90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Vierter Zeitraum. Don 525 bis 30 v. Chr. 215
Parther, gerieth aber (l40) in parthlsche Gefangenschaft,
in welcher er bis zu dem Jahre 130 bleiben mußte.
Doch Antiochus von Sida, der jüngere Sohn von
Demetrius , macbte die Rechte der Seleuciden geltend.
Er gewann daß Heer, und trieb den Tryphon vö'n Stadt
zu Stadt, bis dieser endlich in oder bei Apamea das Le-
den verlor. Nachdem aber Antiochuö von Sid'ä kl 3l) in
einem Kriege gegen die Parther umgekommen war, be-
stieg Demetrius 1l. (130) wieder den Thron seiner Va-
ter. Doch das Verderben wich nimmermehr von den Se-
leuciden. Nach wenigen Zähren (126) verlor Demetri-
us 1!. den Thron analexander Z e b i n a s, welchen Pto-
lemäus Physcon von Ägypten gegen ihn ausgestellt lyat!^,
und ward ermordet, als er sich stüchten wollte.
Immer tiefer sank von nun an Syrien. Cleopatra,
die Wittwe Demetrius Ii., und ihre Söhne führten nicht
nur mit Alexander Zebinas, sondern auch unter sich selbst
die verderblichsten Kriege, und die Enkel Cleopatra's setz-
ten den verwüstenden Kampf fort. Endlich (85 ) verei-
nigte Ti grau es, den Wünschen der Syrer gemäß, Syrien
mit Armenien, aber in dem Jahre 64 ward es'von
Ponipejus zur römischen Provinz gemacht.
Vi.
Judäa.
1. Judäa unter chaldäischer, persischer, ägyp-
tischer und syrischer Hoheit (588-167 v.chr.).
Der Zustand der Israeliten in Chaldäa war, wie es
scheint, wenigstens erträglich. Viele siedelten sich an und
wurden einheimisch; einigen wurden sogar von ihren Sie-
gern bedeutende Ämter anvertraut. Manche sehnten sich
indessen doch wohl in daö Land ihrer Väter zurück.
Cyruö, als er daö chaldäisch-babylonische Reich sich
unterworfen hatte, crtheilte ihnen die Erlaubniß hiezu. Von
ihm unterstützt, kehrte (536) eine Caravane Juden unter
Serubabel und Iosua nach Palästina zurück, und
sorgte hier vor allem für die Wiederaufbauung des zer-
störten Tempels zu Jerusalem. Allein die Samaritaner
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Antiochus_von_Sida Cleopatra Alexander_Zebinas Alexander Judäa Judäa
2i6 Alte Geschichte.
legten den neuen Ankömmlingen so viele Schwierigkeiten
in den Weg, daß der Bau erst unter der Negierung des
Darms Hystaspis vollendet werden konnte. Unter Esra
(um 478) und Nehemia (um 444) wurden neue An-
siedler hingeführt. Von nun an stärkte sich die Colonie
mehr und mehr, und genoß, wie es scheint, unter der
milden persischen Oberherrschaft ruhige Tage. Neben den
Statthaltern dauerte auch die Würde der Hohenpriester
fort, deren Macht und Ansehen in eben dem Maße stieg,
in welchem das persische Reich kraftloser wurde. Bis zu
dem Falle dieses Reiches blieben die Juden persische Un-
terthanen.
• Nach der Eroberung von Tyrus (352) kam auch Pa-
lästina in die Gewalt Alexanders des Großen. Er
soll die Juden mit, ausgezeichneter Güte behandelt haben.
Aber wahrend des verwirrungsvollen Kampfes nach feinem
Tode ward Judäa bald diesem, bald jenem Sieger zw
Theil, und erst durch die Schlacht bei Zpsus (300 kam
es unter ägyptische Oberherrschaft, unter welcher ek
bis gegen das Jahr 203 blieb. -
« Das Glück, welches der ägyptische Staat unter den drei
ersten Ptolemäern genoß, theilte Judäa ebenfalls. Auch
nahmen die Juden seit dieser Zeit au griechischer Bildung
Anthcil, und jüdische Begriffe und Ansichten wurden zu-
gleich den Griechen bekannter. Schon Ptolemaus U
hatte (312 ) mehrere tausend Juden nach Ägypten ver-
pstanzt, wo Viele derselben, durch griechisch - alexandrini-
sche Gelehrsaiwkeit gebildet, die Aufmerksamkeit und Gunst
mehrerer ägyptischer Könige zu gewinnen wußten. Die
siebzig Dolinetscher. '
* Auch Anriochus der Große von Syrien, welcher um
das Jahr 203 den Ptolemäern Judäa entrissen, und zur
syrischen Provinz gemacht hatte, bestätigte dem Lande
seine Vorrechte.
Aber bald nach ihm brach eine Zeit großer Noth über
Zndäa herein. Antiochus Iv. Epiphanes (176-
164) behandelte die Juden sehr hart, und erthcilte sogar
den Befehl, daß sie bei Todes-Strafe dem Jehova-Cul-
tus gänzlich entsagen, und dagegen den griechisch-syri-
schen Götterdjenst annehmen sollten. Viele der Vorneh-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
L18
Alte Geschichte.
zu widerstehen. Simon ward dzrrch einstimmigen
schiltst seines Volkes zum Hohenpriester und Fürsten Iu-
daa's erklärt. Johannes Hyreanuö (1z5 - 107).
sein Sohn und Nachfolger, befreite sogar (130) Judäa
ganz vg, der syrischen Hberherrsch^ft, und unterwarf sich
Samaria und Idunräa. Ariftobulus (107- 106),
Hyrcans ältester Sohn und Nachfolger, nahm bereits im
Jahre 107 den königlichen Titel an. ^
Kaum war indessen die Selbstständigkeit des jüdischen
Staates hergestellt, als rheils wegen der Unbestimmtheit
der Thronfolge, theils, und« hauptsächlich durch die Um-
triebe der Pharisäer und Sadducäer, innere Ulrru-
hcn ausb "achcn.
Schon die Negierung Alexanders Iannä'uz
(106-79), deö Bruders und Nachfolgers Aristobuls,
ward durch eine von don Pharisäern erregte Empörung
beunruhigt. Übrigens hatten dieser Alexander sowohl,
als sein ' Bruder Ariftobulus die Granzen des Staates
durch Unterwerfung einiger Landschaften jenseits des Jor-
dans erweitert.
Alexandra (79-71), die Wittme und Nachfol-
gerin Alexanders, regierte im Einverständnisse mit den
Pharisäern, und daher ruhig und gefürchtet. Aber nach
ihrem Tode (71) stritten sich ihre Söhne Hyrcanus !I.
und Ariftobulus Ii. um die Thronfolge. Beide Brü-
der wandten sich endlich an Pompejus, welcher um diese
Zeit Syrien in eine römische Provinz verwandelte. Pom-
pejus entschied für Hyrcanus. Ariftobulus und dessen
Söhne wurden gefangen nach Nom geführt. Hyrcanus
blieb Fürst Zudäa's, ward aber den Nömern zinsbar und
stand überdieß ganz unter der Herrschaft des Idumäers
Antipater, eines treuen Anhängers von Mm. Bald
indessen veranlagten Unruhen, welche Alexander, der
Sohn Aristobuls, erregt hatte, den römischen Procónsul
Gab in ins, die Verfassung Judäas in eine Aristocratie
umzuwandelu. Doch Cäsar, dessen Partei Antipater
ergriffen hatte, setzte den Hyrcanus wieder ein, gab ihm
aber den Antipater zum Pr.ocurator. / Endlich (39) wur-
de von den Römern Herodes, der Sohn Antipaters, zum
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Simon Johannes_Hyreanuö Alexanders Alexander Alexander Alexandra_( Alexanders Hyrcanus Alexander Alexander Cäsar
Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
19
und Blut Jesu und seit 1147 Abendmahl unter einerlei
Gestalt).'
15. Monchswesen. Früher in der Einsamkeit lebende
Asceten, Anachoreten, Eremiten, Einsiedler traten in Gesell-
schaften zusammen. Paulus von Theben 250. Antonius in Aegyp-
ten 305; sein Schüler Pachomius legt den Grund zu den Klöstern.
•— Mönche, Nonnen; Abt, Aebtissin; Prior, Priorin. ■—-Kloster-
gelübde: Keuschheit, Armuth, Gehorsam. Das erste Kloster in
Europa 530 von Benedikt von Nursia gestiftet (Benediktiner). Der
Orden der Dominikaner, von Dominikus de Guzmann 1215 gestif-
tet; Franziskaner oder Minoriten, von Franz von Assisi 1208 gestif-
tet; Karmeliter, vom Papste Honorius Iii. 1224 bestätigt; Augu-
stiner seir 1256 vereinigt; Kapuziner, von Matthäus v. Bassi 1528
gestiftet und noch andere.
16. I n qui si tion (Ketzergericht). Ketzer — Andersgläubige,
früher von den Bischöfen mit Bann belegt. 385 erste Ketzerverur-
theiluug (Priscillian) zum Tode von der Synode zu Trier.—Durch
Ketzermeister (Inquisitoren) geschahen Gütereinziehungeu und Hin-
richtungen (Auto da fe) in Spanien (unter Ferdinand dem Katho-
liken), Frankreich, Italien. — 1229 bestätigt Gregor Ix. die In-
quisition auf der Synode zu Toulouse. Der berüchtigtste Ketzermei-
ster, Konrad von Marburg, wüthete 1214 — 33 am Rheine. Un-
ter dem Großinquisitor Torquemada in Spanien fielen 1481 -— 98
etwa 10,000 Menschenopfer. In den Niederlanden unter Philipp Ii.
1808 Aufhebung in Spanien unter Napoleon,
17. Kreuzzüge 1096— 1291 (s. allgem. Geschichte).
18. Geistliche Ritterorden in Palästina.
a) Johanniterorden (Hospitalbrüdrr) seit 1048 von neapo-
litanischen Kaufleuten durch ein Johannes dem Täufer geweihtes
Kloster begründet, im 12. Jahrhundert durch Raymund in einen
Ritterorden umgewandelt; 1191 aus Palästina vertrieben; 1369 auf
der Insel Rhodus (Rhodiser); seit 1530 aus der Insel Malta (Mal-
teser) , die ihnen 1798 die Franzosen entrissen; seit 1800 Besitz-
thum der Engländer (Kleidung: schwarze Mäntel mit weißem
Kreuze).
b) Templerorden (Tempelherren), 1119 durch mehrere Ritter
zur Beschützung der Pilger in Palästina gestiftet, später in Woh-
nungen auf dem Tempelplatze in Jerusalem, 1291 aus die Insel
Cypern geflüchtet, 1312 durch Papst Clemens V. und König Phi-
lipp Iv. mittels einer Bulle aufgehoben; Großmeister Molay und
viele andere Ritter lebendig verbrannt (Kleidung: weiße Mäntel mit
rothem Kreuze).
c) Deutsche Ritter (Kreuzherren, Marianer), von Herzog
Friedrich von Schwaben 1190 gestiftet, besorgten in dem von einigen
Kaufleuten aus Bremen und Lübeck gegründeten Hosvitale die Pflege
kranker und verwundeter Pilger in Jerusalem (Kleidung: weiße
Mäntel mit schwarzem Kreuze). 1229 von den Polen gegen die
Preußen zu Hilfe gerufen, besiegten sie die Letzteren und bekehrten
2*,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Benedikt_von_Nursia Dominikus_de_Guzmann Franz_von_Assisi Franz Honorius_Iii Honorius Matthäus Ferdinand Gregor_Ix Gregor Konrad_von_Marburg Konrad Torquemada Philipp_Ii Philipp Napoleon Johannes Clemens_V. Marianer Friedrich_von_Schwaben Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Theben Europa Spanien Frankreich Italien Toulouse Rheine Spanien Niederlanden Spanien Palästina Palästina Malta Palästina Jerusalem Cypern Molay Bremen Jerusalem
56
verkündigte, und welche seine Apostel nach dem Tode ihres Herrn mit
eben so viel Klarheit als Wärme verbreiteten. Allmählich schlichen sich
Irrthümer ein, welche das Evangelium verfälschten und in kurzer Zeit
erhielt das Falsche eine gesetzliche Kraft, weil die Vorsteher der Kirche
ihren Vortheil dabei fanden.
Das Evangelium lehrt: „Der Mensch arbeite und schaffe
mit seinen Händen etwas Gutes, auf daß er habe zu geben
den Dürftigen." Aber schon im 2ten Jahrhunderte begaben sich
viele Christen in die Einsamkeit, nährten sich von schlechter Kost, beteten,
ohne zu arbeiten, und fügten ihrem Körper mancherlei Schmerzen zu,
indem sie sich mit Ruthen oder Riemen blutig hieben, in der Meinung,
ein solches Leben sei ein wahrhaft frommes Leben und Gott wohlge-
fällig. Mau nannte diese Sonderlinge Einsiedler. Die vorzüg-
lichsten darunter hießen Paulus von Theben, Antonius von
Aegypten und Simon, welcher Letztere 30 Jahre lang sich auf
einer Säule unter freiem Himmel aufhielt, ohne je herabzusteigen, und
blos von den freiwilligen Gaben lebte, welche ihm gutwillige Menschen
brachten. Aus diesem Einsiedlerleben bildeten sich im 6ten Jahr-
hunderte die Mönche, die in Klöstern lebten, und von denen mehre
den Namen Bettelmönche erhielten, weil sie sich nicht nützlich beschäf-
tigten, sondern blos im Lande herumzogen und Almosen zusammen-
bettelten.
Das Evangelium lehrt: „Ob Jemand sündigt, so haben
wir einen Fürsprecher bei d e m V a t e r, I e s u m C h r i st u m,
der gereckt ist." Aber bald sagte man, es gebe Heilige, das ist:
verstorbene Menschen, die sich durch Fasten, durch eheloses Leben, durch
Wunder ausgezeichnet hätten. Wegen ihrer großen Vorzüge wurden
sie vom Papste für Heilige erklärt. Dian sagte ferner: Diese Heiligen
herrschen mit Jesu im Himmel; darum muß man sie in aller Demuth
ehren, sie zu seinen Fürsprechern bei Gott machen, sie um ihren Schutz
anrufen und ihre Körper verehren. In der Folge der Zeit hatte daher
jedes Land, ja fast jede Stadt ihren besonderen Schutzheiligen oder
Schutzpatron.
Das Evangelium lehrt: „Da sie sich für weise hielten,
sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die
Herrlichkeit des großen Gottes in ein Bild gleich dem ver-
gänglichen Menschen." Aber bald fand man es nöthig, die Bilder
von Jesu, von der Maria, von den Heiligen einer vorzüglichen Auf-
merksamkeit zu würdigen. Man beugte vor ihnen die Kniee; man küßte
sie; man entblößte vor ihnen das Haupt; man unternahm weite Reisen
zu ihnen; man zündete Lampen vor ihnen an und brachte Weihrauch,
um ihnen die gebührende Ehre zu erweisen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Apostel Irrthümer Antonius Simon Dian Jesu Maria Maria
C i>
Klarheit als Warme verbreiteten. Allmalig schlichen sich
Irrthümer ein, welche das Evangelium verfälschten, und
in kurzer Zeit erhielt das Falsche eine gesetzliche Kraft, weil
die Vorsteher der Kirche ihren. Vortheil dabei fanden.
Das Evangelium lehrt: Der Mensch arbeite
und schaffe mit seinen Händen etwas Gutes,
auf daß er habe zu geben den Dürftigen.. Aber
schon im 2ten Jahrhunderte begaben sich viele Christen in
die Einsamkeit, nährten sich von schlechter Kost, beteten,
ohne zu arbeiten, und fügten ihrem Körper mancherlei
Schmerzen zu, indem sie sich mit Ruthen oder Rieinen
blutig hieben, in der Meinung, ein solches Leben sey ein
wahrhaft frommes Leben und Gott wohlgefällig. Man
nannte diese Sonderlinge Einsiedler. Die Vorzüglich-
sten darunter heißen Paulus von Theben, Antonius
von Aegypten, und Simon, welcher letztere 30 Jahre
lang auf einer Säule unter freiem Himmel lebte, ohne je
herabzusteigen; er lebte blos von den freiwilligen Gaben,
welche ihm gutwillige Menschen brachten. Aus diesem
Einsiedlerleben bildeten sich im 6ten Jahrhunderte die Mönche,
die in Klöstern lebten, und von denen Mehre den Namen
der Bettelmönche erhielten, weil sie sich nicht nützlich be-
schäftigten, sondern blos im Lande herumzogen und Almo-
sen zusammenbettelten.
Das Evangelium lehrt: „Ob Jemand sündigt,
so haben wir einen Fürsprecher bei den: Vater,
Jesum Christum, der gerecht ist." Aber bald sagte
man, es gebe Heilige, das ist verstorbene Menschen, die
sich durch Fasten, durch eheloses Leben, durch Wunder aus-
gezeichnet hätten. Wegen ihrer großen Vorzüge wurden sie
vom Papste für Heilige erklärt. -Man sagte ferner: Diese
Heiligen herrschen mit Jesu im Himmel; darum muß man
sie in aller Demuth ehren, sie zu seinen Fürsprechern bei
Gott machen, sie um ihren Schutz anrufen und ihre Körper
verehren. In der Folge der Zeit hatte daher jedes Land, ja
fast jede Stadt ihren besonderen Schutzheiligen, oder Schutz-
patron. Das Evangelium lehrt: „D a sie sich für w e i se
hielten, sind sie zu Narren geworden, und
haben verwandelt die Herrlichkeit des großen
Gottes in ein Bild gleich dem v e r ga n g l i ch en
5
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Irrthümer Antonius Simon