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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

4. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 226

1825 - Rostock : Adler
Die Christen endlich hatten, durch ihre heillose Strei- tigkeiten über die Naturen Christi, durch das mönchi- sche Umvesen und eine Menge anderer Satzungen, die Religion der Liebe und des Glaubens aufs gröbste verunstaltet, zu den bittersten Verfolgungen und den blutigsten Kriegen gemißbraucht, so daß von dem achten Geiste und der innern Schönheit der reinen Christuslehre fast keine Spur mehr, nichts als der bloße Name und todte Buchstabe, übrig geblieben war. Da faßte Muhamed den Gedanken, als Stifter einer gelauterten Religionslehre, aus allen vorhandenen das wahre auszugeben, und somit alle widerstreitende Partheien zu vereinigen. Den Ara- bern kündigte er sich als den Wiederhersteller des alten Glaubens ihrervaterund als den Zerstörerdes Götzen- dienstes an; die Juden waren durch die Lehre von dem einigen Gott, so wie dadurch, daß er Mosen und die Propheten für göttliche Lehrer anerkannte, als schon halbe Stamm- und Gtaubensverwandte, leicht ge- wonnen. Bei den Christen wußte er sich dadurch Eingang zu verschaffen, daß er Jesum für einen großen Propheten erklärte, und sich selbst für den von Jesu verheißenen Tröster. Dabei versprach er seinen Anhängern Antheil an seinen Eroberungen und an seiner Herrlichkeit. Durch solche Vorspiegelungen erhielt er bald einen großen Anhang unter allen Reli- gionspartheien, fand aber gleichwohl, selbst unter seinen eigenen Stammgenossen, die ihn für einen Schwärmer und falschen Propheten erklärten, viel Widerspruch, und mußte den i6ten July 622 vor seinen Feinden fliehen. Von der Zeit dieser Flucht, Hegira (sprich Hedschra), zahlen die Araber und Türken auch noch ihre Jahre, wie wir von der Geburt Christi. Doch blieben ihm noch mehrere seiner An- hänger getreu, und nach vielen größtenteils für ihn siegreichen Gefechten eroberte er, im 8ten Jahre der Hegira, die heilige Stadt Mekka mit Sturm, unter-

5. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 234

1825 - Rostock : Adler
auf dem Oehlberge christliche Kirchen aufführen las- sen, da wurden die Wallfahrten noch weit häufiger, und fromme Pilger aus allen christlichen Landern zo- gen, bald einzeln, bald in zahlreicher Gesellschaft, dahin. War das heilige Grab auch nicht das achte, so ward es doch dafür ausgegeben, und immer waren dieß doch die heiligen Orte, wo Jesus gelebt, gelehrt und gelitten hatte. Die christlichen Wallfahrten wurden auch durch die Araber, die im Jahre 637 Jerusalem und das gelobte Land eroberten, nicht ge- stört: denn diese ließen den Christen alle ihre Kirchen und gottesdienstliche Freiheiten, nur daß sie keine neue Kirchen erbauen, und keine Processionen halten durften, die Kreuze von den Kirchen abnehmen, eine mäßige Kopfsteuer entrichten, und die Khalifen als ihre Landesherren anerkennen mußten. Der Khalife Omar ließ sogar, nach dem Rathe des christlichen Patriarchen von Jerusalem, auf dem Berge Moria, wo der Erzvater Jakob auf dem Steine geschlafen hatte, eine M 0 sch e e für die Muhamedaner erbauen, und wie die Christen nach dem heiligen Grabe wall- fahrtetcn, so wallfahrteten jene nach Moria, ohne sich einander Leides zu thun. Ein jeder betete zu Gott nach seinem Glauben, und lebte dabei mit den sremden Religionsverehrern in Eintracht und Frieden. Die Pilgerfahrten der Christen wurden gegen Ablauf des zehnten Jahrhunderts um so häufiger und zahl- reicher, da sie ihnen oft, als Abbüßungen ihrer Sün- den, von den Geistlichen auferlegt wurden, und sie am Ende des ersten Jahrtausends nach Chr. Geb. die sichtbare Wiederkunft Christi erwarteten. Diese ihre Hoffnung ward aber nicht erfüllt; dagegen ward ihre Lage in Palästina um diese Zeit gar sehr ver- schlimmert. Die se l d sch u k i sch e n T ü r k e n, welche die Araber aus Palästina verdrängten, und 1076 auch Jerusalem eroberten, waren rohe Barba- ren, entweiheteu die Heiligthümer der Christen, und drück-

6. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 182

1825 - Rostock : Adler
wurde Ma nasse, König von Juda, mit einem Theile seines Volkes 676, ein anderer 606, und der Rest 588 vor Christo in die babyl0 nische Gesa ngeri- sch a ft abgeführet, ans welcher ein Theil derselben, nach Verlauf von 70 Jahren, mit Erlaubniß des großen Perserkönkges Cyrus, nach Palästina zurück- kehrte, und einen neuen Tempel zu Jerusalem wieder aufführte. S. 2 Chron. 36, 22. 23. Esra 1, 2. Doch.entzweieten-sie sich wieder, und ein Theil von Israel bauete einen eigenen Tempel auf dem Berge Garizim bei Samaria, wohin Salmanasser 722 vor Chr.'assyrische und-phönicische Kolonisten geführet hatte. Diese wurden von den andern, we- Aen ihrer häufigen Vermischung mit den abgöttischen Völkern, schimpsswcise Samariter genannt, und als verächtliche Ketzer gehaßt. Im Jahre 333 vor Chr. G. kamen die Israeliten unter die Oberherr- schaft Alexanders von Macedonien, nach dessen Tode unter ägyptische, daraus unter syrische Abhängigkeit; 168 vor Chr. machten sie sich wieder unabhängig, unter Anführung der heldenmüthigen Makkabäer, wurden aber doch schon 60 Jahre vor Chr. G. den Römern zinsbar, bei denen Herodes der Fuchs sich so einzuschmeicheln wußte, daß er von ihnen im Jahr"39 vor Chr. zum Könige ernannt und zum Herrn von ganzpalastina gesetzet ward. Nach seinem Lode wurden Judäa und Samaria, 6 Jahre nach Chr. G., zu römischen Provinzen gemacht, und unter Landpfleger gestellt, die zunächst unter dem römischen Oberlandpfleger von Syrien standen. Von diesen Landpflegern ,hart gedrückt empörten sich die Juden gegen die Römer., Da ward 70 Jahre nach Chr. G. unter dem römischen Kaiser Vespasian, dmch seinen Sohn Titus, Jerusalem mit ©tun« erobert und Merstort, woyei über i Million Juden das Leben ver- Mkor. Bei einem späterhin noch einmal gemachten f Empörungsversuche der Inden, unter dem Kaiser '>< ; Ha-

7. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 225

1825 - Rostock : Adler
von seinem Großvater, welcher Beschützer der heiligen Kaaba *) war, nach dessen Tode aber von seinem Oheim erzogen, und zum Handelsstande bestimmt. Als Jüngling schon that sich Muhamed in Streif- zügen gegen die Räuber, welche den Handel befahr- deren, rühmlichst hervor, und in seinein 25sten Jahre kam er, durch die Verheirathung mit einer reichen Kaufmannswittwe, deren Gunst er sich als ihr Ge- schäftsführer erworben hatte, zu einem sehr ansehn- lichen Vermögen, setzte erst den Handel fort, wobei er viele und große Reisen nach Syrien und ins In- nere von Asien machte, zog sich dann aus allen Han- delsgeschäften zurück in die Einsamkeit, aus der er in seinen 4vsien Jahre, vorgeblich als ein von Gott gesandter Prophet, und der Stifter einer verbesserten Religion'slehre, hervorging. Die Araber nämlich hatten zwar, als Abkömmlinge Abrahams, großen Theils noch den Glauben an den einigen Gott des Himmels und der Erde bewahret, doch waren viele Stamme derselben zum Sabaismus oder Sternen- dienste übergegangen, einige auch zum Judenthume, noch andere zum Christenthume; alle aberlebten in der gröbsten Unwissenheit und Verwirrung. Das Heidenthum war schon in sein Nichts versunken, und die Juden hatten zwar die Schriften Mosis und der Propheten, beschäftigten sich aber, statt deren, viel- mehr mit den aberwitzigen Talmudsgrübeleien ihrer Rabbinen, und waren dabei, ihrer abstoßenden Eigen- heiten wegen, allgemein verhaßt, oder doch verachtet. Die *) Die Kaaba ist ein viereckiges von den Arabern für sehr heilig gehaltenes Häuschen in Mekka, welches, nach ihrer Behauptung, von Abraham und Jsmael dem wahren Gott zu Ehren erbauet worden, und wozu Gott selbst einen schwarzen Stein vom Himmel fallen lassen. Nach dieser Kaaba wallfahrten die Ara- der, und richten nach ihr auch ihr Antlitz beim Beten. Der Beschützer der Kaaba ist daher bei ihnen eine sehr hock geachtete Person, so wie der Hohepriester bei den ^ Juden war.

8. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 239

1825 - Rostock : Adler
Kriege, und siegte wohin er kam, sah sich aber durch die Feindseligkeiten des Papstes genvthiget, nach Italien zurückzukehren; doch nicht ohne zuvor mitdem Sultan von Aegypten einen Vertrag geschloffen zu haben, dem zu Folge ihm Jerusalem, Bethlehem, Nazareth, Sidon und alle christliche Gefangene über- liefert wurden. Dessen ungeachtet erneuerte der Papst seinen Bannfluch gegen ihn, und — die nachfolgenden Kaiser fühlten keinen Beruf mehr, gegen die Ungläu- bigen zu Felde zu ziehen, da der Vater der Gläubigen so schlechten Dank. dafür zahlte. Endlich unternahm noch Ludwig der Heilige von Frankreich, zu Folge eines in einer schwerem Krankheit gethanen Gelübdes, 1248 einen Kreuzzug; er schiffte sich zu Marseille mit 40,000 Mann auser- lesener Truppen ein, segelte zuerst nach Cypern, und landete, mit englischen und niederländischen Truppen verstärkt, im Frühling 1249 in Aegypten, eroberte Damiate, gewann noch zwei Schlachten, verlor aber in der letzter« bei Man sur a so viel Leute, daß er sich zum Rückzüge genöthiget sah. Hier ward sein Heer, durch Hunger und Pest, so wie durch die Sa- racenen fast gänzlich aufgerieben, und er selbst gefan- gen genommen, so daß er Damiate wieder räumen, und seine Freilassung mit einem schweren Lösegclde erkaufen mußte. Gleichwohl versuchte er 1270 noch einmal sein Glück gegen die Ungläubigen, in einem Zuge gegen Tunis, in welchem er mit einem großen Theile seines Heeres das Leben einbüßte, dafür aber auch vom Papste heilig gesprochen wurde. So hatten in den Kreuzzügen, nach Palestina und auf dem Wege dahin, viele hundert Tausende ihr Grab gefunden, und die Lage der Christen im gelobten Lande war dadurch im Ganzen eher verschlimmert, als verbessert worden. Doch hatten die Kreitzzüge, in anderer Hinsicht, auch wiederum viele sehr wohl- thätige Folgen. Eine große Menge der übermüthigen

9. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 224

1825 - Rostock : Adler
nördlichen Völker, aus Norwegen, Schweden und Dänemark - d.ie sich im I. 911 daselbst niederließen. So auch die L 0 ng o b a cd e n *). Sie waren aus Nordteutschland nach Oesterreich und Ungarn gekom- men, sielen von da aus in Italien ein, eroberten die nach ihnen benannte Lombardei (Mailand, Genua, Venedig, nebst dem Kirchenstaate) stifteten hier das Long obar d i sche Reich, und führten daselbst das Lehnwesen ein, indem die Heerführer ihren Truppen die eroberten Lander zu ihrem lebensläng- lichen Nießbrauche unter der Bedingung überließen, daß sie, als Vasallen, oder Lehntrager, zum Kriegs- dienste verpflichtet seyn, und, beim ersten Aufrufe, sich treu und manniglich zum Heerbanne stellen soll- ten. Diese Lehen wurden in der Folge erblich, wie unsre Mecklenburgischen Lehn- und Bauerngüter. In die von den Longobardcn verlassenen Lander Nordteutschlands hinwiederum zogen aus Rußland, Preußen und Polen slavische Völkerschaften ein, zu denen auch die Obotricen und Wenden, die Stammvater der eingebornen Pommeraner und Mecklenburger, gehören. M u h a m e d. Muhamed d. h. der Ruhmwürdige, Sohn des Abdallah, eines unvermögenden Kaufmannes, und der Aninah, einer gebornen Jüdinn, von Va- ters wegen aus dem uralten und edelsten arabischen Stamme der Koreischiten entsprungen, ward um das Jahr 580 nach Chr. zu Mekka geboren. Schon als Kind verlor er feine Eltern, und ward von *) Die Longobarden haben ihren Namen entweder von den langen (Helle) Barden — Spießen mit einem Veile — wodurch sie sich vor andern auszeichneten, oder auch von der langen Börde, dem fruchtbaren Landstrich, an beiden Seiten der Elbe, zwischen dem Lüneburgischen und Magdeburgischen, wo sie ursprüng- lich wohnten.

10. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 227

1825 - Rostock : Adler
—— 227 unterwarf sich bald ganz Arabien, zerstörte überall den heidnischen Götzendienst, und starb drei Jahre darauf zu Medina, an den Wirkungen eines ihm beigebrachten langsamen Giftes, im 64sten Jahre seines Alters, 632 nach C. G., als Beherrscher der Gläubigen, und als Stifter der nach ihm genannten muhamedanischen Religion. Der Koran, oder die heilige Schrift der Muhamedaner, ist erst nach Mu- hameds Tode, von seinem zweiten Schwiegervater, dem Khalifen Abu bekr gesammelt, und enthalt viel aus dem alten und neuen Testamente entlehntes Gute und Wahre, besonders dielehrevon dem einigen Gott und der Vergeltung des Guten und Bösen in einem zukünftigen Leben; sie gebietet Rechtschaffen- heit, Gastfreundschaft und Wohlthätigkeit als sehr heilige und unerläßliche Pflichten, dabei aber auch viel gesetzliches Waschen, Beten und Wallfahrten, nebst der Beschneidung; sie verbietet das Weintrin- ken, erlaubt dagegen die Vielweiberei, und enthalt nicht nur die Lehre von einem unvermeidlichen Schick- sale, nebst vielen abgeschmackten Mahrchen, sondern auch eine höchstsinnliche und wohllüstige Schilderung des Paradieses. Diese Religionslehre wird von ihren Anhängern Islam d. h. Glaube genannt. Sie selbst nennen sich Mo öle mim d. h. Gläubige, und ihr vornehmster Glaubensartikel lautet: Allah ist Gott! oder Es ist nur Ein Gott, und Mu- tz amed ist sein Prophet. Die Nachfolger Muhameds in der Herrschaft, Khalifen d. h. Statthalter genannt, eroberten bald nach seinem Tode, erst von den griechischen Kai- sern, Syrien, Phönizien und Palästina, Sicilien und Malta; dann Persien, Aegypten und die Nordküste von Afrika, 71c auch Spanien von den Westgothen, und stifteten das große Arabische Reich, mit der Hauptstadt Bagdad am Tigris 764. Sie gingen selbst über die Pyrenäen, und waren schon tief P 2 in
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