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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 116

1890 - Leipzig : Reichardt
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall. 1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen. 1529 Reichstag zu Speier. Protestanten. Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war. 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion. Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher 1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen. Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken. Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu *) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen. 2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

7. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 32

1841 - Solingen : Amberger
52 Ratmgen eingerichtet wurde, und noch benutzt wird; die übri- gen Thore sind abgebrochen. Sie hat ein Friedensgericht, ein nun aufgehobenes Kloster, welches zu Schullokalien eingerichtet wurde, Fabriken, Holzhandel, Gerbereien, bedeutenden Landbau, Dachziegelbäckereien, Kalkbrennereien, Steinbrüche, eine Salmiack- fabrik und einen Eisenhammer-. Die Münstcrsche Straße von Düsseldorf führt durch Natingen. Eswurde hier geboren: Kon- rad Jsercnhüft, welcher 1515 eine noch ungedruckte Chronik der kölnischen Erzbischöfe schrieb. Die Bürgermeisterei Eckamp, mit 3800 Einw, besteht aus Höfen und Kothen und enthält die Kirchdörfer Homberg, Rath und das Dorf Eggerscheid, Del-, Getreide- Mühlen, eine Papiermühle, Dachziegeleien, Kalk- und Steinbrüche, Acker- bau und Holzhandel. — Homberg, mit 560 Einw., 436 F. über der Meeresfläche (bei der Kirche), in einer fruchtbaren, bergigen Gegend gelegen, treibt Ackerbau und ist der Geburts- ort des Prof der Theol. und Philos. zu Duisburg, Joh Christ. Lörs, ch 1743. — Rath ist ein ländliches Kirchdorf mit 1040 Einw. und wenigen städtischen Gewerben; es batte früher ein Frauenkloster von der 3. Regel des hl. Franziskus. — Die Rit- tersitze: Haus zum Haus, dem Herrn von Spee gehörig, in der Gemeinde Eckamp gelegen, ist Ruine, doch werden die Oeko- uomie-Gebäude noch benutzt; von diesem Rittersitze führt ein gleichnamiges Edelgeschlecht den Namen; Haus Griffgenstein in der Gem. Eggerscheid gehört Herrn Brögelmann; Rom- meljan, liegt in der Gem. Bracht; Haus Anger in der Gem. Hössel; Hausmannshausen, welches im 16. Jahrh, den Edlen von Landsberg gehörte, in der Gem. Homberg; Haus Hain, große Burg, Volkardey, Herrn Wülfing in Elber- eld gehörend, liegen in der Gem. Rath. — Zu Cromford, in der Nähe von Natingen, ist eine im Jahre 1783 von Herrn Commerzicnrath Brögelmann auf englische Mafchinenweise ange- legte große Baumwollenspinnerei, die erste dieser Art in unserm Lande. Der Name Cromford wurde der ersten Fabrik-Anlage Cromford in England entlehnt. 2. Der Kreis Solingen, ein Theil des Herzogthums Berg, *) ist der südlichste ostrheinische Grenzkreis des Rgsbzks. Düsseldorf grenzt gegen N. u. N.-O. an die Kreise Düsseldorf und Elberfeld, gegen O. an den Kreis *) Die Geschichte des Herzogthums Berg siehe S. 5.

8. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 98

1841 - Solingen : Amberger
98 (tätigte 1358 die von seinem Vater und seinem Bruder ihr gegebene Freiheit, einen Wochenmarkt halten zu dürfen. Grafioh. gab ihr 1359 die Erlaubniß, von allen verkäuflichen Gegenstän- den eine Auflage zu erheben. Im I. 1391 erhielt sie vom Gra- fen Dietrich die Freiheit, im Rheine fischen zu dürfen. In dem- selben Jahre wurde sie Mitglied des rheinischen Städtebundes, und 1471 trat sie in den Hausebund. 1514 schaffte Herzog Johann Ii. das erbliche Scheffenthum ab, und befahl die Scheffen jähr- lich zu wählen. Durch Einwanderungen von Holländern und Brabäutcrn zu Anfang des niederländischen Krieges nahm die Stadt sehr zu. Flüchtlinge aus London brachten 1554 eine freiere Kirlchenordnung hin, und 1568 wurde hier die erste refm. Synode gehalten. Während des niederländischen und klevischen Erbfolge- krieges nahmen die Spanier die Stadt ein, und zwar 1586 der spanische General Franscisco Mendoza und 1614 Ambrosius Spinola, die hier um so grausamer verfuhren, da sich die Refor- mation Hierselbst seit 1520 am meisten ausgebreitet hatte. Die Spanier blieben 15 Jahre im Besitz der Stadt, bis sie den 19. Aug. 1629, auf Veranlaßung der Bürger, die Holländer einnah- men. Später kam sie mit dem Herzogthum Kleve an das Haus Brandenburg und wurde seit der Zeit immer mehr befestigt. Die er- sten Festungswerke legten die Ingenieure Bott und Wallrab an. Im I. 1672 den 5. Juni wurde Wesel von den Franzosen ero- bert, die die Festung aber 1674 wieder verlassen mußten. 1813 den 2. Dez. hatten die Preußen unter dem General von Börstel vor der Stadt ein vorthcilhaftes Gefecht mit den Franzosen, welche am 10. Mai 1814 von letztern geräumt wurde. Von den ehemaligen hiesigen Klöstern wurde das der Dominikaner im I. 1291 vom Grafen Dietrich von Kleve, das Fraterhaus 1435 und das St. Johanniskloster zu Anfang des 14. Jahrh, gestiftet. Auf der Marien- oder Grafen-Jusel bei der Stadt hatte Herzog Adolph I. im I. 1419 ein Karthäuserkloster gestiftet, in welchem derselbe, so wie mehrere Personen des herzogt. Hauses, begraben wurde; da es im niederländischen Kriege 1584 viel litt und end- lich ganz zerstört wurde, so waren die Mönche gezwungen, sich 1591 mokanten niederzulassen; die Gebeine der fürstlichen Personen wurden in das Dominikanerkloster zu Wesel gebracht. Die Willi- brodskirche wurde 1181 eingeweiht und 1506 in ihre jetzige Gestalt gebracht. Die Mathenakirche wurde von 1429 bis 1477 erbaut, 1712 hergestellt, 1804 und 1811 aber zur Schmiede und zum Ma- gazine eingerichtet, jedoch in neuerer Zeit wieder zur Kirche umge- schaffen. 1390 begann der Rathhausbau und ward 1396 vollendet. Unter den Thoren verdient das schöne berliner Thor Erwähnung. In

9. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 131

1841 - Solingen : Amberger
151 ster stand, bat man eine schöne Aussicht. Quintilius Varus soll bier sein Prätoriumgehabt haben. Sehenswerth istdaskabinet des Herrn Notars Huben, welches römische Alterthümer enthält, de- ren man in der Umgegend der Stadt häufig findet. In der Bürgermeisterei Tanten liegt das Rittergut Erp- rath, von Herrn W. L. W. von Haeften bewohnt. Das Kirchdorf Wardt, mit 290 Einw., wurde 1499 von den Nymwegern ausgeplündert. In der Bürgermeisterei liegen die Kicchdörfer Mörmter mit 200 Einw., eine frühere Herrlichkeit, die im 16. Jahrh, den Dynasten von Bronkhorst-Bateuberg gehörte, und Lüttingen mit 370 Einw. Marien bäum, Kirchdorf, mit dem Rittersitze Balken, hat 550 Einw. Hier stiftete die Wittwe des Herzogs Adolph von Kleve, Maria von Burgund, 1460 aus einer bisherigen Kapelle das Brigitten-Kloster Treppenbaum, welches sie zugleich auch mit Mönchen besetzte. Der letztere Name kam von einer Stiege (Treppe) her, auf welcher man zu dem auf einem hohen Eich- baume befindlichen Marienbilde hinaufstieg. Eine Nonne in die- sem Kloster, Flande Dämmers aus Emmerich wurde 1516 be- schuldigt, mit dem Teufel ein Bündniß eingegangen und die an- dern Nonnen behert zu haben. Die Inquisition verdammte sie zu lebenslänglicher Haft in dem tiefsten Kerker des großen Thur- mes zu Dinslaken, in welchem sie noch im I. 1539 schmachtete. In der Bürgermeisterei liegen die Kirchdörfer Obermörm- ter mit 170 und Vynen mit 530 Einw. Schaphuysen bat 420 Einw. In der Bürgermeisterei liegen die Rittergüter Leyenburg und Berg; auch gehört zu derselben theilweise das Kirchdorf Tönisberg. Neukerk ist ein Marktflecken mit 1090 Einw. In der Bürgermeisterei liegen die ehemaligen Rittersitze Barsdonk, von welchem ein Edelgeschlecht den Namen führte, und Bellinghofen. Aldekerk, ein Marktflecken, hat 910 Einw. Die Dörfer Aldekerk und Nieukerk übergab Erzb. Siegfried von Köln 1289 erblich dem Grafen Reinold von Geldern für den Beistand in der Schlacht von Worringen. 1468 wurden beide Dörfer im Kriege von den Klevischen verheert. In der Bürgermeisterei liegen die Dörfer Stenden mit 420 und Rahm mit 330 Einw. 9»

10. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 141

1841 - Solingen : Amberger
141 Joh. Pet. Fischer, Arzt und Schriftss, lebte 1747 zu Viersen, und machte, um sich in seiner Kunst zu vervollkommnen, Reisen durch Italien. Hermanns Kempensis war der erste Vorstcher des Klo- sters Bottenbroich, 4 1448. Adamus Kempensis oder Färber, 4 1557, Stiftsherr zu St. Gereon, war einer der ersten Kan- zelrcdncr seiner Zeit. Er stiftete.1576 eine Fnndation für 6, dasige in Köln studirende Jünglinge. Iac. Hutter von hier, Dr. der Theol. und Domherr zu Köln, vermehrte sie, daher die Be- nennung Hutteriana. Balthasar Blend, lateinischer Dichter und Prof, zu Kempen, wurde Reichshofrath zu Wetzlar, f 1750. Die Landgemeinde Schmalbroich bildet den übrigen Theil der Bgstrci. Kempen und enthält 1200 Einw. In derselben liegt der ehemalige Rittersitz Belve, dem Reichsfreiherrn von Für- stenberg-Stammheim gehörig. Die hier früher bestandene Ka- pelle wur-de 1442 gegründet, auf den Namen der hl. Jungfrau Ma- ria und des hl. Ritters Georg eingeweiht, 1640 aber niederge- risicn. Die Nicolaskirche am Nicotasbanm beim Wachtendon- kerwcg soll ehe Kempen gegründet war bestanden haben, und wurde im Religionskriege zerstört. Das Kirchdorf St. Hubert hat 500 Einw., welche Acker- bau, Viehzucht und einige Weberei treiben. Im klevischen Kriege hat diese Gegend viel gelitten. 1450 wurde die Kirche daselbst, ein Filial von Kempen, vom Magistrat zu Kempen erbaut. In der Bürgermeisterei liegen die ehemaligen Rittersitze G as- se ndonk, im 17. Jahrh, von den von Roist, und Broich- hausen, um dieselbe Zeit von den von Beverförde besessen, und die Dorfschaftenbroich mit 500 und Orbroich mit 600 Einw. Hüls, ein Flecken mit 2151 Einw., und die Banerschaft Benrath hat Ackerbau und Viehzucht; ersterer auch Webereien, Hut- und Siamoisenfabriken und eine Töpferei. Schon vor denr Jahre 1188 kommen die Herrn von Hüls vor, um deren Burg nach und nach der Flecken Hüls entstand. 1583 ließ Adolph von Alpen, Graf von Meurs und Nuenar, den Ort befestigen. Um Ausfälle gegen Kempvn und die Umgegend zu machen, legte er eine Besatzung von 4300 Mann hinein und erfocht tm Novbr. einen glänzenden Sieg gegen die Lütticher und Baiern. Die hiesige Pfarrkirche, ein Filial von Kempen, wurde 1434 einge- weiht, und das Kloster St. Cäciliae 1468 gegründet. Die Einw. der Bürgermeisterei Tönisberg und des Kirch- dorfes gl. N. treiben Ackerbau und Viehzucht. Derfleckenst. Th önis, mit 1850-Einw., eine Stunde von Krefeld, hat Landwirthschaft, Seide-, Damast- und Sammetwe- bcreien. Die Landstraße von Krefeld nach Venlo führt durch
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