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 1
68 10
69 9
70 0
71 18
72 2
73 34
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 3
84 0
85 6
86 26
87 1
88 1
89 0
90 4
91 0
92 5
93 0
94 6
95 0
96 16
97 0
98 3
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 6
5 8
6 2
7 12
8 0
9 13
10 5
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 2
19 9
20 0
21 7
22 0
23 0
24 0
25 0
26 12
27 0
28 0
29 3
30 3
31 0
32 0
33 39
34 0
35 6
36 0
37 0
38 0
39 29
40 26
41 0
42 1
43 3
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 23
50 4
51 0
52 2
53 0
54 45
55 44
56 2
57 0
58 14
59 42
60 2
61 10
62 11
63 0
64 13
65 18
66 0
67 40
68 3
69 0
70 40
71 15
72 1
73 4
74 4
75 5
76 0
77 2
78 1
79 2
80 55
81 15
82 3
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 15
92 0
93 15
94 0
95 0
96 1
97 29
98 5
99 10
100 27
101 0
102 3
103 0
104 0
105 5
106 8
107 0
108 0
109 0
110 1
111 1
112 2
113 1
114 3
115 0
116 0
117 1
118 4
119 0
120 1
121 2
122 1
123 3
124 1
125 0
126 2
127 2
128 0
129 0
130 0
131 0
132 2
133 0
134 0
135 0
136 15
137 1
138 0
139 0
140 4
141 7
142 0
143 12
144 6
145 25
146 0
147 1
148 15
149 0
150 1
151 18
152 5
153 0
154 3
155 21
156 7
157 1
158 5
159 0
160 0
161 4
162 0
163 0
164 0
165 4
166 35
167 0
168 1
169 1
170 2
171 46
172 17
173 11
174 3
175 7
176 5
177 37
178 0
179 4
180 0
181 0
182 19
183 13
184 1
185 2
186 0
187 2
188 1
189 0
190 0
191 11
192 3
193 0
194 22
195 0
196 1
197 0
198 5
199 10