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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 139

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 139 - Attila auf den katalaunischen Feldern geschlagen. In Reims wurde Chlod- wig, „der allerchristlichste König", getauft (496). In Sainte Menehonld ward Ludwig Xvi. vom Postmeister Dröuet erkannt, in Narennes an- gehalten und nach Paris zurückgebracht. Troyes an der Seine, 36,000 E., ist nach Rheims (61,000 E.) die bedeutendste Stadt der Champagne. Sedan, 16,000 E., wo Napoleon Iii. am 2. September 1870 sich dem König von Preußen als Gefangener darstellte. 6. Lothringen war früher deutsches Land. Franz von Lothringen, der Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, trat 1735 sein Land an Frank- reich ab, und erhielt dafür Toskana. Die Hauptstadt Nancy oder Nanzig, 50,000 E., wo Karl der Kühne von Burgund im Kampfe gegen die Eid- genoffen unter Hans Waldmann erlag (1477). In Verdnn wurde 843 die fränkische Monarchie in Frankreich, Lothringen und Deutschland getheilt. In Vomremy, südlich von Verdun, ward Johanna d'arc, die Jungfrau von Orleans, geboren. B. Oestliche Provinzen. 7. Vom Elsaß ist bei dem Friedensschluß von 1871 nur eiu kleiuer Theil bei Frankreich verblieben, namentlich Belfort, der starke Schlüffel der burgundischen Pforte. 8. Franche Comt«5 oder die Freigrafschaft Burgund bildete ehedem einen Theil des Königreichs Burgund, welches seit 1030 zum deutschen Reich kam. Hauptort ist Besan?on am Doubs ^47,000 E.), seit Casars Zeit starke Festung. Uhrenfabrikation. In Montbelliard und Mömpel- gard, das bis zur Revolution württembergisch war, hat sich die deutsche Sprache erhalten. 9. Burgund hat, wie die Champagne, durch seine Reben einen welt- berühmten Namen erlangt. Der Burgunder Wein wird in Dijon (39.000 Einw.), Macon, (18,000 E.) und Chalons-sür-Saöne (20,000 Einw.) in den Handel gebracht. Dijon ist die alte, schöne Hauptstadt von Bur- gund; der herzogliche Palast steht noch. Bei Fontenai unterlag Lothar- feinen Brüdern Ludwig und Karl dem Kahlen (841). 10. Lyonnais, das Bergland rechts der Rhone und Saone, hat sei- nen Namen von der zweiten Hauptstadt Frankreichs, Lyon am Zusammen- fluß der Rhone und feaone (324,000 E.). Lyon hat bedeutende Seide- und Sammetfabriken, welche über 90,000 Arbeiter beschäftigen. St. Etienne, mit Lyon durch eine Eisenbahn verbunden, zählt 97,000 E>, und ist durch seine Waffen und Seidenbänder, seine Glasfabriken und Steinkohlengruben berühmt. 11. Die Dauphins ward im Mittelalter von Grafen beherrscht, welche ihr Land den französischen Königen unter der Bedingung vermach- ten, daß der jedesmalige Thronfolger den Titel Dauphiu (delphinus) füh- ren sollte. Hauptstadt ist das stark befestigte Grenoble an der Jföre (40,000 E.), in dessen Nähe im Alpenland die große Carthause liegt, das Mutterkloster des streugen Carthäuserordens. In Vienne, einer alten Römerstadt, wohnte der mächtige Graf der Dauphins, welcher einen Del- phin (Dauphin) im Wappen führte. In der Nähe von Grenoble lag das Schloß Bayard des Ritters saus peur et sans reproche -J- 1524,

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 103

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 103 — jetzigen Bewohner dieses Landes unter der französischen Herrschaft verloren gegangen, wird sich aber nach und nach wieder finden. Das deutsche Reichsland zerfüllt in die Provinzen Elsaß und Deutsch- Lothringen. 1. Der Elsaß zerfällt in Ober- und Nieder-Elsaß. a. In Nieder-Elsaß liegt die Hauptstadt des ganzen Elsaß: Straßburg, am Zusammenfluß der Breusch und Jll, mit 85,500 Einw. Andere Orte darin: Weißenburg an der Lauter, dicht an der baierischen Grenze; Wörth, einige Stunden südl. von Weißenburg, bekannt dnrch den am 6. August 1870 erföchte- neu Sieg der Deutschen über die Franzosen; Hagenau, 11,400 Einw., Schlettstadt, Festung an der Jll, 9300 Einw., am 24. October 1870 von den Deutschen erobert; Psalzburcj, Lützelstein, Lichtenberg, kleine Vogesenfestuugen und Schlösser. b. Im Ober-Elsaß liegt Colmar, 23,000 Einw., Mühlhausen, 53,000 Einw., mit bedeutenden Fabriken für Gewebe aller Art, für Maschinen- und Eisengießereien, Markirch, 12,300 Einw., Fabrikstadt, Gebweiler, 11,350 Einw., Neu-Breisach, dem badischen Alt-Breisach gegenüber, Festuug, am 10. November 1870 von den Deutschen erobert. 2. Lothringen, das Erbe Lothars, eines Sohnes Kaiser Lothars und Urenkels Karls des Großen, kam durch den Vertrag von Mersen 870 zum Theil au Deutschland, zum Theil an Frankreich. 1430 fiel Nieder-Lothrin- gen an Burgund, während sich aus Ober-Lothringen das Herzogthum Lothringen im engern Sinne herausbildete und als solches zum Deutschen Reiche gehörte. Der Besitz von Elsaß erregte in Frankreich das Verlangen nach dem benachbarten Lothringen. Nachdem schon im 16. Jahrhundert die Besitznahme von Metz, Tonl und Verdnn erfolgt war, fiel das Land endlich 1766 an Frankreich. Metz an der Mosel ist darin die größte Stadt und eine sehr starke Festung mit 51,500 Einw. Nach blutigen Gefechten um Metz und harter Belagerung wurde die Stadt am 27. October 1870 den Deutschen über- geben. Später erfolgte die Uebergabe von Dudenhofen (Thionville), Fe- stung an der Mosel, Büsch, kleine Felsenfestung in den Vogefen. Am 6. August 1870 Erstürmung der Spicherer Höhen durch die Deutschen. § 61. An die südwestdeutschen Staaten reihet sich an das nicht zum Deut- schen Reiche gehörige: Fürstenthum Lichtenstein (fast 3 Q-M. und 8000 Einwohner) zwischen Tyrol und der Schweiz am Rhein gelegen und zum Alpengebiet gehörig. Vaduz, 1600 E., ist die größte Stadt und liegt am Fuße des Vaduzer Schlosses. Der Fürst lebt in Wien und besitzt in Oesterreich, Prenßen und Sachsen ungefähr 104 Q.-M. Ländereien. Ein Landesver- weser verwaltet das Fürstenthum.

3. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 248

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
248 Äxer von Burgund sich mit Karl Yji. ausgesöhnt hatte. Die Engländer verloren Xnf.!nv^re ®e^un9en in Frankreich bis auf Calais und die normannischen Inseln fische C1453)- Der Krieg endete ohne Friedensschluß, weil in England der Kampf zwi-land-In. schen der weißen und rothen Rose entstand. Karl Vii. trat den Beschlüssen des Baseler Concils bei und befestigte dadurch seine Stellung gegenüber dem Papste. Ein Töldneraufstand („die Praguerie") veranlaßte ihn, das stehende Heer einzuführen, indem er 15 Ordonnanz- Compagnien (1500 gens d’armes, deren jeder mit 6 Pferden diente) und 4000 Bogenschützen einrichtete (Francs archers). Damit steht die Einführung einer bleibenden Steuer in Verbindung*). 2begtünbet ' Ludwig Xi. (1461—1483) ward durch feine kalte hinterlistige Politik der Otoss Begründer der absoluten Monarchie. Gewaltschritte gegen die Kronvasallen und den eigenen Bruder veranlaßten den letzteren, Herzog von Berry, mit Karl dem Kühnen von Burgund, Johann von Bourbon und Franz von Bretagne die ligue du bien public, spottweise du mal public genannt, zu schließen, um die Macht des Königthums zu brechen. Durch den Sieg bei Montl'hery und die Belagerung von Paris zwang die Ligue den König, alle Forderungen zu bewilligen. Allein Ludwig wußte durch List und Ränke die Ligue zu trennen und ihr anderwärts Feinde zu bereiten. Auch als Karl der Kühne, gegen welchen er die Lütticher aufgehetzt hatte, ihn bei einer Zusammenkunft in Per on ne gefangen nahm und zu neuen Bewilligungen zwang, fand Ludwig Mittel fein Wort zu brechen. Karl der Kühne, welcher Lothringen eroberte und ein unabhängiges Königreich Burgund begründen wollte, bekam Händel mit den Schweizern, welche Ludwig gegen ihn aufstiftete. Näuand-! ^ zog der Herzog bei Granfon und Murten den Kürzern, und bei Provence rc Nancy büßte er sogar das Leben ein (1477). Da Karl nur eine Tochter Hinter ließ, welche Maximilian I. Heirathete, so zwang Ludwig die Stände des Herzogthums Burgund, sich ihm zu unterwerfen; die Niederlande machte ihm Maximilian streitig. Ludwig erbte noch von dem Haufe Anjou die Provence, Anjou und Karl Ym.maine und die Ansprüche auf Neapel, von den großen Lehen blieb nur das Herzog-und thum Bretagne übrig, welches Ludwigs Nachfolger Karl Viii (1483—1498) durch Heirath erwarb. Derselbe machte auch seine Erbansprüche auf Neapel**) geltend, wurde aber durch einen Bund des Papstes mit Kaiser Maximilian, Ferdinand dem Katholischen, Ludwig Moro von Mailand und den Venetiauern zum Rückzug ^^^Jj’gcuöthigt, und seine Truppen mußten Neapel verlassen. Auch Ludwig Xii. (1498 Mailand imd bis 1515), dessen Regierung durch Gerechtigkeit und Verminderung der Abgaben be-Neapel. famit ist (,,Va t er des Vaterlandes") versuchte vergeblich Mailand und Neapel in seine Gewalt zu bekommen, und hinterließ zuletzt seinem Schwiegersohn Franz I. (1515—1547) die Krone und den bedenklichen italienischen Krieg. *) Karl Vii. stellte 1444 zuerst die Behauptung aus, S traßb ur g und alle Länder links vom Rhein gehörten zu Frankreich. ^ •*) Neapel war von 1268 an im Besitze des Hauses Anjou geblieben, während ©teilten schon 1282 an Manfreds Schwiegersohn Peter von Aragonien kam. 1423 hatte die Königin Johanna, der letzte Sproß Karls von Anjou, den neapolitanischen Thron dem Herzog Ludwig Iii. aus dem jüngeren Hause Anjou vermacht; allein dieser sonnte sich gegen Alphons Y. von ©teilten nicht behaupten. Als 1481 die jüngere Linie des Hauses Anjou ausstarb, erbte Ludwig Xi. die Lande derselben und die Ansprüche auf das Königreich Neapel.

4. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 315

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
315 und rettete nun den Rest seiner Truppen nach Schlesien, um sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Allein dieser hatte schon Friebe mit dem Kaiser geschlossen und nöthigte baburch den Grafen, seine Söldner zu entlassen und seine Person in Sicherheit zu bringen. Auf dem Wege nach Venedig ereilte den tapferen Streiter der Tod, in welchen ihm fein jüngerer Waffengefährte Christian von Braunschweig eben vorangegangen war (1626). Unterdessen hatte Tilly das Heer Christians Iv. bei Lutter am Barenbergtmy stegreich geschlagen. Auf die Nachricht von Tillys Sieg rückte Wallenstein in Eilmärschen deutschland. herbei, überschwemmte Holstein und Jütland mit seinen räuberischen Scharen und nöthigte Christian Iv. auf sein Jnselreich sich zu beschränken. Die Herzoge von Mecklenburg, Christians Bundesgenossen, kamen in die Reichsacht und mußten ihr Land an Wallenstein abtreten, den der Kaiser damit belehnte und zum Admiral des baltischen Meeres ernannte. Auch Pommern überschwemmten die Truppen des Gallenstein Friedländers; die wohlbefestigte Stadt Stralsund*) widerstand allein, und Mnd-rt" Wallenstein mußte nach bedeutenden Verlusten unverrichteter Sache wieder abziehen. P°"»iern. Die Einmischung Schwedens in die Vertheidigung Stralsunds gab Veranlassung, Christian Iv. den günstigen Frieden von Lübeck zu gewähren (1629), worin er sein Land zurückerhielt, ohne Kriegskosten zahlen zu müssen. Kaiser Ferdinand stand jetzt auf dem Höhepunkt des Glückes und der Macht und veröffentlichte 1629 das Restitutionsedikt, kraft dessen die Lutheraner alle seit dem Passauer Vertrag wider den geistlichen Vorbehalt eingezogenen Stifter und Klöster an die katholische Kirche zurückerstatten sollten, und der Religionsfriede nur für die Lutheraner anerkannt wurde. Niemand widersetzte sich diesem Machtgebot; nur Magdeburg weigerte sich und bot einer Belagerung durch Wallenstein glücklich Trotz. Von allen Seiten liefen damals Klagen über die Bedrückungen, welche sich die Scharen des Friedländers allenthalben erlaubten, ein. Raub, Mord und Brand, Mishandlungen der Frauen und Kinder waren an der Tagesordnung. Während die Krieger in Saus und Braus lebten, schmachteten die ausgesogenen Bürger und Bauern im Elend. Auf dem Reichstag zu Regensburg (1630), welchen Ferdinand einberufen hatte, um seinen Sohn zum römischen Könige wählen 28a®”btf” zu lassen, verlangten die Stände Abhilfe, vor allem die Entlassung Wallen- entlassen, steins und den Aufschub der Vollziehung des Restitutionsedikts. Am entschiedensten trat Herzog Maximilian von Baiern auf, als vom Friedländer die Rede war. Als Wallenstein seine Absetzung erfuhr, zog sich der gefürchtete Feldherr auf seine Güter nach Böhmen zurück. 3. Der Schwedenkampf (1630—1635). Ohne Schutz und Schirm stand die protestantische Kirche Deutsch- @ufta0 lands dem siegreichen Kaiser gegenüber, da erschien ihr Adolph, König von Schweden, als Helfer und Retter. Schon lange ~ m e" erfüllte ihn heiliger Eifer, seinen bedrängten Glaubensgenossen in Deutsch- *) Wallenstein sprach zu dem Bürgermeister: „Ihr müßt kaiserliche Besatzung entnehmen!" — „„Das thun wir nicht!"" lautete die Antwort. — „Dann müßt ihr Geld schassen!" — „„Das haben wir nicht."" — „Dann will ich euch züchtigen, ihr Ochsen!" — „„Das sind wir nicht."" — „Ich muß Stralsund haben, und wenn es mit Ketten an den Himmel gebunden wäre 1"

5. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 316

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
316---------------- land beizustehen; allein seine Kriege mit Polen hatten ihn bisher abgehalten. Als er aber durch Frankreichs Vermittlung, welchem Oesterreichs Uebermacht bedenklich wurde, einen mehrjährigen Waffenstillstand und Hilssgelder zum Kriege erlaugt hatte, folgte er dem Drange seines Herzens und den Bitten seiner vertriebenen Verwandten, der Herzoge von Mecklenburg, und landete mit 15,000 Schweden an der Küste von Pommern (1630), dessen Herzog sich ihm sogleich anschloß und die "sich mit* kaiserlichen verjagen hals. Die meisten deutschen Fürsten kamen ihm deutsch"« mißtrauisch entgegen; nur Magdeburg, die Gräfin Juliane von Fürsten. Hessen-Cassel und Bernhard von Weimar traten rasch auf Gustavs Seite. Die mächtigeren Fürsten, namentlich der Kurfürst Johann Georg von Sachsen, und des Königs Schwager, Georg Wilhielm von Brandenburg, schwankten sehr lange und konnten erst durch die eindringlichsten Vorstellungen und Drohungen bewogen werden, den Schweden endlich sich anzuschließen. Ihrer Unentschiedenheit fiel das hart bedrängte Magdeburg als Opfer. Kurz nach der Schweden Ankunft hatte Tilly begonnen die Stadt Magdeburg wegen ihrer fortdauernden Weigerung das Reftitutiousediet anzuerkennen zu belagern. Die Stadt hielt sich lange unter ihrem Commandanten Dietrich von Falkenberg und harrte des Entsatzes. Tilly hatte es bereits aufgegeben die Stadt zu nehmen, Pappenheim aber ihn zu bleiben veranlaßt. Gustav Adolph wurde durch die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen aufgehalten und konnte Magdeburg nicht entsetzen. Die Stadt fiel den Belagerern nach tapferer Gegenwehr in Bsnt Hände und ward grausam zerstört. Pappenheim ließ plündern, i63i. sengen und morden und berichtete die Gräuel der „Magdeburger Hochzeit" (1631) frohlockend nach Wien. Tilly rückte ins Kurfür- stenthum Sachsen ein und bewog dadurch den Kurfürsten sich an Gn-Tilly stav Adolph anzuschließen. Bei Breitenseld unweit Leipzig kam es geschlagen, fischen Gustav Adolph und Tilly zur Schlacht (1631). Tilly wurde gänzlich geschlagen. Diese Niederlage entriß Ferdinand Ii. alle bisher errungenen Vortheile; während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolph nach Franken, eroberte Bamberg, Würzburg, Hanau, Frankfurt und Mainz. Bernhard von Weimar und Albrecht von Wilhelm V. von Hessen verfolgten die Truppen Tillys. In dieser Noth wandte sich Ferdinand Ii? an Albrecht von Wallen st ein, Spitze der welcher bisher wie ein Fürst auf seinen Gütern gelebt hatte. Nach a$irmec.en langen Bitten erklärte er sich bereit, als kaiserlicher Generalissimus ein Heer auszustellen, wenn man ihm den unumschränkten Befehl, Mecklenburg und ein kaiserliches Erbland zugestehen wolle. Nach erlangtem Zugeständnisse brach Wallenstein aus, eroberte Prag nnb verjagte die Sachsen. Aber Gustav Adolph nöthigte die Fürsten der Liga die Waffen niederzulegen, drang dann nach Südbaiern vor und erfocht am Sech einen entscheidenden Sieg über Tilly (1632), der Mt^Lechdiesem das Leben und Maximilian vonbaiern seine Hauptstadt Mün- chen kostete. Von München wandte sich Gustav Adolph nach Augsburg und Nürnberg. Maximilian von Baiern hatte lange bei Wallenstein, der ihm seine Absetzung nicht vergessen hatte, um Hilfe stehen

6. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 317

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
317 --------------- müssen, bis dieser erschien. Bei Nürnberg bezog er Gustav Adolph^A'^, gegenüber ein verschanztes Lager, welches Gustav umsonst stürmen ließ, »nftem Während er sich nun nach der Donau wandte, um seinen Leuten den nöthigen Unterhalt zu verschaffen, rückte Wallenstein in Sachsen ein und vereinigte sich mit Pappenheim. Auf den Hilferuf des Kurfürsten von Sachsen eilte Gustav Adolph nach der Saale. Wallenstein stand bei Lützen, unweit Leipzig, und dachte, es werde wegen der vorgerückten Jahreszeit kein Angriff mehr erfolgen. In dieser Voraussetzung hatte er den General Pappenheim mit einem Theile des Heeres zur Einnahme der Moritzburg bei Halle abgeschickt. Sobald Gustav Adolph und f„m ,n dies erfuhr, brach er nach Lützen auf und lieferte den Kaiserlichen eine der ew Schlacht, in welcher die Schweden zwar nach den größten Anstrengun- bet1632t;m gen siegten, aber durch den Tod ihres Königs einen unersetzlichen Verlust erlitten (1632). Wallenstein führte die Trümmer seines Heeres nach Böhmen zurück und hielt in Prag strenges Kriegsgericht. An Gustavs Adolphs Stelle übernahm Bernhard von Weimar den Oberbefehl über die Schweden im Felde. An die Spitze der schwedischen Regierung trat der Kanzler Axel Oxen stier na für Gustavs unmündige Tochter Christina. Dieser schloß, um das schwedische Heer zu verstärken, mit dem fränkischen, schwäbischen, ober- und niederrheinischen Kreise ein Bündnis zu Heilbronn. Die Kurfürsten von Das Sachsen und Brandenburg traten demselben nicht bei, weil sie von einem fremden Kanzler keine Befehle annehmen wollten. Kleinliche Eifersucht hemmte seitdem häufig die größten Unternehmungen; die schwedischen Generäle Baner, Torstenfon, Horn und Thurn wollten nicht unter dem Oberbefehle Bernhards von Weimar stehen. Jetzt hätte Wallenstein große Vortheile erringen können; allein er ließ a ("' abermals den Kurfürsten von Baiern, welchen Bernhard von Weimar unttiatigmt, hart bedrängte, im Stich, blieb unthätig in Böhmen, unterhandelte bald mit den Sachsen, bald mit den Schweden, brach ab und unterhandelte von neuem. Dies Benehmen und sein hochfahrendes Wesen benutzten seine Gegner, ihn bei dem Kaiser als Verräth er zu verdächtigen. Wallenstein gab sich den Schein, als wolle er den Oberbefehl niederlegen. Seine Offiziere wußten ihn davon wieder abzubringen und sicherten ihm schriftlich ewige Treue zu, so lange er sie im Dienste des Kaisers verwende. Diese Schrift war in Pilsen bei einem Gelage unterzeichnet worden, und es ging das Gerücht, man habe die Trunkenheit der Gäste dazu benutzt, ihnen unbemerkt eine andere Schrift unterzuschieben, in welcher unbedingter Gehorsam versprochen war. Der Kaiser befahl, sich des Herzogs und seiner treuesten Anhänger 3 W Dtoirb <„ @ger und Terzky zu bemächtigen. Wallenstein suchte Schutz bei dem Ober- emorbet sten Gordon in Eger; hier wurde er ermordet (1634). An die Spitze des kaiserlichen Heeres trat Erzherzog Ferdinand mit detn^^5^ Grafen Gallas, welcher bei Nördlingen die Schweden unter Bernhard von wirb b« Weimar entscheidend schlug. Der Kurfürst von Sachsen trat vom Bunde mit besieg”3*” Schweden zurück und fchloß mit dem Kaiser den Frieden von Prag, worin er die Lausitz erblich erhielt; die eingezogenen geistlichen Güter sollen auf 40 Jahre in den Händen der Besitzer bleiben. Auch andere protestantische Fürsten und Städte

7. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 318

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
318 entsagten dem Bunde mit Schweden; nur Wilhelm V. von Hessen und der Herzog von Würtemberg blieben treu. Um diese Verluste zu ersetzen, schloß ^loxenstlerna einen Bund mit Frankreich, welches dem Herzog von Weimar jährlich 51/, Million Hilssgelder und das Elsaß zusicherte. 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635-1648). ' Un'« F-rdi- Während Bernhard von Weimar am Rheine kämpfte, drangen die Schweden m7-i657 ^nter f aney «Uz Pommern vor und schlugen die Sachsen und Österrei-Rriwmk entscheidend, daß Sachsen, Thüringen und Hessen von den Kaiserlichen geräumt wurde. Sachsen mußte für seinen Abfall schwer büßen und der Name Schweden, den man zu Gustav Adolphs Zeiten mit Jubel und Freuden vernommen hatte, ward jetzt ein Schreckenswort. In dieser Zeit starb Ferdinand Ii und sein Sohn Ferdinand Iii., welcher frei von den Einflüssen der Jesuiten und Spaniens war und die Beendigung des gräuelvollen Krieges sich zur Aufgabe gemacht, folgte ohne Widerspruch. Er schickte sein Hauptheer gegen die Schweden in das nördliche Deutschland, so daß Bernhard von Weimar leicht den Führer der Liga, Johann von Werth, schlug und gefangen nahm, Breisach und Freiburg eroberte und ein neues Reich für sich zu gründen beschloß. Allein er starb plötzlich wie es hieß, an Gift, das ihm auf Richelieu's Befehl, der das Elsaß für Frankreich gewinnen wollte, beigebracht worden (1639). Sein Herr trat in französische Dienste. S Schw" ®ie Aschen Stände waren des Kriegs längst müde. Ferdinand Iii. berief d-n und deshalb 1640 einen Reichstag nach Regensburg, um Mittel und Wege aus-Fwnzosm. finbig zu machen, wie man sich der Franzosen und Schweden entledigen könne. Sobald Bauer dies erfuhr, versuchte er den Reichstag aufzuheben; allein plötzlich eingetretenes Thauwetter machte ihm den Übergang über die Donau unmöglich Da er bald darnach starb (1641), übernahm Torstenfon den Oberbefehl, welcher trotz heftiger Gichtschmerzen die anstrengendsten und raschesten Märsche vollbrachte Von Lüneburg rückte er in Mähren ein, zog sich vor dem kaiserlichen General Piccolomini nach Sachsen zurück, errang aus dem Leipziger Schlachtfelde bei Breitenfeld einen neuen Sieg und streifte 1643 bis in die Nähe von Wien. Da veranlaßte ihn das Einverständnis des Kaisers mit den Dänen in Eilmärschen nach Jütland zu ziehen. Christian von Dänemark ward zu einem nachtheiligen Frieden gezwungen und der ihm zu Hilfe eilende Graf Gallas bei Magdeburg (1644) geschlagen. Ein zweites kaiserliches Heer ward bei Jankowitz (1645) völlig zersprengt; der Kaiser floh von Prag nach Wien und als ihm Torstenfon solgte, ward die kaiserliche Familie nebst dem Archiv und der Schatzkammer nach Gr ätz in Sicherheit gebracht. Torstenfon hatte gehofft, sich mit dem Fürsten Rakoczy von Siebenbürgen zu verbinden; allein da dieser verlangte, die Schweden sollten ihm zuvor Ungarn erobern helfen, so brach Tor-stenson die Unterhandlungen ab und belagerte Brünn. Vollunmuth, die Stadt nicht haben nehmen zu können, legte er den Oberbefehl in die Hände des Generals Wrangel, welcher sich mit dem französischen Marschall Turenne vereinigte und den alten Kurfürsten von Baiern zur Neutralität zwang (1646). Die Lage Ferdinands Iii. ward immer mislicher; er gebot nur noch über 12,000 Mann und verdankte seine Erhaltung einzig der Eifersucht der Franzosen auf das Kriegs-

8. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 329

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
329 ------------------ gegen Bürgschaft entlassen werben muß. Dieses Gesetz und die zugleich versuchte Ausschließung Jakobs von der Thronfolge hatte Störungen und mehrere Parlamentsauflösungen zur Folge und gab Veranlassung, daß die politischen Parteien der Torys und Whigs (Hof- und Volkspartei) sich immer mehr ausbildeten. 6 jj Trotz der Test-Akte bestieg Jacob Ii. den englischen Thron nach dem Ableben^,6g5°_j68’9) seines Bruders. Seine Bemühungen, die Tefbafte außer Kraft zu setzen, und seine die offene Parteinahme für Ludwig Xiv. gegen Holland (1686) regten das englische Volk heftig auf. Als 1688 dem König ein Sohn geboren worden war, rief man den Schwiegersohn Jakobs Ii., Wilhelm Iii. von Oranien, mit niederländischen Truppen zum Schutze der englischen Kirche und Gesetze herbei. Jakob verlor den Thron, da er zu spät zur Nachgiebigkeit bereit war, und die katholische Linie der Stuart ward für immer vom Throne ausgeschlossen. Wilhelm von Oranien er-Mlhelm Iii. hielt (1689—1702) die Klone und fand in England und Schottland allgemeine Ana1689-1702'^ Erkennung; Irland mußte bezwungen werden und wurde schwer gezüchtigt. Wilhelm führte eine ächt konstitutionelle Regierung. Unter ihm wurde (1689) die Toleranzakte erlassen und durch die Successionsakte (1701) festgestellt, daß das Oberhaupt des englischen Königreiches dem protestantischen Glauben angehören müsse. Durch die bill of rights, welche er bet seiner Thronbesteigung annahm, wurde die regelmäßige Berufung des Parlamentes angeordnet, sowie das Steuerbewilliguiigs-recht desselben anerkannt, die Freiheit der Parlamentswahlen und die Verantwortlichkeit der Parlamentsmitglieder nur vor dem Parlament gesichert. Wilhelm Iii. Hat sich um ganz Europa dadurch verdient gemacht, daß er, nach- Gr )fl mtn dem er Jakobs Versuche, den englischen Thron zu erobern, abgewiesen Hatte, Europarudwigxiv. von dem drohenden Nebergewichte Frankreichs rettete. Sein Seesieg bei la Hogue (1692)entscheidet dasuebergewicht der englischen über die französische Flotte. Im Frieden zu Ryßwick mußte Ludwig Xiv. der ferneren Unterstützung Jakobs Ii. entsagen und Wilhelm Iii. als rechtmäßigen König von Großbritanien anerkennen. 1701 warb eine Parlamentsakte veröffentlicht, wonach dem Hause Hannover auf Wilhelms Wunsch die Succession in England gesichert wurde. Das Haus Hannover, welches noch jetzt ans dem englischen Thron sitzt, stammt in weiblicher Linie von den Stuarts ab, indem die damalige Kurfürstin Sophia, Gemahlin des Kurfürsten Ernst August und Mutter Georgs I., eine Tochter des unglücklichen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, mithin eine Enkelin Jakobs I. war. Wilhelm Iii. starb 1702. Aus Wilhelm Iii. folgte seine Schwägerin Anna, welche lange unter ganz- Anna licher Abhängigkeit von den Whigs, besonders von dem Herzog von Marlborougt)/1702-1714^ regierte. Von ihrer Theilnahme am spanischen Erbfolgekrieg handelt der folgende Paragraph. Unter ihrer Regierung erfolgt die Aufhebung des schottischen Parlaments, das mit dem englischen vereinigt wird (1707); so verwirklichte sich die lang erstrebte Union zwischen England und Schottland. Der Sturz des Ministeriums der Whigs und die in dasselbe eintretenden Torys beschleunigten den Frieden mit Frankreich am Ende des spanischen Erbfolgekriegs, welcher 1713 zu Utrecht erfolgte. In demselben erhält England Gibraltar und Menorca, die Hud. sonsbailänder, Neusoundland, Neubraunschweig und Neuschottlanb (Acabien) und die Anerkennung der protestantischen Erbfolge. Mit Anna stirbt das Haus Stuart auf dem englischen Throne aus (1714); ihr folgte Georg I. von Hannover (1714— Gcorg I. 1727). v. Hannover.

9. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 334

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
4. Der spanische Erbfolgekrieg (1701—1714). Die Hab?- König Karl Ii. von Spanien, der letzte Habsburger auf dem spanischen Throne, Spanien'er- lvar kinderlos. Als er von einem Vertrage Kunde bekam, welcher zum Behufe der Sr" Ii ****** !kiner Länder zwischen Frankreich und den Seemächten (England und lyoo. ' Holland abgeschlossen war (1698), setzte er den Kurprinzen Joseph Ferdinand von Baiern, dessen Großmutter eine Schwester Karls Ii. gewesen war, zum Universalerben ein. Allein der Kurprinz starb schon am 8. Februar 1699. Frankreich und die Seemächte verabredeten einen zweiten Theilungsplan und forderten den Kaiser Leopold I. auf, demselben beizutreten, was dieser aber ablehnte. Da gelang es den Bemühungen des französischen Gesandten in Madrid, den schwachen König zur Abfassung eines Testamentes zu vermögen, in welchem mit Umgehung des durch Hausverträge erbberechtigten Österreichs der zweite Enkel Ludwigs Xiv, Herzog Philipp von Anjon, zum Erben der spanischen Monarchie eingesetzt wurde. Bald darauf, am 1. November 1700, starb Karl Ii Ludwig Xiv. erklärte sich nach kurzem Bedenken für Annahme des Testamentes, und Philipp V. hielt seinen Einzug in Madrid. Kaiser Leopold aber beschloß, die Ansprüche seines Hauses mit Waffengewalt geltend zu machen- So kam es zu dem unter dem Namen des spanischen Erbfolgekrieges bekannten dreizehnjährigen Kriege (1701—1714). Der spa- Auf Ludwigs Seite standen Spanien, die Kurfürsten von Barern und Köln; Egekrilg' mit Kaiser Leopold waren England, Holland und das deutsche Reich, besonders Brandenburg verbündet, welches letztere für das Versprechen seines thatkräftigen 6esmnt Beistandes damals die Anerkennung seiner Königswürde erhielt. Ander Spitze der kaiserlichen Truppen stand Eugen von Savoyen; er eröffnete den Krieg in in Italien-Italien, schlug den General Catinat und nahm den Marsch all Villeroi gefangen. Der Nachfolger desselben, Herzog von Vendöme, brachte den Prinzen durch seine ungeheure Truppenmacht in Verlegenheit, und der Kaiser konnte keine Verstärkungen schicken. Der Kurfürst vou Baiern war nämlich in Tyrol eingedrungen, um sich mit Vendome zu vereinigen und dann vor Wien zu rücken. Allein die heldenmütigen Tyroler unter dem Amtmann Martin Sterzinger trieben ihn dem Lande hinaus. Die Baiern vereinigtest sich nun mit einem französischen Heere, welches unter Villars durch Schwaben eindrang, und schlugen die Österrei-^Hsaüdtcher bei Höchstädt (1703). Im folgenden Jahre eilten Marlborough, der 1704. Führer der Engländer, und Prinz Eugen aus den Niederlanden und vom Mittelrhein herbei und brachten auf dem gleichen Schlachtfelde den Franzosen eine bedeutende Niederlage bei. Der Kurfürst von Baiern floh über den Rhein und verfiel der Reichsacht, ebenso sein Bruder, der Erzbischof von Köln. Lusstand 1705 starb Kaiser Leopold, und sein Nachfolger Joseph I (1705—1711) ließ der Baiern. die Geächteten und ihre Länder die ganze Schwere seiner Rache empfinden. Die Strenge der österreichischen Beamten in Baiern veranlaßte einen gefährlichen Aufstand. Unter dem tollkühnen Studenten Meindl griff das Volk zu den Waffen; es wollte „lieber bairisch sterben als österreichisch verderben", aber unterlag trotz aller Anstrengung. Nach der Schlacht bei Höchstädt war Marlborough nach den Niederlanden zu- Grftart°3 rückgekehrt, Eugen zog nach Italien. Es schien, als sei der Krieg zu Ende; auch in Madrid. roar b£r österreichische Erzherzog Karl, welcher Eatalonien und Navarra unterworfen hatte, (1706) in Madrid eingezogen. Allein er mußte sich bald wieder

10. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 338

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
338 ---------------- bef msqlifteinm grenzenlosen Einfluß übte; Minister und Generäle waren ihrer Befehle ge-von Pom- wärtig. Die obersten Stellen im Staate und am Hofe gab sie ihren Verehrern. 1745-1764 Auf ihren Befehl schloß Frankreich seiner früheren Politik zuwider einen Bund mit Oesterreich wider Friedrich den Großen und verwickelte sich in den siebenjährigen Krieg, welcher die Finanznoth des Staates erhöhte und im Pariser Frieden (1763) und bet Abtretung von Canada und Louisiana nöthig machte. Nach dem Tode der bfsfm Pompadour übte die verschwenderische Gräfin dn Barry denselben verderblichen Einfluß (1769—1774), indem sie die redlichsten Männer, namentlich den Herzog von Choisenl, von der Verwaltung des Staates entfernte und dabei die Kassen so planmäßig plünderte, daß die Schuldenlast des Staates auf 4000 Millionen Livres stieg.*) Unter Ludwig Xv. ward 1764 in Frankreich der Orden der Jesuiten aufgehoben und die Insel Corsika von der Republik Genua gekauft (1768); der Aufstand der Corseu unter Pascal Paoli wurde mit Waffengewalt unterdrückt (1769). In demselben Jahre ward zu Ajaccio am 15. August Napoleon Bonaparte geboren. 8 102. Prinz Eugen der edle Ritter (1663—1736) innerliche Eugen, Prinz von Scwoyen, ein kleiner, unansehnlicher Mann, Dienste war der jüngste von den fünf Söhnen des Grafen Engen Moritz von Soissons, aus einer Seitenlinie der Herzoge von Savoyen, und der Olympia Mancini, einer Nichte des Cardinals Mazarin, und 1663 zu Paris geboren. Wegen seines schwächlichen Körpers zum geistlichen Stande bestimmt, ward er oft der kleine Abbe genannt; allein der junge Prinz las lieber in den Schriften des Plutarch und Julius Cäsar als in den Kirchenvätern und entschloß sich darum für die militärische Laufbahn. Seine älteren Brüder kommandirten bereits Regimenter; alsengen bei Ludwig Xiv. eine Reitercompagnie begehrte, erhielt er wegen seiner unbedeutenden Figur eine abschlägige Antwort. Eugen wandte sich an den deutschen Kaiser Leopold I. (1658—1705) und nahm an dem Kampfe gegen die Türken sogleich Antheil. Diese waren siegreich bis vor Wien gelangt (1683) und bedrängten die Stadt so sehr,daß der Gras Rüdiger von Stahremberg mit Hilfe der Bürger und Studenten sich kaum länger ihrer häufigen stürmischen Angriffe erwehren konnte. Kaiser Leopold war nach Linz geflüchtet. Da erschien endlich Hilfe. Der fränkische, baierische und schwäbische Kreis stellten ihr (Kontingent, die Kurfürsten von Baiern und Sachsen standen an der Spitze ihrer Truppen, und Johann Sobiesky von Polen erschien mit 40,000 Mann. Der sich^im^gehbrzog Karl von Lothringen führte das kaiserliche Heer. Prinz Eugen ' gegen die that sich bei diesem Entsätze der Kaiserstadt so wacker hervor, daß ihm Türken aus. ^ Kaiser sofort ein Dragonerregiment übergab. Die Soldaten mein- *) Ludwig meinte selbst, die Monarchie werde halten, so lange er lebe; „apres nous le deliige.“
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