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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 34

1910 - Hannover : Helwing
— 34 - Das Wendland. Den Namen Wendland trägt das Gebiet von seinen Bewohnern, welche Reste des großen, in alter Zeit den Deutschen feindlichen Wenden- Volkes sind. Den Laus der in der Altmark entspringenden Jeetze begleiten auf der zu unserem Lande gehörenden 80 km langen Laufstrecke grüne Wiesen, die weiter ab vom Flusse moorig werden. Den mittleren Teil unseres Wendlandes nimmt östlich von der Jeetze eine sumpfige, aber mit schönem Wald bestandene Niederung ein, während nördlich und südlich davon guter Ackerboden, aus Lehm und Sand gemischt, sich findet. Das Wendland westlich von dem Flnsse ist ein welliges Hügelland, das im Norden zur Göhrde ansteigt. Die südlichen Hügel, der Drawän genannt, enthalten zwar große Wälder und Heiden, sind aber doch nicht schwach bewohnt. „Das ganze dorsreiche Wendland bietet dem Besucher noch manche Besonder- Helten, die sich ans die wendische Abstammung seiner Bewohner zurückführen lassen. Die Ortschaften sind fast alle um einen kreisrunden Platz gebaut, zu dem nur ein Eingang offen gelassen ist (Rundlinge); auch sind sie durchweg vou einem dichten Baumkrauze von Eichen, Birken und Eschen nmgeben, so- daß man bei der Annäherung statt des Dorfes einen lichten Wald vor sich zu sehen glaubt. Die Bauernhäuser sind in niedersächsischer Bauart errichtet; aber das Holzwerk ist mit blauer, roter oder grüner Farbe grell bemalt. Auf den Giebeln sieht man hier und da plumpe Wolfsköpfe oder die niedersächsischen Pferdeköpfe. Hinter jedem Hanse liegt die „Klanzei" (Obstgarten) und der „Priessiug" (Schweiue- weide). Alle Felder und Wiesen der Dörfer umsäumt der Weidenbaum, der recht eigentlich der wendische Lieblingsbaum ist. Heute herrscht iu diesem Weud- laude, deren verachtete Bewohner mau früher faul und verkommen nannte, ein durch rastlosen Fleiß erworbener Wohlstand. Der Wende, der als gedrückter Knecht verschlagen und heimtückisch war, kommt heute als freier Mann dem Fremden offen und freundlich eutgegeu. Seine Sprache, die schon seit fast 1000 Jahren plattdeutsch ist, zeigt uoch slavifche Anklänge. Charakteristisch ist für den sonst einfach lebenden Wendländer der ungeheure Aufwaud bei Hochzeiteu und sonstigen Festen." (Beuermauu, Provinz Hannover.) Die eigentliche Lüne bürg er Heide. Aussehen. In dem welligen Hügellande der eigentlichen Lüne- burger Heide ragt an der Nordwestecke der Wilselder Berg (171 m) als die bedeutendste Erhebung unseres gesamten hannoverschen Flachlandes auf. Von seiner breiten, kahlen Kuppe können wir am besten Umschau über die weite Heide halten. Sie bedeckt einen Flächeninhalt von 11000 qkrn. Der"heideboden besteht aus dürrem, weißem Sande, der mit Feuersteinen untermischt und ab und zu mit mächtigen Granitblöcken übersäet ist, die in einer früheren Zeit der Erde mit dem Gletschereise von Skandinavien herbeigetragen wurden. Eine ausfällige Erscheinung in der Heide sind anch die häufig vorkommenden Hünengräber, das sind einzelne Steinhügel, welche die Grabstätten alter germanischer Helden umschließen. Hin und wieder zeigen sich einzelne Dörfer, von Roggen-

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 36

1910 - Hannover : Helwing
— 36 — Bewohner. Die Bewohner im Gebiet der Elbe gehören auch zu den Niedersachseu. Ihre Mundart zeichnet sich dnrch gedehnte Vokale und volle Doppellaute aus. Als Sprachprobe mögen folgende Sprichwörter dienen: Vel Snak^) füllt keinen Sack. — Dat verget2) bei Soup3) denn, bat sei ok mal Kalw inen4) is. — „Wei wöllt'n woll kriegen", fegt de Avokat, har 'n Geldbühl^) meint. — „Kehr di rein an nicks", is ok en Trost. — Dei annern is schüllig, mot wen 6) gedüllig. Ein Heidhof. „Wir schreiten über die pfadlose, graue Heide dahin. 'Da sehen wir in einer Senke einen Eichenhain, in dessen Schutze einige stattliche niedersächsische Bauern- Häuser stehen. Ein Erdwall oder ein geflochtener Holzzauu grenzt das ganze gegen die wuchernde Heide ab. Hinter der Schutzgrenze grünen die Roggenfelder und Kartoffeläcker, blühen Buchweizen und Lupinen; an einem Bächlein ziehen sich sorg- fältig gepflegte Rieselwiesen dahiu — das ist eilt Hos des so viel aus Unkenntnis beklagten Heidbauern. Links und rechts von jedem großen Bauernhause im Eichen- kampe stehen Scheunen, Backhaus, Schafstall und Schweineställe und weiter hinab am Buchweizenacker das Bieueugehege und eiu Heidspeicher. Auf jedem Hofe vor dem Hause ragt der lauge Hebel des Brunnens aus, in dessen Nähe unter schattigem Hollnnder das Hühuervolk Mittagsruhe hält. Eine friedliche Stille liegt über dem Ganzen. Man gewinnt das Gefühl, das hier zufriedene Menschen auf dem kargen Boden doch ihr reichliches Auskommen haben. Wirkliche Armut hat es in der Heide eigentlich nie gegeben und gibt es jetzt, wo man von Wiesen und Feldern seine Erträge gewinnt wie anderswo, erst recht nicht. Noch vor fünfzig Jahren war die ganze Lebenshaltung der Heidebauern auf die rechte Ausnutzung des Heidekrautes gegründet und dadurch das Auskommen sehr erschwert. Auf der Heide mußte das vornehmste Nutztier, die Heidschuucke, im Sommer und auch au guten Wintertagen das kümmerliche grüne Heidekraut abnagen. Von dem Verkauf der Wolle, von der jedes der zwerghasten Schafe nur etwa 1 Pfund lieferte, und dem Ertrage der Bienenwirlfchaft wurden der Lohn für Knecht und Magd und die soust nötigen Ausgaben bestritten. Großer Vorrat an Heide mußte als Streu und als Wiutersutter für die Schnucken geerntet werden; aus Heide bestand auch nachher der ungenügende Düuger der mageren Sandäcker. Die Hälfte aller Jahresarbeit anf solch einem Hofe war das Ernten der Heide- plaggen (Heidestücke). Man hat ausgerechnet, daß ein nüttelgroßer Hof täglich 2 Fuder Heide zu Streu und Futter gebrauchte. Jetzt wirtschaftet man leichter und gewinnbringender. Die gnte Heuernte der Rieselwiesen gestattet die Ernährung von Rindvieh. Ein guter Viehstand schafft Dünger, der die Felder ertragfähig inacht für Koru, Hafer, Kartoffelu und sogar für Weizen. Außerdem hat heute fast jeder Hof feine Holzanpflanznng, durch die eiu Stück Heideland wertvoller Besitz werden kann. So sind die Einnahmen der Heidebanern gewachsen; aber die alte Genügsamkeit und Einfachheit ist geblieben, wenn auch manche alte Sitten und die alteu Zipfelmützen der Heidebewohner mit dem echten Haustiere, der Schnucke, dahinschwinden. Noch immer fühlen und tragen Herr, .Tagelöhner und Knecht Freude und Leid zusammen, essen an einem Tische und wandern am Tage des Herrn, wenn die Sonntagsglocke über die weite Flur ruft, iu Gemeinschaft stundenweit zum alten Gotteshause". (Beuermann, Provinz Hannover.) i) Gerede. — 2) vergißt. — 3) Kuh. — 4) gewesen. — r>) Geldbentel. — (i) sein

3. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 56

1910 - Hannover : Helwing
— 56 — die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen- besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog- tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig, Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen. Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen. Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig. Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm- schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig. Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August (1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu- tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer- fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln. Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver- wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er- fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen, auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem

4. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 71

1917 - Hannover : Helwing
— 71 — der Werra und Fulda bis an die Elbe, fällt an die Sachsen als Siegeslohn, Südthüringen wird fränkisch. Nur tu dem Lande zwischen Unstrut und Thüringerwald, das später einem Herzoge unter fränkischer Oberhoheit unterstellt wird, bleibt der'name Thüringen. 534 Eroberung und Einverleibung des Burgundischen Reiches durch die drei Neustricr. Das Herzogtum Bayern unter dem Herzogsgeschlechte der Agilofinger wird abhängig 530. ... Chlotar I., 558—561, vereinigt das Frankenreich m einer Hand. Die neue Teiluug unter seine Söhne — Anstrasren, Neustrien, Burgund — ist die Veranlassung blutiger Familienkriege der Merowinger (Fred eg und e und Brun-hilde), in denen die Sitten verwildern, die königliche Gewalt geschwächt und das Herrschergeschlecht ausgerottet wird bis auf Chlotar Ii., 613—628, Chlotars I. Enkel, Beherrscher de2 gesamten Frankenreiches. 3. Die Herrschaft der Hausmeier. Die Rettung und Neugründnng des Reiches geht vou den Hausmeiern ans' dem Geschlecht der Pippine aus, welche die Hausmeierwürde in Anstrasien erblich bekleideten. Sie führen an Stelle der unfähigen Könige die Regierung. Der Stammvater diefes Geschlechtes i|t Pippin der Ältere von Landen, der mit Bischof Arnulf von Metz (Pippin und Arnulf sind die Stammväter des karolingischen Hauses) gemeinsam die Regierung für den Kömg Dagobert 628—638 führt. Arnulfs Sohn Anfegifel, vermählt mit einer Tochter Pippins, ist der Vater Pippins des Mittleren von Heristal. §87 Pippin der Mittlere besiegt bei Testri (unweit St. Quentin) den Hausmeier (Majordomus) von Nenstrien und wird dadurch Majordomus des gesamten Frankenreiches (dux et princeps Francorum). Sein Sohn Karl Martell, 714—741, behauptet sich durch viele Kämpfe (widerspenstige Herzoge, Friesen [Rabbob], die Sachsen) in berfelben Stellung. 732 Karl Martells Sieg bei Tours und Poitiers über die Araber. Er rettet die christliche, abenblänbifche Kultur vor dem Islam. I 737 Nochmaliger Sieg bei Narbonne, Gallien ist gesichert. 4. Die Araber und der Islam. Mohammed, 571—632, war bei den Arabern der Prophet einer neuen Religion geworben, des Islam, b. H. „Ergebung", beffen Bekenner sich Moslemin, Gläubige, nennen.

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 130

1917 - Hannover : Helwing
1519 1529 — 130 — Sein Streit mit Luther über die Einsetzungsworte des Abendmahles. Philipp von Hessen vermittelt das Religion-gespräch zu Marburg, wodurch der Zwiespalt über die Abendmahlslehre verschärft wird. An die Züricher Reformation schließen sich Basel, Bern und die meisten nördlichen Kantone. — Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern vereinigen sich zur Aufrechterhaltung der katholischen Kirche. Streit beider Parteien: 1531 Schlacht bei Kappel. Die Züricher werden besiegt, Zwingli fällt. Johann Kalviu aus Noyon in der Picardie (1509 — 1564), der Stifter der reformierten Kirche. Er wirkt seit 1536 in Genf, wo er mit Strenge die verfallene kirchliche und bürgerliche Ordnung wieder herstellt. Weicht ab von Luther in der Kirchen lehre: Anschluß an die Augustinische Lehre von der Gnadenwahl (Prädestination), Abendmahl — und Kirchenverfassung: Presbyterial-versassung, Einfachheit im Gottesdienst, strenge Kirchenzucht. Ausbreitung des Kalvinismus: Schweiz, südliches Frankreich (Hugenotten), Niederlande, Schottland, über England nach Amerika; Pfalz (durch Kurfürst Friedrich Iii., Heidelberger Katechismus 1563), Hessen-Kassel, Anhalt und Bremen. -1556 F. Die Kriege Karls V. 1. Vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich. Karl V., Enkel Maximilians, ein kluger und tatkräftiger Herrscher, erhebt Ansprüche auf Burgund (S. 117) und Mailand (S. 118) gegen Franz I. von Frankreich, der nicht nur jene Gebiete behaupten will, sondern Ansprüche auf Neapel macht und nach der deutschen Kaiserkrone gestrebt hat. Der Stellvertreter des Kaisers in Deutschland ist sein Bruder Ferdinand, der 1531 zum römischen König gewählt wird. 1525 Schlacht bei Pavia: Karl besiegt Franz und macht ihn zu seinem Gefangenen. Tapferkeit der deutschen Landsknechte unter Georg von Frundsberg. Franz muß zu Aiadrid einen demütigenden Frieden schließen (1526), in dem er allen seinen Ansprüchen entsagt, und wird losgegeben. Er verbündet sich heimlich mit dem Papste, dem Karls Macht in Italien unlieb war. Der Krieg beginnt aufs neue. 1527 Ein kaiserliches Heer, meist lutherisch gesonnene Landsknechte, erstürmt und plündert Rom. i

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 138

1917 - Hannover : Helwing
— 138 1618 -1648 i C. Der große Krieg, a) Vorspiele. 1. Der Donauwörther Handel. 1607. Die protestantische Reichsstadt Donauwörth wird geächtet, weil der Pöbel eine Mönchsprozession gestört hatte. Achtoollstreckung durch Maximilian, Herzog von Bayern (Jesuitenzögling), er besetzt die Stadt und unterdrückt die evangelische Lehre. 1608 Die protestantische Union der meisten reformierten und lutherischen Fürsten; die mächtigsten lutherischen Fürsten, Kursachsen und Brandenburg, bleiben fern. Der Wittelsbacher Friedrich Iv. von der Pfalz ist das Haupt der Union. Anlehnung an Frankreich. 1609 Die katholische Liga, gestiftet, von dem Wittelsbacher Maximilian von Bayern, unabhängig vom Kaiserhause. Anlehnung an Spanien. 2. Der Zülich-Klevifche Erbfolgestreit. 1609 —1614. 1609 stirbt der geisteskranke Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg kinderlos. Die nächsten Erben sind: 1. der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg als Schwiegersohn der älteren verstorbenen Schwester; 2. der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg als Sohn der jüngeren lebenden Schwester Johann Wilhelms. Beide Fürsten sind protestantisch. 1609 Vertrag zu Dortmund: Beide Erben ergreifen gemeinsam Besitz, weil der Kaiser das Land als erledigtes Reichslehen einziehen will. Der Kaiser sendet im Einverständnis mit der Liga den Erzherzog Leopold Wilhelm mit spanischen Truppen in die Länder; die Union, unterstützt von Frankreich und Holland, vertreibt die Kaiserlichen aus Jülich. Die Ermordung Heinrichs Iv. (S. 136) vereitelt eine kräftige Einmischung Frankreichs. 1613 Entzweiung der Erben: Wolfgang Wilhelm wird katholisch und heiratet eine Schwester Maximilians von Bayern (Liga); Johann Sigismund wird reformiert und erhält dadurch den Beistand der Union und der Holländer. 1614 Teilnngsvertrag von Xanten: Brandenburg erhält Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein. Pfalz-Neuburg: Jülich und Berg.

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 151

1917 - Hannover : Helwing
1571 1598 1608 1598 1608 1619 1614 1618 151 — Anerkennung des Erbvertrags, Friedrich stützt sich aber auf frühere Zusagen freier Vererbung und Veräußerung. 1539 1. Nov. Joachim tritt zu Spandau zum lutherischen Bekenntnis über; das ganze Land folgt. (Der Bischof von Brandenburg Matthias von Jagow). Joachim beteiligt sich nicht am Schmalkaldischen Kriege. 1569 Joachim erhält von Polen die Mitbelehnung in dem Herzogtum Preußen. Die Erwerbung Preußens wird dadurch vorbereitet. (Der brandenburgische Kanzler Lamprecht Diestelmeier.) Des Kurfürsten Prachtliebe und Verschwendung (Jude Lippold). Nach dem Tode beider Brüder — sie starben wenige Tage nacheinander — vereinigte Joachims Ii. Sohn Johann Georg alle Kurländer. Er ist sparsam und streng. Durch sparsame Verwaltung steigt der Wohlstand. Er gründet das erste Berliner Gymnasium (Graue Kloster). Joachim Friedrich erklärt das Testament seines Vaters, nach dem der Stiefbruder Joachim Friedrichs (Christian) die Neumark erhalten soll, für ungültig und schließt zur Bestätigung des von Albrecht Achilles erlassenen Hausgesetzes mit dem letzten Sprossen der fränkischen Linie, Herzog Georg Friedrich von Ansbach und Bayreuth, den 1598 Geraer Hausvertrag, nach welchem die fränkischen Länder nach dem Tode Georg Friedrichs nicht mit Brandenburg vereinigt werden, sondern an die Stiefbrüder Joachim Friedrichs fallen sollen. Nur das zu den fränkischen Besitzungen gehörende schlesische Fürstentum Jägerndors soll an Brandenburg fallen. Nach dem Tode Georg Friedrichs (1603) tritt der Vertrag in Kraft. Das Fürstentum Jägerndorf erhält der jüngste Sohn des Kurfürsten, Johann Georg (S. 139). Johann Sigismund. 1609—1614 Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit (S. 138). 1613 Johann Sigismund tritt zur reformierten Kirche über. Vertrag zu Xanten: Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein fallen an Brandenburg. Wird 1666 im Hauptveraleich zu Kleve bestätigt. Das Herzogtum Preußen fällt als polnisches Lehen an Brandenburg. 6. Vorgeschichte Preußens. Die heidnischen Preußen sind ein litauischer Stamm und wohnen zwischen Weichsel und Niemen. 996 Der Bischof Adalbert von Prag und 1008 der Mönch Bruno von Querfurt, die das Evangelium predigen, werden erschlagen.

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 160

1917 - Hannover : Helwing
1701 18. Jan. 17. Jan. - 160 — war, und beteiligt sich an den Neichskriegen gegen Ludwig Xiv. (dritter Eroberungskrieg S. 157): die Brandenburger entreißen den Franzosen Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth; am Spanischen Erbfolgekrieg (S. 161): die Brandenburger unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin; am Kriege gegen die Türken: bei Zenta, wo Prinz Eugen von Savoyen die Türken 1697 besiegt. 1700 Krouvertrag mit dem Kaiser: Der Kaiser will Friedrich Xej- als König von Preußen „ehren, würdigen und erkennen, auch befördern, daß dasselbe von anderen Mächten geschehe"; Friedrichs Unterstühungszusage für den Spanischen Erb-folgekrieg. Friedrich Iii. krönt sich zu Königsberg als König Friedrich I. in Preußen. Das Herzogtum Preußen wird in ein Königreich umgewandelt. Stiftung des Schwarzen Adlerordens. (Erster Hausorden der Hohenzollern.) 1702 Nach dem Tode Wilhelms Iii. (I.) von Oranien fallen an Friedrich mit dem Titel eines Prinzen von Oranien folgende Teile der „oranifchen Erbschaft": die Grafschaften Mörs und Lingen (Tecklenburg wird dazu gekauft) und 1707 das Fürstentum Neusch atel und Val eng in. b) Inneres. Nach dem Sturz des ehrlichen Ministers Eberhard von Danckelmann ist der unfähige und habsüchtige Kolb von Wartenberg der Günstling Friedrichs. Das „dreifache Weh": Wartenberg, Wartensleben, Wittgenstein. Übertriebene Prachtliebe Friedrichs, kostspielige Hofhaltung. Bauten in Berlin durch Andreas Schlüter: Schloß, Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte, die Tochter des Herzogs Ernst August von Brauuschweig-Lüneburg, der 1692 Kurfürst von Hannover geworden war. (Charlottenburg, Leibuiz.) 1694 Gründung der Universität Halle. August Hermann Francke, der Gründer des Halleschen Waisenhauses. Gründung der Akademie der Künste (1699) und der Sozietät der Wissenschaften.

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 161

1917 - Hannover : Helwing
— 161 — Zwei europäische Kriege im Anfange des 18. Jahrhunderts. 1701—17141 a) Der Spanische Erbfolgekrieg. Philipp Iii., König in Spanien f 1621. Anna, Gem. Ludwigs Xiii. Philipp Iv. .Ludwig Xiv. Maria Theresia. Karl Ii. Marg. Theresia. Maria Anna, Gem. Ferdinands Iii. Leopold I. Ludwig, Dauphin. Marie Antonie, Joseph I., Karl Vi. Gem. Max Emanuels von Bayern. 1704 H709 Philipp von Anjou. Joseph Ferdinand, f 1699. Veranlassung: Die Kränklichkeit des kinderlosen Karls 11. lässt ein baldiges Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg erwarten. Nach dem Tode des jungen Kurprinzen Joseph Ferdinand van Bayern, der von Karl Ii. zum Erben der spanischen Monarchie bestimmt war, erheben Ansprüche: Ludwig Xiv. für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou; Kaiser Leopold I (1658 —1705) für seinen zweiten Sohn Karl, weil die Seemächte (England und Holland) Spanien weder mit Frankreich noch mit Österreich vereinigt sehen wollen. 1700 Karl Ii. von Spanien _ stirbt. Laut Testament besteigt Philipp von Anjou als Philipp V. den spanischen Thron. Der Krieg zwischen Frankreich und Österreich bricht aus. Frankreichs Bundesgenossen: Max Emanuel von Bayern, dem die spanischen Niederlande versprochen sind, und sein Bruder, der Erzbischof von Köln. Österreichs Bundesgenossen: Die grosse Allianz der Seemächte, Preussen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Kurpfalz. Feldherren: Prinz Eugen von Savoyen, der Herzog von Marlborough, Fürst Leopold von Dessau. Der Krieg wird in Italien, Deutschland und den Niederlanden geführt. Es stirbt Kaiser Leopold, ihm folgt sein ältester Sohn Kaiser Joseph I. (1705—1711). Schlacht hei Hochstedt an der Donan in Bayern: Bayern und Franzosen werden von Eugen und Marlborough geschlagen. (Die Preussen unter Leopold von Dessau.) Bayern wird erobert und bedrückt, die Franzosen weichen über den Bhein zurück. 1706 Sieg bei Turin. Eugen befreit Italien von den Franzosen; Tapferkeit der Preussen unter Leopold in der Schlacht. 1706 Marlborough siegt bei Ramillies (unweit Löwen) über die Franzosen und den Kurfürsten von Bayern. 1708 Schlacht bei Ouden arde (Stadt oberhalb von Gent): Marlborough, unterstützt von Eugen, schlägt die Franzosen unter Vendöme. Schlacht bei Malplaquet (Dorf im nördl. Frankreich, östlich von Valen-ciennes): Marlborough und Eugen siegen in blutigstem Kampf über die Franzosen unter Villars. »Ketnze, Geschichte. 11

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 78

1917 - Hannover : Helwing
— 78 — in der Herrschaft gesichert, die beiden jüngeren Söhne Pippin und Ludwig erhalten mit dem Königstitel die Verwaltung von Aquitanien und Bayern. 820 Neue Teilung zu Gunsten Karls des Kahlen, des Sohnes zweiter Ehe mit Judith, der Tochter des bayrischen Grafen Welf. Empörung der älteren Brüder. 833 Der Kaiser Ludwig, auf dem Lügenfelde bei Kolmar von seinem Heere verlassen, wird abgesetzt und von Lothar zur öffentlichen Kirchenbnße in Soissons gezwungen. Seine Söhne Ludwig und Pippin befreien ihn ans der Gewalt Lothars und führen ihn auf den Thron zurück. Nach Pippins Tode (838) wird Lndwig (der Sohn) bei einer neuen Teilung zu Gunsten Lothars und Karls übergangen und empört sich. 840 Kaiser Ludwig stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim. 2. Bruderkrieg der drei Söhne Ludwigs. 840—843. 841 Ludwig und Karl haben sich verbündet und siegen über Lothar, der die Oberhoheit beansprucht, bei Fontanstnm (Fontenailles bei Anxerre in der Champagne). Lothar erregt im Sachsenlande einen Aufstand der Gemeinfreien zur Abschüttelnng des Frankenjochs lind zur Wiederherstellung der verlorenen Rechte. Die Empörer, Stellinga, d. i. Wiederhersteller, werden 842 von Ludwig unterdrückt. 842 Der Schwur zu Straßburg (älteste Eidesformel in der deutschen und französischen Sprache) befestigt die Einigkeit zwischen Ludwig und Karl. 843 Vertrag zu Verdun. Teilung des Reiches: 1. Lothar erhält die Kaiserwürde ohne Oberhoheit über seine Brüder, Italien mit der Hauptstadt Rom, Mittelfrauken (vou Schelde, Maas, Saöue, Rhone im Westen, vom Rhein und Alpen im Osten begrenzt) mit der Hauptstadt Aachen. 2. Ludwig der Deutsche: Ostfranken (das Gebiet rechts-vom Rhein außer Friesland), dazu die linksrheinischen Gaue Mainz, Worms und Speier mit deutscher Bevölkerung. 3. Karl der Kahle: Wests ranken (links von der Schelde, Maas, Saone, der Rhone) mit romanischer Bevölkerung. 3. Die Karolingischen Reiche nach der Teilung. 843—919 (987). Die Reichsgewalt ist ohnmächtig 1. gegen die mächtigen Vasallen; 2. gegen das Papsttum, das durch die (meist unechten) sogenannten psendo-isidorischen Dekretalien — Unabhängigkeit des Papftes-und Klerus vom Staate, der Papst hat allein das Recht, Konzilien zrr berufen und ihre Beschlüsse zu bestätigen — gestärkt wird;
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