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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
?'T
— 16 —
»“j>- Sä?«; Zs
.um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj
lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6
Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie
* We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn-
rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein.
cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka
!bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche
c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt
Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging
a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte
wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des
wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da-
durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß,
dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An-
tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte.
Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar
einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere
Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da
er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so
kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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60
den großen, metallenen Glocken. Ihr feierliches, bedeutungsschweres Ge-
läute ladet uns in's Gotteshaus, mahnt zur Andacht und zum Gebete,
oder erinnert ernst an Tod und Grab: „Wer weiß, wie bald auch
dein Grabgelauk erschallt!" Und die Thurmuhr zeigt und
ruft weithin, wie viel Uhr oder wie spät es ist: „Unser Leben
fähret schnell dahin! Wirke, so lange es Tag ist!" —
In der Kirche finden sich nicht, wie in den Häusern, viele kleine,
abgesonderte Räume oder Stuben. Der Fußboden ist gewöhnlich
mit Steinplatten belegt, und die Decke bildet meistens ein Gewölbe,
das auf den Seitenmauern oder auf den Pfeilern ruht. Die Pfeiler
oder Säulen stehen in Reihen zwischen dem Mittel- oder Haupt-
schiffe und den Seiten- oder Nebenschiffen. Was bemerkst du
an den Wänden? Sind in unserer Kirche auch Gallerien oder
Empor- oder Chorbühnen (Chöre)? —
Alle Sonn- und Festtage und auch manchmal am Morgen oder
Abend in der Woche ist Gottesdienst in dem lieben Gotteshause.
Dann sollen aus der Gemeine oder Pfarre die erwachsenen Christen
und auch die größeren Kinder, wie der zwölfjährige Jesus that, gerne
die schönen Gottesdienste besuchen. Hier sitzt in dem Schiff der
Kirche oder auf den Chorbühnen Arm und Reich, Kinder Eines
Vaters, auf langen Bänken oder in Stühlen, so daß Alle das höher-
gelegene Chor und die Kanzel sehen können; bei der Liturgie stehen
sie auf. Von oben herab, von einer Chorbühne, ertönt lieblich und
mächtig die Orgel, deren glänzende Pfeifen man sieht; der Organtzst
spielt dies herrlichste und größte aller Instrumente. Und die Gemeine
singt Gott dem Herrn heilige Lieder aus dem Kirchengesangbuche,
mitunter auch ein Sängerchor, und von der Kanzel herab, auf
oer die Bibel aufgeschlagen liegt, verkündigt der Prediger der
Gemeine das Wort Gottes. Dann wird wieder gebetet und gesungen.
Und wenn von den Diakonen oder Almosenpflegern das christliche
Almosen für Arme und Hülfsbedürftige gesammelt ist — „ Wohl-
zuthun und mitzutheilen vergesset nicht; denn solche Opfer
(Gaben) gefallen Got't wohl" —, und der Geistliche oder Pfarrer
die Gemeine gesegnet hat, verlassen Alle stille das Gotteshaus
und gehen belehrt, getröstet und erbaut in ihre Häuser, und: „Selig
sind, die Gottes Wort hören und bewahren, den Willen
thun des Vaters im Himmel!"
Der Herr Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern, als man Kindlein zu ihm
brachte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen
nicht; denn solcher ist das Reich Gottes." Und er herzte sie, legte die
Hände auf sie, und segnete sie. Darum bringen die Eltern auch jetzt noch ihre
kleinen Kindlein dem Herrn Jesus dar. Sie tragen sie zur Kirche und lassen sie
taufen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen
Geistes". Die Eltern und die Pathen (Taufzeugen) geloben, zu sorgen, daß
das Kindlein ein rechtes Christenkind werde. Dann erhält es auch seinen Tauf-
oder Vornamen, zur Erinnerung an die empfangene Taufe. Nun ist das
Kind ein Schäflein des treuen Hirten Jesus Christus. Wenn es etwas größer
geworden, geht es in die Schule und später auch in den Katechumenen-
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512
blieben sie, während die Jesuiten Hunderttausende in Asien und Amerika zu
einem äußerlichen Kirchenthum bekehrten, am Missionswerke fast ganz un-
betheiligt. Erst 1647 bildete sich in England die erste evangelische Ge-
sellschaft für Heidenbekehrung. Seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts
entstanden Missionsgesellschaften zu London, Kopenhagen und Halle;
ein frisches Missionsleben aber entbrannte in der 1727 durch den
Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf gestifteten evangelischen
Brüdergemeinde zu Herrnhut, und von ihr entzündete sich all-
mälich in der evangelischen Kirche der Missionseiser. 1795 erwuchs
die große Londoner Missionsgesellschaft, und seitdem eine Menge
anderer, von denen unter den deutschen die älteste seit 1816 zu Basel,
dann zu Barmen (die rheinische) und zu Berlin hervorgehoben zu
werden verdienen. Die ersten Missionare für die Juden gingen von Halle
aus. Gegenwärtig senden 35 evangelische Missionsgesellschaften Arbei-
ter aus in die heidnische Finsterniß als Säeleute und Schnitter, deren
jetzt mehr denn 2500 mit 3400 Nationalgehülfen auf 1450 Stationen
durch Lehre und Beispiel die Seelen zu ihrem Heilande weisen.
6 Gesellschaften für Judenmission unterhalten weit über hundert Mis-
sionare, von welchen fast die Hälfte vordem selbst Juden waren. Groß
schon sind die Erfolge: schon sind die bedeutendsten Inselgruppen der
Südsee christlich geworden, und die Friedenstaube bringt ihr Ölblatt
von Insel zu Insel. Kein Heidenvolk ist so vornehm oder so arm-
selig , daß es nicht von den Heilsboten besucht und zum Lebensbrode
eingeladen würde. Aber überschwenglich größer werden die Erfolge
sich herausstellen, wenn auch nur theilweise der Same zu keimen
beginnt, der in die Herzen einer zahllosen heidnischen Jugend ausge-
streut wird. Auch Israel erwacht aus seinem Schlafe, und Viele aus
ihm haben Jesum als ihren Messias erkannt und bekannt. „Wie
lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden ver-
kündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Juda:
dein Gott ist König! Der Herr hat geoffenbaret seinen heiligen Arm
vor den Augen aller Heiden, daß aller Welt Ende siehet das Heil
unseres Gottes." (Jes. 52.) Sichtbar nahet mit Macht die Zeit,
wo alle Reiche der Welt Gottes und seines Heilandes werden, Aller
Kniee sich beugen sollen in dem Namen Jesu Christi, in welchem al-
lein das Heil ist, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der
Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters.
Noch aber ist der Heiden Zahl nebst der der Jünger Muhameds und
der Zerstreuten aus Israel fast dreimal so groß, als die der Chri-
sten, und welche Bollwerke des Satans sind noch zu überwältigen, bis
jene herrliche Zeit erscheint! Ja, wenn noch die ganze Christenheit
ein Missionsvolk wäre! Aber Unzählige, die sich Christen nen-
nen, sind lau und kalt und feindselig dem heiligen Werk gegenüber,
das Christi Ehre und das Heil der Welt fördern will. Kein wahrer
Menschenfreund kann bei dieser großen Liebesarbeit unbetheiligt bleiben;
wie viel weniger darf, wer sich für einen Jünger Jesu hält, ihr seine
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Ludwig_von_Zinzendorf Ludwig Jesu_Christi Jesus_Christus
Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika England London Kopenhagen Herrnhut Basel Berlin Israel Juda Gottes Gottes Israel Christi
328
Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kap land, ist das evan-
gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter
nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in
Nordafrika zahlreich.
Die Inseln um Afrika sind im indischen Meere: Madagas-
car, Moritzinsel und Bourbon; im atlantischen Meere: St.
Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien-
fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das
Vaterland der Kanarienvögel, Madaira und die 8 Azoren.
30. Ägypten.
Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk-
male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan,
wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt.
Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge
Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meree oder dem ara-
bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge
nach von dem großen Nilslusse durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in
das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel-
ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver-
mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei
der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden,
und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird.
Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche
sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende
Fruchtbarkeit des Niltbals erklärt uns den frühern Anbau deffelbcn, und
dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus-
bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker-
baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunft u. s. w. Als Jakob
mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat wi.'. * '
zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man
Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der
Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über
alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis
180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren
einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Rom gebracht
und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra-
miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hock, mit
inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab-
mälern für die Könige; wenigstens hat man in chnen viele einbalsamirte Leichname
oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat.
Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte-
sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben
die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift
kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des
Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die
Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit
vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der
Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von
Canaan am mittelländischen Meere wohnte.
Die bedeutendsten Städte Ägyptens find Alexandrien und Kairo.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Jakob Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordafrika Afrika Madaira Kanaan Arabiens Afrika Suez Meree Rom Europa Asien Kairo
Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kapland, ist das evan-
gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter
nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in
Nordafrika zahlreich.
Die Inseln um Afrika sind im indischen Meere: Madagas-
kar, Moritzinsel und Bourbon; im atlantischen Meere: 'St.
Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien-
fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das
Vaterland der Kanarienvögel, Madeira und die 9 Azoren.
30. Ägypten.
Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk-
male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan,
wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt.
Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge
Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meree oder dem ara-
bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge
nach von dem großen Nilfluffe durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in
das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel-
ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver-
mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei
der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden,
und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird.
Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche
sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende
Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den frühern Anbau desselben, und
dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus-
bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker-
baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunst u. s. w. Als Jakob
mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat und
zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man
Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der
Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über
alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis
180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren
einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Nom gebracht
und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra-
miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hock, mit
inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab-
mälern für die Könige; wenigstens hat man in ihnen viele einbalsamirte Leichname
oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat.
Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte-
sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben
die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift
kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des
Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die
Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit
vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der
Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von
Canaan am mittelländischen Meere wohnte.
Die bedeutendsten Städte Ägyptens sind Alexandrien und Kairo.
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Jakob Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordafrika Afrika Kanaan Arabiens Afrika Suez Meree Europa Asien Kairo
218
Bücher — welche man ihm vorzeigte — für die seinigen anerkenne, und
als er sich für deren Verfasser bekannte, fragte man ihn weiter: ob er be-
reit sei, ihren Inhalt zu widerrufen. Da bat er sich verlegen Bedenk-
zeit aus. Diese Bitte wurde ihm gewährt, doch mit der Bemerkung,
daß er ja Zeit genug gehabt habe, zuvor darüber nachzudenken. Am
folgenden Tage wies er die Aufforderung zum Widerrufe mit der
Erklärung von sich: sein Gewissen erlaube ihm nicht zu widerrufen,
so lange man ihn nicht durch die heilige Schrift widerlege. Es wurde
ihm nun zwar das Einseitige dieser Berufung auf die h. Schrift dar-
gethan, da er die h. Schrift nur nach seiner Auslegung verstand,
und wirklich einige Bücher verwarf, z. B. den Brief des h. Apo-
stels Jakobus, den er — weil darin, seiner Lehre entgegen, nicht
bloß auf den Glauben, sondern auch auf die guten Werke gedrungen
wird — einen Strohbrief nannte; es wurde ihm vorgehalten, daß sich
alle Jrrlehrer in dieser einseitigen, selbstbeliebigen Weise auf
die h. Schrift berufen und sich doch immer widersprochen hätten,
was nur zu deutlich die Nothwendigkeit einer lehrenden Kirchen-
autorität beweise, wie Christus selbst sie in seiner Kirche angeord-
net habe*) —: aber alles war vergebens. — Der Reichstag
entließ daher Luther mit dem Bescheide, daß er das Weitere abzu-
warten habe. Nachdem der Kaiser öffentlich erklärt hatte, daß er die
Irrlehren Luthers nicht dulden werde, wurde über Luther die Reichs-
acht ausgesprochen, sowie gegen alle die, welche ihm anhangen und
ihn schützen würden. Auf seiner Rückkehr von Worms nach Wittenberg
ließ ihn sein Beschützer, der Kurfürst Friedrich von Sachsen,
auf das Schloß Wartburg bringen. Sein dortiger Aufenthalt wurde
vor Freunden und Feinden sorgsam verborgen gehalten. Er übersetzte
hier die Bibel in die deutsche Sprache**). Später verließ er wider
*) Christus sprach zu Petrus:
„Du bist Petrus (Fels) und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten
der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und dir will ich die Schlüssel des Himmelreichs
geben. Was immer du binden wirst auf Erden, das soll auch nn Himmel gebunden sein, und
was immer du lösen wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gelöset sein." (Matth. 16,
18 u. 19.) — „Weide meine Lämmer — weide meine Schafe." (Joh. 21, 15—17.)
Und zu allen, unter ihrem Oberhirten, Petrus, versammelten Aposteln sprach er:
„Gehet hin und lehret alle Völker .... lehret, sie alles halten, was ich euch befohlen habe:
und siehe ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt." (Matth. 28, 19 u. 20.) — „Ich
will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, damit er in Ewigkeit bet
euch bleibe .... Derselbe wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was immer ich
euch gesagt habe." (Joh. 14, 16-17 u. 26.)
Mit diesen Worten setzte Christus das Lehramt in seiner Kirche ein, welches die Apostel
unter ihrem Oberhaupte, dem Petrus, ausüben sollten. Dieser und die Apostel, sowie
ihre rechtmäßigen Nachfolger, die Bischöfe, bilden die lehrende und richtende
Kirche, welcher die z öttliche Unfehlbarkeit zugesichert ist. So wie aber das Hirtenamt
der Apostel in den Bischöfen, als ihren Nachfolgern, fortlebt, so das Oberhirtenamt
in dem Bischöfe zu Rom, in dem Papste, als dem Nachfolger des heiligen Petrus.
Darum bekennen wir mit dem Apostel Paulus:
„Die Kirche ist eine Säule und Grundfeste der Wahrheit." (1. Timoth. 3, 15.)
**) Es war dieses aber keineswegs — wie oft behauptet wird — die erste deutsche Ueber-
setzung; denn die erste geschriebene, hochdeutsche Übersetzung wurde schon 1378 durch Kai-
ser Wenzel, und die erste gedruckte 1462 durch Johann Faust und Peter Schösser
besorgt, welche letztere bereits in 13, zu Straßburg, Augsburg und Nürnberg erschr^
neuen Austagen vorhanden war. Außerdem war eine nied er sä ch fische (plattdeutsche)
Übersetzung m mehrern Auflagen erschienen, und zwar 1480 zu Köln, 1499 zu Lübeck und
1522 zu Halberstadt.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Christus Friedrich_von_Sachsen Friedrich Christus Petrus Christus Apostel Apostel Apostel Apostel Paulus Johann Peter_Schösser
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Worms Wittenberg Rom Nürnberg Halberstadt
359
Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kap land, ist das evan-
gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter
nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in
Nordasrika zahlreich.
Die Inseln um Afrika sind rm indischen Meere: Mada-
gaskar, Morihinsel und Bourbon; im atlantischen Meere:
St. Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien-
fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das
Vaterland der Kanarienvögel, Madeira und die 9 Azoren.
3v. Ägypten.
Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk-
male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan,
wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt.
Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge
Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rathen Meere oder dem ara-
bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Durch den Suez-Kanal,
welcher beide Meere mit einander verbindet, ist für die Schifffahrt der kür-
zeste Seeweg hergestellt zwischen Südasien und Europa. Ägypten wird der
Länge nach von dem großen Nilflusse durchströmt, welcher sich in mehreren "Armen
in Pas mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel-
ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver-
mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei
der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden,
und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird.
Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche
sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende
Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den früheren Anbau desselben, und
dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus-
bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker-
baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunst u. s. w. Als Jakob
mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat und
zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man
Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der
Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über
alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis
180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren
einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Rom gebracht
und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra-
miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hoch, mit
inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab-
mälern für die Könige; wenigstens hat man in ihnen viele einbalsamirte Leichname
oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat.
Auch die Schreib kunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte-
sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben
die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift
kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des
Gedankens. So z. Ä. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die
Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit
vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der
Pbönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von
Eanaan am mittelländischen Meere wohnte.
Die bedeutendsten Städte Ägyptens sind Alexandrien und Kairo.
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Jakob Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordasrika Afrika Kanaan Arabiens Afrika Suez Europa Rom Europa Asien Eanaan Kairo