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11. Weltkunde - S. 135

1874 - Hannover : Helwing
Ibs der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote- stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran- zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver- trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555, welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han- noverschen.) ' d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d der dreißigjährige Krieg. Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang, dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge- than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer, und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten feindlich. §♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran- lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho- lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder- reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster

12. Weltkunde - S. 136

1874 - Hannover : Helwing
136 geworfen wurden. — b) Hergang. 1. Der böhmisch- pfälzische Krieg (1618 — 24). Ferdinand Ii. (1619 — 37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und „der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei' Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld) Hülfe, diese wurden in der Pfalz von Lilly geschlagen, und das Kürfürstenthum Pfalz kam an Baiern. — 2. Der nieder- sächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Niederlande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Lilly nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Lilly nun Norddeutschland bedrohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegso'berster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Lilly bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626.) Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Qbergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Lilly und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütlandi Er verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallen- steins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden ge- schlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklen- burg belohnt. Im Restitntionsedikt (Wiederhersteüungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmal- kaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Prote- stanten dem Kaiser ihre Bekenntnißschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Prote- stanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklen-

13. Weltkunde - S. 140

1874 - Hannover : Helwing
140 Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer- halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver- änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro- testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland? — 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? — 19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder- sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? — 22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? — 26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch lebensfähig? 5. Naümülgeschichte. a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens Emporwachsen. 1648 — 1740. Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv. Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv. (1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof- leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf- hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig- keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I. 1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-

14. Weltkunde - S. 142

1874 - Hannover : Helwing
i 142 wehr seiner maßlosen Uebergriffe verbanden sich endlich Branden- bürg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Baiern und Sachsen und den ober- rheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speier, Oppenheim rc. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speier umwühlt. Durch seine großen Feldherren blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemein- stun und nationale Ehre erloschen sind." 8. 70. Der spanische Crbfolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nach- geben wollte, entstand der sog. spanische Erbfolgekrieg (1701—1714). Alit Oesterreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei' deutsche Fürsten, die Kur- fürsten von Baiern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hauptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mcchlböro) warfen die Baiern und Franzosen ganz nieder, so daß'ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß tmeder herausgeben sollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde «von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig getrennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Neuschottland und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch

15. Weltkunde - S. 145

1874 - Hannover : Helwing
145 Brandenburg irrt westfälischen Frieden erlangt? Was nicht? (§. 65). — In einem Kriege, den der König Karl Gustav von Schweden mit Polen führte, schlug Friedrich Wilhelm die Polen bei Warschau. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zu Oliva (bei Danzig) beendet, und der große Kurfürst erlangte die voll- ständige Unabhängigkeit Preußens (Aufhebung der pol- nischen Oberhoheit). — Als Ludwig Uv. den zweiten Raubkrieg führte (8. 69), stand der große Kurfürst treu zu Deutschland. Während er mit seinem Heere sich am Rhein befand, fielen die Schweden in Pommern und Brandenburg ein (von Frankreich aufgehetzt) und hausten hier schrecklich. Die Erhebung des Volkes half nichts; da eilte Friedrich Wilhelm mit eütem Theile seines Heeres herbei und schlug am 18. Juni 1675 ein doppelt so großes schwedisches Heer bei Jehrbellin (Stallmeister Froben. Gedicht von Mindiug: „Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegesheld" rc.). Durch diese Schlacht legte er den Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ und die Franzosen ihn bedrohten, mußte er im Frieden von St. Germain (bei Paris) 1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch die erledigten schlesischen Fürstenthümer (s. vor. §.) erlangte er nicht. Der Kaiser nahm sie an sich. Später hat er diesen dennoch gegen die Türken unterstützt. — 3. Der große Kurfürst regierte unumschränkt und suchte namentlich eine größere Einheit der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landestheile zu be- gründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohl- fahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume gepflanzt hätte); er sorgte für Handel und Ge- werbe (Chausseen, Post, Friedrich-Wilhelm-Canal — wo?), ver- größerte die Kriegsmacht (Dersflinger), vertheilte die Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Colonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20 000 aus Frankreich vertriebene Reformierte auf, die die Gewerbe bedeutend verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfries- land. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul Gerhard.) 8. 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Friedrich (1688-1701) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in stkltfuiihc. 7

16. Weltkunde - S. 148

1874 - Hannover : Helwing
] 148 hoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen Baiern und Sachsen besetzten Obcrösterreich und Böhmen, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dein Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülse bei den Ungarn; das österreichische Heer ge- wann alle Länder wieder und besetzte sogar Baiern; die prag- matische Armee (Engländer, Hessen, Hannoveraner) schlug die Franzosen bei Detlingen unweit Hanau (1743). Später er- oberten die Franzosen und Baiern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig aus alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-Lothringer Kaiser). Die Fran- zosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §• 77a- Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntniß von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten mit Frankreich in Nordamerika kämpfte, den dritten schlesischen oder den siebenjährigen Krieg (1756—63). — 1755 im August rückte Friedrich in Sachsen ein, um seinen Feinden zuvor- zukommen. Er besetzte Dresden und schloß das sächsische Heer bei Pirna ein. Als die Oesterreicher zur Befreiung desselben heran- rückten, schlug sie Friedrich bei Lowositz (1. October). Das sächsische Heer capitulierte, und die Soldaten wurden dem preu- ßischen Heere einverleibt. Friedrich nahm sein Winterquartier in Dresden. — 1757. Mt Preußen waren verbunden: England (Hannover), Hessen, Braunschweig und Gotha; mit Oesterreich schlossen ein Bündnis (behuf Führung des Krieges und zur Theilung Preußens): Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich rückte zunächst in Böhmen ein, besiegte die Oesterreicher bei Prag (6. Mai) und belagerte dann Prag. Als die Oester- reicher Prag entsetzen (befreien) wollten, griff sie Friedrich an, wurde aber bei Collin (18. Juni) geschlagen und mußte nach Sachsen zurückgehen. — Die Franzosen waren mit zwei Heeren vorgerückt. Das nördliche drang bis zur Weser vor und schlug das englisch-hannoversche Heer bei Hastenbeck unweit Hameln (26. Juli), nachdem anfangs schon der Sieg auf unsrer Seite ge- wesen war. Sie besetzten nun fast ganz Hannover, und in der Convention von Kloster Zeven wurde die ganze westliche Seite

17. Weltkunde - S. 101

1874 - Hannover : Helwing
101 letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord- nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen- loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs- seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen- thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge- stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in Europa festsetzten. §. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel? (Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge- meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40? Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be- schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben, daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes- halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor- lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes- mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend- lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel, später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec., endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher), Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor- leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor- bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun- dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden, dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus

18. Weltkunde - S. 128

1874 - Hannover : Helwing
123 orden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erz- bischöfe, Bischöfe, Aebte rc. §♦ 55. Fürsten, Adel rmd Ritter. Welche Be- deutung hatten im alten Deutschland : Edelinge, Herzöge, Könige? (8. 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (8. 30). — Welche Stel- lung hatten die Grafen unter Karl dem Großen? (8. 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35). — Wie stand Heinrich.i. zu den Herzögen? (8. 36). Wie Otto I.? (8. 37). — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (8. 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (8. 39). — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (8. 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (8. 45). — Was ist 8. 46 u. 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstünde gab es um 1300? (8. 49). — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (8. 50). — Was sind Kurfürsten ? (8. 51). — Was ist der ewige Landfrieden? (8. 52). Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§. 33) sich mit dem Waffen-, dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen ; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun feinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild re.). — Wohnung des Ritters: die Burg, auf Höhen oder zwischen Sümpfen, wo möglich unzugänglich gelegen und durch Gräben, Wall und Mauer geschützt. Haupt-

19. Weltkunde - S. 137

1874 - Hannover : Helwing
137 bürg, wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und der Kursürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Lilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald daraus schlug ihn Gustav Adolf, im Sep- tember bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Baiern, wo er am Zu- sammenfluß des Lech und der Donau Lilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit Halle auf des Kaisers Bitten Wallenstein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süddeutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Weshalb?) Die Kaiserlichen und Baiern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sachsen, Brandenburg und die meisten vrote- stantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch- französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen An- gelegenheiten*), und beide, Schweden (Banner und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Ferdinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge- schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese- buche: 1. Gustav Adolf. - 2. Lilly. — 3. Wallenstein. - 4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von Lützen.) £5. 65. c) Folgen. 1. Die Reformation blieb bestehen, und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber das *) Weshalb? Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein politischen.

20. Weltkunde - S. 141

1874 - Hannover : Helwing
141 stimmung des Reichstages gebunden. Es wurde nämlich von 1663 — 1806 beständig in Regensburg Reichstag gehalten, also 143 Jahre lang. Fast kein Kaiser hat seitdem mehr persönlich den Reichstag besucht, und die Fürsten thaten es in der Regel auch nicht. Der Reichstag, von den Reichsständen also durch Gesandte beschickt, konnte vor lauter inneren Streitigkeiten, oft über unbe- deutende Dinge (Sitze der Gesandten rc.), zu keinem wichtigen Beschlusse kommen. Nur wenn es sich um noch größere Be- schränkung der kaiserlichen Macht handelte, war man einig. Kein Wunder, daß Deutschland noch mehr die Beute fremder Mächte wurde! 69. Die Raubkriege. Ludwigs Sucht nach Vergröße- rung führte zu mehrfachen sog. Raubkriegen: 1. Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien wollte Ludwig die südlichen oder spanischen Niederlande erobern (1666 — 68), wurde aber hieran durch Holland (im Verein mit England und Schwe- den) behindert. — 2. Daraus führte er einen Rachekrieg gegen Hol- land (1672 — 78), dessen Statthalter, Wilhelm von Oranien, jedoch kräftigen Widerstand leistete. Er wurde von dem großen Kur- fürsten, später auch vom Reiche und von Spanien unterstützt. Im Frieden von Nymwegen erhielt Ludwig die Franche-Comtd (Burgund), eine Reihe belgischer Grenzsestungen und 10 Städte im Elsaß (8-65), auch die Festung Freiburg. — 3. Mitten im Frieden besetzte Ludwig eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch die sog. Reunionskammern hatte zusprechen lassen. Dies waren nämlich Gerichte, die untersuchen sollten, welche deutsche Besitzungen einst auf irgend eine Weise mit seinen, durch Gewaltthat neu- erworbenen Ländern in Verbindung gewesen waren, um sich der- selben bemächtigen zu können. So siel auch, vom deutschen Reiche schmachvoll verlassen, die wichtige Grenzfestung Straßburg ohne Schwertstreich 1681 in seine Hände. Er reizte auch die Türken zum Kriege, die 1633 Wien hart bedrängten; dock> wurde dieses durch Staremberg tapfer vertheidigt und durch den Polenköuig Joh. Sobiesky gerettet. (Später wurden die Türken durch Prinz Eugen zum Frieden gezwungen. Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter rc." — Eugen gehört zu den 8 größten Feldherren früherer Zeiten (Alexander, Cäsar, Karl der Große, Gustav Adolf, Türenne, Eugen, Friedrich der Große, Napoleons). 1684 wurde zu Negensburg ein 20jähriger Waffenstillstand abgeschlossen, in welchem Ludwig alles Weggenommene verblieb. — 4. Allgemein herrschte gegen Ludwig große Erbitterung, sowohl wegen seiner Eroberungs- sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab-
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