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1. Das Königreich Hannover - S. 19

1852 - Hannover : Pockwitz
19 der jetzt noch lebenden Arten gleichen, verschwinden zum größ- ten Theile und Spuren anderer Arten zeigen sich. In der sogenannten Molasseart stoßen wir zuerst auf noch lebende Thier- und Pflanzenarten, und die Säugethiere, von denen bisher nur unsichere Spuren vorhanden waren, werden vor- herrschend. In den Braunkohlenlagern, welche die untersten Schichten der Molassegebirge einnehmen, begegnen wir nicht mehr der Einförmigkeit der Pflanzen, welche die Steinkohlen zeigen, sondern die Braunkohlenpflanzen sind in nahe bei einander vorkommenden Lagern sehr verschieden und verrathen eine sehr ausgebildete Entwickelung, so wie eine große Ver- schiedenheit des Klimas zwischen damals und jetzt; denn neben unsern Pappeln und Erlen entdeckt man in den böhmischen Braunkohlen Zimmtbäume, Palmen und Lorbeerpflanzen. Riesenmäßige Saugethiere lebten damals an den Orten, wo jetzt unsere Heerden friedlich weiden; das stuttgarter Museum bewahrt einen in Würtemberg gefundenen Stoßzahn von 17 Fuß Länge, welcher einem Riesenelephanten angehört haben muß, der einen mittelmäßigen Saal ganz allein ausge- füllt haben würde. Die große Verschiedenheit, welche sich zwischen dem Molassegebirge und den nachfolgenden Gebirgsarten zeigt, be- stätigt die heftigen Umwälzungen, welche die Erdoberfläche zu dieser Zeit erfuhr. Man nennt diese Periode die Diluvial- epoche, der man m-it einem biblischen Ausdrucke auch die Be- nennung der Sündfluthepoche beilegen könnte. Furchtbare Wasserfluthen ergossen sich über die Festländer. Wo bis dahin das Bett dieser Fluthen gewesen war und welche Ge- walt sie daraus emporhob, das läßt sich nicht mit Sicherheit unterscheiden; die Einen meinen das nordische Polarmeer sei durch Erhebung seines Bodens gehoben und über seine Ufer gedrängt worden; Andere glauben, unser Erdtheil sei in die Tiefe gestürzt und von den hereindrängenden Fluthen über- schwemmt worden, noch Andere nehmen eine Veränderung der ganzen Erdoberfläche und der Erdachse an, wodurch die Stel- lung unsers Erdballs verändert wurde und mithin andere Verhältnisse des Klimas auf den verschiedenen Punkten der Erde eintraten. Diese Meinung wird durch die Pflanzen- arten anderer Zonen unterstützt, die wir in den Versteinerun- gen und Verkohlungen der tieferen Gebirgsarten antreffen, so wie durch die Entdeckung von Thierarten der heißesten 2*

2. Das Königreich Hannover - S. 29

1852 - Hannover : Pockwitz
29 Die Jagd, deren Ertrag in einigen Gegenden sehr be- deutend ist, liefert Hirsche, wilde Schweine, Fasane, Auer- Hahne, Rehe, Hasen, Kaninchen, Dachse, Rebhühner, Wach- teln, Schnepfen, Krammetsvogel, wilde Enten, Iltisse, Mar- der, Eichhörnchen u. s. w. ; Fischottern sind selten. Die Iagdgerechtigkeit gehört theils den Gemeinden oder adlichen Gütern und Stiftungen an, theils ist sie fürstlich. Zu Kirch- rode ist ein Thiergarten, in Hallerbruch ein Saupark und zu Rothenkirchen eine Fasanerie und ein Iagdgehäge. Die Erzeugnisse des Mineralreichs bestehen theils in dem Gewinne, den die Bergwerke an Metallen, besonders an Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Schwefel, Vitriol u. s. w. lie- fern, theils in Steinkohlen, Braunkohlen und Torf, sodann in Salz und endlich in nutzbaren Steinen und Thonerden. Unter letzteren sind besonders zu bemerken die Schieferbrüche bei Goslar und Lautenthal, und die Sandschieferbrüche in der Nähe dec Plesse; die Alabasterbcüche im Hohnsteinschen, welche Material für die Bildhauerei liefern; die Mühlsteinbrüche bei Münden, Holzhausen (im Osnabrückschen), Bentheim und Gildehaus; die Sand- und Omadersteinbrüche, welche eine besondere Berühmtheit im Sollinge, in Osnabrück und Bent- heim haben; zahlreiche Kalksteinbcüche bei Lüneburg, Han- nover, Polle, Iburg, Diepholz und am Harze; die Duckstein- brüche im Göttingenschen, deren Erzeugnisse statt der Lehmsteime beim Häuserbau dienen. Töpferthon findet sich bei Scharzfels, Liebenburg, Münden, Hildesheim, Zelle und Osnabrück; Pfeisenerde im Amte Lauenftein, bei Elbingerode, Uslar und im Amte Aurich; Fayencerde bei Ummeln im Amte Ruthe, bei Münden und bei Oberohe im Amte Ebstorf; Walkererde bei Hülseberg im Bremenschen; Ziegelthon und Lehm findet sich fast überall. An Salzen liefert der Steinberg bei Münden Alaun; Vitriol wird in Goslar gegen 2500 Zentner gewonnen und die Siedereien am Harze, Sollinge u. s. w. liefern etwa !00 Zentner Pottasche. Kochsalz wird in 15 Salinen ge- wonnen, welche jährlich gegen 350,000 Zentner geben. Die wichtigsten Salinen sind in Lüneburg ( 160,000 Zenter), Salzhemmendorf (45,000 Zentner), Rotenfelde bei Osnabrück (43,000 Zentner), Salzderhelden (14,000 Zentner), Salzdet- furth (16,000 Zentner), Sölbeck (17,000 Zentner), Salzlieben- thal, Heiersum, Egestorffhal, Sülze, Großcüden, Münder u. s. w.

3. Das Königreich Hannover - S. 119

1852 - Hannover : Pockwitz
119 den Rücken gegen den Dom gekehrt, Rachen und Klauen mit sträubender Mähne gegen den Markt gewendet. Zu Anfang dieses Jahrhunderts war das Bestreben, den Städten die in der neueren Kriegsführung unnützgewordenen alten Befestigun- gen zu nehmen und die Straßen und Plätze von den Anzei- chen mittelalterlicher Gewohnheiten zu reinigen, eine wahre Wuth gegen das Alte geworden. Als man den alten Dom- hof ebnete und die Leichensteine entfernte, unter denen die Geschlechter der Stadt ruheten, riß man auch den alten Stein- löwen von seinem Postamente und warf ihn unter die übrigen Steine. Zertrümmerung wäre sein Loos gewesen, wenn nicht der damalige Besitzer des hohen Eckhauses sich dies Steinbild ausgebeten hätte, um es der Sonderbarkeit wegen an seiner Hausecke zu setzen. So ist es von dem hohen Standpunkte auf freiem Platze zu ebener Erde in unscheinbare Stellung gerathen, dieses Standbild der Oberherrschaft des mächtigen Welfen, Herzogs Heinrichs des Löwen, dessen Bestimmung war, Bürgermeister und Rath und die ganze Bürgerschaft Osnabrücks stündlich zu erinnern an die Gewalt dessen, der die größte Macht hatte in deutschen Landen. An vielen Or- ten befanden sich solche Sinnbilder der Macht Heinrichs, von denen das in Braunschweig am berühmtesten und am besten erhalten ist. Der Löwe von Osnabrück ist wohl erhalten und gut gehauen. Daß die Löwenfigur nicht ganz richtig ist, wer kann dies dem Künstler zum Vorwurfe machen? Zu seiner Zeit war der Löwe noch nicht allbekannt durch Bilder aus der Fibel und dem Lesebuche; höchstens hatte jemand, der im Mor- genlande gewesen, einen wirklichen Leuen gesehen; dennoch ist der Löwe im ganzen gut gearbeitet für seine Zeit und ver- diente wohl einen besseren Platz als die gefährliche Straßenecke. Ln. Osnabrück und der Presberg. Der alte Bischofssitz Osnabrück zählt gegenwärtig 12,500 Einwohner. Seit dem westphälischen Frieden hatte derselbe abwechselnd einen katholischen Bischof und einen Prinzen des braunschweigischen Hauses zum Bischöfe; nachdem das Stift 1801 unter dem Namen eines Fürstenthums zu Hannover gezogen war, wurde dasselbe mit unter den Bischof von Hil- desheim gestellt, und erhielt einen Weihbischof zur Leitung der kirchlichen Angelegenheiten. Gegenwärtig ist die Stadt der Sitz der Landdrostei, einer Juftizkanzlei, eines protestantischen

4. Das Königreich Hannover - S. 277

1852 - Hannover : Pockwitz
277 len. Auf ähnliche Weise wird der baumwollne Summer gewebt, bei ihm ist aber eine doppelte Kette und die eine der- selben gibt den Flor. — Um baumwollne Gewebe von hervor- ragenden Fäserchen zu befrein, werden sie entweder wie woll- nes Tuch geschoren, was am sichersten ist, oder sie werden abgesengt, indem man sie über eine linienförmige Weingeist- stamme hinführt, welche so lang ist als das Zeug breit. Baumwollne Watte entsteht, wenn man Baumwolle auf einer Tafel ausbreitet, etwas zusammendrückt, und die Ober- und Unterfläche der Masse dünn mit Leim bezieht. — Die Wolle kommt von den Schafen, doch liefern neben den Schafen auch noch verschiedene Ziegenarten in ihren Haa- ren ein geringeres oder sehr werthvolles Material zu Geweben, unter denen die Kasimirsbawls obenan stehen. — Die Schafe sind entweder einschürig, d. h. sie werden jährlich einmal, nämlich im Juni, geschoren, oder sind zwel- sch ürig, d. h. sie werden zweimal des Jahrs, im Mai und September, geschoren, was man Winter- und Sommerwolle nennt, beide kürzer und geringer als einschürige. Vor dem Scheeren wird jedes Schaf gewaschen und nach der Wäsche auf eine reinliche Trift gebracht. Das Scheeren geschieht mit einer großen Scheere und man läßt das ganze Vließ (Pelz) zusammen. Die beste Wolle sitzt an den Seiten des Halses, des Leibes und der Schenkel, geringere auf Brust und Rücken, die schlechteste am Bauche. — Soll Tuch gefertigt werden, so wird die Wolle, welche man dann Streich wo Ile nennt, erst auf einem Ruthengestecht mit dünnen Stöcken geklopft, dadurch aufgelockert und von Staub und etwa darin befind- lichen geraden Haaren befreit, dann in Wasser mit Zusatz von etwas Seife gewaschen, in reinem Wasser abgespült, sodann getrocknet, mit Oel besprengt, um sie geschmeidig zu machen, ferner ungefähr wie die Baumwolle im Wolf und der Krem- pelmaschine behandelt (kardätscht, gestrichen), darauf über eine Krempelwalze geführt, an der die Drahtstifte in ringförmigen Reihen stehen, je 2 Zoll von den nächsten entfernt, wodurch die Wolle gleich in Bänder getheilt wird. Das Spinnen wird von Maschinen betrieben, welche den bei der Baumwolle beschriebenen sehr ähnlich sind; das Weben geschieht auch wie bei Lein- und Baumwolle, doch gibt man der Kette an jeder Seite eine Anzahl grober (gewöhnlich aus Ziegenhaar gespon- nener) Fäden, wodurch die Anschrote entsteht. Hat die
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