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gern und gründlich. Inwiefern gründlich? Wohin bringt er
den Kranken? Erzähle! 2 Groschen gleich M. 1,50. Auf welche
Weise sorgt der Samariter auch noch für die Zukunft? Wer
soll nun die fernere Pflege übernehmen, nachdem der Samariter
alles gethan hat, was er thun konnte? Was gefüllt euch an
dem Wirt? Daß er den Kranken aufnehmen und pflegen wollte.
Was gefällt dir aber nicht an ihm? Warum hat er nicht edel ge-
handelt? Er konnte auch zur Rettung feines Nächsten freiwillig
beitragen: er pflegte ihn aber nur um des Geldes willen. Er
war zwar kein schlechter Mensch, aber auch kein edler Charakter.
Beweise, daß der Samariter freiwillig, ungebeten, schnell, un-
ermüdet, ausdauernd, gründlich und aufopfernd geholfen hat!
Weise ferner nach, daß er hilfsbereit, mitleidig, barmherzig,
liebreich, uneigennützig war! Inwiefern liebte er feinen Näch-
sten mehr als sich?
5. Die Deutung des Herrn. Welche Frage legt am
Schlüsse des Gleichnisses der Herr dem Schriftgelehrten vor?
Erzähle bis zum Schluß! Welche Frage beantwortet das Gleich-
nis? Wer ist denn mein Nächster? Jeder, der in Not ist und
unserer Hilfe bedarf, fei es ein Armer oder ein Reicher, ein
Freund oder Feind, ein Bekannter oder Unbekannter — jeder
Mensch. Worin soll sich die echte Nächstenliebe äußern? Nicht
allein in Worten, sondern in der T h a t. Du soll st deinen
Nächsten lieben wie dich selb st, — das ist der Grund-
gedanke unseres Gleichnisses. „So hat der Herr dem selbst-
gerechten Schriftgelehrten das Bild eines Menschen vor das
Auge gemalt, der im vollen Sinne und in jeder Weise Liebe
an dem Nächsten übt. So kann er denn auch nicht anders, er
muß auf die Frage, wer sich als Nächster dem Verwundeten er-
wiesen habe, den Barmherzigen nennen. Bemerkenswert ist hier-
bei, daß er sich nicht entschließen kann, ihn als Samariter zu
bezeichnen." (Schorn.)
Charakteristik der Personen.
Der Schriftgelehrte: Hochmütig, selbstgerecht, thöricht.
Tie Räuber: Diebe, Mörder, hartherzig, gottlos.
Der Priester und Levit: Gleichgültig, hartherzig, lieblos,
gefühllos, unbarmherzig, selbstsüchtig.
Ter Samariter: Hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich,
uneigennützig.
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Wohlthun. In dieser Zeit fanden sich Unzählige bei ihr auf
der Wartburg ein und verlangten nach milden Gaben. Sie
darbte selbst, um ihnen zu helfen. An manchen Tagen hat
sie über 300 Arme gespeist. Für die Kranken und Schwachen,
welche den steilen Berg, auf dem die Burg stand, nicht er-
steigen konnten, baute sie am Fuße desselben ein Krankenhaus
und brachte den Kranken im Handkorbe selbst Speisen herunter
und unterhielt sich liebevoll mit ihnen. Ihre Mildthätigkeit
nannte der Hausmarschall „Verschwendung" und machte des-
wegen dem Landgrafen Vorstellungen. Doch dieser sagte:
„Lasset sie um Gottes willen geben und armen Leuten gütlich
thun, so viel sie will. Wenn uns nur Wartburg und Naum-
burg zu unserer .Herrschaft verbleiben, bin ich wohlzufrieden."
Auch während der Zeit der Seuche wirkte Elisabeth als eine
rechte Samariterin. Sie pflegte nicht nur selbst die Kranken,
sondern nähte auch Totenkleider für die Armen und wohnte
den Begräbnissen bei.
e) (Elisabeth als Witwe.) Ihr Gemahl starb auf
einem Kreuzzuge 1227. Als man ihr die Kunde von seinem
Tode brachte, da weinte sie Tag und Nacht und iammerte:
„Nun ist die Welt mir gestorben und alles, was sich darin
liebt!" Als Witwe hatte sie ein sehr trauriges Los. Ihr
Schwager Heinrich Raspe vertrieb sie von der Wartburg und
verbot auch den Leuten in Eisenach, sie aufzunehmen. So
irrte denn die fromme Frau mit ihren drei Kindern heimats-
los umher. Die Leute, die sie mit Wohlthaten überhäuft
hatte, wiesen sie kalt und herzlos ab. Endlich gelangte sie
nach Bamberg, wo der Bischof sie freundlich aufnahm. Später
söhnte sie sich mit ihrem Schwager wieder aus. Er wies
ihr in Marburg ein Schloß zum Witwensitze an. Sie zog
aber bald nach dem Dörfchen Wehrda bei Marburg und
wohnte dort in einer armseligen Hütte. Doch konnte sie es
jetzt auch noch nicht lassen, Arme und Kranke um sich zu
sammeln und ihnen wohlzuthun. Sie verschenkte sogar ihre
eigenen Kleider und wollte als Bettlerin von Thür zu Thür
gehen, was ihr Beichtvater (Konrad von Marburg), ihr aber
nicht erlaubte. Unter Entbehrungen und Kasteiungen welkte
ihr zarter Körper dahin. Sie starb im Jahre 1231 in
einem Alter von 24 Jahren und wurde in der Franziskus-
Kapelle begraben. Ihr Grab wurde ein berühmter Wall-
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Elisabeth Heinrich_Raspe Heinrich Konrad_von_Marburg Konrad
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Thun des göttlichen Wortes bereit zu machen; damit wir Gottes Wort
gerne aufnehmen, Gottes Lob gern verkündigen und auch Gottes Worten
-gern gehorsam sind.
Gliederung.
Das Lied ist ein Sonntagsgebet vor dem Gottesdienste.
1. Wir bitten um rechte Andacht. (Strophe 1.)
2. Wir bitten um Erkenntnis durch den heiligen Geist. (Strophe 2.)
3. Wir bitten um einen gesegneten Gottesdienst, daß wir Gottes
Wort gerne hören und lernen. (Strophe 3.)
Anwendung.
Der Dichter hat mit diesem Liede dem christlichen Gottesdienste
ein treffliches Mittel geschenkt, die Herzen der Gläubigen zum Hören
und Lernen des Wortes Gottes vorzubereiten. Das Lied wird noch
heute in vielen Orten, wie es der Dichter hoffte, sonntäglich zum Be-
ginn des Gottesdienstes gesungen.
So seid auch ihr nun Thäter des Wortes und nicht Hörer allein;
bittet den Herrn Jesus vor dem Gottesdienste um die rechte Andacht!
Die Biographie des Dichters.
Der Dichter dieses Liedes heißt Tobias Klausnitzer. Er war zur
Zeit des dreißigjährigen Krieges ein schwedischer Feldprediger. Als
solcher hielt er auf Befehl des Generals Wrangel am 1. Januar 1649
in der Stadt Weyden in Bayern die Friedenspredigt. Bald darauf
wurde er in derselben Stadt Prediger. Er starb im Jahre 1684.
Einlesen des Liedes und Memorieren.
3. Wer nur den lieben Gott laht walten.
Borbereitung und Ziel.
Wie einst Joseph in früher Jugend von seiner Heimat hinweg-
geführt und in der Fremde zuerst innner tiefer ins Unglück hinein-
geführt wurde, so erging es ähnlich auch in der schweren Zeit des
dreißigjährigen Krieges dem Jünglinge Georg Neumark. Er war im
Jahre 1621 in Langensalza in Thüringen geboren. Die Schrecken
des Krieges trieben ihn aus seiner Heimat. Als zwanzigjähriger
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Extrahierte Personennamen: Tobias_Klausnitzer Joseph Georg_Neumark