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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Der kleine Kinderfreund - S. 323

1885 - Leipzig : Amelang
323 312. und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf den dazu gehörigen Inseln, kupferrote Indianer in Amerika, schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden. 3. Sieht man endlich auf die Religion, so unterscheidet man Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht der dritte Teil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evan- gelium von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa beisammen, und zwar bekennen sich die Rüsten und Griechen meistens zur griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portu- giesen, Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutsch- lands zur römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer, Schweden, Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands zur evangelischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche noch nicht zum Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch noch solche, die an den einen Gott glauben. Das sind die Juden, die in allen Ländern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner, welche fast das ganze herrliche Morgenland inne haben, die europäische Türkei, Kleinasien, Ägypten, Arabien und auch das Land Palästina, das heilige Land der Christen. Der Juden zählt man im ganzen etwa 7 Millionen; die Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb so groß, wie die der Christen. Alle die übrigen Menschen auf der Erde, weit mehr als die Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch in der Nacht des Heidentums. Sie beten Sonne, Mond und Sterne an, oder Tiere und andere Erzeugnisse der Natur, oder sie haben gar Götter, welche sie mit ihren eignen Händen ge- macht haben, stumme Götzen, die da Augen haben und können doch nicht sehen, Ohren und können doch nicht hören. Den einigen Herrn Himmels und der Erde kennen sie nicht und kennen den Heiland nicht, der sie allein von ihren Sünden erlösen kann. Darum gehen sie dahin in Schande und Lastern, und ihr Elend ist so groß, daß es nicht zu beschreiben ist. Darum sollen alle Christen sich's zu Herzen gehen lassen, was unser Herr Jesus Christus nach seiner Auferstehung seinen Aposteln befohlen hat: Gehet hin in alle Ivelt, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des daters, des Sohnes und des heiligen Geistes! Und weil ihnen durch das teure Evangelium so reicher Segen zugeflossen ist, so sollen sie aus allen Kräften bemüht sein, die Heiden aus ihrem Elende zu reißen. Die Missionare, welche Vater und Mutter, Weib und Kinder verlassen, um den Armen die Predigt von Christo Jesu zu verkündigen, und die Gut und Leben an dieses heilige Werk setzen, sollen sie mit ihren Gaben unterstützen und sollen für sie beten. 21 *

4. Der kleine Kinderfreund - S. 287

1863 - Leipzig : Amelang
287 in den kalten Gegenden die Menschen nur stets ans Jagd ausgehen und viele Bewohner der heißen Länder als Hirten oder Nomaden mit ihren Heerden von einem Weideplätze zum andern ziehen, wie wir es schon in der heiligen Schrift von den Erzvätern lesen, haben sich die Menschen in den gemäßigten Erdstrichen feste Wohnsitze gegründet. Auch leben sie nicht bloß einzeln, wie die Jäger und Fischer, oder in Familien oder Stämmen, wie die Nomaden, sondern sie haben große Gesellschaften oder Staaten begründet und leben in denselben nach bestimmten Gesetzen und Rechten. Künste und Wissenschaften sind nur unter ihnen zu Hause. Darum nennt man sie gebildete Völker. 2. Auch in Hinsicht auf ihren Körperbau stimmen die Menschen auf der Erde nicht überein. Sie stammen zwar alle von Einem Elternpaare her, von den ersten Menschen Adam und Eva; aber sie haben doch im Verlaufe der Zeit in den fünf Erdtheilen ver- schiedene Merkmale angenommen. Darnach bringt man sie in fünf große Hauptabtheilungen oder Rassen. Am besten kann man sich dieselben an ihrer Farbe merken. Außer den weißen Menschen oder Kaukasiern in Europa giebt es gelbe oder Mongolen im mittlern und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf den dazu gehörigen Inseln, kupferrothe Indianer in Amerika, schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden. 3. Sieht man endlich aus die Religion, so unterscheidet man Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht der dritte Theil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evangelium von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa beisam- men, und zwar bekennen sich die Russen und Griechen meistens zur griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutschlands zur römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer, Schweden, Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands zur evange- lischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche noch nicht zum Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch noch solche, die an den Einen Gott glauben. Das sind die Juden, die in allen Län- dern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner, die fast das ganze herrliche Morgenland inne haben, die europäische Türkei, Kleinasien, Aegypten, Arabien und auch das Land Palästina, das heilige Land der Christen. Der Juden zählt man im Ganzen etwa 4 Millionen; die Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb so groß, wie die der Chri- sten. Alle die übrigen Menschen auf der Erde, weit mehr als die Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch in der Nacht des Heiden- thums. Sie beten Sonne, Mond und Sterne an, oder Thiere und

5. Der kleine Kinderfreund - S. 350

1863 - Leipzig : Amelang
350 Menschen zu thun, wie auch mit den M i s ch li n g e n, die von europäischen Vätern und Hottentotten- oder Negermüttern abstammen. Das sind unstäle, wandersüchtige Volksstämme. Alle Kunst haben die Missio- nare aufbieten müssen, um sie zu halten bei dem gepredigten Gottes- worte. Mit der Zeit ist es ihnen gelungen, auch hier zahlreiche Niederlassungen oder Stationen zu begründen. S a r o n, Stein- thal, Wupperthal, Eben-Ezer sind die Namen derselben; auch Steink opf und Pe lla liegen nicht weit davon. Um die Ein- gebornen an feste Wohnsitze zu gewöhnen, schenken die Missionare einem Jeden, der sich in ihrer Nähe anbauen will, ein Stück Land, so daß er einen Garten anlegen kann; sie helfen ihm beim Bau einer Hütte und geben ihm Anleitung zu einer nützlichen Thätigkeit. Dabei werden sie nicht müde, ihn zu unterrichten und ihm zu predigen, ob er sich bekehren wolle zu dem lebendigen Gott. So ist in der Umgegend der Stationen auch hier kaum noch ein Mensch zu finden, der nicht mit den Hauptlehren des Christenthums bekannt wäre. Viele haben sich taufen lassen und haben auch schon wieder getaufte Kinder. An- dere aber suchen immer noch eine Ursache, ihre Bekehrung aufzu- schieben. Weiter aufwärts am Orangestuß, der in diesen Gegenden auch der Gar iep oder große Strom heißt, sind die Stationen Aman- delboom und Schietfontein begründet worden. Da ist bis setzt die Arbeit der Missionare ganz besonders gesegnet gewesen. Ne- den den B oers oder den Nachkommen der ersten holländischen Ansiedler wohnen dort auch Schwarze und Mischlinge. Aber die Schwarzen sind von anderm Schlage, als diejenigen, welche sich in der Nähe der Capstadt finden. Sie gehören zu den Kafsern, einem starken, tapfern, kriegerischen Volke, das man wegen seiner geistigen Anlagen als das edelste Negervolk ansehen muß. Lange dauert es, bis sie dazu gebracht werden können, von ihren heidnischen Götzen abzu- lassen; wenn sie aber einmal für das Christenthum gewonnen sind, so bleiben sie auch seine treuen Anhänger. Von ihren heidnischen Nachbarn haben die neugestisteten Gemeinden gar viel zu leiden; da- für aber tragen diese Sorge, daß das Evangelium sich immer weiter ausbreiten möge. Sie feiern Missionsfeste, wie wir, und reichen für die Mission von ihren Gaben dar, wie es bei uns wohl geschieht, und könnte sich manche alte Christengemeinde an dem Eifer dieser Neube- kehrten ein Beispiel nehmen. Nördlich von dem Strome breiten sich, an der Meeresküste wie im Innern des Landes, sandige oder steinige Wüsten aus, die von den Buschmännern und andern Zweigen der Hottentotten bewohnt werden. Auch unter diese Stämme, besonders unter die Namaguas, hat die

6. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 239

1824 - Berlin : Amelang
239 mit der Hierarchie um den Thron von Memphis.- Zer- stückelung des Reiches; Fortschritt der Kultur vonmittel- nach Unter-Aegypten. Die Dodekarchie. Das Labyrinth. Dritter Zeitraum: (Historischer.) Von der Alleinherrschaft Psammetichs — nach Auflösung der Dodekarchie — bis auf den Psammenit oder bis zur Eroberung Aegyptens durch den Pcrserkönig Kambyses, von 6z0 — 525 zz 100 I. Erweiterung der ägyptischen Macht durch die Verbindung mit den Griechen, durch Handel, Schifffahrt und Eroberungs- kriege. Verfall des Kastenwesens, des Nanonalcharakters, der innern Einheit durch Thron-Revolutionen, Mieths- truppen, Zwiespalt zwischen Königthum und Priesterthum, von denen dieses seinen Hauptsitz in Memphis, jenes in Sais hatte. Vierter Zeitraum: (Persischer.) Von Kambyses bis auf Darius Kodomannus und Alexander den Großen, von 525 — 332. Aegyp- ten eine persische Satrapie; fruchtloser, fast 2c>ojahriger Kampf um Freiheit und Selbstständigkeit, bis zu den mazedonisch-griechischen Pharaonen, den Ptolemäern, die mit dem Aufblühen Alexandriens das Zeitalter des Ama- fis erneuern, worauf Aegypten um Christi Geburt den Römern als eine glückliche Beute anheimfallt. — Quellen. A. Einheimische Quellen. Die noch übrigen mit Hieroglyphen (einer für uns rät- selhaften allegorischen Bilderschrift) bedeckten Kunst-Denk- mähler Aegyptens. ' B. Ausländische Quellen. I- Israelitische Schriftsteller. Mofes 1. und 2. (Genesis. Exodus); die Bücher Könige; die Chronika; einzelne Propheten (Iesaias, Jeremias) von 1600 — 500, theils gelegentlich, theils fragmentarisch, aber dennoch wegen des reinen, historischen Gehalts der Nachrichten höchst wichtig.

7. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 600

1824 - Berlin : Amelang
6oo stem des Frieden- oder einer ehrenvollen Neutralität auf- recht zu erhalten, wollten die Söhne und Nachfolger des Arist obul, durch den Königstitel gereizt, den Eroberer ins, rn ^blen; aber aus Mangel an einem bestimmten Thron- 'folgegesetz, und weil Weiber und Priester sich ins Spiel mischen, kehren sie die Waffen gegen sich selbst; aus dem Bruderkrieg entsteht ein Bürgerkrieg; Syrer, Araber, Römer werden erkauft und zu Hilfe gerufen, endlich kommt der Besieger des Mithridates, der in Asien 64-63, unumschränkt schaltende Pompejus, als erwählter Schiedsrichter ins Land, erobert Jerusalem, belegt die Nation mit einer Kopfsteuer, führt den Aristobulus und seine Söhne als Geißeln mit nach Rom und setzt seinen Bruder Hyrkanus Ii,, Sohn des Alexander Jannaus, und Neffe des ersten jüdischen Königs Ari- stobulus, als Hohenpriester und Ethnarch ein, welcher Doppelwürde aber der geist- und kraftlose Mak- kabäer-Sprößling durchaus nicht gewachsen war. — An dem zusammengestürzten Gebäude der neuen jü- 60-50. dischen Freiheit wühlen fortdauernd drei feindliche Ge- walten: die aus Rom entstohenen Söhne des vom Pom- pejus entsetzten Axiffobulus, die einen Prätendenten- Krieg im Lande anfachen, ihnen gegenüber der regierende Fürst Hyrkan und sein falscher Freund, der Jdumaer Äntipater, der sich in die königliche Familie einzu- drängen suchte, um sie desto sicherer zu stürzen, und über beiden die Römer — die von Zeit zu Zeit — wie Crassus als Prokonsul in Syrien — die Tempelschatze plündern. Die Römerwelt entschied, trotz der Stürme, die sie selbst erschütterten, über das Schicksal dieser ihnen kaum erst bekannt gewordenen Winkelfürsten l Anmerk. Pharisäer ü«. Separatisten (ihrer vermeint- lichen Heiligkeit wegen) verbanden mit dem mosaischen Gesetze (welchem sie einen Doppelsinn, einen wörtlichen u. allegorisch - mystischen, unterlegten) Ueberlieferungslehren (Tradition von Moses her, siehe den Talmud) und mit einer strengen Theo- logie (Lehre vom Fatum, Glaube an Dämonen und Auferste- hung des Fleisches) eine jesuitische Moral und Kasuistik, wo- durch sie als Buchstaben-Rigoristen und werkheilige Frömmler zur Zeit Cvristi, Hie kirchlich-orthodoxe Partei und die Stütze des rechtgläubigen Judenthums bildeten, im Gegensatz der klei- nern und gelehrten Partei der Sadduzäer, welche sich an das Wort und den Sinn der älteren hebräischen Urkunden hielten und dieselben mit Philosophie (Zoroastrischen Lehren) verbanden, die traditionellen Dogmen verwarfen, die Existenz von Engeln, « die Unsterblichkeit, die Einwirkung Gottes auf die menschlichen Handlungen läugneten, dagegen Reinheit der Tugend und Strenge der Sitten hochehrten und übten. — Ueber dte Ordens-

8. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 602

1824 - Berlin : Amelang
602 1-40 p. Ch. 44. Judäa i’?m. Provinz un- ter Prokura torru. Durch solche Gewaltmittel, verbunden mit staatsklu- ger Wachsamkeit, Tapferkeit, Liebe zu den schönen Kün- sten, durch gelegentliche Freigebigkeiten gegen das Volk und Beschäftigung desselben mit Tempelbauten, gelang es dem neuen Dynastie-Stifter sein über ganz Palästina, diesseit und jenseit des Jordans, erweitertes und innerlich beruhigtes Reich auf seine drei Söhne testamentarisch zu vererben: eine Maaßregel, die indeß so wenig monar- chische Einsicht bezeugte, daß sie ihren, in der Praxis mehr als in der Theorie der Politik großen Urheber kaum einige Jahrzehende überlebte. Denn Archelaus, als Ethnarch von Judäa und Samaria, verlor sein Land wegen schlechter Verwaltung; es wurde eingezogen (6. p. Ch.), zu Syrien als römische Provinz geschlagen, und unter Prokuratoren gestellt, unter denen Pontius Pilatus, von 27-36, der berühmteste in der christli- chen Welt ist (Tac. Arm. Xv. 44* > 33 Kreuzestod Christi); ein gleiches Schicksal traf den Tetrarchen von Galiläa und Trachonitrs, den Philipp, 34» P- C., so wie endlich auch den dritten Sohn des Herode-, den Antipas, den Mörder Johannis des Täufers, dessen Tetrarchie, und bald darauf auch die übrigen Landesge- biete, 4-r, der Kaiser Kaligula einem Enkel Her ödes des Großen, dem Agrippa, für seine Anhänglichkeit an die Familie des Germanikus, nebst dem königlichen Titel verlieh. Als aber dieser vielversprechende Fürst ei- nen frühzeitigen Tod starb, 44, so traten die alten Re- giernngsverhältnisse wieder ein; das ganze Palästinische Land wurde zu Syrien geschlagen und von Prokura- toren beherrscht, deren schonungslose Härte und Grau- samkeiten den starren und unbiegsamen Volkscharakter zu blutiger Nothwehr aufreizen; diese brach endlich unter der tyrannischen Regierung des Prokurators Gessius Flo- rus, seit 64, in einen Aufstand aus, welcher mit der Eroberung von Jerusalem durch Titus, Sohn des Kai- sers Vespasianus, im I. 70. p. Ch. endigte. Anmerk. I. Tetrarch — ursprünglich einer von den vier Fürsten der Galater in Klein-Asien — überhaupt Titel kleiner Fürsten. Cf. Act. 26. Cic. ad Fam. I. l5, Hirtius d. Bell. Alex. c. 67. Anmerk. Ii. Entstehung des Talmud aus der Talmudi- schen Litteratur im 2ten u. 3ten I. vor der Hochschule von Tp berias aus, und Einfluß derselben auf die After-Nationalität deö durch 4 Erdtheile zerstreuten Volks Gottes. —

9. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 22

1824 - Berlin : Amelang
22 wissenschaftliche? Theorien zu deuten und mit den uralten Völ- kersagen, unter welchen die mosaische Urkunde den ersten Platz einnimmt, zu vereinigen suchen. — Vergl. den zweiten Theil, dieses Werkes, welcher die weitere Ausführung enthält, und vorläufig: die Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die Naturkunde; v. Linke. Berlin, 1620. — und Cuvier's oben angeführtes Werk. Die I. Periode beginnt daher seit dernoachischen Fluth und der Gestaltung und Bildung der jetzigen belebten Erdober- fläche; sie untfaßt den — mythisch—historischen Zeitraum, die Kindheit des Menschenalters, die dämmernde Sagen- und Phantasienwelt, vonzooo—1500, bis auf Moses und Kad- mus, und umschließt wie die Namen des Noah, Dcuka- lion und ihrer Söhne, des Abraham 2000, des Menes, des Moses, Cecrops, Kadmus, Danaus u. s. w. circa t5oo: so die Verbreitung der Semken, Hamiten, Japhetiten, die ersten Bewegungen des Völkerlebens am Indus, Tigris, Euphrat, Jordan, Nil, in Griechenland und Italien. Die Ii. Periode: von 1500 — 500, begreift einen Zeit- raum von 1000 Jahren. Das Licht der Geschichte geht auf! Zoroaster und Confucius (Zeitgenossen des Pythago- ras) erleuchten Mittel-Asien und das Zendvolk (Zend Avesta); Samuels Prophetenschulen, Homers und Hesiodus Ge- sänge, Vorder-Asien und Europa. Die Daedaliden bilden Menschen in Holz und Stein; Tyrus und Karthago verbinden durch Handel und Schifffahrt Länder und Völker; am Euphrat und Tigris entstehen Kultur- und Handelsstaaten, Kriegsvölker und Eroberer; Babylon, Ekbatana, Susa, Nebukadnezar, Cyru s (Persepolis); Lykurg und Solon erheben Griechen- land zur politischen Selbstständigkeit, Freiheit und wissenschaft- licher Weltbildung, die in Pythagoras (585) und den sie- beit Weisen ihre Repräsentanten hat, während Rom seiner ju- gendlichen republikanischen Entwicklung entgegengeht. 5io a. Chr.; Brutus, 244* Die Iii. Periode: mit 5oo und dem ersten Zeitalter der Europäer anhebend, reicht bis zum Jahr 300 (301 Schlacht bei Jpsus), wo die Alexandrinische Monarchie in drei Erdthei- len zusammenbrach, und in Rom die politische Volksgleichheit und Freiheit befestigt wird. Europa ward der Mittelpunkt des Weltschauplatzes, das Herz der Weltgeschichte, Griechenland die Seele; der Brand von Sardes (500) entzündete einen universalhistorischen Freiheitskrieg; während in Rom die Gewalt der Diktatur das Staatenschicksal der Welt vorbereitet; Leóni- das, Miltiades, Themistokles, Aristides, Cimon,

10. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 598

1824 - Berlin : Amelang
598 Allein nicht genug, daß Judäa durch diesen halb freiwilligen, halb erzwungenen Wechsel seines Oberlandes- Herrn in die über den Territorial-Besitz der Küstenländer des Mittelmeers zwischen den Ptolemäern und Seleüzi- den geführte Kriege, 172—i6z, hineingezogen wurde — (Antiochus Iv, und Ptolemäus Vi.) — son- dern es gerieth dadurch auch aus der schonenden und schützenden Hand derhandel und Kultur befördernden Aegyp, tier in die vernichtende Hand der militair-despotischen Syrer, welche Jerusalem als eine gefüllte Schatzkammer iznd die Einwohner als Geldthiere betrachteten. Dennoch erhielt sich das Land gegen die Plünderer — eben durch den Handelsverkehr und Erwerb, der die Summen zu Los-, kaufungen und Bestechungen lieferte — ja! es vervoll- ständigte sogar seine Verfassung durch einen den selbster- wählten Ethnarchen und dem Hohenpriester zur Seite ge- setzten Senat — das Synedrium (Sanhedrin — zu der Zeit Christi — das höchste geistliche und weltliche Gericht der Juden aus 72 Mitgliedern unter dem Vorsitz des Hohenpriesters in Jerusalem bestehend, für bürgerliche und Religionsstreitigkeiten ohne Kriminal-Gerichtsbarkeit.) — Als aber Antiochus Iv. oder Epiphanes — bei den kostspieligen Kriegen, dem üppigen Hofstaat, und der Finanz-Noth seines gesunkenen Reiches — aus Hab- sucht, wie schon sein Bruder Seleukus I V., die Schätze de- I. lerusalemschen Tempels mit soldatischer Gewalt ent- Drucku.ge» führen, und wegen des bei Volk und Priestern erlittenen Wi- «'"bruck. Verstandes, diese zur Verehrung des olympischen Zeus mrnmft und zum Opfern und Essen von Schweinefleisch zwingen der Priester, wollte — um mit der religiösen die politische Nationali- bäer)^Has'-kat zu vernichten und die Behandlungs- und Beherr- monaer. — schungsweise der Denationalisi'rten zu erleichtern: da er- hob sich das, mit Hartnäckigkeit an den Formen des mo- saischen Kultus, wie mit erneuerter Liebe an Früchten und Segnungen des ihm zum zweiten Mal theuer ge- wordenen Vaterlandes, hängende, von den Priestern zur Vertheidigung des alten Landes und Glaubens der Vater begeisterte Volk zur Gegenwehr, und entwickelte eine unüberwindliche Nationalkraft, wie zu den Zeiten Jo- sua's. — §. 3. Matthatias, aus dem Geschlecht der Hasmonäer (Joseph. Antiqq. Xii. 6.), ein frommgläubiger Je- hovahpriester, schlägt, von heiliger Wuth ergriffen, die
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