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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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den großen, metallenen Glocken. Ihr feierliches, bedeutungsschweres Ge-
läute ladet uns in's Gotteshaus, mahnt zur Andacht und zum Gebete,
oder erinnert ernst an Tod und Grab: „Wer weiß, wie bald auch
dein Grabgelauk erschallt!" Und die Thurmuhr zeigt und
ruft weithin, wie viel Uhr oder wie spät es ist: „Unser Leben
fähret schnell dahin! Wirke, so lange es Tag ist!" —
In der Kirche finden sich nicht, wie in den Häusern, viele kleine,
abgesonderte Räume oder Stuben. Der Fußboden ist gewöhnlich
mit Steinplatten belegt, und die Decke bildet meistens ein Gewölbe,
das auf den Seitenmauern oder auf den Pfeilern ruht. Die Pfeiler
oder Säulen stehen in Reihen zwischen dem Mittel- oder Haupt-
schiffe und den Seiten- oder Nebenschiffen. Was bemerkst du
an den Wänden? Sind in unserer Kirche auch Gallerien oder
Empor- oder Chorbühnen (Chöre)? —
Alle Sonn- und Festtage und auch manchmal am Morgen oder
Abend in der Woche ist Gottesdienst in dem lieben Gotteshause.
Dann sollen aus der Gemeine oder Pfarre die erwachsenen Christen
und auch die größeren Kinder, wie der zwölfjährige Jesus that, gerne
die schönen Gottesdienste besuchen. Hier sitzt in dem Schiff der
Kirche oder auf den Chorbühnen Arm und Reich, Kinder Eines
Vaters, auf langen Bänken oder in Stühlen, so daß Alle das höher-
gelegene Chor und die Kanzel sehen können; bei der Liturgie stehen
sie auf. Von oben herab, von einer Chorbühne, ertönt lieblich und
mächtig die Orgel, deren glänzende Pfeifen man sieht; der Organtzst
spielt dies herrlichste und größte aller Instrumente. Und die Gemeine
singt Gott dem Herrn heilige Lieder aus dem Kirchengesangbuche,
mitunter auch ein Sängerchor, und von der Kanzel herab, auf
oer die Bibel aufgeschlagen liegt, verkündigt der Prediger der
Gemeine das Wort Gottes. Dann wird wieder gebetet und gesungen.
Und wenn von den Diakonen oder Almosenpflegern das christliche
Almosen für Arme und Hülfsbedürftige gesammelt ist — „ Wohl-
zuthun und mitzutheilen vergesset nicht; denn solche Opfer
(Gaben) gefallen Got't wohl" —, und der Geistliche oder Pfarrer
die Gemeine gesegnet hat, verlassen Alle stille das Gotteshaus
und gehen belehrt, getröstet und erbaut in ihre Häuser, und: „Selig
sind, die Gottes Wort hören und bewahren, den Willen
thun des Vaters im Himmel!"
Der Herr Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern, als man Kindlein zu ihm
brachte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen
nicht; denn solcher ist das Reich Gottes." Und er herzte sie, legte die
Hände auf sie, und segnete sie. Darum bringen die Eltern auch jetzt noch ihre
kleinen Kindlein dem Herrn Jesus dar. Sie tragen sie zur Kirche und lassen sie
taufen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen
Geistes". Die Eltern und die Pathen (Taufzeugen) geloben, zu sorgen, daß
das Kindlein ein rechtes Christenkind werde. Dann erhält es auch seinen Tauf-
oder Vornamen, zur Erinnerung an die empfangene Taufe. Nun ist das
Kind ein Schäflein des treuen Hirten Jesus Christus. Wenn es etwas größer
geworden, geht es in die Schule und später auch in den Katechumenen-
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512
blieben sie, während die Jesuiten Hunderttausende in Asien und Amerika zu
einem äußerlichen Kirchenthum bekehrten, am Missionswerke fast ganz un-
betheiligt. Erst 1647 bildete sich in England die erste evangelische Ge-
sellschaft für Heidenbekehrung. Seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts
entstanden Missionsgesellschaften zu London, Kopenhagen und Halle;
ein frisches Missionsleben aber entbrannte in der 1727 durch den
Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf gestifteten evangelischen
Brüdergemeinde zu Herrnhut, und von ihr entzündete sich all-
mälich in der evangelischen Kirche der Missionseiser. 1795 erwuchs
die große Londoner Missionsgesellschaft, und seitdem eine Menge
anderer, von denen unter den deutschen die älteste seit 1816 zu Basel,
dann zu Barmen (die rheinische) und zu Berlin hervorgehoben zu
werden verdienen. Die ersten Missionare für die Juden gingen von Halle
aus. Gegenwärtig senden 35 evangelische Missionsgesellschaften Arbei-
ter aus in die heidnische Finsterniß als Säeleute und Schnitter, deren
jetzt mehr denn 2500 mit 3400 Nationalgehülfen auf 1450 Stationen
durch Lehre und Beispiel die Seelen zu ihrem Heilande weisen.
6 Gesellschaften für Judenmission unterhalten weit über hundert Mis-
sionare, von welchen fast die Hälfte vordem selbst Juden waren. Groß
schon sind die Erfolge: schon sind die bedeutendsten Inselgruppen der
Südsee christlich geworden, und die Friedenstaube bringt ihr Ölblatt
von Insel zu Insel. Kein Heidenvolk ist so vornehm oder so arm-
selig , daß es nicht von den Heilsboten besucht und zum Lebensbrode
eingeladen würde. Aber überschwenglich größer werden die Erfolge
sich herausstellen, wenn auch nur theilweise der Same zu keimen
beginnt, der in die Herzen einer zahllosen heidnischen Jugend ausge-
streut wird. Auch Israel erwacht aus seinem Schlafe, und Viele aus
ihm haben Jesum als ihren Messias erkannt und bekannt. „Wie
lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden ver-
kündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Juda:
dein Gott ist König! Der Herr hat geoffenbaret seinen heiligen Arm
vor den Augen aller Heiden, daß aller Welt Ende siehet das Heil
unseres Gottes." (Jes. 52.) Sichtbar nahet mit Macht die Zeit,
wo alle Reiche der Welt Gottes und seines Heilandes werden, Aller
Kniee sich beugen sollen in dem Namen Jesu Christi, in welchem al-
lein das Heil ist, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der
Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters.
Noch aber ist der Heiden Zahl nebst der der Jünger Muhameds und
der Zerstreuten aus Israel fast dreimal so groß, als die der Chri-
sten, und welche Bollwerke des Satans sind noch zu überwältigen, bis
jene herrliche Zeit erscheint! Ja, wenn noch die ganze Christenheit
ein Missionsvolk wäre! Aber Unzählige, die sich Christen nen-
nen, sind lau und kalt und feindselig dem heiligen Werk gegenüber,
das Christi Ehre und das Heil der Welt fördern will. Kein wahrer
Menschenfreund kann bei dieser großen Liebesarbeit unbetheiligt bleiben;
wie viel weniger darf, wer sich für einen Jünger Jesu hält, ihr seine
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Ludwig_von_Zinzendorf Ludwig Jesu_Christi Jesus_Christus
Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika England London Kopenhagen Herrnhut Basel Berlin Israel Juda Gottes Gottes Israel Christi
Die Christenverfolgungen. Die Manichäer. 191
über Kohlen langsam braten. Der Heilige fühlte die Schmerzen gar
nicht, betete für die Bekehrung und Erhaltung Roms, und gab end-
lich, die Augen gen Himmel gewendet, den Geist auf.
In derselben Verfolgung wurde auch der h. Cyprianus erst
verbannet, dann ein Jahr spater enthauptet. Ehe er den Todesstreich
empfing, breiteten die Christen Tücher um ihn aus, fern Blut als Re-
liquie aufzubewahren. Bald nachher wurden mehrere seiner Schüler,
unter andern der h. Montanus mit 8 Genossen, nachdem man sie
lange im Kerker hatte hungern und dursten lassen, enthauptet.
§. 142.
Die Manichäer.
Kaiser Valerian, der dw 8te Christenverfolgung ausschrieb, wurde
vom neupersischen Könige Sapor, wie schon erzählt ist, zum Stall-
knecht gemacht, nachher geschunden, und seine Haut in einem persischen
Tempel aufgehängt. Unter eben diesem Sapor stand in Persien ein
Mann aus, Namens Manes, und stiftete eine neue Religion, um sich
einen Namen zu machen. Er verwarf das alte Testament, und nannte
Moses einen Betrüger; vom neuen Testamente ließ er nicht viel, den
Sohn und h. Geist erklärte er für Ausflüsse der Gottheit. Er sagte,
der Sohn habe die Welt erschaffen, der Teufel aber das Böse beige-
mischt, und den Menschen ihre sündhafte Natur eingepflanzt — da sei
der Sohn zum Schein Mensch geworden und gestorben, der h. Geist
auch über die Apostel gekommen, aber für den von Christus verspro-
chenen Tröster gab Manes sich selbst aus, der die christliche Religion
zur Vollkommenheit bringen solle. Er lehrte, gute Seelen würden in
der Sonne erst durch Feuer, im Monde durch Wasser gereinigt, und
kämen dann in das Lichtreich, böse müßten erst durch Pflanzen und
Thiere wandern, und wenn sie sich dann besserten, würden sie auch
ins Lichtreich ausgenommen, sonst zu ewigen Qualen verdammt. Da-
her verbot Manes, Thiere zu tödten, und Pflanzen abzureißen. Er
theilte seine Anhänger in Auserwählte und Zuhörer. Nur die
Zuhörer durften heirathen, Thiere schlachten und Pflanzen abschneiden,
und arbeiteten für die Auserwählten, welche ihr Leben in stiller Be-
trachtung zubringen sollten. Die Vorsteher der Secte waren Manes
als der Tröster, unter ihm 12 Apostel, 72 Jünger als Bischöfe, dann
Priester und Diaconen. Sie hatten die Taufe und das Abendmahl,
feierten nur den Sonntag und den Sterbetag Christi, und wollten
überhaupt für Christen gehalten werden. Sie rühmten sich einer groß-
ßen Sittenreinheit, waren aber nur Scheinheilige. Ihre Secte machte
anfangs viel Aussehen, und verbreitete sich durch Asien, Aegypten,
Africa, Italien und Gallien, bestand aber etwa nur 300 Jahre. Der
Stifter Manes selbst hatte ein besonderes Schicksal. Er versprach dem
Könige Sapor, ihm seinen kranken Prinzen gesund zu machen, als
das Kind aber unter seinen Proceduren starb, ließ jener dem Betrüger
die Haut abziehen, und dieselbe ausstopfen.
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268
Dritter Zeitraum.
Abt zu Clairvaux, wurde aber seine größte Zierde. Immerwäh-
rendes Beten, Arbeiten und Schweigen war Regel, so auch eine küm-
merliche Nahrung; die Kleidung war weiß. Vom h. Bernardus wer-
den wir noch mehr hören.
.Der Augustinerorden entstand im loten Jahrhundert, da
italianische Einsiedler sich Eremiten des h. Augustinus nannten,
4 Tage der Woche in Wasser und Brod fasteten, und nur Sonntags
Fleisch aßen. Der h. Petrus Damianus, Cardinalbischof von
Ostia, stiftete 1060 die regulirten Chorherren des h. Augu-
stinus, Weltpriester in klösterlichem Verbände; diesem Orden gehörte
auch der berühmte Thomas von Kempen an. Nach einigen Jahr-
hunderten zählte man 80,000 Augustiner und eben so viele Augu-
stinessen. Am zahlreichsten sind jetzt noch die Augustiner-Bar-
füßer, welche von Almosen leben.
Der Carmeliterorden entstand im 12ten Jahrhundert, da
Pilger unter Berthold aus Calabrien sich zuni Eremitenleben auf
dem Berge Carmel vereinigten. Im I. 1224 bestätigte Pabst Hono-
rius 111. ihre Regel. Sie tragen braune Kleidung, ein graues Sca-
pulier und einen weißen Mantel, und sind in mehrere Stamme zer-
fallen, besonders Observanten (zur Zeit ihrer Blüthe 180,000
Mönche und Nonnen), und Carmeliter-Barfüßer in Spanien
und Italien, die fast strenger leben, als die Carthauser. Die Carme-
liter verehren den Propheten -Elias als ihren Stifter.
Der Camaldulenserorden wurde 1012 vom h. Romual-
dus im Thale Camaldoli bei Arezzo gestiftet, nach der geschärften
Regel des h. Benedictus. Die Mitglieder wohnen in abgesonderten
Einsiedeleien oder Camaldulen, tragen weiße Kleider von grobem
Zeuge, beobachten das Schweigen, fasten oft, und trinken nie Wein.
Die Observanten des Ordens leben in Klöstern nicht so strenge.
Der h. Romualdus erreichte ein Alter von 120 Jahren, von denen er
100 in der Buße zugebracht hatte.
Der Trinitarierorden oder der h. Dreifaltigkeit zur
Erlösung der Gefangenen wurde 1160 durch den h. Joannes
von Matha und den h. Felix von Valois gestiftet. Die Mit-
glieder sammelten überall Gaben, Christen aus der Sclaverei der Un-
gläubigen loszukaufen. Als der h. Stifter das erste Mal zwei ^Jünger
nach Afrika sendete, brachten diese 186 losgekaufte Christen zurück, und
er selbst holte 120 aus der Sclaverei unter vielen Leiden, selbst Le-
bensgefahren. Als seine Kräfte schwanden, ging er nach Rom, und
diente noch 2 Jahre den Leidenden in den Kerkern, Hospitälern und
Armenhäusern.
Der Prämonstratenserorden wurde 1127 vom h. Norber-
tus, Canonicus zu Tanten am Rheine, gestiftet, und zwar in der
Einöde Pr<5montrü bei Laon in Frankreich, um tüchtige Prediger
für das Volk zu bilden, und die Geistlichkeit zu veredeln. Der h.
Norbertus wurde nachher Erzbischof zu Magdeburg.
Wir sehen, jeder Orden setzte sich ein besonderes Zieh, aber alle
Orden wirkten zusammen, der Christenheit in ihren Bedürfnissen zu
helfen.
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242
Zweiter Zeitraum.
Bald nach dieser ergreifenden Feierlichkeit siel Karl in ein hitziges
Fieber, und seine sonst übliche Fastenkur schlug nicht mehr an. Er
empfing die h. Communion, und starb betend den 28ten Januar 814.
Sein Grab ist zu Aachen, und viele Bisthümer verehren ihn unter den
Heiligen.
Zweiter Zeitraum.
Won Carl dem Großen bis zu den Krcuzzügen.
(I. Ehr. 814— 1096.)
(282 Lahre.)
?. Die Karolinger.
§. 25.
Ludwig der Fromme.
^arl des Großen Nachkommen, die Karolinger genannt, hatten
nichts von seinem Geiste. Der erste von ihnen war ein frommer Mann,
d. h. andächtig, gutherzig, aber zum Regenten eignete er sich nicht.
Sein gänzlicher Mangel an Nachdruck und Selbstständigkeit machten
ihn bald zum Gespött, und seine besten Befehle wurden nicht erfüllt.
Als er zur Negierung gelangte, waren seine Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig schon erwachsen; unter sie theilte er das Reich
schon im vierten Jahre seiner Regierung. Aber die Söhne waren mit
der Theilung gar nicht zufrieden, bekriegten sich einander und den Va-
ter, und thaten ihm allerlei Kränkungen an. Lothar setzte seinen Va-
ter zu Soissons in der Kirche vor allem Volke auf den Bußsack, gab
ihm einen Zettel in die Hand, auf welchem seine bekannten Sünden
standen, z. B. daß er am Grünendonnerstage eine Heerschau gehalten
habe, und diese mußte er laut ablesen, worauf die Bischöfe ihm eine
Kirchenbuße auflegten.
Schlimmer fand sich Ludwig der Fromme, als ihm aus einer
neuen Ehe von der baierischen Prinzessinn Judith noch ein Söhnlein
geboren wurde, Karl der Kahle benannt, weil er wahrscheinlich
kahl ausgehen mußte, da sein Vater alles Land schon vertheilt hatte.
Aber der Judith zu Gefallen stieß Ludwig der Fromme den beschwor-
nen Theilungsplan um, damit Karl der Kahle etwas erhalten möchte,
und das erbitterte die älteren Prinzen noch mehr. Sie verharrten in
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Carl Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Ludwig_der_Fromme Ludwig Judith Karl_der_Kahle Karl Judith Ludwig Karl
665
Besondere Geographie von Asien.
den Stämmen Ephraim und Juda benutzend, einen großen Theil des Volkes zum
Abfalle. Nur die Stämme Juda und Benjamin und einige kleinere Theile anderer
Stämme blieben dem Roboam treu. die übrigen wählten Jeroboam zu ihrem Kö-
nige. Diese bildeten da« Königreich Israel, jene das Königreich Juda. Diese Tren-
nung des Reiches geschah 975 v. Chr.
Das Königreich Juda bestand 383 Jahre; während welcher Zeit 19 Kö-
nige und eine Königin regierten. Zedekias, der letzte König, wurde von Nebukad-
nezar mit den Vornehmsten des Volkes gefangen nach Babylon geführt.
Das Königreich Israel bestand 253 Jahre unter 19 Königen. Hoseas,
der 19. König, verweigerte dem Assyrer Salmanassar den Tribut und wurde besiegt
mit den Vornehmsten nach Assyrien geführt.
So seufzte also das „Volk Gottes" in babylonischer und assyrischer Gefan-
genschaft und erst nachdem der Perserkönig Cyrus das morschgewordene babylonische
Reich erobert hatte, erhielten die Juden Erlaubniß (536 v. Chr.), nach Palästina
zurückzukehren. 50,000 Juden machten schon jetzt von dieser Erlaubniß Gebrauch
und kehrten nach Palästina zurück, 6000 Juden aber erst 58 Jahre später.
Im Jahre 333 v. Chr. wurde Palästina von Alexander d. Gr. erobert. Als
nach seinem frühen Tode sein ungeheures Reich unter seine Feldherrn getheilt wurde,
kam Palästina mit Egypten unter die Herrschaft des Ptolomäus Lagi, welcher Jeru-
salem eroberte und viele Juden nach Egypten führte. Dieses Regiment hatte gegen
100 Jahre gedauert, als um 200 v. Chr. Palästina von den Syriern erobert wurde.
Unter deren Herrschaft mußte das unglückliche Volk von der Grausamkeit des An-
tiochus Epiphanes, welcher von 176—164 v. Chr. herrschte, Vieles leiden. Mit Ge-
walt wollte er die Juden zum Götzendienst zwingen. Da erhob sich 161 v. Chr.
Mattathias gegen die syrische Tyrannei, bewirkte einen Aufstand der Juden und die
Familie der Makkabäer erkämpfte endlich nach vielen Opfern und Kämpfen
völlige Unabhängigkeit vom syrischen Joche und gab Judäa einen eigenen König wie-
der. Aber schon mit Joh. Hyrkanus, welcher noch Jdnmäa und Samaria erobert
hatte, schließt 107 die Heldenreihe der Makkabäer, und innere Unruhen, insbesondere
unter den Secten der Pharisäer und Sadducäer, zerrütteten das Land. So wurde
es den mächtigen Römern leicht, dasselbe zu erobern. Im Jahre 48 v. Chr. setzte
der römische Feldherr Jul. Cäsar den Herodes Antipas (Antipater) aus Jdu-
mäa zum Procurator von Judäa ein. Ihm folgte sein Sohn Herodes d. Gr.
unter dem Titel König. Durch ihn wurde 37 v. Chr. Jerusalem erobert, die mak-
kabäische Familie gänzlich ausgerottet und durch des Kaisers Augustns Freigebigkeit
das Land so viel erweitert, daß es ganz Palästina nebst Jdumäa umfaßte. Herodes
starb 1 n. Chr. Nach seinem Tode wurde das Land unter seine drei Söhne also
vertheilt, daß Archelaus Judäa, Samaria und Jdumäa, Herodes Antipas Ga-
liläa und Peräa, und Philippus das Land jenseit des Jordan erhielt. Nachdem
dann Archelaus wegen seiner Grausamkeiten abgesetzt war, wurde das Land dnrch
einen römischen Landpfleger verwaltet (Pontius Pilatus von 27—36 n. Chr.).
Nachdem König Agrippa, Herodes Enkel, welcher durch die Gunst des Kaisers
Calligula allmälig ganz Palästina wieder erlangte, im I. 44 gestorben war, wurde
Palästina wieder römische Provinz und von Statthaltern verwaltet. Diese waren
aber meist sehr hart und ihr Druck lastete so schwer auf dem Lande, daß dre Juden
sich im I. 64 n. Chr. gegen die römische Herrschaft empörten. Diese Empörung
endete mit ihrer vollständigen Vernichtung. Der römische Feldherr Titus eroberte
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Extrahierte Personennamen: Benjamin Hoseas Salmanassar Cyrus Cyrus Palästina Alexander_d Alexander Palästina Palästina Mattathias Cäsar Judäa Palästina Archelaus_Judäa Herodes_Antipas Pontius_Pilatus König_Agrippa Palästina Titus
Extrahierte Ortsnamen: Asien Juda Juda Israel Juda Juda Israel Assyrien Palästina Palästina Samaria Jerusalem Samaria Palästina
100
Das Mittelalter.
schulen, zog gelehrte Männer in sein Land und lernte selbst in seinem höheren Alter noch schreiben. Bei dem Unterrichte, den der Benediktiner Alkuin aus England erteilte, war er häufig persönlich zugegen und lernte mit, um nachzuholen, was er in der Jugend versänmt hatte.
Auch den Verkehr und Handel suchte der große Mann durch Schiffbarmachung von Flüssen und Anlegung von Brücken, durch Gründung von Handelsplätzen und Jahrmärkten, durch Verbesserung der Straßen zu heben. Landbau und Viehzucht, die Hauptbeschäftigung seiner Franken, wurden ebenfalls gefördert, Dörfer angelegt und Heiden urbar gemacht.
In einem Alter von 68 Jahren war Karl noch von keiner Krankheit befallen worden. Erst in den letzten 4 Jahren mußte er viel an Fiebern leiden und fühlte sein Ende herannahen. Er starb am 28. Januar 814, nachdem er die hl. Kommunion empfangen hatte, unter frommen Gebeten und wurde in seinem Dome zu Aachen beigesetzt.
2. Geschichte der Araber und der Oströmer.
Mohcrmmed und die Kalifen.
Mohammed wurde geboren um 570 zu Mekka in Arabien, aus dem Stamme der Kore'ischiten, die ihren Ursprung von Koreisch, einem Nachkommen Jsmaels, des Sohnes Abrahams, herleiteten. Da er seine Eltern früh verlor, wurde er in dem Hause seines Oheims Abu Talib erzogen, der ihn zum Kaufmann heranbildete und ihn schon als Knaben auf feinen Handelsreisen mit nach Syrien nahm. Später vermählte er sich mit der reichen Kanfmannswitwe Chadidfcha, deren Geschäfte er früher geleitet hatte, und wurde dadurch ein wohlhabender Mann.
Nachdem sich Mohammed drei Jahre tiefen Betrachtungen hingegeben hatte, reifte in ihm in einer einsamen Höhle bei Mekka der Entschluß, als Prophet aufzutreten und eine neue Religion zu stiften. Der Engel Gabriel soll dem frommen Einsiedler einen Brief von Gott ans dem Himmel gebracht und ihn aufgefordert haben, die reine Lehre Abrahams unter den Menschen auf dem
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Alkuin Karl Karl Mohammed Abrahams Abu_Talib Kanfmannswitwe_Chadidfcha Mohammed Gabriel Abrahams
Extrahierte Ortsnamen: England Aachen Mekka Abrahams Syrien Mekka