Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Preußischer Kinderfreund - S. 51

1876 - Königsberg : Bon
51 testen von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dies machte, dass ihn alle, die ihn kannten, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur andern erwählt, bis er sogar Bischof und zuletzt Kardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papste erwählt in Rom. Und er hat unter dem Namen Sixtus V. mit großem Ruhme regiert. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand unser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. Höflichkeit besteht aber vornehmlich darin, dass man gegen Jeder- mann freundlich ist, alle unanständigen Reden meidet, und sich zu jeder Zeit und Gelegenheit bereitwillig finden lässt, an Dienstfertigkeit alle Andern zu übertreffen. 83. jlrcis des Hirtenstandes. Was kann schöner sein. Was kann edler sein. Als von Hirten abzustammen? Da zu alter Zeit Arme Hirtenleut' Selbst zu Königswürden kamen. Moses war ein Hirt mit Freuden, Joseph musst' in Sichem weiden; Ja der Abraham Und der David kam Von der Heerd und grünen Weiden. Sieh', der Herr der Welt Kommt vom Himmelszelt, Um bei Hirten einzukehren. Lasst uns jeder Zeit Arme Hirtenleut' Halten drum in großen Ehren! Die auf Seid' und Gold sich legen. Sollten billig doch erwägen: Dass der Hirten Tracht Christus nicht veracht't. Und in Krippen dargelegen. Altes Lied. 84. Die Brücke. Kennst du die Brücke ohne Bogen und ohne Joch, von Diamant, Die über breiter Ströme Wogen errichtet eines Greisen Hand? Er haut sie auf in wenig Tagen, geräuschlos, du bemerkst es kaum; Doch kann sie schwere Lasten tragen und hat für hundert Wagen Raum. Doch kaum entfernt der Greis sich wieder, so hüpft ein Knabe froh daher, Der reisst die Brücke eilig nieder, du siehst auch ihre Spur nicht mehr. Schiller. Liedchen bei dem jaussäen der Blumen. 85. Sink', o Körnlein, denn hinab. Sink' in's stille, kühle Grab, In das Bett von Erde! Erde streu' ich auf dich her, Bis, mein Körnlein, ich nichts mehr Von dir sehen werde. Wüsstest du, was ich da thu'. Hättest Sprache du dazu. Ach! du sprächst mit Weinen: „Nie seh' ich den Himmel mehr. Nie den Garten um mich her. Nie die Sonn' mehr scheinen.." Aber, Körnlein, habe Muth; Sieh, du liegst ja sanft und gut. Hast bald ausgeschlasen! Blickst dann aus der Erd' hervor, 4*

4. Preußischer Kinderfreund - S. 216

1876 - Königsberg : Bon
216 Mittelpunkte seines Reiches. Man untrrschied später nach den 4 Hügeln, auf denen sie erbaut ist, vier Haupttheile, wovon zwei die wichtigsten sind; der Hügel Moriah, durch Isaaks Opfer geheiliget, mit dem Tempel Salomos, und die Höhe Zion mit der Burg Davids. Das heutige Jerusalem, in Form eines Vierecks, ist mit 40 Fuß hohen Mauern und 34 Thürmen umfasst. Innerhalb der Stadt wird dem Pilger seltsam zu Muth. So massiv sind die blinden hohen Mauern, dass man in den einsamen Straßen wie durch Jrrgäng^ einer gewaltigen Festung zu wan- dern scheint. Kein Fenster geht auf die L>traße, hier und da ein-vorsprin- gender vergitterter Erker. Die Gassen sind nirgends eben, sondern klimmen und krümmen sich im Zickzack; Rebengewinde und Blumen ranken und blühen überall aus dem Gemäuer. Die Stadt hat 23,000 Einwohner, Muhame- daner, Juden und 7000 — 8000 Christen. In einem Winkel am Tempel- platz sitzen mit entblößten Füßen die Juden, küssen den Boden und lesen Psalmen und Propheten, die von Glanz und Zerstörung der heiligen Stätte weissagen. Die römisch-katholische Kirche hat wieder in Jerusalem einen Patriarchen und ein Kloster mit einer Fremdenherberge; auch die Griechen und Armenier besitzen Kirchen und Klöster; die Königin Viktoria von Eng- land und König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen haben 1841 ein Bis- thum der englischen Kirche gegründet. Eine evanglische Kirche steht auf Zion, auch ein von Diakonissinnen geleitetes Krankenhaus ist vorhanden, in dem gegen Reisende aller Bekenntnisse liebevolle Gastfreundschaft geübt wird. In und um Jerusalem ist jedes Stück Erde für christliche Erinnerung heiliger Boden. Das größte Heiligthum aber ist die Kirche des heiligen Grabes, welche alle Stätten des Leidens und der Auferstehung unsres Herrn begreift. Den nach Osten gerichteten Chor bildet der Cakverien- berg, in dem westlichen Chore steht unter der Kuppel die Kapelle des heiligen Grabes. Aus der Vorhalle der Engelskapelle gelangt man in das eigentliche Grab, eine Grotte, welche 6 Fuß lang, 5 Fuß breit ist und von fünfzig ewigen Lampen erleuchtet wird. Nur immer drei Pilger finden auf einmal Raum, sich an heiliger Stätte niederzuwerfen, und ein Klosterbruder ruft ihnen zu: „Siehe, hier ist das Grab unseres Herrn und Erlösers, der für unsere Sünden in den Tod gegangen ist." Außerhalb der Stadt im Osten erblicken wir im dunklen Grunde des Thales Josaphat die Rinne des Baches Kidron, der im Sommer fast immer ausgetrocknet ist. Jenseit erhebt sich über 2000 Fuß der Oelberg, an dessen Fuße östlich das Dörflein Bethaniem, und an dessen westlichem Abhänge der Garten Gethsemane liegt; er ist mit einer einfachen Mauer umgeben, und acht alte Olivenstämme breiten darin ihre ehrwürdigen Zweige aus. Hier kämpfte der Herr siegreich gegen tiefes Seelenleid, hier rang er mit dem Tode für die Sünden der Welt. Eine Meile östlich von Jerusalem liegt auf und zwischen zwei getrennten Hügeln, umschlossen von reichen Feldern und Gärten mit Wein, Feigen u. s. w. das nur von Christen bewohnte Bethlehem, d. i. Haus des Brotes, mit nur 3000 Einwohnern; aber mit Nichten die kleinste unter den Städten Juda. Sie ist als die Geburtsstadt Christi die bedeutendste unter allen Wiegen- stätten der Welt. Unter einer prachtvollen Kirche in der Nähe der Stadt befindet sich die Geburtsgrotte des Herrn, in welcher viele silberne Lampen brennen, hier ward den frommen Hirten die Geburt des Heilandes durch

5. Preußischer Kinderfreund - S. 51

1876 - Königsberg : Bon
51 testen von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dies machte, dass ihn alle, die ihn kannten, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur andern erwählt, bis er sogar Bischof und zuletzt Kardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papste erwählt in Rom. Und er hat unter dem Namen Sixtus V. mit großem Ruhme regiert. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand unser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. Höflichkeit besteht aber vornehmlich darin, dass man gegen Jeder- mann freundlich ist, alle unanständigen Reden meidet, und sich zu jeder Zeit und Gelegenheit bereitwillig finden lässt, an Dienstfertigkeit alle Andern zu übertreffen. 8-3. preis des Hirtenjìandes. Was kann schöner sein. Was kann edler sein. Als von Hirten abzustammen? Da zu alter Zeit Arme Hirtenleut' Selbst zu Königswürden kamen. Moses war ein Hirt mit Freuden, Joseph musst' in Sichem weiden; Ja der Abraham Und der David kam Von der Heerd und grünen Weiden. Sieh', der Herr der Welt Kommt vom Himmelszelt, Um bei Hirten einzukehren. Lasst uns jeder Zeit Arme Hirtenleut' Halten drum in großen Ehren! Die auf Seid' und Gold sich legen. Sollten billig doch erwägen: Dass der Hirten Tracht Christus nicht veracht't. Und in Krippen dargelegen. Altes Lied. 84. Die Brücke. Kennst du die Brücke ohne Bogen und ohne Joch, von Diamant, Die über breiter Ströme Wogen errichtet eines Greisen Hand? Er haut sie auf in wenig Tagen, geräuschlos, du bemerkst es kaum; Doch kann sie schwere Lasten tragen und hat für hundert Wagen Raum. Doch kaum entfernt der Greis sich wieder, so hüpft ein Knabe froh daher, Der reisst die Brücke eilig nieder, du siehst auch ihre Spur nicht mehr. Schiller. 85. Liedchen bet dem Aussäen der Llnmen. Sink', o Körnlein, denn hinab. Sink' in's stille, kühle Grab, In das Bett von Erde! Erde streu' ich aus dich her. Bis, mein Körnlein, ich nichts mehr Von dir sehen werde. Wüsstest dtl, was ich da thu', Hättest Sprache du dazu. Ach! du sprächst mit Weinen: „Nie seh' ich den Himmel mehr. Nie den Garten um mich her. Nie die Sonn' mehr scheinen.." Aber, Körnlein, habe Muth; Sieh, du liegst ja sanft und gut, Hast bald ausgeschlafen! Blickst dann aus der Erd' hervor.

6. Preußischer Kinderfreund - S. 216

1876 - Königsberg : Bon
216 Mittelpunkte seines Reiches. Man untrrschied später nach den 4 Hügeln, auf denen sie erbaut ist, vier Haupttheile, wovon zwei die wichtigsten sind; der Hügel Moriah, durch Isaaks Opfer geheiliget, mit dem Tempel Salomos, und die Höhe Zion mit der Burg Davids. Das heutige Jerusalem, in Form eines Vierecks, ist mit 40 Fuß hohen Mauern und 34 Thürmen umfasst. Innerhalb der Stadt wird dem Pilger seltsam zu Muth. So massiv sind die blinden hohen Mauern, dass man Zn den einsamen Straßen wie durch Jrrgänge einer-gewaltigen Festung zu wan- dern scheint. Kein Fenster geht auf die Straße, hier und da ein vorsprin- gender vergitterter Erker. Die Gassen sind nirgends eben, sondern klimmen und krümmen sich im Zickzack; Rebengewinde und Blumen ranken und blühen überall aus dem Gemäuer. Die Stadt hat 23,000 Einwohner, Muhame- daner, Juden und 7000 — 8000 Christen. In einem Winkel am Tempel- platz sitzen mit entblößten Füßen die Juden, küssen den Boden und lesen Psalmen und Propheten, die von Glanz und Zerstörung der heiligen Stätte weissagen. Die römisch-katholische Kirche hat wieder in Jerusalem einen Patriarchen und ein Kloster mit einer Fremdenherberge; auch die Griechen und Armenier hesitzen Kirchen und Klöster; die Königin Viktoria von Eng- land und König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen haben 1841 ein Bis- thum der englischen Kirche gegründet. Eine evanglische Kirche steht auf Zion, auch ein von Diakonissinnen geleitetes Krankenhaus ist vorhanden, in dem gegen Reisende aller Bekenntnisse liebevolle Gastfreundschaft geübt wird. In und um Jerusalem ist jedes Stück Erde für christliche Erinnerung heiliger Boden. Das größte Heiligthum aber ist die Kirche des heiligen Grabes, welche alle Stätten des Leidens und der Auferstehung unsres Herrn begreift. Den nach Osten gerichteten Chor bildet der Calverien- berg, in dem westlichen Chore steht unter der Kuppel die Kapelle des heiligen Grabes. Aus der Vorhalle der Engelskapelle gelangt man in das eigentliche Grab, eine Grotte, welche 6 Fuß lang, 5 Fuß breit ist und von fünfzig ewigen Lampen erleuchtet wird. Rur immer drei Pilger finden aus einmal Raum, sich an heiliger Stätte niederzuwerfen, und ein Klosterbruder ruft ihnen zu: „Siehe, hier ist das Grab unseres Herrn und Erlösers, der für unsere Sünden in den Tod gegangen ist." Außerhalb der Stadt im Osten erblicken wir im dunklen Grunde des Thales Josaphat die Rinne des Baches Kidron, der im Sommer fast immer ausgetrocknet ist. Jenseit erhebt sich über 2000 Fuß der Oelberg, an dessen Fuße östlich das Dörflein Bethanien, und an dessen westlichem Abhange der Garten Gethsemane liegt; er ist mit einer einfachen Mauer umgeben, und acht alte Olivenstämme breiten darin ihre ehrwürdigen Zweige aus. Hier kämpfte der Herr siegreich gegen tiefes Seelenleid, hier rang er mit dem Tode für die Sünden der Welt. Eine Meile östlich von Jerusalem liegt auf und zwischen zwei getrennten Hügeln, umschlossen von reichen Feldern und Gärten mit Wein, Feigen u. s. w. das nur von Christen bewohnte Bethlehem, d. i. Haus des Brotes, mit nur 3000 Einwohnern; aber mit nichten die kleinste unter den Städten Juda. Sie ist als die Geburtsstadt Christi die bedeutendste unter allen Wiegen- stätten der Welt. Unter einer prachtvollen Kirche in der Nähe der Stadt befindet sich die Geburtsgrotte des Herrn, in welcher viele silberne Lampen brennen, hier ward den frommen Hirten die Geburt des Heilandes durch

7. Preußischer Kinderfreund - S. 192

1840 - Königsberg : Bon
192 204. Silvanas. Etwa lm zweiten Jahrhunderte n. Ch. G. kam einst zu den Brüdern auf dem Berge Sinai, unter denen Sikvanus Abt war, ein fremder Bruder. Da dieser sah, dassjene ar- beiteten, sprach er zu ihnen: „Warum wirket ihr doch Speise, die vergänglich? Maria bat das gute Theil erwählet." .Da sagte der Abt zu seinem Jünger Zacharias: „Gieb dem frcm- den Bruder ein Buch, und führe ihn dort in jene Zelle, dass er ungestört lesen könne." Und der Bruder saß und las. Da aber die neunte Stunde kam, sahe er fleißig aus den Weg hinaus, ob denn keiner käme, ihn zum Essen zu rufen. Und er barrete noch eine Stunde; dann aber ging er hinaus zum Abte, und fragte ihn, ob denn die Brüder noch nicht äßen. Jener antwortete: „Es ist bereits geschehen." Da fragte der Fremde, warum er denn nicht auch gefordert sei zum Essen? — Silvanus antwortete: „Ich habe geglaubt, Du bist ein geistlicher Mensch, der wie Maria das beste Theil er- wählt hat, und den ganzen Tag sitzet und lirset, und der vergänglichen Speisen nicht bedarf. Wir aber als fleischliche Leute bedürfen der vergänglichen Speise; darum arbeiten wir auch." Da erkannte der fremde Bruder sein Unrecht; und der Abt erquickte ihn und sagte: „Bedenke doch, mein Bruder, dass hwr auf Erden keine Maria fern kann ohne Martha!" G H. Schubert. 205. Die Schlangen. Kein Theil der Naturgeschichte soll dem Menschen un- bekannt bleiben, am allerwenigsten sollte man sich durch die Hässlichkeit oder Schädlichkeit erues Thieres abbalten lassen, es näher kennen zu lernen, denn immer wird man, was für ein Thier es auch sein mag, Neues und Merkwürdiges er- fahren. Auch von den Schlangen, diesen so verschrienen Thieren, will ich doch zeigen, dass es möglich ist, Etwas von ihnen zu erzählen, was merkwürdig und lehrreich ist, und ge- wiss Jeden begierig machen wird, noch mehr davon zu hören. — Du wirst wol, mein lieber Leser, erst sehr wenige Schlan- gen gesehen haben? Vielleicht eine Ringelnatter, die bei uns am gemeinsten ist? oder die hübsche braunglauzeude Blind-

8. Preußischer Kinderfreund - S. 274

1840 - Königsberg : Bon
/ 274 Jahre nach Chr. Geb. 37. Herodes ?sgrippa, König der Juden. 40. Kaiser Klaudius herrscht über das römische Reich. 53. Felix, Landpfleger in Judäa. 54. Nero, römischer Kaiser, ecin Feldherr Vespast'an kämpft gegen die Juden — Belagerung Jerusalems. <19, Vespasran, römischer Kaiser. Sein Sohn Titus setzt die Belagerung Jerusalems fort. 70. Zerstörung Jerusalems. Iv. Kurze Beschreibung des heiligen Landes. 1) Das Land Kanaan, von den dort wohnenden Kanaanitern sogenannt, im Erdtheile Asten, etwa 370 Meilen südostwärts von uns gelegen, hieß auch das gelobte Land, weil Gott es den Stammvätern des jüdischenvolkes gelobt oder verheißen hatte (I.mos. 12, 7. 2. Mos. 33, 1.) 5 und von den Kindern Israel hieß es das Land Israel s l.sam. 13, 19). Die Griechen und Römer nann- ten es nach dem Namen der anwohnenden Philister Palästina; die Christen aber bezeichnen es oft mitdemnamendes heiligen Landes, weil es der Schauplatz des Lebens und Wirkens unsres Heilandes ist. 2) Von N. nach S. ist das gelobte Land etwa 20 Meilen lang, von Westen nach Osten etwa 15 Meilen breit; es enthält ungefähr 450 Geviertmeilen, und ist sonach etwa so groß, wie dis Insel Sicilien. Im W. vom Mittelmeere bespült, im S. und O- von großen Wüsten umschlossen, im N. vom hohen Libanon- gebirge begrenzt, lag das Land wie eine Insel da, und das Volk Israel war so abgeschlossen von der so schädlichen Berührung mit den umwohnenden Götzendienern. 3) Das Land ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im N. findet steh der Libanon d. h. der Weiße (vom Schnee so genannt, der seine Spitzen deckt); südlich davon der Karmel, der in ein Vor- gebirge am Meere auslädst. Wegen seiner Schönheit und Frucht- barkeit führt er den Namen Karmel d. h. Fruchtgest'ide. Im Sa- mariterlande das Gebirge Ephraim; von Jerusalem nach dem todten Meere ziehend das Gebirge Juda. Das Gebirge Gilead mit Basan liegt jenseits des Jordan. — Einzelne in der Ge- schichte Jesu merkwürdige Berge sind: a) der Berg Christi oder der sieben Seligkeiten, am See Genezareth, so genannt, weil Jesus hier gern weilte und die Bergpredigt hielt (Matth. 5.), !>) der Berg Tha bor, nahe bei Nazareth, als Ort der Verklärung des Herrn (Matth. 17, 1—9.), c) der Berg Garrizim oder die Schnitterhöhe (von den Kornfeldern) war der heilige Berg der Sa- mariter sjoh. 4, 20.), d) der Berg Zion in Jerusalem, e) der Oelberg nahe bei Jerusalem. 4) Ebenen und Thäler giebt es nur wenige, so am Jor- dan; ferner die fruchtbare Ebene Jesreel oder Esdrelon, die vom Karmel am Mittelmeere aus gen O. am Thabor vorbei nach dem Jordan zieht in einer Länge von 6 Meilen; sodann die Ebene am mittelländischen Meere, vom Karmel südlich (der nördliche Theil

9. Preußischer Kinderfreund - S. 277

1840 - Königsberg : Bon
— 277 — Dorf, Namensnasxath. — Sephoris oder Diocasarea, eine feste Stadt; Nain d. i. die Freundlicherem Städtchen in der Ebne Jesreel (Luc. 7, 11); Kana, ein Flecken bei Nazareth, be- kannt durch Jesu erstes Wunder (Joh. 2). — In der Umgegend des lieblichen galilaischen Meeres lagen die Orte: Capernaum (b. i. Ort der Freude), wo Jesus oft weilte; Bethsaida, ein Fi- scherort (Marc. 8. 22.), der Geburtsort von fünf Aposteln, des Pe- trus, Andreas, Johannes, Jacobus und Philippus; Tiberias, eine Stadt am Westufer des Sees, der davon auch den Namen des Sees Tiberias führt (Joh. 6, I.). — Am mittelländ. Meere lag die Stadt Ptolemais mit einem Hafen. Sie hieß früherakkon und später Akre, ist eine Festung und in den Kreuzzügen bekannt geworden. Iv. Peraa d. h. das jenseitige Land, lag jenseits des Jor- dans. Die Hauptorte waren: Cäsarea, Philippi (Matth. >6, 13.): Bethsaida Julias am nördlichsten Ufer des Sees Genezarerh <Luc. 9, io.); Gadara, eine der sogenannten zehn Städte, Gali- läa gegenüber (Luc. 8, 26.), Magdala, nahe am Ausflusse des Jordans aus dem See Genezareth «Matth. >5, 39). — Lm südlichen Theile merken wir noch: Pella, wohin die Christen bei der Belagerung Jerusalems flohen; Bethabara, ein Fahrort am Jordan, wo Johannes taufte (Joh. I, 28.); Machärus, eine Felsenfestung, >'/2 M- vom todten Meere, wo Johannes der Täu- fer gefangen gehalten und enthauptet wurde (Luc. 3, 20.). V. Einiges aus der Naturlehre. Wo wir uns auch befinden mögen in der lieben, weiten Got- teswelt, überall umgeberr^uns Dinge, welche unsre Aufmerksamkeit rege machen, über uns Sonne, Mond und Sterne, unter uns die mütterliche Erde, um uns her Berge und Thäler, Bäume und Sträucher, Menschen und Thiere. Alle diese Dinge, wie überhaupt alles von Gott Geschaffene nennen wir Natur; und die Wissen- schaft, welche uns mit allen diesen Naturgegenständen bekannt macht, Naturwissenschaft oder Naturkunde — eine unendlich reich- haltige, den Geist erheiternde und das Herz zu Gott hinführende Wissenschaft. Wollen wir nur das Aeußere der Naturgegcnstände. ihre unterscheidenden Merkmale, ihren Nutzen oder Schaden kennen lernen, so sagt uns dieses die Naturbeschreibung oder Natur- geschichte, und zwar lehrt die Zoologie oder Thierkunde uns diethiere kennen, die Botanik oder Pflanzenkunde die Pflan- zen, die Mineralogie die Mineralien. Forschen wir hingegen nach den Veränderungen, denen die Körper unterworfen sind, und nach den Ursachen oder Gesetzen, dürch welche die Veränderun- gen und Erscheinungen bewirkt werden, so haben wir es mit der Natur lehre oder Physik zu thun. Auch sie lehrt es uns, „wie die Himmel erzählen die Ehre Gostes und die Veste seiner Hände Werk verkündiget." §. I. Von den Körpern und ihren allgemeinen Ei- genschaften. Alles, was einen Raum einnimmt und durch Gesicht und Gefühl wahrgenommen werden kann, heißt ein Körper. Die

10. Preußischer Kinderfreund - S. 21

1840 - Königsberg : Bon
~ 21 — ein Lech. Besser zweimal fragen, als einmal irre gehn. Mit dem Hure in der Hand kommt man durch das ganze Land. Wer sich nicht rachen lässt, dem ist nicht zu helfen. Bete, als hülfe kein Arbeiten; arbeite, als hülfe kein Beten! 27. 1. In unserm Innern liegen die Anlagen, immer voll- kommner zu werden. Gott gab dem Volke Israel das Ge- bot, den Feiertag heilig zu halten. Gute Kinder bemühen sich, ihren Eltern Freude zu machen. Christus, unser Herr, gebietet uns in seinem Evangelio, auch unsere Feinde zu lie- den. Bei vielen wilden Völkern herrscht die Sitte, den Kör- per mit allerhand bunten Farben zu bemalen. Die Art des Fuchses, sich zu wehren, sich in Gefahren zu retten oder vor denselben sich zu hüten, zeugt von der großen List dieses Thieres. 2. Winfrid oder Bonifacius, ein Britte, verbreitete im achten Jahrhundert das Christenthum in Deutschland. Friedrich Wilhelm der Große, der berühmte Kurfürst von Brandenburg, hat sich durch die Besiegung der Schweden einen großen Namen erworben. Im Jahre 1770 am drit- ten Tage des Augustmonats wurde Friedrich Wilhelm der Dritte, der jetzige König von Preußen, geboren. Der Re- genbogen, eine der schönsten Naturerscheinungen, zeigt uns sieben Farben. Christoph Columbus, ein Genueser von Ge- burt, entdeckte im Jahre 1492 Amerika. — Im Ilten Jahr- hundert begannen die Kreuzzüge, Kriege zur Eroberung des Grabes Christi und des heiligen Landes. Moses und Elias waren Propheten, Männer, von Gott mit besondern Ga- den zur Verkündigung seines Willens ausgerüstet. Böhmen ist ein großer Gebirgskessel, ein Landeötheil, welcher auf al- len Seiten von Gebirgen umgeben ist. 3. Welcher Preuße gedenkt nicht Friedrichs des Gro- ßen, des Begründers der preußischen Macht, mit Hochach- tung? Wir freuen uns der großen Männer unseres Vater- landes, der Beförderer der Bildung und Landeswohlfahrt. — Peter dem Großen, dem Kaiser von Russland, wurde die Bildung seines Volkes sehr schwer. Sehr bedeutende Ströme, wie der Rhein, die Rhone, der Po, entspringen auf den Al- pen, dem höchsten Gebirge Europas. In Königsberg, der Hauptstadt Preußens, setzte sich der Kurfürst von Branden- burg, Friedrich Iii., die Königskrone auf, und nahm den Ti- tel an: „Friedrich 1., König von Preußen." — Drebbek, ein Holländer, erfand den Thermometer, ein Instrument mit welchem man die Wärme und Kälte der Luft misst- Im Jahre 1436 erfand Johand Guttenbclg in Mainz die
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 2
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 11
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 21
2 1
3 2
4 1
5 0
6 1
7 4
8 1
9 3
10 2
11 3
12 3
13 2
14 19
15 0
16 8
17 126
18 0
19 8
20 2
21 18
22 2
23 11
24 9
25 3
26 12
27 0
28 6
29 0
30 2
31 4
32 1
33 0
34 16
35 0
36 6
37 6
38 9
39 25
40 1
41 4
42 19
43 1
44 2
45 15
46 1
47 0
48 5
49 5
50 0
51 0
52 4
53 0
54 6
55 4
56 2
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 1
65 4
66 0
67 3
68 2
69 6
70 1
71 1
72 1
73 0
74 0
75 5
76 3
77 61
78 2
79 2
80 1
81 9
82 14
83 14
84 10
85 26
86 16
87 12
88 7
89 5
90 20
91 2
92 27
93 0
94 62
95 0
96 4
97 0
98 6
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 0
4 6
5 0
6 16
7 0
8 0
9 1
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 13
34 2
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 1
47 0
48 8
49 0
50 1
51 15
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 33
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 8
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 26
101 1
102 7
103 0
104 1
105 0
106 1
107 2
108 0
109 1
110 0
111 4
112 2
113 0
114 4
115 0
116 6
117 0
118 1
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 2
129 0
130 1
131 3
132 0
133 1
134 0
135 0
136 1
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 5
143 3
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 0
156 0
157 2
158 0
159 1
160 0
161 1
162 0
163 0
164 1
165 0
166 0
167 12
168 0
169 0
170 1
171 0
172 0
173 0
174 0
175 5
176 0
177 2
178 0
179 11
180 0
181 2
182 0
183 2
184 0
185 0
186 1
187 0
188 1
189 13
190 0
191 0
192 1
193 2
194 0
195 1
196 2
197 0
198 0
199 0