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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
188
Doch nicht auf Lange. Schon zu Ende des Jahres 1638
brach Banner wieder in's Voigtland ein, nahm einen
kaiserlichen Heerhaufen unter Salis bei Neichenbach
gefangen, besetzte Zwickau und trieb die sächsischen
Krieger von Frxiberg bis in die Vorstädte von Dres-
den. Freiberg wurde von den Landleuten der Umge-
gend so tapfer vertheidigt, daß er es nicht erobern konnte,
dagegen schlug er am 4. April das kaiserliche und sächsi-
sche Heer bei Chemnitz, und eroberte am 22. Pirna,
darauf zog er nach Böhmen.
Nunmehr hatte der große Krieg in Sachsen auf eine
Zeitlang ein Ende, allein eine Erleichterung hatte das ar-
me bedrängte Land darum doch nicht, denn es wurde un-
aufhörlich durch viele kleine Streifparteien beunruhigt, die ein-
zelne Ortschaften überrumpelten und auf dem flachen Lande
plünderten und wüsteten, dann aber wurde Kursachsen
von den unaufhörlichen Durchzügen auf eine ganz unerhörre
Art mitgenommen und hatte davon mehr zu leiden, als
wenn große Schlachten darin geschlagen worden wä-
ren- Viele Städte und Dörfer verödeten gänzlich, die
Menschen hielten sich in den Wäldern, Bergklüften und
Höhlen auf, oder wanderten aus, Hunger und Pest wütheten
auch von Zeit zu Zeit, und würgten auch da, wo der Krieg
mit seinen blutigen Krallen noch nicht hingelangt war, und
das ganze herrliche Sachsen, das seines schönen Anbaues
wegen einem Lustgarten glich und in besten stark bewohnten
Städten die emsigen Bürger mit Bienenfleiß ihren Wohl-
stand mehrten, glich nur einer großen Wahlstatt, auf der
Jammer und Verwesung ihren schweren Sitz aufgeschlagen
hatten.
Nachdem der Kurfürst am 7. Juli 1641 Zwickau
und am 3. October Görlitz zurückerobert hatte, zog sich
der Hauptkrieg 1642 wieder nach Sachsen. Lorsten-
son, Banner's Nachfolger besetzte im October Guben
und Zwickau, vereinigte sich mit Königsmark und be-
lagerte am 2. November Leipzig. Das zu verhindern,
waren der Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolo-
mini über Dresden und Meißen herangeeilt, aber am
24. October bei Breitenfeld, wo schon Lilly eine
Niederlage erlitten, so völlig geschlagen worden, daß sie
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: October_Görlitz Leopold_Wilhelm Leopold Wilhelm Lilly
82
Horeb iten, Orphaniten, Prager und andere ge-
spalten hatten. Endlich kam einiges Kriegsvolk zusammen,
allein viel zu wenig, um den Feinden gewachsen zu ftyn;
alle übrige deutsche Fürsten hatten nicht so viel Mann-
schaft gestellt als Meißen allein. Brix, welches die
Hussiten belagert hatten, sollte entsetzt werden; das Un-
ternehmen lief aber unglücklich ab, das Entsatzheer wurde
geschlagen und es blieben allein über 4ooo Meißner in
der Schlacht. Der Kurfürst ging nach Nürnberg zum
Reichstag und machte den Fürsten bittere Vorwürfe dar-
über, daß er durch ihre Säumniß einen so harten Verlust
erlitten hatte, doch indem er darüber verhandelte, traf ihn
ein neuer und weit härterer Schlag. Die Hussiten hat-
ten den Meißnern Leipa, Töplitz, Bilin und an-
dere böhmische Platze wieder abgerungen und rückten vor
Außig, worin auch eine Meißnische Besatzung lag.
Der Befehlshaber verlangte schleunigen Entsatz, und da
der Kurfürst eben in Nürnberg war, so bot die Kur-
fürstin Katharina die wehrhafte Mannschaft des Landes
auf und sandte binnen wenigen Tagen ein Heer von 20,000
Mann gegen Außig, welches aber so schlecht angeführt
wurde, daß es eine gänzliche Niederlage erlitt und 12,000
auf dem Schlachtfelde ließ. Die Hussiten erstürmten in
der folgenden Nacht Außig, hieben die Besatzung und
alle Einwohner nieder und zerstörten die Stadt, so daß sie
3 Jahre lang wüst lag. In dieser unglücklichen Schlacht
hatten die Meißner und Thüringer große Tapferkeit
bewiesen; zwölf Grafen und an fünfhundert Herrn und
Ritter waren darin umgekommen und 400 Bürger von
Langensalza lagen um ihre Stadtfahne erschlagen da.
Waffen, Gepäck und Mundvorrath fiel in die Hände der
Sieger. Ueberhaupt hatten sich die T h ü r i n g e r am tapfer-
sten bewiesen und Vornehme und Geringe mit Löwenmuth
' gefochten. Ein großes Wehklagen erscholl im ganzen Lande,
denn cs gab keine Stadt, kein Schloß oder Dorf, welches
nicht einen verlornen Angehörigen zu beklagen hatte. Nun
kamen auch die Krieger aus dem Reiche nicht. Im fol-
genden Jahre 1427 rückten vier Reichsheere in Böhmen
ein, wovon eins der Kurfürst Friedrich befehligte; dies
Mal waren große Anstalten getroffen um die Ketzer, gewiß
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Brix Meißnern_Leipa Katharina Friedrich Friedrich
Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
19
und Blut Jesu und seit 1147 Abendmahl unter einerlei
Gestalt).'
15. Monchswesen. Früher in der Einsamkeit lebende
Asceten, Anachoreten, Eremiten, Einsiedler traten in Gesell-
schaften zusammen. Paulus von Theben 250. Antonius in Aegyp-
ten 305; sein Schüler Pachomius legt den Grund zu den Klöstern.
•— Mönche, Nonnen; Abt, Aebtissin; Prior, Priorin. ■—-Kloster-
gelübde: Keuschheit, Armuth, Gehorsam. Das erste Kloster in
Europa 530 von Benedikt von Nursia gestiftet (Benediktiner). Der
Orden der Dominikaner, von Dominikus de Guzmann 1215 gestif-
tet; Franziskaner oder Minoriten, von Franz von Assisi 1208 gestif-
tet; Karmeliter, vom Papste Honorius Iii. 1224 bestätigt; Augu-
stiner seir 1256 vereinigt; Kapuziner, von Matthäus v. Bassi 1528
gestiftet und noch andere.
16. I n qui si tion (Ketzergericht). Ketzer — Andersgläubige,
früher von den Bischöfen mit Bann belegt. 385 erste Ketzerverur-
theiluug (Priscillian) zum Tode von der Synode zu Trier.—Durch
Ketzermeister (Inquisitoren) geschahen Gütereinziehungeu und Hin-
richtungen (Auto da fe) in Spanien (unter Ferdinand dem Katho-
liken), Frankreich, Italien. — 1229 bestätigt Gregor Ix. die In-
quisition auf der Synode zu Toulouse. Der berüchtigtste Ketzermei-
ster, Konrad von Marburg, wüthete 1214 — 33 am Rheine. Un-
ter dem Großinquisitor Torquemada in Spanien fielen 1481 -— 98
etwa 10,000 Menschenopfer. In den Niederlanden unter Philipp Ii.
1808 Aufhebung in Spanien unter Napoleon,
17. Kreuzzüge 1096— 1291 (s. allgem. Geschichte).
18. Geistliche Ritterorden in Palästina.
a) Johanniterorden (Hospitalbrüdrr) seit 1048 von neapo-
litanischen Kaufleuten durch ein Johannes dem Täufer geweihtes
Kloster begründet, im 12. Jahrhundert durch Raymund in einen
Ritterorden umgewandelt; 1191 aus Palästina vertrieben; 1369 auf
der Insel Rhodus (Rhodiser); seit 1530 aus der Insel Malta (Mal-
teser) , die ihnen 1798 die Franzosen entrissen; seit 1800 Besitz-
thum der Engländer (Kleidung: schwarze Mäntel mit weißem
Kreuze).
b) Templerorden (Tempelherren), 1119 durch mehrere Ritter
zur Beschützung der Pilger in Palästina gestiftet, später in Woh-
nungen auf dem Tempelplatze in Jerusalem, 1291 aus die Insel
Cypern geflüchtet, 1312 durch Papst Clemens V. und König Phi-
lipp Iv. mittels einer Bulle aufgehoben; Großmeister Molay und
viele andere Ritter lebendig verbrannt (Kleidung: weiße Mäntel mit
rothem Kreuze).
c) Deutsche Ritter (Kreuzherren, Marianer), von Herzog
Friedrich von Schwaben 1190 gestiftet, besorgten in dem von einigen
Kaufleuten aus Bremen und Lübeck gegründeten Hosvitale die Pflege
kranker und verwundeter Pilger in Jerusalem (Kleidung: weiße
Mäntel mit schwarzem Kreuze). 1229 von den Polen gegen die
Preußen zu Hilfe gerufen, besiegten sie die Letzteren und bekehrten
2*,
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Extrahierte Personennamen: Antonius Benedikt_von_Nursia Dominikus_de_Guzmann Franz_von_Assisi Franz Honorius_Iii Honorius Matthäus Ferdinand Gregor_Ix Gregor Konrad_von_Marburg Konrad Torquemada Philipp_Ii Philipp Napoleon Johannes Clemens_V. Marianer Friedrich_von_Schwaben Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Theben Europa Spanien Frankreich Italien Toulouse Rheine Spanien Niederlanden Spanien Palästina Palästina Malta Palästina Jerusalem Cypern Molay Bremen Jerusalem
204
so dass sich Kaufleute aus den entferntesten Gegenden Euro-
pa’^, ja selbst aus Asien und Amerika, dahin begeben, um
grosse Geschäfte abzumachen. Vor allen Städten hat Leipzig
den blühendsten Buchhandel; denn man findet hier über 200
Buchhandlungen und 40 Buchdruckereien, welche letztere jähr-
lich weit über 50,000 Ballen Papier verbrauchen. Im Jahre
1813 fiel in den dortigen Ebenen die Völkerschlacht vor, wel-
che den 14ten October begann und den 19ten mit der Eroberung
Leipzigs endete, worauf der französische Kaiser Napoleon sei-
nen Rückzug antreten und den Oesterreichern, Russen, Preus-
sen und Schweden weichen musste, um Deutschland nie wieder
zu betreten. Unser verstorbener König Friedrich August,
der sich während der fürchterlichen Schlacht in Leipzig auf-
hielt, ward nach der Einnahme der Stadt gefangen genommen
und nach Berlin abgeführt, weil er dem Bündnisse mit Napo-
leon treu geblieben war. Von Leipzig aus führt eine Eisenbahn
südlich nach Baiern über Altenburg, Crimmitzschau,
Werdau, Zwickau, Reichenbach und Plauen.
Bei dem Dorfe Breitenfeld an der preussischen Grenze
kam es im 30jährigen Kriege zu einer entscheidenden Schlacht,
in welcher der Schwedenkönig Gustav Adolph den kaiserlichen
General Tilly den 7. Sept. 1631 schlug. Zum Andenken an
diesen Sieg hat man am 7. September 1831 daselbst ein schö-
nes Denkmal errichtet, welches die Aufschrift führt:
Glaubensfreiheit für die Welt
Rettete bei Breitenfeld
Gustav Adolph, Christ und Held.
Den 7. Sept. 1631.
Ander weissen Elster liegen die Städte Groitzsch, Pegau
und Zwenkau, die von Feldbau, Leinweberei, Vieh- und Ge-
treidehandel sich nähren, auch Babuschen oder Saffianpantoffeln
liefern, deren Fertigung ein Bürger aus Groitzsch, der lange in
türkischer Gefangenschaft gelebt und dabei jene Pantoffeln
kennen gelernt hatte, vor etwa 150 Jahren zuerst lehrte.
Pegau ward im 30jährigen Kriege vor gänzlicher Zer-
störung auf folgende Art gerettet: Als der schwedische General
Torstenson die Stadt am 4. Dec. 1644 beschiessen liess
und sie zu verheeren drohte, ging sein ehemaliger Universi-
tätsfreund, der Superintendent Dr. Lange, ins feindliche Lager,
begleitet von 12 weissgekleideten Knaben, welche aufihre Kniee
fielen und das Lied sangen: Wenn wir in höchsten Nöthen sind.
Durch diesen Gesang ward Torstenson zum Mitleid gestimmt
und die Stadt blieb grösstentheils verschont.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_August Friedrich August Gustav_Adolph Gustav Tilly Breitenfeld
Gustav_Adolph Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika Leipzig Leipzigs Deutschland Leipzig Berlin Baiern Altenburg Crimmitzschau Werdau Zwickau Reichenbach Plauen Dorfe_Breitenfeld
56
verkündigte, und welche seine Apostel nach dem Tode ihres Herrn mit
eben so viel Klarheit als Wärme verbreiteten. Allmählich schlichen sich
Irrthümer ein, welche das Evangelium verfälschten und in kurzer Zeit
erhielt das Falsche eine gesetzliche Kraft, weil die Vorsteher der Kirche
ihren Vortheil dabei fanden.
Das Evangelium lehrt: „Der Mensch arbeite und schaffe
mit seinen Händen etwas Gutes, auf daß er habe zu geben
den Dürftigen." Aber schon im 2ten Jahrhunderte begaben sich
viele Christen in die Einsamkeit, nährten sich von schlechter Kost, beteten,
ohne zu arbeiten, und fügten ihrem Körper mancherlei Schmerzen zu,
indem sie sich mit Ruthen oder Riemen blutig hieben, in der Meinung,
ein solches Leben sei ein wahrhaft frommes Leben und Gott wohlge-
fällig. Mau nannte diese Sonderlinge Einsiedler. Die vorzüg-
lichsten darunter hießen Paulus von Theben, Antonius von
Aegypten und Simon, welcher Letztere 30 Jahre lang sich auf
einer Säule unter freiem Himmel aufhielt, ohne je herabzusteigen, und
blos von den freiwilligen Gaben lebte, welche ihm gutwillige Menschen
brachten. Aus diesem Einsiedlerleben bildeten sich im 6ten Jahr-
hunderte die Mönche, die in Klöstern lebten, und von denen mehre
den Namen Bettelmönche erhielten, weil sie sich nicht nützlich beschäf-
tigten, sondern blos im Lande herumzogen und Almosen zusammen-
bettelten.
Das Evangelium lehrt: „Ob Jemand sündigt, so haben
wir einen Fürsprecher bei d e m V a t e r, I e s u m C h r i st u m,
der gereckt ist." Aber bald sagte man, es gebe Heilige, das ist:
verstorbene Menschen, die sich durch Fasten, durch eheloses Leben, durch
Wunder ausgezeichnet hätten. Wegen ihrer großen Vorzüge wurden
sie vom Papste für Heilige erklärt. Dian sagte ferner: Diese Heiligen
herrschen mit Jesu im Himmel; darum muß man sie in aller Demuth
ehren, sie zu seinen Fürsprechern bei Gott machen, sie um ihren Schutz
anrufen und ihre Körper verehren. In der Folge der Zeit hatte daher
jedes Land, ja fast jede Stadt ihren besonderen Schutzheiligen oder
Schutzpatron.
Das Evangelium lehrt: „Da sie sich für weise hielten,
sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die
Herrlichkeit des großen Gottes in ein Bild gleich dem ver-
gänglichen Menschen." Aber bald fand man es nöthig, die Bilder
von Jesu, von der Maria, von den Heiligen einer vorzüglichen Auf-
merksamkeit zu würdigen. Man beugte vor ihnen die Kniee; man küßte
sie; man entblößte vor ihnen das Haupt; man unternahm weite Reisen
zu ihnen; man zündete Lampen vor ihnen an und brachte Weihrauch,
um ihnen die gebührende Ehre zu erweisen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Apostel Irrthümer Antonius Simon Dian Jesu Maria Maria
173
Damast. Die gewebten Zeuche bleicht man, damit sie weiß
werden. ^ ,
Ebersbach, nördlich von Zittau, mit 5650 Einwohnern; fer-
tigt Kattun, Nanking und Leinwand. Men so wird in den Dörfern
Eibau und Oderwitz weißgarnige und bunte Leinwand gewebt.
Die leinene Damasiweberei wird in Großschönau und in dem
nahen Neuschönau betrieben. Den Grund dazu legte im Jahre
1666 unter der Regierung des Churfürsten Georg Ii. ein Weber,
Lang, nebst Anderen, die in der Gegend von Stolpen die Zwillich-
weberei erlernt hatten. Gegenwärtig giebt es in Groß- und Neuschönau
1100 Weberstühle, worauf man.jährlich ungefähr 5513 Schock Ellen
Damast fertigt. Man macht den Damast von 1 Elle bis zu 8 Ellen
Breite in Mustern aller Art, und man treibt Handel damit nach
Preußen, Polen, England, Frankreich, Italien, Spanien und selbst
nach Amerika. Außerdem liefern diese Dörfer Leinwand, Band,
Manchester, Nanking, Kattun, und Zwillich.
In Alt- und Neuwaltersdorf, südwestlich von Zittau an
der böhmischen Grenze, wo sich die 2469 Fuß hohe Lausche erhebt,
ist der Sitz der Zwillichweberei. Für dieses Product-giebt es in der
Lausitz gegen 350 Weberstühle, aus denen jährlich ungefähr 3000
Stück, jedes etwa 60 Ellen lang, fertig werden. Der Verdienst eines
Webers beläuft sich wöchentlich auf 15 Neugroschen bis 1 Thaler 5
Neugroschen. Viel Zwillich geht nach Holland, Frankreich und Eng-
land. In dem Dorfe Haynewalde an der Mandau, das an Groß-
schönau grenzt, leben viele Siebmacher, welche feine Siebe aus
Roßhaaren machen, die der Papiermüller zum Fertigen des Papiers,
der Pulvermüller zum Sieben des Pulvers, der Müller zum Sieben
des Mehles braucht. Grobe Siebe sticht man aus Holzspähnen, oder
aus Draht von Eisen und Messing.
Nördlich von Zittau liegt der freundliche Ort Herrnhut, der
seinen Namen von dem nahe gelegenen Hutberge hat, der Sitz der
Brüdergemeinde, welche der Graf Zinzendorf 1722 gründete und
ihr diesen Namen gab, weil sich alle ihre Glieder als Brüder in
Christo betrachten sollen. Um das so viel als möglich zu sein, was
die Christengemeinden zur Zeit der Apostel waren, leben sie in der
größten Einfachheit und Stille und versammeln sich fleißig in ihren
einfachen Betsälen. Es giebt nämlich daselbst 4 große Chorhäuser,
d. h. gemeinsame Wohn- und Arbeitshäuser für die Wittwer, die
Wittwen, die ledigen Brüder und ledigen Schwestern. Auch zeichnen
sie sich durch Ordnung, Fleiß und Geschicklichkeit aus, und die Brüder
und Schwestern fertigen in ihren Chorhäusern, wo über 400 leben,
die trefflichsten Waaren. Es werden hier Heidenboten oder Missionäre
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TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Ii Ellen
Damast Ellen
Breite Webers Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Ebersbach Zittau Nanking Oderwitz Großschönau Stolpen Polen England Frankreich Italien Spanien Amerika Nanking Alt- Zittau Holland Frankreich Dorfe_Haynewalde Zittau Herrnhut Christo
174
gebildet, welche den Heiden in den entferntesten Ländern das Evange-
lium verkündigen. Die Brüdergemeinde zählt bereits 40 Colonieen
in allen Welttheilen und 160—170 Heidenboten. Auch ist Herrnhut
der Sitz des Bischofs.
-In Berthelsdorf, mit 1800 Einwohnern, leiten die Aeltesten '
der Herrnhuter die Angelegenheiten sämmtlicher Brüdergemeinden,
welche in Europa und in andern Erdtheilen zerstreut leben.
Bernstadt oder Bernstädtel, welches 1828 fast ganz ab-
brannte, liefert grünes und schwarzes Tuch von vorzüglicher Güte.
Das Tuch bereitet der Tuchmacher von der Schafwolle, die erst ge-
waschen und dann verschieden gefärbt wird. Hierauf folgt- das
Krampe ln oder Kartätschen mit Brettern, die auf einer Seite mit
Leder beschlagen sind, worin eiserne Häkchen sich befinden. Die lange,
gekämmte Wolle wird nun zu Fäden gesponnen, woraus man das
Tuch bereitet. Seit mehren Jahren bedient man sich der Spinnma-
schinen, mit deren Hilfe mit einem Male 100 und noch mehr Fäden
gesponnen werden. Hat der Tuchmacher diese Fäden zu einem Stücke
Tuch gewebt, so giebt er es in die Walkmühle, damit es durch das
Walken fester werde und alle Unreinigkeit verliere. Um es zu glätten,
muß es dreimal gerauhet, d. h. mit Karten oder Disteln gestrichen,
darauf mittels der Scheermaschine einige Male geschoren und zuletzt
gepreßt werden.
Südlich von Bernstadt finden wir Ost ritz an der Neiße, mit
1500 Einwohnern. Man fertigt hier viel Nanking und Leinwand.
In der Nähe sind gute Basaltbrüche. Daran grenzt das Nonnen-
kloster Marien that mit 35 Nonnen, das 1234 von Kunigunve,
der Gemahlin des böhmischen Königs Wenzel I. gegründet ward.
Außer der Stadt Ostritz gehören dazu 10 sächsische und 9 preußische
Dörfer.
L öbau, eine Vierstadt mit 3000 Einwohnern und einer gut ein-
gerichteten Bürgerschule, treibt starken Handel mit Leinwand und Tuch.
In den nahen Bergen werden helle Kiesel, welche man Löbauer Dia-
manten nennt, gefunden.
Bautzen oder Budissin, eine Vierstadt an der Spree, mit
12,000 Einwohnern, hat ein schönes Schloß, eine gute Schule und
seit dem 1. October 1817 ein Schullehrer-Seminar. Es ist hier der
Sitz der Kreisdirection für die Oberlausitz; und da dieses Land nicht
zu den Kreislanden gehört, so ist auch die Verwaltung eine andere,
als in den drei übrigen Bezirken. Man fertigt hier Papier, das fast
eben so gut ist, als das holländische, französische und englische. Das
Papier bereitet der Papiermüller aus wollenen und leinenen Lumpen;
die feinen Leinenlumpen geben das Postpapier, die gröberen das ge-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ost Nanking Bautzen Budissin
201
Bei der Stadt Mügeln an der Döllnitz, die sich von
Ackerbau und Weberei nährt, liegt das Dorf Altmügeln, wo
jährlich der sehr besuchte Stoppelmarkt auf den Feldern ge-
halten wird.
Waldheim, an der Zschopau, hat ein Zuchthaus, in wel-
ches die Verbrecher der öffentlichen Sicherheit wegen geschafft
werden. Am 20. Mai 1832 brach ein Feuer aus, welches 30
Häuser, die Kirche und Schule einäscherte; 3 Brandbriefe
wurden dabei gefunden. Von Riesa geht jetzt eine Eisen-
bahn über Döbeln, Waldheim und Mittweida nach
Chemnitz.
An der Zwickauer Mulde findet man die Stadt Rochlitz,
welche nach mehren grossen Feuersbrünsten ziemlich ganz
neu erbaut ist. Hier schlug Johann Friedrich der Gross-
müthige am 3ten März 1547 den Markgrafen Albrecht von
Brandenburg, der seinem Freunde Moritz 6000 Mann zur
Hilfe sendete. In dem dasigen Schlosse hielt die verwittwete
Elisabeth, Schwester des Landgrafen Philipp von Hessen,
ihren Hof. In der Nähe ist das Rochlitzer Waldgebirge,
das höchste in der Leipziger Kreisdireetion, wo Porphyr, d. h.
rother Sandstein zu Treppenstufen, Fensterstöcken, Thürge-
wänden, Mühlsteinen, Viehtrögen und Schleifsteinen verar-
beitet wird.
Kolditz fertigt gutes Steingut und andere Töpferwaaren,
hat starken Getreidehandel und seit 1803 war daselbst ein
Arbeitshaus für 200 Vagabunden, d. h. für solche Menschen,
welche blos im Lande herumtrren und nicht arbeiten wollen.
Jetzt befinden sich hier 400 Geisteskranke zur Verpflegung
und Heilung. Im Kolditzer Schlosse starb 1486 der Churfürst
Ernst, Stammvater der Ernestinischen Linie. Unterhalb Kol-
ditz, nämlich bei dem Dorfe Sermuth, vereinigen sich die
Freiberger und Zwickauer Mulde zu einem Flusse.
An der nunmehr vereinigten Mulde liegen die Städte
Grimma und Wurzen. In vieler Hinsicht bleibt Grimma
merkwürdig, denn hier ward 1443 Albert de r Beherzte,
der Stammvater der Albertinischen Linie, geboren; hier stif-
tete Friedrich der Sanftmiithige 1458 die Leipziger Neujahr-
messe, hier wurden die Brüder Friedrich der Weise und
Johann der Beständige erzogen; hier hielt sich oft Melanchthon
auf; hierher verlegte Moritz 1550 die zu Merseburg 1543 ge-
stiftete Fürstenschule, wo 120 Schüler freie Wohnung und Kost
gemessen und blos ein geringes Schulgeld bezahlen. In dem
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Albrecht_von
Brandenburg Albrecht Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Kolditz Churfürst
Ernst Ernst Friedrich Friedrich Johann Moritz
203
ab. Freilich hatten die Sachsen, welche in Verbindung mit den
Oesterreichern gegen den preussischen König Friedrich den
Grossen fochten, kurz vorher das Schloss Charlottenburg aus-
geplündert, welches Friedrichs liebster Aufenthaltsort war.
In Hubertusburg ward 1763 der 7jährige Krieg beendigt und
der Hubertusburger Friede zwischen Sachsen, Preussen und
Oesterreich abgeschlossen. Es giebt daselbst eine katholische
Schule mit 48 Kindern. Seit dem 1. Mai 1840 nimmt einen be-
deutenden Theil des Schlosses die vereinigte Land es an-
st alt ein, welche ein Landesgefängniss, eine Straf- und Arbeits-
anstalt für weibliche Verbrecher, ein Landeshospital, ein Lan-
dessiechhaus für Jblödsinnige in sich fasst.
Zwischen der Zwickauer Mulde und der Pleisse finden wir
die Städte Kohren, Borna und Lausigk. Im Schlosse zu
Kohren übernachtete Kunz von Kaufungen, als er im nahen
Altenburg den Prinzenraub ausführen wollte.
Borna, in einer fruchtbaren Gegend, erbaut die Gurken
in solcher Menge, dass sie wagenvoll ins Erzgebirge geschafft
werden.
Bei Lausigk ist das Hermannsbad, dessen mineralisches
Wasser schon manchen Kranken geheilt hat.
Die Hauptstadt der Kreisdirection, Leipzig, liegt an
der Pleisse, Parthe und Elster, hat jetzt ungefähr 92,000 Ein-
wohner und bleibt in vielfacher Beziehung eine der merkwür-
digsten Städte Sachsens. Aus der Geschichte der Reformation
wissen wir schon, dass Luther hier predigte, dass er hier mehre
Tage mit seinem Gegner Dr. Eck stritt, und dass der Ablass-
krämer Tetz el hier geboren und begraben ward. Schon vor
der Reformation, nämlich 1409, gründete Friedrich der
Streitbare die Leipziger Universität, die einzige in unserem
Vaterlande, nachdem mehre Tausend Studirende und Lehrer
aus Prag gegangen waren, weil sie sich mit dem berühmten
Huss veruneinigt hatten. Am Schlüsse des Jahres 1831 gab
es auf dieser Hochschule 1436 Studenten und 127 Lehrer. Auf
der Thomas- und Nicolaischule werden Schüler auf die Univer-
sität vorbereitet. Die Bürgerschulen, eine Freischule, so wie
die Armenschule, wo über 1200 Kinder unentgeltlich unter-
richtet werden, wirken segensreich auf die Leipziger Jugend;
die Anstalt für Taubstumme gehört zu den ausgezeichneten.
Leipzig bleibt der Hauptort für den vaterländischen Handel,
der besonders durch die Oster-, Michaelis- und Neujahrmesse
unterstützt wird; denn die Leipziger Messen sind weltberühmt
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Kunz_von_Kaufungen Friedrich_der
Streitbare Friedrich Huss