schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln,
in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit;
die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen
kleiden sich mit zahllosen Blumen.
Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im
Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer
Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag
vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine
Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle,
die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som-
mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so
wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine
Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu-
wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf
dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein
Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann
eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit-
geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und
verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und
Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach-
laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage;
in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags-
Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie
den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach-
lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese
beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?)
3, Bewohner und Städte des Harzes.
Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor-
wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher
Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch
die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder
Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin:
„Es grüne die Tanne, es wachse das Erz,
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!"
Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet;
denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten
Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen
Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die
großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz-
lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und
sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und
Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt
die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der
überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen
wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte.
Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
bald über den Fluß hinüber, bald weicht sie erheblich davon zurück, bis
sie bei Stolzenau den Fluß endgiltig verläßt und fast im rechten Winkel
nach Westen umbiegt. In dieser Richtung zieht sie sich bis über die
Ems hin. Sie berührt dabei als Nachbarländer die Provinz Westfalen,
das Herzogtum Brauuschweig, die Fürstentümer Waldeck, ^ Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold und am Deister nochmals ein Stück der Provinz
Hessen. Endlich wendet sich diese Grenzlinie jenseit der Ems schars
nordwärts und stößt dann bis zur Seeküste hin an das Königreich
Holland.
Das so umgrenzte Gebiet der Provinz wird durch einen schmalen
Streisen brauuschweigischen Landes in einen kleinen südlichen Teil
(Südhannover) und einen größeren nördlichen (Nordhannover)
geschieden; letzteren scheidet das Großherzogtum Oldenburg wieder in
einen östlichen und einen westlichen Flügel, die nur durch eine schmale
Landbrücke zusammenhängen (Ost- und Westhannover). Von der
Hauptfläche des Landes sind abgetrennt: die kleine Grasschaft Hohn-
stein im Südharz, die Orte Polle und Bodenwerder an der Weser
und Wilhelmshaven am Jadebusen. Dagegen umklammert Hau-
nover: das Großherzogtum Oldenburg, das Gebiet der Freien
Stadt Bremen, kleine Gebiete des Herzogtums Braunschweig
und fast das ganze Fürstentum Schaumbnrg-Lippe.
Entstehung der ^berslächenformen. Bei Betrachtung unserer
Provinz erkannten wir den reichen Wechsel der Landschaften. Wir sahen
kreuz und quer gehende steile Bergzüge mit grünenden Wäldern und
breite Talmulden mit wogenden Saatfeldern, dürre Heiden, unwirtliche
Moore und reiche Marschen. Wie ist dieses bunte Oberflächenbild
entstanden?
Unsere Erde war einst ein mächtiger Glutball, wie heute noch die Sonne und
zahlreiche andere Sterne. Der Glutball kühlte sich allmählich in taufenden von
Jahren so weit ab, daß sich eine seste Rinde um den Kern bildete, der noch heute
glüht (Vulkane). Aber dieser festen Erdrinde ging es wie der Schale eines ge-
bratenen Apfels. Solche Apfelschale ist glatt gespannt, so lange der Apfel heiß ist;
sobald er erkaltet, runzelt sie sich. Auch auf der sich abkllhleudeu Erdrinde trateu
Runzeln hervor; das sind die Gebirge. Nur sind diese bei der riesig großen Erd-
krnste im Verhältnis nicht so groß wie die Runzeln beim Apfel. Als die Erdrinde
weiter erkaltete, da fiel aus der Lufthülle der Wasserdampf in ungeheuren Regen-
strömen uieder und bildete auf der Erde einen heißen Urozean. Viel Gestein wurde
abgewaschen, aufgelöst und fortgeschwemmt und in Schichten im Urmeere abgelagert,
so wie noch heute bei Überschwemmungen das Flnßwasfer Schlamm absetzt. Aber
diese Schichtenbilduug ging nicht ruhig vor sich. Durch den gewaltigen Druck des
glühenden Erdinneru barst die Erdrinde hier oder hob sich dort. Flüssige Massen
drangen empor und erkalteten, oder es brachen mächtige Erdschollen in die Tiefe.
Und so sind nach furchtbaren Erschütterungen in tausenden von Jahren bis zum
heutigen Tage hoch und tief, Gebirge und Täler, Festländer und Weltmeere entstanden.
Man unterscheidet nun in dieser Geschichte der Erdbildung vier große Zeit-
abschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit.
Aus der Urzeit und dem Altertums ist iu unserer Provinz nur der Harz zu nennen.
Meyer, Heimatkunde. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Meyer
Extrahierte Ortsnamen: Lippe-Detmold Hessen Holland Oldenburg Wilhelmshaven Oldenburg Bremen
erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai-
nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und
dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große
Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt
fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein
scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder
Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind
ohne Frost und Schnee.
Brockenhöhe.
Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen
Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken-
kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im
Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im
Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent-
wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene
Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken-
myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man
ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt
ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen
überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine
Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das
zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland,
auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An
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— 50 —
Aus dem Mittelalter stammt fast die ganze Landfläche des Hannoverschen Berglandes
(Buntsandstein, Muschelkalk, jüngerer Kalk und Kreide) und auch der Untergrund
des Flachlandes. Das jetzige Aussehen aber erhielt fast die gesamte Oberfläche
unserer Provinz erst in der erdgeschichtlichen Neuzeit, und zwar in der Eiszeit
durch die überdeckuug mit einer mächtigen Eisschicht.
Es trat plötzlich für das ganze nördliche Europa, in welchem es bis dahin
so warm gewesen war, daß immergrüne Bäume und Palmen hier in Wäldern
wuchsen, eine Kälte ein, die alle diese Pflanzen absterben ließ. Dann schoben sich
allmählich von Skandinavien her riesige Eismasseu (Gletscher) nach Süden, die
bis 1000 m dick waren. Sie füllten die Mulden der Nord- und Ostsee und
wurden weiter gedrückt bis an die mitteldeutschen Gebirge. In der Provinz
Hannover drängte sich diese Eisdecke nach Süden bis zum Solling und Harze
(Osterode) hin. Die Eismassen rissen durch den ungeheuren Druck, mit welchem
sie sich langsam vorwärts schoben, große Felsen und Steine mit sich fort und
zerrieben sie zu Saud, Mergel und Ton, schütteten Vertiefungen zu und schoben
ganze Hügel fort. Die härteren Feuersteine und Granitblöcke ans Norwegen finden
wir noch überall in uuserm Flachlande; ans solchen Steinen (Findlingen) haben
unsere Altvordern: die mächtigen Hüueugräber errichtet.
Mit dem unter dem Eise weitergestoßenen Lehm-, Ton-, Sand- und Stein
massen ist uuser gesamtes hannoversches Flachland überzogen, so daß die ver-
schiedenen Erden und Gesteine darin durcheinander liegen wie in einer verschütteten
Grube. Als das Klima nach Jahrhunderten wieder wärmer wurde, schmolz das
Eis allmählich, und das Land wurde frei. Nach langem Zeiträume, man schätzt
20—30 000 Jahre, kam eine nene Vereisung von Norden her; aber das Eis
drang nur bis au den Fuß uuseres Berglandes. Nun stauten sich im Berglande
die Gewässer zu tiefen Seen und füllten die Talspalten mit Schlamm oder Kies.
Und als das Eis allmählich ini Abschmelzen nach Norden zurückwich, da rissen
die bis dahin ausgestauten Gewässer die vielen tiefen Talfurchen in unser Bergland,
die wir heute dort finden. Endlich verschwanden Eis und Wasser dieser zweiten
Eiszeit völlig auch aus dem Flachlande, und jetzt lagen weite Schuttlandschaften da,
auf denen der Wind den Boden auflockerte und den leichten Saud zu hohen Dünen
aufschüttete. Dann überzogen sich die Flächen mit Gras, und Bäume begannen in
dichten Gruppen an den Gewässern oder den Bergabhängen zu wachsen. Bald
kamen auch von Süden her Hirsch, Auerochs und Elch und weideten in den freien
Steppen; in den Dickichten lauerten bald auch Bär und Wolf auf Beute. Endlich
kam auch der Meufch wieder, der schon vor den Eiszeiten, wie man festgestellt hat,
hier in dem Lande gewohnt hatte. Das so in den Eiszeiten entstandene
Oberflächenbild unseres Landes hat sich aber bis zum heutigeu Tage weiter ver-
ändert. Noch immer verwittern die Steine; die Flüsse und Bäche führen stets
weiter große Mengen von Sand, Steinen und Schlamm mit sich, und der Wind
trägt weiter Staubteilchen in ferne Weiten. An dem Meere und in den Mooren
sehen wir vor unfern Angen noch heute neues Land entstehen. (Inwiefern?)
Gewässer. Die Neigung des Bodens unserer Provinz ist nach
Nordwesten gerichtet. Dieser Neigung folgen die Flüsse. Die Weser
(S. 21—25, 29—32) ist der Hauptstrom unseres Landes; sein Fluß-
gebiet nimmt sast 2/3 alles Bodens der Provinz ein. Die Lauflänge
des Flusses von Münden bis zur Nordsee beträgt 435 km. Ihre
Nebenflüsse sind:
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinavien Ostsee Solling Osterode Norwegen Nordsee
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vierte Abteilung.
'Ahystk und Khemre.
A. phystk.
I. Feste Körper.
§ 1. Fest, tropfbar-flüssig, lustsörmig. — Aggre-
gatzustand. 1. Vergleich und unterscheide: a) Eis, Wasser,
Dampf; b) Holz, Milch, Kohlensäure (Luftblasen aus Bier und
Selters)! e) Eisen, Öl, Leuchtgas! — 2. Erklärung. Alle
irdischen Körper sind entweder fest, oder tropfbarflüssig,
oder luftförmig, a) Feste Körper haben eine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile lassen sich nicht leicht verschieben oder trennen.
b) Tropfbarflüssige Körper haben keine bestimmte Gestalt;
ihre Teile lassen sich leicht verschieben oder trennen; sie bilden
Tropfen; im Zustande der Ruhe ist ihre Oberfläche wagerecht.
c) Luftförmige Körper haben gleichfalls keine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile haben das Bestreben, sich auszudehnen, und
füllen einen luftdicht verschlossenen Raum gleichmäßig aus. —
Feste Körper haben bestimmte Gestalt und bestimmtes Volumen;
tropfbarflüssige haben ein bestimmtes Volumen, aber keine
bestimmte Gestalt; luftförmige haben weder bestimmte Gestalt,
noch bestimmtes Volumen. — Die Art und Weise, wie die
kleinsten Teile eines Körpers mit einander verbunden sind, nennt
man den Aggregatzustand. Die kleinsten Teile (Aggregate, Mole-
küle) der Körper werden durch eine Kraft zusanunengehalten, welche
Kohäsion heißt. Sie ist am größten in den festen, am kleinsten
in den luftförmigen Körpern. Bei den letzteren überwiegt die
Abstoßungs- oder Expansivkraft. — Feste Körper können hart,
weich, spröde, biegsam, zähe, dehnbar, elastisch, — flüssige können
leicht- oder schwerflüssig sein.
1. Such feste Körper, die elastisch, spröde, weich, hart, zähe sind! —
2. Wie probiert man die Härte zweier Körper an einander? — 3. Wie
benutzt man die Elasticität der Körper? — 4. Nenne flüssige Körper,
die leichtflüssig, schwerflüssig sind! — 5. Warum bildet das Wasser-
Tropfen? — 6. Gieb den Unterschied zwischen festen, tropfbarflüssigen und
luftförmigen Körpern an! — 7. Was ist Kohäsion? Expansivkraft? Aggre-
gatzustand? — 8. Nenne Körper, welche in allen drei Aggregatzuständen
vorkommen?
18*
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
276
§ 2. Gewicht, Schwere, Anziehung. 1. Beachte:
einen Stein, auf die Hand gelegt, das Bleigewicht an der Wand-
uhr, den Wagen auf der Straße, eine Walze auf gepflügtem
Lande; — eine in die Höhe geworfene Kugel, Schnee, Hagel,
Regen re. — 2. a) Die Körper sind schwer. Sie drücken auf
ihre Unterlage. Der Druck heißt Gewicht. Wenn sie nicht
unterstützt werden, fallen sie zur Erde. Unterscheide: senkrecht,
lotrecht, scheitelrecht, vertikal; — magere chi, w asseri-
re ch t, horizontal! Merke diese Richtungen an der Setzwage
der Maurer! tz) Gesetz der Schwere: die Erde zieht alle
irdischen Körper an. Daher haben sie das Bestreben,
sich der Erde (dem Mittelpunkte der Erde — warum?) zu
nähern.
Im luftleeren Raume fallen alle Körper gleich schnell. Es giebt eine
allgemeine Massenanziehung oder Gravitation. Newtons Gravi-
tationsgesetz lautet: Die Anziehung zweier Körper steht im
geraden Verhältnis zu ihren Massen und im umgekehrten
Verhältnis zu dem Quadrate ihrer Entfernung.
l. Warum sind die Schnüre an der Wanduhr straff? — 2. Welche
Richtung haben sie? — 3. Beschreib ein Lot, eine Setzwage! Wozu dienen
sie? — 4. Wie unterscheiden sich Gewicht und Schwere? — 5. Zeig
in einem Zimmer senkrechte und wagerechte Linien! — 6. Warum fällt
eine Bleikugel schneller, als eine Feder? — 7. Warum übt jeder Körper
einen Druck auf seine Unterlage aus? — 8. Was ist schwerer, ein Pfund
Eisen oder ein Pfund Wolle? — 9. Wie lautet das Gesetz der Schwere?
— 10. Wie lautet das allgemeine Gravitationsgesetz?
§ 3. Gleichgewicht, Übergewicht, Stehen, Fallen.
1. Ein Würfel, ein Lineal, eine Stange rc. lassen sich in einem
Punkte so unterstützen, daß sie nicht fallen, sondern im Gleich-
gewicht bleiben. (Wo liegt dieser Punkt?) Eine auf den Kopf
gestellte Flasche, ein hochbeladener Wagen, Omnibus rc. fallen
leicht. — 2. Derjenige Punkt eines Körpers, um den alle Teile
sich das Gleichgewicht halten, heißt der Schwerpunkt. So lange
dieser unterstützt ist, fällt der Körper nicht. Gewöhnlich ist ein
stehender Körper in mindestens drei Punkten unterstützt, die nicht
in einer geraden Linie liegen. Verbindet man die Unterstützungs-
punkte durch gerade Linien, so erhält man die Unterstützungs-
släche. — Ein Körper steht um so fester, a) je größer die
Unterstützungsfläche ist, d) je tiefer der Schwerpunkt
liegt, e) je schwerer er ist. Man unterscheidet sicheres oder
stabiles, unsicheres oder labiles, gleichgültiges oder
indifferentes Gleichgewicht.
1. Wo liegt der Schwerpunkt eines dünnen Brettes von Quadrat-
form, eines Würfels, eines Lineals? — 2. Welches ist die Uuterstützuugs-
fläche eines Tisches, eines Stuhles, eines Wagens, des Menschen? —
3. Warum neigen wir beim Bergausgehen unsern Körper vorwärts, bergab-
gehend aber rückwärts? — 4. Wohin neigt sich, wer in der rechten Hand,
vor sich, auf dem Rücken eine Last trägt? — 5. Warum stehen wir auf
einem Bein weniger fest, als auf beiden? — 6. Weshalb nehmen Schisie
Ballast ein? — 7. Wohin muß der Schiffer, der Fuhrmann die schwere.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
283
(unbenannte) Zahl, welche angiebt, wie viel mal schwerer ein
Körper ist, als eine gleich große Menge Wasser heißt das speci-
fische Gewicht. — Das gewöhnliche Gewicht heißt das absolute
Gewicht. Man findet das specifische Gewicht eines Körpers, wenn
man sein absolutes Gewicht durch den Gewichtsverlust im Wasser
(§ 11) dividiert.
1. Merke das specifische Gewicht einiger Körper: Platin 22, Gold 19,
Quecksilber 13,5, Blei 11,5, Silber 10,5, Eisen 7,5, Zinn 7, Zink 7, Glas
3,5—2,4, Eis 0,88, Eichenholz 1,17, Ahorn 0,9, Buchen 0,8, Tannen 0,7,
Erlen 0,6, Linden 0,5, Pappeln 0,4, Kork 0,24. Milch 1,03, Leinöl 0,95,
Petroleum 0,84, Weingeist 0,79, Wachs 0,97. — 2. Leg ein Ei erst in
Wassers dann in Salzwasser! Was bemerkst du? Erkläre die Erscheinung!
— 3. Wenn man Quecksilber, Öl und Wasser zusammen in ein Glas gießt,
so sondern sich die Flüssigkeiten bald — wie? warum? — 4. Warum
schwimmt Eis auf dem Wasser? — 5. Weshalb sinken Schiffe im Fluß-
wasser tiefer, als im Meerwasser? — 6. Warum steigen Luftblasen, die
sich ans dem Boden einer Flüssigkeit gebildet „haben, rasch in die Höhe? —
7. Warum wiegt ein Körper im Wasser, in Öl, Spiritus 2c. weniger, als
außerhalb desselben? — 8. Warum ist Weingeist um so besser, je tiefer
ein Körper (die Branntweinswage, — das Aräometer) hineinsinkt? —
9. Warum ist cs mit der Milch umgekehrt? — 10. Wie erfährt man, ob
ein Goldstück mit Silber, Kupfer, Blei rc. versetzt ist? (Archimedes.)
§ 13. Adhäsion und Kapillarität. 1. Lege zwei
glatte Glasplatten, Eisstücke rc. auf einander und versuche, sie
zu trennen. Was bemerkst du? Beachte, was geschieht, wenn
man Wasser auf einen reinen Bogen Papier, auf die Hand rc.
gießt. Was aber, wenn das Wasser auf fettiges Papier, auf
dichten Staub re. fällt! — Stellt man in ein Gefäß mit Wasser
sehr enge Röhren (Haarröhren), so steigt dasselbe in den letztern
viel höher, als es im Gefäße' steht. — 2. Flüssige und feste
Körper, die einander berühren, werden durch eine Kraft an ein-
ander festgehalten. Man nennt diese Kraft Adhäsion. (Was
ist Kohäsion?) Es hasten sowohl feste und feste, als feste und
flüssige Körper aneinander. — Die Adhäsion zwischen einer
Flüssigkeit in sehr engen Röhren und den Wänden der Röhren,
vermöge welcher die Flüssigkeit hoch emporsteigt, heißt Haar-
röhr ch e n a n z i e h u n g (K apill arität).
1. Erkläre das Schreiben mit Kreide, mit der Bleifeder, mit Tinte,
das Naßwerdcn, Malen, Leimen, das Zusammenschmieden (Schweißen)
zweier Eisenstücke! — 2. Warum setzt sich Ruß im Schornstein, Staub an
den Wänden und unter der Zimmerdecke fest? — 3. Weshalb kann man
mit gewöhnlicher Tinte nicht auf fettigem Papier schreiben? — 4. Weshalb
ist es zweckmäßig, Holz mit Ölfarbe zu bestreichen? — 5. Wie kommt es,
daß eine Flüssigkeit, die man ausgießen will, an der Außenwand des
Gefäßes herunterfließt? Wozu sindtöpfe mit einem Ausguß versehen? —
6. Erkläre das Hinaufsteigen des Öls im Lampendocht, des Wassers in
Löschpapier, in Zucker, feuchten Mauern, Sandhaufen, Blumentöpfen? —
7. Wie kann man mittels hölzerner Keile Felsen sprengen? — 8. Erkläre
das Hinaufsteigen der Säfte in den Pflanzen! — 9. Was ist Adhäsion,
Kohäsion, Reibung, Beharrung, specifisches Gewicht, absolutes Gewicht?
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
285
lang, überall gleich weit und an dem oberen Ende luftdicht ver-
schlossen; das untere Ende ist wieder aufwärts gebogen und er-
weitert sich bei einem gewöhnlichen Barometer sogleich in ein
birnen- oder flaschenförmiges, oben offenes Gefäß. Das Gefäß
und der größte Teil der Röhre wird von dem Quecksilber
angefüllt; über demselben befindet sich ein luftleerer Raum (die
Torricelliffche Leere). Die Skala ist eine Einteilung in ern (oder
Zolle). Der Nullpunkt soll mit der Oberfläche des Quecksilbers
in dem Gefäße in gleicher Höhe stehen; gewöhnlich aber ist nur
der obere Teil der Skala — von 63—80 cm (26—30 Zoll) —
vorhanden. — Das Barometer dient als Luftdruckmesser, als
Höhenmesser und als Wetterglas.
Das An e r o i d - Barometer besteht aus einer luftleer gemachten Metall-
büchse, bereu Deckel wellig gebogen und sehr dünn und elastisch ist. Bei
zunehmendem Luftdruck biegt sich der Deckel ein-, bei abnehmendem aber
auswärts. Diese Bewegungen werden auf einen Zeiger übertragen.
b) Die Wasserpumpe (Säugpumpe) hat oben ein mit
einem Ausflußrohr versehenes Pumpen rohr (Stiefel), an dessen
unterem Ende ein engeres Rohr, das Saugrohr, angebracht
ist, das ins Wasser hinabreicht. In dem Pumpenrohr läßt sich
durch einen ungleicharmigen Hebel der an einer Stange befestigte
Kolben auf- und abbewegen; er ist durchbohrt und mit einem
nach oben sich öffnenden Ventil versehen. Ein Bodenventil, das
sich ebenfalls nach oben öffnet, findet sich da, wo das Pumpenrohr
mit dem Saugrohr verbunden ist. — Zieht man den dicht über
dem Bodenventil befindlichen Kolben in die Höhe, so entsteht in
dem Pumpenrohr und — da auch das Bodenventil sich öffnet —
in dem Saugrohr ein luftverdünnter Raum. Beim Niederdrücken
des Kolbens schließt sich das Bodenventil, während das Kolben-
ventil sich öffnet. Wird der Kolben wiederholt in die Höhe ge-
zogen, so steigt endlich das Wasser durch das Bodenventil, dann
über das Kolbenventil und wird bis zum Ausflußrohr gehoben,
durch welches es abfließt. — Die Druckpumpe hat einen
Kolben ohne Ventil; dagegen ist über dem Bodenventil ein Rohr
— das Steigrohr angebracht, das auswärts gebogen und mit
einem nach außen sich öffnenden Ventil versehen ist. Mittels der
Druckpumpe kann man das Wasser zu beliebiger Höhe empor
treiben. — c) Die Feuerspritze besteht aus einem großen
metallenen Heronsball, hier Windkessel genannt, in welchen
zwei Druckpumpen, die in einem mit Wasser gefüllten Kasten
stehen, abwechselnd Wasser hineintreiben. Die in dem Windkessel
vorhandene Luft wird dadurch auf einen viel kleineren Raunl
zusammengedrückt, ihre Spannkraft mithin vermehrt. Das Wasser
wird daher durch die Röhre des Windkessels und den angeschraubten
Schlauch in einem starken Strahl hinausgetrieben.
1. Auf welchem Gesetze beruht das Barometer? — 2. Wie hoch muß
bei gewöhnlichem Luftdruck das Quecksilber in der Röhre stehen? — 3. Be-
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
287
Hörenden entfernt sein. (Das Ohr braucht zur Auffassung eines
Schalles V9 Sekunde; daher muß ein Schall, um als Echo ver-
nommen zu werden, 340/9 — etwa 38 m, also hin und zurück,
je 19 m zurücklegen). Es giebt mehrsilbige Echos und mehrfache
Echos. — Auf Zurückwerfung und Verstärkung des Schalles
beruhen das Schall-, Sprach- und Hörrohr.
1. Weshalb spricht ein Redner in einem mäßig großen Zinnner
leichter, als im Freien? — 2. Wie kommt es, daß man in manchen Kirchen
den Prediger des zurückgeworfenen Schalles wegen nur undeutlich ver-
steht? — 3. Wie weit muß eine zurückwerfende Wand entfernt sein, wenn
sie ein zwei-, drei-, viersilbiges Echo geben soll? — 4. Wenn der erste
Schall (die erste Silbe) eines mehrsilbigen Echos nach drei Sekunden ans
Ohr gelangt, wie weit ist dann die reflektierende Fläche entfernt?
V. Die Wärme.
§ 19. Erregung der Wärme durch Reibung,
Druck, Schlag, Stoß rc. — gehemmte Bewegung. —
1. Beachte das Reiben der Hände, das Streichen einer Messer-
klinge, einer Nadel, einer Münze rc. auf hartem Holze, den
Schlag eines Hammers auf eine Bleikugel, das Wasser nach an-
haltendem Schütteln! — 2. Gesetz: durch Reibung, Stoß,
Druck, Schlag — allgemein: durch gehemmte Bewegung
(inechanische Arbeit § 9) wird Wärme erregt. — Bewegung ver-
wandelt sich in Wärme, wenn sie als Bewegung verschwindet.
Umgekehrt verwandelt sich Wärme in Bewegung. Weise beides
an einem Eisenbahnzuge nach!
l. Warum erhitzen sich Sägen, Bohrer, Feilen, Mühlsteine rc. beim
Gebrauch? — 2. Erkläre das Feueranschlagen mittelst Stahl und Stein! —
3. Warum verbrennt man die Hände, wenn man sie rasch an einem Seil
heruntergleiten läßt? — 4. Weshalb müssen die Wagenachsen, die Zapfen
an Maschinenrädern geschmiert werden? — 5. Erkläre folgende Erscheinungen:
a) Meerwasser ist nach einem Sturme wärmer als vorher; b) das Wasser ist
unterhalb des Rheinfalls wärmer, als oberhalb; o) Butter und Buttermilch
sind wärmer, als der Rahm und die Milch, aus denen man beide gewinnt.
§ 20. Erregung der Wärme durch chemische
Vorgänge. — l.a) Beim Kalklöschen verbinden sich Wasser
und gebrannter Kalk so innig, daß sie nicht mehr von einander
zu trennen sind. Das Kalklöschen ist ein chetnifcher Vorgang
(Proceß). Dadurch wird Wärme erregt, d) Gießt man
Schwefelsäure in kaltes Wasser, so werden beide Körper ebenfalls
chemisch verbunden, und es entsteht Wärme. (Milch und Wasser
zusammengegossen, bilden keine chemische Verbindung, sondern ein
mechanisches Gemenge). — 2. Gesetz: durch chemische Pro-
zesse wird Wärme erregt. — Die bedeutendste irdische
Wärmequelle ist die Verbrennung: Holz, Kohle rc. verbinden
sich mit dem Sauerstoff der Luft (siehe Chemie). Auch das
Atmen ist ein Verbrennungsprozeß. Der Sauerstoff der Luft
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für das Klima, für das
Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Verkehr rc. von der
größten Wichtigkeit.
1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß
das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert ? — 3. Warum hebt sich
das sog. Grundeis von selbst empor? — 4. Wann hat das Wasser seine
größte Dichtigkeit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn
das Wasser in ihnen gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden
locker? Und inwiefern ist das wichtig?
§ 25. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be-
obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn
des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem
spiralförmigen Streifen (Schlange), faß das innere Ende und
halt den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens! — Bring
ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer-
decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter,
weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme
bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen, Golf-
strom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der
Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher
Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Ägua-
to rialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren
Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche
Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der
veränderlichen Winde lautet: Auf der n. Halbkugel dreht sich der
Wind von S. nach W., N., O., S.
I. Beschreib die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird
die Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein
doppelter Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In
jedem geheizten Zimmer findet eine Luftbcwegung statt. Beschreib dieselbe!
— 4. Was weißt du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der
Nähe eines starken Feuers! -— 6. Worin besteht der Nutzen der Lampen-
cylinder? — der hohen Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der
Winde an! — 8. Worin besteht der Nutzen, der Schaden des Windes? —
9. Erkläre die Entstehung der Land- und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft
über Polarströmnng, Äquatorialströmung, Kalmen oder Windstillen, oberen
und unteren Passat! — 11. Weshalb weht der Äquatorialstrom auf der
nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der Polarstrom von N.-O.
nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in den gemäßigten
Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen?
§ 26. Das Schmelzen fester Körper durch die
Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausgesetzt,
werden flüssig; sic schmelzen. Beachte die Temperatur, bei welcher
jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelzpunkt! —
Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit Schnee oder Eis
von 00 Wärme, den zweiten mit Wasser von oo Wärme. Er-
hitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis (Schnee) geschmolzen
ist, und vergleiche die Temperatur beider Flüssigkeiten! —
2. a) Gesetz: Die Wärme verwandelt feste Körper in
tropfbar-flüssige. — d) Bei starker Erwärmung eines festen
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