Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte für Volksschulen - S. 7

1878 - Eschweiler : Eschweiler
— 7 — Kaiserwohnungen zu Aachen, Nimwegen und Ingelheim. Er stirbt den 28. Januar 814 in Aachen. Sein Reich erstreckte sich vom Ebro in Spanien und dem Tiber in Italien bis zur Nord- und Ostsee und vom atlantischen Meer bis zur Elbe und dem Raab in Ungarn (26000 □ Meilen). 7. Ludwig der Fromme. 814. Theilung des Reiches unter seine Söhne: Lothar, Ludwig und Karl den Kahlen (840). Kämpfe gegen den Vater und unter einander. Ludwig stirbt 840. Vertrag zu Verdun 843. 1. Lothar wird Kaiser, erhält Italien, die Schweiz, die Rheingegenden und die Niederlande (Mittelfranken). Er stirbt 855. Sein Stamm verschwindet bald. 2. Ludwig der Deutsche erhält Deutschland bis an den Rhein (Ostfranken). 3. Karl der Kahle erhält Westfranken bis an die Rhone, Saone, Maas und Schelde. Stirbt 877. Seine Nachkommen uneinig und schwach. 8. Die Karolinger in Deutschland. 843. Ludwig der Deutsche. Vergleich zu Mersen mit Karl dem Kahlen über das lotharische Erbe (870). 876. Karl der Dicke vereinigt auf kurze Zeit Karl's des Großen Reich noch einmal mit der Kaiserwürde (884 — 887); wird in Ost- und Westfranken abgesetzt. Unter Arnulf, der 890 und Ludwig, d. Kind, das 911 stirbt, machen sich die Großen unabhängig; großer Sittenverfall; Räubereien; Faustrecht; Burgen. Deutschland wird Wahlreich. 9. Heinrich I.,. Herzog von Sachsen. 919. Heinrich I., der Finkler, legt Städte an und begünstigt den Büraerstand, (der 9. Mann vom Lande in die Städte); gründet die Nordmark gegen die Wenden (930); ordnet das Heerwesen und siegt über die Ungarn bei Merseburg (933). Er stirbt 936.

2. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte für Volksschulen - S. 12

1878 - Eschweiler : Eschweiler
— 12 — Schmalkaldischer Krieg 1546 und 1547. Karl siegt bei Mühlberg an der Elbe und nimmt den Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich, gefangen. Die Kurwürde an Moritz von Sachsen (albertmische Linie). Der Landgraf Philipp von Hessen gefangen gehalten. Moritz von Sachsen sammelt unter dem Vorwande, die Acht an Magdeburg zu vollstrecken, ein Heer, rückt schnell gegen den Kaiser und zwingt ihn zu dem Vertrag von Passau (1552), der, obgleich Moritz (1553) bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg gefallen war, (1555) durch den Neligionsfrieden zu Augsburg bestätigt wird. Die Protestanten erhalten Sicherheit und Ruhe. Karl V. legt die Regierung nieder und geht 1556 — in das Kloster St. Just in Spanien, wo er 1558 stirbt. 22. Der dreißigjährige Krieg. Obgleich den Protestanten in dem Religionsfrieden zu Augsburg (1555) freie Religionsübung zugesichert war, wollte doch der deutsche Kaiser Matthias (1612) seinen protestantischen Unterthanen in Böhmen Kirchen zu erbauen nicht erlauben. Die Böhmen hierüber entrüstet, stürmten im Jahre 1618, den 23. Mai, das Schloß in Prag und stürzten die kaiserlichen Räthe zum Fenster hinaus. Hiermit begann der 30 jährige Krieg. Matthias stirbt im März 1619. Ihm folgt sein Neffe 1619. Ferdinand Ii., den die Böhmen als ihren König nicht anerkennen wollen. Sie wählen, unter dem Grafen von Thurn, Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen. Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag den 8. November 1620. Friedrich V. durch Max von Baiern und Tilly besiegt, flieht aus Böhmen und wird geächtet. — Ernst von Mansfeld, Herzog Christian von Braunschweig und Markgraf Georg Friedrich von Baden setzen den Krieg fort und werden von Tilly besiegt und verdrängt. Tilly besiegt Christian Iv. von Dänemark in der Schlacht bei Lutter am Barenberg

3. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte für Volksschulen - S. 13

1878 - Eschweiler : Eschweiler
— 13 — (1626). Friede zu Lübeck zwischen Dänemark und dem Kaiser (1629). Wallenstein erobert Schleswig und Jütland ; belagert Stralsund, aber vergeblich (1628). — Kurfürstentag zu Regensburg (1630). Entlassung Wallen-stein's aus die Klagen der Reichssürsten. Gustav Adolph in Deutschland (1630), verbündet sich mit Frankreich (Richelieu), das sich in die deutschen Angelegenheiten zu mischen anfängt. Tilly erobert Magdeburg den 20. Mai 1631. Oberst von Falkenberg. — Schlacht bei Leipzig (Breitenfeld) den 17. September 1631. Tilly von Gustav Adolph besiegt. Tilly von Gustav Adolph am Lech besiegt, stirbt an seinen Wunden in Ingolstadt (1632). Wiedereinsetzung Wallenstein's zum kaiserlichen Generalissimus mit unumschränkter Gewalt. Sein Lager bei Nürnberg von den Schweden vergeblich bestürmt. Schlacht bei Lützen den 16. November 1632. Gustav Adolph stirbt siegend. Pappenheim. Wallenstein in Eger ermordet (1634). — Schlacht bei Nördlingen (1634). Erzherzog Ferdinand besiegt die Schweden unter dem Grafen Horn und Bernhard von Weimar. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen, das die Lausitz behält (1635). Brandenburg tritt dem Frieden bei. Ludwig Xiii,, König von Frankreich, unterstützt die Protestanten in Deutschland, obgleich er sie in Frankreich verfolgt. (Pariser Bluthochzeit unter Karl Ix. den 24. August 1572.) Admiral Coligny. Ferdinand Ii. stirbt 1637. 1637. Ferdinand Iii., deutscher Kaiser, strebt nach Beendigung des Krieges. Bernhard von Weimar erorbert das Elsaß; er stirbt 1639. — Die Franzosen von den Kaiserlichen bei Dutt-lingen geschlagen 1643. Johann von Werth siegt über Seurenne bei Mergentheim 1645. — Turenne und Wränget kämpfen vereint siegreich in Baiern und zwingen den Kurfürsten Maximilian zum Waffenstillstand (1647). — Endlich wird die kleine Seite von Prag durch Königsmark geplündert, da erfolgt:

4. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte für Volksschulen - S. 27

1878 - Eschweiler : Eschweiler
— 27 — 1608. Johann Sigismund verheirathet sich mit einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. Tod des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich 1609. Erbfolgestreit zwischen Sigismund und dem Pfalzgrafen von Neuburg, Wolfgang Willjelm. Vertrag zu Xanten 1614. Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg; Jülich und Berg an Neuburg. Schwedt und Vierraden (40 Q.-M.) an Brandenburg 1609. Johann Sigismund erhält nach dem Tode Albrecht Friedrich's das Herzogthum Preußen und ist daher der Begründer des branden-burgisch - preußischen Staates (1618). Er stirbt den 23. December 1619 zu Königsberg. Länderbestand: 1. die Kurmark, 2. die Neumark, das Herzogthum Cleve, 3. die Grafschaften Mark und Ravensberg und 4. das Herzogthum Preußen. Größe: 1444 Q.-M., 900,000 E. 1619. Georg Wilhelm, ein schwacher, unentschlossener Fürst, der unter dem Einflüsse seines Ministers Adam von Schwarzenberg steht. Furchtbare Zerrüttung des Landes im 30 jährigen Kriege. Bündniß mit Gustav Adolph 1631. Der Kurfürst tritt von dem Bündnisse mit Schweden zurück, schließt mit dem Kaiser zu Prag Frieden und überläßt ihm seine Truppen 1635. Er stirbt in Königsberg den 1. December 1640. 1640. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst wird der Retter seines hartbedrängten Landes. Waffenstillstand mit Schweden; die Schweden räumen Brandenburg (1641). Im westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück, den 24. Dctober 1648, erhält er Hinterpommern als Entschädigung für Vorpommern, so wie die Bisthümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Cammin. Magdeburg fällt jedoch an Brandenburg erst 1680 nach dem Tode des Administrators August. Bündniß mit Schweden gegen Polen. Niederlage der Polen in der Schlacht bei Warschau am 18.— 20. Juli 1656. Karl Gustav X. entsagt im Vertrage von Labiau der Lehnsherrschaft über Preußen und erklärt den großen Kurfürsten für einen souveränen Herzog dieses Landes 1656, den 10. November. — Bündniß mit Polen gegen Schweden.

5. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

6. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

7. Weltkunde - S. 136

1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.

8. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

9. Weltkunde - S. 114

1876 - Hannover : Helwing
114 §. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis 840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey [tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts- barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel- tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch - land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re- gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a- veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng- land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl. die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb- ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. b. Die sächsischen Kaiser. §. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab; römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern. Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-

10. Weltkunde - S. 127

1876 - Hannover : Helwing
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci- sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc. §. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.) — Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat- ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.? (§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.) — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.) — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der ewige Landfrieden? (§. 52.) Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf- ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 12
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 4
26 3
27 2
28 0
29 0
30 0
31 5
32 0
33 0
34 8
35 1
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 1
46 6
47 3
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 3
8 0
9 5
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 8
35 0
36 0
37 2
38 1
39 0
40 0
41 1
42 1
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 3
69 1
70 0
71 2
72 0
73 0
74 4
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 1
81 0
82 2
83 6
84 0
85 9
86 8
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 6
97 1
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 4
2 0
3 17
4 5
5 2
6 14
7 7
8 2
9 30
10 13
11 3
12 18
13 3
14 8
15 2
16 3
17 1
18 18
19 21
20 7
21 16
22 4
23 2
24 42
25 3
26 1
27 2
28 53
29 4
30 9
31 6
32 16
33 14
34 17
35 13
36 7
37 3
38 4
39 8
40 12
41 0
42 23
43 2
44 21
45 2
46 37
47 36
48 4
49 0
50 0
51 2
52 1
53 3
54 2
55 8
56 5
57 1
58 7
59 4
60 0
61 8
62 6
63 5
64 2
65 1
66 2
67 20
68 2
69 0
70 1
71 9
72 4
73 6
74 2
75 44
76 6
77 5
78 15
79 11
80 18
81 13
82 0
83 22
84 69
85 5
86 6
87 6
88 3
89 4
90 5
91 18
92 0
93 7
94 3
95 22
96 0
97 8
98 2
99 8
100 7
101 13
102 4
103 12
104 12
105 0
106 3
107 51
108 4
109 20
110 14
111 1
112 4
113 19
114 4
115 2
116 0
117 7
118 6
119 12
120 1
121 0
122 4
123 1
124 128
125 4
126 6
127 12
128 2
129 0
130 1
131 67
132 11
133 28
134 14
135 3
136 2
137 26
138 7
139 10
140 8
141 19
142 10
143 2
144 11
145 9
146 4
147 7
148 3
149 2
150 9
151 7
152 20
153 5
154 2
155 5
156 12
157 21
158 9
159 25
160 15
161 8
162 0
163 3
164 23
165 13
166 5
167 2
168 4
169 0
170 20
171 16
172 0
173 13
174 9
175 14
176 22
177 7
178 3
179 4
180 26
181 3
182 3
183 27
184 14
185 1
186 9
187 10
188 7
189 11
190 2
191 7
192 14
193 30
194 8
195 37
196 1
197 9
198 19
199 5