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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 40

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
40 p. die höchste menschliche Wohnung in der alten Welt, das Kloster des heiligen Bernhard. Hier wohnen zehn bis zwölf fromme Mönche, deren einziges Geschäft es ist, die Reisenden unentgelt- lich zu bewirthen und ihnen alle Hülfe angedeihen zu lassen. In den acht oder neun Monaten des Jahres, wo Schnee, Nebel, Un- gewitter und Schneelawinen den Weg sehr gefährlich machen, streifen diese Geistlichen oder ihre Diener täglich umher, um Verirrte aufzusuchen, oder Versunkene zu retten. Schon viele Jahre her bedienen sie sich zur Rettung der Verunglückten auch besonders abgerichteter grosser Hunde. Diese gehen entweder allein aus, oder werden von den Mönchen mitgenommen. Sobald der Hund einen Verunglückten ausgewittert hat, kehrt er in pfeil- schnellem Laufe zu seinem Herrn zurück und giebt durch Bellen, Wedeln und unruhige Sprünge seine gemachte Entdeckung kund. Dann wendet er um, immer zurücksehend, ob man ihm auch nach- folge, und führt seinen Herrn nach der Stelle hin, wo der Ver- unglückte liegt. Oft hängt man diesen Hunden ein Fläschchen mit Branntwein oder andern stärkenden Getränken und ein Körb- chen mit Brot um den Hals, um es einem ermüdeten Wanderer zur Erquickung darzubieten. Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre war er uuermüdet thätig und treu im Dienste der Mensch- heit, und er allein hat in seinem Leben mehr als vierzig Menschen das Leben gerettet. Der Eifer, den er hierbei bewies, war ausser- ordentlich. Nie liess er sich an seinen Dienst mahnen. Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten, oder die gefähr- lichen Schneegestöber sich von Weitem zeigten, so hielt ihn nichts mehr im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher und ermüdete nicht, immer und immer wieder nach den gefähr- lichen Stellen zurückzukehren und zu sehen, ob er nicht einen Sinkenden halten, oder einen Vergrabenen hervorscharren könnte, und konnte er nicht helfen, so setzte er in ungeheuren Sprüngen nach dem Kloster hin und holte Hülfe herbei. Als er kraftlos- and alt war, sandte ihn der würdige Prior nach Bern, wo er starb und in dem Museum aufgestellt wurde. 0. Lenz.

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 164

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
164 strafen werde. Hat es nicht das Ansehen, als ob diese Leute mich geradezu zu ihrem Abgotte machen?" 2. Gustav Ad olfs Tod. Bei Lützen, nicht weit von Leipzig, hatte Gustav seine Truppen zusammengezogen; hier lagerte er sich am 15. November dem Wallenstein'schen Heere gegenüber. Die Nacht brachte er im Gespräch mit dem Herzoge Bernhard von Weimar in einem Wagen zu. Am Morgen des 16. November lag ein dichter Nebel auf dem Gesilde. Sobald der Morgen graute, befahl der König seinem Feldprediger, Gottesdienst zu halten. Die Trompeten bliesen die Melodie einiger geistlichen Lieder: „Ein' feste Burg ist unser Gott;" „Es woll' uns Gott gnädig sein;" „Verzage nicht, du Häuflein klein." Das ganze Heer sang die Strophen andächtig mit. Endlich gegen 10 Uhr blitzten die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel. Nach kurzem Gebete schwang sich der König auf sein Roß, stellte sich an die Spitze des Heeres und rief: „Nun wollen wir dran, das walt' der liebe Gott! Jesu! Jesu! hilf mir heute streiten zu deines Namens Ehr'!" Den Brustharnisch wies er zurück mit den Worten: „Gott ist mein Harnisch!" — Der Sieg neigte sich bald auf den meisten Punkten auf die Seite der Schweden; aber der linke Flügel wurde zurückgedrängt. Schnell eilte er an der Spitze seiner tapfern Reiter nach dem bedrohten Orte, den Bedrängten zu helfen. Sein kurzes Gesicht brachte ihn aber zu nahe an den Feind. Sein Pferd bekommt einen Pistolenschuß durch den Hals, ein zweiter zer- schmettert ihm den linken Arm. Er bittet den Herzog vonlauen- burg, der hinter ihm reitet, ihn aus dem Getümmel zubringen; aber in diesem Augenblicke erhält er noch einen Schuß in den Rücken. Mit dem Ausrufe: „Mein Gott, mein Gott!" sinkt er entseelt vom Pferde, das ihn noch eine Strecke mit sich fortschleift. Wiehernd rennt des Königs Roß, mit Blut bedeckt, durch die Reihen der Schweden und bringt ihnen zuerst die Kunde von dem Tode ihres Führers. Mit namenloser Erbitterung dringen nun die Schweden abermals in den Feind. Schon weicht dieser, da erscheint Pappenheim mit neuen Truppen. Da beginnt eine neue Schlacht, aber die Kaiserlichen werden geworfen, und Pappenheim selber fällt. Als sich die Kunde von dem Tode des Königs verbreitete, war Freund und Feind gleich erschüttert, und der Kaiser selbst soll geweint haben, als ihm das blu- tige Koller Gustav Adolfs gezeigt wurde. 3. Gustav Adolfs Denkmal. Lange Zeit bezeichnete auf dem Lützcner Felde ein einfacher Stein den Ort, wo Gustav Adolf fiel. 1838 ist auf der Stelle ein gußeisernes Denkmal errichtet worden. Ein noch schöneres Denkmal indeß ist dem Vertheidiger des evangelischen Glaubens dadurch hergestellt worden, daß sich im deutschen Vaterlande ein Verein gebildet hat, dessen Mitglieder jährlich einen Beitrag an Geld geben, um den unter den Katholiken zerstreut wohnenden Glaubensgenossen zu Kirchen und Schulen zu verhelfen. Dieser Verein nennt sich „Gustav-Adolfs-Verein".

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 165

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
165 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. (1640—1688.) 33. Friedrich Wilhelm als Landesvater. 1. Zustand des Landes bei seinem Regierungsantritt. Wohl kein Land hatte während des 3ojährigen Krieges mehr gelitten, als das Kur- fürstenthum Brandenburg. Fast glich es einer Wüste, als Friedrich Wilhelm die Regierung dieses Landes antrat. Brandenburg und Pommern waren von den Schweden besetzt, und in der Rheinprovinz hausten die Holländer und Spanier. Die Grafschaft Ruppin zählte nur noch 4 Dörfer, 50 waren verheert; Berlin hatte nur noch 300 Bürger. Dazu fand der junge Kurfürst an der Spitze seines Landes einen Mann, welcher ganz das Vertrauen seines Vaters, des Kurfürsten Georg Wilhelm, gehabt hatte, aber heimlich in kaiserlichem Solde stand und ein wahrer Vaterlandsoerräther war: den Minister Adam von Schwarzenberg. Das Heer des Kurfürsten be- stand aus 6—7000 Söldlingen, die dem Kaiser früher den Eid der Treue ge- schworen hatten, und worauf der Kurfürst sich durchaus nicht verlaffen konnte. Die Generale weigerten sich sogar, ihm den Fahneneid zu leisten, und sagten, sie hätten schon dem Kaiser Treue geschworen. Mit Recht sagt deshalb des großen Kurfürsten Urenkel, Friedrich der Große: „Friedrich Wilhelm war, als er zur Regierung kam, ein Herrscher ohne Land, ein Kurfürst ohne Macht, ein Erbe ohne Erbtheil." 2. Seine Sorge für Landesverbesserungen. Gewiß war es für den 2ojährigen Kurfürsten kein leichtes Werk, einem so rein zerknickten Lande wieder aufzuhelfen, aber im Vertrauen auf Gottes Hülfe bebte er vor den Schwierigkeiten nicht zurück. Sein erstes war, daß er sich mit Männern umgab, die es mit dem Lande wohl meinten, und den verrätherischen Schwarzenberg entließ. Dann suchte er sich ein Heer zu verschaffen, auf deffen Treue er rech- nen konnte, indem er allen Söldnern, bis auf 2000 der erprobtesten, den Ab- schied gab. Nach und nach vermehrte er dies kleine Häuflein so, daß es auf 30,000 Mann anwuchs, die alle gut eingeübt waren. Vor allem aber suchte er seinem schwer gedrückten Lande einige Ruhe von außen her zu verschaffen. Mit den Schweden schloß er deshalb bald Waffenstillstand, die nun bis auf wenige Oerter das Land räumten. Obgleich er sich auf die Seite der Evangelischen stellte, so waren doch alle seine Bemühungen auf Wiederherstellung des so lange gestörten Friedens gerichtet, denn erst dann war es ihm möglich, die Wunden zu heilen, die der Krieg dem Lande geschlagen hatte. Im Jahre 1643 durchreiste der Kurfürst selbst die Mark. Wie erstaunte er über das grenzenlose Elend, das er überall fand! So schrecklich hatte er sich doch die Verwüstungen nicht vorgestellt, wie sich dieselben seinen Augen dar- boten. Mit treuer Sorgfalt suchte er zunächst den Ackerbau wieder zu heben. Friesländer und Holländer zog er in sein Land; diese bauten sich in den Mar- ken an. Selbst Schweizer folgten seinem Rufe. Damit er dem Landmanne wieder aufhelfe, erließ er mehrere Jahre denen die Steuern, welche Wüsteneien ankauften, um sie zu bebauen. Er gab Befehl, daß jeder Unterthan hinter seinem Hause einen Garten anlege, und kein junger Bauernsohn sollte getraut werden, ehe er nicht zuvor sechs Obstbäums gepfropft und sechs Eichbäume gepflanzt habe. Den Anbau der Kartoffeln, die damals noch spärlich angepflanzt wur- den, betrieb er mit Eifer. Holländer brachten auch die Tabakspflanze mit. Die Märker fanden aber anfangs an dem Tabakrauchen keinen sonderlichen Gefallen. Einst war der Kurfürst auf der Jagd, und in seinem Gefolge befand sich ein Mohr, der Tabak rauchte und einem Bauersmann eine Pfeife anbot. Der ehr- liche Landmann war darüber sehr verwundert und bedankte sich mit den Wor- ten: „Nee, gnädiger Herr Düvel, ick freete keen Füerl" — Damit das Geld im Lande bliebe, verbot der Kurfürst, daß solche Waaren in's Land gebracht wür- den, die die Märker selbst verfertigen konnten. Damit ein schnellerer Verkehr stattfinde, wurden die Landstraßen verbessert, Canäle angelegt und die Posten

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 166

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
166 eingeführt. Der Kurfürst sorgte dafür, daß die Jugend zur Schule angehalten wurde, und beförderte Kunst und Wissenschaft. Unter andern stiftete er die Universität Duisburg. Er sorgte dafür, daß die Kirchen, welche zum großen Theil in Trümmern lagen, wieder aufgebaut wurden, und seine Hofprediger mußten im Lande umherreisen, um den traurigen Zustand der Gemeinden zu untersuchen und Vorschläge zu machen, wie zu bessern wäre. Es konnte nicht fehlen, daß die Unterthanen noch viele schwere Lasten tragen mußten^ und die Steuern drückten hart; aber man hörte kein Murren, denn jeder war überzeugt, daß der Kurfürst alles für das Wohl des Landes verwendete. 34. Friede und neuer Kriegslärm. Fürsten und Völker waren des vielen Blutvergiessens müde. Endlich kam 1648 zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede zu Stande, der dem 30jährigen Kriege ein Ende machte. Der Kurfürst aber erhielt im Frieden Halberstadt, Minden, Magdeburg, Hin- terpommern und Cammin. Eigentlich hätte er ganz Pommern haben müssen, da aber die Schweden Vorpommern verlangten, so gab er aus Liebe zum Frieden nach. Dafür hatte er aber die Freude, dass den Evangelischen gleiche Rechte mit den Katholiken zuge- sichert wurden. Doch bald entbrannte ein Krieg zwischen Schweden und Polen. Der Kurfürst verband sich mit den Schweden, und das vereinigte schwe- dische und brandenburgische Heer besiegte 1657 bei Warschau in einer dreitägigen mörderischen Schlacht das weit stärkere Polenheer. In dem bald darauf folgenden Frieden entsagte Polen der Oberherrschaft über das Herzogthum Preussen, und der Kurfürst war nun unabhängi- ger Herzog von Preussen. 35. Der große Kurfürst bei Fehrbellin. (1675.) Der gefährlichste Feind Deutschlands zur Zeit des großen Kur- fürsten war der eroberungssüchtige König von Frankreich, Lud- wig Xiv. Zu verschiedenen Malen fiel er in die deutschen Länder am Rheine ein, und seine Schaaren hausten furchtbar, wohin sie kamen. Den Elsaß nahm er weg, das Triersche und Kölnische wurden barbarisch verwüstet. Da gab der deutsche Kaiser den Reichs- fürsten Befehl, mit ihren Heeren an den Rhein zu ziehen. Friedrich Wilhelm erschien mit 20,000 Brandenburgern, die den Franzosen viel zu schaffen machten. Ludwig Xiv. trat mit den Schweden in ein Bündniß und bewog sie, über die Grenze zu setzen und dem Kurfürsten in's Land zu fallen. Im Dezember 1674, während dieser mit seinem Heere in Franken lag, rückten die Schweden unter dem Feldmarschall Wrangel in Pommern ein und in die Mark Brandenburg und erpreßten die größten Kriegs- steuern in beiden Provinzen. Ludwig triumphirte; er glaubte nun das herrlichste Mittel gefunden zu haben, das Reichsheer zu trennen. Allein er irrte sich. Friedrich Wichelm schrieb seinem Statthalter in der Mark, die Schweden würden ihn durch ihren Einbruch nicht zur Untreue gegen seine Bundesgenossen reizen; er bedaure das Schicksal seiner Unterthanen, indessen möchten sie geduldig ausharren, bis er

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 167

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
167 ihnen mit seiner ganzen Macht zu Hülfe kommen könne. Er reiste hier- auf mitten im Winter selbst nach dem Haag, um sich mit den Niederlän- dern zu verständigen, versuchte auch, die Höfe von Wien und Kopen- hagen zum Kampfe gegen die Schweden zu bewegen; aber beide ver- sagten ihm ihre Hülfe. Auch auf dem Reichstage zu Regensburg be- mühte er sich vergebens um einen Bundesgenossen. So mußte er sich also selber genug sein. Mit seinen in den Winterquartieren wohl ausgeruhten Brandenburgern brach er zu Anfang des Junius 1675 plötzlich auf, eilte in schnellen Märschen nach Magdeburg, ging bei Nacht über die Elbe und stand vor Rathenow, da man ihn noch tief in Franken glaubte. Schrecklich war die Ueberraschung der in Rathenow befindlichen Schweden, als sie plötzlich von allen Seiten sich angegriffen sahen. Die meisten wurden niedergehauen, die andern wollten nach Havelberg flüchten, wo Wrangel's Hauptquartier war. Auch die in Brandenburg und der Umgegend liegenden Schweden brachen dahin auf, aber der Kurfürst ließ ihnen durch vorangeschickte Reiter alle Brücken abbrechen. Der Prinz von Hessen-Homburg sollte mit 1600 Reitern den 7800 Mann starken Feind zum Stehen brin- gen, aber nicht eher losschlagen, bis der Kurfürst selber nachgekommen sei. Bei Fehrbellin machten die Schweden Halt und nahmen eine gute Stellung ein. Prinz Homburg, von seinem Muthe verleitet, greift an, wird aber bald gänzlich umzingelt. Der Kurfürst hat sein Fußvolk dahinten lassen müssen und ist noch eine Meile entfernt. Nun geht alles in Sturmschritt vor, fast eine Meile im vollen Lauf. Schnell übersieht der Kurfürst die Stellung, postirt auf einem noch unbesetzten Hügel sein Geschütz, und dieses donnert in den Feind. Der Kurfürst macht dem Prinzen Luft, kommt aber unter das Geschütz seiner eigenen Kanonen. Die feindlichen Kugeln schlagen dicht um ihn her, man zielt auf ihn und seinen weißen Schimmel. Da bietet ihm sein Stallmeister Frobenius sein eigenes Pferd an, und wenige Augen- blicke, nachdem er selbst das fürstliche Pferd bestiegen, sinkt er, von einer schwedischen Stückkugel getroffen, todt herab. Die Schweden dringen wüthend gegen den Hügel und das Brandenburger Geschütz. Schon wanken einige Schaaren, als der Kurfürst herbeieilt und sich selbst an die Spitze etlicher Schwadronen stellt, die keine Offiziere mehr haben. „Muth!" ruft er, „ich, euer Fürst, nun euer Hauptmann, will siegen, oder ritterlich mit euch sterben!" Da warfen die kräftigen brandenburgischen Arme die Feinde auf allen Seiten, und Wrangel nimmt seinen Rückzug nach Fehrbellin. Alles Geschütz und Gepäck wird eine Beute der Sieger. Es war eine denkwürdige Schlacht; die erste, welche die Branden- burger allein und über einen Feind gewannen, der seither noch im Glauben der Unbesiegbarkeit stand. Selbst Montecuculi *) ließ zu Ehren des Sieges dreimal feuern. Von der Beute gab der Kurfürst 2000 Wagen und unzählig Vieh dem schwer mitgenommenen Landvolks ') Berühmter Feldherr de» deutschen Kaisers.

6. Lesebuch für Volksschulen - S. 151

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
151 sein Brot auf den Straßen ersingen. Wie er nun ein gar schönes, frommes Gemüth hatte, so ward er auch stets durch den Gesang zur tiefsten Andacht gestimmt. Das bemerkte die Frau eines Mannes, Namens Conrad Cotta. Sie fühlte sich dadurch so sehr zu dem Knaben hingezogen, daß sie ihn zu sich nahm und ihm Wohnung und Unterhalt gab. Jetzt war der kleine Luther aus aller Noth. . Freudig überließ er sich nun dem Lernen und machte solche Fortschritte, daß er schon nach 4 Jahren die hohe Schule zu Erfurt besuchen konnte. Hier fand er einst in der Büchersammlung der Schule eine vollständige lateinische Bibel. Er hatte noch keine gesehen. Mit hoher Freude nahm er sie in die Hand, und je länger er darin las, desto höher stieg seine Ehrfurcht vor dem heiligen Buche. Kaum konnte er sich davon trennen, und so oft es seine Zeit erlaubte, kehrte er zurück und las in seiner Bibel. Wie gern hätte er sein ganzes Leben der Er- forschung dieses Schatzes gewidmet! aber sein Vater wünschte, daß er ein Rechtsgelehrter werden solle, und er gehorchte. Da geschah es, daß er einst mit seinem Freunde Alexius spazieren ging. Ein schweres Gewitter zog herauf; ein Blitzstrahl zuckte herab, und Alexius lag er- schlagen am Boden. Das machte auf Luther einen solchen Eindruck, daß er auf seine Kniee sank und gelobte, ein Mönch zu werden. Er hielt sein Gelübde und trat in das Augustinerkloster zu Erfurt. Da hatte er einen schweren Stand. Gleich anderen Neueingetretenen mußte er mit einem Sack auf dem Rücken umhergehen und für das Kloster betteln. Sein frommer Sinn ließ ihn auch das überstehen. Nachdem er die Priesterweihe empfangen und sich durch Beten und Fasten und eifriges Lernen schon ganz siech gemacht hatte, erhielt er endlich vom Kurfürsten Friedrich dem Weisen von Sachsen einen Ruf nach 4 Wittenberg, um an der dortigen Universität zu lehren. Hier er- warb er sich die Würde eines Doctors der heiligen Schrift und machte durch seine Lehren und Predigten, bei denen er immer von der Bibel ausging, ein solches Aufsehen, daß die Jünglinge von nah und fern herbeieilten, um den außerordentlichen Mann zu hören. 2. Seine Reise nach Rom. Auf einer Reise, die er in einer Angelegenheit seines Ordens nach Rom machte, hatte er Gelegen- heit, die Gebrechen der Kirche an ihren Dienern kennen zu lernen. Wie erstaunte er über die unglaubliche Unwissenheit der Priester und Mönche! Selten fand er einen, der die heilige Schrift auch nur dem Namen nach kannte. Und was für ein sittenloses Leben führten sie! Und wie sah es in den Kirchen aus! Da war keine Spur von einer Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit. Die öffentlichen lateinischen Gebete verstand kaum der Priester; man begnügte sich daher, den Rosenkranz herzuplappern, und überließ das Uebrige den Heiligen und dem Ablaß. Viele kamen in die Kirche, um sich zu unterhalten; ja es schien oft so recht darauf abgesehen zu sein, den Anwesenden eine Belustigung zu bereiten. So erschien z. B. am Aschermittwoch gewöhnlich ein schlechter Kerl barfuß und zerlumpt in der Kirche, und

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 297

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
297 um den Leib biegen kann. Die Vortresflichkeit der Solinger Artikel ist aber auch weltbekannt. Nach allen Welttheilen hin werden sie ver- sandt, ja die englische Regierung ließ vor mehreren Jahren die Schwert- klingen für ihr Heer zum großen Theil nicht in England, dem in der Stahlwaarenfabrikation so berühmten Lande, sondern in Solingen fabriciren. Solingen, obwohl ein nicht sehr großer Ort, ist dadurch in der ganzen Welt berühmt und in fremden Erdtheilen viel bekann- ter, als manche große Stadt. Die Fabrikation dieser Stahlwaaren geschieht auf ganz eigenthüm- liche Weise. Durch gar viele Hände muß ein solches Messer oder eine Scheere, oder irgend ein anderer Artikel gehen, bevor er zum Ver- kauf fertig ist. Vom Fabrikherrn wird z. B. eine Scheere zuerst dem Schmied zum Schmieden aufgegeben; ein anderer besorgt das Feilen, ein dritter das Härten, ein vierter das Schleifen und Poliren, ein fünfter „das Klarmachen der Augen", ein sechster endlich schlägt den Nagel ein. Weil jeder immer das Eine und nur das Eine besorgt, so erlangen sie darin eine große Fertigkeit und die Waaren eine Voll- kommenheit, welche ein einzelner Arbeiter, der alle diese Geschäfte zu verrichten hätte, nicht erzielen könnte. Wollte man nun glauben, daß diese Arbeiter in einem großen Fabrikgebäude vereinigt wären, so würde man sich sehr täuschen. Jeder arbeitet in seiner eigenen Woh- nung und liefert, wenn er fertig ist, seine Waare dem Fabrikherrn ab. Wie für die Schneidewaaren Solingen der Hauptfabrikort ist, so für die aus Stahl verfertigten Handwerkszeuge aller Art Rem- scheid. Hier werden Hämmer, Meißel, Bohrer, Feilen, Sägen, Sen- sen, Sicheln, Beile, Aerte, Häckselmesser, Sporen, Steigbügel, Gebisse, Schlittschuhe, kurz eine zahllose Menge von dergleichen Artikeln ange- fertigt. Außerdem werden daselbst auch viele Messingwaaren gemacht. Auch die Rcmscheider Waaren sind weltberühmt, und Remscheider Fabri- kanten handeln, wie die Solinger, nach allen Ländern. 149. Die Diakonissen-Anstalt in Kaiserswerth. In den Tagen, in denen die Christen alles gemein hatten und Ein Herz und Eine Seele waren, und keiner von dem Seinen sagte, daß es sein sei, pflegten sie die Kranken mit großer Liebe. Die Ge- meinde berief zu diesem Liebeswerke eigene Diakonen und Diakonissen, Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen, die ganz diesem Berufe lebten. Davon lesen wir in den Briefen der Apostel hin und wieder; in der Epistel an die Römer, im Anfange des 16. Kapitels, wird z. B. der Diakonissin Phoebe in Kenchrea mit großer Dankbarkeit gedacht. Viele Jahrhunderte noch wirkten die Diakonissen in Segen, da auch bereits jene Gütergemeinschaft hatte aufhören müßen. Leider ging das Amt in: Laufe der Zeit unter; allein das Bedürfniß blieb, und immer mehr verlangten die Gemeinden wieder nach Dienerinnen zur Pflege der Kranken und Hülfsbedürftigen in den Gemeinden. Der

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 298

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
298 Mann, der den zu segnenden Gedanken faßte, die Diakonissen wieder in's Leben zu rufen, hieß Theodor Fliedner*) und war evange-' lischer Pfarrer zu Kaiserswerth. Die Diakonissen sollten zunächst für Rheinland und Westfalen evangelische Krankenpflegerinnen werden, sie sollten Leidende aller Religionen pflegen, sowohl in den Wohnun- gen derselben, als auch in den Krankenhäusern, auch in den Dienst ganzer Gemeinden eintreten, je nach Wunsch und Bedürfniß. Pfarrer Fliedner kaufte nun 1836 ein großes Haus in Kaisers- werth an, das 20 hohe, geräumige Zimmer hatte, einen geschlossenen Hof und die nöthigen Wirthschaftsgebäude nebst 3/4 Morgen Land. (5s ward eine Krankenanstalt eingerichtet, und 7 Diakonissen traten in den Dienst ein bei 60 Kranken, womit das Haus eröffnet wurde. Was den Dienst im Hause betraf, so hatten sich die Diakoniffen oder Schwestern darin getheilt. Die eine übernahm Küche und Haus- haltung, eine andere die Wäsche und Leinwand, wieder eine andere pflegte die kranken Kinder, und noch eine andere die kranken Frauen. Ueberdies besorgten sie im Sommer auch den Garten. Ein Kranken- pfleger war übrigens zur Pflege der kranken Männer beigegeben. Der Arzt, welcher die ärztliche Pflege der Kranken besorgte, unterrich- tete die Diakoniffen auch getreulich in ihrem schönen, aber schweren^ Berufe. Nicht nur wird den Kranken leiblich geholfen, sondern auch für ihre Seele wird gesorgt. Es wird ihnen aus Gottes Wort und andern nützlichen Schriften vorgelesen, und wenn sie auf dem Wege der Genesung sind, giebt man ihnen leichte Beschäftigungen, wodurch die Langeweile entfernt und nützlich gewirkt wird. So sind denn im ersten Jahre des Bestehens 88 Kranke in der Anstalt verpflegt worden. Außer den 7 Diakoniffen, die gebildet wurden, leitete Pfarrer Fliedner auch die Ausbildung von 14 Lehrerin- nen für Kleinkinderschulen, denn auch für die Pflege der kleinen Kin- der wollte der edle Mann sorgen. Ueberdies bildete er andere Jung- frauen zu Gefangenwärteri«nen und Armenpflegerinnen aus. Auch gründete er eine Anstalt, in welcher solche weibliche Gefangene ein Unterkommen finden können, die im Gefängnisse Hoffnung der Besserung gaben, die aber nach ihrer Entlastung aus dem Gefängnisse leicht wie- der auf die breite Bahn des Verderbens gerathen können. Fliedner nannte diese Anstalt Asyl, d. h. Zufluchtsort. Alle diese Anstalten kosteten im ersten Jahre ihres Bestehens 6671 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. Woher kam aber das Geld? — Als Fliedner die Anstalt anfing, hatte er — nichts; aber er glaubte, hoffte, betete und bat die Menschen — und siehe da, er, deß das Silber und Gold ist, machte die Herzen vieler Wohlthäter aus allen Gegenden und Stünden willig, Handreichung zu thun, und am Ende des Jah- res 1837 war alles bezahlt, bis auf etwa 200 Thaler. Von Jahr zu Jahr wuchs nun die Anzahl der Kranken und der Diakonissen. Bald wurden von vielen Orten Diakoniffen verlangt, *) Er starb 1864.

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 299

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
299 an noch mehreren entstanden Kleinkinderschulen, und kaiserswerther Kleinkinderlehrerinnen wirkten und wirken weit und breit im Segen. Aber wie die Anstalten wuchsen und die Ausgaben sich vermehrten, so flössen auch immer reichlicher die Gaben der Liebe, daß das Werk erhalten und weiter gepflegt werden konnte. In dem bekannten „Christ- lichen Volkskalender", zum Besten der Anstalt herausgegeben, wird uns alljährlich erzählt, wie es mit demselben aussieht. Darnach zählte Ende 1866 das Mutterhaus 500 Schwestern in ihrem Verbände, von denen 320 eingesegnete Diakonissen* und 180 Proöeschwestern waren. Außerhalb Kaiserswerth arbeiteten 385 Schwestern in 130 Kranken-, Armen-, Siechen-, Waisen- und Rettungshäusern, Erziehungs- und Lehranstalten und Gemeinden. Die Zahl der im Jahre 1866 im Diakonissen-Krankenhause verpflegten Kranken betrug 820. Längst aber beschränkt sich das Wirken der Diakonissen nicht mehr auf Rheinland und Westfalen. Weit über Preußen und Deutschland, sogar über Europa hinaus bis in Asien, Afrika und Amerika erstreckt es sich in segensreicher Thätigkeit. Und die ungeheuren Ausgaben des Jahres 1866 mit 78,419 Thalern hat wieder die Liebe bis auf 5582 Thaler gedeckt. Das ist der Finger Gottes, und wir mögen uns sagen: Gott ist die Liebe! An seinem Segen ist alles gelegen. Uns aber wollen wir fragen: Was thust du für die Anstalten in Kaiserswerth, welche eine so große Wohlthat für unser Land, ja für die ganze evangelische Kirche sind?*) (Nach der Spinnstube.) *) 2n Duisburg besteht eine ähnliche Anstalt zur Bildung von Diakonen oder Krankenpflegern.

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 162

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
162 Tochter den Eid der Treue hatte schwören lassen, nahm er in so herz- ergreifender Rede Abschied von den Seinen, daß allen die Thränen in den Augen standen. Tief gerührt schloß er seine Rede mit den Worten: „Ich sage euch allen Lebewohl; ich sage es vielleicht auf ewig!" 2. Sein Erscheinen und seine Aufnahme in Deutschland. Mit einem auserlesenen Heere von 15,000 Mann landete er in Pommern (1630). Sobald sein Fuß die deutsche Erde betrat, sank er auf die Kniee und dankte Gott mit lauter Stimme für die glückliche Ueberfahrt und bat um ferneren Segen. Da wurde das Auge manches alten Kriegers feucht vor Rührung; aber der König sprach: „Weinet nicht, meine Freunde, sondern betet! Je mehr Betens, desto mehr Siegens." In Wien spottete man anfangs des „nordischen Schneekönigs", wie man ihn nannte, und Ferdinand selbst soll bei der Nachricht von der Landung spöttelnd zu Tilly gesagt haben: „Wir haben ein kleines Feindelmehr bekommen." Verständige Männer aber urtheilten anders, und Tilly meinte, es sei schon ein großer Gewinn, gegen Gustav Adolf das Spiel nur nicht zu verlieren. Zuerst vertrieb Gustav in Sturmeseile die Kaiserlichen aus Pom- mern, Mecklenburg und Brandenburg. Ueberall nahm ihn das Volk wie einen rettenden Engel auf; aber die evangelischen Fürsten mißtrauten ihm und fürchteten den Kaiser und wollten sich nicht mit ihn: verbinden. Ja, sein Schwager, Georg Wilhelm von Brandenburg, wollte es lieber mit den Kaiserlichen, als mit den glaubensverwandten Schweden halten. Erst als Gustav Adolf bei einer Zusammenkunft vor Berlin dem Kurfürsten sagte: „Ihr werdet es einst vor Gott zu verantworten haben, daß ihr um des Evangeliums willen nichts habt thun wollen," gab dieser die Festungen Spandau und Küstrin an die Schweden. Jetzt eilte Gustav, um Magdeburg von Tilly zu befreien, der diese evangelische Stadt hart belagerte. Dieselbe hatte Boten an ihn gesandt und ihn flehentlich um Hülfe bitten lasten. „Drei Wochen haltet euch noch," hatte er ihnen sagen lassen, „dann hoffe ich euch Hülfe zu bringen." Aber der Kurfürst von Sachsen verweigerte ihm den Uebergang über die Elbbrücke bei Wittenberg, und während er noch mit demselben unterhandelte, traf schon die schreck- liche Nachricht ein, daß Magdeburg von den Kaiserlichen erobert sei. 31. Die Zerstörung Magdeburgs. (i63i.) Es war am 10. Mai in der Sonntagsfrühe. Tilly hatte am Tage vorher die Stadt fürchterlich beschossen und dann sich zurückgezogen. Da meinten die Belagerten, er wolle die Belagerung aufheben. Die Stadt athmete auf aus schwerer Angst, und die ermüdeten Bürger und Soldaten, die seit Monaten nicht mehr ausgeschlafen hatten, begaben sich gegen 5 Uhr morgens in ihre Wohnungen, um auf ein paar Stunden der Ruhe zu pflegen. Um 7 Uhr aber donnerten plötzlich wieder die Kanonen, und von allen Seiten stürzten die Kai- serlichen, mit Sturmleitern versehen, auf die Wälle los. Die meisten Soldaten und Bürger waren noch im Schlaf, die wenigen Wachen wurden schnell über- rumpelt, und Pappenheim war mit einem Heerhaufen bereits in der Stadt
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