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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 26

1873 - Leipzig : Wartig
26 btafe, welche theils zum Sbohnen, t£>ei£§ zur Aufbewahrung von Sßinterborräthen bienen. 33on Sdwtte Dftober bis gebruar hält er [einen Sßinterfchlaf. ©ein Verhalten ist höchft brollig, wenn man if)n mit feinen bollgeftobften gafcben auf dem Sbege zu feiner £whle begegnet, ©teicfj den Käufen ist er ein fchäblidfes 3hner/ und befonbers in Sfmringen bei ©rfurt und ©ohta zu finben. 3)er füjiauittmrf. @r ist bas einzige ©äugethier, bas fein $utter unter der @rbe fncf;t und erreicht eine Sänge von 14 Zentimeter. ©ein langer S£o:pf läuft in eine rüffetartige ©cfjnau^e aus. Aus dem überall gteidfbicfen, Walzenförmigen Korber ragen bortt 2 Heine, nadtrotfie ^ü^e f)erbbr. ®ie gboei Iginterfüfje finb größer und ftärfer und haben eine fdfwärzlidfe $arbe. ®ie bürbern finb ftanbförmig, auswärts gelehrt, und an allen 5 Ringern ober Zehen mit ftarfen Tratten bewaffnet, mit beiten er gräbt, ©ine von der Oberlippe bis zur Unterlid £)erabgeh)enbe ¿gaut fd;ü|t die ©d^nauge, und ein biester ^aartreis die Heilten fcbjwargeit Augen. Glicht weniger gut berwalfrt finb feine Dfwlöcher, um Weldte ein erhabener dfattb mit bichten paaren herumgeht, ©ein bitter, fantmetweicher, febwarjer ^3elg hat einen eigen; thümlichen, weiblichen Sbieberfdteitt. 9ait Üttrecbt hat man ihn im Sserbadft gehabt, baft er die Söurzeln der ©räfer und Jfräuter bergehre. ®as thut er nicht, beim wenn er ein Aagetfner wäre, fo müjüte er in feber ilinnlabe oben und unten nur zwei einzige und fcharfe $orberzähne und gar feine (Mzähite, fottbent eine Sücfe bis zu den Sacfzcthnett haben. ®er üftaulwurf hat aber in der obent 5unnlabe 6, und in der untern 8 fähige 23orberzähne und hinter benfelbeit ©dzähne auf beibett ©eiten, und baraus folgt, baff er fein ipflattzenfreffer, fottbent ein Heines Staubthier ist. ferner, wenn man feinen Sftagett öffnet, fo fiitbet matt bariit feine Sburzelfafent, fottbent Igäute von ©ttgerliitgett, dfegeitwitrmertt und anberm Unge= Ziefer. @r fdtabet durch bas Sßühlett auf ^Beeten und in ©ei; dfen und ¿Dämmen. $\n 9ftai befontmt er 3—5 nadte, blittbe Zunge. ®a er eitt feines ©ehör und einen fefjarfen ©eruch hat, fo muff matt unter dem Sbinbe gehen, wenn matt ihn fangen will.

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 181

1873 - Leipzig : Wartig
181 9ьф fc£)iimmer шаг bies gemorben, als eine Sinjabt unruftiger ßöpfe au§ .ßmicfau, die fogenannten ßmidauer Propheten eins trafen, an фгег ©рфе der ißrebiger Зфотаё Sdünger. ©iefe bermirrten Ьигф фге aufrüf;rerifcf)en iprebigtcn bollenbs die ©emittier und bermehrten nod; die Unorbnung. 2dit Siedet fürchtete bafjer £ифег, fein 2berf möchte Ьигф biefe Unruhen aufgehalten und де|фйиье! шегьеп, und obglekh die Deicf)Ss аф! feittesmegs aufgehoben morben шаг und affe ©efaljmen baraus für if>n поф beftanben, fo berliefj er Ьеппоф jetü die Sbartburg, begab ftd; паф Sbittenberg und forebigte hier täglkh gegen jene teuerer, bis mieber Drbnung und Dube eintrat. ©fmwas Зжт$ег fammelte fpäter ein £>eer aufriihrerifфег dauern, die fkf) batnals in mehreren Зфейеп ®eutfd;lanbs empörten und |с1>гесьифе ©raufantfeiten gegen die ©bedeute berübten, bis fte епьиф unter feiner Einführung am 15. 9dai 1525 bei ^ranfenbaufen in Thüringen dt einer blutigen ©ф1аф1 йегп1ф1е1 mürben. , Snbeffen breitete fidj die Deformation in ©eutfdtlanb immer meiter aus. 2tm 5. 9dai 1525 ftarb $пеьпф der Sbeife oon ©ad;fen, der fid; ¿mar immer als Suthers $reunb und 53efd;üher gezeigt, aber Ьеппоф in ©laubensj^en Sllles beim Sitten in feinem Sattbe gelaffen hatte, ©ein Daфfotger Johann der Sseftänbige führte fofort die gereinigte Seime in ©achfen ein und lieg dann in den fahren 1527—1529 eine Stirdienbifitation galten, b. h- Suther, Зшапффоп und einige anbere ©eiftlidjen reiften im Sanbe umher und unters fud;ten, ob überall in Шгфеп und ©фи1еп bas ©bangetium lauter und rein gelehrt mürbe, ©ie fanben an bieten Orten eine grofje Unmiffenbeit in ©taubensfachen, und um biefer ab= Su halfen, berfafjtesuther bamats benfleinen^atedjismusunbforgte überhaupt für einen beffern Unterrid;t der Qjugenb. ©ent 33ei= fpiele ^орапп bes Söeftünbigert folgten halb biete anbere beutfdje dürften, mie ißfnftpp der ©rofjmütfnge von Reffen und £>eqog Ес1ьгеф1 von fßreufjett, ja аиф паф ©nglanb, ©фтеьеп und den Dieberlattben brangen Suthers Sehren und fanben bort millige 2lufnahme./Suther legte um biefe 3eit аиф fein 9dömhs= fleib ab, das er bisher поф immer getragen, und berheirathete fid; am 13. 3>uni 1525 mit Katharina von Ззога, einer früheren Dornte, die aus dem Suofter Dimbfd;en bei ©rimma ttad; Ssittcnberg geflohen шаг. ©r fmt mit if;r eilte überaus дшсщфе ©he geführt und fanb fortan im Greife feiner Familie ©rholung und ©tärfung von den Stnftrengungen und ©orgen

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 127

1873 - Leipzig : Wartig
Iii. ® (£tu ©leidjuijjj. ©S ioar einmal eine Sftutter, die £>atte oicle ©ölme und ioeite, ausgebeffnte Senkungen in der Sdtitte Oon ©uropa. Sfere ¿gerrfcbaft reichte oon den Ufern der Sbekbfel bis toeit über die Slrbennen und ißogefen , von der Siorb; und Oftfee bi§ an die Silben. Sfereit ©binnen aber gefiel es nidft mehr im Ssaterlfaufe, und sie ioanberten aus. ©er eine, Sbeftgotlfe genannt, ioanbte fid) nad) ©üb; ioeften, nad) bcm f üblichen ©atlien und ©ßanien und grün; bete bort ein dieid). (Sin anberer, Oftgot^e genannt, flieg über die Silben und mad)te beut entarteten dlönterrcidfe ein ©nbe. ^bm folgte ein anberer Sdruber, der Sbaubale, der feine ¿Qerrfdfaft fogar über dtorbafrita ausbefmte. ©iner, mit dlamen $ranf, ging bireft loefiloärts und liefe fid) ¿toifdfen ©eine und Soire feäustid) nieber, und nannte fein erobertes Sanb granfcnlanb. ©inem andern gefielen feine rauben ©ce= lüften, die überbies dann und ioann der Ueberfdjüoemmung burd) ©turmflutbcn aitsgefefet toaren, nid)t mel;r, und er er; oberte fid) die norbitalienifdje ©bene und nannte sie nad) fei; nein dlamen ßombarbei. ©iner der ©ölme, Singelfadffe mit dlamen, erhielt eines fdfönen ©ages Söefncf) oon frembeit %\v- fulanern, die i£>n um ¿ülfe gegen i£;re $einbe baten, ©r liefe fid) nidft lange bitten, fdüffte auf feinen ftadjcn Sböten bim über nad) der lynfet, bedang die giften und ©loten und - ging nun toieber nad) £aufe, toerbet ifer beulen — macfete fid) nun giint <Qerrn der fcbönen grünen $nfet und nannte sie nad) feinem dlamen Slngelfadffenlanb ober lur^oeg ©nglanb. Sille biefe ©ölme oerlernten in der ^rcmbe die ©üradie iferer ddlutter, nahmen die ©üracbe der befiegtcn Smfer an, ober mifcbten bod) ifere ©:prad)e mit fremben Sßörtern. ©er allerjüngfte ©ofen toar fo manberluftig, bafe ibn fogar bas

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 158

1873 - Leipzig : Wartig
158 beutung biefer Söorte fragte, ba magte es bei* ©фпйеь, dem Sanbes^errn die Slugen p öffnen, die 9?оф bes Sanbes p fingen und an die ©ctnatttfjätigfeiten der dritter p erinnern, ißon biefer $ей an mürbe der ßanbgraf hart, ja unerbittlich ftrenge gegen die Vornehmen im Sanbe. 21 is er einft hörte, bafj ©bedeute фге dauern mie fiaft= tfjiere bef)anbelten, ihnen nicht einmal ©onntags $eit pm Sbefteden pres Kaufes und gelbes tiefen, ba forberte er die Uebelthäter öor sich und ¿mang sie, auf freiem $elbe einen Pflug p phen und feiner peitfpe p folgen, ©in anberes dftat lief? er bas ©eriipt ausfpengen, er fei geftorbert und legte sich aufs 'Sterbebett. 2lls nun die ©bedeute herbeifamen und beutlich ihre $reubc über den ©ob eines fo ftrengen ©e^ bieters äußerten, richtete er ficb blötdich auf und öerfufm mit nactibritcflicben ©trafen gegen die ©ebabenfrohen. ©игф fotch fcharfes Regiment brachte er die fonft fo unbeugfamen Witter pm ©ehorfant, fo bab sie il;m bei feinem mirflip erfolgten ©obe mehrere teilen meit p feiner S3egräbni§ftätte nach dieim harbsbrunn trugen. 3hm folgte Submig der ddiilbe, der dem berühmten 5laifer 23arbaroffa auf beffen £гещрде folgte, und пафьет er 2bun= der der ©aj>ferfeit fcerri^tet hatte, auf eben biefem $uge mit fo nieten andern fein £eben cinbüfjte. ¿Derjenige фйгтдффе ßanbgraf, те1фег den ©ängerfrieg, b. h- Sßettftreit auf der dßartburg öeranftaltct haben fod, Ipb ¿germann und folgte auf Submig den Silben, lebte alfo pr 3eit der ^ohenftaufen. Submig der ¿eilige, der um bas 3af;r 1220 regierte, übertraf feine Vorgänger an ritteríiфem Sbefen und glängem den ©ugenben. ©r führte feine £педф'фаагеп im ©ienfte bes ^aifers $псьпф Ii., eines ©nfets bes Haifers 23arbaroffa, nach Mähren, ©фкпеп, Ungarn und Italien, und erregte mit feinen фйгшдффеп Gittern überall bas größte 2luffe£)en. 3u= letjt fanb er feinen ©ob auf einer Pilgerfahrt паф paläftina. ©eine ©cmahlin mar die hetlige ©lifabeth- ©m mar im ©inne jener ¿eit fromm, beim sie faftete unabläffig, fafteiete und geißelte ihren ßeib, betete ©ag und dlacht und тафф Söadfahrtcu und Stiftungen, $n einem igospitale pflegte iie felbft die Eranfen und fpeifte 1адиф die Sinnen. ©er le£te ßanbgraf öon Thüringen mar ¿детпф diaspe, den die päpftlüiie Partei fogar pm ftaifer mählte, um $rieb; пф Ii., der in Italien sich aufhielt, 33erlegeni;eiten p bereiten.

5. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

6. Weltkunde - S. 135

1876 - Hannover : Helwing
135 §. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran- lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach- folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje- stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt- halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mans- feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen, und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder- lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be- drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö- oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626). Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck- lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions- edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam- keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-

7. Weltkunde - S. 136

1876 - Hannover : Helwing
edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer- schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be- kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver- wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach- dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil- helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen- stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver- schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd- deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes- halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach' sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer- dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu *) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po> litischeu.

8. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

9. Weltkunde - S. 114

1876 - Hannover : Helwing
114 §. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis 840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey [tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts- barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel- tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch - land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re- gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a- veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng- land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl. die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb- ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. b. Die sächsischen Kaiser. §. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab; römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern. Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-

10. Weltkunde - S. 127

1876 - Hannover : Helwing
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci- sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc. §. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.) — Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat- ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.? (§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.) — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.) — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der ewige Landfrieden? (§. 52.) Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf- ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
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