38
durch die nun unbesetzten Thermopylcn v) in Phocis ein.
Phaläcus mit seinen 8000 <L>öldnern erhält freien Abzug.
Die Phocenser aber werden aus dem Amphiktyonenbunde
ausgestoßen und Philipp erhält ihre 2 Stimmen im Am-
phiktponengericht. Ihre Städte werden zerstört, und sie
müssen als Entschädigung jährlich 60 Talente an den del-
phischen Tempel zahlen.
33!)—338 Zweiter heiliger Krieg.
Die Stadt Amphissa wird auf Philipps Veranlassung
durch Aeschines im Amphiktyonengericht wegen Bebauung
heiligen Landest» angeklagt. Um sie zu strafen, wird
Philipp an die Spitze des Bundesheeres berufen, der
die Amphissäer trotz Athens und Thebens heimlicher Un-
terstützung bald überwand.
338 Schlacht bei Chäronea.
Mitten im Frieden besetzte Philipp Elatea. Theben
und Athen x> schicken ein Heer gegen ihn, bei welchem sich
auch Demosthenes befand. Trotz tapferen Kampfes wer-
den die Griechen bei Chäronea besiegt^); doch trat
Philipp in Griechenland milde auf,?) namentlich gegen
Athen.
Im folgenden Jahre berief er eine Versammlung der
Griechen nach C orinth und ließ sich dort zum Dberfeld-
Herrn gegen Persien ernennen.
Pas Reich Alexanders des Großen.
336- 323 Alexander der Große
Philipp wurde bei der Hochzeit seiner Tochter Cleopa-
tra durch den Leibtrabanten Pausanias zu Aegä ermordet.
Sein Sohn Alexander folgt, erst 20 Jahr alt. Seine
Mutter die stolze Olympias. Sein Lehrer der Philo-
soph Aristoteles, a) In der Schlacht bei Chäronea
zeichnet er sich aus.
v) Die Athener waren durch Aeschines sicher gemacht, daß sie keine
Gegenmaaßregeln trafen.
w) Im Gebiete von Cirrha.
x) Durch Demosthenes verbündet.
y) Das Schlachtdenkmal, ein kolossaler Löwe, noch jetzt in Trümmern
vorhanden. — Demosthenes hielt die Leichenrede.
z) Angeblich durch den athenischen Redner Demades bewogen.
a) Erzähle Züge aus Alexanders Jugend. (Ilias. Bucephalus.)
d
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Chäronea Philipp_Elatea Philipp Philipp Philipp Alexanders Alexander_der_Große
Philipp Alexander Philipp Alexander Alexander Chäronea Cirrha Alexanders Bucephalus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
mittelbar an die Krone entrichtet wurden, und zum Un-
terhalt des Königs, des königlichen Hofstaates, der Na-
tional-Heere, der Miethstruppen und der Staatsbeamten
dienten, jedoch so, daß die wirklich an den Hof gezahlten
Abgaben nicht sowohl zur Fundirung eines Staatsschatzes
und eines dem gemäßen Staatshaushaltes, als vielmehr
zur Bereicherung der Privatkasse des regierenden Herrn
angewendet und verbraucht, alle Staatsauögaben aber
nicht aus dieser, sondern unmittelbar aus den Provinzial-
Steuer-Erhebungen an Ort und Stelle unter Kontrolle
der Satrapen bestritten wurden. — Zu diesen Staats-
ausgaben gehörten insbesondere die Beamten-Etats, die
demnach nicht sowohl in festgesetzten Zahlungen aus öf-
fentlichen Kassen, als vielmehr in Privat-Anweisungen
aufprovinzen, Städte, Hauser und deren Ländereien und
Einkünfte bestanden, die der König — als höchster Ei-
genthümer von Land und Leuten betrachtet — auf lehn-
rechtliche Art an die Hof- und Dienst-Beamten anfangs
nur persönlich und auf Lebenszeit, zuletzt erblich vergab
und verlieh. Herocl. I. 192, Iii. 20, 90 seq. i2ß>
i3o; Xen. Cyr. Viii. Oecon.; Athen, lib. Iv-
§. 9.
Aus dieser heillosen Staats- und Finanz-Wirthschaft
erklärt sich theils der Reichthum des Fiskus und die
Pracht des Hoflebens, theils das nicht minder üppige
und hofartige Leben der königlichen Staatsdiener und
ihr emporstrebender Muth zur Unabhängigkeit; aus beiden
ferner, wie aus dem Mangel eines geordneten Aerarii
und eines an das Interesse desselben gebundenen Beam-
ten-Personals, der einreißende Verfall des Reiches. Da-
zu kam, daß die königlichen Statthalter in den Provinzen
meist Verwandte des Königs, ungeachtet sie in ihrer
Pflicht — als Civil-Gouverneure, General-Intendanten,
Justiz-, Polizei-, Steuer- und Oekonomie-Oberaufseher
— die physische und bürgerliche Wohlfahrt des Landes,
nach Ormuzd Gesetz, aufrecht zu erhalten, unter Kon-
trolle der Regierung standen, dennoch allmählich durch
Vergünstigungen theils,mehrere Provinzen zur Verwal-
tung an sich rissen, theils mit ihrer Civil-Verwaltung
auch die Militär-Gewalt zu erringen wußten, und da-
durch zu mächtigen Territorial-Fürsten sich emporhoben,
theils endlich durch ihre Verbindung mit dem Hofe in die
Interessen und Intriguen desselben sich einmischten, und
zu Parteiführern bei Thronstreitigkeiten und Kriegen auf-
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
L22. chm Hierarchie, mittelst einer neuen ganz lm Geist einer
Tartarhorde vollzogenen Wahl, durch das Wiehern eine-
heiligen Rosses, im Angesicht der Sonnengottheit, die Fa-
milie der Achameniden in der Person des Darius, des
Oberhaupts ihrer glücklich ausgeführten Gegenrevolution,
auf den Thron der Perser wieder. Herock. lib. Iii.
67 - Lck.
§. 3.
Darius sicherte zunächst seinen Thron durch eine
Familien-Verbindung mit dem herrschenden Stamme der
-«<>• Pasargaden — durch Vermahlung mit einer Tochter des
Cyrus —, so wie durch Fixirung seiner Residenz in
Susa, was dem entfernten Babylon Muth zur Empö-
rung, aber dem neuen Alleinherrscher auch Veranlassung
^gab, die Mauern und Zinnen dieser alten Königsstadt zu
zerbrechen; sodann ordnete er die Massen seines weitläu-
sigen Reiches, behufs der Civil-Administration und de§
Finanz-Wesens, durch eine auf ethnographischen Gründen
beruhende Eintheilung des Landes in zwanzig Satraplen,
deren Vorsteher — als Provinzial-Gouverneure, (an-
fangs ohne Militär-Gewalt) als Organe der Regierung
— die Wohlfahrt der ihnen überwiesenen Landesdistrikte
handhaben, den Ackerbau, Handel und Gewerbe beschützen
und befördern, und das neu regulirte Steuer-Kataster
in Vollzug setzen sollten. Unabhängig von dieser Civil-
Einrichtung organisirte Darius zum Behuf der Landes-
Sicherheit eine Eintheilung des Reichs in Militär-Kan-
tons oder Militär-Divisionen, zufolge welcher durch alle
Provinzen, in den Städten und auf dem Lande, Heeres-
abtheilungen gelegt wurden, die ihre Verpflegung auf
Kosten der Provinzialen erhielten.
Endlich richtete der König auch seinen Herrschersitz
zu Susa, der mit Babylon und Ekbatana — nach Lust,
Bedürfniß und Jahreszeit — wechselte, nach medsicher
Form durch eine zahlreiche und glänzende Umgebung von
Leibwachen — aus dem Stamm der Pasargaden —,
durch Ober- und Unter-Bediente, Priester, Frauen, Eu-
nuchen, so wie durch Einführung eines strengen Cere-
moniels in Sitte, Kleidung, Speise und Wohnung mit
solcher Pracht und Majestät ein, daß derselbe der eigent-
liche bewegende Mittelpunkt des Reiches, der Träger des
Despotismus im Leben, so wie das mehr und mehr er-
weiterte Persepolis der Repräsentant desselben im Tode,
beide Wohnsitze aber mit ihren Thronen und Trabanten,
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Cyrus Babylon_Muth Darius Darius
239
mit der Hierarchie um den Thron von Memphis.- Zer-
stückelung des Reiches; Fortschritt der Kultur vonmittel-
nach Unter-Aegypten. Die Dodekarchie. Das Labyrinth.
Dritter Zeitraum:
(Historischer.)
Von der Alleinherrschaft Psammetichs — nach
Auflösung der Dodekarchie — bis auf den Psammenit
oder bis zur Eroberung Aegyptens durch den Pcrserkönig
Kambyses, von 6z0 — 525 zz 100 I. Erweiterung
der ägyptischen Macht durch die Verbindung mit den
Griechen, durch Handel, Schifffahrt und Eroberungs-
kriege. Verfall des Kastenwesens, des Nanonalcharakters,
der innern Einheit durch Thron-Revolutionen, Mieths-
truppen, Zwiespalt zwischen Königthum und Priesterthum,
von denen dieses seinen Hauptsitz in Memphis, jenes in
Sais hatte.
Vierter Zeitraum:
(Persischer.)
Von Kambyses bis auf Darius Kodomannus
und Alexander den Großen, von 525 — 332. Aegyp-
ten eine persische Satrapie; fruchtloser, fast 2c>ojahriger
Kampf um Freiheit und Selbstständigkeit, bis zu den
mazedonisch-griechischen Pharaonen, den Ptolemäern, die
mit dem Aufblühen Alexandriens das Zeitalter des Ama-
fis erneuern, worauf Aegypten um Christi Geburt den
Römern als eine glückliche Beute anheimfallt. —
Quellen.
A. Einheimische Quellen.
Die noch übrigen mit Hieroglyphen (einer für uns rät-
selhaften allegorischen Bilderschrift) bedeckten Kunst-Denk-
mähler Aegyptens. '
B. Ausländische Quellen.
I- Israelitische Schriftsteller.
Mofes 1. und 2. (Genesis. Exodus); die Bücher
Könige; die Chronika; einzelne Propheten (Iesaias,
Jeremias) von 1600 — 500, theils gelegentlich, theils
fragmentarisch, aber dennoch wegen des reinen, historischen
Gehalts der Nachrichten höchst wichtig.
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Extrahierte Personennamen: Psammetichs Psammetichs Darius_Kodomannus Darius Alexander Alexander Jeremias
Extrahierte Ortsnamen: Pcrserkönig
Kambyses Memphis Christi
6oo
stem des Frieden- oder einer ehrenvollen Neutralität auf-
recht zu erhalten, wollten die Söhne und Nachfolger des
Arist obul, durch den Königstitel gereizt, den Eroberer
ins, rn ^blen; aber aus Mangel an einem bestimmten Thron-
'folgegesetz, und weil Weiber und Priester sich ins Spiel
mischen, kehren sie die Waffen gegen sich selbst; aus
dem Bruderkrieg entsteht ein Bürgerkrieg; Syrer, Araber,
Römer werden erkauft und zu Hilfe gerufen, endlich
kommt der Besieger des Mithridates, der in Asien
64-63, unumschränkt schaltende Pompejus, als erwählter
Schiedsrichter ins Land, erobert Jerusalem, belegt die
Nation mit einer Kopfsteuer, führt den Aristobulus
und seine Söhne als Geißeln mit nach Rom und setzt
seinen Bruder Hyrkanus Ii,, Sohn des Alexander
Jannaus, und Neffe des ersten jüdischen Königs Ari-
stobulus, als Hohenpriester und Ethnarch ein,
welcher Doppelwürde aber der geist- und kraftlose Mak-
kabäer-Sprößling durchaus nicht gewachsen war. —
An dem zusammengestürzten Gebäude der neuen jü-
60-50. dischen Freiheit wühlen fortdauernd drei feindliche Ge-
walten: die aus Rom entstohenen Söhne des vom Pom-
pejus entsetzten Axiffobulus, die einen Prätendenten-
Krieg im Lande anfachen, ihnen gegenüber der regierende
Fürst Hyrkan und sein falscher Freund, der Jdumaer
Äntipater, der sich in die königliche Familie einzu-
drängen suchte, um sie desto sicherer zu stürzen, und
über beiden die Römer — die von Zeit zu Zeit — wie
Crassus als Prokonsul in Syrien — die Tempelschatze
plündern. Die Römerwelt entschied, trotz der Stürme,
die sie selbst erschütterten, über das Schicksal dieser ihnen
kaum erst bekannt gewordenen Winkelfürsten l
Anmerk. Pharisäer ü«. Separatisten (ihrer vermeint-
lichen Heiligkeit wegen) verbanden mit dem mosaischen Gesetze
(welchem sie einen Doppelsinn, einen wörtlichen u. allegorisch -
mystischen, unterlegten) Ueberlieferungslehren (Tradition von
Moses her, siehe den Talmud) und mit einer strengen Theo-
logie (Lehre vom Fatum, Glaube an Dämonen und Auferste-
hung des Fleisches) eine jesuitische Moral und Kasuistik, wo-
durch sie als Buchstaben-Rigoristen und werkheilige Frömmler
zur Zeit Cvristi, Hie kirchlich-orthodoxe Partei und die Stütze
des rechtgläubigen Judenthums bildeten, im Gegensatz der klei-
nern und gelehrten Partei der Sadduzäer, welche sich an das
Wort und den Sinn der älteren hebräischen Urkunden hielten
und dieselben mit Philosophie (Zoroastrischen Lehren) verbanden,
die traditionellen Dogmen verwarfen, die Existenz von Engeln,
« die Unsterblichkeit, die Einwirkung Gottes auf die menschlichen
Handlungen läugneten, dagegen Reinheit der Tugend und
Strenge der Sitten hochehrten und übten. — Ueber dte Ordens-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander
Jannaus Alexander Jdumaer
Äntipater
Extrahierte Ortsnamen: Asien Jerusalem Aristobulus Rom Rom Syrien Gottes
602
1-40 p.
Ch.
44.
Judäa i’?m.
Provinz un-
ter Prokura
torru.
Durch solche Gewaltmittel, verbunden mit staatsklu-
ger Wachsamkeit, Tapferkeit, Liebe zu den schönen Kün-
sten, durch gelegentliche Freigebigkeiten gegen das Volk
und Beschäftigung desselben mit Tempelbauten, gelang
es dem neuen Dynastie-Stifter sein über ganz Palästina,
diesseit und jenseit des Jordans, erweitertes und innerlich
beruhigtes Reich auf seine drei Söhne testamentarisch
zu vererben: eine Maaßregel, die indeß so wenig monar-
chische Einsicht bezeugte, daß sie ihren, in der Praxis
mehr als in der Theorie der Politik großen Urheber
kaum einige Jahrzehende überlebte. Denn Archelaus,
als Ethnarch von Judäa und Samaria, verlor sein Land
wegen schlechter Verwaltung; es wurde eingezogen (6.
p. Ch.), zu Syrien als römische Provinz geschlagen,
und unter Prokuratoren gestellt, unter denen Pontius
Pilatus, von 27-36, der berühmteste in der christli-
chen Welt ist (Tac. Arm. Xv. 44* > 33 Kreuzestod
Christi); ein gleiches Schicksal traf den Tetrarchen von
Galiläa und Trachonitrs, den Philipp, 34» P- C., so
wie endlich auch den dritten Sohn des Herode-, den
Antipas, den Mörder Johannis des Täufers, dessen
Tetrarchie, und bald darauf auch die übrigen Landesge-
biete, 4-r, der Kaiser Kaligula einem Enkel Her ödes
des Großen, dem Agrippa, für seine Anhänglichkeit
an die Familie des Germanikus, nebst dem königlichen
Titel verlieh. Als aber dieser vielversprechende Fürst ei-
nen frühzeitigen Tod starb, 44, so traten die alten Re-
giernngsverhältnisse wieder ein; das ganze Palästinische
Land wurde zu Syrien geschlagen und von Prokura-
toren beherrscht, deren schonungslose Härte und Grau-
samkeiten den starren und unbiegsamen Volkscharakter zu
blutiger Nothwehr aufreizen; diese brach endlich unter der
tyrannischen Regierung des Prokurators Gessius Flo-
rus, seit 64, in einen Aufstand aus, welcher mit der
Eroberung von Jerusalem durch Titus, Sohn des Kai-
sers Vespasianus, im I. 70. p. Ch. endigte.
Anmerk. I. Tetrarch — ursprünglich einer von den vier
Fürsten der Galater in Klein-Asien — überhaupt Titel kleiner
Fürsten. Cf. Act. 26. Cic. ad Fam. I. l5, Hirtius d. Bell.
Alex. c. 67.
Anmerk. Ii. Entstehung des Talmud aus der Talmudi-
schen Litteratur im 2ten u. 3ten I. vor der Hochschule von Tp
berias aus, und Einfluß derselben auf die After-Nationalität
deö durch 4 Erdtheile zerstreuten Volks Gottes. —
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Extrahierte Personennamen: Judäa Judäa Pontius
Pilatus Philipp Philipp Mörder_Johannis Kaligula Agrippa Titus
Extrahierte Ortsnamen: Samaria Christi Galiläa Gessius_Flo- Jerusalem Klein-Asien Gottes
drei großen Eilande des Mittelmeers Sizilien, Sardinien,
Korsika, wie Griechenland — unter dem Kleintitel Acha-
ja — wie Mazedonien, Jllyrien, Epirus, ja! selbst der
größte Theil Spaniens als tributaire Nebenländer und
nach römischer Art neu organisirte Provinzen an Italien
sich aggregirten: so erkannten auch in Afrika das Gebiet
von Karthago und Utika, und das Nilland der Ptolemäer,
und in Asien der größte und schönste Theil seiner vordem
Halbinsel römische Oberherrschaft an, sey es nun, daß der
römische Senat sich durch List und Gewalt die Vormund-
schaft über unmündige Könige wie in Aegypten und Sy-
rien erschlich, oder daß er als Testaments-Vollstrecker
auftrat, wie bei Attalus Iii., König von Pergamus,
dessen Schätze er konfiscirte — ohne daß Jemand nach
Recht und Vollmacht fragen durfte — oder wie bei Ma-
sinissa, der aus nothgedrungener Politik seinen über-
mächtigen Bundesfreund zum Vollzieher seines Erbrezesses
machte, — oder daß er durch Drohungen mit Krieg" und
Rache, durch Vorladungen vor sein Staats-Tribunal,
durch das boshafte Spiel geheimer Agenten, schwache
Fürsten zur freiwilligen Unterwürfigkeit nöthigte — wie
denn Prusias von Bithynien nicht erröthete, sich einen
Freigelaß nen Ronis zu nennen und die Schwelle der
Curie zu küssen, und wie die Rhodicr sich durch Flehen
und Fußfall demüthigten, um, auch ohne Kampf, ihren
Handel und Reichthum hinzuopfern, wie ferner 1000 der
edelsten Achäer, unter diesen der Geschichtschreiber seiner
Zeiten Polybius, i? Jahr lang als Geißeln und Ge-
fangene in Rom schmachteten, und doch weder Recht noch
Verhör erhielten; wie endlich der König von Cypern, den
ein Volkstribun seines Thrones für verlustig erklärt hatte,
feiner Erwürgung auf dem Kapitol durch Vergiftung zu-
vorkam. Aber nicht der Territorial-Umfang Roms
allein hatte sich erweitert und drohete sich zu /erweitern
bis zu den Grenzen der Möglichkeit, sondern auch die
damit verbundene Landesgrundmacht, der Staatser-
werb, das öffentliche Einkommen und mit dem Wachs-
thum der Finanzen auch die Militär-Macht. — Denn
nicht nur, daß die frühern Staatsgefälle — die
Zehnten und Renten von den Staatsländereien, die Pacht-
gelder von den Salz- und Metall-Gruben und den Vieh-
weiden, bei der Erweiterung des Staats-Dominiums,
ergiebiger ausfielen: sondern auch die Tribute der ita-
lischen Bundesgenossen waren, mit der Occupation von
ganz Italien gestiegen, und hierzu flössen aufs neue die
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Sardinien Korsika Griechenland Mazedonien Epirus Spaniens Italien Afrika Karthago Asien Attalus_Iii Rom Cypern Roms Italien
22
wissenschaftliche? Theorien zu deuten und mit den uralten Völ-
kersagen, unter welchen die mosaische Urkunde den ersten Platz
einnimmt, zu vereinigen suchen. — Vergl. den zweiten Theil,
dieses Werkes, welcher die weitere Ausführung enthält, und
vorläufig: die Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die
Naturkunde; v. Linke. Berlin, 1620. — und Cuvier's oben
angeführtes Werk.
Die I. Periode beginnt daher seit dernoachischen Fluth
und der Gestaltung und Bildung der jetzigen belebten Erdober-
fläche; sie untfaßt den — mythisch—historischen Zeitraum, die
Kindheit des Menschenalters, die dämmernde Sagen- und
Phantasienwelt, vonzooo—1500, bis auf Moses und Kad-
mus, und umschließt wie die Namen des Noah, Dcuka-
lion und ihrer Söhne, des Abraham 2000, des Menes,
des Moses, Cecrops, Kadmus, Danaus u. s. w. circa
t5oo: so die Verbreitung der Semken, Hamiten, Japhetiten,
die ersten Bewegungen des Völkerlebens am Indus, Tigris,
Euphrat, Jordan, Nil, in Griechenland und Italien.
Die Ii. Periode: von 1500 — 500, begreift einen Zeit-
raum von 1000 Jahren. Das Licht der Geschichte geht auf!
Zoroaster und Confucius (Zeitgenossen des Pythago-
ras) erleuchten Mittel-Asien und das Zendvolk (Zend Avesta);
Samuels Prophetenschulen, Homers und Hesiodus Ge-
sänge, Vorder-Asien und Europa. Die Daedaliden bilden
Menschen in Holz und Stein; Tyrus und Karthago verbinden
durch Handel und Schifffahrt Länder und Völker; am Euphrat
und Tigris entstehen Kultur- und Handelsstaaten, Kriegsvölker
und Eroberer; Babylon, Ekbatana, Susa, Nebukadnezar,
Cyru s (Persepolis); Lykurg und Solon erheben Griechen-
land zur politischen Selbstständigkeit, Freiheit und wissenschaft-
licher Weltbildung, die in Pythagoras (585) und den sie-
beit Weisen ihre Repräsentanten hat, während Rom seiner ju-
gendlichen republikanischen Entwicklung entgegengeht. 5io a.
Chr.; Brutus, 244*
Die Iii. Periode: mit 5oo und dem ersten Zeitalter der
Europäer anhebend, reicht bis zum Jahr 300 (301 Schlacht
bei Jpsus), wo die Alexandrinische Monarchie in drei Erdthei-
len zusammenbrach, und in Rom die politische Volksgleichheit
und Freiheit befestigt wird. Europa ward der Mittelpunkt des
Weltschauplatzes, das Herz der Weltgeschichte, Griechenland
die Seele; der Brand von Sardes (500) entzündete einen
universalhistorischen Freiheitskrieg; während in Rom die Gewalt
der Diktatur das Staatenschicksal der Welt vorbereitet; Leóni-
das, Miltiades, Themistokles, Aristides, Cimon,
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Extrahierte Personennamen: Abraham Jordan Samuels Nebukadnezar Brutus
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Danaus Griechenland Italien Samuels Europa Tyrus Karthago Ekbatana Persepolis Rom Europa Weltschauplatzes Griechenland Sardes Rom Aristides
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Allein nicht genug, daß Judäa durch diesen halb
freiwilligen, halb erzwungenen Wechsel seines Oberlandes-
Herrn in die über den Territorial-Besitz der Küstenländer
des Mittelmeers zwischen den Ptolemäern und Seleüzi-
den geführte Kriege, 172—i6z, hineingezogen wurde
— (Antiochus Iv, und Ptolemäus Vi.) — son-
dern es gerieth dadurch auch aus der schonenden und
schützenden Hand derhandel und Kultur befördernden Aegyp,
tier in die vernichtende Hand der militair-despotischen Syrer,
welche Jerusalem als eine gefüllte Schatzkammer iznd die
Einwohner als Geldthiere betrachteten. Dennoch erhielt
sich das Land gegen die Plünderer — eben durch den
Handelsverkehr und Erwerb, der die Summen zu Los-,
kaufungen und Bestechungen lieferte — ja! es vervoll-
ständigte sogar seine Verfassung durch einen den selbster-
wählten Ethnarchen und dem Hohenpriester zur Seite ge-
setzten Senat — das Synedrium (Sanhedrin —
zu der Zeit Christi — das höchste geistliche und weltliche
Gericht der Juden aus 72 Mitgliedern unter dem Vorsitz
des Hohenpriesters in Jerusalem bestehend, für bürgerliche
und Religionsstreitigkeiten ohne Kriminal-Gerichtsbarkeit.)
— Als aber Antiochus Iv. oder Epiphanes —
bei den kostspieligen Kriegen, dem üppigen Hofstaat, und
der Finanz-Noth seines gesunkenen Reiches — aus Hab-
sucht, wie schon sein Bruder Seleukus I V., die Schätze de-
I. lerusalemschen Tempels mit soldatischer Gewalt ent-
Drucku.ge» führen, und wegen des bei Volk und Priestern erlittenen Wi-
«'"bruck. Verstandes, diese zur Verehrung des olympischen Zeus
mrnmft und zum Opfern und Essen von Schweinefleisch zwingen
der Priester, wollte — um mit der religiösen die politische Nationali-
bäer)^Has'-kat zu vernichten und die Behandlungs- und Beherr-
monaer. — schungsweise der Denationalisi'rten zu erleichtern: da er-
hob sich das, mit Hartnäckigkeit an den Formen des mo-
saischen Kultus, wie mit erneuerter Liebe an Früchten
und Segnungen des ihm zum zweiten Mal theuer ge-
wordenen Vaterlandes, hängende, von den Priestern zur
Vertheidigung des alten Landes und Glaubens der Vater
begeisterte Volk zur Gegenwehr, und entwickelte eine
unüberwindliche Nationalkraft, wie zu den Zeiten Jo-
sua's. —
§. 3.
Matthatias, aus dem Geschlecht der Hasmonäer
(Joseph. Antiqq. Xii. 6.), ein frommgläubiger Je-
hovahpriester, schlägt, von heiliger Wuth ergriffen, die
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TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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