— 7 —
Kaiserwohnungen zu Aachen, Nimwegen und Ingelheim. Er stirbt den 28. Januar 814 in Aachen.
Sein Reich erstreckte sich vom Ebro in Spanien und
dem Tiber in Italien bis zur Nord- und Ostsee und
vom atlantischen Meer bis zur Elbe und dem Raab in
Ungarn (26000 □ Meilen).
7. Ludwig der Fromme.
814. Theilung des Reiches unter seine Söhne: Lothar, Ludwig und Karl den Kahlen (840). Kämpfe gegen den Vater und unter einander. Ludwig stirbt 840.
Vertrag zu Verdun 843.
1. Lothar wird Kaiser, erhält Italien, die Schweiz, die Rheingegenden und die Niederlande (Mittelfranken). Er stirbt 855. Sein Stamm verschwindet bald.
2. Ludwig der Deutsche erhält Deutschland bis an den Rhein (Ostfranken).
3. Karl der Kahle erhält Westfranken bis an die Rhone, Saone, Maas und Schelde. Stirbt 877. Seine Nachkommen uneinig und schwach.
8. Die Karolinger in Deutschland.
843. Ludwig der Deutsche. Vergleich zu Mersen mit Karl dem Kahlen über das lotharische Erbe (870).
876. Karl der Dicke vereinigt auf kurze Zeit Karl's des Großen Reich noch einmal mit der Kaiserwürde (884 — 887); wird in Ost- und Westfranken abgesetzt. Unter
Arnulf, der 890 und Ludwig, d. Kind, das 911 stirbt, machen sich die Großen unabhängig; großer Sittenverfall; Räubereien; Faustrecht; Burgen. Deutschland wird Wahlreich.
9. Heinrich I.,. Herzog von Sachsen.
919. Heinrich I., der Finkler, legt Städte an und begünstigt
den Büraerstand, (der 9. Mann vom Lande in die Städte); gründet die Nordmark gegen die Wenden (930); ordnet das Heerwesen und siegt über die Ungarn bei Merseburg (933). Er stirbt 936.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Maas Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Nimwegen Aachen Spanien Italien Ostsee Ungarn Italien Rheingegenden Niederlande Mittelfranken Deutschland Rhein Deutschland Deutschland Sachsen Ungarn Merseburg
— 12 —
Schmalkaldischer Krieg 1546 und 1547. Karl siegt bei Mühlberg an der Elbe und nimmt den Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich, gefangen. Die Kurwürde an Moritz von Sachsen (albertmische Linie). Der Landgraf Philipp von Hessen gefangen gehalten. Moritz von Sachsen sammelt unter dem Vorwande, die Acht an Magdeburg zu vollstrecken, ein Heer, rückt schnell gegen den Kaiser und zwingt ihn zu dem Vertrag von Passau (1552), der, obgleich Moritz (1553) bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg gefallen war, (1555) durch den Neligionsfrieden zu Augsburg bestätigt wird. Die Protestanten erhalten Sicherheit und Ruhe.
Karl V. legt die Regierung nieder und geht 1556 — in das Kloster St. Just in Spanien, wo er 1558 stirbt.
22. Der dreißigjährige Krieg.
Obgleich den Protestanten in dem Religionsfrieden zu Augsburg (1555) freie Religionsübung zugesichert war, wollte doch der deutsche Kaiser Matthias (1612) seinen protestantischen Unterthanen in Böhmen Kirchen zu erbauen nicht erlauben. Die Böhmen hierüber entrüstet, stürmten im Jahre 1618, den 23. Mai, das Schloß in Prag und stürzten die kaiserlichen Räthe zum Fenster hinaus. Hiermit begann der 30 jährige Krieg. Matthias stirbt im März 1619. Ihm folgt sein Neffe 1619. Ferdinand Ii., den die Böhmen als ihren König nicht anerkennen wollen. Sie wählen, unter dem Grafen von Thurn, Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen.
Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag den 8. November 1620. Friedrich V. durch Max von Baiern und Tilly besiegt, flieht aus Böhmen und wird geächtet. — Ernst von Mansfeld, Herzog Christian von Braunschweig und Markgraf Georg Friedrich von Baden setzen den Krieg fort und werden von Tilly besiegt und verdrängt. Tilly besiegt Christian Iv. von Dänemark in der Schlacht bei Lutter am Barenberg
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Extrahierte Personennamen: Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen Moritz_( Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karl_V. Karl_V. Matthias_( Matthias Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Max_von_Baiern Max Tilly Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Georg_Friedrich_von_Baden Friedrich Tilly Tilly Christian_Iv
— 13 —
(1626). Friede zu Lübeck zwischen Dänemark und dem Kaiser (1629). Wallenstein erobert Schleswig und Jütland ; belagert Stralsund, aber vergeblich (1628). — Kurfürstentag zu Regensburg (1630). Entlassung Wallen-stein's aus die Klagen der Reichssürsten.
Gustav Adolph in Deutschland (1630), verbündet sich mit Frankreich (Richelieu), das sich in die deutschen Angelegenheiten zu mischen anfängt. Tilly erobert Magdeburg den 20. Mai 1631. Oberst von Falkenberg. — Schlacht bei Leipzig (Breitenfeld) den 17. September 1631. Tilly von Gustav Adolph besiegt. Tilly von Gustav Adolph am Lech besiegt, stirbt an seinen Wunden in Ingolstadt (1632).
Wiedereinsetzung Wallenstein's zum kaiserlichen Generalissimus mit unumschränkter Gewalt. Sein Lager bei Nürnberg von den Schweden vergeblich bestürmt. Schlacht bei Lützen den 16. November 1632. Gustav Adolph stirbt siegend. Pappenheim. Wallenstein in Eger ermordet (1634). — Schlacht bei Nördlingen (1634). Erzherzog Ferdinand besiegt die Schweden unter dem Grafen Horn und Bernhard von Weimar. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen, das die Lausitz behält (1635). Brandenburg tritt dem Frieden bei.
Ludwig Xiii,, König von Frankreich, unterstützt die Protestanten in Deutschland, obgleich er sie in Frankreich verfolgt. (Pariser Bluthochzeit unter Karl Ix. den 24. August 1572.) Admiral Coligny.
Ferdinand Ii. stirbt 1637.
1637. Ferdinand Iii., deutscher Kaiser, strebt nach Beendigung des Krieges.
Bernhard von Weimar erorbert das Elsaß; er stirbt 1639. — Die Franzosen von den Kaiserlichen bei Dutt-lingen geschlagen 1643. Johann von Werth siegt über Seurenne bei Mergentheim 1645. — Turenne und Wränget kämpfen vereint siegreich in Baiern und zwingen den Kurfürsten Maximilian zum Waffenstillstand (1647). — Endlich wird die kleine Seite von Prag durch Königsmark geplündert, da erfolgt:
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Falkenberg Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Ferdinand Ferdinand Bernhard_von_Weimar Ludwig_Xiii Ludwig Karl_Ix Karl August Coligny Ferdinand Ferdinand Bernhard_von_Weimar Johann_von_Werth Johann Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Deutschland Frankreich Magdeburg Leipzig Breitenfeld Ingolstadt Nürnberg Schweden Pappenheim Eger Schweden Sachsen Brandenburg Frankreich Deutschland Frankreich Mergentheim Baiern
— 27 —
1608. Johann Sigismund verheirathet sich mit einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen.
Tod des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich 1609. Erbfolgestreit zwischen Sigismund und dem Pfalzgrafen von Neuburg, Wolfgang Willjelm. Vertrag zu Xanten 1614. Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg; Jülich und Berg an Neuburg. Schwedt und Vierraden (40 Q.-M.) an Brandenburg 1609. Johann Sigismund erhält nach dem Tode Albrecht Friedrich's das Herzogthum Preußen und ist daher der Begründer des branden-burgisch - preußischen Staates (1618). Er stirbt den
23. December 1619 zu Königsberg.
Länderbestand: 1. die Kurmark, 2. die Neumark, das
Herzogthum Cleve, 3. die Grafschaften Mark und Ravensberg und 4. das Herzogthum Preußen.
Größe: 1444 Q.-M., 900,000 E.
1619. Georg Wilhelm, ein schwacher, unentschlossener Fürst,
der unter dem Einflüsse seines Ministers Adam von Schwarzenberg steht. Furchtbare Zerrüttung des Landes im 30 jährigen Kriege. Bündniß mit Gustav Adolph 1631. Der Kurfürst tritt von dem Bündnisse mit Schweden zurück, schließt mit dem Kaiser zu Prag Frieden und überläßt ihm seine Truppen 1635.
Er stirbt in Königsberg den 1. December 1640.
1640. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst wird der Retter
seines hartbedrängten Landes. Waffenstillstand mit Schweden; die Schweden räumen Brandenburg (1641). Im westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück, den
24. Dctober 1648, erhält er Hinterpommern als Entschädigung für Vorpommern, so wie die Bisthümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Cammin. Magdeburg fällt jedoch an Brandenburg erst 1680 nach dem Tode des Administrators August. Bündniß mit Schweden gegen Polen. Niederlage der Polen in der Schlacht bei Warschau am 18.— 20. Juli 1656. Karl Gustav X. entsagt im Vertrage von Labiau der Lehnsherrschaft über Preußen und erklärt den großen Kurfürsten für einen souveränen Herzog dieses Landes 1656, den 10. November. — Bündniß mit Polen gegen Schweden.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sigismund Johann Albrecht_Friedrich_von_Preußen Albrecht Friedrich Johann_Wilhelm_von_Jülich Johann Wilhelm Sigismund Wolfgang_Willjelm Cleve Johann_Sigismund Johann Albrecht_Friedrich's Albrecht Neumark Georg_Wilhelm Wilhelm Adam_von_Schwarzenberg Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm August Karl_Gustav_X Karl Gustav
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
109
c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
135
§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
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Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu
entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. —
3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der
fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer-
schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den
Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be-
kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav
Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver-
wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach-
dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach
Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil-
helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten,
sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht
hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald
darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder
Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog
Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen,
Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem
Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech
und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632).
Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen-
stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr
er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich
dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver-
schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden
und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes-
halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei
Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach'
sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten
mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische
Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang
schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *),
und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen
kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald
jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer-
dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu
*) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und
die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po>
litischeu.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wil- Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
146
besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
114
§. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis
840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige
Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey
[tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig
(schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts-
barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite
als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne,
deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die
Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar
erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig
der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz,
Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien
bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und
Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken,
welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder
Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel-
tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die
Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl
der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die
Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch -
land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re-
gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a-
veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland);
nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke
876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und
Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft
Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen
haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng-
land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig
dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl.
die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein
7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911)
die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden
die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb-
ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein
Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb.
Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter
dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen
Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger.
b. Die sächsischen Kaiser.
§. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der
Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er
war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt
zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab;
römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge
brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern.
Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung
der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland
wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Lothar Ludwig
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dem_Deutschen Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Friesland Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich Deutschland Italien Frankreich Normannen- Lothringen Deutschland Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien Eng- Deutschland Niederlanden Ungarn_Deutschland Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Deutschland Sachsen Schwaben Bayern Deutschland Ungarn
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze
Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci-
sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter
besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes
Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst,
Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc.
§. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.)
— Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat-
ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche
Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie
stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.?
(§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.)
— Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.)
— Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu
kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich
machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub-
rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300?
(§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel?
(§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der
ewige Landfrieden? (§. 52.)
Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter
vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf-
ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert).
Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14.
Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft
gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen
Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre
wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge-
lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die
Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und
Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen
Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag
(drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen
(Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
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