206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
323
312.
und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf
den dazu gehörigen Inseln, kupferrote Indianer in Amerika,
schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern
körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden.
3. Sieht man endlich auf die Religion, so unterscheidet
man Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht
der dritte Teil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evan-
gelium von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa
beisammen, und zwar bekennen sich die Rüsten und Griechen meistens
zur griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portu-
giesen, Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutsch-
lands zur römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer,
Schweden, Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands
zur evangelischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche
noch nicht zum Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch
noch solche, die an den einen Gott glauben. Das sind die Juden,
die in allen Ländern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner,
welche fast das ganze herrliche Morgenland inne haben, die europäische
Türkei, Kleinasien, Ägypten, Arabien und auch das Land Palästina,
das heilige Land der Christen. Der Juden zählt man im ganzen
etwa 7 Millionen; die Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb
so groß, wie die der Christen. Alle die übrigen Menschen auf der
Erde, weit mehr als die Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch
in der Nacht des Heidentums. Sie beten Sonne, Mond
und Sterne an, oder Tiere und andere Erzeugnisse der Natur,
oder sie haben gar Götter, welche sie mit ihren eignen Händen ge-
macht haben, stumme Götzen, die da Augen haben und können doch
nicht sehen, Ohren und können doch nicht hören. Den einigen
Herrn Himmels und der Erde kennen sie nicht und kennen den
Heiland nicht, der sie allein von ihren Sünden erlösen kann. Darum
gehen sie dahin in Schande und Lastern, und ihr Elend ist so groß,
daß es nicht zu beschreiben ist. Darum sollen alle Christen sich's
zu Herzen gehen lassen, was unser Herr Jesus Christus nach seiner
Auferstehung seinen Aposteln befohlen hat: Gehet hin in alle
Ivelt, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des
daters, des Sohnes und des heiligen Geistes! Und weil ihnen
durch das teure Evangelium so reicher Segen zugeflossen ist, so sollen
sie aus allen Kräften bemüht sein, die Heiden aus ihrem Elende
zu reißen. Die Missionare, welche Vater und Mutter, Weib und
Kinder verlassen, um den Armen die Predigt von Christo Jesu zu
verkündigen, und die Gut und Leben an dieses heilige Werk setzen,
sollen sie mit ihren Gaben unterstützen und sollen für sie beten.
21 *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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287
in den kalten Gegenden die Menschen nur stets ans Jagd ausgehen
und viele Bewohner der heißen Länder als Hirten oder Nomaden
mit ihren Heerden von einem Weideplätze zum andern ziehen, wie wir
es schon in der heiligen Schrift von den Erzvätern lesen, haben sich
die Menschen in den gemäßigten Erdstrichen feste Wohnsitze gegründet.
Auch leben sie nicht bloß einzeln, wie die Jäger und Fischer, oder
in Familien oder Stämmen, wie die Nomaden, sondern sie haben
große Gesellschaften oder Staaten begründet und leben in denselben
nach bestimmten Gesetzen und Rechten. Künste und Wissenschaften sind
nur unter ihnen zu Hause. Darum nennt man sie gebildete Völker.
2. Auch in Hinsicht auf ihren Körperbau stimmen die
Menschen auf der Erde nicht überein. Sie stammen zwar alle von
Einem Elternpaare her, von den ersten Menschen Adam und Eva;
aber sie haben doch im Verlaufe der Zeit in den fünf Erdtheilen ver-
schiedene Merkmale angenommen. Darnach bringt man sie in fünf
große Hauptabtheilungen oder Rassen. Am besten kann man sich
dieselben an ihrer Farbe merken. Außer den weißen Menschen oder
Kaukasiern in Europa giebt es gelbe oder Mongolen im mittlern
und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf
den dazu gehörigen Inseln, kupferrothe Indianer in Amerika,
schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern
körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden.
3. Sieht man endlich aus die Religion, so unterscheidet man
Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht der
dritte Theil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evangelium
von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa beisam-
men, und zwar bekennen sich die Russen und Griechen meistens zur
griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portugiesen,
Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutschlands zur
römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer, Schweden,
Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands zur evange-
lischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche noch nicht zum
Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch noch solche, die an
den Einen Gott glauben. Das sind die Juden, die in allen Län-
dern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner, die fast das ganze
herrliche Morgenland inne haben, die europäische Türkei, Kleinasien,
Aegypten, Arabien und auch das Land Palästina, das heilige Land der
Christen. Der Juden zählt man im Ganzen etwa 4 Millionen; die
Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb so groß, wie die der Chri-
sten. Alle die übrigen Menschen auf der Erde, weit mehr als die
Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch in der Nacht des Heiden-
thums. Sie beten Sonne, Mond und Sterne an, oder Thiere und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Fischer Christo_Jesu
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Asien Amerika Afrika Europa Deutschlands Niederländer Schweden Deutschlands Christum Kleinasien Palästina Chri- Heiden-
350
Menschen zu thun, wie auch mit den M i s ch li n g e n, die von europäischen
Vätern und Hottentotten- oder Negermüttern abstammen. Das sind
unstäle, wandersüchtige Volksstämme. Alle Kunst haben die Missio-
nare aufbieten müssen, um sie zu halten bei dem gepredigten Gottes-
worte. Mit der Zeit ist es ihnen gelungen, auch hier zahlreiche
Niederlassungen oder Stationen zu begründen. S a r o n, Stein-
thal, Wupperthal, Eben-Ezer sind die Namen derselben;
auch Steink opf und Pe lla liegen nicht weit davon. Um die Ein-
gebornen an feste Wohnsitze zu gewöhnen, schenken die Missionare
einem Jeden, der sich in ihrer Nähe anbauen will, ein Stück Land,
so daß er einen Garten anlegen kann; sie helfen ihm beim Bau einer
Hütte und geben ihm Anleitung zu einer nützlichen Thätigkeit. Dabei
werden sie nicht müde, ihn zu unterrichten und ihm zu predigen, ob er
sich bekehren wolle zu dem lebendigen Gott. So ist in der Umgegend
der Stationen auch hier kaum noch ein Mensch zu finden, der nicht
mit den Hauptlehren des Christenthums bekannt wäre. Viele haben
sich taufen lassen und haben auch schon wieder getaufte Kinder. An-
dere aber suchen immer noch eine Ursache, ihre Bekehrung aufzu-
schieben.
Weiter aufwärts am Orangestuß, der in diesen Gegenden auch
der Gar iep oder große Strom heißt, sind die Stationen Aman-
delboom und Schietfontein begründet worden. Da ist bis
setzt die Arbeit der Missionare ganz besonders gesegnet gewesen. Ne-
den den B oers oder den Nachkommen der ersten holländischen Ansiedler
wohnen dort auch Schwarze und Mischlinge. Aber die Schwarzen
sind von anderm Schlage, als diejenigen, welche sich in der Nähe der
Capstadt finden. Sie gehören zu den Kafsern, einem starken,
tapfern, kriegerischen Volke, das man wegen seiner geistigen Anlagen
als das edelste Negervolk ansehen muß. Lange dauert es, bis sie
dazu gebracht werden können, von ihren heidnischen Götzen abzu-
lassen; wenn sie aber einmal für das Christenthum gewonnen sind,
so bleiben sie auch seine treuen Anhänger. Von ihren heidnischen
Nachbarn haben die neugestisteten Gemeinden gar viel zu leiden; da-
für aber tragen diese Sorge, daß das Evangelium sich immer weiter
ausbreiten möge. Sie feiern Missionsfeste, wie wir, und reichen für
die Mission von ihren Gaben dar, wie es bei uns wohl geschieht, und
könnte sich manche alte Christengemeinde an dem Eifer dieser Neube-
kehrten ein Beispiel nehmen.
Nördlich von dem Strome breiten sich, an der Meeresküste wie
im Innern des Landes, sandige oder steinige Wüsten aus, die von den
Buschmännern und andern Zweigen der Hottentotten bewohnt werden.
Auch unter diese Stämme, besonders unter die Namaguas, hat die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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239
mit der Hierarchie um den Thron von Memphis.- Zer-
stückelung des Reiches; Fortschritt der Kultur vonmittel-
nach Unter-Aegypten. Die Dodekarchie. Das Labyrinth.
Dritter Zeitraum:
(Historischer.)
Von der Alleinherrschaft Psammetichs — nach
Auflösung der Dodekarchie — bis auf den Psammenit
oder bis zur Eroberung Aegyptens durch den Pcrserkönig
Kambyses, von 6z0 — 525 zz 100 I. Erweiterung
der ägyptischen Macht durch die Verbindung mit den
Griechen, durch Handel, Schifffahrt und Eroberungs-
kriege. Verfall des Kastenwesens, des Nanonalcharakters,
der innern Einheit durch Thron-Revolutionen, Mieths-
truppen, Zwiespalt zwischen Königthum und Priesterthum,
von denen dieses seinen Hauptsitz in Memphis, jenes in
Sais hatte.
Vierter Zeitraum:
(Persischer.)
Von Kambyses bis auf Darius Kodomannus
und Alexander den Großen, von 525 — 332. Aegyp-
ten eine persische Satrapie; fruchtloser, fast 2c>ojahriger
Kampf um Freiheit und Selbstständigkeit, bis zu den
mazedonisch-griechischen Pharaonen, den Ptolemäern, die
mit dem Aufblühen Alexandriens das Zeitalter des Ama-
fis erneuern, worauf Aegypten um Christi Geburt den
Römern als eine glückliche Beute anheimfallt. —
Quellen.
A. Einheimische Quellen.
Die noch übrigen mit Hieroglyphen (einer für uns rät-
selhaften allegorischen Bilderschrift) bedeckten Kunst-Denk-
mähler Aegyptens. '
B. Ausländische Quellen.
I- Israelitische Schriftsteller.
Mofes 1. und 2. (Genesis. Exodus); die Bücher
Könige; die Chronika; einzelne Propheten (Iesaias,
Jeremias) von 1600 — 500, theils gelegentlich, theils
fragmentarisch, aber dennoch wegen des reinen, historischen
Gehalts der Nachrichten höchst wichtig.
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Extrahierte Personennamen: Psammetichs Psammetichs Darius_Kodomannus Darius Alexander Alexander Jeremias
Extrahierte Ortsnamen: Pcrserkönig
Kambyses Memphis Christi
6oo
stem des Frieden- oder einer ehrenvollen Neutralität auf-
recht zu erhalten, wollten die Söhne und Nachfolger des
Arist obul, durch den Königstitel gereizt, den Eroberer
ins, rn ^blen; aber aus Mangel an einem bestimmten Thron-
'folgegesetz, und weil Weiber und Priester sich ins Spiel
mischen, kehren sie die Waffen gegen sich selbst; aus
dem Bruderkrieg entsteht ein Bürgerkrieg; Syrer, Araber,
Römer werden erkauft und zu Hilfe gerufen, endlich
kommt der Besieger des Mithridates, der in Asien
64-63, unumschränkt schaltende Pompejus, als erwählter
Schiedsrichter ins Land, erobert Jerusalem, belegt die
Nation mit einer Kopfsteuer, führt den Aristobulus
und seine Söhne als Geißeln mit nach Rom und setzt
seinen Bruder Hyrkanus Ii,, Sohn des Alexander
Jannaus, und Neffe des ersten jüdischen Königs Ari-
stobulus, als Hohenpriester und Ethnarch ein,
welcher Doppelwürde aber der geist- und kraftlose Mak-
kabäer-Sprößling durchaus nicht gewachsen war. —
An dem zusammengestürzten Gebäude der neuen jü-
60-50. dischen Freiheit wühlen fortdauernd drei feindliche Ge-
walten: die aus Rom entstohenen Söhne des vom Pom-
pejus entsetzten Axiffobulus, die einen Prätendenten-
Krieg im Lande anfachen, ihnen gegenüber der regierende
Fürst Hyrkan und sein falscher Freund, der Jdumaer
Äntipater, der sich in die königliche Familie einzu-
drängen suchte, um sie desto sicherer zu stürzen, und
über beiden die Römer — die von Zeit zu Zeit — wie
Crassus als Prokonsul in Syrien — die Tempelschatze
plündern. Die Römerwelt entschied, trotz der Stürme,
die sie selbst erschütterten, über das Schicksal dieser ihnen
kaum erst bekannt gewordenen Winkelfürsten l
Anmerk. Pharisäer ü«. Separatisten (ihrer vermeint-
lichen Heiligkeit wegen) verbanden mit dem mosaischen Gesetze
(welchem sie einen Doppelsinn, einen wörtlichen u. allegorisch -
mystischen, unterlegten) Ueberlieferungslehren (Tradition von
Moses her, siehe den Talmud) und mit einer strengen Theo-
logie (Lehre vom Fatum, Glaube an Dämonen und Auferste-
hung des Fleisches) eine jesuitische Moral und Kasuistik, wo-
durch sie als Buchstaben-Rigoristen und werkheilige Frömmler
zur Zeit Cvristi, Hie kirchlich-orthodoxe Partei und die Stütze
des rechtgläubigen Judenthums bildeten, im Gegensatz der klei-
nern und gelehrten Partei der Sadduzäer, welche sich an das
Wort und den Sinn der älteren hebräischen Urkunden hielten
und dieselben mit Philosophie (Zoroastrischen Lehren) verbanden,
die traditionellen Dogmen verwarfen, die Existenz von Engeln,
« die Unsterblichkeit, die Einwirkung Gottes auf die menschlichen
Handlungen läugneten, dagegen Reinheit der Tugend und
Strenge der Sitten hochehrten und übten. — Ueber dte Ordens-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer]]
Extrahierte Personennamen: Alexander
Jannaus Alexander Jdumaer
Äntipater
Extrahierte Ortsnamen: Asien Jerusalem Aristobulus Rom Rom Syrien Gottes
602
1-40 p.
Ch.
44.
Judäa i’?m.
Provinz un-
ter Prokura
torru.
Durch solche Gewaltmittel, verbunden mit staatsklu-
ger Wachsamkeit, Tapferkeit, Liebe zu den schönen Kün-
sten, durch gelegentliche Freigebigkeiten gegen das Volk
und Beschäftigung desselben mit Tempelbauten, gelang
es dem neuen Dynastie-Stifter sein über ganz Palästina,
diesseit und jenseit des Jordans, erweitertes und innerlich
beruhigtes Reich auf seine drei Söhne testamentarisch
zu vererben: eine Maaßregel, die indeß so wenig monar-
chische Einsicht bezeugte, daß sie ihren, in der Praxis
mehr als in der Theorie der Politik großen Urheber
kaum einige Jahrzehende überlebte. Denn Archelaus,
als Ethnarch von Judäa und Samaria, verlor sein Land
wegen schlechter Verwaltung; es wurde eingezogen (6.
p. Ch.), zu Syrien als römische Provinz geschlagen,
und unter Prokuratoren gestellt, unter denen Pontius
Pilatus, von 27-36, der berühmteste in der christli-
chen Welt ist (Tac. Arm. Xv. 44* > 33 Kreuzestod
Christi); ein gleiches Schicksal traf den Tetrarchen von
Galiläa und Trachonitrs, den Philipp, 34» P- C., so
wie endlich auch den dritten Sohn des Herode-, den
Antipas, den Mörder Johannis des Täufers, dessen
Tetrarchie, und bald darauf auch die übrigen Landesge-
biete, 4-r, der Kaiser Kaligula einem Enkel Her ödes
des Großen, dem Agrippa, für seine Anhänglichkeit
an die Familie des Germanikus, nebst dem königlichen
Titel verlieh. Als aber dieser vielversprechende Fürst ei-
nen frühzeitigen Tod starb, 44, so traten die alten Re-
giernngsverhältnisse wieder ein; das ganze Palästinische
Land wurde zu Syrien geschlagen und von Prokura-
toren beherrscht, deren schonungslose Härte und Grau-
samkeiten den starren und unbiegsamen Volkscharakter zu
blutiger Nothwehr aufreizen; diese brach endlich unter der
tyrannischen Regierung des Prokurators Gessius Flo-
rus, seit 64, in einen Aufstand aus, welcher mit der
Eroberung von Jerusalem durch Titus, Sohn des Kai-
sers Vespasianus, im I. 70. p. Ch. endigte.
Anmerk. I. Tetrarch — ursprünglich einer von den vier
Fürsten der Galater in Klein-Asien — überhaupt Titel kleiner
Fürsten. Cf. Act. 26. Cic. ad Fam. I. l5, Hirtius d. Bell.
Alex. c. 67.
Anmerk. Ii. Entstehung des Talmud aus der Talmudi-
schen Litteratur im 2ten u. 3ten I. vor der Hochschule von Tp
berias aus, und Einfluß derselben auf die After-Nationalität
deö durch 4 Erdtheile zerstreuten Volks Gottes. —
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Judäa Judäa Pontius
Pilatus Philipp Philipp Mörder_Johannis Kaligula Agrippa Titus
Extrahierte Ortsnamen: Samaria Christi Galiläa Gessius_Flo- Jerusalem Klein-Asien Gottes
22
wissenschaftliche? Theorien zu deuten und mit den uralten Völ-
kersagen, unter welchen die mosaische Urkunde den ersten Platz
einnimmt, zu vereinigen suchen. — Vergl. den zweiten Theil,
dieses Werkes, welcher die weitere Ausführung enthält, und
vorläufig: die Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die
Naturkunde; v. Linke. Berlin, 1620. — und Cuvier's oben
angeführtes Werk.
Die I. Periode beginnt daher seit dernoachischen Fluth
und der Gestaltung und Bildung der jetzigen belebten Erdober-
fläche; sie untfaßt den — mythisch—historischen Zeitraum, die
Kindheit des Menschenalters, die dämmernde Sagen- und
Phantasienwelt, vonzooo—1500, bis auf Moses und Kad-
mus, und umschließt wie die Namen des Noah, Dcuka-
lion und ihrer Söhne, des Abraham 2000, des Menes,
des Moses, Cecrops, Kadmus, Danaus u. s. w. circa
t5oo: so die Verbreitung der Semken, Hamiten, Japhetiten,
die ersten Bewegungen des Völkerlebens am Indus, Tigris,
Euphrat, Jordan, Nil, in Griechenland und Italien.
Die Ii. Periode: von 1500 — 500, begreift einen Zeit-
raum von 1000 Jahren. Das Licht der Geschichte geht auf!
Zoroaster und Confucius (Zeitgenossen des Pythago-
ras) erleuchten Mittel-Asien und das Zendvolk (Zend Avesta);
Samuels Prophetenschulen, Homers und Hesiodus Ge-
sänge, Vorder-Asien und Europa. Die Daedaliden bilden
Menschen in Holz und Stein; Tyrus und Karthago verbinden
durch Handel und Schifffahrt Länder und Völker; am Euphrat
und Tigris entstehen Kultur- und Handelsstaaten, Kriegsvölker
und Eroberer; Babylon, Ekbatana, Susa, Nebukadnezar,
Cyru s (Persepolis); Lykurg und Solon erheben Griechen-
land zur politischen Selbstständigkeit, Freiheit und wissenschaft-
licher Weltbildung, die in Pythagoras (585) und den sie-
beit Weisen ihre Repräsentanten hat, während Rom seiner ju-
gendlichen republikanischen Entwicklung entgegengeht. 5io a.
Chr.; Brutus, 244*
Die Iii. Periode: mit 5oo und dem ersten Zeitalter der
Europäer anhebend, reicht bis zum Jahr 300 (301 Schlacht
bei Jpsus), wo die Alexandrinische Monarchie in drei Erdthei-
len zusammenbrach, und in Rom die politische Volksgleichheit
und Freiheit befestigt wird. Europa ward der Mittelpunkt des
Weltschauplatzes, das Herz der Weltgeschichte, Griechenland
die Seele; der Brand von Sardes (500) entzündete einen
universalhistorischen Freiheitskrieg; während in Rom die Gewalt
der Diktatur das Staatenschicksal der Welt vorbereitet; Leóni-
das, Miltiades, Themistokles, Aristides, Cimon,
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Extrahierte Personennamen: Abraham Jordan Samuels Nebukadnezar Brutus
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Danaus Griechenland Italien Samuels Europa Tyrus Karthago Ekbatana Persepolis Rom Europa Weltschauplatzes Griechenland Sardes Rom Aristides
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Allein nicht genug, daß Judäa durch diesen halb
freiwilligen, halb erzwungenen Wechsel seines Oberlandes-
Herrn in die über den Territorial-Besitz der Küstenländer
des Mittelmeers zwischen den Ptolemäern und Seleüzi-
den geführte Kriege, 172—i6z, hineingezogen wurde
— (Antiochus Iv, und Ptolemäus Vi.) — son-
dern es gerieth dadurch auch aus der schonenden und
schützenden Hand derhandel und Kultur befördernden Aegyp,
tier in die vernichtende Hand der militair-despotischen Syrer,
welche Jerusalem als eine gefüllte Schatzkammer iznd die
Einwohner als Geldthiere betrachteten. Dennoch erhielt
sich das Land gegen die Plünderer — eben durch den
Handelsverkehr und Erwerb, der die Summen zu Los-,
kaufungen und Bestechungen lieferte — ja! es vervoll-
ständigte sogar seine Verfassung durch einen den selbster-
wählten Ethnarchen und dem Hohenpriester zur Seite ge-
setzten Senat — das Synedrium (Sanhedrin —
zu der Zeit Christi — das höchste geistliche und weltliche
Gericht der Juden aus 72 Mitgliedern unter dem Vorsitz
des Hohenpriesters in Jerusalem bestehend, für bürgerliche
und Religionsstreitigkeiten ohne Kriminal-Gerichtsbarkeit.)
— Als aber Antiochus Iv. oder Epiphanes —
bei den kostspieligen Kriegen, dem üppigen Hofstaat, und
der Finanz-Noth seines gesunkenen Reiches — aus Hab-
sucht, wie schon sein Bruder Seleukus I V., die Schätze de-
I. lerusalemschen Tempels mit soldatischer Gewalt ent-
Drucku.ge» führen, und wegen des bei Volk und Priestern erlittenen Wi-
«'"bruck. Verstandes, diese zur Verehrung des olympischen Zeus
mrnmft und zum Opfern und Essen von Schweinefleisch zwingen
der Priester, wollte — um mit der religiösen die politische Nationali-
bäer)^Has'-kat zu vernichten und die Behandlungs- und Beherr-
monaer. — schungsweise der Denationalisi'rten zu erleichtern: da er-
hob sich das, mit Hartnäckigkeit an den Formen des mo-
saischen Kultus, wie mit erneuerter Liebe an Früchten
und Segnungen des ihm zum zweiten Mal theuer ge-
wordenen Vaterlandes, hängende, von den Priestern zur
Vertheidigung des alten Landes und Glaubens der Vater
begeisterte Volk zur Gegenwehr, und entwickelte eine
unüberwindliche Nationalkraft, wie zu den Zeiten Jo-
sua's. —
§. 3.
Matthatias, aus dem Geschlecht der Hasmonäer
(Joseph. Antiqq. Xii. 6.), ein frommgläubiger Je-
hovahpriester, schlägt, von heiliger Wuth ergriffen, die
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