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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 189

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
189 Sie hat eine Aeademie und einen botanischen Garten und lebhaften Handel, namentlich mit (Burgunder-) Wein, Wachslichten und Senf. 43,000 E. Der beste Burgunder wächst bei Ruits, 3600 E. In Chätillon sur Seine, das viele Eisenhämmer hat, traten 1814 die Alliirten zu einem Congreß zusammen. Auxerre (Ossär) an der Yonne, von Weingärten umgeben, mit einem alten bischöflichen Schlosse, einem Museum, Kerzenfabriken :c. und Holz- und Weinhandel, 15,000 E. In der Nähe Fontenai (Fontanetum), ein Dorf, bei welchem 841 Lothar von seinen Brüdern besiegt wurde. Autiu, einst Bibracte, die Hptst. der Aeduer, vor der ersten Revo- lntion Talleyrands Bischofssitz, mit zahlreichen römischen Alterthümern, 12,000 E. Creuzot, in dessen Nähe Steinkohlengruben, ein neuer bedeutender Fabrikort mit Kanonen-und Eisengießereien und Hammerwerken, 23,800 E. Chalous sur Saöue und am Canal du Ceutre, der zur Loire führt, in fruchtbarer, aber durch häufige Überschwemmungen ungesunder Ebene, ein bedeutender Handelsplatz zwischen dem Norden und Süden, 20,000 E. In dem zum Theil mit Gebirgen des Jura erfüllten Departement des Ain Bourg en Bresse, Geburtsort des Astronomen Lalande, mit Fayence- und Messerfabriken, 13,700 E. L'eclnfe, Festung am Jura, welche die Straße vou Lyon nach Genf beherrscht. Wo erwähnt? 17. Die Grafschaft Champagne, so genannt zur Bezeichnung ihrer weiten Ebene, wie die Campania Italiens, ist in ihrer nordstöstlichen Hälfte unfruchtbares Hügelland aus Kalk, Schiefer und Feuerstein (der namentlich früher weit versandt), mit spärlicher Ackerkrume bedeckt, in ihrer südwestlichen ebeneren Hälfte dagegen ein sehr fruchtbares, au Weiden, Getreide, Obst und Wein reiches Land. Lage und Beschaffenheit machten sie oft znm Schauplatz entscheidender Schlachten. (Der nördliche Theil, der in die französischen Niederlande greift, ist dort besprochen). Troyes, alte Stadt mit mittelalterlichen Häusern und zahlreichen stattlichen Thürmen, an der Seine, 38,000 E. (noch zur Zeit Heinrich's Iv. 60,000). Sie hat wichtige Fabriken, namentlich in Baumwolle. Epernay an der Marne, der Haupt- fabrikort und Stapelplatz der berühmten Champagner Weine, die in 1 Million Fla- schen in den ungeheuren in den Kalkfelsen eingehauenen Kellern aufgespeichert liegen; 11,000 E. Arcis sur Aube. Schlacht 1814. Ehälons sur Marne, das alte Eatalannum, in anmuthiger Gegend, mit schönen Kirchen und uoch beträchtlicherem Weinhandel (4 Mill. Flaschen in den riesigen Kellern); 17,600 E. In St. Mene- honld an der Aisne wurde am 22. Juni 1791 Ludwig Xvi. vom Postmeister Drouet erkannt. Reims (Rheims), spr. Rähngs, alte und doch schöne Stadt mit prachtvoller Kathedrale, in welcher früher die Könige von Frankreich von dem Erz- bischos gekrönt wurden. (Chlodwig von Remigius 496.) Bedeutende Wollenmanu- facturen und Champagnerfabriken, 72,000 E. Chanmont, 8000 E., mit Eisengruben und Eisenhämmern in der Umgegend. St. Dizier au der Marne, 10,000 E., mit Holzhandel. Langres aus dem Plateau gl. N., 8000 E., mit Messer- und Fayence- fabriken; Export vou Mühlsteinen. „Eingangsthor Frankreichs zwischen Jura und den Vogesen." Dom Remy, Heimath der Jungfrau von Orleans. 18. Das Herzogthum Lothringen, franz. Lorraine, d. i. der nörd- liche Theil der cisalpinischen Besitzungen Lothar's I. (843). Schon 870 kam durch den Vertrag zu Mersen der östliche Theil, 925 unter Heinrich I. das ganze Land zu Deutschland, dessen Lehen es mit geringer Unterbrechung bis ins 18. Jahrhundert blieb. Ludwig Xv. bemächtigte sich desselben 176 6, nachdem schon Heinrich Ii. 1552 Metz, Tonl und Verdnn an sich gerissen und Ludwig Xiii. und Ludwig Xiv. es mehrfach geplündert hatten. — Das schöne, zu Viehzucht, Acker- und Weinbau vortrefflich geeignete, an Holz, Eisen und Mineralwassern reiche Land, mit mannichfaltiger und leb- haster Industrie, besitzt eine Bevölkerung entschieden deutschen Ursprungs.

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 172

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
172 erfüllte Gassen, elende dunkle Wohnungen. Die Dörfer find noch schlechter. Zante, „die Blume der Levante", ist schön, fruchtbar und handeltreibend; Hauptstadt Zante, 20,000 Einwohner. Das kleine Theaki ljthaka) sei als die Insel des Odysseus erwähnt. Frankreich. § 56. a. Grenzen. Dimensionen. Das westlichste Stück des Rumpfes von Europa ist Fraukreich. Auf wie vielen und welchen Seiten wird Frankreich von Land begrenzt? Von welchen Ländern? Auf wie vielen und welchen Seiten wird es vom Meere begrenzt? Von welchen Meeren? Welche natürliche Grenze liegt zwischen Frankreich und der Pyrenäenhalbinsel? Zwischen Italien und Frankreich? Und der Schweiz? Und zwischen Frankreich und Deutschland? Tie Franzosen hatten sich gewöhnt, das linke Rheinufer als Grenze zu betrachten und zu erstreben. Aber Flüsfe bilden keine Völkerscheide, wenigstens nicht zwischen Kulturvölkern. Wo Gebirge oder Meere als natürliche Grenze fehlen, „da muß die Stammverschiedenheit, welche die nur gewaltsam zu tilgende Grenzlinie der Abkunft, Sprache und Sitte erkennen läßt, in Be- tracht gezogen werden." (Kapp). Zu einer festen Bestimmung der Grenze zwischen Frankreich und Deutsch- laud kann daher nur ein Ueberblick der geschichtlichen Entwicklung ver- helfen, den wir deshalb folgen lasten. In Folge der Völkerwanderung hatten sich im südwestlichen Gallien (Frankreich) die Westgothen, im Rhonegebiet die Burgunder festgesetzt. Beide wurden vou den Franken vom Niederrhein aus unterworfen. Mehrmalige Theiluug des Frankenreiches führte zur Unterscheidung von Neustrieu im Gebiet der Seine und dem nordwestlichen Frankreich, Aquitanien im südwestlichen, in denen, wie in Burgund römische Sprache und Art vorherr- schend blieb, und Austrasieu im Stromgebiet des Rheins, in dem sich in Folge ununterbrochener Verbindung mit dem östlichen Mutterlande der ger- manische Charakter überwiegend erhielt. Unter Karl d. Gr. vereinigt, wurde das Reich 843 bekauntlich so getheilt, daß Lothar den linken Rhein und Italien erhielt. Als aber 869 Lothar's Sohn, Lothar Ii., der „Lotha- ringen" als Erbe erhalten, starb, theilten Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle dieses Land im Vertrage zu Mersen 870 nach der Sprachgrenze uuter sich so, daß das Mosel- und Maasgebiet und das Land zwischen den Vogesen und dem Rhein an Deutschland fiel. Die spätere Erwerbuug Bur- guuds (1032) konnte keinen Bestand haben, weil das untere Rhonegebiet, ,,die Brücke zwischen Frankreich und Italien", durchaus romanisches Land ist. So ist das ganze linke Rheingebiet, d. h. das Gebiet sämmtlicher linken Zuflüsse des Rheins bis zur Wasserscheide zwischen Seine und Maas uraltes rechtmäßiges deutsches Besitzthum, eine Thatsache, die nicht dadurch geändert werden kann, daß Frankreich, nachdem es die Ansprüche der englischen Könige auf den franzöfifchen Thron im 14. und 15. Jahrhundert siegreich zurück-

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 248

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
248 Haupt der Christenheit war, so fiel ihm, als die päpstliche Anmaßung jenes Verhältniß umzukehren suchte, und mit ihm Deutschland die Aufgabe zu, den Kampf gegen dieselbe aufzunehmen, unter dessen Folgen wir noch heute zu leiden haben. Als Lothar Ii., der Sohn Lothars I. (welcher mit der Kaiserwürde Italien und einen langen Strich Landes die Rhone, Saöne und den Rhein entlang bis zur Nordsee erhielt), der Erbe Lotharingens, 869 starb, theilten Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle im Vertrage zu Mersen 870 Lothringen so unter sich, daß der östliche Theil mit den Städten Metz, Trier, Aachen, Köln, Straßburg, Basel ze. mit Deutschland vereinigt wurde. Von da ab datirt unser Anrecht auf die iu dem jüngsten glorreichen Kriege wieder gewonnenen alten deutscheu Lande. Kämpfe mit den westfränkischen Karolingern, den Normannen, Slaven und später den Ungarn füllen die Regierung der schwachen Nachfolger Lud- wigs des Deutschen und lassen schon damals die Vasallen zu einer der Krone gefährlichen Macht gelangen. Besonders um das Ansehen dieser wieder zu befestigen, empfahl Conrad I. auf dem Sterbebette seinen mächtigen Gegner Heinrich von Sachsen als seinen Nachfolger, welcher als Helnrich I. den ersten Grund zu dem später sich ausbildenden Bürgerstande legte, ein wehr- Haftes Volk schuf, die Ungarn schlug, die großen Herzogtümer und Böhmen wieder der Reichseinheit einfügte, die königliche Würde gegen die Großen des Reichs wie gegen den Clerns kräftig wahrte und so recht eigentlich der Neubegründer des Reiches wurde. Noch fester hielt sein Sohn Otto der Große das Reich zusammen und vertheidigte es gegen äußere Feinde (Ungarn, Slaven und Dänen), unterwarf und colonisirte die eimbrische Halbinsel bis zur äußersten Spitze Jütlands und erwarb die Kaiserkrone, die von nun ab als dem Herrscher Deutschlands zugehörig gält, deren Besitz allerdings den Schwerpunkt Deutschlands verrückte, die Kaiser verhinderte, der einigende Mittelpunkt desselben zu sein, ihm viel edles Blut gekostet und seine Zer- splitterung mit verschuldet, aber auch der deutschen Nation, die jetzt erst an- fing, sich als solche zu fühlen und zu ueunen, und ihrem Könige das höchste Ansehen in der Christenheit für lange verlieh. Leider gewannen schon unter seinen jugendlichen Nachfolgern die Großen des Reichs wieder größere Selb- ständigkeit, fo daß selbst Heinrich Ii., der letzte kräftige Sproß des sächsischen Hauses, nicht die frühere Macht über sie auszuüben vermochte und deshalb die eigene Macht durch Verleihung weltlicher Besitztümer an die Geistlich- keit zu kräftigen suchte. Ebenso sah sich sein Nachfolger Conrad Ii. ge- nöthigt, sich auf die kleinen Vasallen den großen gegenüber zu stützen, indem er auch deren Lehen für erblich erklärte. Aber diese Mittel, für den Augen- blick wirksam, waren sür die Zukunft bedenklich. Unter Heinrich Iii., 1039 bis 1056, der seine gewaltige Hand ebenso die Vasallen wie die Päbste fühlen ließ, erreichte die kaiserliche Macht und das politische Ansehen Deutsch- lands den Höhepunkt, von welchem sie jedoch schon nnter seinem unglücklichen Sohne, Heinrich Iv., der sich vor dem Papste Gregor Vii. demüthigen mußte und sich gegen die aufrührerischen Fürsten nur mit der größten An- strengung erhalten konnte, tief herabsanken. Von da ab beginnt der Riesen-

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 278

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
278 züglich aus Syenit und Porphyr bestehende Oberlausitzer Bergland im östlichen Theile Sachsens sind vielfach von Basalt und Phonolith durch- setzt, am nördlichen Fuße gleichfalls mit zum Theil sehr fruchtbarem Dilu- vium bedeckt und enthalten Stein- und Braunkohlengebilde, wie im Plauen- schen Grunde bei Dresden und in der Gegend von Zittau. Braun- kohleulager finden sich auch, obwohl nicht immer von besonderer Güte, im nördlichen dem deutschen Tieflande angehörenden Sachsen, wie bei Würzen, die jedenfalls mit denen des vorgenannten im Zusammenhange stehen. Die Ablagerungen dieser Formation sind häufig mit einem fetten und kieselreichen und darum plastischen und feuerfesten Thon bedeckt, der den Thonwaaren- brennereien von Waldenburg 2c. vorzügliches Material liefert. Groß und augenfällig ist der Einfluß des Kohlenreichthums, namentlich der Steinkohle, auf das Leben in ihrem Bereich und darüber hinaus. Fabriken aller Art bedecken das Land und wachsen noch fortwährend empor; jährlich vermehrt sich die Bevölkerung jener Gegenden, und ein ungemein lebhafter Verkehr, befördert durch die zahlreichen, wenn auch noch immer nicht ausreichenden Eisenbahnen, hat sich in ihnen entwickelt. Der vortreffliche Quadersandstein des Elbthals, ein vorzügliches Baumaterial und ebenso brauchbar zu Mühl- steinen und Bildhauerarbeiten, beschäftigt nicht nur eine Menge Arbeiter, sondern ist auch durch seine grotesken Bildungen in der viel besuchten Sächsischen Schweiz eine Quelle des Gewinnes für die Bewohner. Die Bergabhänge und Hügel nördlich der Linie von Dresden sind zum Theil mit Wein bepflanzt, die fruchtbareren Höhen mit Waldungen bedeckt und in den Thälern und Ebenen wechseln Wiesen und ertragreiche Felder. Dies Alles macht Sachsen zu einem sehr gesegneten, industriereichen, und Handel- treibenden Lande. Das Königreich Sachsen hat sich aus der 926 von Heinrich I. gestifteten Markgraffchaft Meißen entwickelt, die 1127 Kaiser Lothar Ii. dem Grafen Conrad von Wettin erblich übertrug. Nach Heinrich Raspe's Tode ward auch Thüringen damit vereinigt, und als 1420 das anhaltinische Herzogs- haus von Sachsen-Wittenberg ausstarb, verlieh Kaiser Sigismund dem Markgrafen Friedrich dem Streitbaren für ihm im Hussitenkriege ge- leisteten Beistand 1422 jenes Herzogthum und die Ehurwürde. Im Jahre 1485 theilten sich die (von Kunz von Kauffungen geraubten) Brüder Ernst und Albert in die sächsisch-thüringischen Länder und zwar so, daß Ernst, der Stifter der Ernestinischen Linie, Wittenberg und den größeren Theil von Thüringen, Albert, der Stifter der Albertinischen Linie, Meißen mit Dresden und Leipzig und dem Reste von Thüringen erhielt. Nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 erhielt Moritz und mit ihm die Albertinische Linie die Ehurwürde, während dem Ernestinischen Hause (den Nachkommen Johann Friedrichs) nur die thüringischen Lande Jena, Weimar, Eisenach und Gotha verblieben. Die Erwerbung der Polnischen Krone durch Chursürst August den Starken 1697 hat dem Lande keinen Segen gebracht. Da- mit verzichtete Sachsen auf die bisher geübte Führerschaft der Protestanten, die nunmehr auf Brandenburg überging. Nach Preußens Niederlage bei Jena schloß sich der Chursürst Friedrich August eng an Napoleon an und

5. Geschichte - S. 14

1877 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
Moritz v. Oranien ihre Unabhngigkeit. (Holland.) Auch in Frankreich wurden die Reformirten (Hugenotten) von König Karl Ix. und seiner Mutter Katharina v. Media verfolgt. (Bluthochzeit.) Sein Sohn Heinrich Iv. gab ihnen im Edict v. Nantes freie Religionsbung. In England fhrte die Knigin Elisabeth die Reformation ein. Schweden, das bis dahin zu Dnemark gehrt hatte, ri sich unter Gustav Wasa los und nahm die evangelische Lehre an. 16. Religionskriege in Deutschland. ^ Der schmalkal-154647. dischekrieg v. 154647. Nachdem Kaiser Karl V. in mehreren Kriegen die Franzosen, welche eiferschtig auf die wachsende streichische Macht waren, geschlagen hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit mehr den religisen Angelegenheiten in Deutsch-1545. land zu. Dieselben sollten auf der Kirchenversammlung zu Trient 1545 geordnet werden. Als die Protestanten sie aber gar nicht beschickten, sprach der Kaiser die Acht der sie aus, und es begann der schmalkaldische Krieg (gegen den schmalkal-dischen Bund.) Der Kaiser besiegte zunchst die Protestanten in Sddeutschland. (Philipp v. Hessen) dann Johann Friedrich v. Sachsen in der Schlacht bei Mhl-1547. berg 1547. Beide Fürsten wurden gefangen genommen, und das Churfrsten-thum Sachsen gab der Kaiser dem mit ihm verbndeten protestantischen Herzoge Moritz v. Sachsen. Moritz fiel aber heimlich vom Kaiser ab, weil er dessen Uebermacht frchtete, berfiel denselben in Jnnspruck und zwang ihn zu dem 1555. Passauer Vertrage, dem 1555 der Religionsfrieden zu Augsburg folgte, in welchem den Protestanten freie Religionsausbung und gleiche Rechte mit den Katholiken in Deutschland zugestanden wurden. d. Einige deutsche Fürsten. Dies alles geschah während der Re-1520-56. gierung Kaiser Karl V. v. 152056. Er war der mchtigste Fürst seiner Zeit. In seinem Reiche ging die Sonne nie unter." (Warum nicht?) Er legte 1556 die Regierung nieder und starb 1558 in Spanien. Auf ihn folgte in Spanien, Jta-1556-64. lien, Burgund Philipp Ii., in Deutschland sein Bruder Ferdinand I. v. 155664. 1564-76. Dieser sowohl als sein Sohn Maximilian Ii. v. 156476 erhielten den Religionsfrieden in Deutschland aufrecht. Die Zeiten wurden aber fr die Protestanten 1540. gefhrlich, als der 1540 von Jgna; v. Loyola in Spanien gegen die Lutherischen gestiftete Jesuitenorden sich mehr und mehr auch in Deutschland ausbreitete und in der kaiserlichen Familie selbst Streitigkeiten ausbrachen. Kaiser Rudolph Ii. v. 1576-1612. 15761612 mute seinem Bruder Matthias Oestreich, Ungarn und Mhren abtreten. Um sich Bhmen zu retten, gab er den protestantischen Bewohnern des Landes im sogenannten Majesttsbrief Religionsfreiheit. Doch Matthias brachte auch Bhmen an sich. Die Protestanten Deutschlands traten 1608 zur 1612-19. Union, die Katholiken zur Liga 1610 zusammen. Als Matthias (v. 161219) Kaiser geworden war, hob er den Majesttsbrief auf. Darber brach in Prag ein Aufstand aus, der die Veranlassung zum 1618-48. c. Dreiigjhrigen Kriege v. 161848 wurde. Bhmische Protestanten warfen unter Anfhrung des Grafen Matthias v. Thurn am 23. Mai 1618 die beiden kaiserlichen Rthe Martinitz und Slavata, die vermeintlichen Anstifter jenes Aufhebegebotes, aus den Fenstern des Schlosses. 1618-24. 1. Pslzisch-bh mische Kriegszeit v. 161824. Die Bhmen 161937. sagten sich von Matthias Nachfolger, dem Kaiser Ferdinand Ii. 161937 los 1620. und whlten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Der wurde aber 1620 auf dem weien Berge vor Prag durch Tilly, den Feldherrn des Herzogs v. Baiern, geschlagen, mute fliehen und verlor sein Land, ebenso der Herzog Christian von Brannschweig, der Graf Ernst v. Mansfeld und v. Bhmen wurde zum Katholieismus gezwungen. 1624-30. 2. Die dnische Kriegszeit v. 162430. Als Tilly auch Norddeutschland bedrohte, verband sich König Christian v. Dnemark mit den Prote-1626. stanten gegen den Kaiser. Aber schon 1626 wurde er bei Ltter am Barenberge von Tilly geschlagen, vom kaiserlichen Feldherrn Wallenstein, der dann ganz

6. Geschichte - S. 15

1877 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
15 Morddeutschland besetzte, (Belagerung Stralsunds 1628) nach Dnemark zurck- ic?8. getrieben und schlo 1629 den Frieden zu Lbeck. Der Kaiser hatte jetzt die 1629. deutschen Protestanten unterworfen und verlangte 1629 durch das Restitutions- 1629. Edict die Herausgabe aller Kirchengter und Annahme der katholischen Religion. 3. Die schwedische Kriegszeit v. 163036. Da Wallenstein nicht i630-36. nur die Lnder der Protestanten, sondern auch die der Katholiken schrecklich ver- Heerte, setzte der Kaiser ihn ab. Um diese Zeit nahm sich Gustav Adolph v. Schweden der lutherischen deutschen Glaubensbrder an, kam mit einem Heere -der die Ostsee und landete am 24. Juni 1630 auf den Inseln Usedom und b- 24 3tm_ Wottiu. Als er das Land betreten hatte, fiel er (vor seinem Heere) nieder, betete und ermahnte auch die Seinen dazu indem er sprach: Betet! Wo viel Betens ist, da ist auch viel Sieg. Viel gebetet ist halb gesiegt." In kurzer Zeit hatte er die Kaiserlichen aus Pommern, Mecklenburg, der Mark vertrieben. Aber die evangelischen Fürsten Norddeutschlands wollten sich aus Furcht vor dem -Kaiser nicht mit ihm verbinden. Whrend er noch mit ihnen unterhandelte, ig3i zerstrte Tilly d. 10. Mai 1631 Magdeburg, wurde aber dann von Gustav b- 10. Mai. Adolph 1631 bei Breitenfeld unweit Leipzig und spter nochmals am Lech ge- i63i. schlagen. Tilly starb bald darauf an einer erhaltenen Wunde, und dem Schweden-fnige stand jetzt ganz Deutschland offen. Da lie der Kaiser wieder durch Wallen-stein ein Heer ausrsten. Dieser zog mit demselben nach Sachsen, Gustav Adolph folgte ihm und fiel in der Schlacht bei Ltzen d. 16. Novemb. 1632, in welcher b i6-ibie Kaiserlichen geschlagen wurden. (Gustav-Adolphvereine.) Herzog Bernhard v. Weimar fhrte die Schweden weiter an. Wallenstein zog sich nach Bhmen zurck, wo er 1634 zu Eger ermordet wurde. Des Kaisers Sohn, Ferdinand, ^34-schlug darauf die Schweden bei Nrdlingen 1634, und mehrere deutsch-evange- 1 34-tische Fürsten schlssen mit dem Kaiser den Frieden zu Prag 1635. 4. Die schwedisch-franzsische Kriegszeit v. 1636-48. Jetzt 1636~48-kamen die Franzosen den Schweden (Banner. Torstenson) zu Hilfe. Die Schweden eroberten ganz Pommern, schlugen die Kaiserlichen bei Wittstock 1636, Leipzig 1612, Jterbog 1644 und drangen bis in die Nhe Wiens vor. Die Franzosen eroberten das Elsa. Endlich mute Kaiser Ferdinand Iii. (v. 163757) den west 163757. Phlischen Frieden 1648 zu Mnster und Osnabrck schlieen und den Evange- i648. lischen ihre Rechte lassen. Deutschland aber war so verwstet und geschwcht, da es Jahrhunderte lang sich nicht erholen konnte. d. Die letzten Habsburgischen Kaiser. Auf Ferdinand Iii. folgte Leopold I. v. 16581705. Er fhrte siegreiche Kriege gegen die Trken 16581705. (Prinz Eugen, der edle Ritter) und gegen Frankreich, welches unter Ludwig Xiv. wieder deutsche Landesstcke an sich ri. (Elsa-Strabnrg) (Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst.) Zu seiner Zeit begann auch der spanische Erbfolgekrieg v. 170114. Als 1701 das Haus Habsburg mit Karl Ii. in Spanien ausge- 170111. storben war, machten Ludwig Xiv. von Frankreich und Leopold I., beide Karls Schwager, Ansprche auf den spanischen Thron. Darber entstand zwischen beiden Partheien der spanische Erbfolgekrieg. (Eugen. Marlborongh.) Joseph I. v. 170511 setzte ihn fort, und unter Karl Vi. v. 171140 wurde er durch den 40 Frieden zu Utrecht 1713 und Rastadt 1714 beendet. Spanien erhielt ein Enkel Lud- 1713. 171*4. tuig Xiv., Philipp. Karl Vi. hinterlie nur eine Tochter, Maria Theresia, der Sie streichischen Erblnder zufielen. Kurfürst Karl Albrecht v. Baiern machte ihr das Erbe streitig, und es entstand der streichische Erbfolgekrieg v. 174148. 171443. Karl wurde als Karl Vii (v. 174245) deutscher Kaiser. Nach seinem Tode 174245. wurde Maria Theresia Gemahl Franz I. (. 174565) zum deutschen Kaiser er- 1745-65. whlt. Es folgten Joseph Ii. v. 176590, Leopold Ii. 179092 und Franz Ii. v. 17921806, Deutschlands letzter Kaiser aus dem Hanse Habsburg. 179213. 17. Die hohenzollerischen Knrsrften der Mark von 14151700. Die Grafen v. Hohenzvllern kommen zuerst in der Geschichte in 14151700.

7. Geschichte - S. 17

1877 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
17 ~ verheert (Berlin hatte z. B. nur 300 Brger). Die westphlischen Provinzen hatten die Hollnder und Spanier besetzt, Pommern und einen Theil der Mark die Schweden, Ostpreuen besa er nur als Lehn. Daher konnte Friedrich d. Gr. spter von ihm mit Recht sagen: Er war Fürst ohne Volk, Herrscher ohne Land, Erbe ohne Erbtheil!" Den unredlichen Minister Schwarzenberg, der es mehr mit dem Kaiser als mit ihm hielt, setzte er ab, schlo dann mit den Schweden 1641 Frieden, und sein Land hatte nun Ruhe. Darauf vergrerte und ver- 164?-besserte er sein Heer. Stets war er bemht, der Roth seines Landes abzuhelfen und die Bewohner wieder an fleiige, redliche Arbeit zu gewhnen. In die durch den Krieg ganz entvlkerten Gegenden nahm er Menschen aus andern Lndern, besonders aus Holland und der Schweiz, auf und schenkte ihnen Woh-nungen und Aecker. Den verarmten Landleuten gab er Vieh, Saatgetreide, Ackergerthe, damit sie ihren cker wieder bestellen konnten. Er hob den Garten-bau, indem er fleiigen Anbau der Kartoffeln und Obstbume verlangte. Im Frieden zu Mnster und Osnabrck erhielt er Pommern (auer Vorpommern) zurck, auerdem Magdeburg, Minden, Halberstadt und einige andere Besitzungen. 2. Befreiung Ostpreuens von polnischer Oberherrschaft. Bis zum Jahre 1656 hatte unser Vaterland Ruhe. Da machte Johann Casimir, der Polenknig, Ansprche auf den schwedischen Thron. Karl Gustav, der König von Schweden, berzog deshalb Polen mit Krieg und fiel in Preußen ein, um nach Polen zu ziehen. Friedr. W. mute sich mit ihm verbinden. Im Jahre 1656 schlugen die Verbndeten in einer dreitgigen blutigen Schlacht bei Warschau 1656-den Polenknig. Der Sieg war, wie Karl Gustav selbst sagte, den tapfern Bran-denbnrgern zuzuschreiben, und als Belohnung dafr erklrte er im Vertrage zu Labia 1656 Ostpreuen fr unabhngig von Polen und gab es Friedr. W. als 1656-freies Eigenthum. Als Karl Gustav Preußen verlassen mute, um Schwedisch-Pommern gegen die Dnen zu vertheidigen, die darin eingefallen waren, lie der Polenknig ein groes Heer Tartaren in Ostpreuen einfallen, die das Land schrecklich verheerten. (Schlacht bei Prosken und Oftrokollen.) Da aber der Polenknig Karl Gustavs Rckkehr frchtete und im groen Kurfrsten einen tapfern Bundesgenossen gegen jenen gewinnen wollte, so gab audi er ihm im Frieden zu Wehlan d. 19. Sept. 1657 Ostpreuen als freies Eigenthum. Im b. i9.Jscp. Frieden zu Oliva 1660 besttigte auch Schweden nach Karl Gustav's Tode den 160-Wehlaner Frieden, und Friedrich Wilhelm lie sich, nachdem er den Widerstand der preuischen Stnde mit Gewalt unterdrckt hatte, 1663 zu Knigsberg huldigen. 1663* 3. Kriege mit Frankreich und Tchweden. Ludwig Xiv. von Frankreich wollte auf unrechtmige Weise die Niederlande an sich bringen und verletzte in diesem Kriege auch deutsches Gebiet. Der deutsche Kaiser berzog deshalb Frankreich mit Krieg. Auch der groe Kurfürst nahm Theil an diesem Kriege, und die Franzosen sahen bald ein, da dieser ihr mchtigster Feind war. Sie suchten ihn deshalb vom Kriegsschauplatze /zu entfernen, und auf ihr Anstiften fielen 16000 Schweden unter Horn in die Mark ein. Friedrich W. eilte im Frhlinge 1675 feinen hart bedrngten Unterthanen zu Hilfe und schlug die Schweden d. 18. Juni 1675 bei Fehrbellin. (Jmannel v. Froben.) Darauf ver- > 11'^: trieb er die Schweden aus der Mark und Schwedisch-Pommern und im Winter 1678, als sie in Preußen eingefallen waren, auch noch aus diesem Lande. (Win- 11t-terfeldzug.) Einer seiner tapfersten Generale war Derfflinger. Als er im Frieden zu St. Germain 1679, den der deutsche Kaiser mit Frankreich schlo, den Schweden 1679-wieder Pommern zurckgeben mute, rief er prophezeihend aus: Einst wird aus meiner Asche ein Rcher erstehen!" 4. eine sptere Regiernngszeit. Nach diesen Kriegen sorgte der Kurfürst besonders fr das Wohl seines Landes. Zur Belebung des Handels legte er den Friedr.-Wilhelms Kanal zur Vereinigung der Oder mit der Spree an, auch fhrte er das Postwesen ein. Ja, es wurde sogar eine Handelscolonie

8. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

9. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

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1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.
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