Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
109
c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
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wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet (Rhei-
nischer Städtebund). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb aber
König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400—1410)
hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm enfaltet die Feme ihre Macht in
Westfalen.
§. 52. Von Sigismund bis Maximilian. Sigis-
mund, Karl Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410—1437), hatte
anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht
abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel
Jobst, der bald starb). Er war gutmüthig aber schwach. Schon
lange herrschten besondere Wirren in der Kirche, denn von 1305
bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank-
reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere
Päpste gleichzeitig (großes Schisma — Trennung der Kirche).
Dazu waren viele Misbräuche eingerissen, z. B. Sittenlosigkeit
der Geistlichkeit, Verkauf geistlicher Stellen für Geld. — Nun
wurde eine Kirchenversammlung nach Kostnitz oder Konstanz am
Bodensee berufen (1414 —1418), zugleich Reichsversammlung
und in gewisser Art europäischer Congreß, besucht von deutschen,
italienischen, französischen, englischen und später auch spanischen
Prälaten (darunter 5 Patriarchen, 33 Cardinäle, gegen 200 Erz-
bischöfe und Bischöfe) und von zahlreichen Fürsten mit stattlichem
Gefolge (etwa 80 000 Fremde). Das Concil hatte eine dreifache
Aufgabe: Unterdrückung der Ketzerei, Beseitigung des Schisma
und Reformation der Kirche; es setzte aber nur einen neuen Papst
ein, beseitigte die alten und ließ den böhmischen Vorläufer der
Reformation, Johann Huß, und dessen Genossen, Hieronymus
von Prag, verbrennen. (Aufgabe: Was erzählt darüber dein
Lesebuch?) In Konstanz übertrug Sigismund dem Burggrafen
zu Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, als Belohnung
für wichtige Dienste, welche er ihm namentlich bei der Kaiserwahl
und außerdem dem Reiche geleistet hatte, im Jahre 1415 die
Mark Brandenburg mit der Kur- und Erzkämmererwürde und
ertheilte ihm im Jahre 1417 die feierliche Belehnung, und dieser
schaffte nun Ruhe und Ordnung in der zerrütteten Mark. In
Sigismunds Zeit hinein fallen die Hussitenkriege, welche
15 Jahr Deutschland verwüsteten, und in Frankreich, welches von
1339—1453 einen hundertjährigen Krieg mit England führte,
die Geschichte der Jungfrau von Orleans. — Von
Albrecht Ii. an (1437—1439) regieren bis 1806, mit Aus-
nahme Karl's Vii., nur habsburgische Kaiser. Unter dem
schwachen Friedrich Iii. (1440—93) ging Deutschland immer
mehr zu Grunde; doch fällt in seine lange Regierungszeit hinein
viel Merkwürdiges: die Erfindung des Lumpenpapiers
und der Buchdruckerkunst (1440 — Guttenb.erg,
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Maximilian Maximilian Karl_Iv Karl Jobst Johann_Huß Johann Hieronymus
von_Prag Sigismund Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhei- Westfalen Wenzels Avignon Frank- Konstanz Nürnberg Brandenburg Sigismunds Deutschland Frankreich England Deutschland
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§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
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Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu
entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. —
3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der
fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer-
schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den
Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be-
kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav
Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver-
wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach-
dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach
Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil-
helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten,
sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht
hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald
darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder
Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog
Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen,
Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem
Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech
und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632).
Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen-
stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr
er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich
dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver-
schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden
und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes-
halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei
Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach'
sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten
mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische
Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang
schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *),
und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen
kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald
jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer-
dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu
*) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und
die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po>
litischeu.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wil- Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
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26—40? Wer waren die Diakonen? (Apostelgesch. 6, 1—7).
Was wurde nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Je-
rusalem beschlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf?
(Cap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo
waren demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag
es gelegen haben, daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? —
Die öfteren Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonn-
tags — weshalb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet,
Schriftvorlesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien),
Liebesmähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren
schon früh Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im
Abendlande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tem-
pel, später in Privathäusern, während der Verfolgung in Höhlen
rc., endlich in Kirchen. — Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Auf-
seher), Diakonen (Helfer, Almosenpsteger), Diakonissen, Lectoren
(Vorleser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle
vorbereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahr-
hundert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die
Juden, dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner
und durch die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden:
34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr.
Jacobus von der Tempelzinne gestürzt rc.; bei der Zerstörung
Jerusalems weilten die Christen in Pella, jenseit des Jordans
(was weißt du von der Zerstörung Jerusalems?); aber 130 n.
Chr. erhob sich Bar Cochba mit Jerusalem gegen die Römer,
verfolgte die Christen rc., Zerstreuung der Juden unter die Hei-
den. — 2. Verfolgungen durch die Heiden. Ursachen: Christus,
der Welt Aergernis, das Christenthum war nicht Staatsreligion,
die Christen wurden fälschlich als staatsgefährliche Leute ange-
sehen rc. Wirkung: Tod vieler Christen, Armut, Elend, Abfall,
Verbannung, Zerstörung der Heiligthümer rc., aber auch Befesti-
gung, Reinigung und Ausbreitung der Kirche. 10 Chri-
stenverfolgungen. Gregor der Gr. (Märtyrer). — Irrlehren:
z. B. Arianer. — Kirchenväter, apostolisches Glaubensbekenntnis,
neutestamentlicher Canon (Sammlung der Schriften des neuen
Testaments), nicäisches Symbolum (Kirchenversammlung zu Nicäa
325), athanasianisches Bekenntniß. — (Konstantin (vergl. §. 18). —
Unter Theodosius ist der Sieg des Christenthums vollendet. —
Weltverachtung: Einsiedler, Säulenheilige, Mönchsthum. Ver-
weltlichung der Kirche: Prunk und Bilder; Prozessionen, Wall-
fahrten, Reliquien. Beginn der Hierarchie (Herrschaft der Geist-
lichen). — Die Oberleitung der Kirche hatten die Bischöfe.
Unter diesen waren die angesehensten die zu Rom, Constautinopel,
Antiochien und Alexandrien. Der Bischof zu Rom galt als Nach-
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Extrahierte Personennamen: Paulus Jacobus Christus Gregor Gregor Konstantin_( Theodosius
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Pella Jerusalems Nicäa Rom Rom
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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114
§. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis
840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige
Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey
[tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig
(schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts-
barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite
als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne,
deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die
Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar
erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig
der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz,
Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien
bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und
Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken,
welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder
Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel-
tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die
Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl
der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die
Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch -
land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re-
gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a-
veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland);
nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke
876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und
Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft
Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen
haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng-
land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig
dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl.
die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein
7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911)
die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden
die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb-
ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein
Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb.
Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter
dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen
Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger.
b. Die sächsischen Kaiser.
§. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der
Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er
war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt
zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab;
römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge
brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern.
Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung
der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland
wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Lothar Ludwig
der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl
der_Kahle Karl Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem_Deutschen Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Friesland Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich Deutschland Italien Frankreich Normannen- Lothringen Deutschland Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien Eng- Deutschland Niederlanden Ungarn_Deutschland Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Deutschland Sachsen Schwaben Bayern Deutschland Ungarn
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze
Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci-
sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter
besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes
Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst,
Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc.
§. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.)
— Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat-
ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche
Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie
stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.?
(§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.)
— Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.)
— Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu
kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich
machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub-
rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300?
(§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel?
(§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der
ewige Landfrieden? (§. 52.)
Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter
vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf-
ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert).
Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14.
Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft
gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen
Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre
wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge-
lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die
Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und
Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen
Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag
(drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen
(Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
immer weiter. Sie gewann Eingang in Sachsen, Hessen, Braun-
schweig-Lüneburg, Preußen (durch den Hochmeister Albrecht, einen
Hohenzollern, in ein weltliches Herzogthum verwandelt) re. — Auf
dem Reichstage zu Speyer 1529 wurde aber beschlossen, die
weitere Verbreitung zu verhindern; hiergegen protestierten
7 Fürsten und 15 Reichsstädte. Ans dem Reichstage zu Augs-
burg überreichten die Protestanten ein von Melanchthon abge-
faßtes, von Luther durchgesehenes Glaubensbekenntnis, die Augs-
burgische Confession, vorgelesen am 25. Juni 1530. Der
Bund der Protestanten zu Schmalkalden und ein Angriff der
Türken, sowie bald auch der Franzosen, bewogen den Kaiser
nochmals zur Milde gegen die Protestanten. Die Anhänger der-
selben erhielten den Namen Protestanten, weil sie manche
Lehren der katholischen Lehre verwarfen: Autorität des Papstes
und der Tradition, Anrufung der Heiligen, Verehrung der
Reliquien, Verdienstlichkeit der guten Werke, Ablaß, Klosterwesen,
Wallfahrten, 7 Sacramente, (die Protestanten nehmen nur 2
Sacramente an, Taufe und Abendmahl). Später erhielten sie
den Namen Evangelische, weil sie das Evangelium oder die
Bibel, besonders das neue Testament, als alleinige Quelle ihres
Glaubens ansehen, und weil sie die Rechtfertigung aus dem
Glauben lehren. — Die Reformation gewann nun auch Ein-
gang in Württemberg, Bayern und Brandenburg. Luthers Ge-
hülfe in der Reformation war der fromme und gelehrte Melanch-
thon. Auch in der Schweiz wurde durch Ulrich Zwingli in
Zürich und Johann Calvin in Gens eine Reformation ausge-
führt. Ihre Anhänger werden Reformierte genannt, unter-
scheiden sich in einigen Stücken von den Lutheranern und
verbreiteten sich über die Schweiz, Deutschland, Frankreich und
die Niederlande. — 1532 erhielten die Protestanten im Religions-
srieden von Nürnberg vorläufige Religionsfreiheit (bestätigt 1544
zu Speyer). — Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben,
(wobin er von dem Grafen von Mansfeld zur Schlichtung einer
Erbschaftsstreitigkeit berufen war) und ist in Wittenberg in der
Schloßkirche begraben.
§. 62. Religiöse Kämpfe. Als 1522 die Bilder-
stürmer in Wittenberg Unruhen erregten, predigte sie Luther
bald zur Ruhe. — Bald darauf erhoben sich die Bauer n,
welche Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit misverstanden,
und wollten sich von den Bedrückungen des Adels befreien. Als
große Unordnungen entstanden, schrieb Luther gegen sie. Auch
wurden sie bei Frankenhausen geschlagen. 1525. (Thomas
Münzer.) — 1534—36 fanden in Münster Unruhen durch
die Wiedertäufer statt unter Anstiftung Johanns von Leyden,
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Melanchthon Luther Ulrich_Zwingli Johann_Calvin Johann Luther Thomas
Münzer Johanns Johanns
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
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Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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die streng unterdrückt wurden. — 1540 wurde der Jesuiten-
orden gestiftet (Ignatius von Loyola), dessen Hauptaufgabe ist,
der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken. —
Von 1545 bis 1563 wurde das Concil zu Trident gehalten,
welches die römische Lehre genauer festsetzte. Die Protestanten
beschickten dasselbe nicht. — Bald nach Luthers Tode be-
gann Kaiser Karl den schmalkaldischen Krieg gegen die Häupter des
schmalkaldischen Bundes, nahm Johann Friedrich von Sachsen in
der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp
von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das
Interim (eine vorläufige Verordnung, um Protestanten und
Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Franzosen, die Metz,
Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den
Kaiser und zwang ihn zu dem Pass au er Vertrage 1552 und zu
dem Augsburger Religioussrieden 1555, welcher den Prote-
stanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte.
(Moritz fiel in der Schlacht bei Sievers hausen im Han-
noverschen.)
b. Die ö st er reich isch-habsburgische Monarchie und
der dreißigjährige Krieg.
§. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele
Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand
und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an
Frankreich fiel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die
Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in
Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und
Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten und Katholiken
einen, das kaiserliche Ansehen herstellen; als ihm dies nicht ge-
lang, dankte er ab (1556) und ging in Spanien ins Kloster. (Vgl.
„Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren, Todteufeier.)
Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als
Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii.
als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der
edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zu-
gethan. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem
schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) wurde die religiöse Span-
nung größer, und es entstand ein protestantisches Bündnis (Union)
und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den so-
genannten Majestätsbries den 3 Ständen der Herren,
Ritter und königlichen Städte in Böhmen Religions-
freiheit. Der schwache Matthias (1612—1619) war den
Protestanten feindlich.
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Extrahierte Personennamen: Ignatius_von_Loyola Karl Karl Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp
von_Hessen Philipp Moritz Metz Moritz Moritz Sievers Karl_V. Karl_V. Karl Karl Karl Karl Ferdinand_I. Ferdinand_I. Philipp_Ii Philipp Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Matthias_(
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Mühlberg Sachsen Deutschland Frankreich Mailand Burgund Frankreich Wien Nordafrika Tunis Spanien Deutschland Italien Spanien Niederlande