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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 49

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 49 — Bei Hanau verknüpfen sich sieben Eisenbahnlinien. Zu den schon an- geführten Bahnen lernen wir noch hinzu die Eisenbahn Frankfurt-Hanau auf der rechten Mainseite. Sie verzweigt sich bei Hanau in die Linie Hanan Aschaffenbnrg und die Odenwaldbahn. Außerdem münden in Hanau die beiden Kleinbahnen ^Hanau-Langenselbold und *Hanatt-Httttcngesäß ein. Den Kreis Schmalkalden berührt die Werrabahn. Abzweigungen derselben sind die Strecken ^Barchfeld-Biebenstein, ^Wernshausen-Herges, Wernshausen - Zella über Schmalkalden und Steinbach-Halleuberg und Schmalkalden-Kleiuschmalkalden-Brotterode. Den nördlichsten Teil des Kreises Rinteln durchschneidet die bedeutende Hannover-Mindener Bahn. Eine Abzweigung derselben bildet die Bahn von Haste über Nenndorf. Durch das Wesertal über Rinteln zieht die Eisenbahn Hameln-Löhne. Diese ist durch die Kleinbahn ^Rinteln-Obernkirchen-Stadthagen mit der Hannover-Mindener Bahn verbunden. Im Bau sind die Bahnen: Stockheim-Bilbel, Gerstnngen-Hünfcld, Hersseld-Treysa, Frankenberg-Winterberg und Nenndorf-Münder. 10. Lage des Regierungsbezirks. Der Regierungsbezirk Kassel gehört zum mittleren Deutschland. Seine Hauptmasse liegt zu beiden Seiten der Fulda und erstreckt sich vom Main bis zur Werra und oberen Weser. Der Kreis Schmalkalden ist gleichfalls in Mitteldeutschland, an der Werra gelegen, während der Kreis Rinteln in Norddeutschlaud au der mittleren Weser seine Lage hat. 11. Grenzen^). Nachbarländer mit den wichtigsten Nachbarorten. Im Norden grenzt unser Regieruugsbezirk an die preußischen Pro- vinzen Westfalen und Hannover. In Westfalen merken wir uus die Stadt Warburg a. d. Diemel als Eisenbahnknotenpunkt, in Hannover Göttingen a. d. Leine mit 30000 Einwohnern und einer Universität, seruer Münden in schöner Lage an der Vereinigung vou Werra und Fulda. Im Osten stößt unser Bezirk an die preußische Provinz Sachsen und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Zur Provinz Sachsen gehört Heiligen- stadt, im Eichsfeld und an der Leine gelegen, sowie Treffurt, Stadt a. d. Werra. Sachsen-Weimar zählt zu den thüringischen Staaten. In diesem Lande liegt Eisenach am Thüringerwalde und am Fuße der Wartburg. Die Wartburg war ehemals Residenz der Landgrafen von Thüringen und ist durch Geschichte und Sage berühmt. Hier lebte die hl. Elisabeth. Auch übersetzte hier Luther die Bibel ins Deutsche. Eisenach hat eine herrliche Umgebung. Die Stadt zählt 3l000 Einwohner. Andere weimarische Städte sind Kreuzburg und Vacha, beide an der Werra. Südlich von Kurhessen liegen das Königreich Bayern und das Groß- Herzogtum Hessen oder Hessen-Darmstadt, Der an Kurhesseu grenzende Teil vou Bayern heißt Unterfranken. In demselben liegen Bad Brückenau a. d. Sinn, Gemünden am Main und an der Mündung der Fränkischen i) Seite 58 sind die Grenzen kurz angegeben. W oll web er, Regierungsbezirk Kassel. H

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 50

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 50 — Saale und der Sinn, serner Aschaffenburg am Main. Im Großherzog- tum Hessen erwähnen wir die wichtige Fabrikstadt Offenbach a. M. mit 50000 Einwohnern. Westlich vom Regierungsbezirk Kassel finden wir folgende Nachbar- gebiete: den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden, die hesseu-darm- städtische Provinz Oberhessen, den preußischen Kreis Wetzlar und das Fürstentum Waldeck. Der Regierungsbezirk Wiesbaden berührt an zwei Stellen uusern Bezirk. Ganz im Süden liegt hier die große Stadt Frankfurt a. M. Sie zählt über 300000 Einwohner. Frankfurt war ehemals Wahl- und Krönungsstadt der deutschen Kaiser und bis 1866 freie Stadt. Dasselbe ist die Vaterstadt Göthes, des größten deutsche» Dichters. 1871 wurde hier der Friede zwischen Deutschland und Frankreich ge- schlössen. Frankfurt ist eine reiche Stadt. Handel und Verkehr sind sehr bedeutend. Die Stadt ist ein Hauptknotenpnnkt im deutscheu Eisenbahnnetz. Elf Eisenbahnen münden hier. Großartig ist der Hanptbahnhos; er ist einer der größten der Welt. Große öffentliche Gärten mit reichen Tier- und Pflanzensammlnngen sind der Zoologische Garten und der Palmengarten. Die beiden Stadtbezirke Bockenheim und Seckbach waren ehemals kurhessisch. Das Hessendenkmal in Frankfurt a. M. vor dem Friedberger Thore erinnert an die Tapferkeit kurhessischer Krieger. Unterstützt von preußischen Truppen hatten die Hessen im Jahre 1792 mit unwiderstehlicher Tapfer- keit die von den Franzosen eroberte Stadt Frankfurt wieder erstürmt. Friedrich Wilhelm Ii., König von Preußen, war Zeuge ihres Heldenmutes gewesen und hat den todesmutigen Hessen, die hier im Kampfe für das Vaterland siegend fielen, dies schöne Denkmal setzen lassen. Am Taunusgebirge ist die berühmte Kurstadt Homburg v. d. Höhe gelegen. Sie war bis 1866 Hauptstadt der Landgrafschaft Hessen-Homburg. Im Norden des Regierungsbezirks Wiesbaden nennen wir die Nachbarstadt Biedenkopf a. d. Lahn. In Oberhessen, das an drei Seiten von unserem Bezirke umgeben ist, merken wir uns an den Oberhessischen Bahnen die Städte Büdingen, Lauterbach und Alsfeld. Hauptstadt von Oberhessen ist die Universitätsstadt Gießen a. d. Lahn mit 25 000 Einwohnern. In der fruchtbaren Wetteran zwischen Gießen und Hanau und au der Main- Weserbahn liegen die frühere freie Reichsstadt Friedberg und das sehr besuchte Bad Nauheim. Letzteres war bis 1866 kurhessisch. Im Kreise Wetzlar, der zur Rheinprovinz gehört, erwähnen wir die ehemalige freie Reichsstadt Wetzlar a. d. Lahn mit einem alten Dome. Wetzlar besaß im alten deutschen Reiche das oberste Gericht, das Reichskammergericht. Im Fürstentum Waldeck ist Arolsen Hauptstadt und Residenz des Fürsten, Korbach die größte Stadt und Wildungen ein besuchter Badeort. Der Kreis Schmalkalden ist von den thüringischen Herzogtümern Sachsen-Kobnrg-Gotha und Sachsen-Meiningen und dem preußischen

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 58

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 58 — Rheinbund nicht beitrat, wurde er 1806 vertrieben, sein Land von französischen Truppen besetzt und Kassel zur Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen gemacht. Fulda und Hanau wurden dem 1810 gebildeten Groß- Herzogtum Frankfurt zugeteilt. Mehrere Versuche seitens der Hessen, die Fremdherrschaft zu stürzen, mißlangen. Nachdem aber Napoleon 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden, war Kurhessen wieder frei, und der Kurfürst kehrte in sein Land zurück. Dieser erhielt zu seinen früheren Besitzungen den Hauptteil des ehemaligen Fürstentums Fulda, die isenburgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold und zuletzt die Stadt Volkmarsen. Dagegen wurde die Grafschaft Katzen- einbogen an Nassau abgetreten. Wilhelm I. war der Erbauer des Lust- schlosses Wilhelmshöhe und Schöpfer der meisten Anlagen, welche dasselbe umgeben. Nach ihm regierten noch zwei Kurfürsten. Der letzte Kurfürst von Hessen, Friedrich Wilhelm I., verlor 1866 sein Land an Preußen. Bessen-Rassel ein preußischer Regierungsbezirk. Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg. Da Kurhessen mit anderen deutschen Staaten ausseiten Österreichs stand, so wurde es uach dem sür sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Hessen bildet nun mit mehreren ehemals bayrischen und hessen-darmstädtischen Gebieten den preußischen Regieruugs- bezirk Kassel. Gleichzeitig wurde das Herzogtum Nassau nebst der freien Stadt'frankfurt und der Landgrafschaft Hessen-Homburg in den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden umgewandelt. Die Regierungsbezirke-Kassel und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Provin- zialhauptstadt Kassel. 13. Übersichtliches. Grenzen. Im Norden: die preußischen Provinzen Westfalen (Regierungsbezirk Min- den) und Hannover (Regieruugsbezirk Hildesheim). Osten: die preuß. Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Erfurt) und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Süden: das Königreich Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) und das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt). „ Westen: der preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, die hessen-darm. städtische Provinz Oberhessen, der preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz), die preuß. Provinz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg) und das Fürstentum Waldeck.

4. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 250

1815 - Leipzig : Fleischer
2j0 genöthigt, und konnte demnach nicht wohl ohne Ordnun- gen und gesetzliche Verfassungen bleiben. — Niemand weiß, wie da und dort der Ackerbau entstanden ist, und sich ausgebildet har, aber daß er in sehr alte Zeit fallt, ist gewiß *). Nach den ältesten ägyptischen Sagen waren zwei Gottheiten zu den Menschen gekommen, Osiris und Isis, und halten die Menschen so weit gezähmt, daß sie sich nicht mehr lvdtschlngcn und untereinander auffraßen, sondern lieber Getreide bauen lernten, und davon lebten. — Von Wurzeln, Krautern, Baum» fruchten und Thieren lebten anfangs die Menschen, aber die Kochkunst war ihnen ganz unbekannt. Auch nachdem sie mit dem Ackerbau etwas bekannt geworden waren, fehlte doch noch viel, das Getreide zu recht nahrhafter Speise zubereiten zu können. Wahrscheinlich wurde es ganz roh genoffen. Ohne Zweifel war es auch hier der Zufall, der Einen darauf brachte, eine Kornähre zu rüsten, wie cs in manchen Gegenden Asiens noch jetzt ge- schieht, aber, wie viel hat erst noch vorhergehen muffen, ehe man das Getreide in Mehl, und dann in Brod umwan» deln lernte ! Die Römer kochten ansang- die Körner, und aßen sie sodann; also etwa, wie wir mit Reis und Ger, siengraupen thun. Geraume Zeit darauf sing man an, das Korn in einem Mörser zu stampfen, und cs mit Was- ser zu einem Brei zu kochen, aber von Brod wußte man immer noch nichts. Erst 4oo Jahr vor Christi Geburt *) „¿iain ivar ein Ackermann" sagt die hell-'Gchrift-

5. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 422

1815 - Leipzig : Fleischer
422 wird irre, und ich weiß nicht, ob ich nicht mehr Abscheu als Vergnügen empfinden soll?« Versteh ich dich recht, Freund, so meinst du, die Natur mache es so arg, als der Herr dieses Landgutes. Die Gegend umher war ihm zu offen und zu öde. Er sä.'te Fichten auf ein großes unfruchtbares Stück Land. Jetzt, da die jungen Baume so schlank und grade aufge» schossen sind, und herrlichen Schatten bieten, schickt er seine Arbeiter drüber, legt allenthalben die unbarmher- zige Art an so viele Stämme an, und laßt einen großen Theil des Waloes niederhauen. — So, etwa, meinst du nun, daß die Narur auch-------- Nicht doch! nicht doch! rief Tuff. Dieser Aushau war ja nothwendig, selbst zur Erhaltung des Waldes! Wüchse Alles so ins Wilde hinein, so wurde bald eins das andere erdrücken und ersticken, und wir würden bald ein kleineres und viel schlechteres, dürftigeres Wäldchen haben." Meinst du das? nun so sehen wir ja, daß wohl oft ein Zweck durch Mittel erreicht werden möchte, die ihm anfangs durchaus entgegen schienen. — Sage einmal, worin setzest du den Zweck der Schöpfung? „In ihre tod- ten, oder in ihre lebendigen Werke? " „In die Lebendigen, versteht sich." Also Freund, wenn die Erhaltnng, die Starke, die Fülle des Lebens, solche Aufopferungen nothwendig macht, so wäre die Natur völlig gerechtfertigt? — Nicht? — du willst doch so viel Leben, als neben ein-

6. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. XV

1815 - Leipzig : Fleischer
nach klar und verständlich geworden! Man säet den Keim! was daraus wird, zeigt der von der Zeit er- zogene, erwachsene Baum mir Stamm, Zweigen, Blättern, Blüthen und Früchten. — Und wozu braucht man denn Lehrer, wenn die Bücher Alles thun können? — So braucht ja das Kind blos lesen zu können, und jede Schule und jeder Lehrer ist fortan überflüssig! — Uebrigens kenne ich Bücher, worin man mit großer Mühe und Kunst das Kind Dinge lehrt, die es überall im Hause und beim Nachbar, in jedem Augenblick durch Anschaueri des- ser lernen kann; Dinge des alltäglichsten gemeinsten Lebens —> aber es gibt denn doch ein Buch! • '>0 ____________________ „Wie nun demnach der Lehrer das Buch ge- brauchen möge?^ Wird eben der Lehrer wohl wissen, der ein wahrhaftiger Lehrer und nicht selbst ein erbärmlicher Schüler ist, denn alsdann versteht er seine Lehrkunst, und die Lust und Liebe zum Werke hilft überall viel nach. Für besonders bestimmte Zeit und Stunde ist das Buch nicht gemacht, aber wohl für alle Zeit und Stunde, für Lehren und Lernen, für Ausfüllung man- cher Zwischenzeit, für Aufgaben, für Nachdenken, für---------- aber e6 ist auch davon genug! Ihr, die Ihr den Menschen, und— „Leider!*? werdet Ihr sagen, auch die Zeit versteht, die Ihr das Nöthige kennt, und die heranwachsende Nachwelt

7. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 50

1815 - Leipzig : Fleischer
5o säuerlich und prickelnd, oder mit Dintcrigeschmack, oder ohne allen merklichen Geschmack sind. Aus den Bachen entstehen Flusse, aus den Flüssen Ströme, und die Ströme strömen ins Meer, wo sie ver- dampfend sich selbst wieder immerdar erneuern. 5‘j) Welche Flüsse! welche Ströme auf Erden! — Wir wollen nur von einigen derselben etwas anführen. Wo die höchsten Gebirge sind, da treffen wir auch die größesten Flüsse, und im ganz ebenen Lande können fast nur Quellen, aber nicht eigentlich Flüsse Statt haben. Der Missisippi, der Vater der Flüsse, im nörd- lichen Amerika, dessen Quellen wohl nie das Auge eines Europäers gesehen hat, fließt in einem Laufe von 46o deutschen Meilen von Norden nach Süden, und nimmt eine große, aber lange nicht hinlänglich bekannte Zahl von Flüssen auf, unter welchen der gewaltige Ohio allein schon vor seiner Vereinigung mit ihm 4o zum Theil sogar schiffbare Flüsse in sich aufgenommen hat, nach- dem er 24o Meilen durchlaufen ist. Noch größer als dieser ist der von Westen kommende Missuri, auf wel- chem weit wohnende Nationen zum Handel kommen und der ebenfalls sich mit dem Missisippi vereint. Beide Flüsse treten zu bestimmten Zeiten auö und überfluthen weit und breit daß Land. Der viel kleinere Connecticut, der bei einem Laufe von 200 Meilen für Europa ein großer Fluß seyn würde, wahrend seineö Fortströmens 5oc>Flüsse und Bache aufnimmt und mit 4 Meilen. Breite ins Meer fallt, ist

8. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 51

1815 - Leipzig : Fleischer
5i vorzüglich einer Stelle wegen merkwürdig. Vierzig Mei- len vor seiner Mündung muß er sich durch 2 steile Felsen- wände durchzwingen, so daß er kaum is Fuß Breite hat. Es soll großer Muth dazu erforderlich seyn, sein wildes Rauschen und Loben nur anzuhören, mit welchem er gegen die Felsenwände arbeitet, um sein Bette zu erwei- tern, welches ihm jedoch in den Jahrhunderten, die er dahin fließt, noch nicht gelungen ist. Gleichwohl ist die Gewalt seiner Strömung so groß, daß die stärksten Baume, die er durchführt, beinahe wie vom Blitz zer- splittert werden und die dicksten Eisschollen in Staub zer- stieben. Die Wiesen unterhalb der Stromenge sind mei- lenweit mit zersplittertem Holze überdeckt. Die Natur des Wassers verändert sich hier wegen des unnatürlichen Aulammenpressens des Stroms, denn wenn man auch Eisen und Blei darauf wirft, so sinkt dasselbe eben so wenig unter, als das leichteste Holz, und mit keinem Brecheisen würde man im Stande seyn, sich in den Fluß einzuzwängen. Welch ein Fluß muß der Sankt Lorcnzfluß in Kanada seyn! der mehr als 100 Flüsse und alle großen Seen Nordamerikas verbindet, mehrere zum Theil bedeu- tendejnseln einschließt, selbst einen großen See bildet, sich bis zu i5 Meilen Breite erweitert und mit 21 Meilen Breite ins Meer fällt. Ueber 70 Meilen von feinet Mün- dung an trägt er selbst Linienschiffe. Aber wie viel größer und gewaltiger sind die Haupt- ströme Südamerikas. — Der Orinoko nimmt an D 2

9. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 55

1815 - Leipzig : Fleischer
und sehr oft beschriebene Wasserfalle, die wir eben sowohl übergehen, als die wilde Neuß, die am Furka ihrehaupt- quelle hat und gleich nach ihrem Entstehen mehrere Was- serfalle macht, unter welchen 7 sehr ansehnliche sind. — Höchst schön und verdient berühmt ist der herrliche Staubbach im Thal Lauterbrunnen in der Schweitz, der stch mehr als 800 Fuß über die Wand des Pletsch- bcrges zuerst in ein Felsenbecken hinabstürzt, aus wel- chem er in zwei Strahlen in ein anderes Becken fallt; dann schwingt er sich weit über die Felsen hinaus auf eine schiefe Felsenwand und löset sich hier in so feinen Staub auf, daß man 100 Fuß weit davon noch durchnäßt wird. Im Winter, wo die feinen Wasserstrahlen zu Eis gefrie- ren, und durch hinzu gekommenes Wasser immer dicker und dicker werden, gibt es eine gewaltige Eissaule. Ein gewaltiger Wasserfall ist der des mächtigen Flus- ses Bogota, unweit Saute Fe' inneugranada in Süd- amerika. Der Fluß wird durch zwei Berge eingeengt, wozwischen er reißend hindurch strömt, und nun in die Tiefen von Tequendama in 5 Abstürzen herabschießt. Die ganze Höhe des Falles will man an rovo Fuß oder gar drüber berechnet haben '). Man hört schon in der Weite das Rauschen der Abstürze, welche ganz in der Nähe zu betrachten wenige Menschen den Muth haben dürften. Von Fels auf Felsen wirft sich der prachtvolle Strom; Wolken von Schaum steigen empor, große dichte *) *) Nach andern Angaben nur 700 Fuß.

10. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 56

1815 - Leipzig : Fleischer
s)6 Dunstmassen wirbeln auf, die Donnerschlage des Falles vertausendfachen sich im Tl>ale; die Wogen in den Ab- gründen steigen und fallen in ihrem Kampfe, sie ver- schwinden blitzschnell im Sturze und kommen wieder hervor; zitternde Regenbogen entstehen, die Lichtstrahlen spielen in den Wellen und in den Dunstwolken mit unbe- schreiblicher Farbenpracht. Die ganze gransenvoll präch- tige Umgebung des Falles ist über alle Beschreibung und wahrscheinlich einzig. Der größeste Wasserfall aber, wiewohl nicht der höchste, ist ganz unstreitig der Wasserfall des Flusses Niagara in Nordamerika, welcher wie ein Kanal ans dem See Eric hervortritt und höchstens-nur 7 Meilen Länge hat. Der Fluß hat bald nach seinem Austritt aus dem See bei großer Tiefe 900 Fuß Breite, und fließt anfangs still und ruhig dahin, bald aber ergießt sich ein anderer Fluß in ihn, und er wird von jetzt an zwischen Felsen eingeengt und eben dadurch nun reißend und wüthend. Auch mag er wohl über lauter Felsen gehen — wenigstens stürzt er sich über einige Felsen des großen Alleghanygebirges herab, die querdurch sein Bette Hin- streichen. Kurz vor seinem Fall wird er durch 2 in seinem Bette liegenden Felseninseln dreifach getheilt, und so entstehen in der That 5 Falle, deren größester der Huf- ei senfall genannt wird und nur i42 Fuß herab fallt, da ihn die andern beiden Falle fast um 20 Fuß übertref- fen ; aber gerade weil er niedriger ist, drangt sich die grö- ßere Wassermaffe durch ihn herunter, zumal da er auch
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