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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 110

1884 - Hannover : Helwing
110 Die Neuzeit. als Lehrer an die Universitt zu Wittenberg berufen. Bald verknpfte ihn mit Luther das Band inniger Freundschaft, das erst durch den Tod gelst wurde. Er starb 1560. Man nannte Melanchthon denlehrerdeutschlands; aus allen Lndern eilten Schler zu ihm. Luther bezeichnet seine und Melanchthons Wirksamkeit fr die Reformation also: Meister Philipp fhrt suberlich und stille daher, bauet und pflanzet, set und begieet mit Lust, nach dem ihm Gott seine Gaben so gar reichlich gegeben. Ich aber mu Kltze und Stmme ausreuten, Dornen und Hecken umhauen, Bahn brechen und zurichten." Durch seine groe Gelehr-samkeit, besonders in der griechischen Sprache, sowie durch seine Milde und ruhige Besonnenheit war er vorzglich geeignet, Luther in seinem schwierigen Werke zu untersttzen. Luthers Lehre war schon weit verbreitet. Die evangelische Kirche wurde zuerst in Sachsen eingefhrt. 1525 starb Friedrich der Weise, auf dem Sterbebette lie er sich das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen; sein Bruder, Johann der Bestndige, bekannte sich mit seinem Sohne Johann Friedrich ffentlich zur neuen Lehre. Bald trat auch Philipp der Gromtige von Hessen der, ebenso Alb recht von Brandenburg, Herzog in Preußen, die Herzge von Mecklenburg, Pommern, Braunschweig - Lneburg, der Fürst von Anhalt und die Grafen von Mansfeld. Unter den deutschen Stdten nahmen am ersten Magdeburg, Hamburg, Frankfurt am Main, Straburg und Nrnberg die neue Lehre an. Das Clibat und die Klster wurden in den evangelischen Lndern ausgehoben; der Gottesdienst wurde in der Landessprache abgehalten, das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht. Groen Einflu auf die Er-weckung und Verbreitung des evangelischen Glaubens bte das um diese Zeit entstandene deutsche Kirchenlied, das bald in Kirchen, Husern und aus Gassen gesungen ward und unzhlige Herzen, ja ganze Städte wie im Sturme fr die Reformation gewann. Um der groen Unwissen-heit bei dem Volke, wie auch bei den Geistlichen zu steuern, verfate Luther (1529) den groen und kleinen Katechismus, die zu den symbolischen Bchern der lutherischen Kirche gerechnet werden. b. Zwmgli. Gleichzeitig mit Luther, aber unabhngig von ihm, begann auch Ulrich Zwingli (geb. 1484) das Werk der Reformation. Als Prediger in Zrich lehrte er das lautere Evangelium, zeugte wider den Abla, die Verderbnis der Geistlichen und andere Mibruche der Kirche. Der Rat und die Brger Zrichs waren von der Wahrheit der Lehren Zwinglis so berzeugt, da allen Zricher Geistlichen geboten wurde: Es sollen alle Pfarrer ihre Lehre einzig nach der Bibel beweisen, die Neuerungen und menschlichen Erfindungen aber weglassen." Auf

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 113

1884 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 113 fortwhrend in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Franz I. von Frankreich, dieser mit den Trken. 1525 wurde" Franz m der Schlacht bei Pavia geschlagen und gefangen genommen; aber nach-dem er frei geworden, begann er noch dreimal den Krieg wieder, bis erst 1544 ein dauernder Friede zwischen beiden zustande kam. Inzwischen hatte Karl auch noch zweimal einen Kriegszug nach Algier gemacht, um die dortigen Seeruber zu vertreiben. Sobald er aber vor ueren Feinden Ruhe hatte, kehrte er, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten. Zwei Monate vor Luthers Tode berief der Papst ein Konzil nach Trient, um eine Einigung der Kirche zu versuchen; aber die Protestanten beschickten es nicht. Da erklrte der Kaiser die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, in die Reichsacht. Der Vetter des Kurfrsten, Herzog Moritz von Sachsen, stand auf des Kaisers Seite, obwohl er Protestant und Philipps Schwiegersohn war. Mit leichter Mhe unterwarf der Kaiser die sddeutschen evangelischen Stnde (Wrttemberg, Augsburg u. a.) und zog dann an die Elbe. b. Schlacht bei Mhlberg. Der Kurfürst zog stch auf dem rechten Elbufer nach Wittenberg zurck; aber Herzog Moritz und Alba holten ihn ein und ntigten ihn bei Mhlberg zur Schlacht. Bald waren 1547 die Sachsen auf der Flucht, der Kurfürst selber wurde gefangen genommen. Seinen Shnen blieben nur die jetzigen schsischen Herzogtmer; den grten Teil des Kurfrstentums riebst der Kurwrde erhielt Moritz. Als Karl V. nach seinem Einzge in Wittenberg auch Luthers Grab besah, riet ihm Alba, die Gebeine des Erzketzers verbrennen zu lassen; er aber erwiderte: Lat ihn ruhen; er hat seinen Richter bereits ge-sunden! Ich fhre Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Allein konnte Philipp von Hessen sich nicht gegen den Kaiser wehren; er warf sich ihm daher zu Fen und bat um'gnade. Karl aber lie auch ihn gefangen nehmen. c. Der Augsburger Religionsfriede. In Augsburg lie Karl durch Geistliche beider Kirchen eine vorlufige Glaubensvorschrift, das Interim, aufstellen. Viele der Evangelischen weigerten sich, dasselbe anzunehmen am beharrlichsten widersetzte sich Magdeburg. Der Kaiser hatte diese totadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen, jetzt erklrte er sie in die Acht und ubertrug Moritz die Ausfhrung derselben. Dieser war ergrimmt der die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters, auch bereute er seine Untreue gegen seine Glaubensgenossen. Deshalb zog er die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Lnge, unterhandelte insgeheim mit mehreren evangelischen Fürsten und schlo ein Bndnis Hofsmeyer und Hering, Erzhlungen. o

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1884 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 123 war ein gelehrter, friedliebender und sparsamer Fürst; er legte den Grund zu der U ni v e r si tt Fr an kfu rt. a. d. O. Ihm folgte Ioachiml. (bis 1535), der das wieder aufgekommene Raubritterwesen unterdrckte und in Berlin das Reichskammergericht grndete (S. 112). Sein Sohn Joachim Il (bis 1571) fhrte die Reformation in Brandenburg ein (1539) und schlo mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag, nach welchem diese Lnder nach dem Aussterben ihres Frstenhauses an Brandenburg fallen sollten. Die beiden folgenden Kurfrsten Johann Georg (bis 1598) und Joachim Friedrich (bis 1608) fhrten beide eine friedliche Regierung, haben ihr Land aber nicht vergrert; desto mehr gefchah dies durch Johann Sigismund (1608 1619). Albrecht Friedrich nmlich, der Sohn des ersten Herzogs von Preußen, hatte die rechtmige Erbin von Kleve zur Gemahlin; als er ohne mnnliche Erben starb, fiel das Herzogtum (Ost-) Preußen, \o* 1618 wie Kleve, Mark und Ravensberg an seinen Schwiegersohn, den Kurfrsten Johann Sigismund von Brandenburg. Whrend des d r e i i g-jhrigen Krieges "hatte Brandenburg unsgliches Elend erlitten. Kur-frst Georg Wilhelm (16191640) wollte dem Kriege fern bleiben. befa aber nicht Macht und Einsicht genug, die Feinde von feinem Lande abzuhalten; es wurde deshalb von katholischen und evangelischen Heeren gebrandschatzt. Zwischen Elbe und Oder lag alles Land wste, so da daselbst sich weder Hunde noch Katzen, wieviel weniger Menschen und Pferde aufhalten konnten" und die Feinde durch den Hunger aus dem Lande getrieben wurden. Zum Glck erhielt das unglckliche Land in seiner Not einen vorzglichen Herrscher, Friedrich Wilhelm, den 1649 groen Kurfrsten. b. Jugend und erste Regierungshandluugen; bis 1648. Die Jugend Friedrich Wilhelms fllt in die unruhige Zeit des dreiigjhrigen Krieges; er sah die Greuel desselben mit eigenen Augen. Da er in Berlin kaum sicher war, mute er seine Kinderjahre meistens in der Festung Kstrin zubringen. Einige Jahre verlebte er auch an dem Hose des alten, kinder-losen Pommernherzogs in Stettin, damit er die Sitten des Landes kennen lerne, das nach dem Tode des Herzogs an Brandenburg fallen sollte. In Berlin sah er auch Gustav Adolf; aber schon nach einem Jahre mute er leider an dem Sarge des groen Helden stehen. Als Jngling verlebte der Prinz vier Jahre in Holland, um sich auf der berhmten Hochschule zu Leyden weiter auszubilden. Zu den meisten Staatseinrichtungen, welche Friedrich Wilhelm spter traf, hat er in Holland die Anregung empfangen, und feine Feldherrngabe ist in der Kriegsschule Heinrichs von Oranien entwickelt. Als Friedrich Wilhelm seinem Vater folgte, schuf er sich zunchst

4. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 130

1887 - Hannover : Helwing
130 1539 Nach dem Tode Georgs wird von seinem Brnder Heinrich im Herzogtum Sachsen die Reformation eingeführt. 1539 Einführung der Reformation in Brandenburg durch Kurfürst Joachim Ii. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster. Der Prediger Rottrnauu, der Reformator in Münster, wird Wiedertäufer. Johann Bockold, ein Schneider von Leyden, und Johann Matth iefen, ein Bäcker von Hartem, werden Herren der Stadt und vertreiben die Gegner. Religiöses Gemeinwesen mit Gütergemeinschaft, Vielweiberei. Bernt Knipperdollingk wird Bürgermeister, Krechting Kanzler, Jan von Leyden König des neuen Jerusalems. 1535 Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof von Münster mit Hülfe von Köln, Trier, Kleve und Hessen. 1535 Karls glücklicher Zug nach Tunis gegen den Seeräuber Chaireddiu. Tunis erobert und alle Christensklaven befreit. 1536—1538 Iii. Krieg Karls gegen Franz I. von Frankreich, veranlaßt durch Karls Weigerung, nach dem Aussterben der Ssorzas Franz mit Mailand zu belehnen. Nutzloser Einfall Karls in Frankreich. Franz im Bunde mit Soliman. 1538 Zehnjähriger Waffenstillstand von Nizza. 1541 Karls unglücklicher Zug gegen Algier. 1542—1544 Iv. Krieg Karls gegen Franz; Karl hat die versprochene Belehnung des Königs mit Mailand unterlassen. Soliman und der Herzog von Kleve sind die Bundesgenossen von Franz. Karl besiegt den Herzog von Kleve und rückt mit einem Reichsheer bis Soissous vor. 1544 Friede zu Crespy: Karl behält Mailand und Neapel, Burgund bleibt bei Franz. V. Des Kaisers Ausgieilhuilgsverlulhe. 1537 Das Konzil zu Mantua wird von den Evangelischen nicht beschickt, weil es zur Ausrottung der lutherischen Ketzerei berufen ist. Luthers „schmalkaldische Artikel." Es bemüht sich nun der Kaiser um die Religionsvergleichung in Deutschland. 1541 Erstes erfolgloses Religionsgespräch auf dem Reichstag zu Regensburg zwischen Melanchthon und dem Legaten Kontarini und dem Dompropst Julius Pflug aus Naumburg.

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 132

1887 - Hannover : Helwing
132 ziele: Stärkung der Papstmacht, Ausrottung des Protestantismus und Bekehrung der Ungläubigen. — Mittel: Predigt, Beichte, unentgeltlicher Jugend nnter richt. ^5^3—^563 b) Das Konzil von Trient. Mehrfach vertagt und verlegt nach Bologna. — Völliger Sieg der römischen Partei — Reformation der katholischen Kirche. Verfluchung aller Ketzer. Die evangelische Kirche ist uneinig und zerspalten. Gegensatz der Lutheraner und Reformierten. ' Spaltung der Lutheraner: Jena („Burg des echten Luthertums") und Wittenberg (die Philippisten.) — Fortschritte des Kalvinismus. Kryptokalvinisten. & I. Karls V. Kampf gegen die Protestanten. 1546—1547 Der schmalkaldische Krieg. Der Kaiser will die Protestanten gewaltsam zum alten Glauben zurückführen. Seine Bundesgenossen: Der Papst (Geld und Truppen), sein Bruder Ferdinand von Österreich, die Herzöge von Bayern und der Herzog Moritz von Sachsen. Dieser ist mit Johann Fri edrich von Sachsen (Kurfürst seit 1532) verfeindet und erhält die Oberhoheit über die Stifter Magdeburg und Halberstadt. ^5^6 a) Der Feldzug an der Donau. Die geächteten Bundeshäupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, vereinigen nnter dem Feldhauptmann Sebastian Schärtlin vou Burteubach 40000 Mann in der oberen Donaugegend. Unentschlossene Kriegsführung. Sebastian Schärtlin wird verhindert, den Kaiser in Regensburg anzugreifen und die Ehrenberger Klause zu besetzen. Karl zieht Truppen aus Italien herbei und behauptet sich in seinem festen Lager bei Ingolstadt. Moritz, dem die Kurwürde und der größte Teil von Kursachsen zugesichert ist, besetzt das Kurland Sachsen. Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen kehren in ihre Länder zurück. Der Kaiser unterwirst Süddentschland: Ulm, Augsburg, Herzog Ulrich von Württemberg, Kurfürst Hermann von Wied in Köln. ^5^7 b) Der Feldzug in Sachsen. Johann Friedrich erobert Kursachsen zurück, außerdem das Herzogtum außer Leipzig und Dresden.

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 142

1887 - Hannover : Helwing
142 1) Gustav Adolf und die norddeutschen Reichs-f irrsten. 1630 Gustav Adolfs Vertrag mit dem Herzog Bogislaw Xiv. über die Besetzung Pommerns. Die Kaiserlichen werden aus Pommern vertrieben. Gustav Adolf schließen sich nur die mecklenburgischen Herzöge, Magdeburg, die Herzöge von Weimar, Lüneburg Lauenburg und Landgras Wilhelm von Hessen-Kassel an. Die übrigen Fürsten — die Kurfürsten Johann Georg von Sachsen und Georg Wilhelm von Brandenburg — beschließen auf dem Leipziger Konvent 1631 eine bewaffnete Neutralität. 1631 Snbsidienvertrag Gustav Adolfs mit Frankreich (Richelieu) zu Bär Walde. Gustav Adolf rückt von Pommern in die Mark Brandenburg und zwingt seinen Schwager Georg Wilhelm von Brandenburg zur Übergabe der Festung Spandau. 2) Gustav Aböls und Tilly. Nach Wallensteins Absetzung ist der Rest des kaiserlichen Heeres unter Tilly gestellt. Dieser belagert mit Pappenheim Magdeburg, welches sich der Ausführung des Resti-tntimisedikts widersetzt hatte. 1631, 20. Mai. Eroberung und Zerstörung von Magbeburg. Gustav Adolf überschreitet die Elbe und verbindet sich mit Sachsen. Er wird im Lager von Werben erfolglos von . Tilly angegriffen. — Letzterer brandschatzt Sachsen. 1631, 17. Sept. Gustav Abolfs Sieg bei Breitenfelb über Tilly. Die Sachsen unter Arnim erobern Prag. Gustav Adolf zieht durch Thüringen und Franken nach Mainz. Winterquartiere und glänzende Hofhaltung. 1632 Gustav Adols zieht über Nürnberg gegen Bayern. Tilly § Niederlage und Töd bei Rain am Lech. 3) Gustav Adolf und Wallenstein. ' Albrecht von Wallen st ein wird wiederum als kaiserlicher „General-Oberster-Feldhauptmann" eingesetzt. Er vertreibt die Sachsen aus Böhmen. 1632 Gustav Adolf und Wallen st ein lagern 11 Wochen bei Nürnberg gegenüber. Gnstav Adolf wendet sich nach vergeblichem Angriff gegen die Donau. Wallenstein zieht nach Sachsen, Gustav Adolf folgt ihm. 1632, 16. Nov. Schlacht bei Lützen. Gustav Adolf fällt. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen über Die Kaiserlichen (Pappenheim f), Wallenstein zieht nach Böhmen zurück.

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 139

1887 - Hannover : Helwing
139 Jülich-Kleve-Berg, dem auch die Grafschaft Mark und Ravensberg und die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant gehört. Ansprüche erheben: 1) der Kurfürst Johann Sigis- mund von Brandenburg als Schwiegersohn der älteren verstorbenen Schwester; 2) der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg als Sohn der jüngeren lebenden Schwester Johann Wilhelms. Beide Fürsten sind protestantisch. 1609 Vertrag zu Dortmund: Beide Erben ergreifen ge- meinsam Besitz, weil der Kaiser das Land als erledigtes Reichslehen einziehen will. Der Kaiser sendet im Einverständnis mit der Liga den Erzherzog Leopold Wilhelm mit spanischen Truppen in die Länder, die Union, unterstützt von Frankreich und Holland, vertreibt die Kaiserlichen aus Jülich. Eine kräftige Einmischung Frankreichs vereitelt die Ermordung Heinrichs Iv. 1613 Entzweiung der Erben: Wolfgang Wilhelm wird katholisch und heiratet eine Tochter Maximilians von Bayern; Johann Sigismund wird reformiert und erhält dadurch den Beistand der Union und der Holländer. 1614 Teilungsvertrag zu Lauten: Brandenburg erhält Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein. Pfalz-Neuburg: Jülich und Berg. 1618-1648 Ii. Per ' Krieg. 1618—1620 a) Der böhmische Krieg. Veranlassung: Der Abt von Braunau läßt die utraquistische Kirche daselbst schließen, der Erzbischof von Prag die zu Kloster grab niederreißen, weil die Religionsfreiheit der Unterthanen geistlicher Stände nach dem Majestätsbrief nicht gewährleistet ist. Die Beschwerde der utraquistischeu Stände wird vom Kaiser Matthias abgewiesen. 1618 Mai. Aufstand in Prag; der Graf Matthias von Thurn steht an der Spitze. Gewaltthat gegen die Statthalter Martinitz und Statt ata und den Geheimschreiber Fabricins. Einsetzung einer Regierung von 30 Direktoren. — Sammlung eines Kriegsheeres unter dem Grasen Thurn, verstärkt durch den Grafen Ernst von Mansfeld. Beginn des Krieges. 1619 Der Kaiser Matthias stirbt. Thurn und Mans- 12227070

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 133

1887 - Hannover : Helwing
133 Der Kaiser kommt von Böhmen her dem Herzog Moritz zu Hülfe. Sein Übergang über die Elbe. 1547, „24. April. Schlacht bei Mühlberg auf der Lochaner Heide. Übermacht des Kaisers, 27000 Mann (Herzog Alba mit Spaniern) gegen 6000. Johann Friedrich wird geschlagen und gefangen. Kapitulation des belagerten Wittenberg. Johann Friedrich tritt das Kurland und die Kurwürde an Moritz ab. Die Albertiner haben die Kur, die Ernestiner die kleineren sächsischen Staaten. Des Landgrafen Philipp Demütigung und Gefangennahme in Halle a. S., trotzdem sich sein Schwiegersohn Moritz und der neutrale Joachim Ii. von Brandenburg für seine Freiheit verbürgt haben. Der Kaiser ist Herr von Deutschland. 1548 Das Augsburger Interim (verfaßt von Pflng und Agricola), eine Glciubensvorschrifl, welche einstweilen bis zu einem allge-gemeinen Konzil gelten soll: ^Beschränkung der päpstlichen Macht; in den Glaubenssätzen und im Kultus soll die katholische Lehre unverändert bleiben; den Protestanten werden Kelch und Priesterehe zugestanden. Die katholischen Stände verweigern die Annahme des Interims; ebenfalls Widerstand der Protestanten Norddeutschlands. c) Rettung der Evangelischen durch den Abfall des Kurfürsten Moritz vom Kaiser. Magdeburg, die „Kanzlei Gottes," ist Hauptgegnerin des Interims. Moritz soll die Reichsacht vollstrecken. Tapfere Verteidigung Magdeburgs von 1550—1551. Die Schwenkung des Kurfürsten Moritz: er will die gefährdete Reichs- und Kirchenfreiheit gegen den Kaiser verteidigen und seinen Schwiegervater aus hartem Gefängnis befreien. 1551 Kapitulation von Magdeburg. 1552 Bündnis zwischen Moritz — Johann von Küstrin, Albrecht Aleibiades von Brandenburg-Kulmbach — und König Heinrich von Frankreich: Metz, Tonl und Verdun werden an Frankreich überlassen. 1552 Der von Moritz überfallene Kaiser flieht mit Mühe von Innsbruck nach Villach. Sein Bruder Ferdinand schließt mit den Protestanten den 1552 Passauer Vertrag. Die gefangenen Fürsten werden frei. Gewährung freier Religionsübung bis zur Entscheidung durch einen Reichstag. I

9. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 10

1885 - Hannover : Helwing
__10_ nahm mit andern Herren eine Kirchenvisitation. Mit weiser Mäßigung ließ man manche an sich gleichgültige katholische Ceremonieen bestehen; die Mißbräuche aber, die vorhanden waren, wurden abgestellt. Es währte auch nicht lange, da bekannte sich sast das ganze Land zur lutherischen Lehre. 2. Ein zweites wölfisches Herzogtum bildete zur Zeit der Resorma- tion die jetzige Lauddrostei Lüneburg. Hier herrschte zu jener Zeit Herzog Ernst, einer der wenigen deutschen Fürsten, die sich zuerst und mit voller Inbrunst der Lehre Luthers zuwandten. Herzog Ernst, „der Bekenner" genannt, war 1497 geboren und als zarter Knabe an den Hof seines Oheims, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, gesandt worden. Von hier begab er sich auf die Hochschule zu Wittenberg, erlebte daselbst den kühnen Ansang der Reformation und lauschte mit Hingebung den Worten und der Lehre Luthers. Nach kurzem Anfent- halte am Hofe des ritterlichen Königs Franz I. in Frankreich wurde der junge Fürst bereits 1520 zur Regierung berufen. — Die lutherische Lehre hatte sich im Lüneburgischen bereits an einigen Orten Eingang verschafft; man weiß nicht, ob durch die unwiderstehliche Gewalt eines Lutherliedes, welches Wanderer nach dem Norden trugen, oder ob durch jene fliegenden Blätter, die von den Vorgängen in Wittenberg Kunde durch die Welt trugen. Den vielfachen Anfeindungen gegenüber, denen die neue Lehre seitens der Geistlichkeit, der Stadtbehörden und des Adels begegnete, duldete Herzog Ernst bereits 1524 eine junge kirchliche Genossenschaft in Celle; ja, er that noch mehr, er bemühte sich selber rastlos um die weitere Verbreitung und den Ausbau der Kirchen- reformation in seinem Lande. — Auf dem Reichstage zu Augsburg 1530 unterschrieb Herzog Ernst mit den andern evangelischen Fürsten das Augsburgische Glaubensbekenntnis, und er ist demselben in guten und bösen Tagen treu geblieben. So erwarb er sich den schönen Beinamen des Bekenners. — Von Augsburg brachte er sich einen trefflichen Gehülfen in der Person des Urbanus Rhegius mit, den er zum General- Superintendenten ernannte. Ernst hatte ihn herzlich lieb. Als Rhegius nach zwei Jahren wieder einen Ruf nach Augsburg erhielt, da hörte Ernst dies mit tiefer Bewegung, hob seine Finger zu den Augen empor und sprach: „Weiß ich doch nicht, ob ich lieber ein Auge missen wollte oder meinen Doctor; denn der Augen habe ich zwei, aber nur einen Rhegius." Dann zu diesem sich wendend, bat er: „Lieber Urban, bleibt bei uns! Ihr könnt wohl jemand finden, der euch mehr Geld giebt als ich, aber keinen, der eurem Predigen lieber zuhört." Rhegius blieb und hat in Gemeinschaft mit Herzog Ernst noch viel Gutes gewirkt, bis er 1541 die Augen schloß. Herzog Ernst der Bekenner starb 1546, den 11. Januar, also kurz vor dem Tode seines Lehrers und Freundes Luther. 3. So hat in den alt-welsischen Herzogtümern Kalenberg, Lüneburg, Braun schweig, Göttinge u, Grubenhagen das lutherische Bekenntnis von Anfang an vorgeherrscht. Aber auch diejenigen Landesteile, die erst später an Hannover gefallen sind, bekennen sich vor-

10. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 11

1885 - Hannover : Helwing
11 wiegend zur lutherischen Kirche. Die Grafschaften Hoya und Diep- holz sind aus der Zeit ihrer Fürsten her lutherisch. In den Herzoge tümern Bremen und Verden ist das Luthertum gegen den Willen der Bischöfe eingeführt und hat an der darauf folgenden fchwedifchen Herr- schaft eine starke Stütze gefunden. Das Fürstentum Hildes he im ist zwischen Lutheranern und Katholiken geteilt, jedoch so, daß die ersteren in der Mehrzahl sind. Im Fürstentum Osnabrück ist die Bevölkerung gemischt, indem die Bischöfe es nicht verhindern konnten, daß die Städte, zahlreiche Adelsfamilien und damit auch deren zugehörige Dörfer über- traten. In der Grafschaft L in gen ist die Bevölkerung ebenfalls gemifcht. Das Fürstentum Aremberg-Meppen als ein Bestandteil des ehe- maligen Bistums Münster ist überwiegend katholisch. Die Grafschaft Bentheim, dem Bekenntnis ihrer Fürsten und dem Beispiele der benachbarten Niederlande folgend, ist vorwiegend reformiert. In Ost- sriesland herrscht im östlichen Teile das Luthertum vor, während Emden und die umliegenden Bezirke sich zur reformierten Kirche bekennen. Iii. Neuere Geschichte. 7. Die Erhebung Hannovers zum Knrfürstentume und seine Verbindung mit England. 1. Im Laufe der Zeit waren verschiedene Linien des braunschweig- lüneburgischen Hauses ausgestorben, und alle Länder der ausgestorbenen Linien fielen an die Söhne Ernst des Bekenners: Heinrich und Wilhelm. Wilhelm ist der Ahnherr der neuen braunschweig- lüneburgischen Linie, welche bis 1866 über Hannover herrschte. Der Sohn Herzog Wilhelms war Georg von Celle; er verlegte (1636) die Residenz von Celle nach Hannover. Sein Sohn, Ernst August (1679—1698), machte seinen und seines Landes Namen bekannt durch den andauernden und tapfern Beistand, den er dem deutschen Kaiser in seinen Kämpfen gegen die Franzosen und Türken leistete. Zum Lohne dafür ward ihm 1692 vom Kaiser trotz der anfänglichen Protestation der übrigen Kurfürsten und des fortgesetzten heftigen Widerspruchs der Wolfenbüttler Linie die neunte Kurwürde beigelegt. Da die Länder der Kurfürsten laut der goldeuen Bulle vom Jahre 1356 nicht durch Familienteilungen zerstückelt werden durften, fo ist es klar, daß mit der Erhebung unseres Landes zum Kurfürstentum ein neuer, wichtiger Abschnitt seiner Geschichte beginnt. 2. Aber der Glanz des Hauses sollte noch höher steigen. Als 1698 Ernst August starb, solgte ihm sein Sohn Georg Ludwig. Die Mutter Georgs, Sophie, war eine Enkelin des englischen Königs Jakob I. Als nun 1714 die Königin Anna von England, eine andere Enkelin Jakobs I., ohne Erben starb, wurde Kurfürst Georg von Hannover, der nächste protestantische Verwandte des erloschenen Hauses, als Georg I. (1714—1727) auf den Thron diefes mächtigen Reiches
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