Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
19
protestantischen Partei, Union genannt, während die Katholiken die mächtige Liga geschlossen und deren Leitung dem Herzog Maximilian von Baiern übertragen hatten. Es kam zur Schlacht bei Prag am weißen Berge, den 8. November 1620. Die böhmischen Truppen wurden geschlagen, und Friedrich V. floh. Nur einen Winter hat seine Herrlichkeit gedauert, man nennt ihn daher spöttisch den „Winterkönig". Der Kaiser Ferdinand Ii. nahm als Sieger an den Protestanten fürchterliche Rache. Viele Vornehme wurden durch das Beil hingerichtet, 30,000 wanderten aus und fanden in Sachsen, Brandenburg und Holland ihr zweites Vaterland. Böhmen hörte auf, ein protestantisches Land zu sein. Zwar fanden sich auf Seite der Protestanten Helden, die den Kampf fortführten, z. B. Ernst von Mansfeld, Christian von Braunschweig und Christian von Dänemark, aber auch sie waren unglücklich. Die wilden Schaaren des Kaisers unter Wallenstein und Tilly siegten überall. Nur die Stadt Stralsund gewannwallen-stein nicht, obgleich er geschworen hatte, sie zu nehmen, „wenn sie auch mit Ketten an den Himmel gebunden wäre." Die Schandthaten seines Heeres waren so arg, daß ihn der Kaiser endlich auf allgemeines Verlangen absetzen mußte. Der Krieg wäre jetzt beendet gewesen, wenn Ferdinand nicht neuen Anlaß gegeben hätte. Im Jahre 1629 erließ er ans Andringen der Jesuiten des Restitutions-Edict, nach welchem die protestantischen Fürsten alle eingezogenen katholischen Kirchen- und Klostergüter wieder herausgeben sollten. Den katholischen Herrschern gestand der Kaiser das Recht zu, die evangelischen Unterthanen mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückzubringen. Ein Jammergeschrei ging durch das ganze Deutschland. Diese entsetzlichenoth bewog den frommen König, Gustav Adolph von Schweden, seinen Glaubensgenossen mit 15,000 tapfern Soldaten zu Hülfe zu eilen (1630). Da ihn aber der Kurfürst von Sachsen aus Furcht vor dem Kaiser nicht durch sein Land ziehen ließ, er auch mehrere protestantische Fürsten erst zwingen mußte, sich ihm anzuschließen, ging darüber so viel Zeit verloren, daß er die Stadt Magdeburg, welche Tilly belagerte, nicht mehr retten konnte. Sie wurde 1631 erstürmt und gänzlich zerstört. Nur der Dom und etliche Häuser blieben stehen, und von den 35,000 Einwohnern waren 30,000 todt. Gustav Adolph verband sich hierauf mit dem^Kurfürsten von Sachsen, und 1631 wurde Tilly, der Sieger in 36 schlachten, bei Breitenfeld, in der Nähe von Leipzig, geschlagen, starb auch bald hernach. Das siegreiche Vorgehen Gustav Adolph's brachte den Kaiser in die größte Noth. Er bat den abgesetzten Wallenstein um Hülfe, und, durch große Versprechungen gelockt, rief dieser ein neues Heer von 40,000 Mann zusammen, über das ihm die unumschränkteste Gewalt eingeräumt werden mußte. 1632 standen sich die zwei größten Feldherrn
2*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_von_Baiern Maximilian Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand_Ii Ferdinand B._Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Christian_von_Dänemark Tilly Ferdinand Gustav_Adolph_von_Schweden Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph's Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Prag Sachsen Brandenburg Holland Stralsund Deutschland Sachsen Magdeburg Sachsen Breitenfeld Leipzig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
25
d. Die Universität Halle wird auf Veranlassung Friedrich's gegründet und zeichnete sich bald durch berühmte Lehrer, z. B. durch Christian Thomasius und den edlen August Hermann Francke aus.
6. Sein Kronvertrag mit dem Kaiser.— Dieser brauchte in dem spanischen Erbfolgekriege den Beistand Friedrich's sehr nothwendig. Letzterer versprach ihm 10,000 Mann Hülsstruppeu zu stellen, wenn er ihm die Annahme des Königstitels nicht verweigere. Leopold willigte ein, und im November 1700 wurde zwischen beiden Fürsten der Vertrag abgeschlossen.
f. Seine Krönung, den 18. Januar 1701, fand in Königsberg mit großer Pracht statt, nachdem er den Tag zuvor, also den 17. Januar, den schwarzen Adlerorden mit dem Wahlspruch: „Jedem das Seine" gestiftet hatte. Daß er König in Preußen, nicht König von Brandenburg wurde, geschah deshalb , weil er nur int Herzogthum Preußen unabhängig von Kaiser und Reich war. Friedrich nannte sich von nun an: Friedrich I., König in Preußen. (Friedrich der Große verwandelte den Titel König in Preußen in den König von Preußen, als er nach der ersten Theilung Polens im Besitz von ganz Preußen war.)
V. Die Könige von Preußen. 1701 bis auf die Gegenwart. 1. Friedrich I. 1701—1713 als König.
g. Der spanische Erbfolgekrieg. 1701—1714. — Friedrich's Truppen fochten unter der Führung des Fürsten Leopold von Dessau (später ^der alte Dessauer" genannt) sehr tapfer, und die Siege bei Höchstädt und Turin sind besonders ihrer Hülfe zuzuschreiben. Im Frieden zu Utrecht wurde die Königswürde für Preußen nochmals ausdrücklich bestätigt. Auch erbte der König die Fürstentümer Neuschatel (Neuenburg) und Balengin (Valeudis) in der Schweiz, die später an Napoleon abgetreten wurden und 1814 wieder an Preußen zurückkamen. Unter Friedrich Wilhelm Iv. gingen diese Landestheile verloren. Friedrich erwarb ferner das Fürsteu-thiint Mörs und die Grafschaft Singen. Durch Kauf brachte er noch die Grafschaft Tecklenburg an Preußen.
h. Er vergrößerte das Heer bis auf 50,000 Mann und errichtete eine Art Landwehr, die man Miliz hieß. Zu ihr gehörten alle unverheirateten Landleute unter 40 Jahren.
i. Seine Sorge für Kunst und Wissenschaft. — Er erbaute das Zeughaus, ließ das Reiterstandbild des großen Kurfürsten auf der langen Brücke tn Berlin errichten und gründete die Akademie der Künste und Wissenschaften.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Thomasius August Hermann_Francke Leopold Leopold Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich_I. Leopold_von_Dessau Leopold Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Brandenburg Polens Schweiz Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
ihrer Zeit. beide noch unbesiegt, im Kampfe bei Lützen gegenüber. Wallenstein wurde geschlagen, Gustav Adolph starb den Heldentod. (1832, also am 200jährigen Todestage des frommen Königs, wurde in Leipzig der Gustav-Adolph-Verein begründet, der es sich zur Ausgabe macht, bedrängten Protestanten, die unter Katholiken leben, die Mittel zur Errichtung von Kirchen und Schulen zu gewähren. Er arbeitet in großem Segen.) Auch für Wallenstein schlug die Todesstunde bald; er wurde 1634 in Eger ermordet. Nach dem Tode der beiden Kriegssührer übergab der Kaiser die Führung des Heeres seinem Sohne unter Mithülfe des Grafen Gallas. Auch auf schwedischer Seite wurde unter der Anführung der Feldherren Horn, Wrangel und Torstenson fortgestritten. Das einst so fromme Heer der Schweden war aber nach vem Tode Gustav Adolph's eine wilve Horde geworden, die den kaiserlichen Truppen an Rohheit nicht nachstand. Endlich wurde 1648 der lang ersehnte, westfälische Friede zu Münster und Osnabrück geschlossen. Durch denselben erhielten zwar Schweden und Frankreich werthvolle Provinzen, aber eins hatte man sich erstritten: Religionsfreiheit.
c. Was die Mark Alles zu erleiden hatte. — Gerade die Mark wurde im 30jährigen Kriege arg verwüstet. Die Kaiserlichen hausten überall auf die entsetzlichste Weise, besonders als sie ihren Rückweg aus Pommern durch das Land nahmen. Alles wurde geplündert und verbrannt, und die Einwohner wurden auf die roheste Weise zu Tode gequält, nur um Geld von ihnen zu erlangen. Die dänischen Truppen verübten gleiche Grausamkeiten. Auch sie brannten Städte und Dörfer nieder, wenn die Einwohner ihre Unersättlichkeit nicht befriedigen wollten. Die Schweden besaßen zwar noch ihre alte Tapferkeit, aber die gute Mannszucht war gewichen. Sie begingen entsetzliche Gräuel. Menschen wurden von ihnen verkehrt aufgehängt, an Thore genagelt, ja Mistpfütze, „Schwedentrank" genannt, goß man ihnen mit Gewalt ein, bis der Leib beträchtlich aufschwoll. Sogar die braudenbnrgischen Truppen saugten, nachdem Georg Wilhelm nach Ostpreußen geflohen war, ihr eigenes Land aus. Pest und eine große Hungersnoth rafften Tausende dahin.
Georg Wilhelm starb in Preußen, und die Regierung ging in die starken Hände seines Sohnes über.
11. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 1640—1683.
a. Sein Wesen. — Er war ganz das Gegentheil seines Vaters. Frömmigkeit, große Tapferkeit und Gerechtigkeit zeichneten ihn aus. Man segnn ihn mit Recht als den Gründer des preußischen Staates ansehen;
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph's Gustav Georg_Wilhelm Wilhelm Georg_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Eger Schweden Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
g. Friedrich erwirbt 1772 Westpreußen (Thorn und Danzig ausgenommen). — Das einst sehr mächtige Reich Polen war in sich zerfallen. Mehr als 3000 Quadratmeilen wurden von ihm losgerissen, und die drei^ Nachbarstaaten Preußen, Rußland und Oesterreich theilten dieselben' freundschaftlich unter sich. Friedrich erhielt den genannten Landestheil und nannte sich von jetzt an nicht mehr König in sondern von Preußen.
h. Der bairische Erbfolgekrieg brachte Preußen und Oesterreich noch einmal gegen einander ins Feld. Als nämlich der Kurfürst von Baiern starb, war der Kurfürst von der Pfalz der rechtmäßige Erbe. Der Kaiser nahm aber einen Theil Baierns sogleich widerrechtlich in Besitz. Friedrich wollte eine Vergrößerung Oesterreichs nicht zulassen und trat daher auf Seite des Kurfürsten. Im Frieden zu Teschen wurde der unblutige Krieg, den man spöttisch den „Kartosselkrieg" nennt, beendet. Oesterreich verzichtete auf den begehrten Theil Baierns.
i. Friedrich als Landesvater. — Zunächst widmete er seine ganze Sorgfalt den durch den Krieg verödeten Gegenden. Er rief über 200,000 Colonisten herbei, welche die Oder-, Warthe- und Netzebrüche entwässerten, legte den Finow-, den Bromberger- und den Plauenschen-Kanal an und ließ den verarmten Bauern Brot- und Saatgetreide reichen. Tausende von Militairpserden schenkte er ihnen zur Bestellung des Ackers. Hier unterstützte er die Nothleidenden mit baarem Gelde, dort erließ er ihnen Steuern und Abgaben. In der Nähe von Potsdam baute er das Schloß Sanssouci. Nicht weniger Sorge trug der König für Fabriken und Gewerbe. In Berlin wurde eine Porzellanfabrik und Wollenspinnerei angelegt. Auch den Anbau der Kartoffel unterstützte er kräftig, an manchen Orten sogar mit Gewalt. Er beförderte ferner den Seidenbau und die Schafzucht. Er ließ das „allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" ausarbeiten, welches jedoch erst unter seinem Nachfolger veröffentlicht wurde. Für die Volksschule erließ er treffliche Verordnungen , konnte aber sonst weniger für sie thun, weil ihm die Geldmittel fehlten. Zur Erhebung der Steuern rief er geschickte Beamte aus Frankreich. Diese brachten zwar eine bessere Ordnung in die Verwaltung, machten sich aber durch die Strenge, mit welcher sie die königlichen Gefälle, unter dem Namen „Regie", eintrieben, beim Volke sehr verhaßt. Kaffee und Tabak, welche damals noch nicht zu den Bedürfnissen des Volkes gehörten, wurden hoch besteuert und vermehrten mit der Regie bedeutend die Einkünfte des Staates.
k. Friedrich starb den 17. August 1786 zu Sanssouci im 47. Jahre seiner Regierung. Seine letzten Worte waren: „Mir ist wohl, der Berg ist erstiegen!" In der Garnisonkirche zu Potsdam befindet sich seine Grabstätte. Das Volk nennt ihn in Liebe „den alten Fritz", und die Geschichte
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Thorn Danzig Polen Oesterreich Oesterreich Baiern Oesterreichs Teschen Oesterreich Potsdam Berlin Frankreich Sanssouci Garnisonkirche Potsdam
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Tode bestraft. Andere mußten das Land verlassen. 1451 bezog Friedrichii. die fürstliche Burg in Berlin.
ä. Er war frei von aller Herrscherbegierde. — Zweimal schlug er die böhmische Krone aus, und als ihm von den Polen die Königskrone angeboten wurde, wies er sie ebenfalls zurück, weil noch ein Prinz da war, welcher nähere Ansprüche auf dieselbe hatte.
6. Er kaufte die Nemnark für 100,000 Gulden vom deutschen Ritterorden, welchem sie seit 1402 gehörte, wieder zurück. Auch verschiedene kleine Theile in der Lausitz brachte er unter brandenbnrgische Herrschaft.
f. Er gründete den Schwanenorden (1443), um Einigkeit, Frieden und ein ehrbares Leben unter dem Ritterstande zu erzielen. Die Mitglieder bestanden nur aus Männern und Frauen von altem Adel, die bei ihrem Eintritt in den Orden gelobten, sich von aller Missethat, Untugend und Unehre fern zu halten. Das Zeichen des Ordens war das Bild der Jungfrau Maria mit dem Jesuskinde int Arm. Darunter schwebte ein Schwan mit ausgebreiteten Flügeln, das Sinnbild der Unschuld und Reinheit. (Zur Zeit der Reformation ging der Orden wieder ein.) Friedrich Ii. übergab 1470 die Regierung seinem Bruder Achilles und starb ein Jahr-später.
3. Albrecht Achilles 1470—1486.
a. Seinen Beinamen erhielt er wegen seiner Kraft und Tapserkeit nach einem der berühmtesten Helden des alten Griechenlands. Man erzählt, daß er 17 Mal im Zweikampf unverwundet den Sieg davon getragen habe. Auch in den Schlachten, die er führte, blieb 'er stets Sieger.
b. Er hielt sich wenig in der Mark aussondern lebte meist auf seinen Besitzungen in Franken, wo er ein prächtiges, verschwenderisches Leben führte. In seiner Abwesenheit übergab er die Verwaltung des Landes seinem Sohne Johann Cicero. Alle Einnahmen mußte dieser seinem Vater schicken, der das Geld zu sehten vielen Hoffesten sehr nothwendig gebrauchte. Dadurch kam Johann selbst oft in die größte Noth und Verlegenheit. Das Volk liebte Albrecht Achilles nicht.
c. Das hohenzollersche Hausgesetz. 1473. — In diesem Gesetz war bestimmt, daß die Mark immer ungetheilt bleiben und jedesmal an den ältesten Sohn des Kurfürsten oder dessen männliche Nachkommen übergehen solle. Jedes Mitglied des Fürstenhauses mußte sich, wenn es 18 Jahr alt war, eidlich verpflichten, dieses Hausgesetz treu zu halten. Damit wurde allen Zerstückelungen der Mark, die ohne den Vertrag später hätten geschehen können, vorgebeugt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maria Friedrich_Ii Friedrich Achilles Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Johann Johann Albrecht_Achilles Albrecht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
10
Iv. Die hohenzollerschen Kurfürsten 1415—1701. 1. Friedrich I. 1415—1440.
a. Friedrich Vi. wird Kurfürst von Brandenburg. 1415. — Sigismund £)cttte aufs Jjeue von Friedrich Vi. Geld geliefert, und die Summe war bereits bis auf 400,000 Goldgulden gestiegen. Da der Kaiser die Schuld nicht mehr tilgen konnte, so verwandelte sich das bisherige Pfand in Eigenthum. Auf dem Eoueilium zu Kostnit; (1415) überlief Sigismund die Mark Brandenburg nebst der Würde als Erzkämmerer und Kurfürst erkund eigenthümlich an Friedrich Vi. So kam Brandenburg an das edle Geschlecht der Hoheuzollern, dessen Kurfürst sich nun Friedrich I. nannte.
b. Der Hussitenkrieg. 1420—1436. — Auf der Kirchenversammlung zu Kostnitz (1415) wurde Johann Hnß, Professor und Prediger zu Prag, als Ketzer verbrannt, weil er es gewagt hatte, offen gegen die vielen Mißbrauche in der katholischen Kirche zu sprechen. Seine Anhänger, die Hus-siten, schworen, den Tod ihres Lehrers zu rächen. Es brach ein Krieg aus, der 16 Jahre hindurch Deutschland furchtbar verheerte. Die erbitterten Schaaren drangen unter Ziska's Führung bis in die Mark vor, verwüsteten Frankfurt, Lebus und Müncheberg, wurden aber bei dem Städtchen Bernau, 3 Meilen von Berlin, geschlagen. Im Jahre 1440 starb der geliebte Kurfürst. Ihm folgte sein Sohn
2. Friedrich Ii. oder der Eiserne. 1440—1470.
a. Seinen Beinamen erhielt er von der Bestimmtheit, mit welcher er seine gemachten Pläne zur Ausführung brachte.
b. Sein Wesen. — Er war ein weiser, gerechter und sehr gottes-sürchtiger Fürst.
c. Er brach die Macht der Städte Berlin und Köln, die sich in ihrem Eigensinn von dem Kurfürsten nichts sagen lassen wollten. Das heutige Berlin bestand nämlich in alter Zeit aus zwei Städten; Berlin lag auf dem rechten und Köln auf dem linken Ufer der Spree. Beide wurden durch die lauge Brücke verbunden, auf welcher heute das Standbild des großen Kurfürsten steht. Einst geschah es, daß die Bürger beider Städte ihrem gemeinsamen Magistrat den Gehorsam versagten. Letzterer rief die Hülfe des Kurfürsten an. Friedrich kam eilig mit 6,000 Reitern herbei und schasste Ruhe. Um nun für die Zukunft die Aufrührer besser unter Augen zugaben, baute er eine Burg an der Spree, da, wo heute das königliche Schloß steht. Die Bürger wollten aber den Kurfürsten nicht so in ihrer Nähe haben. Daher empörten sie sich 1448 gegen ihn. Seine Leiter warfen die Empörer bald nieder. Die Anführer wurden mit dem
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Vi Friedrich Sigismund_£ Friedrich_Vi Friedrich Friedrich_Vi Friedrich Friedrich_I. Johann_Hnß Johann Friedrich_Ii Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Brandenburg Brandenburg Deutschland Frankfurt Lebus Müncheberg Berlin Berlin Berlin Berlin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
13
„Jochimke, Jochimke, hyde dt)!
Fange tot) dy, so hange tot) dt)!"
Diese Drohung toäre einmal beinahe in Erfüllung gegangen. Ein Raubritter lauerte Joachim mit seinen Knechten in der Nähe von Berlin auf. Zum Glück wurde der Kurfürst von einem Bauer noch zu rechter Zeit vorder Gefahr gewarnt. Einige schnell aus der Stadt beorderte Reiter überfielen die Wegelagerer und nahmen sie gefangen. Sie wurden sofort gehängt. Unter solch kräftigem und strengem Regiment ließ das Raubwesen bald nach.
c. Er errichtet das Kammergericht. 1516. — Unter diesem standen auch Grafen, Ritter und Fürsten, und der Kurfürst, der sich den Aussprüchen des Gerichts selbst unterwarf, hatte aufs Strengste befohlen, jederzeit ein unparteiisches Urtheil zu sällen. Vorher solle man aber immer erst versuchen, ob die Sache, um die man sich stritt, nicht auf friedlichem Wege ausgemacht werden könne. Auch eine allgemeine Städteordnung und die Einführung gleicher Maße und Gewichte ist sein weises Werk.
cl. Die Universität Frankfurt ft. O. wird 1506 eingeweiht. zu der sein Vorgänger den Grund gelegt hat.
e. Der Reformation gegenüber verhielt er sich feindlich. — Der strenge Joachim mochte es nicht leiden, daß ein armer Mönch so vielen weltlichen Fürsten und geistlichen Herren, zu denen besonders der Erzbischof Albrecht von Magdeburg, sein Bruder, gehörte, Strafpredigten hielt. Die Erbitterung gegen Luther wuchs, als er sah, wie die Studenten die Universität Frankfurt, die ihm so sehr am Herzen lag, verließen, nach Wittenberg eilten und dort Luther's gewaltige Lehre anhörten. Noch höher stieg sein Zorn, als er die mancherlei Verirrungen sah, welche durch die mißverstandenen Worte Luthers hervorgingen, als die Burgen der Ritter in den Bauernkriegen von den Flammen verzehrt wurden, und als die Wiedertäufer ihr schmachvolles Wesen trieben.
f. Joachim s Strenge gegen seine Gemahlin Elisabeth. — Sie war eine Frau von großem Verstände und hoher Bildung und gewann das lautere Evangelium, welches Luther predigte, lieb. Als ihr strenger Gemahl einst verreist war, konnte sie dem Drange ihres Herzens nicht länger widerstehen und ließ sich das Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen. Joachim erfuhr es und drohte ihr mit Gefängniß und Einmauerung. Es blieb daher der frommen Elisabeth nichts übrig, als sich durch eilige Flucht zu retten. In einer kalten Märznacht verließ sie in Bauerukleider gehüllt auf einem ganz gewöhnlichen Wagen die Stadt Berlin. Sie floh zu ihrem Bruder, dem Kurfürsten Johann dem Beständigen von Sachsen, der ihr das Schloß Lichtenbnrg an der Elbe in der Nähe von Wittenberg zum
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Joachim Joachim Albrecht_von_Magdeburg Albrecht Joachim_s Elisabeth Joachim Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Wittenberg Berlin Sachsen Schloß_Lichtenbnrg Wittenberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
C. Joachim tritt zur lutherischen Kirche über und führt die Reformation ein. — Trotzdem der Vater ein so entschiedener Feind Luther's und seiner Lehre war, so neigten seine Söhne sich gleich ihrer Mutter von Herzen der Reformation zu. Johann von Küstrin führte sie bald nach des Vaters Tode in der Neumark ein (1536). Joachim Ii. ließ noch drei Jahre vergehen, ehe er sich öffentlich zum evangelischen Glauben bekannte. 1539 den 1. November nahm er in der St. Nikolaikirche zu Spandau mit den Gliedern seiner Familie, seinen Hofbeamten und einer zahlreichen Ritterschaft das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt und erklärte damit feinen Ueber tritt zur lutherischen Kirche. Den folgenden Tag wurde im Dom zu Berlin der erste evangelische Gottesdienst abgehalten. So wurde Brandenburg ein evangelisches Land.
d. Seine Verträge. — 1537 schloß Joachim mit dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erbvertrag. Nach diesem sollten die Fürstentümer beim Aussterben der männlichen Nachkommen an Brandenburg fallen. (Auf diesen sehr wichtigen Vertrag gründete Friedrich der Große später (1740) seine Ansprüche auf die genannten Landestheile.)
Ferner ging Joachim mit Sigismund, dem Könige von Polen, im Jahre 1569 einen Vertrag ein, nach welchem das Herzogthum Ostpreußen als polnisches Lehen an Brandenburg fallen sollte, wenn die Nachkommen des Herzogs Albrecht aussterben würden. Die damaligen Verhältnisse waren aber folgende: Zu Anfange des 13. Jahrhunderts war der deutsche Ritterorden in das Herzogthum Preußen gekommen und hatte sich des Landes bemächtigt. Die Mitglieder des Ordens mußten das Gelübde des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armuth ablegen. Ihr Oberhaupt hatte in der Marienburg seinen Sitz und hieß Hochmeister. Einer derselben, Winrich von Kniprode, zeichnete sich besonders aus; er brachte den Orden zur größten Macht. Nach und nach verfiel derselbe aber; denn seine Mitglieder führten ein üppiges, herrschsüchtiges Leben. Es kam dahin, daß die Unterthanen des Landes die Polen um Hülse gegen die Ritter anflehten. Erstere fielen in Preußen ein und schlugen den Orden 1410 bei Tannenberg. Im Frieden zu Thont (1466) mußten die deutschen Ritter ganz Westpreußen an Polen überlassen und Ostpreußen als polnisches Lehen annehmen. Um diese Lehnshoheit Polens los zu werden, kam der Orden zu dem Entschlüsse, einem mächtigen Nachbar-fürsten die Hochmeisterwürde zu übergeben. Die Wahl fiel auf Albrecht von Anspach, einen Fürsten aus dem Hause Brandenburg (1511). Auf Luther's Rath verwandelte dieser den Ordensstaat Preußen in ein weltliches, erbliches Herzogthum unter der Lehnshoheit Polens und trat 1525 zur lutherischen Kirche über. Der Orden löste sich auf, und im Vertrage
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: C._Joachim Johann_von_Küstrin Johann Joachim_Ii Joachim Friedrich_der_Große Friedrich Joachim Sigismund Albrecht Winrich_von_Kniprode Albrecht_von_Anspach Albrecht
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
109
c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
135
§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian