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1. Weltkunde - S. 61

1876 - Hannover : Helwing
61 An der Ostküste Oman die Stadt Mascat, 40 000 <5., — Im per- fischen Busen die perlenreiche Inselgruppe Bahrein. — An der Westseite Jemen (spr. Dschemen) mit Mokka (Kaffee, Datteln); türkisch. Weiter nördlich Hedschas (türkisch): Mekka, 45 000 E.; Kaaba (— heil. Haus); an 200 000 Pilger jährlich. Medina, 20 000 E., 50 Meilen von Mekka; Muhameds Grab, Wallfahrtsort. — Aden, 30000 E., engl. Freihafen und Festung. — Suezcannl. 2. Sinai-Halbinsel zwischen den Busen von Suez und Akaba. Das Gebirge erhebt sich schroff vom Meere; Berg Sinai 2800 m, Horeb 2600 ra hoch; Wallfahrtsort für Juden, Christen und Muhamedaner. 1. Vgl. Arabien hinsichtlich der Größe mit Europa und Deutschland! — 2. Such Aehnlichkeiten zwischen Arabien und der pyrenäischen Halbinsel! — 3. Reise von Calcutta nach Constantinopel zu Wasser! — 4. Nenne alle dir bekannten Orte, Flüsse, Halbinseln, Inseln und Meeresglieder an der Südküste Asiens! — 5. Versetze dich in Gedanken auf den Belnrtagh und gieb an, nach welcher Himmelsgegend a. die genannten Länder, b. die Flüsse Asiens liegen! — 6) Zeichne Asien! V. Afrika. 8. 54. Lage, Größe, wagerechte und senkrechte Gliederung. 1. Bon Afrika liegen 2/3 nördlich, 1/3 südlich vom Aequator, 4/s zwischen den Wendekreisen. — Vom Cap der guten Hoffnung bis zum Cap Blanco 1100 M., vom grünen Vorgebirge bis Cap Guardafui 1000 M. — Größe 544000 s^-M. — 2. Die Küsten sind ohne tiefe Einschnitte. Merke: die kleine und große Shrte und den Busen von Guinea. Länge der Küste 3520 Ml. Wenig Inseln. — 3. Das südliche Dreieck ist ein in der Mitte ein wenig vertieftes, von Bergzügen durch- schnittenes Hochland, dessen Randgebirge sich nach den Küsten zu terrassenförmig senken. Kilimandscharo an der Ostseite, 61.00 irr hoch. Das Innere, besonders die westliche Hälfte, noch wenig bekannt; mehrere 500 —1500 s^-M. große Seen: Ukerewe (Victoria - Nhanza) und M Wut an (Albert - Nhanza) unter dem Aequator, Tanganhika südl. v. Aeq. Am Meere viele ungesunde Niederungen. — Flüsse: Zambesi (Victoria-Wasser- fälle, 2400 m laug, 130 m hoch), Oranje mit dem Vaal, Kongo (vielleicht aus dem Tanganhika). Wegen der Strom- schnellen im Mittelläufe und der Sandbänke im Mündungsgebiete für die Schiffahrt wenig geeignet. — Das nördliche Trapez hat in der Mitte die Wüste Sahara, die westlich bis ans Meer reicht. Im N. derselben zwei Gebirgsglieder: das Hochland der Verb er ei mit dem Atlas (4000 in) und das Hochland von Barka. Im O. die libysche und arabische Bergkette, zwischen beiden das Nil that. Im S.-O. das terrassenförmig aufsteigende,

2. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

3. Weltkunde - S. 110

1876 - Hannover : Helwing
110 die Ritter und Lehen beaufsichtigte). März- und Maifelder, d. i. große Versammlungen der Lehensleute, bald auch der Freien. Wanderungen des Fürsten, um Gericht zu halten rc. (Vergl. §. 57. Entstehung geschriebener Gesetze, theilweise in lateinischer Sprache und vom röm. Recht beeinflußt, doch nach Stämmen verschieden.) Pfalzen (königliche Krongüter mit Burgen oder Wohnungen der Fürsten) und Pfalzgrafen (Aufseher und Richter in den Pfalzen). §. 31* Religion* a. Christenthum. Welcher Bischof war unter den Gothen? — Während der Völkerwanderung waren viele deutsche Stämme schon Christen geworden, aber Arianer. -196 ließ sich der Frankenköuig Chlodwig taufen, die Franken wurden Christen (katholisch), was großen Einfluß auf die undern Stämme hatte. Das eigentliche innere Deutschland wurde durch irische und angelsächsische Mission bekehrt vom sechsten Jahr- hundert an. (Kirchen, Bischofssitze, Klöster, deren Einfluß (von ihnen aus verbreitete sich die Cultur des Bodens weit umher, sie waren Stützen der Armut, die gastlichen Herbergen für Pilger und Wanderer, Asyle für Verfolgte, vor allem aber durch Ab- schreiben und Vervielfältigung der Bücher und durch ihre Schulen Pflegestätten der Bildung^). Am nachhaltigsten hat Winfried oder Bonifacius gewirkt: 1. als Missionar in Mittel- deutschland und bei den Friesen (Eiche zu Fritzlar, sein Tod 755). — 2. Als Ordner der deutschen Kirche, die er in feste Ver- bindung mit dem römischen Stuhl setzt. Erzbischof zu Mainz, kirchliche Ordnung (Bischöfe, Geistliche), kirchliche Zucht (damals viele Unedle), Synoden, Abhängigkeit von Rom, was die deutsche Kirche unter den Papst stellte, aber auch in die vielfach ver- worrenen Zustände Zusammenhang und Ordnung brachte. Aus- gabe: Erzähle, was dein Lesebuch über Bonifacius sagt! b. Der Islam. Muhamed, 571 zu Mekka in Arabien geboren, 622 Flucht (vergl. §. 1) von Mekka nach Medina, f 632. Seine Lehre ist ein Gemisch aus christlichen, heidnischen und jüdischen Elementen und heißt Islam ^Korln—heilige Urkunde, Moslemin—anhänger Muhameds, Moscheen—bet- häuser; „Es giebt nur einen Gott, und Muhamed ist sein Prophet," Moses und Christus sind weniger als jener, unvermeidliches Schicksal, sinnliches Le- den nach dem Tode, häufige Waschungen, Gebete, Fasten, Almosen; Frei- tag-Feiertag ; Ausbreitung der Religion durchs Schwert). Seine Nachfol- ger, die Kalifen, stürmten mit den Scharen der Moslemin zu Eroberungen und unterwarfen rasch Syrien, Aegypten, Kleinasien, Nordafrika. Das vströmische Reich widerstand ihnen noch, aber sie eroberten Spanien, machten dem We st gothen reich ein Ende, griffen dann das Frankenreich an. Es handelte sich jetzt darum, ob arabisch-muhamedani- sches, ob germanisch-christliches Wesen den Sieg davon tragen sollte. Es geschah das Letztere. Wer hat die Mauren bei Poitiers geschlagen, und tvann? §. 32* Zur Wiederholung und Uebung. — i) Lerne folgende Zeittafel auswendig:

4. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

5. Weltkunde - S. 136

1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.

6. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

7. Weltkunde - S. 60

1876 - Hannover : Helwing
60 dem Spiegel des Meeres. Der See ist klar und fischreich, von schönen Bergen umgeben; zu Christi Zeit waren seine Ufer sehr belebt, jetzt sind sie öde. Das Jordanthal von hier bis zum todten Meere ist 15 M. lang, 1 — 2 M. breit und wird von schroffen, kahlen Felswänden begrenzt; es ist äußerst fruchtbar (Palmen, Feigen, Trauben); an der Mündung die Gefilde Mo ab und Jericho. Nebenflüsse: Hiromap und Jabock. — Das todte Meer, dessen Spiegel 400 m unter dem des Mittelmeeres liegt, ist 10 M. lang, 2x/2 M. breit, im nördlichen Theile an 300 m tief; es hat salzig-bitteres Wasser, in dem kein Thier leben kann (Asphalt). — 4. Palästina ist ein fruchtbares Land (Acker-, Wein-, Obst- und Oelbau; Viehzucht); im October (Saatzeit) und März (Erntezeit) Regen, starker Thau im Sommer. — Früher hatte Palästina an 5 Mill. E., jetzt etwa 600 000. Eintheilung zur Zeit Christi. A. Das We st jordanland: a. Galiläa: Gebirge Karmel und Gilboa, Berg Tabor; Ebene Jesreel. Städte: Nazareth (schöne Kirche), Nain (Dorf), Kaper- naum (jetzt ein Trümmerhaufen), Liberias. b. Samaria: Sichein, 15000 E., zwischen den Bergen Ebal und Garizim. Samaria. 6. Judäa: Jerusalem, 25 000 E., (7000 Juden, 10 000 Muha- medaner, 8000 Christen); Bach Kidron im O., Gihon im W. und S.; auf Moria steht eine prachtvolle Moschee; im Nordwesten der Stadt die Kirche des heil. Grabes. Oestlich der Oelberg, 64 m höher als Zion (Gethsemane, Bethanien). — Bethlehem, 3000 E., mit einer Prächtigen Kirche an der Geburtsstätte des Hei- landes. Jericho, Joppe, Askalon. 8. Das O st jordanland: ä. Peräa: Am todten Meere die Berge Pisga und Nebo, weiter- nördlich das Gebirge Gilead. In Peräa lagen Cäsarea, Be- thabara, Machärus, Gadara. 6. Der Küstenstrich Westsrabiens. (S. §. 53.)] 1. Gieb die Grenzen der von 1—5 genannten Länder an! — 2. Welche europäische Halbinsel hat mit Kleinasien ungefähr gleiche Größe? — 3. Welche Orte Kleinasiens kommen in der biblischen Geschichte vor? — 4. Welcher Berg liegt in Armenien? — 5. An welchem Flusse liegt Ninive, Babylon? — 6. Was weißt Du von den alten Phöniziern? — 7. Erkläre die Namen des jüdischen Landes! — 8. Deute durch eine Linie die Erhebung Palästinas in der Richtung von W. nach O. an! — 9. Nenne die Berge in Palästina! — 10. Versuch, ob du bei jedem genannten Orte Palästinas etwas aus der biblischen Geschichte angeben kannst? — 11. Vgl. Palästina mit der Provinz Hannover hinsichtlich a. seiner Größe, b. seiner frühern und jetzigen Volks- dichtigkeit! — 12. Wodurch erhielt Palästina seine abgeschlossene Lage? — 13 Versuch, Palästina zu zeichnen! — 14. Zeichne das Jordanthal besonders! §. 53. Arabien und die Halbinsel Sinai. 1. Arabien, 56 000 jh-M., 5 Milk. E. Das Innere dürr und wasserarm, von räuberischen Nomaden (Beduinen — Kinder der Wüste) durch- zogen. Kameele und edle Pferde.

8. Weltkunde - S. 114

1876 - Hannover : Helwing
114 §. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis 840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey [tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts- barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel- tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch - land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re- gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a- veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng- land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl. die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb- ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. b. Die sächsischen Kaiser. §. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab; römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern. Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-

9. Weltkunde - S. 127

1876 - Hannover : Helwing
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci- sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc. §. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.) — Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat- ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.? (§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.) — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.) — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der ewige Landfrieden? (§. 52.) Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf- ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,

10. Weltkunde - S. 134

1876 - Hannover : Helwing
134 die streng unterdrückt wurden. — 1540 wurde der Jesuiten- orden gestiftet (Ignatius von Loyola), dessen Hauptaufgabe ist, der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken. — Von 1545 bis 1563 wurde das Concil zu Trident gehalten, welches die römische Lehre genauer festsetzte. Die Protestanten beschickten dasselbe nicht. — Bald nach Luthers Tode be- gann Kaiser Karl den schmalkaldischen Krieg gegen die Häupter des schmalkaldischen Bundes, nahm Johann Friedrich von Sachsen in der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Protestanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Franzosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Pass au er Vertrage 1552 und zu dem Augsburger Religioussrieden 1555, welcher den Prote- stanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievers hausen im Han- noverschen.) b. Die ö st er reich isch-habsburgische Monarchie und der dreißigjährige Krieg. §. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich fiel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten und Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen herstellen; als ihm dies nicht ge- lang, dankte er ab (1556) und ging in Spanien ins Kloster. (Vgl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren, Todteufeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zu- gethan. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) wurde die religiöse Span- nung größer, und es entstand ein protestantisches Bündnis (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den so- genannten Majestätsbries den 3 Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte in Böhmen Religions- freiheit. Der schwache Matthias (1612—1619) war den Protestanten feindlich.
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